Benutzer
Benutzername: 
Sabine
Wohnort: 
Köln
Über mich: 
https://buchmomente.blogspot.com
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2013
Vermalle, Caroline

Als das Leben überraschend zu Besuch kam


sehr gut

Jacqueline ist 73 Jahre alt und schon viele Jahre mit Marcel verheiratet. Auf einmal wird ihr klar, dass dies nicht alles gewesen sein kann und verlässt völlig ungeplant ihren Ehemann. Zunächst lässt sie sich durch das Land treiben, landet dann bei ihrer Cousine Nana auf der Insel Ile d'Yeu. Hier denkt sie viel nach und lernt einiges über sich und das Leben. Aber auch Marcel sitzt nicht untätig herum…
Eine schöne Geschichte, ruhig und besinnlich erzählt, mit einer Leichtigkeit, die mir trotz des ernsten Themas immer wieder ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat. Jacqueline ist mir durchaus sympathisch, wenn auch ein Frau, die ich manchmal schütteln möchte, dass sie aus ihrer Lethargie erwacht. Nana ist das genaue Gegenteil – trägt das Herz auf den Lippen und lebt das Leben, wie es ihr gefällt. Am anderen Ende des Landes macht sich der verlassene Ehemann Marcel auf, seine Frau zurückzugewinnen: dies jedoch auf eine sehr eigene und mutige Art und Weise.
Ein ungewöhnlicher Roman, der mich berührt hat, vielleicht auch durch die ausgefallene Erzählweise: es ist ein kleiner Schmetterling, der Jacqueline begleitet und sich von seinen Freunden, den Winden, weitertragen lässt, um nichts zu verpassen.
Ein wunderschönes, außergewöhnliches Buch!

Bewertung vom 26.01.2013
Engelmann, Gabriella

Inselzauber


ausgezeichnet

Lissy wird von ihrem Freund verlassen, da kommt die Frage ihrer Tante, die eine Weltreise antreten möchte, nach Vertretung in ihrem kleinen Bücherladen auf Sylt gerade recht. Schon bald vergisst sie ihren Liebeskummer, lernt interessante Menschen kennen und mit ihnen gemeinsam das Leben wieder zu genießen. Doch bald muss sie eine Entscheidung über ihren weiteren Lebensweg treffen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen – ich habe mit Lilly und ihrer neuen Freundin Nelly mitgefühlt und mit gelebt. Beide Charaktere – so unterschiedlich sie auch waren – waren mir sehr sympathisch, beide menschlich mit ihren Ecken und Kanten. Die Geschichte ist eher ruhig und still, dafür gefühlvoll und glaubhaft. Vielleicht war das Ende etwas absehbar – das hat aber dem Zauber des Romans keinen Abbruch getan. Bildhaft und eindrücklich wird die Insel Sylt beschreiben, am liebsten würde ich sofort dorthin reisen! Insgesamt hat mich die Atmosphäre des Romans überzeugt – ein tolles Buch zum Ein- und Abtauchen!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2013
Schütze, Silke

Kleine Schiffe


gut

Die 44jährige Franziska wird von ihrem Mann verlassen und merkt kurz darauf, dass sie schwanger ist. In einem Geburtsvorbereitungskurs lernt sie die 19jährige Lilly kennen und freundet sich mit ihr an. Gemeinsam gehen die unterschiedlichen Frauen durch dick und dünn, gemeinsam wollen sie die Kinder aufziehen. Doch dann passiert etwas Schreckliches.
Die Idee des Romans finde ich klasse und spricht mich sehr an, doch die Umsetzung hat mir leider gar nicht gefallen. Franziska als Protagonistin ist eine unscheinbare Frau, und auch nach ihrer „Verwandlung“ zur selbstständigen Mutter weckt sie in mir keine wirklichen Sympathien. Lilly in ihrer Art ist zwar erfrischend, kann jedoch Franzi nicht wirklich aus ihrem Häuschen locken. Die Idee der bunten WG hat viel Potential und bringt Menschen verschiedenster Art und unterschiedlichen Alters zusammen, aber auch hier ist immer Lilly der Mittelpunkt des Geschehens.
Die Geschichte plätschert langsam vor sich hin – sie lässt sich leicht lesen und ist flüssig geschrieben. Aber leider kann ich keinen roten Faden erkennen. Erst nach einem Unglück stellt sich Franzi dem Leben – sie nimmt es nicht nur hin, sondern gestaltet es. Und jetzt kann auch ich endlich mehr Gefallen an der Geschichte finden.
Insgesamt ein nettes Buch mit interessanten Impulsen, doch leider hat mir die Umsetzung nicht so gut gefallen – von mir 3,5 Sterne.

