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büchernarr

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Insgesamt 393 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2017
Grebe, Camilla

Wenn das Eis bricht / Profilerin Hanne Bd.1


gut

Von dem Autorenduo Camilla Grebe, Åsa Träff habe ich schon das Buch Mann ohne Herz gelesen und meine Rezension lief positiv aus. Etwas weniger gut hat mir jedoch dieses Buch gefallen, wo sich C. Grebe nun als die einzelne Schriftstellerin versucht. Da es sich hier um einen über 600 Seiten Wälzer handelt ist klar, dass es nicht immer spannungsreich zugehen und es manchmal auch zu dem einen oder anderen Tief kommen kann. Dies war für mich der Fall als etwas zu viel persönliches von den Protagonisten erzählt wurde, das man eigentlich im Sog der Ermittlungen weniger brauchte.
Überhaupt wird in dem Buch viel aus der Vergangenheit der Protagonisten aufgeknüpft wobei einiges schon zum Teil mit der Auflösung des Falles zu tun hat. Zu dem Fall selbst: ein reicher Geschäftsmann findet eine Frau enthauptet in seinem Haus vor und verschwindet spurlos. Neben dem Kriminalkommissar arbeitet die Kriminalpsychologin Hanne unterstützend. Ihre Lebenssituationen werden detailiert in der Ich-Form geschildert, doch da ist auch eine dritte Person, Emma, über die wir so einiges erfahren. Der Mord hat viele Ähnlichkeiten mit einem alten ungeklärten Fall und schnell werden hier Zusammenhänge geknüpft.
Die Auflösung ist logisch und nachvollziehbar, nur dass man vom dem Familiendrama der Ermittler etwas übermüdet ist. Fazit: kann man lesen, muss aber nicht.

Bewertung vom 11.04.2017
Ribeiro, Gil

Lost in Fuseta / Leander Lost Bd.1


ausgezeichnet

Ein portugiesischer Regionalkrimi vom Feinsten! Der Hamburger Kommissar Leander Lost wird durch ein Austauschprogramm nach Portugal geschickt in der Region Algavre. Dort muss er erst mit seinen neuen Kollegen warm werden, was wegen seines etwas eigenartiger Charakters anfangs nicht ganz einfach ist. Fakt ist nämlich, dass er milde Anzeichen des Asberger-Autismus vorzeigt, was die Kommunikation mit seinen Mitmenschen etwas erschwert. Doch als die übrigen Kollegen, Graciana Rosado und Carlos Estevez, nicht zuletzt mit Hilfe von Soraia, der Schwester Rosados, verstehen wie Leander tickt, ist nun alles einfacher. Gleich am ersten Tag seiner Ankunft in Algavre Findet sich Leander schon mit einem Mordfall konfrontiert und hilft wesentlich zu seiner Auflösung.
Die landschaftliche Atmosphäre des Buches ist neben dem Kriminalfall das A und O, die Beschreibungen sind einfach fantastisch und man möchte direkt den Flieger nehmen. Tolle Sommer-Vorbereitung und eine Krimiart von der ich gerne die Fortsetung lesen möchte. Und deren Fortsetzung, und die danach bestimmt auch und..

Bewertung vom 11.04.2017
Töpfer, Anne

Das Brombeerzimmer


sehr gut

Nora erleidet einen Schicksalsschlag als ihr geliebter Ehemann durch eine Herzmuskelerkrankung plötzlich stirbt. Nora leidet sehr und versucht ihre Trauer mit Marmeladenkochen zu überwinden, da dies das gemeinsame, geliebte Hobby der beiden war. Als sie beim Aufräumen einen Brief von einer Verwandten Julians findet, macht sie sich auf der Suche nach ihr. Klara wohnt in Mecklenburg Vorpommen und ist ebenfalls vernarte Marmeladenköchin.
Bevor Julian starb wollte er seine Frau mit einem Überraschungsrezept von Klara noch eine Freude machen, aber dazu kam es ja leider nicht.
Die übrige Verwandschaft ist nicht gerade froh über Noras Entscheidung, Tante Klara zu besuchen, da diese auch ein Geheimnis verbirgt. Die beiden Frauen kommen sich peau a peau näher und eine neue Freundschaft entsteht. Und das Geheimnis bleibt natürlich nich länger eins.
Eine zu beginnend traurige, gefühlvolle Story, treffend erzählt mit einem Schuss Spannung am Ende, bestens für unterhaltsame Lesestunden zu empfehlen. Die Marmeladenrezepte sind das i-Tüpfelchen des Buches und da ich selbst sehr gerne Marmeladen koche, bleiben sie sicherlich nicht unausprobiert!

