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sommerlese
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Zu meinen Hobbies gehört Lesen einfach dazu. Meine Rezensionen erscheinen auch auf meinem Blog. Schaut doch bei Interesse mal rein! https://sommerlese.blogspot.com/
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Bewertungen

Insgesamt 2724 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2023
Oswald, Susanne

Mein Strickjournal


sehr gut

Ein tolles Journal für Strickbegeisterte
Im Harper Collins Verlag erscheint "Mein Strick-Journal" von Susanne Oswald.

In den Romanen von Susanne Oswald dreht sich in Maighreads kleinem Strickladen in den Highlands alles um ihr Hobby das Stricken. Mit diesem Stricken Bullet Journal kann man eigene Strickprojekte organisieren und unterschiedliche Ideen sofort notieren.

Strickprojekte sind es wert, schriftlich festgehalten zu werden. Dazu hat man in diesem Journal jede Menge Platz, um genaue Angaben zu der bestrickten Person (Personenzu machen und außerdem um Maschenprobe, spezielle Muster, Wolle und Nadelstärke, Farben und Größenangaben zu notieren. Außerdem enthält das Journal Tipps von Maighread, ein paar Anleitungen zu Topflappen, einem Flaschenmantel, Kosmetikpads, ein halbrundes Tuch mit Kaskadenmuster u. a. Projekten. Über einen QR-Tracker kommt man direkt zum Youtube-Kanal "Der kleine Strickladen".

Es gibt Seiten zum Eintragen der Lieblingswolle, sowie für eine Wunschliste und am Ende eine hilfreiche Übersicht der Abkürzungen der Strickangaben, auf Deutsch und Englisch.

Ich habe schon viele Pullis, Schals, Mützen und Socken gestrickt, aber nie die genauen Maschenangaben oder die Strickschrift des jeweiligen Musters notiert. Wenn mich danach jemand gefragt hat, konnte ich nur ungenaue Auskunft geben. Da kann man mit diesem Journal Abhilfe schaffen.

Wer gerne strickt und darüber Buch führen möchte, sollte sich unbedingt dieses Strick-Journal zulegen. Dort gibt es viele Möglichkeiten für eigene Notizen, dazu noch einige Anleitungen und Kurzgeschichten, die Maighreads Strickstimmung verbreiten.

Bewertung vom 06.11.2023
Wiesner, Maria

Jil Sander. Eine Annäherung


gut

Das Persönliche von Jil Sander fehlt!

Im Harper Collins Verlag erscheint Maria Wiesner Buch "Jil Sander. Eine Annäherung".

Jil Sander wurde zur bekanntesten Modedesignerin Deutschlands und das in einer Zeit als das Berufsleben der Frauen noch von der Erlaubnis ihrer Ehemänner abhing. Ihre Mode sollte Frauen zu selbstbewusstem Auftreten verhelfen und für einen lässigen, überall tragbaren Look sorgen.

Die klare, puristische Mode Jil Sanders wurde massgeblich geprägt durch minimalistische Entwürfe, gute Qualität der Stoffe, perfekte und zeitlose Schnitte und elegante Tragbarkeit in allen Lebenslagen. Mit Tatkraft, Mut und vor allem dem Geschick im Umgang mit Stoffen und Schnitten arbeitete sich Jil Sander von einer eigenen Boutique bis an die Börse, wo sie 1989 die erste Frau im Vorstand eines Aktienunternehmens in Deutschland wurde.

Jil Sander wurde 1943 in Wesselburen als Heidemarie Jiline Sander geboren. Sie trug als Kind am liebsten Hosen und machte diese Vorliebe auch in ihrer Mode fest.

Dieses Buch hat die Journalistin Maria Wiesner als Annäherung betitelt und beruft sich auf die Fakten und die wenigen Interviews, die Jil Sander jemals gegeben hat. Sie beschreibt die persönlichen Wurzeln Jil Sanders und ihren beruflichen Werdegang, sowie ihren erstaunlichen Aufstieg und großen Erfolg im Modebusiness und zeigt das berufliche Konzept ihrer Mode.