Bewertung vom 20.01.2013
Scott, Michael

Der unsterbliche Alchemyst / Die Geheimnisse des Nicholas Flamel Bd.1


sehr gut

Nicholas Flamel ist Hüter eines alten Buches – Abrahams Buch der Magie. Er hat es mit seiner Frau Perenelle entschlüsselt und dadurch Unsterblichkeit erhalten. Doch dunkle Mächte sind den beiden auf den Fersen und wollen den alten Codex in ihre Gewalt bringen. In diesen Streit geraten die Zwillinge Sophie und Josh, und bald stellt sich heraus, dass sie Teil einer unglaublichen Voraussagung sind …
Die Mischung aus Realität, Magie, Zauber und Fantasy hat mich sehr angesprochen und durch die bildhafte Sprache und detailreichen Beschreibungen bin ich sofort Teil der Geschichte. Der rasante und spannende Einstieg in den Roman lässt mich bald meine Umgebung vergessen, ich fieber mit in dem Kampf um das alte Buch.
Geschickt versteht Michael Scott alte Gestalten und Legenden in die Geschichte einzubinden, das Schicksal der Zwillinge mit dem alter Sagengestalten zu verknüpfen. Die Charaktere sind schön herausgearbeitet: während Nicholas Flamel als unsterblicher Alchemyst überzeugt, sind die Zwillinge typische Jugendliche der heutigen Zeit. Hekate – die Frau mit den drei Gesichtern - hat mich sehr beeindruckt, aber auch Scathach ist mir mit ihrer eigenen, sehr burschikosen Art sehr sympathisch.
Die verschiedenen Welten sind so plastisch und detailreich beschrieben, dass ich sie geradezu vor mir sehen kann, dabei hat es mir vor allem das Schattenreich angetan. Immer wieder kommt es zu überraschenden Wendungen, die Geschichte bleibt spannend und das Ende offen – mir bleibt nichts anderes, als rasch den nächsten Teil zu lesen!

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2013
Jordan, Ricarda

Die Pestärztin


ausgezeichnet

Eine spannende und unterhaltsame Geschichte im alten Mainz des 14. Jahrhunderts! Erzählt wird die Geschichte des Findelkindes Lucia – ihrer Geburt und Kindheit als Christin in einem jüdischen Haushalt, ihrer Zeit als Pestärztin in Mainz um 1348, bis sie die Stadt verlässt und ihre wahre Herkunft findet.
Das Hörbuch ist exzellent, sicher auch durch die herausragende Sprecherin Dana Geissler, die es schafft, durch ihre Stimme jeder Figur einen eigenen Charakter zu geben. Ich fand die Geschichte schlüssig, fesselnd und packend – immer wieder gab es neue Wendungen, die ich so nicht vorausgesehen habe. Die Protagonistin Lucia war mir sympathisch, ich habe es genossen, sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Ihr Interesse an der Medizin, zu erfahren, was im Mittelalter möglich und unmöglich war, ihre erlernten Fähigkeiten an der Seite ihres Mannes anzuwenden – das alles macht Lucia zu einer starken und interessanten Frau.
Dieses Hörbuch kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.01.2013
Hooper, Mary

Die Schwester der Zuckermacherin


sehr gut

London 1665 – die 16jährige Hannah geht zu ihrer Schwester nach London, um ihr im Zuckermacherladen zu helfen. Die große Stadt mit ihrem bunten Treiben zieht sie magisch an, sie lernt andere Menschen kennen und lieben, darunter auch den Apothekerlehrling Tom, der ihr schnell ans Herz wächst. Doch die Pest breitet sich schleichend in London aus und rückt jeden Tag ein Stückchen näher.
Ein wundervolles Buch, das mich rasch in seinen Bann gezogen hat. Voller Leben und detailreich wird das historische London beschrieben, die Charaktere so liebevoll, dass ich sie genau vor Augen habe. Hannah ist trotz ihrer noch kindlichen Naivität sehr sympathisch, ich möchte sie an die Hand nehmen und in ihrer Geschichte begleiten. Die sich langsam anbahnende, feine Liebesgeschichte zwischen ihr und dem Apothekerlehrling Tom wird bald überschattet von der herannahenden Pest. Auch hier wieder überzeugt die Autorin durch die gründliche Recherche: wie die Menschen mit der Seuche umgehen, was für Mittel eingesetzt werden und wie sich die Stadt verändert in dieser schweren Zeit – ich habe beim Lesen wirklich viel gelernt über die Zeit der Pest in London; und trotz der ganzen Beschreibungen ist der Roman spannend und unterhaltsam und liest sich in einem Rutsch.
Wer historische Geschichten mag, wird dieses Buch lieben!

