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Bücherwürmchenswelt
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Insgesamt 534 Bewertungen
Bewertung vom 08.11.2013
George, Elizabeth

Wetterleuchten / Whisper Island Bd.2


weniger gut

Die 14-jährige Becca King ist auf der Flucht. Ihr Stiefvater hat seinen Geschäftspartner ermordet und er weiß, dass Becca es weiß, denn sie kann die Gedanken anderer Menschen hören. Nun ist sie auf einer abgeschiedenen Insel untergetaucht, ganz allein, mit einem neuen Namen, einer neuen Haarfarbe und einer neuen Identität. Ein Neuankömmling versetzt die Inselbewohner in Aufregung. Die junge Meeresbiologin Annie hofft auf eine wissenschaftliche Sensation die Entdeckung einer unbekannten Spezies. Dies Inselbewohner misstrauen Annie, und auch Becca will herausfinden, was Annie wirklich vorhat. Bei einem dramatischen Tauchgang macht Becca eine ungeheuerliche Entdeckung und trifft eine Entscheidung auf Leben und Tod.

"Wetterleuchten" ist der zweite Band der "Whisper Island"-Reihe von Elizabeth George.

Nachdem eine geraume Zeit zwischen Band 1 und 2 vergangen ist, fällt es dem Leser durchaus schwer, sich wieder in die Handlung einzufinden. Es fehlen Rückblenden oder eine inhaltliche Zusammenfassung des Vorgängers, um der Erinnerung auf die Sprünge zu helfen.
Weiterhin wird der Cliffhanger, sowie der Großteil der Handlungsstränge des ersten Bandes, nicht weitergeführt. Stattdessen werden neue Fäden gesponnen, sodass der Leser doch ein Stück weit verwirrt in der Geschichte herumirrt und sich auf die Suche nach dem roten Faden begibt.

Dieser ist nur bedingt in "Wetterleuchten" erkennbar, denn in der ersten Hälfte dieses Romans ist keine klare Gestaltung ersichtlich, weshalb man sich stets fragt, auf was alles hinauslaufen wird. Die vielen Handlungsebenen wirken stellenweise etwas konfus und ergeben erst in der zweiten Hälfte ein wenig mehr Sinn.

Die eigentlich Haupthandlung, die überhaupt nichts mit Beccas Flucht und ihrem zurückgelassenen Leben zu tun hat, liest sich zwar recht spannend, hätte allerdings etwas gestrafft werden können, um das Geheimnisvolle stärker hervorzuheben. So dümpelt die Geschichte stellenweise langsam vor sich hin und der Leser wird einfach nicht richtig gefesselt.
Hinzu kommt, dass der Rest der Handlung hormonell sehr überfrachtet wirkt. Zwischen den verschiedenen Protagonisten steht stets das Thema "Sex", sodass man in ihren Charakteren einfach keine klaren Facetten erkennen kann und sie doch recht blass wirken. Auch hier war kein tieferer Sinn für mich auszumachen.

"Wetterleuchten" besitzt keine richtige Tiefe. Die Ereignisse wirken gewollt und lediglich herunter erzählt. Es fehlt das Besondere, das was den Leser fesselt und die Neugier in ihm weckt, die Geheimnisse ergründen zu wollen. Man kann sich weder in die Protagonisten einfühlen, noch sich von der Handlung begeistern lassen.

Elizabeth George hätte aus dem Hauptthema dieses Romans viel mehr machen können, denn in dieser paranormal angehauchten Geschichte steckt viel Potential, das aufgrund der hormonellen Übersteuerung der Charaktere in den Hintergrund getreten ist und sich nicht vollends entfalten konnte. Schade.

Bleibt zu hoffen, dass Elizabeth George das Ruder mit Band 3 wieder herumreißen kann und diese doch bisher mittelmäßige Reihe in ungeahnte Höhen katapultieren lässt. Außerdem wäre es toll, wenn man auf die Fortsetzung nicht wieder so lange warten müsste, damit die Geschehnisse doch noch ein Stück weit im Gedächtnis des Lesers verankert sind.

Fazit: Ein doch recht langweiliger zweiter Teil dieser Reihe mit einigen Schwächen, die dringendst ausgebessert werden müssen, um den Leser begeistert zurückzulassen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.11.2013
Gibbs, Lisa

Eiskalt entflammt


ausgezeichnet

"Eiskalt entflammt" ist der erste Band der "SGU"- Reihe von Lisa Gibbs.

