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claudi
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Stuttgart
Über mich: 
Ich bin eine absolute Leseratte und lese sehr viele Bücher vorab, unter anderem bei lovelybooks und vorablesen. Meine Lieblingsbücher sind Krimis,Thriller, Biografien, Dramen, humorvolles, christliche Literatur, aber auch ab und an ein Liebesroman.

Bewertungen

Insgesamt 1146 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2020
Witemeyer, Karen

Wie backe ich mir einen Mann?


ausgezeichnet

"Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen; aber Gott gedachte es gut zu machen." (1.Mo. 50,20)
Texas 1896:
In dem bescheidenen Ort Honey Grove möchte Abigail Kemp (Abby) und ihre Schwester Rosalind nach dem Tod des Vaters die Bäckerei übernehmen. Doch leider gibt es in Honey Grove eine Bestimmung, das keine Frau Eigentümerin eines Geschäfts sein darf. Nun muss Abby bis Monatsende einen Eigentümer für die Bäckerei finden, sonst wird ihr Betrieb geschlossen. Abbys einzig sinnvolle Überlegung ist einen Schein-Ehemann zu finden. Von den drei Auserkorenen wäre Zacharias Hamilton (Zach), der jeden Tag bei ihr in der Bäckerei frühstückt, der für sie am besten geeignetste. Doch wird sich Zach auf Abbys Ehevertrag einlassen und um ihre Liebe werben?

Meine Meinung:
Das wundervolle Cover mit der Frau, die teig knetet, passt sehr gut zum Inhalt dieser Geschichte. Der Schreibstil ist locker, harmonisch und überaus unterhaltsam. In diesem Buch geht es um Zach, den ich schon aus dem Buch "Ganz aus Versehen verliebt" kenne. Nun kann sich Zach, nachdem die Geschwister beide ihre eigene Familie haben, endlich sein Leben selbst gestalten. Deshalb fällt es ihm sichtlich schwer, dass er seine Freiheit schon wieder für jemanden opfern soll, der ihm fremd ist. Doch da er insgeheim ein Auge auf Abby geworfen hat, möchte er sie natürlich ungern an einen anderen Mann verlieren. Schließlich wird er sicher noch an dem Vertrag von Abby noch etwas zu seinen Gunsten ändern können. Wer hätte gedacht, dass es damals solche Gesetze in Texas gab, die einer Frau verbieten, ein Geschäft zu betreiben? Sicher man wollte damit vermeiden, dass irgendwelche Bordelle in der Stadt eröffnen. Doch warum sollte man dann nicht bei einer Bäckerei eine Ausnahme machen, wenn nun mal die Erben nur Frauen sind? Diese sehr eigenwillige Geschichte hat mich wieder einmal in den Bann gezogen. Den man kann das Buch kaum mehr weglegen, wenn man es mal angefangen hat. Genau wie bei "Ganz aus Versehen verliebt" hat mich auch dieses Buch wieder total begeistert. Zach noch immer belastet durch seine Vergangenheit, möchte am liebsten für sich alleine bleiben. Schließlich musste er sich lang genug um seine Adoptivgeschwister sorgen und kümmern. So kann ich es gut verstehen, dass es ihm schwerfällt, sich auf diese Scheinehe mit Abby einzulassen, selbst wenn er sie doch insgeheim liebt. Doch auch Abby und ihre Schwester Rosalind haben beide ihre Geheimnisse, die erst nach und nach ans Licht kommen. Dazu kommt noch diese kleine Stadt, bei dem jeder Tratsch sofort die Runde macht und man vor den Blicken anderer nicht sicher ist. Außerdem hat Abby mit Sophie der Frau des Bürgermeisters eine Feindin, die ihr am liebsten ständig was Böses anhängen möchte. Die Charaktere waren diesmal wieder sehr gut durchdacht. Die kecke, eifrige und geschäftstüchtige Abby gefiel mir dabei sehr gut, besonders weil sie sich nicht so einfach von ihrem Vorhaben abbringen lässt. Der etwas eigenbrötlerische, ruhige Zach hat wie immer das Herz am rechten Fleck. Selbst wenn er ein anderes Leben für sich geplant hatte, weiß er doch das er helfen muss, wenn Menschen seine Hilfe brauchen. Die schöne, junge, naive Rosalind versucht, ihre Schwester zu unterstützen, wo es geht. Man spürt sofort, wie die zwei Schwestern zusammenhalten, selbst wenn eine irgendwann mal etwas Dummes getan hat. Natürlich kommt der christliche Glaube in diesem Band ebenfalls nicht zu kurz. Abby, Rosalind und Zach vertrauen darauf, dass Gott ihr Leben in seinen Händen hält, auch wenn sie es mitunter lieber selbst tun würden. Für mich jedenfalls war es wieder eine wundervolle, historische Liebesgeschichte, bei der ich mich gefreut habe, erneut etwas von Zach zu erfahren. Und so bin ich gespannt ob es noch weitere Bücher von den Geschwistern Evie und Seth geben wird? Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

