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Azyria Sun

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Insgesamt 668 Bewertungen
Bewertung vom 11.02.2023
Kepler, Lars

Spinnennetz / Kommissar Linna Bd.9


ausgezeichnet

Krass, krasser, Kepler!

Worum geht’s?
In der Reha erreicht Saga Bauer eine Postkarte, die 9 weiße Kugeln ankündigt, an deren Ende der Tod von Joona Linna steht und nur sie, Saga, kann dies verhindern. Ein Anagramm von Jurek Walter signiert diese Karte, doch steckt wirklich Jurek dahinter? Joona ist von dessen Tod überzeugt - doch dann tauchen die ersten Opfer auf, alle getötet von einer weißen Kugel.

Meine Meinung:
Mit „Spinnennetz“ setzt das Autorenduo hinter Lars Kepler seine Erfolgsthrillerserie um Joona Linna endlich im 9. Teil fort! Und wie wir das von den Autoren kennen, gönnen sie uns LeserInnen keine Verschnaufpause. Es ist rasant und unvorhersehbar. Der Schreibstil ist absolut plastisch, es ist wieder blutig, grausam, die Autoren geizen nicht mit Details, sondern bieten uns hier definitiv eine gute Grundlage für Alpträume, kurz: Ich liebe alles an dem Buch!

Besonders gut gefällt mir, dass Saga und Joona wieder gemeinsam ermitteln. Das hatte mir zuletzt fast ein bisschen gefehlt und ich finde beide Charaktere genial! Saga, die hier immer noch mit der Vergangenheitsbewältigung zu kämpfen hat und sich selbst bestraft und Joona, der versucht, Valeria wieder näherzukommen und gegen seine Opiumsucht anzukämpfen. Gerade diese auch persönlichen Details machen hier die Protagonisten mit aus.

Doch zum Fall selbst: In bekannter Manier geht es direkt los. Schon auf den ersten Seiten entwickelt sich das Buch zu einem absoluten Pageturner! Die Person hinter der Postkarte verschickt Rätsel, die zu den Opfern führen und mit jedem neuen Rätsel wird es noch rasanter, die Ermittler rücken scheinbar immer näher an den Täter heran. Mit jedem neuen Opfer hofft man auf ein gutes Ende. Aber Achtung: Die aufgefundenen Opfer selbst sind nichts für schwache Nerven – besonders auch die Darstellung der ich nenne es mal Jagdszenen auf die Opfer und die Beschreibung der Ermordeten. Wie kommen die Autoren nur auf diese Ideen? Die Szenerien sind so krank wie genial! Der Ausflug ins Yoga Retreat war etwas seltsam, dennoch hat mir auch diese Szene gefallen, weil es zu den Autoren auch irgendwie passt. Und auch die Wendungen, die uns geboten wurden: Die Ermittler waren voll dabei, als es im 2. Drittel plötzlich neue Hinweise gab, die alles geändert haben. Nichts war wirklich vorhersehbar. Das Highlight war für mich dann definitiv der finale unterirdische Showdown, bei dem man sich fast in einen Exit-Room versetzt gefühlt hat. Die atmosphärische Stimmung hatte mich da noch stärker gepackt und ich konnte den Blick nicht von den Seiten lösen, bis der Fall gelöst war! Ich fiebere jetzt schon dem nächsten Teil entgegen und bin gespannt, gegen welche Todfeinde Saga und Joona dann zu kämpfen haben!

Fazit:
Die Autoren hinter Lars Kepler gehören definitiv zu meinen Lieblingsautoren. In ihrem 9. Thriller um Joona Linna geht es mit „Spinnennetz“ wieder direkt zur Sache! Eine grausame Szene folgt auf die andere. Es ist rasant und turbulent. Unvorhersehbar und voller Wendungen. Nebenbei erfahren wir wieder ein bisschen Persönliches von Saga und Joona, aber ansonsten kommen wir von einem grausamen Alptraum in den nächsten. Erleben Verfolgungsjagden, fiebern mit den Opfern mit, versuchen an der Seite der Ermittler, mit dem Täter Schritt zu halten – und sind immer sooooo kurz davor! Dieses Buch ist wieder ein absolut geniales Werk aus der Feder von Lars Kepler, das von Anfang an ein Pageturner ist, den man nicht aus der Hand legen möchte. Viele unterschiedliche Fälle und Szenerien, die teils zueinander gehören, teils dann doch nichts mit dem Fall zu tun haben, aber eines haben alle gemeinsam: Das Zeug, dir Alpträume zu bereiten!

