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Sabine
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Köln
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Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2013
Mayle, Peter

Cezanne gesucht!, Sonderausgabe


gut

Per Zufall wird der Fotograf Kelly Zeuge, dass ein berühmtes Bild aus einer exklusiven Villa abtransportiert wird. Dies lässt ihm keine Ruhe, er vermutet einen Diebstahl und versucht, der Sache auf den Grund zu gehen. Doch dies ist nicht ganz ungefährlich.
Das Buch lebt vor allem von den Beschreibungen der Landschaften, den idyllischen Umgebungen und zuletzt auch von den exquisiten, schmackhaften Mahlzeiten, die immer wieder aufgetischt werden. Dabei ist der Schreibstil locker und leicht, manchmal spritzig und macht Freude zu lesen. Die eigentliche Handlung gewinnt erst ab Mitte des Buches Fahrt – zuvor plätschert die Geschichte ein bisschen vor sich hin. Die Charaktere sind meines Erachtens sehr eindimensional, lediglich der Kunsthändler Cyrus ist richtig lebendig und sympathisch – er scheint Spaß an der ganzen Verfolgungsjagd zu haben.
Insgesamt ein nettes und unterhaltsames, kurzweiliges Buch!

Bewertung vom 16.03.2013
Hooper, Mary

Aschenblüten


sehr gut

Wieder ein schönes Buch zum Eintauchen – die Fortsetzung von „Die Schwester der Zuckermacherin“.
Nachdem den beiden Schwestern Sarah und Hannah die Flucht aus dem pestverseuchten London geglückt ist, machen sie sich zunächst in ihre Heimat auf, um Familie und Freunde zu besuchen. Doch schon bald vermissen sie die aufregende Stadt, den Trubel und die vielen interessanten Menschen, vor allem Hannah vermisst ihren geliebten Tom. Sie macht sich mit ihrer kleinen Schwester Anna auf, um erneut die Zuckerbäckerei zu eröffnen, doch schon bald droht London eine neue Katastrophe.
Wieder hat mich Mary Hooper in das alte England entführen können und durch ihren leicht lesbaren und schlichten Schreibstil schafft sie eine wunderbare Atmosphäre – die Seiten fliegen einfach nur so dahin. Zunächst verbringt Hannah einige Zeit bei ihrer Familie, bis sie sich wieder auf den Weg nach London macht. Das Leben dort ist bunt und schillernd, besonders die Darstellung des Jahrmarktes hat mir Freude bereitet. Doch schon bald droht eine neue Katastrophe: das große Feuer in London. Die Beschreibung der Geschehnisse ist so packend und bildreich, dass ich mich als Teil der Geschichte gesehen habe: ich hatte die Feuerwände vor Augen, konnte die Hitze spüren und den Qualm sehen. Und habe tief aufgeatmet, als ich Hannah in Sicherheit wusste.
Alles in allem wieder ein empfehlenswerter Roman – nur schade, dass die Reihe jetzt abgeschlossen ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.03.2013
Kürthy, Ildikó von

Mondscheintarif


weniger gut

Cora Hübsch ist 33 Jahre alt und frisch verliebt. An einem Samstagabend wartet sie sehnsüchtig auf einen Anruf ihres Angebeteten, doch dieser läßt leider auf sich warten. In diesen Stunden telefoniert sie mit ihrer besten Freundin, denkt über sich und das Leben nach und in Rückblenden, wie sie eigentlich ihren Traummann kennen- und lieben gelernt hat.
Mir hat das Buch leider gar nicht gefallen – vielleicht bin ich aber auch mit zu großen Erwartungen an den hochgelobten Roman herangegangen. Gerade der immer wieder beschriebene Witz und Charme, dass man aus dem Lachen gar nicht mehr herauskommt, hat mir gefehlt. Klar – an einigen Stellen hab‘ ich auch geschmunzelt und mich vielleicht wiedererkannt, aber eben nur an einigen wenigen Stellen.
Cora konnte mich gar nicht überzeugen – zu sehr erfüllt sie alle gängigen Frauenklischees und hat mich mit ihrem pubertierenden Verhalten eher genervt. Lediglich die Rückblenden fand ich ganz kurzweilig, dagegen haben mir der Tagebuch-artigen, nahezu Minuten-getreue „Eintragungen“ gar nicht gefallen.
Ein Gutes hatte das Buch – es war kurz und zum Glück war es dann auch rasch durchgelesen. Von mir leider nur 2 Sterne.

Bewertung vom 13.03.2013
Wolf, Daniel

Das Salz der Erde / Fleury Bd.1


ausgezeichnet

Wow – was für ein toller historischer Roman! Spannend und unterhaltsam – von der ersten bis zur letzten Seite, selten habe ich einen solchen Schmöker so rasch durchgelesen! Klar haben auch mir die knapp 1200 Seiten Respekt eingeflößt – doch völlig grundlos, denn die Seiten sind einfach nur so dahin geflattert.