Dieser Roman lässt sich am ehesten dem Genre des Paranormal Romantic Thrill zuordnen, denn all diese Elemente finden sich in Hülle und Fülle, sodass man einem wahren Potpourri an Sinneseindrücken ausgeliefert ist.

Schon ab der ersten Seite entwickelt sich die Spannung in immense Höhen. Dies wird auch bis zum Schluss beibehalten, sodass der Leser sich dem Lesesog gar nicht entziehen kann. Stets passiert immer irgendetwas, das zum weiterlesen animiert. Denkt man sich noch: "Nur noch eine Seite", wird daraus schnell ein ganzes Kapitel und ehe man sich versieht, ist man auch schon leider viel zu schnell am Ende angelangt.

"Eiskalt entflammt" besticht durch ein rasantes Tempo, voller Kurzweil und Raffinesse. Lisa Gibbs hat sich für ihren Roman wahrlich eine Menge einfallen lassen, um den Leser auf jeder der 220 Seiten zu fesseln.
Nicht ist wie es scheint und viele Überraschungen halten bis zum Schluss diesen Roman offen, die Geheimnisse werden wir wohl erst im Laufe der weiteren Bände ergründen und diese stecken voller Potential. Der Grundstein ist gelegt und ich bin mächtig gespannt auf den weiteren Verlauf dieser wahnsinnig spannenden Reihe.

Die Geschichte ist wirklich toll konstruiert, alles wirkt stimmig und wohl durchdacht. Man fühlt sich direkt wohl in diesem Roman, da er einen ganz besonderen Charme besitzt, der vorallem durch den äußerst angenehmen und gewählten Schreibstil besticht und so den Leser nicht mehr aus seinen Fängen lässt.

Das paranormale Element fügt sich wunderbar in diesen Roman mit ein. Es ist stimmig und nicht zu dominierend, zwar bildet es den Grundstein für "Eiskalt entflammt", doch lässt es auch den anderen Elemente Raum, um sich zu entfalten. Alles ist in einer angenehmen Melange verquickt und bietet so ein stimmungsvolles Leseabenteuer.

Natürlich kommt auch die Romantik und Erotik nicht zu kurz. Die Atmosphäre ist stets etwas erotisch aufgeladen und man verspürt das unterschwellige Knistern mit nahezu jeder Szene. Doch beschränkt sich die Handlung nicht nur allein darauf, denn auch die Romantik bekommt ihren Platz zugesprochen und ist dabei wunderbar beschrieben. Sie wirkt unter den gegebenen Umständen äußerst realistisch und bereitet dem Leser Herzklopfen. Auch dieser Anteil ist mehr als stimmig und daher umso schöner und dramatischer zu lesen.

Der Schluss macht ungemein Lust auf weitere Bände dieser Reihe. Ich würde mich freuen, schon bald mehr über die Teammitglieder der SGU zu erfahren, denn sie waren mir sympathische Helden.
Nun bin ich ungemein gespannt darauf, was Lisa Gibbs in weiteren Romanen für uns bereit hält. Leider erscheint der nächste Band erst im Sommer nächsten Jahres, sodass wir, so hart es auch sein mag, noch eine ganze Zeit warten müssen, ehe wir uns in das nächste Abenteuer stürzen können.

Fazit: Ein toller Paranormal Romantic Thrill Roman, der dem Leser spannende und romantische Lesestunden beschert. Dieses Buch eignet sich hervorragend zum in einem Rutsch durchlesen

Bewertung vom 03.11.2013
Welsh, Melanie

Felicity Gallant und das steinerne Herz / Felicity Gallant Bd.2


ausgezeichnet

Kaum ist der Sommer vorüber, schon stürzen Felicity, Henry und Martha in ihr zweites großes Abenteuer nach "Felicity Gallant und das Auge des Sturms". Überall in Wellow lagert sich feiner, bleicher Sand an. Gleichzeitig plagen unheimliche Alpträume die Menschen. Felicity findet heraus, dass die Erdhexe Terre ihre Finger im Spiel hat. Sie will alle Urgeschichten zerstören und die Welt ins Verderben stürzen.

"Felicity Gallant und Das steinerne Herz" ist der zweite Band der "Felicity Gallant"-Reihe von Melanie Welsh.

