Benutzer
Benutzername: 
Lesezauber

Bewertungen

Insgesamt 85 Bewertungen
Bewertung vom 15.04.2024
Lewis, Kayvion

Thieves' Gambit Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

Ein action- und wendungsreicher Auftakt in eine unterhaltsame Reihe

Meinung:
Die Kurzbeschreibung hat mich sofort neugierig gemacht. Diebesfamilien finde ich eh immer interessant und von einem Wettbewerb nur zwischen Dieben habe ich noch nicht so oft gelesen.
Ein bisschen abgeschreckt hat mich, dass der Fokus auf der Liebesgeschichte liegen könnte, was aber zum Glück nicht so extrem der Fall war. Auch wenn diese schon eine wichtige Rolle spielt, da Protagonistin Ross große Vertrauensprobleme hat.

Dies liegt aber auch daran, dass ihre Mutter ihr immer wieder eingetrichtert hat, dass man sich auf andere nicht verlassen kann und nur die Familie was wert ist. Deshalb hat Ross auch keine Freunde und wenn sie es mal damit versucht hat, wurde sie enttäuscht.

Umso schwerer fällt es ihr, als sie in dem Wettbewerb nun auch mit anderen zusammenarbeiten und sich auf diese verlassen muss. Mir hat diese Entwicklung wirklich gut gefallen und auch der Plot an sich. Denn Ross will gar nicht so wirklich freiwillig am Gambit teilnehmen, sondern es ist der einzige Weg, ihre Mutter zu befreien.

Das Gambit ist definitiv besonders, genauso wie die Gegebenheiten und die Figuren. Hinter dem Gambit steht eine noch eher geheimnisvolle Organisation, die definitiv ihre eigenen Ziele verfolgen und auch die anderen Teilnehmer sind interessante und spannende Persönlichkeiten mit ganz besonderen Diebesfähigkeiten. Es hat mir Spaß gemacht, die unterschiedlichen Figuren und ihre Eigenheiten näher kennenzulernen und ich fand es auch spannend mitzuerleben, ob sie nun nur eine Rolle spielen, oder ob Ross ihnen wirklich vertrauen kann.

Es gibt von Anfang an viel Action und Gefahr, aber doch auch viel Raum für Charakterentwicklung und Emotionen. Ross hadert oft mit der Situation und sich selbst, das hat sich manchmal wiederholt, aber nur so war ihre Entwicklung glaubhaft.

Im Verlauf werden einige Geheimnisse angedeutet, oder auch aufgedeckt, weshalb es auch ein paar interessante und unerwartete Wendungen gibt. Ein paar davon habe ich zwar schon vermutet, aber die gesamte Tragweite des Ganzen hab ich nicht absehen können und die Abgebrühtheit mancher Personen hat mich doch echt schockiert. Dieser Auftakt endet mit einem Knall und wirft viele neue Fragen auf, wobei das Gambit an sich aber abgeschlossen wird.

Es war mein erstes Hörbuch von Sprecherin Mala Sommer, die aber einen richtig guten Job gemacht hat. Sie war sympathisch, konnte mir Ross und ihre Gefühle und Gedanken wirklich gut näher bringen und ich habe alles hautnah miterlebt, da sie es so lebendig gelesen hat.

Fazit:
Ein action- und wendungsreicher Auftakt in eine unterhaltsame Reihe rund um jugendliche Diebe und einen spannenden Wettbewerb. Mich konnten Charaktere, Wendungen und die angedeuteten Geheimnisse wirklich überzeugen und durch die gute Sprecherleistung habe die Handlung auch hautnah miterlebt. Manchmal waren es etwas viele Zweifel und Grübeleien, aber das war nötig, um die Charakterentwicklung glaubhaft zu machen. Das Ende hat nochmal richtig schockiert und ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht. Somit vergebe ich gute 4 Sterne.

Bewertung vom 13.04.2024
Kopka, Franzi

Was die Wahrheit verbirgt / Honesty Bd.1


sehr gut

Ein interessanter Auftakt, bei dem ich gerne noch mehr Details gehabt hätte

Meinung:
Da ich von der Gameshow-Reihe der Autorin schon so viel Gutes gehört habe und ich Dystopien ja eh gerne lese, hat mich der Klappentext gleich angesprochen. Und das Setting klang auf jeden Fall sehr interessant. Eine Welt ohne negative Gefühle, bzw. mit negativen Gefühlen, die nicht sein dürfen.