Die vielen Stationen und Standorte der Produktion und Geschäfte lesen sich sehr aufschlussreich und umfassend. Das Privatleben kommt dabei nicht ganz so zur Sprache, dort erfährt man nur wenige Dinge, die sich größtenteils um die Immobilien Jil Sanders und ihre große Kunstsammlung drehen. Es hat mich gewundert, dass die prunkvoll ausgestatteten Häuser irgendwie gar nicht zum zurückgenommenen und schlichten Geschmack Jil Sanders passen. Vielleicht war das aber auch der Geschmack ihrer Lebensgefährtin. Man kann darüber nur mutmaßen.

Der Erzählstil gefällt mir gut, die geschäftlichen Interaktionen werden verständlich und unter Einbeziehung der Meinung von Zeitgenoss:innen Jil Sanders beschrieben und lesbar ausgeschmückt.

Insgesamt kommt mir die Person Jil Sander hier ein wenig zu kurz. Das scheint aber nicht an der Autorin zu liegen, die versucht hat, der Modeikone nahe zu kommen, sondern an den persönlichen Ansichten, Einsichten und Anekdoten, die ich hier von Jil Sander persönlich erwartet hätte.

Eine Biografie, die mich etwas enttäuscht zurücklässt, weil mir die persönliche Note fehlt. Die Modestationen, das Konzept der klassichen Mode und die Expansion der Geschäfte werden hier vor das Persönliche gestellt. Jil Sander hätte gut daran getan, sich hier mehr einzubringen.

Bewertung vom 04.11.2023
Schoenwald, Sophie

Das große Weihnachtsfest im Zoo


sehr gut

Ein witziges Bilderbuch über Weihnachten im Zoo
Im Baumhaus Verlag erscheint das Bilderbuch "Das große Weihnachtsfest im Zoo" von Sophie Schoenwald, mit Illustrationen von Günther Jakobs.

Im Tierpark von Zoodirektor Alfred Ungestüm möchten die Zootiere anläßlich des Weihnachtsfestes wichteln. Alle möchten für ihren Wichtel das perfekte Geschenk aussuchen. Jedes Tier überlegt und verschenkt ein eigenes Lieblingsding. Ignaz schenkt der Giraffe seine geliebte Fliege. Die Giraffe würde gerne sehen, wie sie damit aussieht, aber leider hat sie ihren Spiegel gerade dem Nilpferd geschenkt. So geht die Schenkerei weiter und irgendwie bleibt die Freude dabei auf der Strecke. Doch Ignaz findet eine Lösung! Alle Tiere kommen zum Fest zusammen und teilen ihre Geschenke miteinander. Denn zu Weihnachten ist geteilte Freude die schönste Freude!

In diesem Buch lernt man verschiedene Zootiere kennen, denen ihre neuen Geschenke nicht gerade Freude bereiten, weil sie das dazugehörige Gegenstück gerade selbst verschenkt haben.

Die Texte sind kindgerecht und oftmals humorvoll und die lustigen Tiernamen wie Eberhart Erdnännchen, Gisela Giraffe, Karl Kalamar oder Chamäleon Andromeda sorgen für Spaß beim Vorlesen.

"Warum heute so miesepetrig popoelgrün?", fragte Ignaz Igel das Chamäleon Andromeda. Zitat

Die wunderschönen farbenfrohen Illustrationen vermitteln weihnachtliche Stimmung. Sehr gelungen finde ich auch, dass sie die Mimik der Zootiere zeigen und so Einblick in die Gefühle der Tiere vermitteln. Damit bereichern sie das Buch auf perfekte Weise und für Kinder gibt es viel zu entdecken. Am Ende wartet sogar eine hübsche, tierische Weihnachtsdeko zum Basteln auf die Kinder.


Dieses Buch passt prima in die Adventszeit, das Weihnachtsfest wird zwar nicht so sehr mit dem christlichen Grundgedanken gezeigt, sonder eher mit dem Aspekt des Schenkens in Verbindung gebracht, aber die Botschaft dahinter ist auch wichtig: Geben ist schön, aber teilen ist schöner. Richtig herzerwärmend ist das gemeinschaftliche Zusammensein der Tiere zu Weihnachten. es zeigt, wie wunderschön die gemeinsam verbrachte Zeit und ein erinnungswürdiges Fest sind und dieses tolle Gefühl schwappt auch auf kleine und große Leser über.

Ein witziges Bilderbuch über Weihnachten im Zoo mit der Botschaft des Teilens!

Bewertung vom 02.11.2023
Bjørgaas, Hanna

Das geheime Leben in der Stadt


sehr gut

Interessantes Tagebuch über die geheimnisvolle Welt der Stadttiere!
Bei Stroux edition erscheint Hanna Bjørgaas Sachbuch "Das geheime Leben in der Stadt", wunderbar übersetzt von Sabine Richter.