25 von 27 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.08.2020
Dubois, Jean-Paul

Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise


sehr gut

"Das Excelsior war wie Zahnpasta, schnell dabei, aus der Tube zu quellen, doch wenig bestrebt, wieder in sie zurückzukehren." (Buchauszug)
Paul Hansen sitzt im Gefängnis in Montreal in einem baufälligen, heruntergekommenen Condo, das sie zu zweit belegen. Sein Mitinsasse Hells Angel Biker Patrick, ein Hüne von Mann hat genauso seine Eigenheiten wie Paul selbst. So bekommt er zum Beispiel von einer Maus regelrecht Panik. Wir gehen zurück in Pauls Vergangenheit nach Frankreich, wo er als Sohn eines dänischen Pastors und einer französischen Mutter und Kinobesitzerin zur Welt kam. Doch nach der Scheidung ihrer Eltern zieht der Vater nach Kanada, wo später auch Paul sein neues Leben beginnt. Als Hausmeister im Excelsior fristet er sein Leben, zwischen Swimmingpool, Heizanlagen und alten Menschen. Lediglich seine Frau Winona und Hund Nouk geben seinen Leben einen Sinn.

Meine Meinung:
Das preisgekrönte Buch des Franzosen Jean-Paul Dubois, hat mich durch den Klappentext neugierig gemacht, den bisher kannte ich diesen Autor noch nicht. Besonders weil es ausgezeichnet wurde, wollte ich gerne mehr von Paul Hansens Vergangenheit wissen. Der Schreibstil ist einfach, allerdings nicht gerade so, dass man dieses Buch nebenher lesen kann. Den der Inhalt ist schon teilweise recht technisch, kompliziert und durchaus auch mal trocken. Ich war schon etwas enttäuscht, den ich hatte doch teilweise eine etwas andere Vergangenheit erwartet. Sei es die Lebensgeschichten der Eltern, die unterschiedlicher nicht sein kann, sie scheitert dann auch irgendwann an ihren recht verschiedenen Interessen. Leidtragender aus dem Ganzen ist natürlich wie immer der Sohn in dem Fall Paul. Zudem wirkt Dubois Humor in diesem Buch oft auf mich recht trocken und nicht immer kann ich mich darüber amüsieren. Besonders wenn viele Einlagen den Gastrointestinaltrakt betreffen, fand ich das schon ein wenig schräg. Doch mitunter bringt er auch recht humorvolle Einlagen, sei es die Haare schneiden bei Zellengenosse Patrick. Dieser hat deshalb eine regelrechte Phobie, bei der bis auf seine Mutter, seither jeder gescheitert ist. Überhaupt gefallen mir die Abschnitte, bei denen ich Paul im Gefängnis erlebe besonders gut. Dagegen sind viele Szenen aus der Vergangenheit regelrecht überladen mit technischen Details oder für mich einfach zu belanglos. Am ehesten gefiel mir noch die Zeit, wo er als Hausmeister und Mädchen für alles im Excelsior arbeitet. Dieses Gebäude, das für mich ein wenig wie ein exquisites Altenheim vorkommt, bestimmt immer mehr Pauls Leben. Den mit den Jahren ist er nicht nur Hausmeister, sondern übernimmt immer mehr zeitaufwendige Tätigkeiten für die älteren Insassen. Dieses Buch ist eine Geschichte, die man wirklich in Ruhe lesen sollte. Man darf sich dabei nicht ablenken lassen, sonst überliest man recht schnell die kleinen Details, die der Autor hier gerne mit einbaut. Es gibt wenig Höhepunkte, sondern Pauls Leben plätschert im Grunde so dahin, wie es begonnen hat. Wenn überhaupt, dann vielleicht erst am Schluss, als man erfährt, warum er in Haft ist. Für mich war es allerdings wenig überraschend, da ich gegen Ende zu mir schon fast denken konnte, warum er im Gefängnis war. Die Charaktere sind zwar alle recht gut durchdachte, doch für mich blieben sie teilweise zu oberflächlich. Trotz einiger Enttäuschungen und anderen Erwartungen, konnte mich dieses Buch dann doch noch etwas begeistern, deshalb von mir 3 1/2 von 5 Sterne.