Nachdem das erste Abenteuer in sich abgeschlossen war, wird nun das zweite eingeläutet, das die Leben der Hauptprotagonisten weiterführt.
Wem schon der erste Roman über Felicity gefallen hat, der wird auch bei "Das steinerne Herz" voll auf seine Kosten kommen, denn Melanie Welsh hat wieder einmal den Charme, der Band 1 so unverwechselbar gemacht hat, mit einfließen lassen und beschert dem Leser so wunderschöne Lesestunden.

Felicitys Abenteuer besitzen stets etwas Zeitloses, da man nie genau feststellen kann, in welcher Zeit diese Romane nun spielen. Das ist aber in keinster Weise nachteilig, denn genau das ist meiner Meinung eines der besonderen Facetten, die diese Reihe aufweist. Dadurch fühlt man sich immer geborgen und auch sofort wohl in Wellow, dem Städtchen, das nicht von dieser Welt scheint.

Melanie Welsh legt großen Wert auf wichtige moralische Grundzüge des Lebens. So sind Freundschaft, Liebe und Zusammenhalt die wichtigsten Glieder, die die Geschichte zusammenhalten und so dem Leser vermittelt werden.

Auch die Spannung kommt in diesem Roman nicht zu kurz, so erlebt der Leser zusammen mit Felicity und ihren Freunden ein packendes Abenteuer, das ihre Kräfte auf eine harte Probe stellt und den Leser in seiner ausgeklügelten Ausarbeitung begeistert.
Unterstützt wird dies von tollen phantastischen Elementen, die sich hervorragend in die Handlung mit einfügen und einfach passen, denn sie wirken einfach ganz natürlich.

Die Leseatmosphäre ist einfach nur wunderbar. Sie ist magisch, zeitlos und sehr behaglich; sie strahlt eine Geborgenheit aus, die man in nicht allzu vielen Geschichten findet, aber dem Leser ein wunderschönes Gefühl vermittelt.
Auch wenn die Atmosphäre in diesem zweiten Band ein wenig düsterer ist, ist sie niemals bedrohlich oder angsteinflößend. Sie passt zur angegebenen Altersgruppe, wobei auch jegliche andere Altersklasse (von 9-99 Jahren) diese Reihe genießen kann und wahre Freude an ihr findet.

Am Ende ist auch dieses Abenteuer in sich abgeschlossen, wobei diese Reihe unheimlich viel Potential für noch etliche weitere Romane birgt; auf das sie niemals enden möge.

Fazit: Eine Reihe für Jung und Alt. Zeitlos, magisch und behaglich. Alle Leser, die nicht die typische Fantasy-Literatur lesen wollen, sind mit diesen Abenteuern bestens beraten.

Bewertung vom 01.11.2013
Hamilton, Rebecca

Forever - Das ewige Mädchen


sehr gut

Hexe! Sophia weiß genau, wie man sie im Dorf nennt. Sie kennt sich ja auch mit okkulten Riten aus und beschwört Geister. Was sie schrecklicher findet als den Hass der Dorfbewohner, ist das immer gegenwärtige Summen in ihrem Kopf, unter dem sie leidet, seit sie achtzehn wurde. Um es endlich zum Schweigen zu bringen, wendet sie einen Zauber an der misslingt. Denn aus dem Summen werden plötzlich flüsternde Stimmen, und dunkle Gestalten erscheinen. Einer von ihnen ist der geheimnisvolle Charles, zu dem Sophia sich magisch hingezogen fühlt. Welchen Fluch sie geweckt hat, erfährt sie erst durch eine alte Schriftrolle: Ihre Vorfahrin Elizabeth war eine Hexe, die mit achtzehn eines grausamen Todes gestorben ist.

"Das ewige Mädchen" ist der erste Band der "Forever"-Reihe von Rebecca Hamilton.

Die Autorin verknüpft in ihrem Roman altbekannte Elemente mit neuen und frischen Ideen. Kombiniert ergeben sie eine ausgesprochen spannende Geschichte mit etlichen übernatürlichen Wesen und dem einen oder anderen geschichtlichen Einblick.

"Das ewige Mädchen" bereitet dem Leser ab der ersten Seiten enormen Lesespaß und entwickelt schon nach kürzester Zeit einen Sog, dem man sich eigentlich gar nicht entziehen kann. Man taucht ein in diese mysteriöse und übersinnliche Welt mit all seinen Geschöpfen und ist so begeistert, dass die Seiten sich fast wie von selbst umblättern.
Viele Geheimnisse und Fragen beflügeln die Neugier des Lesers und schaffen so enorme Kurzweil und tolle Unterhaltung.

