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Everett
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Barsinghausen

Bewertungen

Insgesamt 701 Bewertungen
Bewertung vom 31.01.2016
Greenway, Alice

Schmale Pfade


sehr gut

Anfang der siebziger Jahre in einem Sommerhaus auf einer Insel der Penobscot Bay. Bereits zum Winterende zieht Jim in das Haus ein. Ihm wurde ein Bein abgenommen, er trinkt und raucht zu viel, er ist eher zynisch und grantelig. Jim war/ist Ornithologe und vieles erfährt man im Buch auch über Vögel, seine Forschungen und Präparieren. Er will für sich alleine sein, trinken und an die Vergangenheit denken. Doch im Sommer kommt Cadillac, die Toch-ter seine Freundes aus der Südsee, wo er während des Krieges war. Durch ihre Anwesenheit kommen seine Erinnerungen verstärkt hoch. Durch Rückblicke in seine Kindheit und die Zeit während des Krieges lernt der Leser Jim näher kennen, vielleicht auch verstehen.
Dieser Roman ist ruhig, mit einem angenehmen Stil geschrieben, der gut zu lesen ist. Manchmal sind die Zeitsprünge etwas anstrengend, aber dadurch erfährt man mehr über Jim, und das ist gut eingesetzt. Durch die ruhige Art fesselt das Buch auf seine spezielle Wei-se. Neben Jims Leben erfährt man einiges über diesen unsäglichen Krieg, seine große Liebe, der Freundschaft und der Ornithologie. Das Ende ist traurig und auch sehr stimmig. Es ist erstaunlich, wie viel auch ein ruhiger Roman, ohne wahnsinnigen Spannungsbogen, bewirken können. Toller Stil.

Bewertung vom 29.01.2016
Münzberg, Steffen; Thiele, Susanne; Kochergin, Vladimir

Sex macht Spaß, aber viel Mühe


sehr gut

Ein sehr umfassender Ausflug in die Entstehung des Sex, der Fortpflanzung allgemein und der Macht der Gene.
Ein recht umfassendes Thema, dass dem Leser durch einen richtig guten, lockeren Schreibstil näher gebracht wird. Allerdings ist der Titel des Buches doch etwas irreführend, das hätte man anders machen können.
Aber Entdeckungsreise zur schönsten Sache der Welt ist schon passend. Wozu die Sexualität da ist, wie alles entstand und wozu sie doch eigentlich dient. Auch interessant, wie überhaupt die verschiedenen Geschlechter entstanden sind, und wieso überhaupt. Ja, und der Tod ist auch dabei, denn wenn man sich fortgepflanzt hat altern die Zellen, und das Fortbestehen ist gesichert. Wo doch auch alles begann, mit der Abwehr von Parasiten.
Richtig gut geschildert ist auch, was zur Partnerauswahl führt. Sogar die Entstehung der Mu-sik fällt in die Fortpflanzungsgeschichte. Ein Ausflug in das Sexualverhalten unserer nächsten Verwandten fehlt nicht und das öffnet nochmal neue Perspektiven. Die Entwicklung vom sog. Savannengänger mit wachsendem Gehirn und der sich daraus ergebenen Monogamie.

Auf der Buchrückseite wird das Buch humorvoll genannt, dem kann ich nur zustimmen. Ein recht wissenschaftliches Thema wird einem hier auf lockere Art und Weise näher gebracht und hat mir noch Spaß beim Lesen verschafft.

Bewertung vom 10.01.2016
Schertenleib, Hansjörg

Das Regenorchester


sehr gut

Von seiner Frau verlassen lebt ein Schriftsteller, er bekommt den Namen Sean, nun allein in seinem Cottage in Irland. Dann trifft er auf Niamh, einer sechzigjährigen Irin, die ihm ihre Geschichte erzählt, von dem Irland ihrer Kindheit und ihrer großen Liebe.
Niamh hat ihre ganz eigene Art, sicherlich auch durch ihr Leben entstanden. Sean ist immer mehr an ihrer Seite und unterstützt sie, schreibt nicht nur ihre Geschichte auf.
Bereits die ersten Seiten dieses Romans haben mir gut gefallen und machten Lust auf mehr über Niamh und Sean zu lesen. Hier hat der Autor eine ganz einfühlsame, packende Ge-schichte aufgeschrieben. Es passieren ganz normale Dinge, Niamh und Sean treffen sich immer öfter, und Niamh erzählt, sie fahren ans Meer.
Der Autor hat hier was ganz berührendes geschrieben, als Leser war ich gepackt von der Geschichte und sie hat mich ergriffen. Besonders zum Ende, wo Sean so sehr für Niamh da ist. Vielleicht auch, weil mir einiges bekannt vor kommt, was emotional mehr auslöste. Was ist das Leben, der Sinn, die Liebe, woher kommt die Kraft weiter zu machen? 230 Seiten, die voll sind vom Leben. Ein ganz toller Schreibstil. Vielleicht sind die englischen Sätze, irischen Redewendungen für Leser, die kein Englisch können ein wenig irritierend, aber wahrschein-lich soll es in diesem Buch genau so sein, da sonst da typisch irische nicht bewusst wird.
"I will forgive and forget, but I will remember".