5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir, dieses Buch ist definitiv eines der Highlights, wenn nicht sogar das Thriller-Jahreshighlight für mich!

Bewertung vom 02.02.2023
Jordan, Jack

Die Herzchirurgin


ausgezeichnet

Ein krasses Dilemma und Hochspannung

Worum geht’s?
Die Herzchirurgin Anna steht vor einer schrecklichen Entscheidung: Der Mann vor ihr auf dem OP-Tisch oder ihr Sohn? Der Eid, den sie als Ärztin geleistet hat oder ihr eigen Fleisch und Blut? Was wiegt mehr? Die Verpflichtung den Patienten gegenüber oder das Herz einer Mutter?

Meine Meinung:
Mit seinem Deutschlanddebüt „Die Herzchirurgin“ schreibt Jack Jordan einen außergewöhnlichen Thriller. Ein Thriller, bei dem ich absolut mit der Täterin mitfühlen konnte. Sein Schreibstil hat mich mitgerissen, seine Beschreibungen waren einerseits trocken und realistisch und wirkten gerade dadurch andererseits umso brutaler und blutiger. Der Wechsel in den Erzählperspektiven hat dem Ganzen nochmals eine eigene Dynamik gegeben und das Buch für mich zu einem echten Pageturner gemacht.

Wir lesen zum einen aus der Sicht von Anna, die als Herzchirurgin arbeitet, sich von ihrem Mann scheiden lässt und sich zwanghaft Haare ausreißt. Für mich war sie eine spannende Figur. Einerseits tough, andererseits hilflos. Aber eiskalt, wenn es darauf ankam. Dann haben wir zum anderen Margot, die im Krankenhaus als OP-Assistentin arbeitet und ebenfalls ganz eigene Probleme hat, durch die sie in die ganze Sache mit hineingezogen wird. Und zuletzt Rachel, die Ermittlerin, die aufgrund eigener Vergangenheitserfahrungen oft an Glaubwürdigkeit einbüßt.

Und aus der Sicht dieser drei Frauen lesen wir dann von der OP, von Drogenhandel, Entführung, Erpressung. Es beginnt direkt rasant im Haus von Anna. Geht weiter mit der OP – diese fand ich besonders spannend, die Beschreibung der Abhandlung, die Detailtreue. Dadurch kam einem die Geschichte noch näher und wurde noch plastischer. Und nach der OP ging es dann erst so richtig los. Es war rasant. Es war unerwartet. Wir hatten nicht nur eine Storyline, sondern mehrere, die mal ineinandergegriffen haben, mal parallel verliefen aber dennoch eine sinnvolle Einheit bildeten. Und dieser Mix aus unterschiedlichen roten Fäden hat das Buch noch spannender gemacht, das Lesetempo noch stärker angezogen und die Abläufe noch unvorhersehbarer gestaltet. Diese Mischung hat mich an das Buch gefesselt, bis dann die letzte Seite gelesen war. Wir hatten einen fulminanten Showdown und ein Ende, das Spekulationen in alle möglichen – auch sehr grausame Richtungen – offenließ und das die Protagonisten nochmals in ein ganz anderes Licht gerückt hat. Eine absolute Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit seinem deutschen Thrillerdebüt „Die Herzchirurgin“ konnte mich Jack Jordan absolut überzeugen. Die Protagonistinnen Anna, Margot und Rachel waren authentisch, der Plot absolut gelungen. Wir hatten mehrere parallele Storys, die immer wieder ineinander übergriffen. Es gab blutige Beschreibungen der OPs und der Opfer. Das Schreibstil war absolut bildhaft und rasant und die komplette Mischung hat das Buch für mich zu einem absoluten Pageturner gemacht. Dann der Fulminante Showdown und das Ende, das alle nochmals in einem anderen Licht dargestellt hat und der Fantasie jede Menge Platz für Spekulationen eingeräumt hat – einfach genial!

5 Sterne von mir und ja, bitte mehr von Jack Jordan!

Bewertung vom 28.01.2023
Blum, Charlotte

Der Tote im Kurhaus / Fräulein vom Amt Bd.2


ausgezeichnet

Glamouröse Spannung

Worum geht’s?
Baden-Baden 1924: Alle sind im Ägyptenfieber. Alma und ihre Freundin Emmi nehmen an der Premierenfeier „Legenden des Nil“ teil. Ein rauschendes Fest, auf dem der Tenor eines Opernensembles auf mysteriöse Weise zu Tode kommt. August, Emmis Freund, gerät in Verdacht und sie bittet Alma, zu helfen, seine Unschuld zu beweisen.

