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Frimada
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Rhein-Sieg-Kreis
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Mutter von 3 Kindern (Mädchen, 15 Jahre und Junge, 11 Jahre. Mädchen, 7 Jahre), Vielleserin!

Bewertungen

Insgesamt 815 Bewertungen
Bewertung vom 19.09.2022
Pickert, Nils

Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge


ausgezeichnet

Darum geht es in "Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge": Mara lebt mit ihrem Papa und ihrem Hund Landratte zusammen und ist mit Leib und Seele ein Seeräubermädchen. Sie kapert Schiffe, kämpft, räubert dem Papa Goldtaler usw.
Milo lebt zusammen mit Mama, Papa und seiner Puppe Lulu und ist ein absoluter Prinzessinnenjunge. Er trägt gerne Kleider und Krönchen und liebt alles, was schön ist und glitzert.
Als die Beiden sich kennenlernen, werden sie schnell die besten Freunde - doch dann fährt Mara 2 Wochen mit Papa in Urlaub und sie vermissen sich so arg, dass sie es ganz schwer haben, nach dem Urlaub wieder zueinander zu finden...

Was ich an diesem Buch liebe ist das Aufbrechen der Rollenklischees. Das geschieht, ohne es überhaupt zum Thema zu machen. Mara und Milo sind, wie sie sind, es wird ganz deutlich, wie sehr sie genau so von ihren Eltern geliebt werden. Und nirgendwo findet man Sätze wie "Eigentlich können nur Mädchen Prinzessinnen sein" oder "Pirat sein ist nur was für Jungs". Und gerade durch diese Selbstverständlichkeit, mit der Mara und Milo so sein dürfen, wie sie es wollen, wird auch unseren kleinen Leser:innen vermittelt, dass es kein typisch Junge/Mädchen gibt. Das finde ich großartig!

Bewertung vom 15.09.2022
Lewinsky, Micha;Grimm, Lawrence

Holly im Himmel


gut

Ich habe dieses Kinderbuch erstmal selbst gelesen und hatte eigentlich geplant, es danach meiner Tochter vorzulesen, habe mich aber nach längerem Nachdenken dagegen entschieden.

Mir fiel es zuerst schwer, einzuordnen, warum "Holly im Himmel" ein negatives Gefühl bei mir hinterlassen hat. Aber mittlerweile weiß ich es: Wir sind gläubige Christen und vermitteln unseren Kindern, dass man nach dem Tod in den Himmel kommt. Und ganz wichtig bei dieser Tatsache ist für uns, dass man im Himmel glücklich ist.

Holly ist aber nicht glücklich, als sie stirbt und im Himmel wieder zu sich kommt. Sie will dort nicht sein, vermisst ihre Familie und will unbedingt zurück auf die Erde, zurück zu ihrer Familie. Und genau diese Tatsache mag ich absolut nicht. Dazu kommt, dass es im Himmel einen bösen "Oberengel" gibt, bei dem sich später herausstellt, dass er zu Lebzeiten auch schon böse war. Und auch das stört mich sehr. Im Leben böse, im Himmel böse. Das mag ich absolut nicht, denn es macht den Glauben zunichte, dass der Himmel ein schöner Ort ist.
Wahrscheinlich empfinden nicht-gläubige Menschen das anders, aber mich stört es auf jeden Fall so stark, dass ich das Buch meinen Kindern nicht zum Lesen geben möchte.

Der Rest der Geschichte ist nicht schlecht, auch den Schreibstil mochte ich. Allerdings sind mir zu viele wichtige Themen hineingepackt worden: Depression des Vaters, Trennung der Eltern, neuer Partner der Mutter, Verlust des Kindes und Trauerbewältigung - und irgendwie bleiben diese Themen dann doch alle auf der Strecke.

Fazit: Ich habe es gelesen, mag es aber nicht empfehlen.

Bewertung vom 15.09.2022
Boddy, Lynne

Geheimnisvolle Pilze


sehr gut

Mein Wissen über Pilze beschränkte sich bisher auf folgende Dinge: 1.Champignons, Pfifferlinge, Steinpilze und Hallimasch schmecken lecker, 2. Schimmel ist ein Pilz, 3. Es gibt Pilze in unserem Körper.

Pilze waren für mich in erster Linie die Dinger, die wir als Kinder mit unseren Eltern im Herbst im Wald sammeln gegangen sind.

Darum war dieses Buch unheimlich spannend und interessant für mich. Mir war gar nicht bewusst, was es alles für Pilze gibt und wie wichtig sie für user Ökosystem und unser Leben sind! Mein naturwissenschaftlich interessierter Sohn hat das Buch gleich mehrfach gelesen.