Bewertung vom 07.04.2017
Booy, Simon van

Mit jedem Jahr


ausgezeichnet

Ein rührender Roman, der eine Vater-Tochter Beziehung beschreibt bsw. Onkel-Nichte Beziehung und die zeigt, das Menschen sich aus Liebe ändern können. Die kleine Harvey wird zur Weise als ihre Eltern plötzlich bei einem Autounfall ums Leben kommen. Als einziger Verwandter und Erziehungsberechtigter wird ihr Onkel Jason ausfindig gemacht, ein ehemaliger Sträfling, der anfangs alles andere als geeignet für die Vaterrolle erscheint. Dennoch entpuppt sich Jason als liebevoller und gefühlvoller Vaterersatz und die kleine Harvey findet einen würdigen Elternteil. Jason ändert sich durch Harvey auch in seinen Gewohnheiten zum Guten und erkennt Stellen an sich, die er nicht von sich kannte.
Die Geschichte springt von der Gegenwart in die Vergangenheit, da Harvey und Jason sich in der Gegenwart treffen und mithilfe einer Geschenkbox von Harvey an ihren Onkel in Erinnerungen abtauchen.
Die Geschichte ist darüber hinaus sehr treffend erzählt und die Protagonisten schliesst man sofort ans Herz, obwohl Jason einem am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen mag. Da die Story auch relativ kurz ist, kommt keine Langeweile auf und sie ist im Nu durchgelesen. Vier aus fünf Sterne von mir.

Bewertung vom 24.03.2017
Tuil, Karine

Die Zeit der Ruhelosen


ausgezeichnet

Eine anspruchsvolle Lektüre über die überraschende Wendungen im Leben. Es wird die Geschichte dreier Männer erzählt, deren Lebensgeschichten sich im Laufe des Buches in irgendeiner Art und Weise zusammenfügen, obwohl sie anfangs wenig miteinander gemein haben. Roman Rollar kehrt nach einem Militäreinsatz mit phyhischem Trauma zurück und kann sich nur schwer im sozialen Leben wieder einfinden. Osman Diboula, ein farbiger Politiker, ist soweit erfolgreich, seiner dunklen Hautfarbe aber wegen stösst er auf gewisse Barrieren, die in Endeffekt auch seine Ehe zerstören.
Und Marion Vély, reich erzogen, ein Jude, der dies zu verleugnen versucht und erfolgreicher Unternehmer. Er verliebt sich in eine Frau, die ihn aber im Laufe des Buches verachtet, und welche eine Vergangenheit mit Roman hatte. Dies ist nur der Gipfel seines Unglücks, denn es folgen viele Weitere und seine Leben wird ruiniert, sei es durch den Tod seiner Ex-Frau oder einer Kampagne gegen ihn, die seinem Ruf unmittelbar schadet.
Gleichzeitig ist das Buch mit vielen Ereignissen bereichert, die es und die problematische Atmosphäre perfekt ergänzen, wie der Sturz der Twin Towers in New York, der Krieg in Afganistan und im Irak, sowie die Schwierigkeiten die jeder von ihnen in verschiedenen Lebensphasen gegenübertreten muss.
Als sie sich später unter bestimmten Verhältnissen in den Irak gegenübertreten, kommt es zu einem wichtigen Wendepunkt.
Ein Buch, das man nicht so leicht aus der Hand legen kann.

Bewertung vom 10.03.2017
Thesenfitz, Claudia

Meer Liebe auf Sylt


ausgezeichnet

Das Cover des Buches reist einem sofort mit in den Sommer und man ist schon erfreut bevor man mit dem Lesen beginnt. Und die Freude bleibt erhalten, da dass Buch witzig spritzig und mit viel Gefühl und Humor erzählt wie unterschiedliche Menschen zu Freunden werden, wie Veränderungen im Leben einen neuen Sinn geben und dass man nie nie sagen sollte.
Alles beginnt mit dem Geburtstag der 2-jährigen kleinen Emma, der auf Sylt mit ihrer Mutter und den zwei Grossmüttern gefeiert werden soll. Letztere können sich jedoch nicht ausstehen, sei doch die eine eine knallharte Karrierefrau und die andere eine vegan lebende Yogalehrerin. Als die Mutter von Emma, Alexandra, kurzentschlossen nach Amerika reist um dort ihren Mann angeblich von einem Seitensprung zu bewahren, bleiben die Omas alleine mit Emma zurück. Die Konfrontationen warten nicht lange auf sich, doch beide Frauen lernen einige ihrer neuen Seiten kennen und werden letztendlich zu Freundinnen. Jana, die Schwester von Alexandra, frisch getrennt und auf Sinnsuche, begleitet als Patentante Emmas das Ganze und kommt auch zu neuen Erkenntnissen.
Fazit: ein gute-Laune Buch, dass sich einfach liest und mir sehr angenehme Lesestunden bereitet hat. Deshalb vergebe ich für ein Buch dieses Genres 5 Sterne.