Rebecca Hamilton hat eine wirklich gut ausgeklügelte Welt erschaffen, in der alle Elemente gut ineinander greifen und so die Handlung rund werden lassen. Viele kleinere Details bereichern die Geschichte und werden immer mal wieder aufgegriffen, um die Handlung dichter zu gestalten.

Die Atmosphäre ist herrlich düster und geheimnisvoll. Dadurch erhält "Das ewige Mädchen" etwas Düsteres und Erwachseneres, wodurch der Roman an Authentizität gewinnt und eine ordentliche Portion Dramatik geschaffen wird.

Natürlich findet sich auch ein angenehmer Schuss Romantik wieder, der sich nicht zu aufdringlich in der Vordergrund drängt, sondern sich passend und elementar in die Handlung miteinfügt. Positiv sei ebenfalls erwähnt, dass sich in diesem Roman kein Liebesdreieck findet, sondern der Fokus stets auf den beiden Hauptprotagonisten liegt.
Auch setzt sich die Autorin in ihrer Geschichte mit dem Thema der Homosexualität auseinander, sodass auch dieses wichtige, gesellschaftliche Element nicht außer Acht gelassen wurde und Einzug in den Roman hält.

Auch wenn es keinen Cliffhanger am Ende gibt, so ist doch die Neugier des Lesers auf den weiteren Verlauf dieser Reihe geweckt. Allerdings wird es mit Sophia erst in Buch vier weitergehen, denn Band 2 und 3 werden neue Charaktere beeinhalten, die sich im Laufe der 7-8 Romane immer weiter annähern werden. Man darf gespannt sein.

Fazit: Magie, übersinnliche Wesen, sowie Geheimnisse und Intrigen lassen diesen Roman zu einem spannenden Abenteuer werden, das man nur allzu gerne in einem Rutsch durchliest.

Bewertung vom 30.10.2013
Dibben, Damian

In der Arena des Todes / Jake Djones Bd.2


sehr gut

Die Geschichtshüter geraten erneut in große Gefahr, denn ihre Vorräte an Atomium sind beunruhigend geschrumpft. Ohne zu zögern begeben sich Jake Djones und seine Gefährten auf eine riskante Mission, um jenes geheimnisvolle Elixir zu beschaffen, ohne das sie nicht durch die Zeit reisen können. Da erfahren die Agenten von den jüngsten Plänen ihrer Erzfeinde: Die Familie Zeldt versucht mit aller Macht, die antike römische Welt unter ihre Kontrolle zu bringen. Und so müssen die Geschichtshüter weiter als jemals zuvor in der Vergangenheit zurückreisen, um die Gegenwart und die Zukunft unserer Welt zu retten ...

"In der Arena des Todes" ist der zweite Band der "Jake Djones"-Reihe von Damian Dibben.

Mit diesem zweiten Roman startet ein nun mehr gänzlich neues Abenteuer für die Geschichtshüter, sodass auch Leser, die den ersten Band nicht kennen, ihre wahre Freude an diesem Roman finden werden.

Der Schauplatz dieser Geschichte ist ebenso spannend wie spektakulär. Das Alte Rom bietet ein nahezu unendliches Spektrum an Möglichkeiten für die Ansiedelung des neuesten Abenteuers um Jake Djones und ein wahres Potpourri an Eindrücken, die die Geschichte wieder lebendig und somit greifbar werden lassen.
Damian Dibben hat dabei das Potential ausgezeichnet genutzt und den Charakter dieser Zeit hervorragend eingefangen.

Durch ein rasches Tempo und stetige Spannung besteht eine enorme Kurzweil, die das Lesen zu einem Abenteuer werden lässt. Hat man sich erst einmal in dieser Geschichte versenkt, so möchte man stets wissen, wie es nun weitergeht. Viele Überraschungen heizen dabei die Spannungskurve nur noch stärker an und vermeiden dabei jegliche Formen der Langeweile.

Die Atmosphäre ist herrlich römisch antik. Auch ohne visuelle Reize, lediglich durch die Macht der Worte, ruft der Autor ausdrucksstarke und eindrückliche Bilder beim Leser hervor, die ihn in der Zeit zurück versetzen und die verschiedenen Facetten des Alten Roms anschaulich widerspiegeln.