Obwohl ich Mae und ihre Familie sofort sympathisch fand, habe ich anfangs doch etwas gebraucht, bis ich wirklich in die Geschichte gefunden habe. Zum einen liegt dies daran, dass die Autorin doch relativ wenig Grundinfos zur ihrer Welt preisgibt. Manche kommen nach und nach, andere würde ich mir auch jetzt noch für die Folgebände wünschen. So konnte ich mir z. B. die Auswirkung der Veri-Tabs nur schwer gänzlich vorstellen, auch deshalb, weil die Protagonistin ja die negativen Gefühle fühlt. Mit der Zeit gab es doch ein paar Beispiele, wo die Auswirkungen deutlich wurden, aber auch hier sind teilweise noch Unklarheiten geblieben, denn z. B. Missgunst und Abscheu, schlagen Mae mehr als genug entgegen.

Zum anderen hatte ich anfangs auch etwas Probleme mit Mae´s vollen Namen. Maeander finde ich sehr sperrig, aber mit Mae gings dann ganz gut.

Der Aufbau dieser Welt erinnert deutlich an die Tribute von Panem, was aber nicht schlimm ist. Jedoch gibt es verschiedene Ringe und je weiter man am Zentrum ist, desto mehr Credits und Ansehen hat man.

Wirklich toll fand ich Mae´s Familie und auch Mae´s gute Beziehung zu ihr. Das unterscheidet sich ja auch deutlich zu anderen Dystopien, da es dort ja oft eher zerrüttete Familienverhältnisse sind, oder der Fokus zumindest nicht so sehr darauf liegt. Obwohl die Tatsache, dass ihr Bruder Nick bei den Aufsehern ist (deren Aufgabe es ist, Lair zu fangen), doch noch für Konfliktpotential sorgen kann. Und auch die Freunde, die Mae später trifft, sind mir wirklich ans Herz gewachsen und für Mae wirklich wichtig, da die Missgünstigen echt auch viele Spitzen setzen und sie sich vielen harten Tests unterziehen muss.

Auch den Handlungsverlauf fand ich wirklich unterhaltsam und spannend. Es gibt einige Wendungen, die die Handlung immer in eine neue Richtung bringen, die man so nicht unbedingt erwartet hätte. Außerdem wird es mit der Zeit wirklich gefährlich und mitreißend und vor allem das Ende und der ziemlich gemeine Cliffhanger haben es wirklich in sich.

Es gibt natürlich auch eine Liebesgeschichte, die hält sich aber noch angenehm im Hintergrund und für die Folgebände gibt es noch viele offene Fragen zu beantworten.

Den Schreibstil fand ich auch angenehm, bildhaft und mit der Zeit immer fesselnder. Anfangs bin ich kurz darüber gestolpert, dass die Autorin oftmals genderneutral (z. B. Die Journalist) schreibt, aber mit der Zeit hat sich dies fast nahtlos eingefügt und ich konnte die Geschichte nur noch schwer aus der Hand legen.

Fazit:
Ein interessanter Auftakt in eine neue Dystopien-Reihe. Die Grundvoraussetzungen sind wieder sehr spannend, auch wenn die Autorin leider noch etwas geizig mit den Details war. Manche gibt es im Verlauf, andere würde ich mir in der Fortsetzung noch wünschen. Deshalb habe ich etwas länger gebraucht, um in die Geschichte zu finden, aber mit der Zeit wird es immer spannender, emotionaler und gefährlicher, weshalb ich das Buch dann kaum noch aus der Hand legen konnte. Es gibt auch tolle emotionale Szenen mit Familie und Freunden, die ich wichtig und richtig fand, da die Protagonistin doch auch viel Missgunst und Tests überstehen muss. Am Ende überschlägt sich alles und es endet mit einem gemeinen Cliffhanger, was die Wartezeit zu Teil 2, welcher im August erscheinen soll, noch schwerer macht. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt, weshalb ich solide 4 Sterne vergebe.

Bewertung vom 27.02.2024
Michaelides, Alex

Die Insel des Zorns


gut

Eher Charakterstudie als spannender Thriller...

Meinung:
Der Klappentext klang wirklich toll. Und auch das Cover hat meine Neugier geweckt. Gleich zu Beginn fällt die sehr besondere Erzählweise auf. Lanas bester Freund Elliot erzählt die Geschichte aus seiner Perspektive und das so, als säße man ihm gegenüber. Er spricht den Leser auch öfters direkt an und erklärt, dass er manchmal vielleicht auch lügt bzw. Sachen weglässt, die ihn im schlechten Licht darstellen könnten.