Die Informationen, die wir aus dem Buch bekommen, sind zwar kindgerecht, aber dennoch ganz schön komplex. Ich bin nicht sicher, ob ein Kind unter ca. 9 Jahren damit zurechtkommt. Ich habe es mit meiner 9 jährigen zusammen gelesen, und es ergaben sich einige Fragen, die wir gemeinsam besprochen haben.

Die Bilder und Illustrationen des Buches finde ich sehr passend und ansprechend. Zwischendurch hätten uns aber Fotos besser gefallen als Zeichnungen.

Da das Thema Pilze doch eher speziell ist, würde ich es nur für Kinder empfehlen, die sich wirklich für Pilze oder Biologie allgemein interessieren. Ich denke, sonst legen sie es sehr schnell wieder aus der Hand

Bewertung vom 12.09.2022
Lienesch, Andrea

Apfelsaftgedanken


ausgezeichnet

Dieses Bilderbuch ist wirklich klasse! Es ist eine Momentaufnahme in Jules Leben, in der aber in Jules Gedanken unheimlich viel passiert.

Eigentlich ist ihr ja nur der Apfelsaft umgefallen, aber das löst bei Jule im wahrsten Sinne des Wortes eine Gedankenkette aus. Sie überlegt, was wäre, wenn Dinge nach oben fallen würden, und schon ergibt ein Gedanke den nächsten. Und Jule hat wirklich tolle und lustige Gedanken.

Wir haben beim Lesen viel gelacht. Und hinterher haben wir eine Menge Spaß dabei gehabt, uns selbst solche Gedankenketten auszudenken.

So etwas lieben wir an Kinderbüchern: wenn man sie nicht nur einmal liest, sondern wenn sie die Leser selbst aktiv werden lassen. Das ist Andrea Lienesch mit diesem Buch richtig gut gelungen.

Die tollen, modernen Illustrationen passen perfekt zu der Geschichte und bringen die Kinder zum Entdecken. Wie in Wimmelbüchern ist da einfach allerhand los.

Fazit: Ein Bilderbuch, das Spaß macht. Auch denen, die es vorlesen!

Bewertung vom 06.09.2022
Tamaro, Susanna

Geschichte einer großen Liebe


ausgezeichnet

Seit ich als Jugendliche mit "Geh, wohin dein Herz dich trägt" mein erstes Buch von Susanna Tamaro gelesen habe, bin ich ein großer Fan von ihr. Ich mag ihre Erzählweise, weil sie so sanft und ruhig ist und es immer schafft, auch in mir Ruhe zu wecken. Auch mit diesem Buch ist ihr das wieder gelungen.

Es geht um Andrea, Schiffskapitän, und Edith, beim ersten Treffen noch Studentin. Die Geschichte wird aus der Sicht Andreas erzählt. Er ist vom ersten Moment an fasziniert von Edith, löst wegen ihr sogar seine Verlobung. Doch seinen Heiratsantrag lehnt sie ab, und sie verlieren sich für Jahre aus den Augen. Als sie sich wiederfinden, merken sie, dass sie einander nie vergessen hatten und es entsteht eine tiefe Freundschaft, aus der eine innige Liebe wächst...

Ich mag die Geschichte sehr gern. Sie kommt ohne große Action aus und lebt davon, wie unterschiedlich Andrea und Edith sind. Und von der gegenseitigen Achtung und Liebe, der Akzeptanz, die sie in vielen Situationen beweisen müssen.

Ich mochte dieses Buch sehr und empfehle es Lesern, die ruhige, tiefgehende Geschichten mögen.

Bewertung vom 04.09.2022
Kim, Jihyun

Sommer


ausgezeichnet

Ich LIEBE dieses Bilderbuch! Man findet darunter überhaupt keinen Text, aber dennoch eine wunderschöne Geschichte.

Ein Junge (wobei es so gezeichnet ist, dass es ebenso ein Mädchen sein könnte) fährt mit seinen Eltern an einem Sommertag auf eine Reise. Ich denke, zu den Großeltern.

Er macht sich von dort aus mit seinem Hund auf den Weg in die umgebende Natur. Er springt in einen See und taucht, liegt danach in der Sonne, schaut sich den Sternenhimmel an und kommt zum gemeinsamen Abendessen zurück.

Das Buch ist komplett in sanften Grautönen gezeichnet. Und es verströmt ein großartiges Gefühl von Sommer und Freiheit. Man „liest“ dieses Buch und spürt eine Sehnsucht danach, das gleiche zu erleben wie dieses Kind.

