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Sabine
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Köln
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Bewertungen

Insgesamt 409 Bewertungen
Bewertung vom 21.03.2013
Bambaren, Sergio

Die Blaue Grotte


gut

Vielleicht nicht das beste Buch von S. Bambaren, aber gelohnt hat es sich dennoch.
Es ist ein Tagebuch Bambarens über eine Reise durch Europa auf den Spuren von Franz von Assisi. Mit einfachen Sätzen beschreibt er seine Eindrücke, seine Gefühle, immer wieder eingestreut sind kleine Kapitel über den hl. Franziskus. Insbesondere der Besuch der Blauen Grotte beeindruckt ihn nachhaltig, dort fühlt er sich frei und findet Antworten auf seine offenen Fragen.
Einige schöne Passagen habe ich auch in diesem Buch gefunden, dennoch haben mich andere Geschichten Bambarens mehr beeindrucken können.

Bewertung vom 20.03.2013
Raven, Lynn

Hexenfluch


gut

Eher zufällig werden bei der jungen Ärztin Ella magische Kräfte geweckt, doch noch kann sie nicht absehen, was das eigentlich zu bedeuten hat. Der attraktive Hexer Christian nimmt sich ihrer an, lehrt sie, mit den neu erworbenen Kräften umzugehen und macht sie verliebt in sich. Doch Ella ahnt nicht, dass er nicht uneigennützig handelt …

Die Handlung als solche hat mich sehr angesprochen, doch die Art der Umsetzung leider gar nicht. Gerade die ersten 70 Seiten fand ich eher verwirrend: wer gehört zu wem, wer ist gut, wer ist böse – das war für mich nicht wirklich ersichtlich. Dazu kommt der gewöhnungsbedürftige Schreibstil. Zwar lässt sich das Buch locker und leicht lesen, aber die sehr kurzen und abgehackten Sätze haben mich schon gestört.

Ella schien mir am Anfang durchaus sympathisch, ihre Verwunderung über das, was sie sein soll auch verständlich. Aber im Verlauf war sie mir einfach zu passiv, zu hingebungsvoll und manches Mal auch zu naiv.
Was mir gar nicht gefallen hat: das Hauptthema des Buches ist eher Gewalt, Unterwerfung und Sex - die eigentliche Geschichte, der Plot wirkt fast drum herum gestrickt und kommt viel zu kurz. Will ich ein Buch mit Sex und Erotik lesen, dann kaufe ich mir einen erotischen Roman – aber in diesem Buch hätte ich das in dieser Ausprägung nicht erwartet. Vielleicht hätte der Klappentext verraten sollen, dass es eigentlich um einen Sexsklaven geht… Und weil ich das ganze doch als sehr brutal empfunden habe, würde ich das Buch daher jüngeren Lesern eher nicht empfehlen.
Schade – ich hatte Lust auf einen Hexen- und Magier-Roman und war daher vom Inhalt sehr enttäuscht. Spannend war es trotzdem, daher von mir knappe 3 Sterne.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.03.2013
Ashdown, Isabel

Sunday Girl


sehr gut

Gemeinsam mit ihren beiden Freundinnen Kate und Tina beginnt für die 15jährige Sarah das letzte Schuljahr. Doch irgendwas ist anders: Jungs werden interessant, erste Liebschaften entwickeln sich, Eifersucht und Neid machen sich breit zwischen den Freundinnen. Neue Menschen treten in das Leben von Sarah, doch sie kann nicht abschätzen, wie das ihr Leben verändern wird…
Es ist ein stiller, aber dennoch tiefgründiger Roman, der mich zum Nachdenken angeregt hat. In ruhiger und flüssiger Sprache erzählt Isabel Ashdown vom Erwachsenwerden der 15jährigen Isabel. Sie ist mir sehr sympathisch, ihre Art und Weise, mit Dingen umzugehen, zeigt Herz und Mitgefühl. Es scheint zunächst alles idyllisch, doch schon bald merkt man, dass etwas passieren wird, was das Leben Sarahs verändern wird. Die Freundinnen wenden sich ab, sind intrigant und hinterhältig, neue Freundschaften entstehen und geben Halt. Kates Vater scheint mit den Jugendlichen ganz besonders gut zu können, doch Sarah kann dies zunächst nicht einordnen.
Ich habe mitgefühlt und mitgelitten, gerade weil Sarah so sympathisch ist. Die Jugendzeit ist nicht immer nur schön und angenehm, sie kann unerbittlich und hart sein, und vor allem ganz plötzlich enden.
Ein schöner, atmosphärisch dichter Roman über das Erwachsenwerden, den ich sehr genossen habe zu lesen.