22 von 25 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.08.2020
Pettrey, Dani

Schatten des Zorns / Baltimore-Team Bd.3


ausgezeichnet

"Ihr sollt wissen: Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn." (Jakobus 1,19)
FBI-Agent Declan Grey soll zusammen mit der Krisenberaterin Tanner Shaw dem Verdacht einer Terrororganisation nachgehen, die demnächst einen großen Terroranschlag planen. Es wurde zwar inzwischen einiges herausgefunden, doch noch wissen sie nicht wo und wann sie zuschlagen werden. Da Declans Liebe zu Tanner immer intensiver wird, ist er sich nicht sicher, ob eine Zusammenarbeit wirklich gut ist. Den bisher weiß er immer noch nicht, was Tanner für ihn empfindet und zudem hat er Angst Tanner in Gefahr zu bringen. Bei ihren Ermittlungen werden sie zeuge, wie Tanners Freundin getötet wird. Sie selbst geraten dabei ebenfalls in die Schusslinie und immer öfters in Lebensgefahr. Somit scheinen die Terroristen über sie Bescheid zu wissen. Dann jedoch kommen sie hinter das Geheimnis von Agent Steve Burke, der bei seinem Undercovereinsatz starb. Baltimore scheint also ihr Ziel zu sein, Declan und Tanner müssen alles versuchen, um diesen Anschlag zu verhindern.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch kommt hier der dritte Band des Baltimore-Teams, rund um Declan, Tanner, Griffin, Finley, Parker, Avery und Kate. Griff und Finley sind inzwischen glücklich verheiratet, während Parker und Avery schwer verliebt sind. Doch sie versuchen, sich trotz allem beruflich nicht von ihrem Privatleben beeinflussen zu lassen. Declan ist sich da nicht so sicher, den bei ihrem letzten Einsatz hat er sich in Tanner verliebt. Doch er weiß jedoch nicht, ob es ihr selbst ähnlich geht. Umso schöner und schwieriger wird nun ihre gemeinsame Zusammenarbeit um eine Terrorgruppe zu finden und den geplanten Anschlag zu verhindern. Wie bei allen Büchern befassen sich indessen die anderen mit einem weiteren Fall. Eigentlich beginnt er harmlos, mit ihrem ehemaligen Coach dessen Partner anscheinend Geld unterschlagen hat. Doch dann kommt es bei einer Party zu einem tödlichen Zwischenfall und die Clique muss alles versuchen, um den Schuldigen zu finden. Wieder einmal konnte mich dieses Buch überzeugen. Nicht nur das mir inzwischen die Clique ans Herz gewachsen ist, auch der Fall rund um die Terroristen und den toten Coach wird wieder sehr interessant. Besonders gut gefällt mir natürlich der lebendige Glaube den alle bei ihren Einsätzen und auch privat nicht verstecken. So erlebt der Leser zum Beispiel wie sie zusammen um Bewahrung und Schutz beten für ihre Einsätze. Was natürlich angesichts ihrer Arbeit als Agent, Beraterin, Gerichtsmediziner oder Privatdetektivin nicht gerade einfach ist. Doch gerade, weil sich alle schon sehr lange kennen, wissen sie viel über den Einzelnen und spüren, wenn es dem anderen nicht gut geht. Zudem taucht diesmal ein lang Verschollener auf, bei dem sie nicht recht wissen, wie sie mit seinem damaligen Verschwinden zurechtkommen sollen. Mir scheint, die Clique wird wieder vollzählig und ich würde es Kate sehr gönnen. Ich bin jedes Mal aufs Neue erstaunt, dass christliche Thriller so spannend sein können. Einmal begonnen kann ich, das Buch kam mehr weglegen. Zwar kann man diese Bücher einzeln lesen, allerdings zum besseren Verständnis der einzelnen Privatleben würde ich raten, die Reihe von Band 1 an zu beginnen. Nun bin ich sehr gespannt auf den nächsten Band der Baltimore-Reihe, besonders nach diesem Cliffhanger, der schon Schlimmes erahnen lässt. Ich bibbere schon jetzt mit allen mit und hoffe, dass keinem der Freunde etwas passiert. Die Mischung aus Privatleben, Spannung, Liebe und Glaube sind hier wirklich sehr gut gelungen, sodass ich erneut 5 von 5 Sterne und eine Empfehlung gebe.

