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Elohym78
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Horhausen

Bewertungen

Insgesamt 403 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2011
Mazetti, Katarina

Mein Leben als Pinguin


gut

Eine schwedische Reisegruppe reist von Stockholm in die Antarktis. Die Gruppe besteht aus fünfzig Teilnehmern, ist also relativ überschaubar. Die Geschichte wird von drei Reisenden erzählt. Zum einen von Alba, einer munteren, lebenslustigen Mittsiebzigerin. Sie ist eine Weltenbummlerin und bezeichnet sich selbst als Albatros. Alba ist eine sehr gute Menschenkennerin. Mit einem Blick erfasst sie die Situation, blickt in die Seele ihres Gegenübers und sie bringt nichts so leicht aus der Ruhe. Dann ist dort Tomas der Journalist. Er ist gerade geschieden und lebt getrennt von seiner Frau und den zwei Kindern. Er leidet sehr darunter, vergeht förmlich im Selbstmitleid und hat die Reise mit dem festen Willen angetreten, seinem Leben ein Ende zu setzen. Sofort am Flughafen lernt er Wilma kennen, da sie ihm förmlich vor die Füße purzelt. Die beiden sind direkt Feuer und Flamme für einander. Sie erkenne im jeweils anderen einen Freund. Wilma ist schwer krank, was sie allerdings vor allen zu verheimlichen versucht. Die Gruppe taucht in die wundervolle Tierwelt der Antarktis ab, unberührte Natur, die es zu schützen und zu bewahren lohnt.

Katarina Mazetti hat einen gefühlvollen Roman geschaffen. Durch den Wechsel der drei Ich-Erzähler Alba, Wilma und Tomas erfährt man nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere der Handelnden. Die Geschichte ist tragisch, komisch, nachdenklich. Von jedem ist etwas dabei. Einige Sequenzen hätten besser ausgearbeitet werden können. Vieles wird eher angedeutet und der Leser kann sich den Rest denken. Man erfährt zwar einiges über die Tierwelt, aber mit dem Titel hat es für mich wenig zu tun. Das Buch hätte auch mein Leben als See-Elefant oder Robbe heißen können.

Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Die Autorin beschreibt zwar die Landschaft, aber es wirkt nicht langweilig. Stellenweise regt es zum Träumen von dieser eisigen Region ein. Auch den Wechsel zwischen den verschiedene Ich-Erzählern finde ich gelungen. Wirkliche Spannung kommt nicht auf, aber man ist neugierig, wie es weiter geht.

Das Cover fand ich ansprechend. Ein kleiner Pinguin mit einem roten Koffer auf einer Eisscholle. Allerdings vermittelt es für mich eher den Eindruck eines lustigen Buches. An einigen Stellen konnte ich zwar schmunzeln, aber ein Lacher war nicht dabei.

Mein Fazit: Ein Buch für Zwischendurch. Nichts anspruchvolles, aber leicht zu lesen an heißen Tagen.

Bewertung vom 02.02.2011
Efinger, Marianne

Gottes leere Hand


sehr gut

Gottes leere Hand erzählt von Manuel Jäger. Von vielen wird er der Glasknochenmann gennant. Seit Geburt leidet er an dieser schrecklichen Krankheit mit den ganzen Übeln, die sie mit sich führt. Ständige Knochenbrüche und permanente Aufenthalte im Krankenhaus sind da nur ein kleiner Teil seines Leidensweges. Aber gerade dadurch erfährt Manuel wahre Freundschaft. Sein Nachbar Lothar ist gleichzeitig sein bester Freund, der immer für ihn da ist, sogar ein Babyphone in seinem Schlafzimmer anbringt, um in einem nächstlichen Notfall zur Stelle sein zu können. Nach einem weiteren schlimmen Anfall muß Manuel wieder ins Krankenhaus. Dort lernt er Dagmar kennen, die ihn in ihrer liebevollen Art an seine verstorbene Ex-Verlobte Lenora erinnert. Dagmar ist Krankenschwester und leidet sehr unter dem harten Krankenhausdruck. Gerne würde sie mehr für die ihr anvertrauten Menschen tun, aber die Zeit reicht einfach nicht.