„Das Salz der Erde“ spielt im Hoch-Mittelalter im Herzogtum Oberlothringen. Michel de Fleury ist Salzhändler und kehrt nach dem Tod seines Vaters in seine Heimatstadt Varennes zurück, um die Geschäfte der Familie zu übernehmen. Hier jedoch herrschen Armut, Not und Unterwerfung, denn die Stadt wird regiert von dem käuflichen Bischof Ulman und dem grausamen Ritter Aristide de Guillory.

Michel ist entsetzt über die Umstände und will die Stadt aus diesen Zwängen befreien, um den Bürgern Freiheit und ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch seine Bemühungen stoßen auf Widerstand, und ihm steht ein langer beständiger Kampf bevor. Seine Feinde lassen nichts unversucht, sie wollen die Familie de Fleury vernichten, dabei geraten er selber, seine Freunde und auch seine Geliebte in große Gefahr.

Das Buch ist sehr flüssig und verständlich geschrieben und lässt sich überaus leicht lesen. Spannend und unterhaltsam lernt man dabei viel über den Stand einer hochmittelalterlichen Stadt, den Einfluss von Adel und Kirche, die Bedeutung von Handwerksgilden, aber auch über die Bestechlichkeit und den Hinterhalt der Regierenden.

Der Protagonist Michel ist mir von Anfang an sehr sympathisch. Er beweist Mut und einen ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, beeindruckt haben mich vor allem seine Ausdauer und sein Wille, der Stadt Varennes zu besseren Umständen zu verhelfen. Aber auch die anderen Personen, seine Familie, die Freunde und zuletzt nicht zu vergessen die Geliebte Isabelle sind so liebevoll gezeichnet, dass ich sie alle rasch in mein Herz geschlossen habe.

Durch die schönen Landschaftsdarstellungen und die bildhafte Sprache habe ich mir alle Orte gut vorstellen können, mich mittendrin gefühlt im Geschehen - lebendig und lebensnah sind die Beschreibungen, ohne dabei langatmig oder sogar langweilig zu sein.

Selten hat mich ein Roman so gepackt wie dieser – er ist spannend und unterhaltsam, lehrreich und berührend – hat also alles, was ein guter Schmöker braucht!
Ich kann dieses Buch uneingeschränkt jedem Liebhaber historischer Romane empfehlen!

23 von 29 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2013
McVeigh, Jennifer

Das Leuchten des Fieberbaums


gut

Die 19jährige Frances ist nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters völlig mittellos, so dass sie gezwungen ist, den Heiratsantrag des unattraktiven Mediziners Edwin anzunehmen. Ihm soll sie in Südafrika zur Seite stehen. Während Edwin in der neuen Heimat Vorbereitungen trifft, macht sie sich alleine auf den langen Weg: auf der Überfahrt lernt sie den charmanten William kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Er verspricht ihr eine gemeinsame Zukunft - nun muss sich Frances für einen entscheiden …
Das Cover hat mich sofort angesprochen und neugierig gemacht auf eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund Südafrikas. Leider wurde ich in meiner Erwartung etwas enttäuscht: Die Protagonistin Frances ist mir im gesamten Buch nicht wirklich sympathisch, sie ist einfach zu naiv und gutgläubig, als dass ich ihre Handlungen nachvollziehen kann. An der Seite ihres ungeliebten Mannes verstreicht die Zeit, sie zerfließt in Selbstmitleid und zeigt wenig Eigeninitiative, um sich ihrem Leben zu stellen.
Das Buch liest sich leicht und flüssig, und die Zeit während der Schiffsüberfahrt ist auch wirklich unterhaltsam. In Südafrika angekommen fällt Frances jedoch in eine Art Lethargie, die Geschichte steht still und wird langatmig zu lesen. Erst das letzte Drittel wird wieder spannender, Frances erkennt endlich, dass sie ihr Leben in die Hand nehmen muss und meistert dann auch ihr Schicksal.
Insgesamt kein schlechtes Buch – vielleicht waren meine Erwartungen einfach falsch. Wer eine schöne Liebesgeschichte vermutet, wird wahrscheinlich ebenfalls enttäuscht sein. Da die Geschichte aber am Ende doch fesselt und mich dann gut unterhalten hat, von mir 3,5 Sterne.

Bewertung vom 10.03.2013
Kampusch, Natascha

3096 Tage


sehr gut

Natascha Kampusch berichtet von ihrer Entführung, ihrer 8jährigen Gefangenschaft und ihren Leiden in dieser Zeit des Martyriums. Nach 3096 qualvollen Tagen gelingt ihr die Flucht gelingt. Heute stellt sie sich dieser schrecklichen Vergangenheit, versucht abzuschließen und sich zu erklären.

