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Marie aus E.

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Insgesamt 871 Bewertungen
Bewertung vom 24.04.2022
Gray, Gloria;Felder, Robin

Zurück nach Übertreibling / Vikki Victoria Bd.1


weniger gut

Vikki Viktoria (wichtig: man spricht es mit W, nicht mit F!) lebt als Nachteule in München. Ihr Freundeskreis besteht zum Beispiel aus ihre Nachbarin, gerade mal 16 und eine Insta-Influencerin und Wolf, den Antiquitätenhändler und Motoradrocker.

Allerdings hat sie auch einen echten Feind, der nun aus dem Gefängnis ausgebrochen ist.
Die Ereignisse überschlagen sich und Vikki muss sich ins Abenteuer stürzen...

Bei dem Buch habe ich vor der Anschaffung die Leseprobe gelesen und ja, auch sie las sich schon sehr trubelig, aber auch witzig. Ich war mir nicht sicher, ob mich das ein ganzes Buch lang begeistern würde und nehme es vorweg: nein, tat es nicht.
Insofern empfehle ich hier tatsächlich einen kurzen Blick in die Leseprobe zum Buch, da bekommt man schon einen guten Einblick in den Schreibstil, der sich genauso das ganze Buch hindurch zieht. Darauf basierend kann man dann entscheiden, ob es passt oder nicht.

Für mich nicht so, ich fand es viel "Drumherum" und wenig Handlung.
Ich habe mich relativ schnell auch mit dem Buch gelangweilt und die letzten ca. 20 Prozent dann auch eher quergelesen.
Es lebt von seinen schrulligen und kunterbunten Charakteren, die ich auch wirklich alle gut getroffen fand. Dazu gibt es einen Sprachmix aus bayerisch und Umgangssprache, auch das war schon passend und doch habe ich mich gefragt, was das alles soll.
Für mich war es zu viel, zu chaotisch, zu viele Gags und einfach so dermaßen an den Haaren herbeigezogen. Eben Übertreibling, der Titel sagt es ja schon.
Zudem hat mich die Art der Witze auch machmal genervt, etwa die Seitenhiebe auf gendergerechte Schreibweise.

Vikki kennt mich wohl, denn sie schreibt selbst gegen Buchende: "Aaah, gähn. Jetzt will die auch noch ein Buch scheiben. Der Hugendubel ist doch voll mit Büchern. .."

Nein, so hart würde ich es nicht formulieren. Das Buch ist Geschmacksache, nur meiner war es leider nicht.

Bewertung vom 24.04.2022
Lee, Jonathan

Der große Fehler


weniger gut

Normalerweise bin ich von den schlichten Diogenes Covern nicht sehr angetan, dafür vom Inhalt umso mehr.
Hier ist es genau umgekehrt. Das Cover ist hinreißend - finde ich.
Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass der Elefant aus einem Stadtplan New Yorks gestaltet wurde.

New York: Andrew Green, um den es hier geht, ist ein großer Sohn der Stadt (zwar nicht dort geboren, aber bereits als Heranwachsender zugezogen).
Ich hatte ihn vor dem Buch nicht gekannt, dabei verdanken wir ihm u. a. den Central Park, die New York Public Library, Bronx Zoo, American Museum of Natural History und das Metropolitan Museum of Art.
'
Er wurde ermordet und ich habe eine Mischung aus Biographie mit Einblicken in die Stadtplanungstätigkeit und Krimi erwartet. Letzteres, weil Mord, klar und dann auch auf der Rückseite des Buches ein wenig der Eindruck vermittelt wurde ("Inspector McClusky nimmt die Ermittlungen auf. Was wussten die übereifrige Haushälterin, der Präsidentschaftskandidat Tilden und die brillante Bessie Davis, der halb New York zu Füßen liegt?).

Keine der beiden Aspekte wurden erfüllt.
Das Buch mäandert so vor sich hin und legt den Schwerpunkt auf Zeiten Greens in Trinidad und zahlreiche sehr sich ins Detail verlierende Nebenstränge, die zwar schon mit dem Leben Greens zu tun haben, aber irgendwie verpuffen, ohne dass sie irgendwie zu einem großen Ganzen geführt hätten.
Auch den Stil fand ich sehr anstrengend. Der Autor hat sehr viel mit Aufzählungen gearbeitet und als Stilmittel oft Sätze dreimal wiederholt.
Das fand ich furchtbar.

