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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1258 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2020
Immler, Christian

YouTube - optimal nutzen - Alle wichtigen Funktionen erklärt - Tipps & Tricks


ausgezeichnet

Nicht nur konsumieren, auch produzieren und veröffentlichen ist das Thema

Nach 100 oder mehr veröffentlichten Büchern zum Thema IT weiß Christian Immler, wie er Anwendungskenntnisse an die Frau, den Mann bringt. Von Einsteigerthemen zu den diversen Windows-Versionen, seinerzeit natürlich zur gerade aktuelle Version, über Smartphones, Apps bis hin zu Anleitungen für eher technisch interessierte Leser (Stichwort Raspberry, Knoppix). Der Autor kennt sich aus und gibt sein Wissen gerne weiter.

Als Insider auch hinsichtlich der Möglichkeiten des am weitesten genutzten Video-Portals widmet sich der Autor natürlich der Geschichte von YouTube und dem Konsum der dort zu findenden Video-Sequenzen.
Schwerpunkt ist aber die Produktion, dem Aufbereiten (Wasserzeichen einbetten beispielsweise) von Videos.

Techniktipps (Virtual Reality, YouTube auf xBox one als Beispiel), zusätzliche Apps, Live Streams, YouTube auf Android-Smartphones oder iPhones - Christian Immler lässt in diesem kleinen Büchlein kein Thema aus.

Bewertung vom 22.12.2020
Schmidt, Lothar;Neumann, Peter V.

Highlights Mallorca


ausgezeichnet

Nichts für Ballermänner (und Ballerfrauen...)

Das Mallorca weitaus mehr zu bieten hat als Sangria (oder was als solche verkauft wird) mittels 75 Zentimeter langen Trinkhalmen bis zum Dahinkriechen auf allen Vieren aus einem Eimer zu saugen, das zeigt dieser Bild-/Textband.

Für den moderaten Preis von knapp unter 30,00 Euro erhält man einen sehr schönen Einblick in die Schönheiten, die die grösste Insel der Balearen zu bieten hat. Illustriert mit sehr vielen, sowohl von den Motiven als auch von der Druckqualität her mehr als gelungenen Farbfotos werden in den Texten nicht nur die Küstenregionen, sondern auch das Inselinnere beschrieben. Wobei auf den letzten zwölf Seiten auch die Nachbarinseln, sprich Ibiza und Menorca einen bescheidenen Teil abbekommen haben.

In farblich abgesetzten Textbereichen sind immer wieder Informationen zu Radwegen, Wanderungen oder auch mal Markthallen, besonders attraktiv gelegenen Hotels und so weiter zu finden. Mal kleine, mal ganzseitige Ausschnitte aus Land- oder Strassenkarten zeigen den Weg zu den beschriebenen Orten. Die per Auto, Fahrrad oder auch zu Fuss zu erlebenden Strecken werden kurz und knapp beschrieben.

Da die mallorquinischen Sicherheitsbehörden die Exzesse des Ballermann-Party-und-Sauftourismus mit teils drakonischen Strafen zwischen 50,00 bis hin zu 600,00 Euro in den Griff zu bekommen versuchen resp. in den Griff bekommen haben, lohnt sich dieses Buch für all Diejenigen, die Mallorcas Schönheiten mit klarem Kopf und ohne Knick in der Optik geniessen wollen.

Bewertung vom 21.12.2020
Pietsch, Reinhard

Schlag den Duden!


ausgezeichnet

Macht Spaß. Und macht schlau(er)...

Ein sehr sinnvoller, teils sehr amüsanter, abwechslungsreicher, Rätselspaß. Der des Lesers/der Leserin Kenntnisse der deutschen Sprache hervorragend verfestigt, ausbaut, erweitert.

Unterteilt in zwölf Kapitel werden Irrtümer, denen selbst die vermeintlich die deutsche Sprache perfekt beherrschenden hie und da unterliegen. Und das öfter als man denkt.

Die Kapitel sind unterteilt in
Rechtschreibung
Stil
Wörter in Bildern
Grammatik
Fremdwörter
Aussprache
Wortherkunft
Synonyme
Sprachliche Zweifelsfälle
Wortbedeutung
Redewendungen
Zitate und Aussprüche

Zu jeder Frage werden drei Lösungsvorschläge unterbreitet. Manche auf Anhieb zu erkennen, bei vielen muss intensiv überlegt werden.
Zwei Beispiele, einmal einfach (aus dem Kapitel 'Rechtschreibung'), einmal schwer (Kapitel 'Fremdwörter'). Zumindest nach meinem Verständnis:

Alle drei Wörter gibt es, doch nur eines davon hat etwas mit Essen zu tun. Welches?
1 Fonds
2 Fond
3 Font

Das Hendiadyoin ist ein rhetorisches Stilmittel. Welche der unten genannten Wendungen ist dafür ein Beispiel?
1. der weiße Schimmel
2 bitten und flehen
3 Er kam, er sah, er siegte.