Damian Dibben hat auch seinen zweiten Roman sehr komplex und ausgeklügelt gestaltet. Jedes Detail hat seinen Platz an der richtigen Stelle und bereichert so die Handlung stets um ein Vielfaches, wenn es um die Authentizität geht. Die Geschichte wird weder heruntergeleiert noch ist sie eine Aneinanderreihung an Fakten. Der Autor hat das richtige Maß an Realität und Fiktion gefunden, um dem Leser einerseits historische Informationen zu vermitteln und ihm andererseits ein spannendes Abenteuer zu bescheren.

Am Ende dieses Romans erhalten wir schon einmal einen kleinen Ausblick auf das nächste Einsatzziel der Geschichtshüter, welches ein enormes Potential für ein packendes Abenteuer birgt. Man darf gespannt sein.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2013
Braddon, Mary Elizabeth

Das Geheimnis der Lady Audley


sehr gut

Ein Londoner Anwalt versucht, den Mord an seinem Freund aufzuklären, doch die wunderschöne Lady Audley will dieses mit allen Mitteln verhindern. Ihm wird schnell klar, dass Lady Audley ein dunkles Geheimnis hütet. Um den Mörder seines Freundes finden zu können, muss er es lüften. Ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel beginnt zwischen dem jungen Mann und der bildschönen Frau.

"Das Geheimnis der Lady Audley" ist ein viktorianischer Krimi aus der Feder von Mary Elizabeth Braddon, welcher erstmalig im Jahr 1862 erschienen ist.

Es ist immer wieder interessant einen Klassiker zu lesen, der in einer gänzlich anderen Zeit, als der unseren, verfasst wurde. So kommen die Lebensumstände und das gesamte Drumherum dieser Epoche viel authentischer zum Tragen, als bei historischen Romanen, die in der heutigen Zeit veröffentlicht werden.
So ist es auch hier der Fall, denn man erhält einen wunderbaren Einblick in das damalige Leben, sowie die Charakterzüge der Menschen, welche sich in etlichen Belangen von denen im 21. Jahrhundert unterscheiden.

Auch wenn die Handlung in ihren groben Zügen doch recht vorhersehbar ist, so findet der Leser dennoch schnell Gefallen an diesem Krimi, der sich stark von anderen Werken dieses Genres abhebt.
Der Fokus liegt dabei auf den zwischenmenschlichen Beziehungen, sowie den Beweggründen für bestimmte Handlungen.
Dennoch kommt auch die Spannung nicht zu kurz, denn Mary Elizabeth Braddon weiß durch kleine Feinheiten und Details, den Leser zu fesseln und ihn in vergangene Zeiten eintauchen zu lassen.

Die Geschichte ist stets rund erzählt und wirkt dabei sehr atmosphärisch. Jedes Detail ist an seinem Platz, das es für den weiteren Verlauf so entscheidend werden lässt.

Trotz der sprachlichen Überarbeitung ist der Stil noch immer dem des 19.Jahrhunderts angepasst, sodass dieser angemessen erscheint und nicht mit Macht in unseren Sprachgebrauch gepresst wurde. Dadurch bleibt der klassische Charme erhalten und man fühlt sich in der Zeit zurück versetzt.

Mary Elizabeth Braddon hat mit "Das Geheimnis der Lady Audley" einen für ihre Zeit fortschrittlichen Roman geschaffen, der auch Themen anspricht, die für das 19. Jahrhunderts nicht direkt schicklich waren und so eine Botschaft vermittelt, die von großer gesellschaftlicher Relevanz zeugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2013
Wekwerth, Rainer

Das Labyrinth jagt dich / Labyrinth Bd.2


sehr gut

Fünf Jugendliche. Sie haben gekämpft, sich gequält und zwei Welten durchquert, um die rettenden Tore zu erreichen. Und wieder stellt sie das Labyrinth vor unmenschliche Herausforderungen, denn auch in der neuen Welt ist nichts, wie sie es kannten. Sie sind allein mit ihrer Vergangenheit, ihren Ängsten, ihren Albträumen. Neue Gefahren erwarten sie, aber letztendlich entpuppt sich etwas Unerwartetes als ihr größtes Hindernis: die Liebe. Jeder von ihnen mag bereit sein, durch die Hölle zu gehen, doch wer würde das eigene Leben für seine Liebe opfern?