"In einem Teelöffel voll gesunder Erde gibt es mehr Mikroben als Menschen auf unserem Planeten." Zitat Seite 159

Auf den ersten Blick scheint das urbane Leben in den Städten durch die Infrastruktur und die vielen befahrenen Straßen und Häuserzeilen so, als wenn dort der Mensch die Natur größtenteils verdrängt hätte. Doch wenn man genauer hinschaut, dann entdeckt man viele Parks und Grünanlagen, Teiche, weitläufige Friedhöfe und Hinterhof-Gärten, die Tieren und Pflanzen vielseitige Lebensräume bieten. Diese tierischen Bewohner haben sich ihr Leben im Stadtbereich mit erstaunlicher Anpassungsfähigkeit eingerichtet. Hanna Bjørgaas hat sich auf eine einjährige Expedition in ihre eigene Heimatstadt Oslo begeben, um die faszinierende Welt der urbanen Natur zu entdecken. Sie stellt uns in diesem Buch ihre persönlichen Entdeckungen, Beobachtungen und Forschungsergebnisse der einzelnen Monate vor.

Wir Stadtmenschen nehmen viele Tiere meistens nur am Rande unseres eigenen Alltags wahr, dabei merken wir oft gar nicht, was unbeobachtet bleibt und auf welch erstaunliche Weise die Tiere sich den Gegebenheiten angepasst haben.

Hanna Bjørgaas erkundet das verborgene Leben in der Stadt, sie lauscht den Amseln, beobacht Ameisen auf ihrem Weg, untersucht Flechten, stellt Vergleiche mit Waldflechten an und vervollständigt ihre Beobachtungen mit ihrem Fachwissen. Außerdem befragt sie Experten zu diesen Lebewesen und macht sich mit Fernglas, Mikroskop und Lupe auf, um alles im Kleinen zu erkunden. Dabei entdeckt sie unterhaltsame Dinge, wissenswerte Fakten und die Erkenntnis, welche Tiere im Lebensraum Stadt angekommen sind und welche dort nicht mehr zu finden sind.

Bei diesem Buch stöbert man in Hanna Bjørgaas Tagebuch und liest ihre Entdeckungen und Beobachtungen in der Stadt-Natur. Die unterhaltsamen Texte lassen sich trotz eingebauter wissenschaftlicher Inhalte und Quellen gut und verständlich lesen und eingebaute humorvolle Anekdoten sorgen für heitere Erkenntnisse über die Flora und Fauna. Das alles regt dazu an, selbst mal wieder die Natur zu entdecken und Tiere aus nächster Nähe zu beobachten, denn das Wisssen über die tierischen Nachbarn ist heute nicht mehr jedem präsent.

Folgendes Zitat zeigt das deutlich: "Der Star geht bzw. spaziert wie ein Mensch, im Gegensatz zur Amsel, die auf ihren beiden Beinen hüpft." Zitat Seite 135

Bjørgaas Buch lässt sich interessant lesen, sie hat erstaunliche Beobachtungen gemacht und bringt diese auf packende Weise ihren Leser:innen näher. Was wissen wir von den Sperlingen, Singvögeln, Fledermäusen, Krähen, Tauben, Möwen, Bäumen, Insekten, Mikroben, Flechten oder Pilzen? Wir nehmen sie oft nur am Rande wahr und machen uns keine Gedanken, wie sie dort existieren können. Dabei haben sie erstaunliche Fähigkeiten, wie beispielsweise die Krähen, die den Menschen und seine Fahrzeuge zum Knacken von Nüssen nutzen.


Was können wir alles in unserem Wohnbereich entdecken? Machen wir es wie Hanna, schauen wir mal genauer hin und begeben uns auf eine Beobachtung der Ameisen, deren Lebensbereich in Ritzen der Terrasse vor unseren Augen verborgen bleibt.

Es ist immer wieder ein Wunder, zu sehen, wie anpassungsfähig Pflanzen und Tiere auf die menschlichen Veränderungen in den Städten und im Umland reagieren. Doch die Natur ist gefährdet und viele Arten werden durch intensive Landwirtschaft mit dem Einsatz von Insektiziden, sowie den Folgen der Klimaerwärmung gefährdet und verdrängt. Das Beispiel der chinesischen Spatzen zeigt, wie der Mensch Schaden anrichten kann.