Marianne Efinger hat einen schönen, ruhigen Schreibstil. Sie beschreibt die Menschen deutlich und man kann sich gut in sie hineinversetzen. Die Umgebung wird bildlich beschrieben. Man sieht die Krankenhausflure förmlich vor sich: die Patienten, die Hektitk des Alltags und die Hilflosigkeit. Die Autorin geht sehr gefühlvoll auf die einzellnen Schicksale ein, ohne kitischig oder schnulzig zu wirken. Man ist zu Tränen gerührt, lacht über Rollstuhlrennen auf dem Flur und ballt unwillkürlich die Hand in der Tasche, wenn mal wieder keine Zeit zum Waschen bleibt, weil die Pflegerinnen immer mehr Arbeit bekommen, als sie bewältigen können. Andererseits wird aber auch nach einer Begründung für diese Zustände gesucht und Marianne Efinger gibt Einblicke in das Krankenhausmanagment, wie so ein großer Betrieb am Laufen bleibt und wie gewirtschaftet werden muß, damit die Türen nicht geschlossen werden müssen. Dies gerät leider etwas langatmig und ist für mich der einzige Minuspunkt an einem ansonsten wurderbaren Roman.

Das Cover des Buches mit den rankenden, gerade sprießenden Trieben finde ich sehr gelungen zu dem Titel und dem Inhalt des Buches. Es vermittelt mir, dass es immer einen Neuanfang gibt, Hoffnung.

Mein Fazit: Ein Roman, der von dem Alltäglichen bericht, was gerne totgeschwiegen wird. Tod, Krankheit, Missstände. Sehr gefühlvoll und absolut lesenswert!

Bewertung vom 02.02.2011
Rickman, Phil

Die fünfte Kirche / Ein Merrily-Watkins-Mystery Bd.3


gut

Merrily Watkins gerät zwischen zwei ziemlich verhärtete Fronten. Auf der einen Seite stehen Betty und Robin, ein Heidenpaar, welches eine ehemalige Kirchenruine gekauft haben und diese in einer heiligen Zeremonie auf die alten Riten zurückführen möchten. Auf der anderen Seite steht Vater Ellis, ein sehr radikaler Kirchenmann, der die Dorfgemeinschaft gegen das Heidenpaar aufstachelt und sie exorzieren will. Wie auch in der vorhergehenden Romanen, stolpern Merrily und ihre Tochter Jane eher zufällig in die ganze Sache hinein und bilden ein kleines Ermittlerteam, unterstützt von Gomer, der sich mitlerweile zu einem sehr guten Freund entwickelt hat.

Phil Rickman schreibt in seinem gewohnt ruhigen Schreibstil, der Zeit für eigene Überlegungen lässt. Diese ist diesmal auf von Nöten, da das Buch verworren wirkt. Für mich sind zu viele Handlungsstränge, bzw. Ermittlungswege parallel. Leider wird das Buch dadurch nicht mit Spannung erfüllt, sondern wird unübersichtlich. Der Klapptext mit Schlagworten wie Krawall-Talkshow und skrupellosen Mörder, versprechen mehr, als das Buch hält. Immerhin sind die Charaktere gut ausgearbeit, nehmen allerdings viel Bezug auf die vorherigen Bände. Diese sollte man gelesen haben, da der Roman ansonsten noch verworrenen wird. Das Mystische, welches der Dreh- und Angelpunkt der anderen Bände war, kommt leider zu kurz.

Trotzdem habe ich das Buch gerne gelesen, es aber auch gerne beendet. Ich freue mich auf den nächsten Teil und verbuche diesen als kleinen Ausrutscher.

Bewertung vom 02.02.2011
Israel, Andrea;Garfinkel, Nancy

Johannisbeersommer


sehr gut

Johannisbeersommer erzählt die Geschichte einer wunderbaren Mädchenfreundschaft. Lilly und Val kennen sich seit Kindertagen. Zwei Mädchen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Lilly ist ein Wirbelwind, kontaktfreudig, offen und lebt nach dem Motto: Was kostet die Welt. Valerie ist eher schüchtern, strebsam und bemüht, im Hintergrund zu bleiben. Doch gerade durch diese Gegensätze ist die Freundschaft tief und die beiden finden Gegeborgenheit in der jeweils anderen. Seit die beiden schreiben können, schicken sie sich, neben ihrem persönlichen Kontakt, Briefe. Sie gründen einen Rezept-Club. Fast jedem Brief ist ein Rezept bei gelegt. Die beiden erleben gemeinsam ihre Kindheit, die Jugend und den schwierigen Weg des Erwachsen werdens, bis ein Streit sie trennt. Die Seiten sind dermaßen festgefahren, dass eine Wiedervereinigung - fast - unmöglich erscheint.

