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Igelmanu
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Mülheim

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Insgesamt 1033 Bewertungen
Bewertung vom 30.12.2019
Ludwig, Sabine

O Besenstiel, o Besenstiel!


ausgezeichnet

Leni hat die Augen verdreht. »Kleine Brüder sind ja so was von ätzend!«
»Und große Schwestern erst!«, haben Leon und ich gerufen.
Und es war das schönste Weihnachten, das wir je hatten.

Wann ist man eigentlich zu alt für einen Adventskalender? Was macht man, wenn man in einem Krippenspiel mitmachen soll, aber wahnsinnig schüchtern ist? Wenn ein singender Elch auf dem Weihnachtsmarkt nervt oder die kleine Schwester unbedingt ein Pferd zu Weihnachten haben will? Wenn die Mama ausgerechnet zu Weihnachten eine Auszeit braucht oder man gerne mit der gesamten Patchwork-Familie zusammen feiern möchte?

Was mir an diesem Buch so gut gefiel, war, dass alle acht Geschichten völlig verschieden waren aber gleichzeitig sehr realistisch wirkten. Die Themen waren keine sonderlich ausgefallenen, sondern solche, die bestimmt in vielen Familien vorkommen oder die man vielleicht selber schon erlebt hat. Ganz alltägliche Dinge, die einen in der Weihnachtszeit beschäftigen können und Familienszenarien, mit denen man sich identifizieren kann.

Die Geschichten sind zudem sehr witzig geschrieben und herrlich farbenfroh illustriert. Sehr nett fand ich auch einen persönlichen Wunschzettel der Autorin im Anhang, den sie mit 9 Jahren verfasst hatte.

Fazit: Bunte, witzige und weihnachtliche Geschichten voll aus dem Familienleben. Kindern und Eltern wird so manches bekannt vorkommen! Prima zum Vor- und Selberlesen.

Bewertung vom 30.12.2019
Martin-Schnapp, Gertie

Zeit der Stille und Erwartung


sehr gut

»Im Januar, wenn es draußen so richtig klirrend kalt war, der Schnee sich wie eine weiße, warme Decke über die Wiesen und Felder legte und der Wind eisig und messerscharf über die Menschen hinwegfegte, wurden im dicht verschneiten Wald Bäume gefällt.«

Die in diesem Buch enthaltenen 22 Kurzgeschichten haben als Gemeinsamkeit, dass sie „früher“ spielen. Wenn man mir gesagt hätte, dass sie auch zu einem frühen Zeitpunkt, zum Beispiel Anfang des 20. Jahrhunderts geschrieben wurden, hätte ich es auch geglaubt.

Als weitere Gemeinsamkeit stehen bei allen Texten Dinge wie Armut, schwere Arbeit, auch von Kindern und generell Not im Mittelpunkt, zugleich werden Werte wie Glück und Zufriedenheit betont. Als Botschaft könnte man daraus ableiten, dass die Menschen „früher“ trotz schwieriger Lebensbedingungen aufgrund der weihnachtlichen Botschaft glücklich sein konnten. Wer gerne mal in solch traditionellen Texten versinkt, kommt mit diesem Buch auf seine Kosten. Großdruck sorgt für leichte Lesbarkeit und stimmungsvolle, schwarzweiße Illustrationen ziehen sich durch das Buch.

Als kleinen Kritikpunkt möchte ich noch anbringen, dass die Handlung nicht immer ganz rund wirkte und ich im Text Rechtschreibfehler entdeckte. Ein etwas genauerer Blick vom Lektorat wäre gut gewesen.

Wie immer bei Sammlungen von Geschichten habe ich diese einzeln bewertet und daraus einen Schnitt ermittelt. Drei Geschichten würde ich mit 5 Sternen bewerten, für zwölf Geschichten 4 Sterne und für sieben Geschichten 3 Sterne vergeben. Ich komme dadurch auf einen Schnitt von 3,8 Sternen, die ich natürlich aufrunde.

Fazit: Für Freunde sehr traditioneller Weihnachtsgeschichten.