Bei jedem Vorschlag wird ein Buchstabe mit einer Kennzahl versehen angeboten. Sind alle Lösungen korrekt, ergibt sich aus den Buchstaben ein Lösungswort, welches Buchstabe für Buchstabe das gesuchte Lösungswort ergibt.

Wer bei den gestellten Fragen gleich im Lösungsteil am Ende des Buches nachschlägt, erweitert zwar auch sein/ihr Wissen. Aber er/sie bringt sich um den ganzen Spaß, den dieses Taschenbuch macht.

Bewertung vom 13.12.2020
Theis, Thomas

Microsoft Access für Einsteiger


ausgezeichnet

Der Umgang und der Einsatz von Access ist kein Hexenwerk

Zumindest dann nicht, wenn dieses Buch neben der Tastatur liegt und es aufmerksam gelesen, besser durchgearbeitet wird. Eine kleinere Mühe, die den Spass an und mit Access deutlich erhöht.

Denn Thomas Theis, der bereits sechs weitere Bücher mit den einleitenden Begriffen "Einstieg in ..." veröffentlicht hat (für ... können die Programmiersprachen C#, PHP7, Python oder VBA eingesetzt werden), versteht es auch hier, nicht nur eben den Einstieg, sondern den sinnvollen, im Endergebnis zeit- und arbeitssparenden Umgang mit der relationalen Datenbank Access verständlich und nachvollziehbar zu ermöglichen.

Die auf der Internetseite des Verlages zum Download verfügbaren Übungsdateien ersparen das mühselige Eintippen der beispielhaften Daten. Im Anhang A sind die Lösungen für die im Verlaufe der Seiten immer wieder mal gestellten Aufgaben zu finden. Wobei es sich für mich nicht ergründen lässt, weswegen der Anhang die Kennung 'A' bekommen hat, 'B', 'C' oder ähnliche Kennbuchstaben gibt es nicht.

Der Autor fängt mit dem ganz einfach verständlichen Grundwissen hinsichtlich relationaler Datenbanken an: warum, wozu, mit welchen Vorteilen sollen sie zumindest bei sehr grossen Mengen an zu verwaltenden Daten eingesetzt werden. Welche Vorüberlegungen muss man anstellen, ehe man sich an die Realisierung der Wunschvorstellungen macht.

Mit einfachen Beispielen geht es weiter, Schritt für Schritt. Bis hin zur Definition korrekter Relationen zwischen Tabellen, einfachen und ebenso die verschiedenen Aktionsabfragen, Berichte, Formulare, Steuerelemente, Gruppierungen der Datensätze, Filtern, Suchen, Berechnungen, integrierte Funktionen, eben all das, was Access an komfortabel zu bedienenden Möglichkeiten bietet.

Wer nun meint, Thomas Theis hat sich in seinen bisher erschienenen Büchern um Programmiersprachen (s.o.) gekümmert, dann wird es in diesem Buch wohl ebenfalls um die Programmierung von und mit Access gehen, irrt.

Was der Autor auf den 429 Seiten über Access verrät, lässt sich profan ausgedrückt zum grössten Teil mit reinem 'Mausgeschubse' verwirklichen.

Eben Access für Einsteiger.

Bewertung vom 13.12.2020

Schatzkammer Deutschland


ausgezeichnet

Was kann Deutschland nicht alles bieten...

Schöne, vom Motiv und Standort des Fotografen auch ungewöhnliche Farbfotos, mal gross, mal klein, hin und wieder auch doppelseitig. Wobei in solch einem Fall der Bindungsfalz das Foto natürlich unterteilt.

Knappe, aber interessante Texte. Wer weiß beispielsweise schon, dass für Kempten das älteste schriftliche Zeugnis für eine deutsche Stadt erhalten ist? Es stammt aus dem Jahr 18 nach Christus, ein griechischer Geograph hat 'Kambodounon', die 'Stadt am Fluss' erwähnt.

Alsfeld, Runkel, Korbach, Blankenburg, Lübben und so weiter. Nicht nur mir werden diese Namen bisher unbekannt gewesen sein, die dortigen Anwohner mögen es verzeihen...