"Das geheime Leben in der Stadt" ist ein lehrreiches Buch, das einerseit das Interesse und Freude an der städtischen Natur weckt und uns diesen besonderen Lebensraum näher bringt, aber auch die negativen Einflüsse des Menschen nicht außer Acht lässt. Lesenswert für alle Naturliebhaber, die in ihre Umgebung tiefer eintauchen möchten und mehr über die Wildnis vor der eigenen Haustür entdecken wollen.

Bewertung vom 01.11.2023
Maxwell, Jessa

Wer den Löffel abgibt


sehr gut

Unterhaltsame Crime-Time, die zum Miträtseln einlädt!
Im Knaur Verlag erscheint Jessa Maxwells Krimi "Wer den Löffel abgibt".

Zum zehnjährigen Jubiläum der Backshow "Bake Week" lädt die Starköchin und Jurorin Betsy Martin die Kandidaten zu sich auf ihren Familienlandsitz nach Grafton Manor ein. In diesem Jahr bekommt Betsy zu ihrem Verdruss einen Co-Juror an die Seite gestellt, der auch noch ihr größter Konkurrent ist. Die Show scheint unter keinem glücklichen Stern zu stehen. Es werden Geheimnisse um Betsys Vergangenheit gelüftet, es kommt zu Sabotageakten und schliesslich findet man eine Leiche am Set. Welches Motiv steckt dahinter?

Die Verbindung einer Backshow mit einer Leiche ist mal etwas Neues im Krimibereich und auch der Aufbau des Krimis ist Neuland für mich. Wie man es kennt, stellt der Prolog vorweg, wie eine Leiche am Set der Show gefunden wird. Doch statt eine Tataufklärung zu starten, lässt uns die Autorin in die Vorgänge eintauchen, die zwei Wochen vor der Tat abliefen. Zunächst lernen wir aus der Perspektive die sechs Kandidaten der Backshow und ihre Jurorin Betsy Martin näher kennen. Sie teilen uns ihr Anliegen für die Show mit und beschreiben ihre Erlebnisse und persönlichen Gedanken. Dabei weisen zwar die Namen als Kapitelüberschrift auf die betreffende Person hin, doch man muss sie erst mal auseinander halten können, was nach einiger Zeit ganz gut gelingt.

Die Charaktere sind ein bunt gewürfelter Haufen, die sich gegenseitig mit Intrigen und Liebeleien das Leben schwer machen. Es gibt eine ältere Dame, die ihre Backkenntnisse zeigen möchte, einen erfolgreichen Start-up-Unternehmer, einen arroganten Juror, ein junges Mädchen, das durch die Teilnahme Berühmtheit erlangen möchte, eine Krankenschwester, die ihrem Idol Betsy näher kommen will und noch mehr Figuren, die Geheimnisse haben.

Anfangs läuft die Erzählung etwas zögerlich und ohne echte Spannung vor sich hin, man ahnt, wie hier persönliche Verknüpfungen eine Rolle spielen und versucht, hinter die Geheimnisse und unausgesprochenen Hintergründe zu gelangen. Auch den Namen der Leiche lernt man erst später kennen. Und natürlich dürfen in einer Backshow auch die einzelnen Beschreibungen der handwerklichen Schritte der Backaufgaben nicht fehlen.

Mir hat Tessa Maxwell Erzählstil sehr gut gefallen, sie bringt neben unterhaltsamen Szenen auch etwas Humor ins Spiel und zeigt uns, was alles beim Backen so schief gehen kann. Das liest sich locker und lässt gleichzeitig ein unterhaltsames Kopfkino ablaufen. Solche kulinarischen Szenen lese ich mit Interesse, aber für einen Krimi war es mir doch zu ausführlich eingebaut. Backfreunde werden allerdings ihre Freude daran haben.

Die Aufklärung des Falles übernimmt der Leser persönlich als Ermittler. Stück für Stück sorgen einzelne Hinweise für klärende Puzzleteile, die zwischenmenschliche Konflikte offen legen und so die Personen näher beleuchten. Ich hatte mehrere Tatverdächtige und vielfältige Wendungen bringen auch die nötige Krimispannung mit sich.

Eine unterhaltsame Backshow, ein mysteriöser Mord und viele Verdächtige in einem abgeschlossenen Raum.