Bewertung vom 30.12.2019
Schami, Rafik;Raidt, Gerda

Elisa oder Die Nacht der Wünsche


ausgezeichnet

»Die Kinder kennen das Paradies des Lachens nicht mehr«, hatte er noch gemurmelt, bevor er in seinen Sessel fiel. Seine Stimme hatte alt und resigniert geklungen…

Elisa, die Frau des Weihnachtsmanns, erkennt ihn kaum noch wieder. Dieser Mann ist nicht mehr da, den sie mal geheiratet hat! Und überhaupt kann und will sie sich nicht vorstellen, dass die Kinder keine richtige Freude mehr verspüren können. Sie beschließt, die Angelegenheit selbst in die Hand zu nehmen…

Dieses weihnachtliche Kinderbuch von Rafik Schami hat mir wieder richtig gut gefallen. Mit treffenden Worten und farbenfrohen Illustrationen erzählt der Autor eine Geschichte, die zugleich stimmungsvoll ist und gleich mehrere problematische Themen anspricht.

Da ist zunächst ein kleiner, dunkelhäutiger Junge, der traurig in das reich geschmückte Schaufenster eines Spielwarenladens irgendwo in Deutschland schaut. Kurz zuvor wurde er noch verprügelt, vermutlich kennt er Rassismus aus eigener, leidvoller Erfahrung. Seine Mutter ist eine arme Frau, die hofft, eine Arbeitsstelle zu bekommen.

Praktisch als Gegenpol wird das Thema Konsum und Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes aufgegriffen. Ein Punkt, der den Weihnachtsmann in der Geschichte besonders deprimiert. Obwohl er an der aktuellen Entwicklung nicht ganz unschuldig ist, wie man Elisas Erinnerungen entnehmen kann. Bilder zeigen Kinder aus aller Welt, auch aus Kriegs- und Krisengebieten, dabei geht es auch um die Diskriminierung von Andersdenkenden und -gläubigen.
»Und seit wann kümmerte er sich nicht mehr um die Menschen in China, Korea, Japan, Südostasien und Arabien, weil sie dort angeblich nicht den rechten Glauben hatten?«

Dies ist eine absolut zeitgemäße Geschichte und Elisa zum Glück eine selbstbewusste, moderne Frau. Sie wartet nicht ab, ob ihr Mann noch die Kurve bekommt oder versucht, ihn irgendwie zu beeinflussen, sondern sie schlüpft einfach selber in den Mantel des Weihnachtsmanns, denn was ein Mann kann, kann eine Frau eben auch.

Fazit: Diese tolle Geschichte zum Vor- und Selberlesen verbreitet weihnachtliche Stimmung und bringt gleich mehrere Probleme gut verständlich auf den Punkt.

Bewertung vom 29.12.2019
Christie, Agatha

Das Geheimnis des Weihnachtspuddings


sehr gut

»Eh bien, ich nehme den Auftrag an.«

Ein verschwundener Rubin, ein junger Hochadliger in Nöten und dazu – natürlich – großer Zeitdruck: Ein solch „delikater“ Fall schreit geradezu nach einem Ermittler wie Hercule Poirot.

Diese Geschichte nimmt dann auch den Hauptteil des Buchs ein. Zu ihr gesellen sich noch zwei weitere, weniger umfangreiche Geschichten, eine davon mit Miss Marple, zwei kurze Texte und ein Vorwort der Autorin. Sämtliche Texte spielen zur Weihnachtszeit und bieten kurzweilige Unterhaltung für Freunde der Autorin. Fans sollten allerdings genauer hinschauen, denn alle Geschichten wurden bereits in früheren Bänden mit Erzählungen veröffentlicht. Wer noch keine umfangreiche Agatha Christie Büchersammlung hat, könnte hier aber zuschlagen, denn zumindest die beiden Geschichten um die wichtigsten Ermittler Poirot und Marple fand ich klassisch und gelungen.

Die Texte im Buch wären: Nostalgische Weihnachtserinnerungen, Das Geheimnis des Weihnachtspuddings, Eine Weihnachtstragödie, Der Traum vom Glück, Der unfolgsame Esel, Ein Gruß.

Fazit: Zwei gelungene klassische Detektivgeschichten zur Weihnachtszeit und noch ein paar weitere Erzählungen, kurzweilige Unterhaltung für Freunde der Autorin.

