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Nele33

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Insgesamt 769 Bewertungen
Bewertung vom 24.05.2025
Borck, Hubertus

Die gute Tat / Erdmann und Eloglu Bd.4


sehr gut

In "Die gute Tat" haben Franka und Alpay es mit Wasserleichen zu tun, die aber allesamt nicht ertrunken sind. Mir gefällt wie schon bei den vorherigen Bänden die Entwicklung der beiden Ermittler. Besonders Alpay sticht für mich in diesem Band heraus, und auch Franka geht sehr gut mit der Entwicklung ihres Kollegen um, so dass er zeitweilig die Ermittlung alleine führt. Franka mit ihrer doch etwas spröden und kauzigen Art in Kombination mit Alpay sind für mich insgesamt ein tolles Ermittlungsduo.

Die Spuren reichen 30 Jahre zurück und die Schilderungen aus dieser Zeit fesselten mich ungemein und die Vorhersage, dass das Morden weiter geht, macht den Fall auch ein wenig mystisch. Doch warum trifft es immer Ehrenamtler, die doch ihr Leben mit etwas Gutem aufwerten wollen?
Die Antwort könnte überraschend sein.
Hinzu kommen diesmal auch noch die Umstrukturierungen innerhalb des Teams, da für das Dezernat eine neue Leitung gesucht wird. Da bleiben Querelen nicht aus und zeigen ungeahnte Charaktereigenschaften.

Leider handelt es sich anscheinend um den vorletzten Band um Alpay und Franka, was ich sehr schade, ist mir dieses Duo mit all ihren Eigenheiten sehr ans Herz gewachsen.

Ich kann das Buch nur empfehlen.

Bewertung vom 15.05.2025
Pinzler, Petra;Schmitt, Stefan

Auch das noch!


ausgezeichnet

Den Podcast "Auch das noch?"Petra Pinzler und Stefan Schmitt finde ich genial und war auf das Buch mehr als gespannt.

Die Macher des Podcasts verstehen es immer wieder mir positive Gefühle bezüglich der Probleme in Deutschland und in der Welt zu machen. Dass dies nun auch in gedruckter Form möglich ist, finde ich nach dem Lesen einfach nur gut. Die Kapitel sind klar gegliedert und beschäftigen sich mit 12 Podcastfolgen, die in erster Linie ums Verstehen der Situation geht. Dafür werden die Zusammenhänge mit Experten erläutert, aber das Beste kommt wie immer zum Schluss, der Ausblick auf die Situation in 10 Jahren gepaart mit einer möglichen Lösung.

Ich war mir nicht sicher, wie die Umsetzung in den schriftlichen Bereich funktionieren wird und muss sagen, einfach nur perfekt. Da wird nichts beschönigt, sondern be- und durchleuchtet.

Das Buch kommt auf meine Geschenkliste für Geburtstage, sodass noch viele Menschen in den Genuss kommen werden sich nicht alles so aussichtslos im Weltgeschehen anzusehen.

Bewertung vom 13.05.2025
Buck, Vera

Der dunkle Sommer


ausgezeichnet

Ein Haus für 1. Euro, Tilda kann es kaum glauben. Nun hofft sie, dass sie in dem unbelebten Dorf Botigalli im östlichen Sardinien nun endlich zur Ruhe kommen kann. Nach einem traumatischen Schicksalsschlag will sie die Brücken hinter sich abbrechen und nur 3 ganz vertraute Menschen haben ihre Handynummer. Bei der Renovierung des Hauses fallen ihr Einschusslöcher in den Wänden auf und es gibt dunkle Flecken, die sich auch mit dem stärksten Reinigungsmittel nicht entfernen lassen.

Sie lernt auf dem Friedhof Enzo kennen, einen Journalisten, der zu der Geschichte des Dorfes recherchiert. Er möchte das vor 40 Jahren stattgefundene Drama des Dorfes endlich lösen. Durch diesen Kontakt erfährt Tilda, dass sie wohl doch nicht die einzige Bewohnerin in Botigalli ist, sondern Silvio, der einzige Überlebende des Dramas, mit seiner Pflegerin auch noch im Dorf lebt.
Nachdem Tilda immer wieder das Gefühl hat beobachtet zu werden und ihr Bruder Nino, der bei ihr zu Besuch ist, verschwindet, ist ihr klar, mit dem Dorf stimmt ganz gewaltig etwas nicht und jemand setzt alles daran, dass Geheimnis des Dorfes zu wahren.