"Das Labyrinth jagt dich" ist der zweite Band der "Labyrinth"- Trilogie von Rainer Wekwerth.

Ohne an Spannung zu verlieren wird der erste Band nahtlos fortgeführt. Direkt ist man wieder im Geschehen und erlebt die dramatischen und packenden Abenteuer der Jugendlichen. Dabei ist keinerlei Verlust des Soges, der den ersten Band so ausgezeichnet hat, zu verzeichnen. Man liest wie in einem Rausch, sodass Seite und Seite vergehen und man sich als Leser fragt, wie der Autor das macht, die Spannung ohne jegliche Längen so konstant oben zu behalten.

"Das Labyrinth jagt dich" strotzt förmlich vor Details, die diesen Roman so lebendig werden lassen. Es entsteht eine sehr komplexe und ausgeklügelte Welt, die die Grausamkeit des Labyrinths perfekt transportiert und etliche Fragen aufwirft. Die Neugier auf die endgültige Auflösung und die Beantwortung aller Fragen wird weiterhin angefacht. Ich bin schon sehr gespannt, wie Rainer Wekwerth diese Trilogie zu Ende führen wird und was hinter alldem steckt. Dies erfahren wir aber erst im Sommer 2014, denn dann erscheint der finale Band "Das Labyrinth ist ohne Gnade".

Die Darstellung des beiden Welten, ist sehr gegensätzlich, sodass man niemals irgendeinen Abklatsch bereits bekanntem liest, sondern stets in ein völlig neues Abenteuer geworfen wird, das stets neue Facetten aufweist, die den Leser zu begeistern wissen.

Rainer Wekwerth brilliert mit vielen Überraschungen, die die Handlung unvorhersehbar halten und so die Kurzweil weiter fördern. Man weiß so gut wie nie, was als Nächstes passieren wird und das ist gut so, denn so bleibt für das große Finale noch alles vollkommen offen und man darf gespannt sein. Das Ende dieses zweiten Bandes verspricht schon einmal viel.

Bewertung vom 24.10.2013
Garcia, Kami

Der Kreis der Fünf / The Legion Bd.1


ausgezeichnet

Als Kennedy Waters ihre Mutter tot auffindet, bricht ihre Welt zusammen. Noch ahnt sie nicht, dass dunkle Mächte am Werk sind. Bis die attraktiven Zwillinge Jared und Lukas Lockhart in ihrer Tür stehen und sie gerade noch retten – vor einem wütenden Rachegeist, der Kennedy töten wollte. Die beiden Brüder erzählen ihr von »The Legion«, einer jahrhundertealten Geheimgesellschaft, deren Aufgabe ist, die Welt vor einem mächtigen Dämon zu schützen. Alle fünf Mitglieder der Legion starben in einer einzigen Nacht. Und Kennedys Mutter war eine von ihnen. Jetzt ist es an Kennedy, ihren Platz einzunehmen. An der Seite der neuen Mitglieder der Legion, Alara, Priest und den Zwillingen, begibt sich Kennedy auf die Suche nach der einen Waffe, die den Dämon aufzuhalten vermag … im ständigen Kampf gegen tödliche Rachegeister.

"Der Kreis der Fünf" ist der erste Roman aus der "The Legion"-Reihe von Kami Garcia.

Auch wenn dieser Roman auf den ersten Blick wie eine Mischung aus Supernatural und Ghost Busters anmutet, so steckt doch noch einiges mehr zwischen den Buchdeckeln, das sich zu entdecken lohnt.
Mir gefällt die Idee hinter diesem Roman wirklich außerordentlich gut, denn die Geschichte bewegt sich fernab der üblichen Mainstream-Pfade, ohne die üblichen übernatürlichen Wesen, die man in nahezu jedem Buch antrifft, und ohne ein Übermaß an Klischees, die diesen Roman in ihrer vollen Entfaltung behindern würden.

"Der Kreis der Fünf" ist ab der ersten Seite ausnehmend spannend und beweist eine ausdrucksstarke Tiefe, die es für mich zu einem Pageturner haben werden lassen.
Hat man erst einmal mit diesem Roman begonnen, so kann man ihn nicht wieder aus der Hand legen, denn die Handlung ist so kurzweilig und packend, dass man immer weiter liest und leider viel zu schnell am Ende angelangt ist.