Andrea Israel und Nancy Garfinkel erzählen diese Geschichte ausschließlich durch den Briefverkehr der beiden Mädchen. Anfangs eher kindlich, doch mit dem Älterwerden, ändert sich auch der Schreibstil. Er wird älter und handelt nicht mehr nur von Nichtigkeiten, die uns als Kindern jedoch wichtig erscheinen. Auch die Rezepte werden umfangreicher und wachsen mit den beiden mit. Erst zum Schluß hin wechselt der Stil in einen "normalen" Roman-Stil. Durch die Brief erhält der Leser einen sehr privaten Einblick in die Charaktere von Lilly und Val. Es wirkt aber nicht aufdringlich und voyeuristisch, sondern einfach schön. Man darf an dem Leben der beiden teilhaben, taucht in die Geschichte ein. Man leidet, lacht und freut sich mit ihnen. Da jeder von uns einen besten Freund oder eine beste Freundin haben, kann man sich mit den beiden identifizieren; das Buch erhält eine persönlich Note. Auch die Nebencharaktere wie die Eltern und der engere Freundeskreis der beiden kommt nicht zu kurz.

Das Buch ist sehr gut zu lesen. Die vielen Briefe werden durch die Rezepte aufgelockert und es kommt garantiert keine Langeweile beim Lesen auf. Ich konnte es nicht aus der Hand legen, bis die letzte Seite verschlungen war.

Mein Fazit: Ein Buch über eine wundervolle Freundschaft, die Liebe und den Hass, einfach über das Leben. Absolut lesenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Freveletti, Jamie

Lauf


gut

Emma Caldridge ist auf dem Weg nach Kolumbien, als ihr Flugzeug entführt und zum Absturz gebracht wird. Durch den Aufprall wird ihr Sitz aus dem Flugzeug katapultiert und sie landet abseits im Dschungel. Dadurch entgeht sie der Gefangennahme von den Guerilla-Kämpfer. Sie weiß nicht, wo sie ist, und entschließt sich, den Entführern zu folgen. Da sie Langstreckenläuferin ist, fällt ihr dies nicht schwer. Auch ihre Ausbildung als Biochemikerin kommt ihr nun zu gute, da sie im Dschungel essbares findet und weiß, wie man Wasser reinigen kann; auch Verletzungen kann sie mit Pflanzen behandeln. Emma versucht, der Gefangennahme zu entgehen, wird wegen ihres Wissens um eine biochemische Bombe allerdings auch von ihren Landsleuten gejagt. Eine spannende Jagd durch den unwegsamen Dschungel beginnt.

Jamie Freveletti hat einen spannenden, gut durchstrukturierten Schreibstil, der den Leser von der ersten Seite an gefangen nimmt. Er beschreibt die Umgebung bildlich und die handelnden Personen werden relativ gut beschrieben. Leider bleiben einige Gegebenheiten etwas im Verborgenen und manche Charakterzüge sind nicht ganz nachvollziehbar. Das Buch gliedert sich in zwei Hauptteile. Einmal die Flucht durch den Dschungel und zum anderen um die Hilfsaktionen, die von Seiten der US-Regierung unternommen werden. Durch diesen Wechsel bleibt die Spannung erhalten und der Lesefluss wird aufgelockert.

Was mich sehr gestört hat, waren die vielen Zufälle, die das Buch für mich unglaubwürdig gemacht haben. Emma war zwar auf einem Campingtripp und hatte ein Zelt im Gepäck, aber ausgerechnet dieses Gepäckstück findet sie und es ist durch Zufall den Entführern entgangen. Durch Zufall ist ausgerechnet ihr Sitz, und nur ihr Sitz, bei dem Absturz aus dem Flugzeug geschleudert worden und natürlich landet sie weich. Sie sendet, ohne Netz zu haben eine SMS und durch Zufall wird diese von einem Satelliten abgefangen und erreicht natürlich die richtigen Leute... Diese unglaubliche Zufälle ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Trotzdem liest sich das Buch gut, auch wenn alles ziemlich vorhersehbar ist.