Die Prachtbauten in den allgemein bekannten Städten wie Berlin, Stuttgart, Frankfurt, München, Hamburg oder auch Wismar, um nur einige derjenigen zu nennen, die auf den insgesamt rund 780 Seiten Erwähnung finden, werden auf mehreren Seiten beschrieben.

Wer sich also ein realistisches Bild von den schönen, sehenswerten Seiten, die Deutschland zweifellos zu bieten hat, verschaffen will, liegt mit diesem Buch richtig.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.12.2020
Zintzsch, Andreas;Kübler, Aaron

OneNote, Teams und mehr smarte Tools für den vernetzten Alltag mit OneDrive


ausgezeichnet

Perfekte Erklärungen in einem nahezu perfekten Buch auch für 'Home-Officer'...

OneNote ist schon seitdem das Programm auf den meisten PCs, die unter Windows mit einer MS-Office-Version von vor 17 Jahren meist völlig ungenutzt in irgendeinem Ordner der Festplatte vergraben war, ein verkannter Diamant.

Weswegen sich nach meiner Erfahrung so wenige Anwender die Nutzen dieser Software zu Eigen gemacht haben? Keine Ahnung. Vielleicht war es der ungewöhnliche Denkansatz mit Notizblättern, die keine Ränder hatten. Und auch heute noch keine haben. Auf denen beliebig viele Bereiche mit Textnotizen völlig frei platziert und formatiert werden können. Auf diesen Notizblättern können Bilder, Zeichnungen, Tabellen, ja sogar Tonaufnahmen wie Gesprächsmitschnitte von Konferenzen und auch Videos mit aufgenommen und ebenso frei auf dem Blatt angeordnet werden.

Damit kein Chaos entsteht, lassen sich die Notizenblätter in auf Wunsch auch verschachtelten Abschnitten organisieren.
Banales Beispiel, nur zum Verständnis: Hauptabschnitt 'Küche', Unterabschnitt Ebene 1 'Rezepte', Unterabschnitt Ebene 2 'Salate', Unterabschnitt Ebene 2 'Suppen', Unterabschnitt Ebene 2 'Hauptgerichte', Ebene 3 dann 'Fleischgerichte', Ebene 4 'Schwein', Ebene 4 'Kalb', Ebene 4 'Wild', Ebene 3 'Vegetarisches' und so weiter. Von der Ordnungsstruktur, der Hierarchie her gedanklich wie Unterabschnitt Ebene 1, in der sich die 'Rezepte' befinden, liessen sich dann beispielsweise Notizen zu den verschiedenen 'Reinigungen' platzieren. Wiederrum unterteilt in 'Herd', 'Backofen', 'Kühlschrank', 'Töpfe & Pfannen' ablegen.

Selbstverständlich lassen sich die Ebenenzuweisungen jederzeit ändern, neue Abschnittsebenen anlegen, verschieben, die Ebenen bei Bedarf auch zusammenlegen. Die Textblöcke, Bilder, Videos, einfach alles lässt sich völlig problemlos von einem Abschnitt/Abschnittsebene in einen anderen verschieben - einfach mit der Maus packen und dorthin ziehen, wo es mehr Sinn ergibt.

Ein bärenstarkes Feature neben vielen anderen sind die Suchmöglichkeiten, die OneNote bietet. Sogar Texte in Fotos (Stadtname in einem fotografierten Ortsschild als Beispiel) werden gefunden. Die Möglichkeiten, die sich mit den frei definierbaren und frei zuordenbaren Kategorien verbergen sind gigantisch.

Dass die Notizbücher und deren Abschnitte auch für die Nutzung (nur lesend oder auch lesend/schreibend) für Mitarbeiter und Kollegen, Sportvereinsmitglieder frei gegeben werden können, das versteht sich von selbst.

Der Titel des Buches sagt es schon: es geht nicht nur um die eierlegende Wollmilchsau namens OneNote. Das ebenso starke Teams wird ebenso ausführlich beschrieben und erklärt. Endlich bekommt der Teams-Neuling verständlich erklärt, was sich hinter einem 'Kanal' von Teams verbirgt, was es für einen Sinn und Nutzen hat, mit Kanälen zu arbeiten. Auf Seite 121 steht es.
Videokonferenzen, Nachrichten suchen, Personen hinzufügen, im wörtlichen Sinne Teams bilden, die mit Hilfe von MS-Teams zusammenarbeiten. Selbst wenn sie in anderen Städten arbeiten.

Bei den Büchern aus dem Bildner Verlag erübrigt sich fast der Hinweis, dass alles hervorragend mit kommentierten Screenshots durchgehend in Farbe illustriert wird.

