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Pharo72
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Büchersüchtige, introvertierte Leseratte!

Bewertungen

Insgesamt 484 Bewertungen
Bewertung vom 27.12.2011
Tanya Carpenter

Dämonenring


sehr gut

Mysteriöse Mordfälle sorgen für Aufruhr unter der adeligen Gesellschaft Londons. Immer mehr Lords fallen einem Täter zum Opfer, der nicht natürlichen Ursprungs zu sein scheint. Daher bittet der britische Geheimdienst MI5 die Ashera, einen Orden der sich mit Übersinnlichem beschäftigt, um Mithilfe bei der Aufklärung. Die junge Hexe und Vampirin Melissa Ravenwood wird mit dem Fall beauftragt und bekommt Warren Forthys, einen ehrgeizigen Agenten des MI5, zur Seite gestellt. Dieser glaubt an keinen übernatürlichen Täter, kann sich jedoch auch der verführerischen Anziehung von Melissa nicht entziehen, was ihr einige Probleme bereitet.

In Melissas Verlobtem Armand erwacht bei einer leidenschaftlichen Begegnung sein Krafttier, ein wilder Panther. Unfähig diesen zu bändigen, verfällt er immer mehr einer zerstörerischen Eifersucht, indem er keinen Mann mehr in Melissas Nähe duldet. Das Erscheinen seines Erzfeindes Dracon, der auf Anweisung der Vampirkönigin an Melissa gebunden ist, bringt das Fass zum Überlaufen. Als sich auch noch die Crawler, eine minderwertige Vampirrasse, gegen die Menschen erheben, hat Melissa alle Hände voll zu tun, das Rätsel um einen geheimnisvollen Ring, der ihr immer wieder in Visionen erscheint, zu lösen.

Meine Meinung:

Nach „Tochter der Dunkelheit“ und „Engelstränen“ legt Tanya Carpenter hier nun den dritten Teil ihrer dunklen Vampirserie „Ruf des Blutes“ vor. Von unbegrenztem Einfallsreichtum zeugt das Einbinden von Dämonen aus der ägyptischen Mythologie ebenso wie das Erschaffen einer weiteren Vampirrasse bzw. die Erklärung des Ursprunges der Crawler.

Während der im zweiten Teil noch so beherrschend auftretende Vampirlord Lucien nur noch eine Nebenrolle spielt, konzentriert sich die Handlung mehr auf Melissas und Armands Gefühlsleben. Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob mir der eingeschlagene Weg der beiden zur Monogamie so richtig gefällt, waren es doch unter anderem die Zügellosigkeit von Carpenters Vampiren, die ihre besondere Faszination ausmachte. Überhaupt sind in diesem Teil weniger Sexszenen vorhanden, dafür wird mehr Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten geboten, was dem Roman gut tut.

Vor allem Melissas Weiterentwicklung ist sehr glaubhaft. Trotzdem sie immer mehr ihr Vampirsein akzeptiert, verliert sie nie ganz ihre Zweifel und Menschlichkeit, was sie immer mehr zur Identifikationsfigur werden lässt. Mit Warren hat die Autorin einen äußerst sympathischen neuen Charakter erschaffen, von dem in den nächsten Bänden hoffentlich noch viel zu lesen sein wird. Ganz besonders gut gefiel mir der Auftritt der Katze Pheodora. Insgesamt hat mir das Lesen dieses dritten Bandes der Reihe mir wieder viel Freude bereitet und ich bin bereits sehr gespannt, wie es mit Melissa und ihren Lieben weitergeht.

Bewertung vom 13.11.2011
Strack, Jenna

The Social Netlove


ausgezeichnet

Die 28jährige Marie Emilie Lau ist von ihrer Tätigkeit als Bürokauffrau in einem Dienstleistungsunternehmen angeödet, war es doch eigentlich immer ihr Traum, als Modedesignerin Karriere zu machen. Einzige Stütze und häufiger Trostpartner ist ihr bester Freund Thomas, der mehr Zeit online als im realen Leben verbringt. Die Freundschaft mit Maries bester Freundin Isabell droht zu zerbrechen, als diese immer mehr zur Supermutter und elitären Ehefrau mutiert.