Mein Fazit: Gute Unterhaltung für zwischendurch. Ich habe es gerne gelesen!

Bewertung vom 02.02.2011
Durst-Benning, Petra

Die Zarentochter / Zarentochter Trilogie Bd.2


sehr gut

Die Zarentochter erzählt von der jungen Großfürstin Olga. Sie wächst in dem puren Luxus des russischen Zarenhaushaltes mit ihren Geschwistern heran. Schon in frühster Kindheit muß sie erfahren, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Die Armen haben kein Geld für einen Arzt und so verliert sie einen guten Freund an eine Krankheit, die sie selbst überstand. Die alljährliche Armengeschenke zu Weihnachten stellen nur einen Tropfen auf dem heißen Stein dar. Sie möchte zwar helfen, findet aber leider nicht den richtigen Weg. Als sie heranreift, muß sie an dem Hochzeitskarussel teilnehmen. Olga darf ihre große Liebe nicht heiraten, sondern muß standesgemäß ehelichen. Als sich ihr Mann als nett erweist, empfindet sie es nicht mehr als eine Bürde. Endlich steht ihrem Traum, eine Familie zu gründen und den Armen zu helfen, nichts mehr im Wege.

Petra Durst-Benning schildert das Leben der Großfürstin sehr plastisch und ich konnte mich gut in die Handlung und die Umgebung einfinden. Die damaligen Zustände werden realistisch beschrieben, auch wenn die tatsächlichen historischen Hintergründe für mich etwas zu kurz kamen. Politik und Kultur werden nur kurz angerissen, was nicht weiter schlimm ist, da das Buch unterhalten und nicht lehren soll. Neben Olga wird auch das Leben ihre Geschwister und der Eltern beschrieben, so dass Abwechslung in die Erzählung kommt, da mehrere gut ausgearbeitet Charaktere untereinander aggieren.

Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Die Beschreibung der Orte und der Handlungen halten sich gekonnt die Waage, so das beim Lesen keine Langeweile aufkommt. Die Spannung um Olga ist gut durchstruktuiert; das Buch erlebt mehrere kleinere Höhepunkte. Der Leser leidet und fiebert mit seiner Heldin mit. Die Autorin verrät viel, bleibt allerdings auch wage genug, damit ich mich auf die Fortsetzung freuen kann.

Mein Fazit: Ein Buch, welches zum Träumen anreget, leichte Lektüre für zwischendurch.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Hammesfahr, Petra

Ein fast perfekter Plan


gut

Eine brutal ermordete Frauenleiche wird gefunden. Die Ermittler sprechen von Hackfleisch... So beginnt die Geschichte. Im weiteren Verlauf erfährt der Leser quasi rückblickend, wie es zu dem Mord kommen konnte. Kerstin, angestachelt von Carlas schillernden Erzählungen schmiedet einen üblen Plan. Ihr Lebensgefährte Richard soll Regine, die Tochter Carlas heiraten, um so an das vermeintliche Familienerbe zu gelangen. Zu Beginn läuft alles wie geplant, doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Regine wird nämlich von dubiosen Todesvision geplagt, die sich alle nach und nach erfüllen, bis zu ihrem eigenen Ende?

So weit, so spannende. Leider schafft es die Autorin Petra Hammesfahr nicht, den gut durchdachten Thriller in die Tat umzusetzen. Sie zerschreibt das Buch förmlich zu einem abstrusen und eher ödem Roman. Die ganzen äußerst ausführlichen Hintergrundinformation über die handelnden Personen stören den Lesefluss und ich war geneigt, die ein oder andere Seite mal zu überspringen. Auch der Stil sagte mir nicht zu. Es liest sich eher wie eine Zeitungsanzeige, die wirklich spannend ist, aber über einige hundert Seiten den Pfiff verliert. Trotzdem habe ich mich tapfer durchgebissen und siehe da, zum Schluß hin bekam die Autorin die Kurve und die Geschichte bekam die nötige Spannung und Würze. Auch die anfangs eher wahnwitzigen Visionsanfälle von Regine bekamen Sinn und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Mein Fazit: Ein Buch für jemanden mit Durchhaltevermögen! Die anfänglichen wüsten Ideen sortieren sich zum Ende hin und es wird spannend!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Fahy, Warren