So ein Buch kann ich nicht rezensieren. Ein grausames und beklemmendes Schicksal, daher Respekt von meiner Seite, wie Natascha Kampusch mit ihrer Geschichte, ihrem Leid und ihren Qualen umgeht. Beim Lesen war ich sehr bedrückt, hilflos und oft wütend. Erschreckend, zu was manche Menschen in der Lage sind und auch, was andere alles aushalten können.
Ich hoffe, Natascha Kampusch kann irgendwann mit ihrer Vergangenheit abschließen und ein Leben nach ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen führen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2013
Link, Charlotte

Das Echo der Schuld, 6 Audio-CDs


gut

Nathan und Livia Moor kentern mit ihrem Segelboot und werden völlig mittellos von der Engländerin Virginia Quentin und deren Mann aufgenommen und mit dem Nötigsten versorgt. Zwischen Virginia und Nathan entwickelt sich bald mehr, sie fühlt sich zu ihm hingezogen und erzählt ihm ihre ganze Lebensgeschichte. Dann verschwindet plötzlich die kleine Kim, Virginias siebenjährige Tochter. Und das, nachdem bereits im Umkreis zwei kleine Mädchen tot geborgen worden waren …
Ich bin mit der Geschichte nicht so richtig warm geworden – von Anfang an hat mir die Stimme von Gudrun Landgrebe, die ich als Schauspielerin sehr schätze, nicht gefallen. Irgendwie fand ich sie nicht passend, die Stimme war mir zu trüb und zu eintönig.
Zunächst werden viele Handlungsstränge parallel erzählt: das Schiff, das kentert, die ersten beiden Kinder, die verschwinden. Zum Teil fand ich es verwirrend, in welcher Geschichte man sich gerade befand, bald schon wird das Augenmerk jedoch auf Virginia geworfen und es wird besser verfolgbar. Sie ist aus meiner Sicht eine tragische Person, trägt ihre Lebensgeschichte wie ein Päckchen mit sich und kann sich einfach nicht von ihren Schuldgefühlen lösen. Nathan scheint ihr zunächst aus dieser Krise zu helfen, die beiden werden kurzfristig ein Paar. Warum sich Virginia gerade ihm öffnet und nie mit ihrem Ehemann über ihre Schuldgefühle gesprochen hat, wird nicht erwähnt, erst nach dem Verschwinden ihrer Tochter kann sie sich auch ihrem Mann öffnen und ein klärendes Gespräch führen.
Ich fand das Hörbuch zum Teil sehr langatmig, klar wollte ich am Ende wissen, wer nun eigentlich für die Morde und das Verschwinden verantwortlich ist, aber richtige Spannung ist bei mir nicht aufgetreten. Die Charaktere sind schlüssig gezeichnet, die Protagonistin Virginia war mich nicht sonderlich sympathisch, da ich ihre Handlungsweise nicht gut nachvollziehen konnte. Ich würde das Hörbuch nicht noch einmal hören, aber Charlotte Link soll durchaus eine andere Chance von mir bekommen.

6 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2013
Michéle, Rebecca

Rückkehr nach Cornwall


sehr gut

Eine schöne Liebesgeschichte im 19. Jahrhundert, bei der auch spannende Elemente nicht fehlen – das ganze vor den Kulissen Maltas und Cornwalls.
Der Klappentext verrät meiner Meinung nach viel zu viel, drum halte ich die Inhaltsangabe deutlich kürzer: Nachdem ihre große Liebe sie versetzt hat, begleitet Marian Elkham ihre Freundin Olivia nach Malta, die mit dem dort lebenden, einflußreichen Kapitän Grimston vermählt wurde. Doch die Ehe scheint nicht glücklich zu sein, so dass die beiden bald die Flucht planen. Dabei hilft der freundliche Maler Benedict, den Marian als interessanten Menschen kennengelernt hat, doch die Flucht verläuft anders als geplant …
Durch einen angenehmen und leichten Schreibstil und eine Geschichte, die mit vielen Ereignissen gespickt ist, wurde es beim Lesen nie langweilig - ganz im Gegenteil: ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen. Marian als Protagonistin ist mir sehr sympathisch, wenn sie auch am Anfang noch sehr kindlich und naiv erscheint. Im Laufe des Romans jedoch wird sie zusehends erwachsen und lernt, zu sich und ihren Gefühlen zu stehen und ihrem Herz zu vertrauen. Die Abenteuer auf der Flucht waren sehr eindrücklich, insbesondere die Zeit bei den Zigeunern bringt einem auch deren Lebensweise näher. Im letzten Drittel nimmt die Geschichte nochmal richtig Fahrt auf, alles kommt anders als man denkt (auch wenn man natürlich ein Happy End erwartet…) und es wird richtig spannend. Insgesamt also ein schönes Buch zum Abtauchen und Mitfühlen und eine absolute Empfehlung von meiner Seite! Von mir 4,5 Sterne - ein halber Stern Abzug für die dann doch übertriebenen Zufälle am Ende der Geschichte.