Erzählt wird die Geschichte aus den unterschiedlichen Perspektiven, eingeschoben immer wieder Gedanken und Gefühle von Entführungsopfern, die grausam festgehalten werden.

Wieder einmal konnte mich Vera Buck mit ihrem Thriller auf ganzer Linie überzeugen. Der Thriller hat leichte Gruselelemente, die bedrohlich wirken. Der Aufbau ist logisch und auch die Auflösung dazu absolut stimmig.
Die Charaktere machen eine gute Entwicklung durch und gerade die Geschichte von Franca ist äußerst berührend. Es sollte unbedingt das Nachwort gelesen werden.

Klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 11.05.2025
Haller, Elias

Signalrot


ausgezeichnet

Mit Spannung habe ich den Auftaktband zur neuen Thriller - Reihe des Autors Elias Haller erwartet. Tara Kronberg ist die Ermittlerin im neu geschaffenen Dezernat 47 bei den Dresdner Ermittlungsbehörden.

Tara kehrt nach zwei Jahren in einem japanischen Kloster, in dem sie eine dringend benötigte Auszeit verbrachte, zurück in den Dienst. Nachdem eine halb verweste Frauenleiche ohne Füße aufgefunden wurde, wird die Sondereinheit Signalrot ins Leben gerufen.Helge Trautmann der Kriminaloberrat holt sie als Leiterin ins neu gegründete Dezernat 47. Dort hat sie allerdings keine Ermittlungsbefugnisse. Kommt sie mit dem neuen Kollegen und vor allem dieser Einschränkung ihrer Arbeit zurecht? Nicht alle in ihrem beruflichen Umkreis sind mit Taras Zurückkommen glücklich, Besonders vom Leiter der Mordkommission wird ihre Arbeit massiv boykottiert.

Ein Sadist mordet Frauen und trennt ihnen die Füße ab, eine gruselige Entdeckung und dann auch noch das Verschwinden von Taras Jugendfreundin lassen die Zeit und die Luft den Täter zu finden rasant schmelzen. Der Täter nimmt Kontakt zu Tara auf und streut mit seinen Andeutungen und Aussagen verschiedene Fährten. Wem kann Tara noch trauen?

Mich hat der Einstiegsband, wie ich es von Elias Haller gewohnt bin, wieder ab der ersten Seite gefesselt. Tara als neue Ermittlerin ist mir sehr sympathisch und außerordentlich gut charakterisiert. Der Schreibstil ist kurz, knackig und passt zu den kurzen Kapiteln, in denen aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet wird.

Ein toller Pageturner und super Einstieg in die neue Reihe.

Bewertung vom 11.05.2025
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins


weniger gut

Mich hat im Klappentext der Vergleich zu Lynley und Havers von Elizabeth George angesprochen, da ich dieses Ermittlerteam immer sehr gerne gelesen habe.

Die Geschichte spielt in London, eher gesagt in Oxford, welches absolut gut beschrieben wird und der Autor schafft es die Atmosphäre, die dort herrscht gut zu transportieren.

Von den beiden Ermittlern hatte ich mich mehr versprochen, dort sind mir viel zu viele Klischees eingearbeitet, wie auch bei einigen anderen Personen. Dadurch hatte ich manchmal das Gefühl eine Komödie denn einen Krimi zu lesen.
Die ähnlichen Vornamen der beiden Wilkens machte es mir auf Dauer schwer und kann ich in Bezug auf die Charaktere nicht wirklich nachvollziehen.

Leider konnte mich das Buch nur Atmosphärisch überzeugen, ich wurde weder mit den Personen noch mit dem Schreibstil so richtig warm.

Bewertung vom 08.05.2025
Buyx, Alena

Leben und Sterben


ausgezeichnet

wichtiges Thema
Alena Buyx hat mit "Leben&Sterben" ein äußerst wichtiges Buch geschrieben, welches auch noch leicht verständlich wichtige Themenbereiche für jeden Menschen erklärt.