Dass Microsoft sowohl OneNote als auch Teams nicht nur für Windows-Rechner, sondern auch für Smartphones unter Android als auch für iPhones zur Verfügung stellt, das haben Aaron Kübler und Andreas Zintzsch nicht übersehen. Ebenso wenig wie die Hinweise auf weitere Tools/Apps, die entweder von Microsoft zur Verfügung gestellt werden. Oder die im Playstore/App Store zu finden sind.

Kurzum: das Buch ist klasse, eine Klasse für sich.

Bewertung vom 01.12.2020
Schorlau, Wolfgang

Kreuzberg Blues / Georg Dengler Bd.10


ausgezeichnet

aktuelles, hochbrisantes Thema unterhaltsam und spannend in einem Krimi verpackt

Wohnungsnot, horrende Mietpreise, Luxus-Sanierungen, Investment-Gesellschaften, die aus den Mietern den letzten Cent rauspressen wollen.
Städte wie Berlin oder Stuttgart, die ohne jede Not Wohnungen, die in ihrem Eigentum waren, an Investment-Gesellschaften wie Vonovia, Deutsche Wohnen oder Patrizia verhökerten.
Zitat aus dem letzten Kapitel, in dem Wolfgang Schorlau die Entstehung des 'Kreuzberg-Blues' erläutert. Genau gesagt auf Seite 412: "Ich staune immer noch, wie innerhalb weniger Jahre in Deutschland nahezu aus dem Nichts riesige, zum Teil Dax-notierte Immobilienkonzerne aufstiegen, die plötzlich zehntausende Wohnungen besaßen. Ihre Geschichte erinnert mich an Russland. Auch hier entstanden über Nacht Oligarchien, die plötzlich das frühere Staatseigentum besaßen. Der Vergleich ist nicht abwegig. Die heutigen Immobilienkonzerne, sein es Vonovia, Deutsche Wohnen oder Patrizia, konnten nur entstehen, weil ihnen öffentliches Eigentum - man muss es so sagen - nahezu geschenkt wurde. Der Berliner Senat verscherbelte 65 700 Wohnungen und Gewerbeeinheiten für 401 Millionen Euro. Das sind 6.130 Euro - nicht pro Quadratmeter, wie man vermuten könnte, sondern pro Wohnung."

Auch die Stadt Stuttgart hat sich ähnliches geleistet. Hier wurden 21.500 Wohnungen an Patrizia verhökert. Zwar zu einem nominellen Preis von 65.000 Euro pro Wohnung. Angesichts der marktüblichen Preise für Eigentumswohnungen im Raum Stuttgart ein 'absolutes Schnäppsche...'

Es verschlägt einem dann schon den Atem...


Diese Thematik nimmt Wolfgang Schorlau in seinem zehnten Dengler auf. Wer sich ein wenig mit dem aktuellen Geschehen in der Bundesrepublik und der Wirtschaftswelt auskennt, erkannt manches sofort. BlackRock, die weltweit wohl grösste Investoren-Gesellschaft benennt der Autor in seinem Dengler 'Blackhill'. Wer mit dem Satz "In ein paar Wochen wird der schneidige Kolonialoffizier für den Vorsitz der konservativen Partei kandidieren..." gemeint ist, erkennts wahrscheinlich jeder. Es ist der 'Mittelstandsangehörige' mit zwei Privatflugzeugen, der von 2016 bis 2020 Aufsichtsratsvorsitzender und Lobbyist für BlackRock in Deutschland war. Derjenige, der das deutsche Rentensystem liebend gerne abschaffen und auf Aktienerwerb umstellen würde. Wer mit halbwegs gesundem Verstand durch die Landschaft geht, erkennt den Zweck dieser Wunschvorstellung mühelos.

Solche versteckte, aber leicht zu erkennenden Analogien findet man immer wieder. Dazu ist das Buch meines Erachtens bestens recherchiert. Sogar die Ortsangabe einer öffentlichen Toilette in der Schleiermacher Strasse in Berlin, vor beziehungsweise in der zwei Unterweltgestalten, die für eine 'Entmietungs-Agentur' tätig sind, ermordet werden, ist korrekt.

An einer Stelle holpert der Krimi etwas: wie Olga in einen Keller eindringt.

Die letzten Seiten, in denen es um Corona, Querdenker, Rechtsradikale, Anthroposophieverfechter, Globoli-Schlucker, Esoteriker und ähnliches geht, wirkt zwar recht aufgesetzt und hat mit der eigentlichen Grundlage des Krimis wenig zu tun. Lesenswert sind diese Seiten dennoch auf jeden Fall.