Biosphere


gut

Henders Island, unentdeckt schlummert sie seit Anbeginn der Zeit. Auf ihr existieren uns feindlich gesinnte Lebewesen, die alles und jeden als schmackhaften Snack ansehen. Als eines Tages eine Filmcrew durch Zufall an Land geht, beginnt die Katastrophe. Life wird ihre Entdeckung der Welt präsentiert. Ihre Entdeckung und ihr schneller, grausamer Tod. Es stellt sich die Frage: Wenn etwas von dieser Insel entkommt, vernichtet es unsere Welt? Militär und US-Regierung greifen ein, zum Äußersten entschlossen. Auf der anderen Seite stehen die Wissenschaftler, die die Insel erforschen und evtl. retten wollen. Ein gnadenloser Wettkampf gegen die Zeit beginnt. Totale Auslöschung oder Erhaltung...

Warren Fahy hat einen guten, schnellen und Spannung aufbauenden Schreibstil. Jedenfalls, was die Sequenzen der Insel angeht. Das Drumherum wird ausführlich und sehr wissenschaftlich beschrieben. Für mich geht er Stellenweise zu tief ins Detaile, beschreibt biologische Hintergünde, die mich in ihrer Ausführlichkeit eher irritierten als zum Lesen inspirierten. Der Autor erschafft interessante Persönlichkeiten, auf die man sich gerne einlassen würde, aber hier knausert er mit Beschreibungen und bleibt leider eher oberflächlich. Durch das viele intensive und komprimierte Hintergrundwissen zerschreibt es leider einen super Thriller. Die hinter dem Buch steckende Idee ist klasse, wird für meinen Geschmack aber leider nicht richtig umgesetzt.

Für die Gestaltung des Buches gibt es einen dicken Pluspunkt! Die beinhaltenden Zeichnungen verdeutlichen die Lebewesen in ihrer ganzen Schrecklichkeit.

Den Schluß hingegen fand ich schrecklich. Er kam plötzlich, viel zu schnell und ließ unnötige Fragen - vielleicht für eine Fortsetzung alla Jurassic Park - offen, oberflächlich und nicht ganz rund.

Mein Fazit: Ein interessanter Wissenschaftsthriller. Nicht mehr und nicht weniger.

Bewertung vom 02.02.2011
Schrödter, Sybille

Die Lebküchnerin


gut

Die Lebkücherin erzählt die Geschichte von der Nonne Benedicta. Sie verliebt sich in eine Mann und kann aus dem Kloster fliehen. Da sie und ihr Geliebter auf der Flucht getrennt werden, begibt sie sich mit ihrer Freundin Agnes nach Nürnberg zu deren Verlobten. Schon bald erkennt der Vater des Verlobten ihr Backkönnen und sie darf in der Bäckerei mitarbeiten. Über Umwege lernt sie doch noch die wahre Liebe kennen. Von der Familie verfolgt, von Nachbarn verraten, als Nonne gejagt, wird sie zur ersten Lebküchnerin der Stadt Nürnberg.

Sybille Schrödter schreibt einen schönen Roman über die Liebe und das Leben im Mittelalter. Durch Irrungen und Wirrungen kommt Spannung in die Geschichte und hält den Leser gefangen. Das Buch liest sich leicht und ist mit einer Priese Humor gewürzt. Die Autorin beschreibt die Menschen und die Umgebung anschaulich und ich konnte mich gut einlesen. Auch die einzelnen Charaktere sind gut ausgearbeitet und man kann der Handlung folgen. Trotzdem fehlt mir das Gewisse Etwas, was ein Buch unvergesslich macht. Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Am Anfang ist alles schlecht, in der Mitte wird der Weg zur Lösung gesucht und am Schluß wird alles gut. Klassischer Aufbau, aus dem man aber sicher mehr hätte machen können.

Mein Fazit: Ein schönes Buch für zwischendurch! Wer das Mittelalter mag, ist hier gut aufgehoben, darf aber keine allzu hohen Ansprüche stellen.