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LadyIceTea
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Castrop-Rauxel

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Insgesamt 560 Bewertungen
Bewertung vom 15.08.2020
Haruf, Kent

Kostbare Tage


ausgezeichnet

Einfach normal und doch besonders

Es ist der letzte Sommer für Dad Lewis am Rand der Kleinstadt Holt – die er nie verließ, im Gegensatz zu seinem Sohn Frank, zu dem es keinerlei Kontakt mehr gibt, oder Tochter Lorraine, die nun zur Unterstützung zurückkehrt. Aber es kommen auch neue Gesichter und mit ihnen Geschichten: Die kleine Alice zieht im Nachbarhaus bei ihrer Großmutter ein, und der neue Reverend Lyle hat nicht nur mit den eigenwilligen Anwohnern, sondern auch mit der eigenen Familie zu kämpfen.

Wer Bücher von Kent Haruf kennt, der weiß um sein Talent, ganz normale Dinge ganz besonders erscheinen zu lassen. „Kostbare Tage“ ist das vierte und letzte Buch des Autors und somit auch die letzte Begegnung mit der Kleinstadt Hold.
Wie schon in den anderen drei Büchern, passiert auch in diesem nichts Gewaltiges, es geht einfach um einige der Bewohner und um das, was das Leben ausmacht.
Kent Haruf erzählt in seiner entschleunigten, bodenständigen Art von den letzten Tagen die Dad Lewis noch bleiben. Er war kein berühmter Mann, kein Wohltäter oder Dergleichen. Er war ein Familienvater mit Fehlern, wie viele andere Menschen auch. Während seiner letzten Tage versucht er, mit den Menschen die ihm etwas bedeuten, ins Reine zu kommen.
Wer hier ein perfektes Ende erwartet, der kennt das Leben nicht und Haruf richtet sich genau danach. Werder die Ereignisse, noch die Gespräche sind beschönigt oder besonders schön gestaltet. Sie sind oft rau, praktisch und einfach normal. Typisches Stilmittel ist dabei das vollkommene Fehlen von Anführungszeichen. Gespräche gehen einfach in Handlungen über. Ganz so, wie im echten Leben.
Und all dies macht das Besondere an Kent Harufs Büchern aus. Sie sind herrlich normal. Sie spiegeln das normale Leben wieder. Ohne Filter oder Fantasie. Sie erzählen Geschichten, die das Leben schreibt und zwingen den Leser förmlich, den stoischen Takt mitzuverfolgen. Und ich wage zu behaupten, dass der Leser dazu mehr als bereit ist. Denn trotz fehlender Filter und Fantasie liegt dem Ganzen ein völlig eigener Zauber inne, der neugierig macht und durch den die Figuren schnell ans Herz wachsen. Jeder von uns könnte in irgendeiner Form ein Bewohner Holts sein und das ist ebenso besonders.
Meine Rezension ist sehr allgemein auf all seine Bücher gehalten. Aber egal ob „Kostbare Tage“ oder eins seiner anderen Bücher, es trifft auf alle zu. Lest dieses Buch! Lebt euch in Holt ein. Trefft das normale Leben und normale Menschen und dann lest auch noch die anderen Bücher. Es lohnt sich!

Bewertung vom 14.08.2020
Kribbeler, Natascha

Nordseegeflüster


sehr gut

Geteiltes Leid ist halbes Leid

Als Emma herausfindet, dass ihr Verlobter Tobias sie betrügt, flüchtet sie zu ihren Eltern aufs Land. Schnell fühlt sie sich heimisch und beschließt nach einem Unfall ihrer Tante für eine Weile in ihrem Heimatdorf an der Nordsee zu bleiben. Neben ihrer Leidenschaft fürs Malen entdeckt sie auch die Liebe zum Meer und verbringt viel Zeit am Strand. Dort begegnet sie Sven, den sie seit Kindertagen kennt und sofort ist die alte Bindung zwischen den beiden wieder zurück. Doch auch Sven kämpft mit der Vergangenheit und trauert um seine Frau. Gemeinsam finden die beiden Stück für Stück ins Leben zurück. Können Emma und Sven ihre Schatten hinter sich lassen oder steht ihre Liebe von Anfang an unter keinem guten Stern?

