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Lisega

Bewertungen

Insgesamt 1386 Bewertungen
Bewertung vom 20.03.2015

Die Waffen der Frauen


sehr gut

Mit dieser Komödie von Mike Nichols kann man einen unterhaltsamen Ausflug in die 80er Jahre unternehmen, in denen Schulterpolster, mit Haarspray zementierte Frisuren und kastenförmige PC-Monitore mit grüner Schrift auf schwarzem Grund das Bild bestimmten. Die Thematik von „Die Waffen der Frauen“ ist allerdings immer noch aktuell: Wie schafft frau den beruflichen Aufstieg? Melanie Griffith als bezaubernde Sekretärin Tess hofft nach einigen Pleiten, mit einer Frau als Vorgesetzter endlich auf der Karriereleiter weiter zu kommen. Doch die intrigante Katherine (sehr überzeugend: Sigourney Weaver) klaut Tess eine geniale Geschäftsidee. Das „Working Girl“ (Originaltitel) nutzt allerdings einen Krankenhausaufenthalt der Chefin, um das Geschäft mit deren Lover Jack Trainer (Harrison Ford) selbst abzuschließen und ganz nebenbei dessen Herz zu erobern … Ein erfrischendes Sozialmärchen, das das Zeitgefühl der 80er Jahre stimmig wiedergibt und einfach gut unterhält.

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Bewertung vom 13.03.2015
Safier, David

Mieses Karma


ausgezeichnet

Dass David Safier einen schrägen Humor pflegt, hat er schon als Autor der überaus erfolgreichen ARD-Vorabendserie „Berlin, Berlin“ bewiesen. Dieser erfrischende Witz kennzeichnet auch seinen ersten Roman „Mieses Karma“, eine originelle Reinkarnationsgeschichte der etwas anderen Art. Denn die attraktive und erfolgsverwöhnte Talkshow-Moderatorin Kim Lange wird, nachdem das Waschbecken einer herabstürzenden russischen Raumstation sie ins Jenseits befördert, als Ameise wiedergeboren. Der Grund dafür: Zuviel schlechte Taten im Leben (Halb so schlimm, echte Bösewichte enden als Darmbakterien;-)). Doch die scharfzüngige Kim bekommt die Chance, ihr mieses Karma abzubauen und Buße zu tun bei allen von ihr Beleidigten und Betrogenen. Der Weg zurück ins frühere Leben ist mühevoll und – für die Hörer – unglaublich witzig! Von Nana Spier wirklich sehr gut gelesen!

Bewertung vom 09.03.2015
Niewöhner,Jannis/Ehrich,Maria

Saphirblau (DVD)


sehr gut

Mit „Saphirblau“ wird die Verfilmung von Kerstin Giers Edelstein-Trilogie erfolgreich fortgesetzt. Wie schon der Vorgänger „Rubinrot“ überzeugt dieser deutsche Fantasy-Film mit einer originellen, spannenden Geschichte, flotten Dialogen, toller detailreicher Ausstattung und gelungenen Effekten (z.B. Wasserspeier Xemerius). Die beiden Hauptdarsteller Maria Ehrich und Jannis Niewöhner verkörpern das Zeitreise-Pärchen Gwen und Gideon perfekt und bringen die Irrungen und Wirrungen, die ihre ungewöhnliche Aufgabe mit sich bringt, sehr gut rüber. Neben aller Dramatik und Romantik kommt aber auch der Humor nicht zu kurz, z.B. wenn Gwendolyn auf einer Soirée im 18. Jahrhundert „Time Warp“ zum Besten gibt. Ein schöner Film, der im Vergleich zu Teil 1 sogar noch ein bisschen besser geworden ist – hoffen wir, dass mit „Smaragdgrün“ auch der dritte Teil bald verfilmt wird!