Bewertung vom 19.03.2013
Mosse, Kate

Wintergeister


gut

Frederick hat den Tod seines Bruders im ersten Weltkrieg nie richtig verarbeitet, immer auf der Suche reist er durch Frankreich. Durch einen plötzlich aufkommenden Schneesturm verschlägt es ihn in ein kleines französisches Dorf. Dort wird er herzlich aufgenommen und auf ein großes Fest eingeladen. Hier lernt er die ungewöhnliche Fabrissa kennen, sie erzählen sich ihre Lebensgeschichte, doch plötzlich ist sie verschwunden. Keiner kann sich an sie erinnern, das einzige, was ihm bleibt ist ein mysteriöser Brief…
Ich habe lange gebraucht, um in die Geschichte hineinzukommen – der ganze Teil um den Schneesturm und die Reise in Frankreich war mir zu langatmig und hat eine ganze CD-Länge eingenommen. Dann aber konnte mich das Hörbuch fesseln, die Geschichte um Fabrissa, ihr plötzliches Verschwinden, der geheimnisvolle Brief und letztlich das Versöhnen von Frederick mit sich, seinem Schicksal – das hat den langatmigen Einstieg wieder wett gemacht. Gerne werde ich ein weiteres Werk von Kate Mosse probieren.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2013
Mayle, Peter

Cezanne gesucht!, Sonderausgabe


gut

Per Zufall wird der Fotograf Kelly Zeuge, dass ein berühmtes Bild aus einer exklusiven Villa abtransportiert wird. Dies lässt ihm keine Ruhe, er vermutet einen Diebstahl und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Doch dies ist nicht ganz ungefährlich.
Das Buch lebt vor allem von den Beschreibungen der Landschaften, den idyllischen Umgebungen und zuletzt auch von den exquisiten, schmackhaften Mahlzeiten, die immer wieder aufgetischt werden. Dabei ist der Schreibstil locker und leicht, manchmal spritzig und macht Freude zu lesen. Die eigentliche Handlung gewinnt erst ab Mitte des Buches Fahrt – zuvor plätschert die Geschichte ein bisschen vor sich hin. Die Charaktere sind meines Erachtens sehr eindimensional, lediglich der Kunsthändler Cyrus ist richtig lebendig und sympathisch – er scheint Spaß an der ganzen Verfolgungsjagd zu haben.
Insgesamt ein nettes und unterhaltsames, kurzweiliges Buch!

Bewertung vom 16.03.2013
Hooper, Mary

Aschenblüten


sehr gut

Wieder ein schönes Buch zum Eintauchen – die Fortsetzung von „Die Schwester der Zuckermacherin“.
Nachdem den beiden Schwestern Sarah und Hannah die Flucht aus dem pestverseuchten London geglückt ist, machen sie sich zunächst in ihre Heimat auf, um Familie und Freunde zu besuchen. Doch schon bald vermissen sie die aufregende Stadt, den Trubel und die vielen interessanten Menschen, vor allem Hannah vermisst ihren geliebten Tom. Sie macht sich mit ihrer kleinen Schwester Anna auf, um erneut die Zuckerbäckerei zu eröffnen, doch schon bald droht London eine neue Katastrophe.
Wieder hat mich Mary Hooper in das alte England entführen können und durch ihren leicht lesbaren und schlichten Schreibstil schafft sie eine wunderbare Atmosphäre – die Seiten fliegen einfach nur so dahin. Zunächst verbringt Hannah einige Zeit bei ihrer Familie, bis sie sich wieder auf den Weg nach London macht. Das Leben dort ist bunt und schillernd, besonders die Darstellung des Jahrmarktes hat mir Freude bereitet. Doch schon bald droht eine neue Katastrophe: das große Feuer in London. Die Beschreibung der Geschehnisse ist so packend und bildreich, dass ich mich als Teil der Geschichte gesehen habe: ich hatte die Feuerwände vor Augen, konnte die Hitze spüren und den Qualm sehen. Und habe tief aufgeatmet, als ich Hannah in Sicherheit wusste.
Alles in allem wieder ein empfehlenswerter Roman – nur schade, dass die Reihe jetzt abgeschlossen ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2013
Kürthy, Ildikó von

Mondscheintarif


weniger gut

Cora Hübsch ist 33 Jahre alt und frisch verliebt. An einem Samstagabend wartet sie sehnsüchtig auf einen Anruf ihres Angebeteten, doch dieser läßt leider auf sich warten. In diesen Stunden telefoniert sie mit ihrer besten Freundin, denkt über sich und das Leben nach und in Rückblenden, wie sie eigentlich ihren Traummann kennen- und lieben gelernt hat.
Mir hat das Buch leider gar nicht gefallen – vielleicht bin ich aber auch mit zu großen Erwartungen an den hochgelobten Roman herangegangen. Gerade der immer wieder beschriebene Witz und Charme, dass man aus dem Lachen gar nicht mehr herauskommt, hat mir gefehlt. Klar – an einigen Stellen hab‘ ich auch geschmunzelt und mich vielleicht wiedererkannt, aber eben nur an einigen wenigen Stellen.
Cora konnte mich gar nicht überzeugen – zu sehr erfüllt sie alle gängigen Frauenklischees und hat mich mit ihrem pubertierenden Verhalten eher genervt. Lediglich die Rückblenden fand ich ganz kurzweilig, dagegen haben mir der Tagebuch-artigen, nahezu Minuten-getreue „Eintragungen“ gar nicht gefallen.
Ein Gutes hatte das Buch – es war kurz und zum Glück war es dann auch rasch durchgelesen. Von mir leider nur 2 Sterne.