„Nordseegeflüster“ von Natascha Kribbeler ist ein Buch über zwei Menschen, mit denen es das Leben wirklich nicht gut gemeint hat. Beide haben sich nicht gesucht aber finden ineinander genau das, was sie zur Heilung brauchen.
Die Geschichte um Emma und Sven ist wirklich schön. Emmas Weg zurück in ihre Heimat und ihre Genesung von ihrem Schicksalsschlag und auch Sven, der sich aus seiner Trauer herauskämpft. Dazu gibt es den kleinen Thies, der nicht nur Emma schnell ans Herz wächst. Alles ist gefühlvoll geschrieben und wird durch tolle Landschaftsbeschreibungen bereichert.
Auch die Nebenfiguren ergänzen diesen Roman wirklich gut.
Die Figuren machen eine konstante Entwicklung durch, die mir manchmal ein bisschen schnell ging und dann irgendwie doch genau richtig war.
Wirkliche Kritikpunkte gibt es nicht. Grade zu Beginn wiederholen sich einige Schilderungen und Formulierungen, was aber nicht allzu schlimm ist. Mir fehlt dazu nur leider der letzte Funke, der der Geschichte fünf Sterne verliehen hätte. So gibt’s vier Sterne und trotzdem eine Empfehlung für alle, die gerne gefühlvolle Romane am Meer lesen.

Bewertung vom 08.08.2020
McGinnis, Maggie

Liebe findet ihren Weg / Echo Lake Bd.3


sehr gut

Zurück am Echo Lake

Lange hat sich Gabriela auf ihren Sommerurlaub in der Karibik gefreut, doch statt am Strand liegen zu können, muss sie ihre Schülerinnen ins Sommercamp begleiten. Die Mädchen haben Mist gebaut, und das Camp ist die letzte Chance, einen Verweis von der renommierten Privatschule abzuwenden. Gabriela würde für ihre Schützlinge alles tun. Zu ihrem Entsetzen ist das Ferienlager am See jedoch weit rustikaler als gedacht: Es gibt kein fließendes Wasser, dafür allerlei Getier, und sogar ihr Zelt müssen sich die verwöhnten Mädchen selbst aufbauen. Outdoor-Experte und Camp-Leiter Luke hat Mühe, sich sein Amüsement nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Zumal die von ihm erwartete gestrenge Lehrerin sich als attraktive, beherzte junge Frau entpuppt.

Nach dem ich die ersten beiden Bände der Echo Lake Reihe nahezu verschlungen habe, war meine Freude riesig, als der dritte Band erschienen ist. Endlich ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen Figuren und dem tollen Ort Echo Lake. Leider kann die Fortsetzung mit ihren Vorgängern nicht ganz mithalten.
Die Geschichte spielt eigentlich die gesamte Zeit im Camp und nahezu gar nicht in der Stadt. Da das Camp ein wirklich schöner Ort ist, war dieser Umstand nicht weiter schlimm. Leider hatte es aber auch zur Folge, dass wir fast keine der bisher bekannten Figuren wiedertreffen. Piper und Noah kennt man zwar am Rande und sie sind wirklich sympathische Figuren aber der Rest der Echo Lake Bewohner existiert in diesem Buch leider nicht. Als Fan der ersten beiden Bücher fand ich das wirklich schade.
Die Geschichte um die Mädchen herum ist wirklich schön und macht Spaß. Luke geht wunderbar mit ihnen um und es hat mir Freude bereitet, zu erleben, wie die Mädchen auf seine Tricks hereinfallen und sich immer mehr öffnen und miteinander beschäftigen. Zum Glück ist der Teil gelungen, denn eigentlich geht es fast nur um die Mädchen und Gabi im Camp. Auch die langsame Annäherung zwischen Gabi und Luke hat mir gut gefallen. Ich habe die Zwei gerne dabei beobachtet. Ich hätte mir nur mehr Hintergrundinfos und Tiefe für beide gewünscht. So blieb der Wunsch Gabi und Luke besser kennen zu lernen zu einem großen Teil unbefriedigt.
Insgesamt ist dieses Buch ein schöner Nachfolger, wenn auch nicht ganz so tiefgründig und gefühlvoll wie die ersten beiden Bücher. Ich fand es trotzdem schön an den Echo Lake zurückzukehren und hoffe einfach, dass die nächste Fortsetzung wieder mehr Action, Tiefgang und Gefühl enthält.

