Benutzer
Benutzername: 
Annabell

Bewertungen

Insgesamt 485 Bewertungen
Bewertung vom 28.04.2021
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Die siebte Zeugin / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.1


sehr gut

Fall vor Gericht

Es ist ein Sonntagmorgen wie jeder andere auch. Nikolas Nölting, Verwaltungsbeamter, verlässt das Haus, winkt noch seiner kleinen Tochter Lily zu und begibt sich auf den Weg zur Bäckerei. Dort angekommen überwältigt er erst einen Streifenpolizist und schießt dann in der Bäckerei ohne Vorwand aus heiterem Himmel um sich. Zwei Verletzter und ein Toter. Nikolas schweigt. Seine Frau beauftragt Anwalt Rocco Eberhardt mit dem Fall. Verzweifelt versucht Rocco hinter das Motiv von Nikolas zu kommen. Was hat ihn dazu getrieben aus heiterem Himmel um sich zu schießen? Auch der Rechtsmedizinier Justus Jarmer stößt bei der Obduktion auf eine Überraschung. Sie stoßen in ein Wespennest aus Korruption und Geldwäsche der Berliner Unterwelt. Nimmt alles ein gutes Ende?

"Die siebte Zeugin" ist der erste Teil einer neuen Justiz-Krimi-Reihe von dem neuen Autorenduo Florian Schwiecker und Michael Tsokos.

Ich bin eher durch Zufall auf dieses Buch gestoßen. Daher bin ich erstmal ohne große Erwartungen gestartet. Schnell wurde es für mich recht interessant. Man merkt, dass die beiden Autoren hier ihr Fachwissen mit einfließen haben lassen. Für einen Laien ist es sehr verständlich geschrieben und es ist interessant zu erfahren wie es vor Gericht abläuft und wie ein Anwalt sich für seinen Mandanten einsetzen kann.

Aber es wurde nicht nur der Gerichtsfall abgehandelt, sondern die Protagonisten selbst hatten eine Geschichte. Durch die familiäre Situation von den Protagonisten wurde hier eine familäre Atmosphäre geschaffen.

Der Schreibstil ist klar strukturiert und ließ sich flüssig lesen. Die kurzen Kapitel lassen einen quasi nur so durch das Buch fliegen, weil man sich immer sagt "komm ein Kapitel geht noch".

Man hat hier zwar kaum Spannung, da es ja kein Kriminalfall ist, wo der Täter noch unbekannt ist und noch ermittelt werden muss, aber es ist trotzdem auf eine andere Art und Weise spannend, weil hier der Anwalt Rocco Eberhardt mit seinen eigenen Möglichkeiten versucht hinter das Motiv der Tat zu kommen.

Mein Fazit:
Es war jetzt nicht unbedingt ein Highlight, aber doch mal eine ganz interessante Lektüre für zwischendurch.

Bewertung vom 20.04.2021
Cross, Ethan

Die Stimme der Rache / Ackerman & Shirazi Bd.2


sehr gut

November McAllister konnte dem Black Rose Killer entkommen. Nun wird sie in einem abgelegenen Farmhaus von der Polizei versteckt. Francis Ackermann jr. und seine Partnerin Nadia Shirazi vom FBI sind auf dem Weg dorthin, um November zu übernehmen. Doch so schnell sie auch sind, Black Rose ist schneller als sie. Er hat November schon wieder in seine Gewalt gebracht und die Polizisten umgebracht. Die Jagd ist eröffnet. Black Rose schneint immer einen Schritt voraus zusein auch gegenüber Ackermanns genialen Schachzügen.

"Die Stimme der Rache" ist der zweite Teil mit dem FBI-Duo Francis Ackermann jr. & Nadia Shirazi. Den ersten Teil kenne ich noch nicht, aber auch ohne Vorkenntnisse konnte ich das Buch sehr gut lesen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl mir würde Vorwissen fehlen.