36 von 43 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2020
Burton-Hill, Clemency

Ein Jahr voller Wunder


ausgezeichnet

"Musik ist die Kunst, die göttliche Ordnung mittels Klangfarben an den Himmel zu malen." (Christa Schyboll)
Klassische Musik kann etwas Besonderes bewirken, sie gibt viel Raum für Emotionen. Hilft sogar Behinderten, wie Autisten oder tauben Menschen das Leben der Klänge besser zu verstehen. Wir brauchen nur Ohren und das Gespür um diese Klänge unserer Vorfahren zu lieben oder auf uns wirken zu lassen. Die preisgekrönte Musikerin für Violine Clement Burton-Hill hat hier eine gigantische Auswahl von Musikstücken verschiedener Künstlern, zu einem ganz besonderen Kalender zusammengestellt. Diese Zusammenstellung ist ein Erlebnis der besonderen Art, besonders wenn man die dazugehörigen Musikstücke zu dem jeweiligen Text hört.

Meine Meinung:
Wenn man täglich mit Musik und einer zugehörigen Interpretation das Jahr verbringt, erlebt man viele Musikstücke, die ich bisher noch gar nicht kannte. Ich war begeistert, wie mir die Autorin diese Stücke näherbringt. Die dazugehörige Musik fand ich natürlich recht unkompliziert bei youtube wo ich sie mir jedes Mal dazu angehört habe. Man findet die Musik für jeden Monat auch auf der Diogenesseite von "Ein Jahr voller Wunder" bei der Apple-Playlist zum herunterladen. Ich habe mich ganz auf diese Musikstücke eingelassen und viele davon konnten mich wirklich überzeugen. Den es sind einige namhafte, aber auch viele unbekannte Komponisten in diesem Buch zu finden. Ich empfand es sehr schön so viele verschiedene Musikwerke kennenzulernen, die ich bisher noch nie gehört, geschweige den über sie gelesen habe. Unter den bekannten Werken waren z. B. im Januar aus Puccinis Tosca "E lucevan le stelle". Ein sehr fetziges Musikstück ist dagegen im Februar, "Mambo" aus West Side Story. Tief bewegen tut mich jedes Mal, John Williams "Schindlers List Theme", ein Lied das mich viel an die Gräuel des Holocausts erinnert. Musikalisch bewegt hat mich das walisische Lied "Ar Hyd y Nos" vom März, dass ich bisher noch nicht kannte. So könnte ich gerade weiter machen und jeden Monat einige Stücke hier erwähnen, die mir besonders gut gefallen haben. Ich empfehle deshalb, jedem Leser sich zu dem jeweiligen Tag die Musikstücke anzuhören, das ja im Internet heutzutage kein Problem mehr ist diese zu finden. Liebhaber von klassischer Musik und vor allem besonders welche die es werden wollen, werden von diesem Kalender begeistert sein. Lassen wir uns also als Leser verzaubern und innehalten mit einem Jahr voller Musik, ich kann es nur jedem empfehlen. Für diesen besonderen Kalender, den man immer wieder benutzen und jederzeit einsteigen kann, gebe ich 5 von 5 Sterne.

12 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.08.2020
Morris, Gilbert

Stärke des Herzens


ausgezeichnet

"Wenn Ihr mich morgen aus dem Gefängnis entließet, so würde ich wieder das Evangelium predigen, und wenn ich dafür hängen müsste!" (Buchauszug)
Wir schreiben das Jahr 1649 England wird inzwischen von Karl II. regiert. Dieser führt ein unstetes, ausschweifendes Leben mit seinen vielen Mätressen. Währenddessen bekommen die freien Prediger immer mehr Schwierigkeiten ihren christlichen Glauben weiterzugeben. John Bunyan eigentlich von Beruf Kesselflicker, der zu Gott gefunden hat und nun Gottes Wort verkündigen möchte, landet deshalb im Kerker. Viele Jahre muss er dort ausharren, trotz seiner großen Familie und der Hilfe der Familie Wakefield kommt er nicht frei. Doch John nützt die Zeit in Haft und schreibt mehrere Bücher unter anderem sein bekanntes Werk "Die Pilgerreise". Erst ein Toleranzedikt des Königs wird Buyans Lage ändern. Auch bei den Wakefields spielt der Glaube eine große Rolle, den sie besonders an ihre Nachfahren weitergeben. Kriege wie den gegen den Holländer De Ruyter und die Pestepidemie werden zur großen Gefahr.