Bewertung vom 27.10.2023
Kind, Felicitas

Der Markt der Weihnachtswunder


gut

Eine winterliche Wohlfühlgeschichte über Zusammenhalt und Liebe!
"Der Markt der Weihnachtswunder" wurde unter dem Pseudonym Felicitas Kind von Gitta Edelmann und Regine Kölpin geschrieben und erscheint im Piper Verlag.

Als Antea ihren 79-jährigen Freund Johann in seinem renovierungsbedürftigen Haus in Himmelshusen besucht, erzählt er traurig, dass seine Tochter ihn in einem Heim angemeldet hat. In seinem Alter und ohne die finanziellen Mittel kann er die Sanierung einfach nicht mehr leisten. Doch Antea hat sofort einen Plan, sie nimmt ihren besten Freund Thore mit ins Boot und versucht, einen Weihnachtsmarkt zu organisieren, dessen Erlös der Renovierung von Johanns Haus zugute kommen soll. Die Idee wird von einigen Hilfsbereiten angenommen, aber die Umsetzung entwickelt sich mit Widerstand des Nachbardorfes. Wird Antea es schaffen, genügend Unterstützer für den Weihnachtsmarkt zu gewinnen?


In dieser winterlich anmutenden Geschichte geht es um den alten Johann, der an seinem Haus hängt und eigentlich bis zu seinem Ende dort leben möchte. Doch seine Tochter hat für ihn schon einen Heimplatz organisiert. Glücklicherweise hört Antea davon und entwickelt den Plan für einen Weihnachtsmarkt in Himmelshusen, ihr Freund Thore und andere Bewohner schließen sich ihr mit Rat und Tat an. Der Zusammenhalt bei dieser Aktion hat in mir ein Glücksgefühl ausgelöst und ich die Vorfreude auf die Weihnachtsaktionen habe ich wohltuend genossen.

Die Charaktere werden erkennbar skizziert, neben den sympathischen Figuren Antea und Thore kommen noch die zugezogene Rheinländerin Gabriela und der Bauunternehmer Wilko ins Spiel, beide sorgen für einige Szenen, die ich besonders gern gelesen habe.

Die Geschichte liest sich flüssig weg, die Handlung wird bestimmt durch die Planung des Weihnachtsmarktes und ein wenig Romantik ist auch enthalten. Immerhin entwickeln sich aus anfänglicher Abneigung schließlich anziehende Gefühle, was mich beim Lesen für die Liebenden sehr gefreut hat. Es finden gleich mehrere Herzen zueinander und auch wenn das absehbar ist, wirkt alles sehr stimmig und ich habe diese Entwicklung gern verfolgt. Mir hat besonders die typische ostfriesische Atmosphäre gut gefallen, die durch etwas Platt und die beschriebenen gemütlichen ostfriesischen Teestunden authentisch das Lebensgefühl der Gegend beschreibt. Allerdings hätte ich mich über ein passendes Rezept für Teekuchen gefreut, im letzten Weihnachtsband von Felicitas Kind gab es da ein paar Rezepte.

Leider konnte mich trotz aller positiven Punkte der Verlauf der Geschichte nicht so spannend abholen und das große Weihnachtswunder wird am Ende dann auch sehr schnell abgehandelt. Die winterliche Weihnachtsmarktatmosphäre kommt leider viel zu kurz und das gesamte Buch ist nur Vorhandlung zu diesem Ereignis. Aber der Zusammenhalt der Weihnachtsmarkthelferlein passt schön zu der winterlichen Zeit und macht Appetit auf eine Tasse Tee.

Eine winterliche Wohlfühlgeschichte über Zusammenhalt und Liebe!

Bewertung vom 24.10.2023
Bernard, Caroline

Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23


ausgezeichnet

Ein intensiver Blick in Frida Kahlos Leben, Lieben, Malen und Leiden
Der Roman "Ich bin Frida" von Caroline Bernard ist der 23. Band der Reihe "Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe", die im Aufbau Taschenbuch Verlag erscheint. Hinter diesem Autorennamen verbirgt sich Tania Schlie.

Frida Kahlo de Rivera (* 6. Juli 1907 in Coyoacán, Mexiko-Stadt, † 13. Juli 1954) Sie zählt zu den bedeutendsten Vertreterinnen einer volkstümlichen Entfaltung des Surrealismus.