Bewertung vom 03.01.2016
Nicholls, David

Zwei an einem Tag


weniger gut

Emma und Dexter treffen sich am 15. Juli 1988 zum ersten Mal und sie merken schon, dass da ein wenig mehr zwischen ihnen ist. Doch ihre Wege trennen sich, jeder versucht sein Le-ben in den Griff zu bekommen. Ob das nun erfolgreich funktioniert ist so eine Sache. Sie bleiben in Kontakt, schreiben Briefe, treffen sich zu ihrem sog. Jahrestag. Dann gibt es da ein Brief, der nie abgeschickt wird.
Da dieser Roman so sehr gelobt wurde, habe ich ihn mir vor einiger zugelegt und bin nun zum Lesen gekommen. Ich gebe zu, ich habe mehr erwartet. Die ersten hundert Seiten konn-ten mich nicht packen. Emma hat einen super Abschluss und kommt nicht auf eigene Beine, Dexter reist durch Europa, finanziert von seinen Eltern und ist eigentlich nur am trinken und Sex haben. Dieses Verhalten ging mir eher auf die Nerven, als das es mich als Geschichte fesselte. Dazu kamen die Zeitsprünge, die ich eher hinderlich fand. Der Schreibstil ist in Ordnung. Fazit: Ich bin von diesem Roman enttäuscht, empfand ihn eher als langweilig und nicht die erwartete, ans Herz gehende Liebesgeschichte. Schade.

Bewertung vom 28.12.2015
Macomber, Debbie

Winterglück / Rose Harbor Bd.1


sehr gut

Ein neuer Start in einem neuen Ort. Jo Marie Rose hat einen schlimmen Verlust erlitten und fängt in Cedar Cove mit einem Bed und Breakfast neu an. Die ersten Gäste kommen mit ihren eigenen Problemen, und nicht ganz freiwillig. An diesen ersten Tagen passiert viel, für Jo Marie und ihre Gäste Abby und Joshua.
Die Geschehnisse um die drei Protagonisten sind für mein Empfinden ein wenig hölzern beschrieben, doch es bleibt trotzdem interessant zu lesen, wie es Joshua, Abby und Jo Marie ergeht, wie sie sich ihrer Vergangenheit nach und nach stellen und es vielleicht doch alles besser wird. Natürlich ist es auch durchaus vorhersehbar.
Sehr gut fand ich es, dass es drei Geschichten in einer sind und, wenn es denn schon noch zwei Nacfolgebände gibt, dass die Figur der Jo Marie noch einiges an Potential hat und das Buch so endet, dass es um sie weiter interessant bleibt. Auch werden die kommenden Gäste kurz angesprochen.
Der Roman lässt sich gut lesen, und hat mich gut unterhalten. Es zeigt, mit was für Problemen sich die Menschen tief in ihrem Innern rum schlagen, wie es sie beeinflusst, wenn auch hier etwas stark dargestellt. Ich finde hier auch den deutschen Titel passend, und kann das Buch für Liebhaber von romantischen Romanen nur empfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.11.2015
Vermes, Timur