Bewertung vom 26.12.2019
Moers, Walter

Der Bücherdrache / Zamonien Bd.8


sehr gut

»In bösen, dunklen, kalten Tümpeln -
Wo alte Bücher Orm gebären -
Die tief in toten Sümpfen dümpeln -
Wo Bücherwürmer sich vermehren -
Wo alle Fragen Antwort finden -
Doch niemand seine Frage kennt -
Dort soll sich jener Dämon winden -
Den man den Bücherdrachen nennt -
(Ojahnn Golgo van Fontheweg „Der Ormsumpf“)«

Zamonien ist bekanntlich ein Land voller außergewöhnlicher Lebensformen. Die Buchlinge gehörten immer schon zu meinen Lieblingen und dass im neuesten Werk des zamonischen Großschriftstellers Hildegunst von Mythenmetz ein Buchling im Mittelpunkt steht, freute mich enorm.

Der Buchling Hildegunst Zwei (also der Buchling, der sämtliche Werke des Großschriftstellers auswendig kennt) macht sich auf in die tiefsten Katakomben von Buchhaim, um den mythenumwobenen Drachen Nathaviel zu suchen. Ein gefährliches Abenteuer!

Wie man an meinen letzten Sätzen deutlich merkt, gehören die Bücher von Walter Moers, insbesondere die Zamonien-Bände zu einer sehr speziellen Art, vermutlich liebt man sie oder kann mit ihnen nicht viel anfangen. Ich reise unheimlich gern nach Zamonien und hatte auch mit diesem Buch wieder viel Spaß. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Abgesehen von wenigen Zitaten wird aber nicht gereimt, ist das Buch völlig normal geschrieben (jedenfalls so weit, wie man ein Zamonien-Buch „normal“ nennen kann ;-) Das Eingangszitat der Rezi habe ich nur rausgesucht, weil es mir so gut gefiel.

Die Lektüre war spannend, wie erwartet abgedreht und phantasievoll, zudem finden sich zahlreiche tolle Illustrationen, die sich durch das ganze Buch ziehen. Wer noch nie in Zamonien war, findet sich aber vielleicht nicht so schnell rein, zum Beispiel über das Orm werden gewisse Grundkenntnisse vorausgesetzt. Der Drache hat einen Hang zum Schwafeln, wer schon früher mit Mythenmetzschen Abschweifungen konfrontiert wurde, wird nicht überrascht sein. Schade ist nur, dass die Geschichte viel zu schnell vorbei ist. Eine Fortsetzung könnte ich mir gut vorstellen. Oder alternativ einen anderen Zamonienband. Sehr gerne wieder im Umfang der früheren Bücher!

Fazit: Auch diese Reise nach Zamonien hat viel Spaß gemacht! Schade nur, dass sie so schnell vorbei war.

Bewertung vom 26.12.2019
Kling, Marc-Uwe

Der Ostermann


ausgezeichnet

Wenn man als hoffnungsvoller Nachwuchs sich strikt weigert, den Familienbetrieb fortzuführen, ist das häufig ein großes Problem. Der Sohn des Weihnachtsmannes hat ziemlich genaue Vorstellungen für seine Zukunft – und in denen kommen Dinge wie Schnee, Winter, Schlitten und Bärte nicht vor. Vater und Mutter sind entsetzt und natürlich ganz und gar nicht einverstanden. Doch ihr pfiffiger kleiner Junge wird einen Weg finden, sein Ziel zu erreichen. Und keine Sorge, auch für die künftige Geschenkezustellung wird sich eine Lösung finden…

Ein herrliches Buch, ich hatte großen Spaß! Das Thema ist im Grunde ein ernstes und wird schon in vielen Familien zu echten Krisen geführt haben. Hier wird es humorvoll umgesetzt und der Leser merkt deutlich den Lösungsansatz: Redet miteinander. Und toleriert die Ansichten des anderen. Natürlich fühlt man in erster Linie mit dem künftigen Nicht-Weihnachtsmann, aber auch sein Vater verdient Mitgefühl, muss er sich doch mit streikenden Wichteln und Facebook-Likes auseinandersetzten.