Ich finde, dieses Buch ist Kunst. Wunderschöne, berührende Kunst. Und jedes Kind kann es verstehen, denn die Botschaft ist universell, und jeder von uns sehnt sich nach solcher Freiheit. Dieses Buch ist ein wahrer Schatz!

Bewertung vom 04.09.2022
Siefert, Silke;Lorenz, Andreas

Mister O' Lui - Der kleine Biberbär sucht ein Zuhause


ausgezeichnet

Heute habe ich ein wirklich schönes Bilderbuch für euch, indem er um Toleranz und Freundschaft geht.

Der kleine Bär Mister O´Loui lebt in seinem Wald ganz alleine, weil die anderen Bären finden, er sei anders als sie. Dadurch ist der kleine Bär sehr einsam und beschließt eines Tages, wegzugehen. Auf seiner Reise trifft er ein Mädchen, Lulu, das sich sofort seiner annimmt. Sie bringt ihn schließlich zu einer Hütte, die sie dann zusammen mit ihren anderen Tierfreunden für den kleinen Bären renoviert und liebevoll einrichtet. Bei ihnen spürt der kleine Bär zum ersten Mal, was Freundschaft bedeutet, weil er von ihnen direkt akzeptiert und gemocht wird. So bekommt er ein neues Zuhause und ist nicht mehr alleine.

Mister O`Loui, der kleine Biberbär, ist ursprünglich eine Häkelfigur gewesen, die Silke Siefert sich ausgedacht hat. Mittlerweile gibt es auch Häkelanleitungen für seine Freunde aus dem Buch. Sowas mag ich sehr, da es die Figuren aus den Büchern für kleine Kinder nochmal ganz anders greifbar und erlebbar macht.

Bewertung vom 30.08.2022
Merchant, Judith

Hanni hat Tomaten in den Ohren / Hanni Bd.2


ausgezeichnet

Nach dem ersten Band "Hanni hat Nikoläuse ", gibt es nun eine neue Geschichte von Hanni.

Und diesmal stellen Hanni und Mama fest, dass Hanni leider ganz oft nicht auf Mama hören kann, weil ihr irgendwas die Ohren verstopft. Mama tippt auf Tomaten in den Ohren, Hanni meint, es seien eher Gurken. Also auf zum Kinderarzt. Und der findet tatsächlich so einiges in Hannis Ohren...

Dieses Buch ist ebenso herrlich wie das erste. Die Autorin hat den bekannten Spruch "Tomaten in den Ohren haben" sehr schön in diese Geschichte verpackt. Es ist natürlich auch wieder eine Situation, die die meisten Kinder kennen. Und während sie sonst eher geschimpft bekommen, wird Hanni hier ernst genommen. Und was dann alles so aus Hannis Ohren raus gezogen wird, ist einfach lustig und mit tollen Illustrationen zum Leben erweckt.

Das ist ein Buch, dass auch meine 9 jährige noch zum Lachen bringt. Wir hoffen sehr auf weitere Geschichten von der pfiffigen Hanni.

Bewertung vom 30.08.2022
Dodd, Emily

Weshalb? Deshalb! Körper


ausgezeichnet

Die meisten Kinder lieben Atlanten und Lexika, weil sie unheimlich viel zum Entdecken bieten.

Dieses Buch hier bietet das auch, geht aber anders vor: auf jeder Seite wird eine Frage beantwortet, die Kinder interessiert. Z.B. Warum ist das Blut rot?, Warum tut Nägel schneiden nicht weh?, Weshalb rülpse ich?, Wie tötet Seife Keime ab? Oder woher weiß der Arzt, was mir fehlt?

Es finden sich Bilder, Zeichnungen, kurze Erklärtexte und immer wieder ein kleines, passendes Quiz, das das Gelesene nochmal aufgreift. Ich persönlich finde die Infos für Kinder ausreichend und interessant. Das Buch lädt zum Stöbern ein und fasziniert.

Wir haben viel darüber gesprochen, weil meine 9 jährige vieles so spannend fand, dass sie es unbedingt mit mir teilen wollte. „Mama, weißt du eigentlich…..“ war hier ein oft gehörter Satzanfang! Und solche Bücher mag ich wirklich sehr. Ich liebe es, mit den Kindern gemeinsam etwas zu entdecken und darüber zu reden.

Die Grundschülerin hat demnächst im Sachunterricht das Thema „Körper“ und schon mit ihrer Lehrerin geklärt, dass sie dieses Buch mitbringen darf. Es ist auf jeden Fall eins, das immer wieder aus dem Regal geholt wird.