Prinzipiell erfahren wir so die Geschichte aus seiner Sicht und eben auch, wie er persönlich zu den anderen Figuren steht. Zwar versucht er anfangs schon eher objektiv zu erzählen, aber mit der Zeit wird dies immer persönlicher.

Der Plot hat fünf Akte und alle bringen eine neue Betrachtungsweise mit, wobei sich fast alle hauptsächlich mit den Charakteren und ihren Beziehungen zueinander bzw. zu Lana beschäftigen. Somit dauert es leider ewig, bis die Geschichte Fahrt aufnimmt und überhaupt was richtig spannendes passiert.

Grundsätzlich ist die Spannung meistens eher subtil und durch die Wirrungen der Erzählweise bzw. der Geheimnisse der Charaktere bedingt und leider eher weniger durch den erwähnten Tod, oder auch kaum durch den namensgebenden Sturm.

Wirrungen und Neuinterpretationen gibt es einige, da Elliot im Verlauf oftmals seine Erzählungen ändert. Entweder hat er was vergessen, oder bewusst was weg gelassen und dies wird später nachgereicht. Somit ändert sich die Geschichte durchaus öfters und auch der Fokus verschiebt sich immer wieder, was schon nicht uninteressant war, aber wirklich handfeste Spannung hab ich leider eher selten erlebt.

Die Charaktere fand ich größtenteils leider auch eher unsympathisch und teils auch sehr sterotyp, obwohl sich die Geschichte wirklich viel mit den Charakteren beschäftigt und vor allem Elliots Inneres schon interessant ist.

Zwischendurch und am Ende ist es durchaus mal actionreich und die Wendungen hab ich größtenteils fast alle nicht so erwartet, aber prinzipiell hatte ich mir einfach was anderes erwartet und finde auch, dass man mehr draus hätte machen können.

Fazit:
Ein Psychothriller, dessen Klappentext mehr Spannung und Aktion verspricht, als die Geschichte selbst halten kann. Diese bietet eher eine große Charakterstudie, die nicht uninteressant ist und doch auch viele Wendungen bietet, aber eben nicht die handfeste Spannung, die ich erwartet habe. Den besonderen Erzählstil fand ich nett und auch das Ende recht zufriedenstellend, aber insgesamt hätte man einfach mehr draus machen können. Somit gibt es solide 3 Sterne.

Bewertung vom 18.02.2024
Aster, Alex

Der Fluch der Nachthexe / Emblem Island Bd.1 (1 MP3-CD)


gut

Starke Botschaften, aber schwaches Worldbuilding - 3,5 Sterne

Meinung:
Die Kurzbeschreibung und auch das Cover haben mich sofort angesprochen. Ich finde die Vorstellung spannend, dass ein bei Geburt erhaltenes Emblem jemandes Bestimmung voraussagt – zumindest für eine fiktive Geschichte.

Somit bin ich mit viel Vorfreude und eigentlich auch gut in die Geschichte gestartet, da man zu Beginn Tor, seine Familie und dessen Leben recht gut kennenlernt. Tor ist der Sohn der Dorfvorsteherin und hat auch ein Anführer-Emblem erhalten, aber leider ist er damit gar nicht glücklich. Viel lieber wäre er ein Meeresatmer, denn er liebt es im Wasser zu sein. Außerdem ist er unzufrieden damit, dass seine Lebenslinie ein langes, aber langweiliges Leben verspricht.

Ich mochte die Ausgangslage wirklich gerne und fand auch die vielen wichtigen Botschaften richtig toll. Unter anderem natürlich, dass man vorsichtig mit dem sein sollte, was man sich wünscht und auch, dass man einfach mal zufrieden damit sein sollte, mit dem, was man hat. Dazu kommen noch viele andere, wie, dass man sich nicht auf Vorurteile verlassen sollte usw. Also diesen Part fand ich wirklich gut und die Lerneffekte super verpackt.

Nicht wirklich rund fand ich hingegen das Worldbuilding. Bis auf die anschauliche Beschreibung von Tors Dorf, fand ich den Rest leider viel zu schwammig gehalten. Natürlich liegt dies zum Teil auch darin begründet, dass Tor und seine Begleiter auf ihrer Reise so viele neue Orte und Menschen/Wesen kennenlernen und nirgends lange verweilen können, aber mir hat da irgendwie ein bisschen ein stabiler und stimmiger Weltenaufbau gefehlt.