Dabei ist die Atmosphäre herrlich düster, weshalb es auch ab und an ein wenig gruselig zugehen kann. Diese Atmosphäre bietet allerdings das perfekte Setting für diesen Roman, wodurch sich die Authentizität vollends entfalten kann und sich wunderbar auf den Leser überträgt.

Die Handlung ist herrlich komplex und vielschichtig, viele Elemente und Facetten fügen sich immer stärker zusammen und ergeben ein wunderbares Lesevergnügen, das enorm Lust auf mehr macht. Es gibt so viel zu entdecken, denn dieser Roman ist ein einziges Abenteuer voll gepackt mit Ereignissen, die zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lassen, sondern den Leser stets zwischen den Buchdeckeln festkleben und ihn vor Beendigung nicht aus ihren Fängen entlassen.

Das Ende besitzt zwar einen kleineren Cliffhanger, doch die Handlung endet nicht abrupt in einer besonders spannenden Szene. Allerdings sorgen die Ereignisse, die im Verlauf des Romans zu Tage treten, für eine extreme Neugier seitens des Leser auf die Fortsetzung. Her damit, aber schnell!!!

Fazit: Spannung, Düsternis und eine neue frische Geschichte, lassen diesen Roman zu einem ganz besonderen Leseereignis werden. Unbedingt mehr davon.

Bewertung vom 24.10.2013
Constable, Benjamin

Die drei Leben der Tomomi Ishikawa


sehr gut

Tomomi Ishikawa ist tot. Sie hat sich umgebracht, so steht es in dem Abschiedsbrief an ihren Freund Ben Constable.
Doch Tomomi weigert sich hartnäckig, in Frieden zu ruhen. Stattdessen hinterlässt sie Ben eine Menge rätselhafte Botschaften, die ihn, ähnlich wie bei einer Schnitzeljagd, durch Paris, New York und Tomomis Vergangenheit führen.
Ben würde gerne glauben, dass es sich bloß um ein Spiel handelt, dass die Geschichten, die Tomomi ihm hinterlassen hat, nur Ausgeburt ihrer Fantasie sind, doch dann offenbaren sie ihm ein grausames Geheimnis.
War Tomomi Ishikawa in Wahrheit eine Serienmörderin? Und ist sie tatsächlich tot?
Bald weiß Ben nicht mehr, was Fiktion und was Realität ist.

"Die drei Leben der Tomomi Ishikawa" ist ein Roman aus der Feder von Benjamin Constable, der es richtig gut versteht, seine Leser auf falsche Fährten zu locken und ihn stets zu verwirren, sodass er nie weiß, was Fiktion und was Realität ist.

Schon ab der ersten Seite beginnt das große Verwirrspiel des Autors. Was ist echt? Was ist ausgedacht? Diese Fragen stellt man sich als Leser zu jeder Zeit, denn die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verlaufen hier fließend.
Auch am Ende lässt sich keine allgemein-gültige Aussage treffen, denn selbst dieses ist wie der Rest des Romans, nämlich uneindeutig.

"Die drei Leben der Tomomi Ishikawa" lebt keineswegs von überbordenden Spannungselementen, zwar ist man als Leser immer auf der Suche nach der Wahrheit und ist fasziniert von der Spurensuche durch die Städte, sowie ihrer Ergebnisse, doch ist das eigentliche Hauptelement die Sprache des Autors.
Er spielt damit und lenkt den Leser ständig auf neue Pfade. Dabei schreibt er stets sehr poetisch und wortgewandt. Dadurch entsteht eine unglaubliche Tiefe, die den Leser, trotz aller Morbidität, zwischen den Buchdeckeln versinken lässt.
Dieser Schreib-, und Sprachstil ist einzigartig und macht diesen Roman so besonders. Man entdeckt das Leben in vielen neuen Facetten, wobei "Die drei Leben der Tomomi Ishikawa" stellenweise ebenso philosophische wie geisteswissenschaftliche Züge annimmt.

Auch ist dieser Roman wie ein Städteführer von Paris und New York. Man erlebt ein kleines Abenteuer in diesem Städten und erfährt dabei so viel über sie, als wäre man live dabei. Viele kleine Schauplätze lassen den Roman sehr dicht erscheinen und verleihen ihm eine unglaubliche Atmosphäre.

Fazit: Ein ziemlich verwirrender, aber doch schön zu lesender Roman, der nichts für Zwischendurch ist. Man muss diesen in aller Ruhe genießen, um seine Tragweite und seine Aussagen komplett verstehen zu können.