Den Schreibstil habe ich als angenehm und flüssig lesbar empfunden. Durch die unterschiedlichen Handlungsstränge und Erzählperspektiven wurde für Abwechslung gesorgt. Nur die Spannung war mal da und dann auch mal wieder weg. Die Handlung fing spannend an, ist dann aber schnell abgeflacht und war dann eher nur ein Dahingeplätscher. Nach der Hälfte nahm die Spannung wieder zu und blieb auch.

Den Charakter Francis Ackermann jr. finde ich einfach nur cool. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen Serienkiller sympathisch finde, aber allein durch seine Art und seine Sprüche mit seinem schwarzen Humor habe ich ihn in mein Herz geschlossen. Nur seine Handlungen als FBI-Agent scheint vielleicht ein wenig unrealistisch, aber sie passen widerum zu ihm als ehemaligen Serienkiller.

Schade fand ich es, dass schon früh bekannt ist, wer der Black Rose Killer ist. Ich hatte gerne mitgerätselt, wer denn dahintersteckt, aber dafür bekommt der Leser ein spannendes Katz und Maus-Spiel mit brutalen Szenen, die nichts für schwache Nerven sind, geboten.

Mein Fazit:
Trotz einiger Längen am Anfang, ist das ein klasse Buch mit einem sehr außergewöhnlichen Protagonisten. Lesenswert.

Bewertung vom 11.04.2021
Conrad, Alex

Tod auf der Finca


gut

Nach ihrer Beförderung zum Sargento wird Carmen Munar von Palma nach Inca versetzt. An ihrem ersten Arbeitstag bekommt sie es gleich mit einem Todesfall durch einen Schweinebiss zu tun. Alles deutet darauf hin, dass der Zuchteber seinem Züchter in den Oberschenkel gebissen hat und er dadurch verblutet ist. Ihr Ex-Mann Peter äußert Zweifel, da er den Zuchteber kennt und weiß, dass er niemals sein Herrchen angeriffen hätte. Auch wenn Carmen die Einmischung nicht gefällt, wird sie misstrauisch und fängt an zu ermitteln. Während der Ermittlungen muss sie sich bei ihren neuen Kollegen beweisen, aber nicht nur das, auch ein alter Fall holt sie wieder ein und es wird brenzlig.

Anfangs war es sehr langatmig. Die Einführung um die Hauptprotagonistin Carmen Munar, ihre Beförderung und dem anstehenden Umzug nach Inca wurden sehr viele Seiten und Zeit gewidment ohne dass etwas wirklich Interessantes passiert ist. Gefühlt waren die Protagonisten mehr mit Essen und Kaffee trinken beschäftigt als alles Andere. Das fand ich recht lahm und langweilig und ich hatte Mühe weiterzulesen, weil meine Gedanken immer abgeschweift sind.

Als dann aber die Einführung zu Ende war und auch endlich der Ermittlungsfall begonnen hat wurde es dann auch spannend und man wurde als Leser eingeladen mitzurätseln. Auch was den alten Fall angeht, welcher Carmen nun wieder eingeholt hat.

Dennoch war es recht vorhersehrbar. Es gab kaum unerwartete Wendungen und man hatte gleich zu Beginn schon eine Ahnung wer dahintersteckt, die sich dann am Ende auch bestätigt hat. Auch wurden einige Aspekte bzw. Auffälligkeiten angesprochen, die dann im weiteren Verlauf aber auf der Strecke geblieben sind und nicht mehr zur Sprache gekommen sind. Das Aftershave von Carmens Verfolger ist mir hier besonders im Gedächntis geblieben.

In der Handlung gab es viele Personen, die alle einen Namen bekommen haben und auch der Zuchteber, der hier mit im Vordergrund stand hatte einen Namen. Sie tauchten aber alle Nacheinander in der Handlung auf, sodass es zu keinem Durcheinander gekommen ist.

Gefallen hat mir aber der schöne Lokalkolorit durch die schönen Umgebungsbeschreibungen und der gute Schreibstil, der sich angenehm und flüssig lesen lässt.

Mein Fazit:
Ein guter und ein bisschen außergewöhnlicher Kriminalfall, der aber erst spät in die Gänge kommt. Hier ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.