Zwar erhalten wir vor jedem Kapitel von Sprecherin Ann Vielhaben eine Grundlagengeschichte aus dem Buch der Legenden, die Hintergründe dazu liefert, wie sich manche Sachen entwickelt haben, aber auch dieses Vorgehen fand ich nicht völlig zufriedenstellend, da dadurch schon immer schnell klar war, womit man es im nachfolgendem Kapitel zu tun haben wird. Und irgendwie hat es oftmals einfach auch wie ein Zusammenfügen einzelner Geschichten gewirkt und nicht wie etwas großes Ganzes, was ich wirklich miterleben und mir klar vorstellen konnte.

Auch bei den Charakteren hat es durchaus etwas gedauert, bis ich mit ihnen warm geworden bin, wobei das auch durchaus so beabsichtigt ist, da diese sich im Verlauf erst glaubhaft weiterentwickeln. Trotzdem fand ich sie anfangs zu eindimensional dargestellt, z. B. Dass Engle fast nur aufs Essen reduziert wurde. Mit der Zeit wurde das aber wirklich besser und die Protagonisten wirklich sehr tiefgründig weiterentwickelt.

Die Handlung an sich ist schon spannend aufgebaut, wenn auch manchmal etwas einfach gehalten. Aber das Ende bringt definitiv ein paar Überraschungen mit und macht auch neugierig auf die Fortsetzung.

Die Haupthandlung wird von Sprecher Stefan Kaminski gut vertont.

Fazit:
Eine Geschichte, die mich etwas zwiegespalten zurücklässt. Einerseits mochte ich die Idee, die vielen wichtigen Botschaften und mit der Zeit auch die Charaktere. Leider gar nicht überzeugen konnte mich das Worldbuilding, das wirklich, bis auf den soliden Start, durch einzelne Geschichten unrund zusammengewürfelt wirkt und es hat bei mir leider nicht das Gefühl von einer runden Gesamtgeschichte mit nachvollziehbaren Hintergründen erzeugt. Jedoch ist der Plot schon recht spannend und das Ende zufriedenstellend und passend und bringt auch wirklich nochmal viel Potential für die Fortsetzung mit. Deshalb überwiegt das Positive, weshalb ich solide 3,5 Sterne vergeben würde.

Bewertung vom 27.01.2024
Gamble, Luke

Der geraubte Phönix / Die Gesellschaft der geheimen Tiere Bd.2 (1 MP3-CD)


gut

Gute 3,5 Sterne für eine Fortsetzung, die unterhaltsam, aber doch auch etwas vorhersehbar ist...

Meinung:
Nachdem Teil 1 durch die Grundlagenklärung etwas länger gebraucht hat, um in Gang zu kommen, sind nun alle Weichen dafür gestellt, dass Edie schnell ihr zweites Abenteuer mit dem Doktor erleben kann. Anfangs erfährt man nochmal, wie schrecklich die Schule ist, auf die Edie gehen muss, aber auch, wie gut sie sich durchkämpfen kann, auch mithilfe von verschiedenen Tieren.

Zurück bei ihrem Onkel geht es bald auf Mission, den verschwundenen Phönix zu suchen, was mir prinzipiell gut gefallen hat. Auch das Edie vor Ort einen Freund findet, den sie in ihr Geheimnis einweihen kann und der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht.

Leider fand ich es nicht ganz so schön, dass der Plot so offensichtlich war. Also auch für die Zielgruppe wird es keine große Überraschung sein, wer denn hier der Bösewicht ist, da es kaum andere Optionen gibt und die Hinweise sehr offensichtlich sind und im Originalklappentext auch wieder viel zu viel preis gegeben wird. Das fand ich etwas schade, denn da hätte man durchaus etwas mehr Überraschung rein bringen können.

Zwar ist die Handlung drum rum durchaus spannend, da es neue magische und gefährliche Wesen, aber auch Kämpfe und Verletzungen gibt und durch die erneut sehr lebendige Erzählweise von Simon Jäger und den besonderen sprechenden Tieren hat sich die Geschichte auch wirklich schnell und gut hören lassen, aber trotzdem hat mir irgendwas gefehlt, um wirklich vollends zufrieden zu sein.

Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das vorhandene Potential immer noch nicht ganz genutzt wurde, wobei die Geschichte aufgrund ihrer besonderer Komponenten trotzdem solide unterhalten kann.

Am Ende geht es etwas Schlag auf Schlag, aber es ist soweit abgeschlossen und macht auch neugierig auf die Fortsetzung. Jedoch hoffe ich, dass der Autor dann mal das ganze Potential dieser tollen Reihe nutzen kann.