Als ehemalige Vorsitzende des Ethikrats beschreibt die Autorin Lebenssituationen und Stationen, mit denen der Mensch zwangsläufig im Laufe seines Lebens konfrontiert werden kann. Die medizinethische Fragen werden kurz und klar, dabei in leichter Sprache vorgestellt und einige, unterschiedliche Lösungsvorschläge erläutert aufgrund geltender Gesetze in Deutschland.

Als Sterbebegleiterin habe ich mich schon intensiv mit dem Lebensende und meine eigenen Wünsche dazu schriftlich und abgesegnet hinterlegt. Wichtig war mir dabei auch mein persönliches Umfeld genauestens darüber informiert. Dennoch hat das Buch es geschafft, manches nochmal zu überdenken und meine eigenen Denkschubladen in manchen Bereichen nochmal, neu und anders zu sortieren.

Das Buch ist in gut strukturierte Kapitel unterteilt und umfasst die Bereiche künstliche Befruchtung, Geburt, Sterbehilfe und attestierter Suizid, sowie Palliativmedizin und den Umgang mit künstlicher Intelligenz in der Medizin.

Ich kann dieses Buch nur allen Menschen ans Herz legen, um sich über Medizinethische Fragen zu informieren und diese zu reflektieren.

Bewertung vom 06.05.2025
Hagena, Katharina

Flusslinien


ausgezeichnet

Auf das Buch Flusslinien von Katharina Hagena habe ich mich sehr gefreut, da ich den Schreibstil der Autorin sehr mag. Was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht.

Margit ist schon 102 Jahre und lebt in einer Seniorenresidenz in der Nähe des römischen Gartens Hamburgs, in den sie sich jeden Tag von Artur fahren lässt, um ihren Gedanken freien Lauf zu lassen. Ihre Verbundenheit zu diesem Garten hängt mit ihrer Mutter und deren Freundin zusammen, ein Geheimnis welches sie in sich trägt. Luzie hingegen hat mit eigenen Problemen zu kämpfen und Artur hadert mit einer Schuld, die er meint, auf sich geladen zu haben.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der drei Protagonisten Margit, ihrer Enkelin Luzie und Artur in einzelnen Kapiteln. Die Autorin versteht es wieder einmal, mit ihrem ruhigen und einfühlsamen Schreibstil eine ganz besondere Atmosphäre zu schaffen, die Einblick in das Leben unterschiedlicher Generationen gibt. Besonders beeindruckend ist die Entwicklung von Einzelkämpfer zur Öffnung anderen Menschen gegenüber.

Die Themen Familie, Freundschaft, Leben, Tot und Trauer finden einen angemessenen Platz in dem Roman.

Bewertung vom 06.05.2025
Nore, Aslak

Felsengrund / Die Falck Saga Bd.2


sehr gut

"Felsengrund" von Aslak Nore ist der 2. Band einer Trilogie um die mächtige und einflussreiche Familie Falck.

Nachdem sich die Machtverhältnisse in der Saga massiv geändert haben, hat Sasha nur ein Ansinnen, die Macht in der Familie zu halten. Nun will nach seinem schweren Unfall Hans Falck die wichtige Position einnehmen. Doch schnell merkt er, er ist nicht mehr der Alte und braucht Unterstützung. Nachdem das Gerücht die Runde macht, dass es einen Maulwurf in der Saga gibt, der für die Russen arbeitet, bleibt Sasha keine andere Wahl als vielleicht doch wieder auf Johnny Berg zuzugehen, obwohl sie auf keinen Fall wieder etwas mit ihm zu tun haben wollte.
Als dann noch Connie Knarvik auftaucht und brisante Informationen liefert, scheint alles auf eine Eskalation hinauszulaufen.
Wie können sie den Informanten enttarnen? Ist dieses Gerücht absichtlich gestreut, oder entspricht es den Tatsachen?


Auch der zweite Band konnte mich fesseln und lieferte mit seinen Verstrickungen zwischen Familie, Geheimdienst spannende Lesestunden. Die Charaktere sind vielschichtig und die gesamte Entwicklung überzeugt und machen heute schon neugierig auf den abschließenden Band. Jedes Familienmitglied hat einiges zu verbergen und jeder ist sich selbst der Nächste.

Die Verwebung zwischen Familiensaga und zeitaktueller Geschehnisse macht Felsengrund zu einem dichten atmosphärischen Thriller.