Bewertung vom 02.08.2020
Haasis, Persephone

Küsse im Aprikosenhain (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Dieses Buch ist Urlaub für die Seele

Nathalie ist fassungslos, als ihr Freund sich per Postkarte von ihr trennt. Wütend reist sie ihm nach Frankreich hinterher, um ihn zur Rede zu stellen. Doch nach einer Autopanne landet sie stattdessen auf einem idyllischen Hof in der Provence. Sofort ist sie fasziniert vom herrlichen Kräutergarten, den schönen Aprikosenhainen – und dem mürrischen, aber attraktiven Hofbesitzer Felix. Als Nathalie erfährt, dass der Hof finanzielle Probleme hat, hat sie eine Idee: Sie beginnt mithilfe des Kräuterbuchs von Felix' Großmutter, himmlische Cremes und duftende Öle aus Aprikosen und Kräutern herzustellen. Aber kann sie damit auch Felix' Herz gewinnen?

„Küsse im Aprikosenhain“ von Persephone Haasis begrüßt uns direkt mit einer sehr sympathischen Hauptfigur. Nathalie ist eine gefühlvolle junge Frau, die die Welt um sich herum, mit allen Sinnen erlebt und genießt. Auch wenn sie zu Beginn vielleicht nicht die spontanste Person ist, macht sie eine tolle Charakterentwicklung durch. Es hat mir unheimlich Spaß bereitet, sie auf den über 340 Seiten, durch ihr Abenteuer zu begleiten.
Auch der Rest der Figuren ist einfach toll. Egal ob der Felix, der Besitzer des Aprikosenhofs, sein Opa Henni oder seine Schwester Camille. Alle bereichern die Geschichte auf ihre ganz eigene Weise.
Das Buch lebt von den Sinneseindrücken und der Autorin gelingt es, solche Bilder zu zaubern, dass ich mich wie im Urlaub gefühlt habe. Ich konnte mir wirklich vorstellen, in Frankreich auf dem Aprikosenhof zu sein und dort durch die Plantagen oder den Kräutergarten zu streichen. Auch die Gerüche der Blumen und Kräuter und die Geschmäcker des Obstes und der zubereiteten Dinge, waren greifbar. Der Autorin ist dieses Kunststück gelungen, ohne den Leser mit zu vielen Details zu erschlagen.
Die ganze Geschichte ist einfach zum Wohlfühlen. An der ein oder anderen Stelle ist sie ein wenig vorhersehbar, aber mich persönlich hat es überhaupt nicht gestört. Dies ist ein Buch ohne großes Konfliktpotenzial und daher perfekt für einige Lesestunden, die einfach die Seele in den Urlaub schicken. Lesen und entspannen.
Ich kann dieses Buch wirklich wärmstens empfehlen!

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Bewertung vom 20.07.2020
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesische Mission / Rupert undercover Bd.1


weniger gut

Rupert in der Hauptrolle – leider nicht ganz mein Fall

Schon immer wollte Rupert zum BKA. Doch die haben ihn nie genommen. Jetzt aber brauchen sie ihn, denn er sieht einem internationalen Drogenboss zum Verwechseln ähnlich. Für Rupert ist das die Chance seines Lebens: Endlich kann er beweisen, was in ihm steckt. Eine gefährliche Undercover-Mission beginnt. Ganz auf sich allein gestellt merkt er schnell, dass nichts so ist, wie es scheint und die Sache gefährlicher als gedacht. Kann er ohne seine ostfriesischen Kollegen überhaupt überleben?