Fazit:
Eigentlich eine unterhaltsame Fortsetzung, aber irgendwie habe ich noch immer das Gefühl, dass der Autor noch nicht das ganze Potential nutzt. So war der Plot leider sehr vorhersehbar, wenn auch im Kern mit vielen Gefahren und auch einer guten Portion Action versehen. Und dazu kommen natürlich auch die wieder besonderen sprechenden Tiere, die für viel Unterhaltungswert sorgen, aber im Großen und Ganzen fehlt mir noch einfach noch etwas, von dem ich hoffe, dass der Autor es im 3. Teil dann wirklich zu Papier bringen kann. Somit würde ich gute 3,5 Sterne vergeben.

Bewertung vom 02.01.2024
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


ausgezeichnet

Trotz etwas zähem Start, wirklich eine besondere und lesenswerte Geschichte!

Meinung:
Dieses Buch hat mich gleich angesprochen, da ich finde, dass Sterbebegleiter wirklich was wertvolles sind. Denn, wer beschäftigt sich denn gerne mit dem Thema Tod? Und trotzdem ist es so wichtig, dass sterbende Menschen einen Beistand erfahren.
Aber auch sonst hat mich die Kurzbeschreibung angesprochen und ich war sehr gespannt, auf die Geschichte.

Dabei muss ich sagen, dass ich den Einstieg etwas holprig fand. Anfangs dauert es schon recht lange, bis man mit Protagonistin Clover warm wird. Zwar merkt man von Beginn an, dass sie wirklich super in ihrem Job ist, diesen auch sehr ernst nimmt und ihn mit viel Mitgefühl ausführt, jedoch liegt ihr eigenes Leben ziemlich brach.

Sie hat den Tod ihres Großvaters vor 10 Jahren immer noch nicht verarbeitet und lebt eigentlich nur für ihre Arbeit und durch Beobachtung anderer. Das heißt, sie lebt in Filmen, indem sie ihre Nachbarn beobachtet und sich eine Geschichte für sie ausdenkt und in Erinnerungen an ihren Großvater und ihre gemeinsame Zeit. Dementsprechend ist sie ziemlich einsam und hat zu manchen Dingen auch eine eigenbrötlerische Ansicht und natürlich auch einen Job, der von vielen anderen nur schwer verstanden wird.

Ich fand die Beschreibung ihres Lebens durchaus interessant, aber teilweise doch etwas langatmig und ziemlich ausführlich. Besser wird es, als sie Sebastian im Death-Cafe kennenlernt (übrigens eine toll Idee, solch ein Platz für Gespräche über den Tod zu schaffen bzw. vorzustellen) und natürlich als sie zu Claudia kommt. Claudia ist wirklich eine tolle Persönlichkeit, die trotz ihrer Diagnose den Mut am Leben nicht verliert und auch Clover viel mitgeben kann.

Nachdem der etwas zähe Anfangsteil überstanden ist, hat mich die Geschichte wirklich gefesselt. Ich konnte mich gut in Clover hineinversetzen, mochte die Art und Weise, wie sie mit den Erinnerungen an die Toten und ihrem Vermächtnis umgeht und auch, wie sie sich damit auch immer wieder selbst im Leben hält. Zwischen den Zeilen schwingen neben den traurigen Themen Tod und Einsamkeit, auch so viel Hoffnung und Zuversicht mit. Und es gibt viele einfühlsame Anregungen, sich auch selbst mit dem Thema zu beschäftigen, da es ja jeden einmal treffen wird.

Auch die Plot-Entwicklung hat mir wirklich gut gefallen. Vor allem, dass die sanfte Liebesgeschichte einen ganz anderen Weg einschlägt, als man anfangs dachte und auch, dass Clover auf einem glaubhaften Weg wieder zu sich selbst findet. Am Ende geht es etwas schnell, aber an sich ist das Wichtigste erzählt und die positiven Gefühle haben bei mir noch lange nach geschwungen.

Fazit:
Ein wirklich toller Roman über die wichtigen Themen Tod und Einsamkeit, aber auch mit viel Zuversicht und Hoffnung und einer glaubhaften Entwicklung. Dabei ist der Anfangsteil etwas zu langatmig und etwas zäh, aber wenn man das überstanden hat, wird man wirklich mit einer sehr einfühlsamen und berührenden Geschichte und tollen Charakteren belohnt. Die Geschichte hat sich nach und nach immer mehr in mein Herz geschlichen, weshalb ich am Ende trotz des etwas holprigen Starts noch 5 Sterne vergebe und das Buch auch wirklich nur empfehlen kann.