Was mir hingegen gut gefallen hat, war die Beschreibung New Yorks und das harte Lehrlingsleben Greens, als er 1835 frisch als 15-Jähriger in New York ankam. Eine ganz andere Sicht auf New York.
Leider verschob sich dann der Schwerpunkt und von seiner Tätigkeit als Stadtplaner bekam man so gut wie gar nichts mit.

Mein Fazit: es ist jetzt zwar kein großer Fehler (um auf die Überschrift zurückzukommen) das Buch gelesen zu haben, weil ich nun Andrew Green kennengelernt habe (wenn auch sehr rudimentär).Lesegenuss war es leider aber auch nicht.

Bewertung vom 22.04.2022
Kliebenstein, Juma

Die schlimmste Klasse der Welt Bd.1


ausgezeichnet

Der Tochter wird von den Lehrern regelmäßig vermittelt, dass ihre Klasse wirklich furchtbar schlimm ist.
Tja - weit gefehlt, die Lehrer sollten mal das Buch lesen und die 5a kennenlernen, dann wissen sie, was eine wirklich schlimme Klasse ist.

Das Buch ist mega lustig. Es startet aus Sicht von Bürste, der Schulkatze.
Bürste ist unser Liebling, keine Katze passt besser zu der 5a und im Laufe der Geschichte werden sie ein echtes (Alb-)Traumteam!

Die Streiche sind teilweise aber auch wirklich gefährlich, so dass sich Eltern schon auch ein wenig sorgen, ob allen Kindern klar ist, dass das ein Buch ist und die Streiche auf keinen Fall nachgeahmt werden dürfen.
Die empfohlene Altersgruppe ab zehn Jahren kann das aber m. E schon unterscheiden, trotzdem schadet es sicherlich nicht, hier noch ein paar mahnende Begleitworte zu verlieren.

Sehr kurzweilig, rotzig-frech und Lehrer*innen bekommen natürlich auch ihr Fett weg.
Macht Spaß zu Lesen und für Kinder ist dann klar: schlimmer geht immer!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2022
Kürthy, Ildikó von

Morgen kann kommen


gut

Ich mag die Bücher der Autorin sehr gerne und auf dieses Buch habe ich mich besonders gefreut, weil mich die Inhaltsangabe so angesprochen hat.

Es geht um Frauen, die endlich die Hauptrolle in ihrem Leben spielen wollen. Gegen das Bravsein, das Angepasstsein, das Hinunterschlucken, das Mit-dem-Strom-der Erwartungshaltung schwimmen.
Vielleicht war meine Erwartungshaltung deshalb einfach zu groß, sie wurde jedenfalls nicht erfüllt.

Ich habe mich mit dem Buch schwergetan, vielleicht, weil ich nicht genau weiß, was es denn nun ist.
Eine witzig-ironische, aber leichte Betrachtung zum Thema? Oder schwingt da doch eine gewissen Ernsthaftigkeit hinein, die das Thema vermuten lässt? Für mich war es weder in die eine, noch in die andere Schublade einzuordnen, es mäanderte so vor sich hin, ohne die Spritzigkeit von Vorgängerwerken zu haben. Aber auch wiederum zu albern, um mich in die Figuren hineinfühlen zu können.
Es war mir viel zu überzeichnet, der Verlauf zu vorhersehbar und doch wieder zu unglaubwürdig.

Das klingt jetzt alles nach einem richtig schlechten Buch, dem ist aber nicht so.
Da gab es beispielsweise den Charakter Rudi, ein alter Sozi, den ich sehr mochte.

Für treue Fans gibt es übrigens ein Wiederlesen mit Erdal.

Und die Illustrationen, hach die Illustrationen: wunderschön, ein Kompliment an den Verlag, dass hier so hochwertig das Buch veredelt wurde.

Fazit: Mit dem Stil bin ich diesmal leider nicht warmgeworden.

Bewertung vom 16.04.2022
Städing, Sabine

Auf plüschigen Sohlen / Die Stoffis Bd.1


ausgezeichnet

Es waren einmal sechs Stofftiere, die schon etwas in die Jahre gekommen waren. Ihre Besitzerwaren nun groß, erst wurden sie auf den Dachboden gebracht und dann irgendwann landen sie am Straßenrand. In einem Karton, zum Mitnehmen.