Er ist wieder da


sehr gut

In Berlin, auf einem leeren Grundstück, erwacht Adolf Hitler wieder. Anfangs etwas irritiert, findet er sich mit Hilfe eines Kioskbesitzers recht zügig zurecht. Aufgrund seiner so echt wir-kenden Darstellung von Adolf Hitler wird eine Fernsehproduktionsfirma sehr schnell auf ihn aufmerksam. Binnen kurzer Zeit hat er eine Fernsehsendung, und in den Medien reichlich Aufmerksamkeit. Natürlich stellt sich die Frage, wer er wirklich ist und um einen Pass zu bekommen bedarf einiger Tricks. Adolf behält seine Art, seine Ansichten bei, und analysiert unsere heutige Gesellschaft dank des Internets ziemlich passend und durchschaut auch vie-les. Und das weiß er dann auch wieder einzusetzen. Erstaunlich.
Saukomisch und zum Lachen, ich weiß nicht. Zynisch, satirisch auf jeden Fall. Grinsen musste ich beim Lesen schon recht häufig und erstaunlich, wie einfach es für Adolf Hitler wieder scheint. Auf jeden Fall eine herrliche Satire auf unsere Gesellschaft und noch einiges mehr. Sehr vielschichtig und super zu lesen. Manchmal waren die längeren Gedankengänge von Adolf nicht so meines, doch rundherum ist dieses Buch einfach gelungen. Dem Autoren kann man für diesen Roman nur gratulieren, sehr viel bobachtet, in Frage gestellt und analysiert und das für den Leser gut verpackt. Hätte ich in der Form nicht mit gerechnet, hat mich posi-tiv überrascht. Toll.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.11.2015
Simon, Rachel

Die Geschichte eines schönen Mädchens


gut

Zwei, aus einer Anstalt geflohene, Menschen stehen bei der alleine lebenden, ehemaligen Lehrerin Martha eines Abends vor der Tür. Sie haben ein Neugeborenes bei sich, und bitten Martha das Baby an sich zu nehmen, es zu beschützen. Dann kommen ihre Verfolger. Die Frau, Lynnie, wird wieder in diese Anstalt zurück gebracht und von ihrem Leben dort wird erzählt. Homan, der Mann, kann weiter fliehen und seine andauernde Flucht wird geschildert. Martha macht sich mit dem Baby mit Hilfe ehemaliger Schüler auf den Weg in ein anderes Leben, ist eigentlich auch auf der Flucht, erlebt durch das Baby aber etwas ganz anderes, schönes. Das Leben von Lynnie und Homan ist schon sehr bedrückend zu lesen.
Nach meiner Meinung steckt hier ganz viel Potential um den Leser zu packen, dass dieser mit den Hauptcharakteren mitfühlen kann. Das ist bei mir leider nicht passiert. Die Erzählweise wirkte auf mich sehr distanziert. Die Umstände, gerade in dieser Anstalt, kamen mir zwar näher, ich konnte mir eine Vorstellung machen, aber so richtig berührt hat es mich nicht. Und das ging mir das ganze Buch über so, und habe dann so bei der Mitte aufgehört, weil mir ein-fach das emotionale in der Schilderung der Geschichte fehlte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.11.2015
Orgel, T. S.

Das Erbe von Berun / Die Blausteinkriege Bd.1


ausgezeichnet

Unter dem einstiegen Kaiser von Berun, dem "Löwen von Berun", war die Macht des Reiches sehr groß. Er regierte durch gekonnte Diplomatie und Überzeugungskraft, gestärkt durch ein schlagkräftiges Heer. Doch nun ist er tot und sein Sohn taugt als neuer Regent nicht viel. Das Reich droht auseinander zu fallen, an vielen Stellen wird intrigiert und Aufstand geplant. Die Kaisermutter versucht mit ihren Vertrauten zu retten, was zu retten ist, doch auch sie gerät in eine Falle.
Viele Menschen haben verborgenen "Talente", dir durch den Blaustein hervor gehoben wer-den. Der Blaustein ist allerdings in Berun verboten.
In dieser ganz fantastisch erzählten Geschichte spielen ein junger Schwertmann, ein Straßen-mädchen und der Vertraute der Kaiserinmutter ein große Rolle. Nach und nach wird klar, dass alles viel mehr zusammen hängt, als es erst den Anschein an. Neben diesen Personen sind aber noch so viele andere Charaktere vorhanden, die von Bedeutung sind, das kann hier nicht alles erwähnt werden.
Die Geschichte ist wahnsinnig umfassend, viele Intrigen, unvorhergesehene Wendungen, tolle Beschreibungen und Dialoge. Selbst anfangs nicht so angenehme Personen werden mit der Zeit sympathisch, einfach weil man sie näher kennen lernt, oder werden vielschichtiger, gefährlicher. Bereits nach dem Prolog war ich drin und wollte unbedingt mehr lesen.
Alles greift prima ineinander, und es ist eine toll geschriebene Geschichte, wo scheinbar alles sehr genau und gut zusammen passt. Nur schade, dass es irgendwann aufhört und mich als Leser mit ganz vielen Fragen zurück lässt. Wie geht es weiter mit den vielen offenen Handlungssträngen?
Ich kann hier nur eine komplette Leseempfehlung abgeben. Das Erbe von Berun ist ein gelun-gener Einstieg in die fantastische Welt Beruns und der Blausteine, was unbedingt nach einer Fortsetzung schreit. Wobei ich mir gar nicht so sicher bin, ob es in der Form überhaupt ein Ende geben sollte!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.10.2015
Westheimer, Ruth K.