Bewertung vom 17.12.2023
Fitzek, Sebastian

Die Einladung


sehr gut

Am Ende wieder etwas drüber, aber trotzdem spannend und zufriedenstellend

Meinung:
Obwohl ich an den letzten Geschichten von Herrn Fitzek ja auch immer wieder was auszusetzen hatte, war ich doch auch wieder auf sein neues Werk gespannt. Ich hoffe immer wieder, dass er mal wieder so was raus hat, was mich völlig überzeugt. Denn, das er das Handwerkszeug dazu besitzt, hat er ja wirklich schon oft bewiesen. Schreibstil und Handlungsaufbau sind immer spannend, nur meistens übertreibt er es etwas zu sehr mit seinen konstruierten Wendungen.

Der Prolog war auch gleich grausam und fesselnd, danach hat es aber etwas gedauert, bis die Handlung so wirklich in Schwung kam. Einen ganz so langsamen Aufbau hätte ich zwar nicht gebraucht, aber besser, als gleich in die vollen zu gehen. So lernen wir Protagonistin Marla sehr intensiv kennen, die im Prolog was schreckliches erlebt hat, wofür es keine Beweise gibt, weshalb ihr die Menschen nicht glauben und sie sehr darunter leidet.

Um die Vergangenheit nochmal besser beleuchten zu können, nimmt sie die Einladung zu einem Abitreffen an, das sich jedoch schnell als ungewöhnlich herausstellt.

Zuerst sind ihre Mitschüler unauffindbar, dann wird schnell deutlich, dass es nur wenige, gezielte Einladungen zum Treffen gab und zu allem Überfluss, wird sie auch noch verschiedenster Taten beschuldigt. Die Stimmung ist zu jeder Zeit angespannt und teilweise auch wirklich hitzig und gruselig. Dazwischen gibt es noch eine andere Perspektive, die aufzeigt, welche Hintergründe alles haben könnte.

Mir der Zeit nimmt das Tempo und die Dramatik immer mehr zu und man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen. Leider gipfelt das am Ende wieder in das bekannte zu viel und zu schnell, auch wenn ich die Wendungen grundlegend ziemlich nervenaufreibend und interessant fand. Eine davon konnte ich mir schon denken, darauf haben die ganzen Hinweise im Verlauf schon hingedeutet, aber das Gesamtkonstrukt war nicht erwartbar und hat mich wieder total überrascht, auch wenn es insgesamt wieder etwas zu viel für meinen Geschmack war. Vor allem, weil es am Ende total schnell geht und eine wichtige Entwicklung nur noch nacherzählt wird und dabei doch auch ein paar kleinere Fragen offen bleiben.

Jedoch muss man schon sagen, dass auch der Schluss was für sich hatte und mich auf jeden Fall wieder mehr zufriedengestellt hat, als bei manchen Vorgängern.

Fazit:
In der Gesamtbetrachtung wieder ein sehr spannender Thriller. Der Autor nimmt sich anfangs etwas mehr Zeit für eine glaubhafte und tiefgründige Charakterentwicklung, nach und nach zieht das Tempo aber deutlich an und man kann das Buch kaum noch aus der Hand legen. Zum Schluss gibt es wieder viele Wendungen, einiges wirkt, wie gewohnt, deutlich zu konstruiert und ich fand es schade, dass es dann so extrem schnell beendet wurde. Aber insgesamt hat mich „Die Einladung“ doch gut unterhalten und mir wieder ein paar spannende Lesestunden beschert, weshalb ich solide 4 Sterne vergebe.

Bewertung vom 09.12.2023
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


sehr gut

Tiefgründig und berührend, aber das Ende hätte ich mir anders gewünscht

Meinung:
Da ich von Andreas Izquierdo schon ein paar berührende Geschichten gelesen habe, war ich sehr auf sein neues Werk gespannt. Vor allem, da mich die Kurzbeschreibung gleich gepackt und ich viele begeisterte Meinungen dazu gelesen hatte.

Das Buch beginnt, wie erwartet, mit einem mürrischen Walter, der nicht glücklich mit seinem Leben ist und dabei auch oft mit anderen aneckt. Jedoch merkt man ziemlich schnell, dass mehr dahinter steckt, als man anfangs denkt.