Bewertung vom 09.01.2013
Kornbichler, Sabine

Majas Buch


gut

Während ihrer Recherche über den Maler Philip Sanden verliebt sich die Journalistin Ellen in ihn – gemeinsam verbringen sie zwei wunderschöne Wochen. Leider kommt Philip kurz danach bei einem Unfall ums Leben, und Ellen macht sich auf, „ihren“ Philip besser kennenzulernen. Dabei entdeckt sie bislang verborgene Seiten ihres Liebhabers …
Das Buch hat mich insgesamt zwar gut unterhalten, hat aber leider keinen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen. Ellen, die Protagonistin ist mir zwar nicht unsympathisch, aber leider manchmal zu naiv. Sie hat Philip als liebenswerten und faszinierenden Menschen kennengelernt, und erst nach seinem Tod entdeckt sie auch Schattenseiten in seinem Leben – Eigenschaften, die nicht in das idealisierte Bild „ihres“ Philip passen, so dass Ellen in eine tiefe Sinnkrise stürzt. Schmerzhaft muss sie lernen, ihre vorhandenen Vorstellungen zu überdenken und zu revidieren.
Herrlich fand ich die Dialoge mit der besten Freundin Lilly, die bodenständig und ehrlich in einer erfrischenden Art ihre Meinung sagt. Trotz ihrer Ehrlichkeit, die die Freundschaft auf eine Zerreißprobe stellt, unterstützt sie Ellen in dieser schweren Zeit.
Insgesamt ist das Buch leicht und flüssig geschrieben, so dass es sich gut in einem Rutsch durchlesen lässt. Gestört haben mich lediglich die langen Kapitel – da hätte ich mir früher Unterbrechungen und Absätze gewünscht.
Auch wenn es nicht der beste Roman der Autorin ist – insgesamt ein unterhaltsames und lesenswertes Buch!

Bewertung vom 05.01.2013
Fortier, Anne

Julia


gut

Julia und Janice wachsen nach dem Tod der Mutter bei ihrer Tante Rose in Amerika auf. Als diese stirbt, hinterlässt sie Janice das Haus, Julia dagegen erhält einen Brief. In diesem wird ihr einiges von ihrer Herkunft offenbart – sie sei eine geborene Tolomei und damit eine direkte Nachfolgerin von Shakespeares berühmter Julia. Eine spannende Reise in die Vergangenheit und eine abenteuerliche Suche nach dem Familienerbe in Siena beginnt.
Die Idee der Geschichte ist klasse – auf zwei Zeitebenen erzählt Anne Fortier die Geschichte von Julia und Romeo: die wahre tragische Liebe von Romeo und Julia um 1340 und die Romanze ihrer Nachfahren in der Gegenwart. Dabei erfährt man viel über das historische Siena und die zerstrittenen Familien Tolomei und Salimbeni, vor allem die historischen Rückblenden haben mir gut gefallen. Insgesamt bin ich in die Geschichte jedoch nicht gut reingekommen: obwohl der Sprachstil flüssig ist, habe ich viele Passagen als langatmig und überflüssig empfunden, leider gab es nur wenige wirklich fesselnde Momente.
Julia – die Protagonistin – wirkte auf mich eher wie ein verschämtes Mädchen als wie eine gestandene 27jährige Frau, so dass ich mich mit ihr nicht identifizieren konnte. Dafür konnte mich der geheimnisvolle Alessandro, bei dem ich nie wusste, was er genau im Schilde führt, überzeugen, genauso wie die eher tatkräftige Zwillingsschwester von Julia – Janice, die durch ihre hartnäckige und ausdauernde Art Schwung in die Geschichte gebracht hat.
Die letzten 200 Seiten des Buches sind rasant und spannend, da endlich war ich in der Geschichte drin und habe es in einem Rutsch zu Ende gelesen. Die Auflösung der Rätsel und Familiengeheimnisse hat mir wirklich gefallen und mit einem Seufzer hab‘ ich das Buch geschlossen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.01.2013
French, Marilyn

Tagebuch einer Sklavin


gut

In diesem Roman wird die Geschichte des Beduinenmädchens Lowan erzählt, die zunächst eine entbehrungsreiche Kindheit in der Wüste verlebt, dann als Sklavin in einen Harem verkauft wird, um schließlich nach einer Militärrevolution zwar Freiheit zu erlangen, um zu überleben jedoch für einen Hungerlohn als Dienstmädchen und Bettgenossin hinhalten muss.
Die Geschichte scheint im Ägypten der 50er Jahren zu spielen. In kurzen und einfachen, dafür sehr prägnanten Sätzen wird das Schicksal der jungen Lowan erzählt, die eigentlich in allen Stationen ihres Lebens eine Form der Sklaverei erlebt. Sie muss erkennen, dass sie letztlich auch als Angestellte eines amerikanischen Konzerns nicht wirklich frei ist, sondern weiterhin in finanzieller Abhängigkeit steht und als junge alleinerziehende Mutter kaum eine Änderung der Situation erzielen kann.
Ein schonungsloses und eindringliches Buch, das mich zum Nachdenken gebracht hat.