Bewertung vom 10.04.2021
Strobel, Arno

Die Spur der Mädchen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.1


sehr gut

Nachdem Max Bischoff beim KK11 in Düsseldorf sein Dienst niedergelegt hat und an der Polizeihochschule in Köln angefangen hat, um dort auszubilden, hofft er auf ein ruhigeres Leben. Doch die Fälle finden ihn trotzdem. Der Vater von Leni Benz, die seit 6 Jahren verschwunden ist, bittet ihn um Hilfe. Max will ablehnen, aber irgendwie kann er es doch nicht. Zu viele ungeklärte Fragen. Warum steht Lenis Ranzen auf einmal wieder in der Wohnung? Wie kommt der nach all der Zeit dort hin? Aktuell sind auch wieder Mädchen spurlos verschwunden und es gibt Parallelen zu Lenis Verschwinden. Wie hängt das zusammen?

"Mörderfinder" ist der erste Band einer neuen Reihe mit Fallanalytiker Max Bischoff, bekannt aus der "Im Kopf des Mörders"- Trilogie. Die Trilogie kenne ich bislang noch nicht und so habe ich mich anfangs etwas verloren gefühlt, was die Vergangenheit von Max angeht. Doch Arno Strobel hat es ganz gut hinbekommen, dass man sich auch ohne Vorkenntnisse sehr schnell zurecht findet. Aber durch die fehlenden Vorkenntnisse ist Max für mich etwas blass geblieben.

Auch in diesem Buch findet man wieder den tollen fesselnden Schreibstil. Durch den fesselnden Schreibstil und den psychisch nervenaufreibenden Parts in der Handlung entwickelt sich der Fall recht rasant, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Dazu kommen noch die unterschiedlichen Perspektiven zwischen den einzelnen Protagonisten, mit denen er bei mir für Abwechslung und Spannung gesorgt hat.

Einziges Manko war, dass mir die Story hier etwas zu flach war. Das brisante Thema, welches ich hier ohne spoilern nicht verraten möchte, wurde super verwebt. Leider war es aber für mich sehr vorhersehbar und ich habe schon früh die Rätsellösung gehabt. An der Stelle hätte ich mir noch einige unerwartetete Wendungen und Verwobenheiten gewünscht. Auch das Ende hat mir nicht so ganz gefallen, ich habe mir hier mehr erhofft.

Mein Fazit:
Eine tolle Mischung aus Psychothriller und Ermittlungen mit einem brisanten Thema. Ein fesselnder, psychisch nervenaufreibender Schreibstil und rasantem Tempo machen "Mörderfinder" zu einem sehr guten Buch. Ein MUSS für alle Thriller-Fans.

Bewertung vom 05.04.2021
Mosse, Kate

Die Stadt der Tränen / Minou Joubert Bd.2


sehr gut

In "Die Stadt der Tränen" wird man um das Jahr 1572 nach Frankreich geführt. Zu der Zeit ist das Land geprägt durch die damaligen Religionskriegen zwischen den Hugenotten und den Katholiken, die viele Tote fordern. Es besteht Hoffnung auf Frieden, denn die anstehende Hochzeit zwischen dem Hugenottenkönig Heinrich von Navarra und der Katholikin Margarete von Valois sollen die Wogen geglättet werden. Fern im Süden, in Puivert bekommt Minou Reydon und ihre Familie eine Einladung zu diesem großen Fest. Sie machen sich auf den Weg nach Paris. Doch sie weiß nicht, dass auch ihr Erzfeind Vidal dort sein wird und sie ahnt auch nicht, dass es in der Bartholomäusnacht zu blutigen Kämpfen und einem tragischen Schicksal kommt, welches ihre Familie brutal auseinader reißen wird...

"Die Stadt der Tränen" ist derzweite Band um die Familie Reydon-Joubert. Ich kannte den Vorgängerband "Die brennenden Kammern" nicht und deswegen habe ich etwas gebraucht um in die Handlung richtig reinzukommen. Mit den Protagonisten musste ich mich erst vertraut machen, um zuordnen zu können wer welche Beziehung zu wem hatte. Daher würde ich empfehlen den ersten Band vorweg zu lesen, wer ihn noch nicht kennt.