Lebe mit Lust und Liebe


sehr gut

Joie des Vivre ist das Lebensmotto von Dr. Ruth Westheimer, die 1928 als Jüdin in Frankfurt geboren wurde. Sie hat schlimmes erlebt und aus ihrem Leben so viel gemacht, so viel erreicht, womit sie selber einst nie gerechnet hat. Allerdings lässt sie negatives auch nicht dauerhaft zu. Ja, man kann traurig, wütend, enttäuscht sein, aber da muss man auch wieder raus kommt und das Positive sehen. Und etwas erreichen und wagen wollen. Dabei nimmt sich Dr. Ruth dann auch einfach mal das was derzeit braucht, und wenn es ein Privatwagen als Taxi in New York ist.
In diesem Buch kann man sich mit der Zeit Dr. Ruth so richtig vor sich sehen. Anhand ihrer Erlebnisse, ihrer Lebensgeschichten gibt sie einem nicht nur Einblicke in ihr Leben, sondern sehr unterhaltsam auch wichtige Tipps für das Leben des Lesers, gute Ratschläge. Ihre Ratschläge kommen aus ihrem eigenen Leben und dem großen Erfahrungsschatz. Dr. Ruth hat auf jeden Fall jede sich bietende Möglichkeit ergriffen, und das ohne falsche Scham und Zögern. Das finde ich toll und man sollte sich das für sich selbst merken. Joie de Vivre ist das Lebensmotto, was Dr. Ruth in diesem Buch näher erklärt. Sehr lesenswert, dabei unterhaltsam und in einem guten Stil geschrieben. Das Buch hätte mir auch schon gut ohne Dr. Ruths Ratschläge gefallen, die dann leicht nachzuvollziehen waren. Das ist mal eine gute Form von Ratschlägen.

Bewertung vom 15.10.2015
Ryan, Anthony

Der Herr des Turmes / Rabenschatten-Trilogie Bd.2


sehr gut

Der zweite Teil der Rabenschatten-Trilogie um Vaelin Al Sorna. Im ersten Teil noch Hoffnungstöter, nun Dunkelklinge genannt.
Vaelin kehrt aus dem Krieg, den König Janus geführt hat, zurück. Er will nicht mehr töten und wird zum Herren des Nordturmes ernannt. Doch die Feinde des Reiches überziehen das Land mit Tod und Gewalt.
Verschiedene Handlungsstränge um Vaelin, Reva, Prinzessin Lyrna, Frentis und Verniers führen den Leser durch das Reich und schildern deren Kampf gegen den Einfall der Volarianer. Es gibt Phasen, wo diese doch recht ausführlichen Geschichten für mich ein wenig zu viel waren. Für mich hätte es mehr um Vaelin gehen können. Wobei die Schilderungen über die Kämpfe und Wege der anderen Hauptprotagonisten sehr gut sind und viel von dem Land, der Bevölkerung und den Konflikten zeigen. Es bleibt aber immer ein wenig emotionaler Abstand beim Lesen, trotzdem entwickelt "Der Herr des Turmes" einen richtigen Sog, besonders ab der Mitte des Buches. Alles endet in einem großen Kampf und niemand kommt um diesen Kampf drum herum.
Die andere, für mich etwas außergewöhnliche Art des Autors setzt sich auch in diesem zweiten Teil fort. Ich kann auch dieses Buch allen Fantasyfans nur empfehlen. Einzig das Ende lässt mich ein wenig unbefriedigt zurück, denn bei über achthundert Seiten kann der Schluss mehr ein wirkliches Ende der Geschichte in diesem Buch bieten. Dass die Leser, die die Rabenschatten Trilogie bisher begeistert mit verfolgt haben auch ohne so ein offenes, nach einem dritten Band schreiendes Ende, eiter lesen wollen, liegt doch auf der Hand. Denn hier ist einem Autoren wirklich ein richtiges Epos gelungen, in einem Schreibstil, der den Leser immer bei sich behält.