Was für ein Abenteuer! Wer ihnen wohl ein neues Zuhause geben würde?
Wie groß das Abenteuer dann wirklich werden würde, das ahnten die plüschigen Gesellen noch gar nicht.

Ich kannte das Buchkonzept "Vorlesen!" noch nicht, finde es aber total gelungen.
Eine spannende Geschichte zum Vorlesen, schöne Illustrationen und für jedes Kapitel gibt es einen Sticker, den man - wenn man mag - nach Vollendung des Kapitels einkleben. Dafür gibt es extra eine Seite im Buch.
Wobei man bei dem Buch eigentlich keine zusätzliche Vorlese-Motivation braucht, man will hier ohnehin wissen, wie es weitergeht.
Dazu gibt es noch ein Lesebändchen und im Buch kann man eintragen, wer es gelesen hat ("Dieses Buch lesen...."). Ein stabiles Hardcover macht das Buch zu einem langlebigen Begleiter.

Die Geschichte an sich ist berührend, zeitlos, und eine feine Mischung aus Spannung, Abenteuer, ein Hauch Magie und natürlich Happy End. Letzteres auch noch überraschend anders!

Insgeheim ist ja wohl jedes Kind davon überzeugt, dass sein Lieblingskuscheltier lebendig ist. Und hier haben wir nun den buchgewordenen Beweis dafür.

Empfohlen wird das Buch ab fünf Jahren und darunter würde ich zum Vorlesen auch nicht gehen. Es ist schon relativ viel Text und sprachlich auch etwas anspruchsvoller. Kleinere Kinder könnten da unter Umständen noch Probleme haben.

Fazit: Für alle Kuscheltierfans ein wunderschönes Buch, ob man sich allerdings als Eltern damit einen Gefallen tut? Gegen das Aussortieren hat das Kind nun ein neues Argument (-:

Bewertung vom 15.04.2022
Horowitz, Anthony

Der Tote aus Zimmer 12


ausgezeichnet

Nicht wirklich wichtig, aber einfach so gelungen, dass ich trotzdem ein paar Worte darüber verlieren muss: ich bin Coverkäuferin und hier hatte mich das Cover sofort. Nach dem Lesen kann ich auch noch sagen, dass es nicht nur sehr hübsch ist, sondern hervorragend zur Geschichte passt.

Susan lebt mit ihrem Freund auf Kreta und führt dort ein kleines Hotel. Das Geld ist knapp und so sagt sie nicht nein, als sie einen Auftrag in England bekommt. Sie soll das Verschwinden einer jungen Frau beleuchten.
Denn diese verschwand nach dem Lesen eines Buches, das Susan in ihrem früheren Leben als Lektorin betreut hat. Und die Eltern der Vermissten sind sich sicher, es muss einen Zusammenhang geben!

Das Buch ist im Stil der guten alten englischen Kriminalromane geschrieben und erinnert an Agatha Christie.
Gediegene englische Landgüter, Klassenunterschiede, alles dabei.
Auch viele unterschiedliche Charaktere, manchmal habe ich hier leicht den Überblick verloren, wer denn nun wer war.

Besonderen Spaß hat es gemacht, dass man hier ein Buch im Buch liest. Das von Susan lektorierte Werk nimmt viel Raum ein, eine Handlung in der Handlung.
Witzigerweise war ich anfangs irritiert, ich wollte doch wissen, wie es weitergeht und kein Buch lesen, völlig vergessend, dass ja auch Handlung eins "nur" ein Buch ist.

Schöne gediegene Krimi-Unterhaltung!

Bewertung vom 15.04.2022
Mierau, Susanne

New Moms for Rebel Girls


sehr gut

Ich habe - als das Kind klein war -sehr gerne den Blog der Autorin gelesen.

Das Buch hier ist aber deutlich anspruchsvoller zum Lesen. Damit will ich nicht sagen, dass die Blogbeiträge anspruchslos sind, sie sind aber u. a. sprachlicher einfacher zu lesen.

Das Buch gliedert sich in vier Bereiche.
Eins: Warum es immer noch keine Gerechtigkeit gibt
Zwei: Was wir unseren Töchtern mitgeben
Drei: Väter, Töchter, Brüder, Söhne
Vier: Wie wir Mädchen heute stärken

Dazu noch u. a. Begriffserklärungen, die für mich sehr hilfreich waren.
Ich komme weder aus der Pädagogik, noch bin ich bin ich mit den ganzen Begriffen vertraut gewesen. Interessanterweise nehme ich sie jetzt aber - nach der Buchlektüre - ständig in Berichterstattungen wahr. Insofern war das schon einmal ein großer Gewinn für mich.