Über ihr bewegtes Leben und die angegriffene Gesundheit der Ausnahmekünstlerin Frida Kahlo habe ich bereits im Roman "Frida Kahlo und die Farben des Lebens" einiges erfahren. Mit diesem Buch konnte ich an mein Wissen anknüpfen und erneut in einen Lebensabschnitt von Frida Kahlo eintauchen. Es geht um die Zeit, als sie ihren großen künstlerischen Erfolg in New York startete, man erfährt, wen sie dort kennenlernte und was die räumliche Trennung von Diego mit ihr machte. Denn auch wenn die Ehe mit Diego durch seine treuloser Art auf einem Tiefpunkt angelangt ist, so liebt Frida ihn doch aus tiefster Seele und braucht seine Bestätigung auch für ihr künstlerisches Schaffen.

Der einfühlsame Erzählstil von Caroline Bernard lässt mich teilhaben am Leben der Malerin und ich folge ihr durch das Buch wie ein unsichtbarer Schatten. Das liegt einerseits am wunderbar lebendigen Schreibstil der Autorin, aber natürlich auch an der interessanten Künstlerin und Frau Frida Kahlo, die in New York selbstbewusst aus dem Schatten Diegos tritt und ihre eigenen Werke als eigenständige Künstlerin präsentiert. Fridas Abnabelung von Diego ist ihr persönlicher künstlerischer Befreiungsschlag. Sie genießt ihre große Freiheit, geht Affären ein, trifft sich u.a. mit Nick Muray und nimmt am öffentlichen Leben teil und wird als Shootingstar der Kunstszene gefeiert. Doch ihr Körper hat seine Schwachstellen und ihre gesundheitliche Einschränkung verarbeitet sie auch in ihren Bildern.

So sehr mir dieser Roman auch gefallen hat, er hat mich inhaltlich an den bereits erschienenen Roman "Frida" von M. Gottschalk erinnert. Beide Roman ranken sich um diesen besonderen Lebensabschnitt Frida Kahlos und beide beschreiben auf wunderbare Weise ihre persönliche Entwicklung und ihren Lebenshunger.

Die Handlung umfasst sehr lebendig das ausschweifende Leben mit Freunden und Bekannten, es zeigt die künstlerische Anerkennung durch die Kunstszene und immer wieder wird deutlich, wie Frida Kahlo ihre Schmerzen und emotionalen Erlebnisse in ihren Bildern ausdrückt. Mit diesem künstlerischen Schaffen hat sie sich endgültig aus dem Schattenbereich Diegos gelöst. In diesem Buch geht Caroline Bernard auf einzelne Gemälde ein und erklärt die verarbeiteten Gründe und Anlässe. Im Anhang gibt es eine Liste der wichtigsten in New York und Paris ausgestellten Bilder.

Was den Roman wunderbar lesbar macht und mit Farben anreichert, ist das Äußere Fridas, ihre Frisuren und die bunte Kleidung werden in allen Details beschrieben. Damit bekommt man einen guten Eindruck, wie sie mit ihrer auffälligen Kleidung für Aufsehen sorgte und erfährt, dass ihre mexikanischen Röcke ihr Markenzeichen waren und sie damit persönliche Makel verstecken konnte.

Dieser Roman lässt einen berührenden und intensiven Blick auf die Frau und Künstlerin Frida Kahlo zu und macht deutlich, wie Fridas Abnabelung von Diego ihr künstlerischer Befreiungsschlag war. Meine Leseempfehlung für alle Frida-Fans!

Bewertung vom 23.10.2023
Wenzel, Sibylle

Stella - Heute bin ich Weihnachtsmann


sehr gut

Eine witzige Geschichte für alle, die noch an den Weihnachtsmann glauben!

Kurz vor dem Weihnachtsfest läuft der Betrieb im Weihnachtsmanndorf am Polarkreis wie gewohnt auf Hochtouren. Aber dann fällt ausgerechnet an Heilig Abend der Weihnachtsmann aus und die Einzige, die für ihn einspringen kann ist seine Tochter Stella. Gemeinsam mit Rentier Ralf und Wichtelfrau Wilma will sie nun die wichtige Aufgabe übernehmen und die Geschenke austragen. Doch leider gibt es Komplikationen und es wird ein Wettlauf gegen die Zeit.