Super gefallen hat mir der bildliche Schreibstil. Der Erzählstil war der Zeit angemessen, doch trotzdem ließ es sich angenehm und flüssig lesen. Durch die Beschreibungen konnte ich mir meine ganz eigenen Bilder im Kopf aufbauen und in die vergangene Welt versinken. Und ganz nebenbei erfährt man noch Neues über die damalige Zeit. Der Autorin ist es gut gelungen historische Fakten mit Fiktion zu verbinden.

Auch gefallen haben mir die unterschiedlichen Handlungsorte sowie die unterschiedlichen Protagonisten zwischen deren Handlungsstränge immer wieder gewechselt wurde. Das hat für Abwechslung und Spannung gesorgt.

Die Protagonisten wurden alle sehr gut beschrieben. Jede Figur wurde ausgeschmückt, sodass der Leser Sympathie und Mitgefühl zur Figur entwickeln konnte und natürlich auch gerne ihre Weiterentwicklung wissen möchte.

Leider gab es recht viele Zeitsprünge. Auf der einen Seite fand ich sie nicht schlecht, weil man durch die tragischen Ereignisse zuvor passiert sind, dann die Gefühlslage der betroffenen Protagonisten selbst nachempfinden konnte, doch leider wurde man nie wirklich rückwirkend darüber aufgeklärt was in der Zwischenzeit passiert ist. Grade zum Schluss, bei dem letzten Zeitsprung, wirkte das Ende dadurch etwas abgehackt, wie als wenn sie zum Schluss kommen musste um ihre Seitenzahl einzuhalten.

Mein Fazit:
Bis auf die Zeitsprünge fand ich das ein rundum gelungener historischen Roman, der einen die Hugenottenkriege verbunden mit Fiktion näher bringt. Ich freue mich bereits jetzt schon auf die Nachfolgebände, die ich auch unbedingt lesen möchte.

Bewertung vom 04.04.2021
Enger, Thomas;Horst, Jørn Lier

Blutnebel / Alexander Blix und Emma Ramm Bd.2


ausgezeichnet

Terroralarm in Oslo. In der Silvesternacht ist am Rathauskai eine Mülleimerbombe hochgegangen. Viele Menschen wurden verletzt und es gibt auch einige Tote. Kommissar Alexander Blix zieht ein Opfer aus dem Wasser. Dieses Opfer ist keine Unbekannte für ihn. Es handelt sich um Ruth-Kristine Smeplass, die Mutter der vor zehn Jahren gekidnappten Patricia. Blix ermittelte damals in dem Fall, doch seine Ermittlungen blieben erfolglos. Er spürt durch den Bombenanschlag eine neue Spur und fängt die Ermittlungen wieder hervorzuziehen. Zusammen mit Emma Ramm deckt er wieder ein Verbrechen auf.

"Blutnebel" ist der zweite Band mit Kommissar Alexander Blix und Journalistin Emma Ramm. Er lässt sich unabhängig vom ersten Band lesen, doch ich empfehle zuerst den ersten Band zu lesen, da dieser hauptsächlich Emmas Psyche prägt.

Sehr gut gefallen haben mir wieder die unterschiedlichen Handlungsstränge und Perspektiven der einzelen Protagonisten, die hier und da auf einander treffen. Das hat bei mir für Abwechslung und Steigerung der Spannung gesorgt, da ich immer wissen wollte was als Nächstes passiert.

Wenn man die beiden Bände miteinander vergleicht, finde ich, dass Band 2 das komplette Gegenteil zu Band 1 ist. Während Band 1 sehr temporeich und von Hochspannung geprägt war, steht hier in Band 2 die Ermittlungsarbeit des Cold Case "Patricia" im Vordergrund.

Die Ermittlungsarbeit war sehr interessant und spannend. Stück für Stück werden die einzelnen Puzzleteile zusammengesetzt bis ein klares Bild entsteht. Als Leser kann man dem sehr gut folgen und wird eingeladen mitzurätseln.