Das ganze Buch ist in Reimform geschrieben. So etwas funktioniert nicht immer, hier aber sehr gut – die Texte sind wirklich witzig. Dazu kommen die tollen Illustrationen, farbenfroh, ausdrucksstark und voller lustiger kleiner Details, die beim Betrachten zum Entdecken einladen. Mich hat dieses Buch begeistert und ich stelle es gleich ins Regal mit den Alle-Jahre-wieder-Büchern :)

Fazit: Witzig, farbenfroh und mit einem gelungen umgesetzten ernsthaften Thema. Ein schönes Weihnachtsbuch für kleine und große Leser.

Bewertung vom 26.12.2019
Bleker, Dorothée

Du bist einfach zum Knuddeln


ausgezeichnet

»…weil du so knuffig bist, dass du alle Herzen im Sturm eroberst.«

Zu diesem Geschenkbuch werde ich nicht viele Worte machen, es besteht sonst schnell die Gefahr, dass die Rezi umfangreicher wird als der Text im Buch ;-)

In diesem wunderschönen Geschenkbuch finden sich auf jeder Seite Tierbilder, die einfach, tja, zum Knuddeln sind. Große Pandas, Pinguine, Erdmännchen, Löwen, Eisbären und viele mehr zeigen sich von ihrer liebenswürdigsten Seite. Mit einem Halbsatz wird dazu jeweils der Satzanfang vom Titel („Du bist einfach zum Knuddeln“) vervollständigt. Das Ergebnis ist witzig und herzerwärmend zugleich und die Bilder passen großartig. Manchmal gibt es zusätzlich noch ein Zitat, so steht beispielsweise bei einem zum Dahinschmelzen guckenden Panda neben „weil du so knuffig bist…“ noch ein Wort von Goethe: »Es gibt Augenblicke, wo man erst merkt, wie lieb man jemanden hat.«

Fazit: Wenn man jemanden liebhat, der außerdem Tiere und Bücher liebt, dann ist dies Buch eine wundervolle kleine Aufmerksamkeit.

Bewertung vom 24.11.2019
Unterberger, Sebastian

Das große Servus-Weihnachtsbuch


ausgezeichnet

»Warum feiern wir Menschen eigentlich Weihnachten in so einem gewaltigen Ausmaß, mit riesigem Aufwand und Emotionen, wo für einen Tag und Nacht die Welt fast den Atem anhält und innehält … Auch ohne ein Bewusstsein zu Gott und Religion wollen sich die Menschen echte Mühe geben, das Wichtigste im Leben – die Liebe – zu huldigen, ehren, achten und zu pflegen. Persönliche Traditionen in der Familie, Verwandtschaft und im Freundeskreis haben alle das Eine gemeinsam, sich zu erinnern und gedenken. Eine Erinnerung an Gott ist auch eine Erinnerung an die Liebe, an die Versöhnung, verzeihen zu können und den Frieden in Freiheit, das zusammen ergibt den Mythos Weihnachtszauber.«

In der Vorweihnachtszeit gebe ich alle Jahre wieder sehr gerne einer persönlichen Vorliebe nach und versinke in schönen Weihnachtsbüchern. Besonders mag ich Hausbücher zum Thema, gerne so richtig traditionell. Als ich dieses Buch sah, ahnte ich schon, dass ich Freude daran haben würde.

Schon die Aufmachung passt, sie wirkt hochwertig und festlich, die oft goldenen Seiten sind reich verziert und bebildert. Es mag albern sein, aber da wird mir schon weihnachtlich zumute, wenn ich das Buch nur in die Hand nehme.

Der Inhalt dann liefert eine gute Mischung aus Unterhaltung und Information. Chronologisch aufgebaut „arbeitet“ man sich beim Lesen von der Adventszeit beginnend über die Weihnachtstage hin bis zum Jahreswechsel vor. Besonders auffällig sind die vielen Informationen und historischen Hintergründe, beispielsweise zum Begriff der Adventszeit, dem Adventskranz oder dem Adventskalender. Auch zu vielen Liedern gibt es Hintergrundinfos, zum Beispiel zur Entstehung. Oder ganz allgemein zur Geschichte des Weihnachtsliedes. Ich habe da so einiges Interessante erfahren!

Die zahlreichen Lieder sind gut zum Nachsingen und –spielen geeignet, mit Noten (mehrstimmig gesetzt), Akkorden und sämtlichen Strophen. Ich kenne ja schon eine Menge Weihnachtslieder, entdeckte hier aber auch einige mir unbekannte. In einigen Fällen hat der Autor auch neu vertont oder weitere Strophen hinzugetextet.