„Rupert Undercover – Ostfriesische Mission“ ist der erste Band einer eigenständigen Krimi-Reihe von Klaus-Peter Wolf. Wer die Bücher um Ann Kathrin Klaasen kennt, der kennt auch Rupert. Nun spielt er die Hauptrolle und muss direkt noch undercover ermitteln.
Rupert ist keine einfache Figur. Er ist nicht super sympathisch und auch nicht unbedingt der Hellste. Aber er bekommt die Dinge trotzdem irgendwie gewuppt. Ich bin leider nicht mit ihm warm geworden und fand ihn eher anstrengend. Aber ich finde es gut, dass der Autor der Figur Rupert treu bleibt und ihr so viel Aufmerksamkeit schenkt, auch wenn er vielleicht nicht die typische Hauptrolle ist.
Der Schreibstil ist gewohnt Klaus-Peter Wolf, jedoch hatte ich das Gefühl, dass in diesem Buch mehr Wert auf Humor gelegt wird. Das war leider auch nicht so ganz meins. Der Humor ist bei mir nicht richtig gezündet.
Wir erleben den Fall aus Ruperts Sich, also undercover, und erleben die Ermittlungen vom Rest des Teams und dem BKA auf der Wache. Das Wiedersehen mit Klaasen und Wellers hat mir gefallen. Ich bin und bleibe ein Fan der Ermittlerin.
Die Geschehnisse konnten mich erst gegen Ende mitziehen. Zuvor zogen sie sich oft, aufgrund zu detailverliebter Schilderungen und großer Randhandlungen, die zu sehr vom Hauptthema ablenkten.
Versteht mich nicht falsch. Das Buch ist keineswegs schlecht. Ich würde es sogar jedem Fan der Ann Kathrin Klaasen Reihe empfehlen. Es ist ein Liebhaberbuch, welches mich einfach nicht überzeugen konnte. Da Geschmäcker anders sind, gebe ich für dieses Buch trotzdem eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.07.2020
Shepherd, Catherine

Der Behüter: Thriller


ausgezeichnet

Wichtiges Thema in einem spannungsgeladenen Thriller

Mitten in einer kühlen Sommernacht wird eine Tote vor den Mülltonnen eines Krankenhauses gefunden. Spezialermittlerin Laura Kern findet heraus, dass die Frau zuvor in dieser Klinik behandelt wurde. Ein Überwachungsvideo zeigt sie mit einem Unbekannten, dem sie scheinbar freiwillig folgt. Laura ahnt sofort, dass dieser Mann nicht zum letzten Mal zuschlägt. Und tatsächlich ist die nächste Patientin bereits spurlos verschwunden. Beide Frauen wurden von ihren Lebensgefährten misshandelt. Es sieht fast so aus, als wolle der unbekannte Mann sie aus ihrer misslichen Lage befreien. Doch warum tötet er sie dann? Laura Kern jagt einen Serienkiller, der eine Frau nach der anderen entführt und der erst aufhören wird, wenn sie ihn stoppt.

„Der Behüter“ ist der fünfte Band der Laura Kern Reihe und auch dieses Mal wieder unglaublich spannend. Catherine Shepherd bleibt ihrem Schreibstil und ihrem Schema treu, was mich wieder total in den Bann geschlagen hat. Dadurch wurde das Buch zu einem richtigen Page-Turner.
Wir begegnen wieder unseren liebgewonnenen Ermittlern und dürfen auch hier wieder ein paar Entwicklungen mitverfolgen, die die Autorin so geschickt in die Geschichte webt, dass sie den Ermittlungen nicht das Rampenlicht stehlen.
Der Fall ist wirklich spannend. Alle Opfer waren zuvor Opfer häuslicher Gewalt. Mir hat es gut gefallen, dass das Thema angesprochen wird. Es sollte viel mehr Aufmerksamkeit bekommen und öfter behandelt werden. Shepherd hat sich damit auseinandergesetzt und einen gelungenen Fokus auf das Thema psychische Abhängigkeit und häusliche Gewalt gelegt. Alle drei Tage stirbt eine Frau in Deutschland durch häusliche Gewalt und jeden Tag versucht mindestens ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin umzubringen. Krasse fakten, die die Autorin geschickt einbaut und spannend verpackt. Für mich gab es dafür auf jeden Fall Pluspunkte.
Aber auch so ist der Fall wie immer verworren und lange ziemlich undurchsichtig. Ich konnte super mitknobeln und habe mit den Ermittlern mitgefiebert.
Ich bin und bleibe ein großer Fan der Reihe und kann das nächste Werk aus der Feder der Autorin nicht mehr abwarten.