Meine Meinung:
Das Cover gibt wieder einen schönen Einblick in die Zeit des 17. Jahrhunderts, als die Städte unter viel Unreinheit, Armut und Krankheiten insbesondere der Pest befallen sind. Wieder einmal nimmt mich der Autor mit in diese schwere Zeit, die selbst für gut situierte Familien wie die Wakefields nicht einfach sind. Wenn die Menschen nicht das tun was das Gesetz verlangt, sind sie schneller im Kerker oder Tower wie es ihnen lieb ist. Diesen Ort stelle ich mir bildlich schrecklich vor, besonders so, wie er hier beschrieben ist, dreckig, dunkel ohne jegliche Betten, den dieses besteht aus Stroh. Und trotzdem hält ein Prediger wie John Buyan dort zehn Jahre aus, für mich unfassbar. Dieser Mann begeistert mich, er muss wirklich einen außerordentlich starken Glauben haben, dass er in all dieser Zeit nicht einmal seinem Glauben absagt, obwohl er sicher auch mal an Gott zweifelt. Doch selbst als er fast an den Galgen kommt, bleibt er Gott treu. Wie schwer muss es da erst der Familie gehen, die all die Jahre ohne Ehemann und Vater auskommen müssen. Nur gut das die Wakefields sowohl John, als auch seine Familie unterstützen. Beeindruckt hat mich zudem wie Morris die Pestepidemie von London und die Kriege zwischen England und Holland hier mit einfließen lässt und beschreibt. In dieser Zeit müssen ihre Ehefrauen zu Hause beten und um ihre Männer bangen. Nur gut das die Familie Wakefield inzwischen ein gutes Glaubensfundament hat, das hauptsächlich durch ihre Vorfahren weitergegeben wurde. Zudem haben sie fast immer Ehefrauen geheiratet, die ebenfalls fest im Glauben verankert sind. Überhaupt spielt das Thema Glaube und Evangelisation gerade in dieser Zeit wieder eine große Rolle. Den viele haben noch immer keine eigene Bibel und müssen den Gesetzmäßigkeiten der englischen Kirche glauben oder sie können nicht lesen. Gerade deshalb wollen viele freie Prediger den englischen Bewohnern das wahre Evangelium übermitteln. Für mich war die Thematik fest im Glauben verankert zu sein, hier in diesem Buch das eindrucksvollste von allem. Gerade das Leben von John Buyan hat mich am meisten überwältigt. Bisher kenne ich ja nur sein Buch "Die Pilgerreise", das ich nach der Bibel für eines der stärksten evangelistischen Bücher halte. In diesem geht es um einen Mann namens Christian, der ständig von seinem Glaubensweg abkommt. Außerdem empfand ich das Leben von Evan Morgen und Jenny Clairmont als ein wirkliches Abenteuer. Nun bin ich natürlich gespannt, wie es mit der Familie Wakefield weitergeht, die diesmal eine etwas geringfügige Rolle eingenommen hat als sonst. Doch diese ganzen Bücher sind bisher eine bemerkenswerte historisch, geschichtliche Sammlung. Darum werde ich auch hier, erneut 5 von 5 Sterne gebe.

20 von 24 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2020
Dicken, Dania

Profiling Murder - Fall 9 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

"Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken, noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt." (Ingmar Bergman)
Als man die Überreste des verbrannten Lukas McKellar findet, übernehmen Jack und Laurie diesen Fall. Wer hat ein Interesse einen jungen Mann bei lebendigem Leib zu verbrennen? Dass dieser Fall sich für sie noch zu einer Mordserie entpuppt ahnen sie bis dahin noch nicht. Erst bei dem nächsten Toten, der mit auffallend vielen Schlangenbissen aufgefunden wird, erwägt Laurie das es ein und derselbe Mörder war. Die vielen und verschiedenen Schlangenbisse die nicht einmal in Arizona vorkommen, geben Laurie recht das dieser Mord kein Zufall war. Erst nach einem weiteren Toten finden sie die Gemeinsamkeit, die alle Opfer haben. Sie müssen diesem Sadisten schnell das Handwerk legen, bevor er sein nächstes Opfer aussucht.