Von einem Song im Radio inspiriert, recherchiert Marie eines Tages im Internet nach Jamie Baker, einem Sänger ihrer Lieblings-Boygroup aus Teenagerzeiten. Sie stößt auf sein Profil bei Facebook, nimmt allen Mut zusammen und schickt ihm eine Nachricht. Auf eine Standardantwort reagiert sie leicht zickig, was das Interesse ihres Schreibpartners weckt. Nach und nach ergibt sich eine tiefe Freundschaft während zahlloser ausgetauschter Nachrichten und Telefonate. Beide mögen einander nicht mehr missen. Sollte es wirklich ein Happy-End für Marie und ihren Jugendschwarm geben?

Meine Meinung:

Die junge Autorin Jennifer Strack hat mir mit ihrem kürzlich erschienenen Roman „The Social Netlove – Liebe ist niemals offline” ein paar wunderschöne, vergnügliche Lesestunden bereitet. Ich-Erzählerin Marie hatte schon nach den ersten Sätzen mein Herz gewonnen. Ihre Teenagerschwärmerei für einen Boygroupstar ebenso wie ihre langsam aufkeimende Liebe durch das Austauschen digitaler Nachrichten haben in mir jede Menge positiver Erinnerungen persönlicher Art wachgerufen. Selbst bis in meine Träume hat mich die Thematik verfolgt.

Neben Marie sind auch die anderen Nebencharaktere vortrefflich gezeichnet, wobei ich besonders den internetsüchtigen Thomas hervorheben möchte. Die flüssige Schreibweise und der dabei immer wieder fabelhaft in Szene gesetzte Humor lassen die Seiten wie von selbst umblättern. Spätestens beim Nachrichtenaustausch zwischen J. und Marie kann der Leser sich der Geschichte nicht mehr entziehen und verzerrt sich ebenso sehnsüchtig wie die Protagonistin nach Post aus London. Auch die Geschichte rund um die Romanze ist stimmig und die Handlungen der Figuren gut nachvollziehbar.

Nicht unerwähnt sollte auch bleiben, dass das Buch auch von der Optik her mit seinem pinkfarbenen Cover und dem süßen Katzen-Laptop-Motiv ein absoluter Hingucker ist. Wenigstens geringfügige Englischkenntnisse sollten beim Leser jedoch vorhanden sein, um auch alle Nachrichten und vor allem den wunderschönen Songtext für Marie richtig genießen zu können. Das kitschig-schöne Happy-End wird schließlich jedes Romantikerherz höher schlagen und die Lektüre des Buches mit einem Lächeln beenden lassen.

Bewertung vom 25.10.2011
Desrochers, Lisa

Zwischen Himmel und Hölle / Angel Eyes Bd.1


sehr gut

Die 17jährige Frannie Cavanaugh aus einem behüteten katholischen Elternhaus verfällt sofort der dunklen Ausstrahlung ihres neuen Mitschülers Luc Cain, als dieser an ihrer Schule auftaucht. Überrascht stellt sie fest, dass auch er an ihr interessiert zu sein scheint, obwohl sie bei heißen Jungs sonst eher in der zweiten Reihe hinter ihren Freundinnen zurückstehen muss. Umso verwunderlicher, dass auch ein weiterer umwerfend aussehender Junge, Gabriel, Interesse an ihr bekundet. Was sie nicht ahnt, beide haben einen bestimmten Auftrag, nämlich ihre Seele für Hölle bzw. Himmel zu sichern, da eine ganz besondere Gabe in ihr schlummert. Ein Wettkampf überirdischer Mächte um sie entbrennt.

Meine Meinung:

Mit ihrem Debütroman gelingt Lisa Desrochers ein äußerst romantischer Fantasyroman, der vorwiegend Leserinnen im Teenageralter begeistern sollte, aber auch jung gebliebenen Erwachsenen Freude machen kann. Die Grundstory – Mädchen muss sich zwischen zwei übernatürlichen Wesen entscheiden – ist dabei natürlich keineswegs neu, birgt aber durch die Verlagerung zu Engeln und Dämonen doch einen gewissen Reiz.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Frannie und Luc erzählt, wobei deren Gefühlswelten eine schöne Tiefe erhalten. Von Beginn an bleibt dadurch allerdings Gabriel zu sehr im Hintergrund und hat eigentlich nie wirklich eine Chance. Die Zerrissenheit der Hauptfigur, die mal heiß für Luc entflammt, dann sich wieder am liebsten Gabriel völlig hingeben möchte, wird dabei etwas zu sehr strapaziert. Auch nimmt die Schwarz-Weiß-Malerei im wahrsten Sinne des Wortes (Luc trägt nur schwarz, sein Auto und Wohnung sind es ebenfalls, bei Gabriel dasselbe in weiß) extreme Formen an.