Bald ist Weihnachten und da haben die Engel, Nussknackerinnen, Bäckerinnen, Wichtel, Rentiere und Räuchermännlein und - weiblein im Weihnachtsmanndorf alle Hände voll zu tun. Nicht jeder ist mit seiner gewohnten Aufgabe zufrieden. gerade Ralf und Wilma würden gerne mal etwas anderes machen. Deshalb stellt Stella die alten Konventionen mal etwas um und sorgt so für frischen Wind und weihnachtliche Jobrotation. Doch dann hat der Weihnachtsmann einen Unfall und Stella muss das Weihnachtsfest retten. Auch wenn Stella diese Fahrt mit dem Rentierschlitten noch nie gemacht hat, verlässt sie sich auf die Stärken ihrer Freunde und wagt ihren wichtigen Einsatz.

Schließlich geschieht ein Missgeschick und Stella reist mit ihren Freunden zur Osterwiese, wo sie Paul, den Sohn vom Osterhasen trifft. Sie möchte die Zeitziehharmonika vom Osterhasen benutzen, doch genau wie Stellas Vater beharrt der Osterhase auf alte Traditionen und möchte dieses wichtige Instrument nicht aus der Hand geben.

In dieser humorvoll und kindgerecht erzählten Geschichte geht es um die schönen Feste Weihnachten und Ostern, um die Freude an neuen Arbeiten (Jobrotation) und um Kinder, die ihre Väter hilfreich unterstützen und alte Traditionen bewahren.

Die farbenfrohen Illustrationen im Buch sind wunderschön gestaltet und fügen sich perfekt in die Geschichte ein. Sie sind detailliert und liebevoll gezeichnet und erwecken die Geschichte zum Leben.

Dank Stellas Suche nach der Zeitziehharmonika des Osterhasen rücken die beiden christlichen Feste Weihnachten und Ostern hier mal auf eine bestimmte Weise näher zusammen. Die Wichtigkeit der Feste wird damit vermittelt und natürlich auch, dass man Kindern ruhig mal etwas zutrauen sollte. Es ist nämlich hauptsächlich Stella und Paul zu verdanken, dass die Weihnachtsgeschenke noch pünktlich bei den Kindern landen.

Humorvoll läuft hier Weihnachten mal anders ab als üblich und sogar der Osterhase wird für dieses Fest zu einer wichtigen Figur. Mit reichlich Spaß und viel weihnachtlicher und österlicher Atmosphäre sorgt dieses Vorlesebuch für gute Unterhaltung bei Jung und Alt.

Eine witzige Geschichte für alle, die noch an den Weihnachtsmann glauben!

Bewertung vom 22.10.2023
Mälzer, Tim

Vierundzwanzigsieben kochen


sehr gut

Hippes Kochbuch für alle, die ohne viel Schickimicki etwas Leckeres kochen wollen!

Tim Mälzer stellt in über 100 Rezepten familiengerechte Alltagsküche vor, seine Gerichte feiern das Einfache und sind dennoch besonders. Dabei verzichtet er auf Schickimicki sowie exclusive Zutaten und lässt lieber den echten Geschmack der Zutaten wieder in den Vordergrund treten.

"Das Einfache ist zeitgemäß. Die eigene Küche ist für mich ...ein Ort, um es sich wirklich gut gehen zu lassen...Eine Alltagsküche mit gutem und unkompliziertem Essen." Zitat Seite 9

Mit Tim Mälzer verbinde ich bodenständige Rezepte, die gut klappen, einfach nachzukochen sind und dann auch noch lecker schmecken. Auf extravagante Zutaten verzichtet er zugunsten frischer Produkte, die den Geschmack des Gerichtes ausmachen.

Folgende Kapitel werden unterteilt:

- Frühstück & Belegte Brote
- Grüne Kiste: vegane & vegetarische Rezepte
- Suppen & Eintöpfe
- Pasta-Rezepte
- Fisch- und Fleischgerichte
- Süßes & Dessert

So wie man es von Tim Mälzer kennt, wird die Zubereitung in einfachen Worten beschrieben und die Angaben lassen auf einen Blick die Portionsmenge, die Zubereitungszeit und den Zusatz für vegetarische oder vegane Küche erkennen. Die meisten Gerichte kommen mit eher wenigen Zutaten aus, für einige benötigt man dann schon einmal eine ganze Menge, besonders an Gewürzen.