Meine Meinung:
Die Schlange auf dem Cover passt sehr gut zum Opfer in diesem Buch. Der erneut interessante, informative und fesselnde Fall beschert Laurie und Jake wieder unruhige Tage. Den die Zeit läuft wieder einmal gegen sie als sie erkennen müssen, das der Täter noch ein Opfer in seiner Gewalt hat. Doch dieses möchte Laurie und Jake nicht schon wieder verlieren. Die Autorin nimmt mich in die abartige Welt eines wirklich unberechenbaren und grausamen Sadisten mit. Für mich ist dieser Mensch gestört wie alle Sadisten und Psychopathen. Schlimm ist nur, dass es wieder einmal junge, unschuldige Opfer sind, die ihre Zukunft noch vor sich haben. Die verschiedenen brutalen Tötungsarten verunsichern Laurie und Jake am meisten. Erst als sie ihren Fall schon fast zu den Akten legen wollen, geschieht die nächste Tat. Der Hinweis von der Freundin dieses Opfers bringt sie auf die richtige Spur. Und ein weiteres Opfer das vermisst wird, erinnert Laurie ausgerechnet an ihre eigenen Ängste. Während bei Sam und Dominic alles bestens läuft, bekommt es Laurie erneut mit ihrem Stalker zu tun. Wie ich schon vermutet habe, wird der Typ nicht so schnell aufgeben. Dass er nun sogar noch aufdringlicher wird, gefällt mir gar nicht. In diesem Fall bekommt der Leser Einblick in Ängste, die sich hier schon in krankhaften Phobien äußern. Extrem hart wird es als mir die Autorin Einblick in das qualvolle Sterben der einzelnen Opfer gewährt. Nicht nur das ich die Taten bildlich vor Augen habe, sie ergreift mich auf ganzer Linie. Wie kann ein Mensch so grausam sein und die Opfer in eine so ausweglose Lage bringen, sodass sie niemals eine Chance haben lebend zu entkommen? Trotz der Kürze entwickelt sich dieser Thriller zu einem spannenden, temporeichen Fall, der mich wieder einmal völlig fasziniert. Wie die anderen Bücher dieser Reihe konnte ich auch dieses Buch nicht mehr weglegen. Die spannende Mischung aus Beruf und Privatleben ist wieder gut gelungen. Besonders jetzt wo wir wieder einmal privat um Laurie bangen müssen. Den ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass Lauries Stalker noch nicht am Ende ist. So bin ich auf die nächste Folge gespannt und gebe für dieses ideenreiche Buch erneut eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.

11 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.07.2020
Balzano, Marco

Ich bleibe hier


sehr gut

"Wie schön ist es, eine Heimat zu haben und eine Heimat, mit der man durch Geburt, Erinnerungen und Liebe verwachsen ist." (Otto von Bismarck)
Trina wächst in dem kleinen, idyllischen Bergdorf Graun in Südtirol auf. Wie ihre beiden Freundinnen wird sie Lehrerin. Doch die Zeiten sind hart und Südtirol gehört auf einmal zu Italien. Deutsch zu sprechen und vor allem zu unterrichten wird in Zukunft verboten. Trotzdem unterrichten sie heimlich, doch die Strafen sind hoch, wenn man erwischt wird. Immer mehr Grauner überlegen nach Deutschland auszuwandern oder in Italien weiter als Menschen zweiter Klasse zu leben. Trina die sich in Erich verliebt und heiratet ist klar, dass sie Graun nicht verlassen werden. Der Krieg, der Verlust der Tochter und die Flucht in die Berge lassen, Trina und Erich weiter für die Zukunft hoffen. Als die Italiener beschließen, den angefangenen Staudamm weiterzubauen, der ihr Dorf überschwemmen wird, bleiben Trina und Erich weiterhin im Dorf. Dieses Energieprojekt ohne Rücksicht auf die Bewohner Grauns und die Natur, ist selbst heute noch nicht vergessen.

Meine Meinung:
Das Bild mit dem Kirchturm des Reschensees ist maßgebend für diese Geschichte. Für mich ist es das erste Buch dieses Autors, dessen Schreibstil interessant und unterhaltsam ist, für mich jedoch ziemlich emotionslos blieb. Dafür das es eine Geschichte sein sollte, die hauptsächlich um die Geschehnisse von damals gehen sollte, war sie mir zu oberflächlich. Ich habe das Gefühl, der Autor wollte etwas zu viel in diesem Buch. Dadurch bleiben die Charaktere relativ blass und von einigen erfahre ich sogar im Nachhinein gar nichts mehr. Selbst die Geschehnisse um Trina und Erich, den beiden um die es hauptsächlich hier geht, waren mir zu emotionslos. In der Anmerkung am Ende schreibt der Autor, das es ihm darum ging, das Leute nicht nur Spaß an dem Stausee haben, sondern erfahren sollten von den damaligen Erlebnissen und wie schwierig der Verlust für die Menschen war. Viele von uns kennen sicher diesen Kirchturm, der im Reschensee herausragt, doch kaum einer kennt die Geschichte und das Schicksal der damaligen Bewohner. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass der Autor noch etwas mehr auf die Bewohner eingeht. Sicher ist es nicht einfach zu recherchieren, da es viele weit verstreut hat oder inzwischen verstorben sind. Jedoch einige der jüngeren Bewohner wohnen heute noch oberhalb des Sees. Doch leider überlagern zu viel andere Nebengeschichten, wie Krieg, Verlust der Tochter, das damalige Schicksal, sodass Graun ein wenig in den Hintergrund gedrängt wird. Erst gegen Ende ist dann das Dorf wieder präsent. Natürlich war es für mich interessant zu sehen, wie die Tiroler Bevölkerung sich gegen die Italiener wehrten. Besonders überrascht war ich, als sie mit dem Verbot deutsch zu sprechen aufgetaucht sind und welche extremen Strafen sie gegen das Verbot hatten. So kann ich gut verstehen, dass selbst heute noch einige Südtiroler wütend auf die Italien sind. Doch die Ungerechtigkeit die, die Grauner Bevölkerung mit dem Staudamm erleben mussten, hat mich am meisten erschüttert. Das ist auch das, was mich an dem Buch am meisten interessiert hat. Alles andere war zwar gut, hätte ich jetzt aber nicht unbedingt so ausführlich gebraucht. Viel lieber wäre es mir gewesen, hätte der Autor manche Charaktere, die er begonnen hat beendet, statt der Fantasie des Lesers zu überlassen. So hat mich das Buch zwar in manchem ganz gut informiert, jedoch in einigem mit Fragen zurückgelassen, was mich doch ein wenig enttäuscht hat. Interessant dagegen war noch die Anmerkung des Autors, warum er dieses Buch geschrieben hat. Von mir gibt es darum nur 3 1/2 von 5 Sterne für dieses Buch.