Als Walter in die Christkindfiliale versetzt wird und ihm durch Zufall der Brief des 10 Jährigen Ben in die Hände fällt, ist er davon überrascht, dass dieser Brief so anders ist. Natürlich lässt sich drüber streiten, ob es gut ist, dass er sich auf so eine Weise in Bens Leben einmischt, aber ich konnte es nachvollziehen und fand toll, dass er nur das Beste für den Jungen wollte.

Gleichzeitig erfährt man viel über seine eigene Vergangenheit, die definitiv tiefgründiger und schwieriger ist, als gedacht. Der Roman führt einem wieder gut vor Augen, dass man immer hinter die Fassade schauen sollte und nicht vergessen darf, dass bestimmtes Verhalten, oftmals auch einen Grund hat. Ich fand Walters Geschichte wirklich traurig und habe mit ihm mitgelitten, mich aber gleichzeitig auch über die positiven Aspekte gefreut. Dabei bin ich viel ins Nachdenken gekommen und habe mich an ein Weihnachtsmärchen erinnert gefühlt. Dazu passen auch die vielen Stereotype, die es im Buch zu finden gibt, die mich aber nicht gestört haben.

Was mich leider etwas gestört hat, war das Ende der Geschichte. Denn das war mir etwas zu tragisch, hat für meinen Geschmack etwas zu viel offen gelassen und nicht mehr ganz zu dem vorherigen Weihnachtsmärchengefühl gepasst. Auch wenn es einen positiven Funken hat, hätte ich mir doch mehr für Walter gewünscht.

Fazit:
„Kein guter Mann“ ist eine berührende und tiefgründige Geschichte, die etwas von einem Weihnachtsmärchen hat. Der Roman hat sich wirklich gut und schnell lesen lassen und mich auch oft nachdenklich gestimmt und emotional mitgerissen. Nur das Ende hätte ich mir etwas anders gewünscht, auch weil am Ende viele Fragen offen bleiben und das hat mich doch etwas wehmütig zurückgelassen. Nichtsdestotrotz habe ich die besondere Geschichte von Walter und Ben sehr gerne gelesen und vergebe solide 4 Sterne.

Bewertung vom 15.11.2023
Sager, Riley

Hope's End


ausgezeichnet

wahnsinnig wendungsreich!

Meinung:
Nachdem ich mit "Verschließ jede Tür" bisher erst ein Buch des Autors gelesen habe, welches mich aber super unterhalten hat, war ich sehr gespannt darauf, ob mir auch ein weiteres Werk von ihm so gut gefallen würde. Hope´s End war dafür die perfekte Wahl, da ich die Ausgangslage extrem besonders und auch gruselig fand.

Bereits zu Beginn herrscht eine bedrückte Stimmung, da Protagonistin Kit in Problemen steckt. Sie ist Pflegerin und wurde beschuldigt, dass sie eine ihrer Patientinnen umgebracht hat. Die Anklage wurde zwar fallen gelassen, aber trotzdem schwebt dies über ihrem Ruf und auch über ihrer persönlichen Verfassung. Die einzige Arbeitsstelle, die sie noch angeboten bekommt, ist die Pflege von Lenora Hope, die selbst drei Menschen auf dem Gewissen haben soll.

Kit fühlt sich nicht wohl dabei. Zum einen, weil die Atmosphäre im Haus kühl und mysteriös ist und auch, weil das Haus selbst schon so schief auf seinem Felsen steht, dass die Gefahr besteht, dass es bald abstürzt.

Diese Ausgangslage fand ich wirklich extrem besonders, kombiniert mit der düsteren Stimmung, die durch eigenartige Erlebnisse auch immer wieder vertieft wird. Der Schreibstil ist auch eher kühl und nüchtern gehalten und vor allem zu Beginn ist das Erzähltempo eher langsam und detailliert. Aber insgesamt gibt es viele Geheimnisse zu entdecken und spätestens ab der Hälfte konnte ich die Geschichte nicht mehr aus der Hand legen.

Da gibt es dann eine krasse Wendung, nach der anderen und mir ist öfters der Mund offen stehen geblieben. Kit möchte nicht nur die Wahrheit ans Licht bringen, sondern weiß auch schon bald nicht mehr, wem sie trauen und was sie glauben kann. Dadurch trifft sie auch selbst einige provozierende Entscheidungen, die sie durchaus in Gefahr bringen.

Dabei erlebt man die Geschichte parallel. Einerseits in der Gegenwart im Jahr 1983, in der Kit als Pflegerin nach Hope´s End kommt, aber gleichzeitig gibt es auch Rückblenden in die Zeit vor den schrecklichen Morden 1929, in denen wir erfahren, wie es der jungen Lenora Hope ging, wie es zu den Taten kam und natürlich, ob sie wirklich die Täterin ist.