Bewertung vom 29.06.2020
Scott, Kylie

Repeat This Love


sehr gut

Wenn du deine Vergangenheit vergisst

Nachdem Clementine bei einem Überfall ihr Gedächtnis verloren hat, muss sie nicht nur herausfinden, wer sie ist, sondern auch, weshalb sie vor einem Monat Ed Larson verlassen hat - von dem ihr alle erzählen, dass er die Liebe ihres Lebens gewesen wäre. Ed ist alles andere als begeistert, als Clementine in seinem Tattoostudio auftaucht, kann sie aber nicht wegschicken. Nicht, wenn es einen kleinen Funken Hoffnung gibt, dass für sie beide vielleicht doch noch Hoffnung auf eine zweite Chance besteht.

Für mich war „Repeat this love“ das erste Buch von Kylie Scott.
Ihr Schreibstil gefällt mir. Er ist locker und lässt sich leicht und fließend lesen.
Ihre Figuren haben mir schon auf den ersten Seiten gefallen. Sie sind alle sehr unterschiedlich, und besonders die Hauptfigur Clem, ist mir ihrer ehrlichen und manchmal verbal tollpatschigen Art, echt sympathisch. Als Leser weiß man nicht durchgängig, was die Figuren antreibt. Das hat es einerseits interessanter gemacht aber manchmal doch zu viele Fragezeichen aufpoppen lassen. Dort dachte ich mir dann „was soll das denn nun?“.
Die Geschichte an sich ist schön. Clems Gedächtnisverlust ist eine interessante Grundlage und ihren Weg zurück ins Leben begleitet man gerne. Das alle um sie herum, sie sehr bemuttern, hat mich manchmal genauso genervt wie Clem. Die Entwicklung mit Ed habe ich auch gerne verfolgt. Bei solchen Szenen spielt man als Leser gerne Mäuschen.
Während Clem sich ins Leben kämpft, passieren Dinge die dem Buch Spannung verliehen haben. So konnte ich sogar noch ein wenig mitgrübeln.
Im Gesamten ist dieses Buch wirklich schön. Durch die kleinen, oben genannten, Kritikpunkte und durch etwas, was ich nicht genau benennen kann, hat mir dieses Buch zwar Spaß gemacht, mich aber nicht vollends mitreißen können.
Trotzdem würde ich es an jeden weiterempfehlen, der gerne solche Liebesromane liest.

Bewertung vom 01.06.2020
Birovljev, Natascha

Der Schattengrizzly der Rocky Mountains / Willow Ranch Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Unglaublich mitreißend und berührend

Jetzt oder nie - der Rancher Lee erhält endlich die Erlaubnis, Reittouren in die Wildnis Kanadas durchzuführen. Ein Erfolg wäre die Basis für seine ersehnte Familiengründung. Scheitert er, wird er alles verlieren. In dieser turbulenten Zeit kehrt seine Schwester Lyla aus dem Yukon zurück und übernimmt die Leitung der Wildtierstation. Sie wächst an ihren Aufgaben und verliebt sich in den Indianer Lonefeather Jones. Doch er kämpft gegen Dämonen aus seiner Vergangenheit und weist sie ab.
Als Lees Beziehung zu zerbrechen droht, Lyla dem Tod ins Auge sieht und Jones seinen Kampf zu verlieren scheint, müssen alle drei ihre Kräfte bündeln. Kann der Mut zur Liebe die Dunkelheit besiegen, bevor das letzte Licht am Horizont erlischt?