Die Charaktere Blix und Emma werden wieder weiterentwickelt und bekommen noch mehr Tiefe. Man bekommt ihre privaten Probleme und bei Emma ihre angeschlagene Psyche zu spüren, was beide Charaktere lebendig, natürlich aber auch sympathisch macht.

Mit dem angenehmen und flüssigen Schreibstil und den Beschreibungen hat das Autorenteam eine tolle düstere Atmosphäre geschaffen.

Mein Fazit:
Wieder ein sehr gelungener Band des Autorenteams. Düstere Atmosphäre, ein ungeklärter Cold Case und lebendige Charaktere. Eine sehr interessante Ermittlungsarbeit macht es spannend und sehr lesenswert.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2021
Jensen, Svea

Nordwesttod / Soko St. Peter-Ording Bd.1


sehr gut

Zwei Kommissare, die sich versetzen lassen. Nach ihrer Scheidung braucht LKA-Ermittlerin Anna Wagner Abstand und lässt sich aus der Landeshauptstadt Bayerns nach Kiel versetzen, wo eine neue Vermisstenstelle beim LKA aufgebaut werden soll. Gleich bei ihrem ersten Fall wird sie nach St. Peter-Ording geschickt. Die junge Umweltaktivistin aus einer einflussreichen Hoteliersfamilie, Nina Brechtmann, wurde vermisst gemeldet. Hendrik Norberg hat sich nach dem Tod seiner Frau von der Mordkommission zurück nach St. Peter-Ording versetzen lassen und tritt hier nun den Dienst als Dienststellenleiter der Streifenpolizei an. Er versteht erst nicht ganz warum Anna extra dafür in seinem Revier ist, aber nach kurzer Zeit ist auch sein Ermittlungsinstikt gepackt und sie ermitteln gemeinsam in dem Fall. Wurde Nina entführt oder hat die junge Frau ein Geheimnis?

"Nordwesttod" ist der Auftakt der neuen Reihe "Soko St.Peter-Ording".

Nach dem spannenden Prolog fand ich den Einstieg etwas zäh. Es hat etwas gedauert, bis die Ermittlungen endlich Fahrt aufgenommen haben und ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte. Davor wurden die Protagonisten beschrieben, meist mitten im Geschehen, sodass es einem etwas schwer fiel wer zu wem welche Verbindungen hat.

Die Hauptprotagonisten haben eine gewisse Tiefe. Beide haben ihre eigene Geschichte und ihre Ecken und Kanten. Neben dem Fall standen hier auch die familiäre Hintergründe und ihre ganze eigene private Geschichte im Vordergrund. Das hat die Protagonisten sympathischer und lebendiger gemacht. Natürlich hat dies auch für Abwechslung und Spannungssteigerung beim eigentlichen Fall gesorgt.

Den Schreibstil fand ich manchmal etwas holprig durch die verschachtelten Sätze, aber sonst war es trotzdem ein angenehmes Lesen.

Sehr gut gefallen hat mir die tolle und interessante Ermittlungsarbeit. Als Leser fängt man auch an mitzuermitteln, wer denn nun der Täter ist. Ich habe auch hin und her überlegt, aber zugegeben ein bisschen vorhersehbar war es schon.

Besonders gut fand ich die tollen Ortsbeschreibungen. Man fühlt sich, als wenn man direkt in SPO ist und die beiden Ermittler auf Schritt und Tritt begleitet. Ich habe auch sofort Sehnsucht nach dem Ort an der Nordseeküste bekommen.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungener Auftakt in eine neue Reihe. Interessante Ermittlungen im wunderschönen SPO. Sehr für Krimifans zu empfehlen. Ich freue mich schon auf Band zwei!

Bewertung vom 28.03.2021
Schiller, B.C.