Bewertung vom 05.03.2017
Hohmann, Peggy

Der grüne Palast


sehr gut

Der grüne Palast von Peggy Hohmann ist ein fiktiver historischer Roman. Schauplatz sind Österreich und Brasilien im Jahre 1816. Ein wichtiges Ereignis, die Heirat der Erzherzogin Leopoldine mit dem portugiesischen Thronfolger Dom Pedro, aus politischen Gründen, wird ihr Leben für immer verändern. Ihre Reise nach Brasilien, das sie von nun an als ihre neue Heimat betrachten soll, erfolgt nicht problemlos. Gräfin Lazansky begleitet die Erzherzogin bei ihrer langen Reise und dort angekommen werden die beiden Frauen mit der politischen Unsicherheit die in der neuen Heimat herrscht, konfrontiert sowie mit der ganz und gar fremden Lebensart, die der des Adels kaum vergleichbar ist. In dem Buch geht es aber auch um Liebe und Verrat, Freundschaft und Hass und das alles kombiniert mit der exotischen Kulisse Braziliens.
Was noch wichtig zu erwähnen ist: das Buch ist in Briefform geschrieben, was vielleicht nicht jedermann Sache ist. Es wird dadurch direkter und lässt einen einfacher in die Gefühlswelt des jeweiligen Erzählers hineinschlüpfen, jedoch wirkt es manchmal zu eintönig. Mir hätte der übliche Erzählstil besser gefallen, wobei ich aber auch die Geschichte so genossen habe.

Bewertung vom 02.03.2017
Defaux, Tina;Kirschbacher, Laura

Made at Home


gut

Das Buch kam in Ringbuchformat an, was mich weniger begeistert hat, weil es so einen etwas provisorischen Eindruck macht. Das Cover jedoch ist sehr farbenfroh und macht sofort Lust zum Nachbasteln.
Der Inhalt ist in veschiedenen Themen geteilt, über Osterzeit bis hin zu Vater-und Muttertag, den Sommer, sogar ein paar Rezepte sind enthalten. Bei jeder Idee wird auch der Aufwand, den man zur Verwicklichung der Bastelidee braucht erwähnt sowie die Materialien die man dafür benötigt. Somit weiss man schon von vornerein, ob man sich damit befassen möchte.
Die Ideen an sich sind waren dann aber weniger innovativ und besonders, sondern eher gewöhnlich und ohne das gewisse Etwas. Man kann natürlich als Bastelfan ein paar Anregungen entnehmen aber sobald man diverse Begriffe im Internet eingibt, findet man schon sofort zahlreiche Variationen.
Nicht Neues also, einfach nur nett um einen kompakten Einband zu besitzen, was man aber in Ringbuchformat auch einfach selbst drucken und "zusammenbasteln" kann.

Bewertung vom 17.02.2017
Börjlind, Rolf;Börjlind, Cilla

Schlaflied / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.4


ausgezeichnet

Nach zwei gelesenen Börjlind Bänden war dies nun mein drittes Buch des Autoren Duos und wieder mal sehr realitätsnah und scharfkantig. Es geht um Menschenhandel und konfrontiert den Leser mit einer Wirklichkeit, die er sich im Alltagsleben oftmals entziehen möchte. Das Buch hat mich skeptisch zurückgelassen mit den Gedanken, dass wir in alles andere als einer heilen Welt leben. Zum Inhalt:
Ein asylsuchendes Mädchen findet Unterschlupf bei einer Obdachlosen und sie flüchten abseits in einem kleinen Landhaus. Als die Obdachlose Muriel Gefahr wittert, informiert sie Kommissar Tom, einen ebenfalls ehemaligen Obdachlosen. Dieser beschäftigt sich mit dem Mord eines Jungen, er wurde im Wald vergraben aufgefunden.
Obwohl die beiden Handlungsstränge nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, gibt es einen Zusammenhang. Und genau diesen werden Tom und seine Kollegin Olivia versuchen aufzuklären. Dabei werden sie in eine schmutzige, illegale Welt hineingerissen.
Spannend, fesselnd, grandios!

Bewertung vom 11.02.2017
Dieckerhoff, Christiane

Spreewaldtod / Klaudia Wagner Bd.2


sehr gut

Ein spannender Regionalkrimi aus dem Spreewald, wie man ihn immer wieder gerne liest. Mit dabei von der Partie ist wieder Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner und ihr Kollege Peter Demel. Beide ermitteln diesmal als ein aus Rumänien stammender Saisonarbeiter in einem der Gurgenfelder Spreewalds tot aufgefunden wird. Als kurz darauf noch eine Frau ermordet wird verwickelt sich der Fall und die Lösung scheint in nicht vorhersehbar. Inmittel der spannungsreichen Ereignisse erleben wir die Hauptprotagonisten und die restlichen Bewohner privat mit all ihren Problemen und Sehnsüchten und am Ende schaffen es sogar Klaudia und Peter ein gutes Team zu werden, was ja im ersten Buch unmöglich vorkam.
Alles in allem ein sehr soliger Krimi, indem nichts zu kurz kam und der Fall verwickelt genug war um die Aufklärung bis zum Ende hinauszuzögern.
Zu guter Letzt sollte man noch hinzufügen, dass die beiden Bücher zwar auch unabhängig voneinander gelesen werden können, aber in Reihenfolge wäre natürlich optimal.