Das Buch hat mich sensibilisiert, hat mir mit Situationen aufgezeigt, die ich bislang nicht unter dem Blickwinkel betrachtet habe.
Das Layout gefällt mir sehr gut, es ist klar und gliedert schön.

Die Inhalte werden mit Praxisbeispielen und Reflexionsmöglichkeiten immer wieder ergänzt.

Sprachlich wie bereits erwähnt nicht ganz ohne für mich, definitiv kein Buch, das ich mal so eben nach einem langen Arbeitstag nebenbei lesen konnte.

Der für mich wichtigste Teil, nämlich wie wir Mädchen stärken können, kam mir ein wenig zu kurz.

Insgesamt aber ein aufschlussreiches Buch.
Oder wie die Autorin sagt: "Lass uns die Rebellion beginnen."

Bewertung vom 10.04.2022
Mr. Tan;Miss Prickly

Die schreckliche Adele 02


gut

O.k., meine Überschrift ist etwas hart, aber nachdem das Buch mit "grimmig, grandig, grandios" beworben wird, konnte ich nicht anders.

Ich habe Adele wirklich eine Chance gegeben, es ist jetzt schon der zweite Band, den ich lese, aber wir werden einfach nicht warm miteinander.

Adele ist wirklich schrecklich, der Buchtitel verspricht nicht zu viel.

Empfohlen wird der Comic schon ab sieben Jahren und das passt für mich gar nicht.
Adele will ständig ihre Haustiere umbringen, malt Galgenmännchen an ihre Kinderzimmerwand und der Humor ist tiefschwarz und böse.
Eigentlich mag ich so etwas ja, aber hier bin ich nur mittelmäßig begeistert.
Ja, manche Stellen fand ich dann tatsächlich lustig, ich gestehe, aber halt nicht für kleine Kinder ab sieben Jahren.

Im Unterschied zu Band eins fand ich die Eltern diesmal ja sehr cool. Sie bekommen keinen Nervenzusammenbruch angesichts ihrer Tochter, sondern kontern trocken.
Beispielsweise als Adele auf die Frage nach Obstsalat mit "Igitt, nein" antwortet und die Mutter dann fragt "wer möchte gehäckselte Feen"? Klar, dass Adele da nicht nein sagt.
Solche Szenen fand ich schon lustig - aber ob das Siebenjährige verstehen und bzw. oder witzig finden? Hm hm hm.
Bei der Zwölfjährigen hier ist das Buch jedenfalls durchgefallen.

Fazit: Adele ist schon speziell. Wenn man bitterbösen Humor mag, kann das eine spaßige Lektüre werden, ob Kinder mit der Art Humor etwas anfangen können, bezweifle ich aber.

Bewertung vom 10.04.2022
Mohlin, Peter; Nyström, Peter

Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2


ausgezeichnet

John Adderley ist zurück, es gibt einen zweiten Band. Doch nicht nur mit ihm gibt es ein Wiederlesen, sondern auch mit weiteren Charakteren aus Band eins wie Trevor, dem Agentenfreund und Mona von der Landeskriminalpolizei.

Dieses Mal ermittelt John im Mordfall einer jungen Frau, die Geschäftsführerin einer neuen Dating App ist.
Aber auch seine Vergangenheit holt ihn ein, wie oben schon erwähnt, ist auch Trevor wieder mit an Bord.

Ich habe das Buch wieder atemlos (naja, natürlich nur gefühlt atemlos) durchgelesen, da es wieder sehr spannend war.

Hier war neben dem eigentlichen Fall sowohl die Rahmenhandlung mit der Dating App (wieviel wollen wir von uns preisgeben) und noch viel mehr die inneren Konflikte Adderleys so nachdenklich stimmend bzw. aufwühlend.
Er muss viel durchmachen und Entscheidungen treffen, die sein Leben verändern.

Für mich ist es das, was die Reihe ausmacht. Für mich stehen John und sein Leben im Zeugenschutzprogramm und der eigentliche Fall gleichwertig nebeneinander.
Freunde von geradlinigen Krimis ohne viel Privatleben und Drumherum der Ermittelnden werden hier vermutlich nicht glücklich.
Alle anderen finden hier sehr gute Krimiunterhaltung.