Die Auswahl der Gerichte reicht von einfach (Smoothies), deftig (Smash Burger) und schnell (Himbeerkompott) über exotisch (Brotsalat Orient, Miso-Bohnen) bis hin zu regional (Brezensalat "Bavaria"), Omas-Küche (Senf-Eier, Bratkartoffeln) oder Urlaubsküche (Spaghetti Carbonara). Und bei den Nachspeisen gibt es viele Leckereien, deren Anblick sofort Appetit wecken, wie das Tiramisu, die Schoko-Erdnuss-Cookies oder den Käsekuchen.

Die Rezepte sind alltagstauglich, viele gehören zum Standardrepertoire in meiner eigenen Küche, es gibt aber auch besondere Gerichte, die mich zum Nachkochen reizen, wie Krautfleckerl mit Lammhack und Weintrauben.

Die Qualität der Food-Fotos ist hervorragend und weitere Fotos stellen unterschiedliche Alltagssituationen näher vor und spiegeln damit den Eindruck des alltäglichen Lebens gut wider.

Im Mittelteil lässt Mälzer seinen Freund Thees Uhlmann zu Wort kommen, seine unterhaltsamen Alltagsbeobachtungen rund um Küche und Familie sollen für Lockerheit sorgen und Ängste und Stress in der Küche abbauen. Die Texte sind ganz angenehm zu lesen, für mich hätten sie in gekürzter Form gut als Vorwort gepasst und müssen so auführlich nicht unbedingt in einem Kochbuch stehen. Zumal diese doch recht einfachen Rezepte nicht für Stress in der Küche sorgen. Auf die Rezepte für Tomatensalat, Käsesandwich und das Nürnberger Sandwich hätte ich auch gut verzichten können, aber es sollen ja auch Kochanfänger angesprochen werden.

Dieses Tim Mälzer-Kochbuch sticht äußerlich mit seinem modern aufgemachten Layout ins Auge. Die Rezepte sind alltagstauglich und die Rezeptauswahl ist vielseitig und wie bei jedem Kochbuch reine Geschmackssache, die meistens einfache Zubereitung spricht auf alle Fälle Kochanfänger an.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2023
Mortimer, Helen

Der Zauber der Worte


sehr gut

Williams Weihnachtswunder
Im Dragonfly Verlag erscheint das Bilderbuch "Der Zauber der Worte" von Helen Mortimer, bebildert von Rachael Dean.

Williams Eltern führen die kleine Buchhandlung mit dem zauberhaften Namen "Das Wortewunderland". Kurz vor Weihnachten hört er von seinen Eltern, dass sie wegen zu geringer Umsätze den Laden schließen müssen. Das darf nicht sein, denn William fühlt sich hier so wohl. Deshalb überlegt sich William wie er helfen kann. Er dekoriert das Schaufenster mit einem selbstgebastelten Rentier. Und dann geschieht ein echtes Weihnachtswunder, das Rentier wird lebendig und fliegt mit William durch die Nacht über die Stadt. Dabei verbreiten sie schöne Worte, um die Festtagsstimmung zu den Menschen zu bringen. Das scheint zu wirken, doch wie, das müsst ihr selbst lesen.

Diese Geschichte handelt von einem magischen Abenteuer vor dem Weihnachtsfest, bei dem sich Wünsche erfüllen und wunderbare Dinge wahr werden. Das Buch eignet sich perfekt zum Vorlesen im Advent, es verbreitet eine Stimmung von weihnachtlichem Zauber, kuscheliger Atmosphäre und winterlicher Szenerie.

In dieser schönen Geschichte geschehen Wunder und es werden Träume wahr, die den Weihnachtszauber in seiner grundlegenden Wahrheit sichtbar machen. Ein kleiner Junge möchte seinen Eltern und allen Bücherfreunden in der Nachbarschaft helfen und entwickelt einen Plan. Diese Hilfsbereitschaft wird belohnt und er erlebt dabei ein echtes Abenteuer.

Die Handlung wird durchaus kindgerecht, aber mit recht einfachen Worten beschrieben. So wird der Zauber der Worte gar nicht so bedeutsam hervorgehoben, wie es der Titel eigentlich verspricht. Diese Wirkung erzielen dafür aber die ausdrucksvollen und wunderschönen Illustrationen, die den Betrachter ganz magisch in die Handlung hineinziehen.

Eine zauberhafte Vorlesegeschichte mit traumhaft schönen Bildern, die zum Träumen anregt und das Weihnachtswunder sichtbar macht.