Dunkeltot, wie deine Seele


gut

In der Nähe des mysteriösen Ortes Blumenthal taucht in einem Waldgebiet eine verhungerte Frau am Straßenrand auf und stirbt. Bereits ein Jahr zuvor wird in einem alten DDR-Bunker ebenfalls eine verhungerte Frau gefunden. Der Verdacht fällt auf die beiden Geschwister Zoey und Adam, die im Elite-College studieren. Um sie zu überführen wird Targa Hendricks, die beste Undercover-Ermittlerin des BKAs eingesetzt. Sie vermutet, dass den beiden etwas Schreckliches in ihrer Kindheit passiert sein muss und versucht dahinter zukommen. Doch als sie es erfährt ist es schon zu spät...

Bei "Dunkeltot, wie deine Seele" handelt es sich um den 3. Teil der Reihe mit der Undercover-Ermittlerin Targa Hendricks. Auch wenn man die beiden Vorgänger nicht kennt, kann man das Buch ohne Vorkenntnisse lesen.

Ich bin etwas schwer in die Handlung reingekommen. Die vielen Perspektivwechsel waren mir am Anfang zu viel. Ich konnte schwer folgen und wusste an mancher Stelle nicht mehr worum es eigentlich geht. Doch im weiteren Verlauf waren die Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Protagonisten super. Sie haben für Abwechslung und den Spannungsaufbau gesorgt.

Schade fand ich es, dass man von Anfang an weiß, wer dahinter steckt. Nie fällt der Verdacht auf jemand anderes. Dadurch fehlte fehlte mir hier auch leider die Ermittlungsarbeit und die Spannung ging etwas verloren. Die Handlung plätscherte mehr so vor sich hin. Erst zum Finale wurde es richtig spannend. Ich finde es schöner wenn man mitermitteln kann, aber hier wollte ich trotzdem weiterlesen, weil ich wissen wollte, wie die beiden überführt werden.

Der Schreibstil war zwar ganz gut, aber gefiel mir nicht so. Er wirkte manchmal etwas abgehackt. Durch die vielen kurzen Sätze wirkte es teilweise auch sehr gehetzt.

Die Charaktere blieben bis auf Targa recht blass. Dadurch konnte ich mich nicht so wirklich in die Protagonisten einfühlen.

Mein Fazit:
Ein Thriller mit einem sehr außergewöhnlichen Hintergrund, den ich so noch nicht gelesen habe, aber leider mit einigen Schwachstellen. Da ist auf jeden Fall noch Potenzial nach oben.

Bewertung vom 21.03.2021
Suiter Clarke, Amy

Der Countdown-Killer - Nur du kannst ihn finden


sehr gut

True-Crime-Podcasterin Elle Castillo wagt sich an den spektakulären Fall des Coutdown-Killers. Er entführte immer drei junge Frauen. Alle in einem Abstand von drei Tagen und jede war immer ein Jahr jünger als die andere. Jede war innerhalb von sieben Tagen tot, bis sein zehntes Opfer ihm entkam. Die Serie riss ab und der Countdown-Killer wurde nie gefasst. Elle möchte Gerechtigkeit für die Opfer und so beleuchtet sie diesen Fall des Countdown-Killers in ihrem Podcast. Nur kurze Zeit später verschwindet wieder eine junge Frau. Ein Trittbrettfahrer oder ist der Killer von damals wieder zurück?

"Der Countdown-Killer" soll der erste Teil der neuen Reihe um Podcasterin Elle Castillo sein. Allerdings hatte ich manchmal das Gefühl es wäre schon Teil X dieser Serie. Bei ihrer Zusammenarbeit mit Commanderin Aayan hat man recht stark das Gefühl. Immer wieder wird auf vergangene Fälle Bezug genommen und wie Elle sich da verhalten hat.

Den Beginn der Handlung fand ich recht zäh und die Podcastabschnitte, in denen die Vorgehensweise von dem Countdown-Killer erläutert wurde, fand ich etwas störend, weil ich darauf gewartet habe das endlich etwas Spannendes passiert.

Aber im weiteren Verlauf fand ich diese Podcastabschnitte eine willkommene Abwechslung. Während dieser Abschnitte konnte man sich noch mal Gedanken über das gerade in der Gegenwart Passierte Gedanken machen.

Ich finde diesen Podcast sehr zeitgemäß. Man kann die Abschnitte auch hören. Das wurde vom Verlag toll umgesetzt.