Am Ende spitzt sich die Lage deutlich zu, hat aber doch auch positive Aspekte. Ich muss schon zugegeben, dass ich einige der Wendungen in der Endbetrachtung dann doch etwas weit hergeholt fand, aber während es Lesens hat es mich mitgerissen und ich fand die Erklärungsansätze auch glaubhaft, weshalb ich trotzdem wirklich begeistert bin.

Fazit:
Eine wirklich ungewöhnliche Geschichte, die mich mitreißen, schockieren und dabei bestens unterhalten konnte. Atmosphäre und Schreibstil sind zwar etwas düster, kühl und detailliert gehalten, aber spätestens ab der zweiten Hälfte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Es gibt extrem viele unerwartete Wendungen und kaum mehr Zeit zum Luft holen. Dabei wirkt einiges in der Nachbetrachtung durchaus übertrieben, aber während des Lesens hat mich das nicht gestört und es gab auch glaubhafte Erklärungsansätze, weshalb ich diesem Psychothriller gerne die vollen 5 Sterne und eine Leseempfehlung gebe.

Bewertung vom 07.11.2023
Hume, Victoria

Am Anfang der Welt / Solartopia Bd.1


sehr gut

Eher für jüngere Jugendliche, aber unterhaltsam und mit interessanten Wendungen

Meinung:
Das Cover ist ja einfach ein Traum und auch die Kurzbeschreibung klang sehr spannend. So startet das Buch auch genau damit, was der Klappentext beschreibt. Wir lernen Nova und Finn kennen, die allein in ihrem Turm leben und sich dort selbst versorgen. Ich fand ihre Routine toll und bin auch schnell in der Geschichte angekommen. Schon von Beginn an nehmen die floralen Beschreibungen einen großen Raum ein. Denn, Nova kann mit ihren Pflanzen kommunizieren und lebt dies auch mit Freude aus.

Jedoch werden ihre Pflanzen krank, der Smog, der schon immer um ihr Hochhaus wabert, steigt höher und vergiftet ihre Pflanzen und ihre Lebensgrundlage. So machen sich die beiden auf den Weg, um eine Heilpflanze zu finden und landen dabei in einer völlig neuen Welt.

Denn, anderes als von ihnen angenommen, gibt es doch noch andere Menschen auf der Welt, sogar eine ganz eigene Stadt, die Nova natürlich erstmal umhaut. Auch ich fand die Beschreibungen der Stadt ziemlich interessant, auch wenn sich hier erneut erstmal vieles auf den Garten des Lebens und die Pflanzen darin fokussiert.

Aber die Hintergründe fand ich trotzdem total spannend und interessant, auch wenn der Fokus für mich etwas zu wenig auf das Worldbuilding gelegt wurde. Denn, die Geschichte hat wirklich viel Potential, das bisher noch gar nicht so sehr genutzt wurde. Jedoch gib es am Ende einige Antworten und erschreckende Erkenntnisse, die zu den offenen Fragen passen und deren Wendungen ich zum Teil wirklich gut, wenn auch nicht immer total überraschend fand.

Das liegt aber auch daran, dass die Geschichte selbst eher für jüngere Jugendliche gedacht ist. Was sich auch daran zeigt, dass Nova selbst teilweise noch recht kindlich ist. Sie ist zwar 16, aber dadurch, dass sie ihre Mutter bereits früh verloren hat, war sie ganz auf sich gestellt. Sie hat aber definitiv eine sehr sympathische Art und ist auch mutig und kämpferisch.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig lesbar. Eher einfach gehalten, aber durchaus mitreißend und unterhaltsam.

Das Ende hat mir gut gefallen. Es lässt einige Fragen offen, bietet aber doch auch ein paar zufriedenstellende Antworten und zeigt die Richtung für die Fortsetzung auf.

Fazit:
Dieser Auftakt hat mir insgesamt gut gefallen. Dadurch, dass er für jüngere Jugendliche gedacht ist, ist er manchmal noch etwas kindlich und einfach gehalten und es wird schon ein ziemlich großer Fokus auf die Pflanzen gelegt, aber ich mochte die Charaktere, den federleichten Schreibstil, die besonderen Ideen, die Wendungen und auch das im Kern spannende Worldbuilding, das noch viele Möglichkeiten bietet. Somit vergebe ich solide 4 Sterne und bin auf die Fortsetzung gespannt.