„Der Schattengrizzly der Rocky Mountains“ von Natascha Birovljev ist der dritte Teil der Willow Ranch Reihe. Ich denke, man muss nicht unbedingt die ersten beiden Bände gelesen haben aber ich würde es definitiv empfehlen, denn die Bücher sind umso schöner, wenn man die Figuren und ihre Geschichten schon kennt.
Hier im dritten Band treffen wir unsere liebgewonnenen Figuren wieder. Mir hat es besonders gefallen, zu erfahren, welche Entwicklungen sie gemacht haben und was grade so bei ihnen vorgeht. Es gab dabei immer wieder kleine Textpassagen, die die Erinnerung an die ersten beiden Teile aufgefrischt haben, was sehr hilfreich ist, wenn man Pausen zwischen den Büchern hatte. Auch die Umgebungsbeschreibungen sind wieder der Knaller! Als wäre ich selbst auf dem Pferderücken dabei gewesen.
Wir lernen aber auch neue Figuren kennen, einige sympathischer als andere.
In diesem Band werden viele Themen aufgegriffen. Es geht um die Zukunft der Willow Ranch, um die Geschichte der First Nation, um Lonefeather Jones Vergangenheit mit seinem Bruder Woodwind, um Lees und Nairas Beziehung und um das kleine Mädchen Sam und ihre Mutter Dorothy.
Was mir besonders gefallen hat, ist dass viele der Figuren sich den Geistern der Vergangenheit und ihren Ängsten stellen müssen und dabei enorme Entwicklungen durchmachen, die durch den tollen Schreibstil dabei aber sehr glaubhaft und nachvollziehbar sind. Viel Altes kommt zur Sprache und wird auf verschiedensten Wegen aufgearbeitet.
Es gab so einige Stellen im Buch, wo ich als Leser vieles nicht verstehen konnte aber genau gemerkt habe, dass die Figuren es mir noch erklären werden. Dadurch hat mich das Buch einfach gepackt und mitgezogen, so dass ich die 450 Seiten rasend schnell durchgelesen hatte. Das Buch konnte es dazu erreichen, unterschiedlichste Emotionen bei mir hervorzurufen und mich sehr zu berühren. Von breitem Grinsen bis zu dicken Tränen war alles mit dabei.
Ich bin wieder einfach nur begeistert und freue mich schon auf nächstes Jahr, wenn es erneut ein Wiedersehen mit den Freunden auf der Willow Ranch geben wird.

Bewertung vom 25.05.2020
Gould-Bourn, James

Pandatage


ausgezeichnet

Pandas sind manchmal die besseren Väter

Ein Glückspilz war Danny noch nie, aber seit seine Frau bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, läuft gar nichts mehr glatt. Sein kleiner Sohn Will hat aufgehört zu sprechen, Danny verliert seinen Job, und als ihm auch noch sein Vermieter mit Rausschmiss droht, kauft er von seiner letzten Barschaft ein Pandakostüm, um als Tanzbär Geld zu verdienen. Anfangs macht sich Danny vor allen Dingen lächerlich, aber als sich die Pole-Tänzerin Krystal seiner erbarmt und ihm Tanznachhilfe gibt, klingelt die Kasse so leidlich. Als Pandabär verkleidet beobachtet Danny eines Tages, wie sein kleiner Sohn Will von anderen Jungen schikaniert wird und schreitet ein. Will fasst Vertrauen in den vermeintlich fremden Panda. Und er spricht...

„Pandatage“ von James Gould-Burn ist für mich ein klares Lese- bzw. Hörhighlight.
Der Autor erzählt die Geschichte von Danny und Will auf eine fast schon langsame und sehr bodenständige Art und Weise, die mich direkt in Dannys Gefühlswelt hineingezogen hat. Ich hatte wirklich das Gefühl, an Dannys Seite all den Unwegsamkeiten gegenüberzustehen.
Das Buch besticht durch den wunderbaren britischen Humor. Die Witze passen auf den Punkt genau und sind oftmals ziemlich skurril. Trotzdem stören sie nicht das Gesamte, sondern ergeben mit dem ganzen Rest ein schrullig liebevolles Bild.
Auch Gefühle vermisst man hier als Leser nicht. Sei es die Trauer um die Ehefrau und Mutter, die Will und Danny stetig begleitet die finanzielle Angst oder der Schmerz, weil der Sohn sich immer weiter vor dem Vater zurückzieht. Wenn sich eine Wolke nach der anderen verzieht und Danny als Panda plötzlich näher an Will herankommt als in seiner Vaterrolle, dann berührt das tief drinnen, ohne kitschig zu werden.
Begleitet werden Danny und Will von unheimlich verrückten aber liebenswürdigen Figuren. Einige sind vielleicht auch nicht so liebenswürdig aber trotzdem ein Muss für diese Geschichte.
Wer sich das Hörbuch anhört, der darf sich dazu noch auf einen grandiosen Sprecher einstellen. Hendrik Duryn verleiht den Figuren ihre Stimmen, ihren Witz und ihre Gefühle.
Das Buch ist eine klare Empfehlung und wird wohl bei einigen Lesern als Lieblings(hör-)buch im Schrank landen und immer wieder gelesen werden!