22 von 25 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.07.2020
Walker, Amy

Jetzt erst recht gierig & unersättlich 6 geile erotische Geschichten


ausgezeichnet

"Der einzige Weg, sich einer Versuchung zu entledigen, ist, ihr zu erliegen." (Oscar Wilde)
Abbey finden den Vater ihrer Freundin Olivia einfach gut aussehend und sexy. Am liebsten würde sie ihr erstes Mal mit so einem erfahrenen Mann erleben, statt mit ihrem Freund Trevor, der es kaum erwarten kann. In "Geiles Praktikum" empfindet Cara bei ihrem Praktikum, auf dem Bau, Sehnsüchte für ihren Kollegen Nick. Dabei trauen ihr die Kollegen so gar nicht zu, dass sie in diesem Männerberuf ihre Frau steht. Ob sie das wohl auf anderer Ebene besser kann? Haylei findet in "Hengstfeuer" nicht nur gefallen am Reiten, sondern vor allem an ihrem Reitlehrer Josh. Heiße Rhythmen, hitziger Luft in "Der heiße Tanzkurs" steigert Salsa und Samba das Verlangen in Alice für den Latino Miguel. Außerdem geht es unersättlich bei "Nachhilfe in Sachen Lust" für Sheyla zu. Damian scheint genau der Richtige für Anna in "Beim ersten Mal" zu sein. Den genau darauf hat sie Lust, jedoch auch Angst, wie es sein wird.

Meine Meinung:
Das sinnliche Cover lädt zu sechs Kurzgeschichten ein, die von unersättlichen, begehrenswerten jungen Frauen handeln, deren Sehnsüchte vom ersten Mal bis zum heißen Sex auf der Baustelle führen. Außerdem gibt es wie in jedem Buch noch eine Geschichte, die der Leser im Internet findet, der Gutschein Code dazu ist im Buch. Amy Walkers Schreibstil gefällt mir auch diesmal wieder sehr gut. Alleine der langsame Aufbau der Geschichten, bei der das Verlangen der Charaktere kontinuierlich gesteigert wird, machen sie für mich zu etwas Besonderem. So spüre ich gerade durch das langsame Steigern der Lust, Erotik und des Akts wie stark ihre Gier und Unersättlichkeit der Charaktere ist. Immer wieder begeistert mich die Autorin, besonders was sie sich wieder für Erlebnisse, Settings und Charaktere hat einfallen lassen. In diesem Buch sind es diesmal eher unerfahrene junge Frauen, die auf reifere Liebhaber treffen, bei denen sie sich jedoch ganz fallen lassen können. Natürlich gefällt mir besonders Amys Wortwahl und die Sprache in ihren Erzählungen. Diese sind niemals derb, ausfallend, vulgär oder verdorben, wie ich es hingegen schon bei anderen Büchern erleben musste. Deshalb wirken sie für mich immer ausgesprochen sinnlich, erotisch, leidenschaftlich und erzielen das nötige Prickeln beim Leser. Alle Geschichten werden aus Sicht der Frauen in Ich-Form geschrieben, sodass ich mich beim Lesen gerade als Frau besonders wohlfühle. Allerdings denke ich, dass Lesern von harter Erotik, wie BDSM ihre Geschichten sicherlich als zu soft empfinden werden. Ich dagegen kann sie gerade für Einsteiger im Erotikgenre oder Leser von ambitionierter Erotik bestens empfehlen. So freue ich mich auf weitere Bücher der Autorin und gebe diesmal wieder 5 von 5 Sterne.