4 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.03.2015
Lee, Harper

To Kill A Mockingbird (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„To Kill a Mockingbird“ ist ein moderner Klassiker der US-amerikanischen Literatur und mit seinem bis heute aktuellen Thema des Rassismus vielerorts Pflichtlektüre in Schulen. Von Diskriminierung ist zu Beginn des umfangreichen Romans allerdings noch nichts zu spüren. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht der kleinen Halbwaise Scout, die mit ihrem älteren Bruder Jem in den 30er Jahren in Maycomb, einer (fiktiven) Kleinstadt in Alabama, aufwächst. In vielen heiteren Episoden tauchen die Leser in Scouts Kindheit in dem verschlafenen Nest ein: Die Kinder freunden sich mit dem fantasievollen Dill, dem Feriengast der Nachbarin, an, versuchen, den seit Jahren im Haus verschlossenen Sohn „Boo“ der Familie Radley aus dem Haus zu locken, fürchten sich vor der zänkischen Mrs. Dubose, essen gerne Kuchen bei Miss Maudie und streiten hin und wieder mit dem Hausmädchen Calpurnia. Aber vor allem lieben sie ihren Vater Atticus, einen Anwalt, der als Pflichtverteidiger den Fall des Farbigen Tom Robinson übernehmen muss, der von der „white trash“-Familie Ewell der Vergewaltigung bezichtigt wird. Scout und Jem bekommen zunächst nur in abfälligen Bemerkungen über ihren Vater, den „nigger-lover“, langsam die intolerante Seite ihrer Nachbarn und Mitschüler zu spüren, geraten aber tatsächlich in Gefahr …
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefangen genommen, die Schilderung der Kindheit zur Zeit der Großen Depression fand ich sehr aufschlussreich. Die vielen kleinen Alltagsbegebenheiten ergeben ein genaues Bild der damaligen Gesellschaft. Im zweiten Teil nutzt Harper Lee die unschuldige Perspektive aus Kinderaugen meisterhaft aus, um den Rassenhass und die Diskriminierung der Schwarzen, die alle Lebensbereiche durchdringt, offenzulegen. Die Schilderung des Prozesses fand ich regelrecht spannend, auch wenn das Urteil – leider – von vornherein feststand. Ein tolles Buch, das zu Recht viel gelesen und viel geliebt wird!

Bewertung vom 06.03.2015
Lovecraft, H. P.

The Best of H. P. Lovecraft


sehr gut

Der Band enthält eine gelungene Auswahl aus den vielen fantastischen, gruseligen Geschichten von H. P. Lovecraft. Die sieben Werke sind unterschiedlich lang, aber alle - wie bei Lovecraft üblich - als Berichte in der Ich-Perspektive verfasst; quasi „Testamente“ von Überlebenden eines grauenvollen Geschehens.
Während „Die Ratten im Gemäuer“ und „Der Außenseiter“ klassische Horrorgeschichten sind, verbindet die anderen Stories das Thema des „kosmischen Grauens“: unheimliche Wesen und Gottheiten aus den unermesslichen Tiefen des Universums sorgen für Entsetzen. Allen voran handelt „Cthulhus Ruf“ vom grausigen Kult um ein mächtiges Wesen, dass vor mehreren hundert Millionen Jahren auf die Erde gekommen ist. Ebenfalls zu den „großen Alten“ zählt Dagon, der in der Erzählung „Schatten über Innsmouth“ von fisch-frosch-ähnlichen Kreaturen, welche das kleine Küstenstädtchen infiltriert haben, angebetet wird. „Der leuchtende Trapezoeder“ ist ebenfalls nicht von dieser Welt und Gegenstand eines Kults, der einem jungen, neugierigen Autor zum Verhängnis wird, während in „Die Farbe aus dem All“ ein kleiner Meteorit seltsame Veränderungen auf einer Farm und deren Bewohner in der Nähe von Arkham mit sich bringt. Die fiktive Stadt Arkham in Massachusetts kennen Rollenspieler aus vielen auf Lovecrafts Erzählungen basierenden Spielen; dort lebt auch der Protagonist der Geschichte „Der Schatten aus der Zeit“, der nach einer jahrelangen Amnesie von Alpträumen geplagt wird und sich einer schrecklichen Erkenntnis stellen muss…
Ein empfehlenswerter Band für Fans von Horror- oder Science Fiction-Literatur, der einen schönen Einstieg in Lovecrafts‘ fantastische Welten bietet.