Durch die Einmischung weiterer Dämonen gibt es einige spannende Momente, wobei jedoch der Schwerpunkt des Geschehens sonst eher auf den Gefühlsverwicklungen der Protagonisten liegt. Das Buch ist leicht und flüssig geschrieben, lädt zum Wegträumen ein und hat ein zufrieden stellendes Ende. Allerdings ist auch Potential für eine Fortsetzung vorhanden, an der bereits geschrieben wird und die ich auch gern lesen würde.

Bewertung vom 25.10.2011
Stiefvater, Maggie

Ruht das Licht / Mercy Falls Bd.2


sehr gut

Der 18jährige Samuel Roth hat den Wolf in sich besiegt und ist zu seiner großen Liebe Grace Brisbane zurückgekehrt. Eine rosige Zukunft scheint vor ihnen zu liegen. Doch nun ist es Grace, die Veränderungen an sich wahrnimmt. Sie versucht es vor allen zu verheimlichen, doch es wird immer klarer, dass die Wölfe sie rufen. Die in ihrer Kindheit unterdrückte Verwandlung scheint unvermeidbar. Zudem besinnen sich ihre Eltern plötzlich auf ihre eigentliche Rolle und machen den Liebenden das Leben zur Hölle.

Sam hat allerdings noch ein weiteres Problem. Beck, als Oberhaupt des Wolfsrudels, verbleibt endgültig in seiner Wolfsgestalt und nun ist es an Sam, dass Rudel zusammenzuhalten. Besondere Probleme bereiten ihm dabei die neuen Wölfe, allen voran Cole. Der einstige Leadsänger der Band Narkotika möchte alles hinter sich lassen und am liebsten ganz zum Wolf werden. Doch das Schicksal hält andere Herausforderungen für ihn bereit.

Meine Meinung:

Mit „Ruht das Licht“ wird die Trilogie um die Wölfe von Mercy Falls in gewohnter Qualität fortgesetzt. Der letzte Teil „In deinen Augen“ wird in deutscher Übersetzung leider erst im September 2012 erscheinen. Um in den vollen Genuss der Geschichte zukommen, sei dem Leser der Beginn mit dem ersten Teil – „Nach dem Sommer“ – unbedingt empfohlen.

Waren im ersten Band noch Sam und Grace die einzigen, aus deren Sicht erzählt wurde, so kommen hier nun auch noch Isabel und Cole zu Wort. Dies empfinde ich als große Bereicherung, sind doch beide höchst individuelle Charaktere. Nur an den Gefühlen von Sam und Grace teilzuhaben, wäre mir zu eintönig gewesen.

Trotz des flüssigen Schreibstils, der mal in poetische, mal ins melancholische abgleitet, passiert für mich zu wenig in dem Buch. Erst mit den letzten 100 Seiten kommt so etwas wie Spannung auf. Erst dann will man unbedingt wissen, wie es weitergeht und würde am liebsten den dritten Teil direkt dranhängen. Das Buch wirkt für mich ein bisschen wie ein Lückenfüller. Zu viel bleibt ungesagt, der Rest des Rudels spielt so gut wie keine Rolle.

Kleines Manko auch in diesem Band wieder die fehlende Übersetzung von Sams Gedichten und Liedern, weswegen mir sicher einiges seiner Gefühlswelt verborgen bleiben musste. Dennoch bin ich sehr gespannt, wie das Ganze im dritten Band dann aufgelöst wird, ob für alle, die es dann auch wollen, ein Heilmittel gefunden wird und natürlich die große Liebe von Grace und Sam siegt, rote Kaffeemaschine inklusive.

Dem Verlag sei wieder ein Kompliment gemacht hinsichtlich der schönen Einbandgestaltung und vorablesen danke ich für die Möglichkeit dieses Buch schon vor Erscheinen lesen zu dürfen, auch wenn ich dies nicht ganz geschafft habe.

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