Sehr gut gefielen mir auch die detailliert beschriebenen Bräuche rund um die Advents- und Weihnachtszeit. Da sie größtenteils die Regionen Österreich und Süddeutschland betreffen, habe ich hier einiges Neue erfahren. Und war glatt ein wenig neidisch, denn so viel Brauchtum gibt’s in meiner Ecke von Deutschland nicht. Aber darüber zu lesen ist ja auch schön ;-)

Gut dazu passend finden sich auch einige traditionelle Geschichten von Stifter, Waggerl und Rosegger. Die meisten kannte ich, lese sie aber immer gerne wieder. Eingestreut zwischen Infos, Liedern und Geschichten stoße ich zudem auf viele Gedichte und Verse, den stimmungsvollen Abschluss des Buchs bilden eine Reihe von Rezepten.

Fazit: Informatives Schmuckstück für die festlichste Zeit im Jahr. Zum Schmökern, Genießen und immer wieder Hervorholen.

Bewertung vom 17.11.2019
Bacher, Isabelle

Im Norden


ausgezeichnet

»Die Landschaften Norwegens sind auf eine Art unberührt, die man im 21. Jahrhundert kaum noch findet … Begegnungen mit den vierbeinigen Bewohnern zum Beispiel, spektakuläre Sternenhimmel, unendliche Fjorde, Klippen und Steilküsten, endlose Panoramen und natürlich die Aurora borealis, das Nordlicht, diese unglaublichen Schauspiele, die im Winter um den Polarkreis stattfinden, wenn in den schwarzen Nächten plötzlich alle Schattierungen von Grün, Weiß und Violett über den Himmel tanzen und sich im Wasser oder Schnee spiegeln.«

Isabelle Bacher, in Tirol geboren, lebt seit vielen Jahren in ihrer Wahlheimat im hohen Norden. Die Liebe zu dieser Region erwachte schon in ihrer Kindheit, als erwachsene Frau gab sie ihrer Sehnsucht nach und kombiniert sie höchst erfolgreich mit ihrer zweiten großen Liebe, der Fotografie. Über das eindrucksvolle Ergebnis darf sich der Leser und Betrachter dieses Bildbands freuen.

Als ich dieses Buch entdeckte, war mir gleich klar, dass ich es lesen muss. Auch in mir schlummert seit der Kindheit der leider immer noch unerfüllte Wunsch, mal die Nordlichter zu sehen. Eine kleine Entschädigung bekam ich nun, ich bin im Buch förmlich versunken.

Im Zentrum stehen absolut atemberaubende Bilder von faszinierenden Landschaften. Die Fotos wirken manchmal surreal, übernatürlich und fast magisch. Mehr als einmal denke ich, dass es sich auch um am Computer entstandene Fantasy-Szenarien handeln könnte – aber doch sind sie echt. Wahnsinn! Ich tauche ein in Bilder voller Licht und Farben, ich kann mich kaum sattsehen.

Dazwischen lese ich. Von monatelanger Dunkelheit und wie man in ihr lebt. Von Monaten voller oft gewollter Schlaflosigkeit zwischen April und August, weil dort im Gegenzug die Sonne nie verschwindet.
Ich lese von Stille, die »ein Geräusch ist, dem man ewig zuhören kann«. Von unbeschreiblichen Erlebnissen in der Natur – das pure Glück, dass die Autorin empfindet, spricht aus jeder Seite des Buchs.
Aber natürlich redet sie auch über die generellen Gefahren, zum Beispiel über das Leben mit Eisbären (niemals Haus- oder Autotüren abschließen!). Ich erfahre, was Whiteouts sind und was sie so lebensbedrohlich macht und in welchen kritischen Situation Bacher schon ganz persönlich stand. Alles informativ und unterhaltsam zugleich geschrieben, da bleibt man gern dran. Und liest weiter, zum Beispiel über die Probleme, ein gutes Foto vom Nordlicht zu machen. Ich denke, ich kann jetzt beurteilen, ob ihr das gelungen ist!

Fazit: Der Fotoband macht einen sehr hochwertigen Eindruck, verdient einen dauerhaften Platz im Bücherregal und ist eine tolle Geschenkidee!