Der Erzählstil ist recht innovativ. Es lässt sich super lesen und es ist abwechslungsreich. Die Story bekommt durch die True-Crime-Podcasterin Elle eine eigene Dynamik. Ich ffand es eine tolle Idee eine Podcasterin in die Rolle einer Ermittlerin schlüpfen zu lassen.

Allerdings fand ich es die ganze Zeit etwas vorhersehbar. Ich hatte schon sehr früh eine Ahnung wer dahinter steckt und so waren die Wendungen nicht mehr wirklich überraschend.

Elle hat ein traumatisches Erlebnis in ihrer Kindheit erfahren, welches das war erfährt der Leser ziemlich zum Ende. Dadurch bekommt der Charakter Ecken und Kanten und man versteht auch zum Ende ihrer Hintergründe. Allgemein finde ich, dass die Autorin eine Vielfalt mit den Charakteren, die unterschiedlicher nicht sein können, ins Buch bringt.

Mein Fazit:
Wenn das Zähe am Anfang und die Vorhersehbarkeit nicht gewesen wäre, wäre es ein Top-Buch gewesen. Aber es war trotzdem recht spannend und interessant. Es gibt auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 14.03.2021
Hancock, Anne Mette

Leichenblume / Heloise Kaldan Bd.1


sehr gut

Die Kopenhagener Investigativ-Journalistin Heloise Kalden erhält von der gesuchten psychopathischen Mörderin Anna Kiel einen mysteriösen Brief. In diesem Brief stehen Dinge über Heloise, die sonst eigentlich niemand wissen kann. Heloise beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und stellt sich gewisse Fragen. Warum schreibt Anna Kiel ihr diesen Brief, woher hat sie die Informationen über sie? Auch Kommissar Erik Schäfer bekommt zur gleichen Zeit einen Hinweis zu der gesuchten Mörderin. Der Weg führt ihn zu Heloise Kaldan. Schwebt sie etwa in Gefahr?

"Leichenblume" ist der Auftakt in eine neue Thriller-Reihe mit einem ungewöhnlichen Ermittlerpaar, der Kommissar Erik Schäfer und die Investigativ-Journalistin Heloise Kalden.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt sich flüssig lesen. Die verschiedenen Protagonisten und die verschiedenen Perpektiven, zwischen denen gewechselt wird sorgen für Abwechslung und Spannungsaufbau. Der Wechsel zwischen der Perspektive von Heloise und Erik Schäfer haben mir sehr gut gefallen. Jeder hat auf seine Art und Weise an dem Fall ermittelt und so wurden die Dinge unterschiedlich beleuchtet.

Beide Hauptprotagonisten waren mir sympatisch. Heloise hat ihre Ecken und Kanten. Sie recht unnahbar und hat eine Mauer um sich gezogen. Der Grund dafür liegt in ihrer Vergangenheit, den man zum Ende des Buches erfährt. Erik Schäfer dagegen ist noch recht blass geblieben. Hier hatte er nur die Rolle des ermittelnden Kommissars aber man hat noch wenig von seiner Persönlichkeit erfahren. Ich hoffe, dass er im Fortgang der Reihe noch tiefgründiger wird.

Allerdings war mir die Handlung für einen Thriller etwas lahm. Nach dem Lesen des Klappentextes habe ich hier Nervenkitzel und ein rasantes Tempo grade zum Ende erwartet, was leider ausgeblieben ist.

Auch das Ende konnte mich nicht ganz zufriedenstellen. Es war einerseits recht vorhersehbar, aber auch ziemlich offen und nicht wirklich zu Ende gebracht. Mal sehen wie es in Teil 2, der im Sommer 2021 erscheinen soll weitergeht.

Mein Fazit:
Auf jeden Fall ein gelungener Auftakt, der sehr lesenswert ist. Er hat aber auch noch viel Potenzial nach oben. Ich hoffe Teil 2 wird genauso überzeugend und noch besser. Bin gespannt wie es mit Heloise und Erik Schäfer weitergeht.