Bewertung vom 13.03.2013
Wolf, Daniel

Das Salz der Erde / Fleury Bd.1


ausgezeichnet

Wow – was für ein toller historischer Roman! Spannend und unterhaltsam – von der ersten bis zur letzten Seite, selten habe ich einen solchen Schmöker so rasch durchgelesen! Klar haben auch mir die knapp 1200 Seiten Respekt eingeflößt – doch völlig grundlos, denn die Seiten sind einfach nur so dahin geflattert.

„Das Salz der Erde“ spielt im Hoch-Mittelalter im Herzogtum Oberlothringen. Michel de Fleury ist Salzhändler und kehrt nach dem Tod seines Vaters in seine Heimatstadt Varennes zurück, um die Geschäfte der Familie zu übernehmen. Hier jedoch herrschen Armut, Not und Unterwerfung, denn die Stadt wird regiert von dem käuflichen Bischof Ulman und dem grausamen Ritter Aristide de Guillory.

Michel ist entsetzt über die Umstände und will die Stadt aus diesen Zwängen befreien, um den Bürgern Freiheit und ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch seine Bemühungen stoßen auf Widerstand, und ihm steht ein langer beständiger Kampf bevor. Seine Feinde lassen nichts unversucht, sie wollen die Familie de Fleury vernichten, dabei geraten er selber, seine Freunde und auch seine Geliebte in große Gefahr.

Das Buch ist sehr flüssig und verständlich geschrieben und lässt sich überaus leicht lesen. Spannend und unterhaltsam lernt man dabei viel über den Stand einer hochmittelalterlichen Stadt, den Einfluss von Adel und Kirche, die Bedeutung von Handwerksgilden, aber auch über die Bestechlichkeit und den Hinterhalt der Regierenden.

Der Protagonist Michel ist mir von Anfang an sehr sympathisch. Er beweist Mut und einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, beeindruckt haben mich vor allem seine Ausdauer und sein Wille, der Stadt Varennes zu besseren Umständen zu verhelfen. Aber auch die anderen Personen, seine Familie, die Freunde und zuletzt nicht zu vergessen die Geliebte Isabelle sind so liebevoll gezeichnet, dass ich sie alle rasch in mein Herz geschlossen habe.

Durch die schönen Landschaftsdarstellungen und die bildhafte Sprache habe ich mir alle Orte gut vorstellen können, mich mittendrin gefühlt im Geschehen - lebendig und lebensnah sind die Beschreibungen, ohne dabei langatmig oder sogar langweilig zu sein.

Selten hat mich ein Roman so gepackt wie dieser – er ist spannend und unterhaltsam, lehrreich und berührend – hat also alles, was ein guter Schmöker braucht!
Ich kann dieses Buch uneingeschränkt jedem Liebhaber historischer Romane empfehlen!

23 von 29 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2013
McVeigh, Jennifer

Das Leuchten des Fieberbaums


gut

Die 19jährige Frances ist nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters völlig mittellos, so dass sie gezwungen ist, den Heiratsantrag des unattraktiven Mediziners Edwin anzunehmen. Ihm soll sie in Südafrika zur Seite stehen. Während Edwin in der neuen Heimat Vorbereitungen trifft, macht sie sich alleine auf den langen Weg: auf der Überfahrt lernt sie den charmanten William kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Er verspricht ihr eine gemeinsame Zukunft - nun muss sich Frances für einen entscheiden …
Das Cover hat mich sofort angesprochen und neugierig gemacht auf eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund Südafrikas. Leider wurde ich in meiner Erwartung etwas enttäuscht: Die Protagonistin Frances ist mir im gesamten Buch nicht wirklich sympathisch, sie ist einfach zu naiv und gutgläubig, als dass ich ihre Handlungen nachvollziehen kann. An der Seite ihres ungeliebten Mannes verstreicht die Zeit, sie zerfließt in Selbstmitleid und zeigt wenig Eigeninitiative, um sich ihrem Leben zu stellen.
Das Buch liest sich leicht und flüssig, und die Zeit während der Schiffsüberfahrt ist auch wirklich unterhaltsam. In Südafrika angekommen fällt Frances jedoch in eine Art Lethargie, die Geschichte steht still und wird langatmig zu lesen. Erst das letzte Drittel wird wieder spannender, Frances erkennt endlich, dass sie ihr Leben in die Hand nehmen muss und meistert dann auch ihr Schicksal.
Insgesamt kein schlechtes Buch – vielleicht waren meine Erwartungen einfach falsch. Wer eine schöne Liebesgeschichte vermutet, wird wahrscheinlich ebenfalls enttäuscht sein. Da die Geschichte aber am Ende doch fesselt und mich dann gut unterhalten hat, von mir 3,5 Sterne.