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EllenK87
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Landshut

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Insgesamt 381 Bewertungen
Bewertung vom 11.08.2020
Jebens, Franziska

Die Liebe fällt nicht weit vom Strand


sehr gut

Das Cover und auch der Buchtitel lassen schon erahnen, dass die Wende der Geschichte an einem Strand stattfindet. Mit seinem dezenten Blauton und den Bildern von Fischen, Korallen und Muscheln wird das Meer angedeutet.
Der Schreibstil ist durch kurze und gut verständliche Sätze sehr flüssig. Franziska Jebens schreibt sehr bildlich und ohne zu große Ausschmückungen. Dabei lässt Sie dem Leser aber immer noch genug Raum mit der eigenen Fantasie sich die Szenen der Geschichte selbst auszumalen. Die Aufteilung in 3 Teile ist gut gelungen, denn in jedem Buchteil wird die Hauptfigur sich etwas ändern.
Das Buch hält dem Leser einen Spiegel vor, denn er lässt einen anfangen darüber nachzudenken, wie man selbst sein Leben gestaltet. Sophie ist eine Träumerin, die sich immer wieder in ihren mintgrünen Foodtruck träumt. Doch aus Liebe zu ihrem Vater hat sie BWL studiert und macht nun Jobs die ihr eigentlich so gar nicht am Herz liegen. Durch einen Zufall landet sie im Marketing Bereich von Triversal (eigentlich Empfangsdame) und diese Monate stellen ihr Leben auf dem Kopf. Sie erfährt plötzlich viele Einflüsse von ihren Mitmenschen (Familie, Freunde, Partner, Kollegen) und bekommt am eigenen Leib zu spüren, wie diese ein Leben verändern können (positiv wie negativ). Im Marketing Bereich kann sie ihre kreative Seite ausleben und erhält dafür viel Zuspruch, aber auch Neid von Kollegen. Am Strand von Dänemark findet Sie neue Freunde und wird zur Ratgeberin von Viviane und Toni scheint zu sehen, dass sie den Job als Product Managerin nicht mit vollem Herzblut macht. Denn er ist es, der sie in das Catering schiebt und damit den Traum wieder an die Oberfläche bringt. Doch die Ereignisse mit Tim (Besuch in Dänemark und Auftritt bei Sashs Feier) machen aus der Träumerin eine Sophie die sich in die Arbeit stürzt und keine Zeit mehr für ihre Freunde und ihren Kräutergarten hat. Die 2 Tage mit Nick am Strand von Dänemark verbannt Sophie aus ihrem Leben und beim Highlight ihrer Karriere wird ihr durch einen Wutausbruch klar, dass Sie dieses Leben gar nicht möchte und das ihr Geld und Karriere nicht wichtiger als ihre Freunde und die Leichtigkeit des Lebens ist. Sophie erkennt wer voll und ganz hinter ihr steht und auf wen sie sich in schweren Zeiten verlassen kann. Sie trifft also eine Entscheidung und lässt zu, dass sich ihr Leben aufs Neue verändert. Ihre größte Angst das sie Nick verloren hat, stellt sich am Ende als unbegründet dar und er ermutigt Sophie dazu endlich zu machen was sie will und nicht was sie soll. Er sieht sie als ebenbürtig an und steht an ihrer Seite, wenn Sie ihn braucht. Das Buch ist also nicht einfach nur eine weitere Liebesgeschichte, erzählt an einem Strand. Man erfährt wie ganz bestimmte Personen zu Veränderungen beitragen könne, wenn es die „richtigen“ Personen zum richtigen Zeitpunkt sind.
Mir gefällt das. Also bleibt eigentlich die Frage: Leben wir das Leben was wir uns wünschen/was uns glücklich macht oder haben wir die Träume dem Leben untergeordnet, was uns sicher erscheint und dem Job der uns ernährt?