Wolfgang Schorlau weiss, wie er aktuell brennende gesellschaftspolitische Themen in seinen Dengler-Krimis unterhaltsam und zugleich höchst informativ verpackt. Sei es Massentierhaltung und damit zusammenhängende Leiharbeit, Privatisierung der Wasserwirtschaft, das immer noch nicht restlos aufgeklärte Bombenattentat am Eingang des Münchner Oktoberfests 1980, die Vorgänge mit der Aufarbeitung der rechtsradikal zu verortenden NSU-Attentate.

Jeder Dengler ist einfach lesenswert! So auch dieser.

Bewertung vom 23.11.2020
Dirk-Michael Conradt

Audi quattro


ausgezeichnet

Von A(udi) bis (Su)Z(i) - alles Quattro

In diesem schön und interessant aufgemachten, geschrieben und mit zahlreichen Fotos versehenen Bild-/Textband geht es nicht nur um die Quattros von Audi. Sondern auch um die vierradgetriebenen Fahrzeuge einiger anderer Hersteller. Von Ferdinand Porsches Lohner-Porsche aus dem Jahr 1900, dem wohl ersten Fahrzeug mit Vierradantrieb. Vom 1968er Indianapolis-Lotus 56, angetrieben durch eine Gasturbine. Ein Moskwitsch Typ 410 Geländewagen mit der Moskwitsch 402-Karosserie, dem Offroad-Käfer Porsche Typ 87 aus dem Jahr 1941 ebenso wie der 'Ente' in der Sahara-Version, die gleich zwei Zwei-Zylinder-Motoren verpasst bekam. Einen für den Antrieb der Vorderräder, den zweiten für die Hinterräder.

Dass der Jensen FF, heutzutage Garagengold, nicht fehlt, ist bei diesem Buch dann selbstverständlich.
Da die Turbo-Technik dann in etwa der gleichen Zeit wie der Audi Quattro auf den Markt kam, fehlen auch diese Informationen nicht. Porsche 930 , Saab 99 Turbo und das abgrundtief hässliche Buik Regal Sport Coupe, alle aus dem Jahr 1977. Bis hin zum 1.000-PS-starken Chiron. Auch der Bundeswehr Iltis hat seine Seiten abbekommen. BMW, Jeep usw. sind ebenfalls vertreten.

Der weitaus grösste Teil des Buches ist aber dem Audi Quattro gewidmet. Von den ersten Überlegungen bezüglich der Namenssuche über die zahlreichen Renn- und Rallye-Erfolge (und Misserfolge) bis hin zur Einstellung der klassischen Quattro-Serie von Audi.

Pressestimmen aus all den Jahren, technische Daten, technische Zeichnungen und auch die Auflistung der Erstausstattung im Stand von August 1980.

Nett und recht amüsant ist beispielsweise der kurze Beitrag über die Namensfindung. ein Audi Mitarbeiter schlug zunächst den Namen 'Carat' vor. Zitat Seite 116: "Wollen Sie wirklich", so der gut vorbereitete Audianer nach eine Kunstpause, "dass unser Auto so heißt wie dieses Hausfrauen-Parfüm von 4711...?!?"

Suzi Quattro erscheint auf den Seiten 114/115. Einen Audi Quattro mit einer in voller Lautstärke wiedergegebenen Cassette von Suzi Quattro - das wärs. Es müsste ja nicht gleich der Audi Sport quattro S1 mit dem 2,1-Liter-Motor (2133 cm³) sein, der schon 1985 seine 390 kW/530 PS auf die Reifen wuchtete...

Bewertung vom 21.11.2020
Grünlich, Peter

Der Alleswisser


sehr gut

Kein 'Must have", aber ein "Nice to know..."

Ein Buch, welches man nicht von Seite 1 bis 268 konsequent durchlesen muss. Es genügt, es ab und zu und hie und da mal aus dem Regal zu holen, sich im Inhaltsverzeichnis ein Thema zu suchen, für welches gerade Interesse besteht - und einfach mal los zu lesen.

Vermutlich wird es bei diesem einen Thema nicht bleiben. Sondern es werden noch ein paar Seiten, noch ein paar weitere Seiten gelesen.

Denn Peter Grünlich, bisher eher durch Nonsens-Bücher wie "Was wir tun, wenn der Aufzug nicht kommt" und ähnliches aufgefallen (Tipp: wer ein kleines, amüsantes Buchgeschenk sucht, einfach mal nach des Autors Namen suchen), fasst hier seine Stöberei bei und in Wikipedia zusammen. Ohne dabei die Wikipedia-Texte einfach nur zu kopieren. Sondern nett be- und umschrieben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.