10 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.07.2020
Bab Bonde, Jessica

Bald sind wir wieder zu Hause


ausgezeichnet

"Überleben kann eine Bürde sein, wie ich von Überlebenden weiß. Denn der Schrecken hörte mit dem Ende der Gewaltherrschaft und der Befreiung aus den Konzentrationslagern nicht auf." (Martin Schulz)
Nachdem in letzter Zeit erneut der Antisemitismus und der Rechtsextremismus wieder zunimmt, ist es wichtiger den je das wir die Geschichte des Holocaust immer wieder ins Gedächtnis rufen. Dieser Horror der über 6 Millionen Menschen das Leben gekostet und viele Familien vollkommen ausgelöscht hat, darf sich nie wieder wiederholen. In "Bald sind wir wieder zu Hause" schildern sechs Überlebende auf Basis eines Interviews ihre Erlebnisse. Ob es die Trennung von der Familie, das Berauben ihrer Menschenwürde, wenn sie sich nackt vor die Soldaten stellen musste oder die Haare abrasiert wurden. Ob es die Angst war, die sie in den Gettos durchleben mussten. Sie litten entsetzlichen Hunger, der ihre Körper ausgemergelt hat, sodass sie kaum mehr Laufen geschweige den arbeiten konnten. Zudem mussten sie mitansehen, wie ihre Angehörigen in den Gaskammern in den Tod liefen, um anschließend in Rauch aufzugehen. Ich denke, so was kann man nicht verstehen, wenn man es nicht selbst gesehen oder miterlebt hat. Trotz allem möchte uns dieses Buch einen Einblick geben in die Grausamkeiten dieser persönlichen Erlebnisse. Damit ältere Kinder und Teenager diese Geschichte verstehen können, wurde hier dieses beeindruckende Graphic Novel ausgearbeitet. Mit eindrucksvollen Bildern die, die Tragweite dieser Erlebnisse in Kürze aufzeigt. Am meisten hat mich die Darstellung Mengeles beeindruckt und erschreckt. Halb Totenkopf, halb Gesicht, zeigt die Karikatur, wie grausam dieser Mensch war und wie er über Leben und Tod entscheiden konnte. Alles in allem sind die Bilder recht düster. Jedoch wie soll man eine solche Zeit auch hell gestalten, wenn sie nun einmal düster und grausam war? Die sechs Geschichten handeln von:
Tolek (später Tobias) aus Lodz ist, der nur überlebte, weil seine Eltern ihn älter machten und er dadurch ins Arbeitslager und nicht in die Gaskammer kam. Livia, die dank ihrer Schwester Hédi und der Cousine das KZ überlebt hat. Selma, die schon vor ihrer Deportation den Bruder verliert, als er anderen Juden helfen möchte und dabei erschossen wird. Susanna und ihre Familie hatten Glück, das sie sehr lange zusammenbleiben konnten. Erst die Arbeit auf einem Bauernhof, jedoch die Deportation nach Bergen-Belsen mit den Strapazen und dem Hunger haben beide Eltern nicht überlebt. Selbst Susanna musste noch nach der Befreiung noch um ihr Leben kämpfen. Emerich musste fünf Konzentrationslager durchleben, um dann wie durch ein Wunder zu erfahren, dass seine Schwester lebt. Elisabeths Geschichte dagegen ist recht kurz und prägnant. Emotional hat mich dieses Buch nicht so stark ergriffen, wie andere Berichte die ich bisher gelesen habe, sicherlich da es zu kurze Geschichten waren. Trotzdem finde ich es ein bemerkenswertes Buch, das den geschichtlichen Hintergrund gerade durch die ausdrucksvollen Bilder noch drastischer darstellt. Von daher könnte es gut für den Geschichtsunterricht geeignet sein. Durch die einfachen Texte von Jessica Bab Bonde sind sie sehr verständlich. Wie das schöne Cover sind auch die anderen Bilder von Peter Bergting sehr ausdrucksvoller und anschaulicher für den Leser gestaltet. Beeindruckt hat mich außerdem, die informative Zeittafel und das Glossar am Ende des Buchs. Ebenso die Karte im Innenteil des Covers, mit der Ländereinteilung, den Heimatorten der sechs Überlebenden und den Konzentrationslagern, in denen sie damals gewesen sind. Für mich ein eindrucksvoller Comic für junge Menschen, mit der Botschaft des nicht Vergessens, dem ich gerne 5 von 5 Sterne gebe.

14 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.