Bewertung vom 03.05.2025
Fuchs, Katharina

Vor hundert Sommern


ausgezeichnet

"Vor hundert Sommern" der Autorin Katharina Fuchs ist ein Familienroman, der das Leben zwischen 1924 und 2024 beeindruckend erzählt. Es ist nicht mein erstes Buch der Autorin und wieder konnte sie mich mit ihrem fesselnden Schreibstil überzeugen.

Elisabeth, 94 Jahre alt, musste aufgrund eines Schlaganfalls nicht nur ihre Wohnung aufgeben, sondern auch ihren Wohnort. Sie zieht von Berlin Charlottenburg nach Hamburg in ein Seniorenwohnheim, um näher bei ihrer Tochter Anna zu sein. Anna hatte sich ihr Leben, nachdem nun auch ihre Tochter Lena zum Studieren nach Berlin gegangen ist, gänzlich anders vorgestellt. Mehr Ruhe und vor allem Zweisamkeit mit ihrem Mann. Satt dessen muss sie jetzt die Wohnung ihrer Mutter auflösen, wird dabei von Lena unterstützt. Sie stoßen auf Briefe aus der Vergangenheit und Lena taucht immer mehr in das Leben von Elisabeth und ihrer Großtante Clara ein, die miteinander verwoben sind. Als schlussendlich Elisabeth zu erzählen beginnt, bemerkt man schnell, wie sehr die Vergangenheit sie auch heute im hohen Alter noch belastet und wie sich manche Dinge über Generationen immer wieder wiederholen.


Katharina Fuchs hat hier einen Teil ihrer Familiengeschichte exzellent mit fiktiven Gesichtspunkten vereint, die zwei Zeitebenen wunderbar miteinander verwoben und einen für mich großartigen Roman veröffentlicht.
Die einzelnen Kapitel sind gut gegliedert, ausreichend beschriftet, sodass mir es mir immer leicht fiel, mich im Gesamtgeschehen zu orientieren.

Eine klare Leseempfehlung von mir für alle die Familienromane gepaart mit Zeitgeschichte mögen

Bewertung vom 03.05.2025
El-Bahay, Akram

Ein Weg aus Tinte und Magie / Die Buchreisenden Bd.1


gut

"Die Buchreisenden-Ein Weg aus Tinte und Magie" hat mich mit dem Klappentext neugierig auf das Buch gemacht.

Adam ist ein Libronaut, der in einer unscheinbaren Buchhandlung am Rande der Charing Cross Road mit zwölf weiteren Libronauten lebt. Diese Buchhandlung ist etwas ganz besonders, so öffnet sie nur für besondere Gäste, die eine Reise in ihre Lieblingsgeschichte gebucht haben. Alle diese Männer haben die unfassbare Gabe, mit ihrer Stimme einen Weg in die Geschichten zu schaffen. Adam bekommt zum ersten Mal durch Zufall die Chance eine Reise allein mit einem Kunden zu unternehmen und ist darüber mächtig glücklich. Doch die Reise gestaltet sich anders als von ihm geplant, der Gast verlässt den vorgeschriebenen Weg und bringt dadurch nicht nur sich, sondern auch Adam und die Geschichte in Gefahr. Was Adam allerdings durch diesen und weitere folgende Zwischenfälle herausfindet, wirft nicht nur sein ganz Leben durcheinander.

Der Einstieg in die wundersame Geschichte war rasant und konnte mich dadurch schnell in seinen Bann ziehen. Die Idee, in seine Lieblingsgeschichte reisen zu können, ist einfach genial. Die Beschreibung ist äußerst bildhaft und lebendig, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte. Leider erschien mir Adam im Großen und Ganzen doch zu naiv als Protagonist, da es für mich unvorstellbar ist, Jahre mit Menschen zusammenzuleben ohne einen der Bewohner jemals gesehen oder gehört zu haben. Auch hat das Buch bedauerlicherweise einiges an Längen, besonders im Mittelteil, was allerdings durch ein ziemlich rasantes Finale wieder wettgemacht wurde.

Insgesamt finde ich die Idee auch nach dem Lesen des Buches noch genial, nur die Umsetzung konnte mich nicht gänzlich überzeugen.