Meine Meinung:
Das Autorenduo hinter dem Pseudonym Charlotte Blum hat es einfach drauf. Auch der zweite Teil der Romanserie um Alma Täuber, das „Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus“ (FISCHER Scherz, Januar 2023) war einfach genial! Ich liebe diese Mischung aus Glamour und Spannung. Die Autorinnen erschaffen absolut eindrucksvolle Bilder, plastisch und glänzend. Die Sprache ist mitreißend und ich habe mich direkt hineingezogen gefühlt ins Jahr 1924.

Auch hier dürfen wir wieder Alma und ihre Freundin und Mitbewohnerin Emmi begleiten, die beiden lebenslustigen jungen Frauen, die ich schon im ersten Band ins Herz geschlossen habe. Die quirlige Emmi, die das Leben in vollen Zügen genießt und die etwas bodenständigere Alma, die scharfsinnig in die Ermittlungen einsteigt. Auch Ludwig, inzwischen Kriminalkommissar, ist wieder mit dabei und er und Alma kommen sich endlich näher.

Die Geschichte selbst ist eine Mischung aus den Golden Twenties mit ihrer Leichtigkeit und Lebendigkeit. Wir erleben rauschende Feste, eine Oper, den Ägyptenwahn. Wir erfahren von Klatsch, Tratsch und Skandalen, von der damaligen Mode. Die Autorinnen lassen den Beginn des Hitler-Regimes einfließen – zu der Zeit saß er gerade im Gefängnis, aber der Umschwung und die ersten Boykotte gegen die Juden sind schon spürbar. Die Frauen werden selbstständiger. Und neben all diesen vielen Ereignissen dürfen wir die Ermittlungen von Alma mitverfolgen zum Mord an dem Tenor Wittich. Obwohl als Roman bezeichnet, ist das Buch doch eher ein historischer Kriminalroman. Absolut gelungen lassen Charlotte Blum die Ermittlungen in die anderen Begebenheiten einfließen und es gibt viele spannende Stellen – vor allem der geniale Showdown am Ende! Das Buch ist in meinen Augen perfekt recherchiert und ich hatte das Gefühl, neben vielem Bekannten doch auch vieles Neue zu erfahren. Alles wirkte absolut authentisch und obwohl eine Vielzahl an Szenerien vor unseren Augen vorbeiflog, so war es doch genau richtig und zu keinem Zeitpunkt zu viel. Im Gegenteil! Die Geschichte hatte mich wieder total in ihren Bann gezogen und ich hätte endlos weiterlesen können, eingetaucht in dieses ganz andere Jahrzehnt! Eine absolute Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Auch mit dem zweiten Teil um das „Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus“ konnte mich das Autorenduo hinter Charlotte Blum absolut überzeugen. Ich wurde hineingezogen in den Glamour der 1920er Jahre. Rauschende Feste, Ausgrabungen in Ägypten, die Mode, die Musik – und dann noch ein Mordfall in dem Alma, Emmi und Ludwig wieder meisterhaft ermittelt haben. Dazu der geschichtliche, sehr gut recherchierte Hintergrund – dieses Buch hatte wirklich alles, um mich zu fesseln. Es war, als würde man selbst alles miterleben, ich konnte mein Umfeld komplett ausschalten und war total in dem Buch und der Geschichte drin.

5 Sterne für diesen faszinierenden 2. Teil und ich hoffe, wir müssen nicht zu lange auf Teil 3 warten!

Bewertung vom 25.01.2023
Lloyd, Sam

Der Mädchenwald


ausgezeichnet

Dieses Buch zehrt an den Nerven

Worum geht’s?
Die 13jährige Elissa wird entführt. Ihr Entführer sperrt sie in den Keller eines Hauses im Wald, um ihren Willen zu brechen und sie sich hörig zu machen. Sein Sohn kommt sie heimlich besuchen. Aber ist er auch bereit, alles zu riskieren und ihr zur Flucht zu verhelfen?

Meine Meinung:
Mit seinem Debüt-Thriller „Der Mädchenwald“ setzt Sam Lloyd die Messlatte für seine weiteren Bücher hoch. Das Buch hat mich absolut mitgerissen. Die Erzählperspektiven aus Sicht von Elijah, der 13jährigen Elissa und der Ermittlerin Mairéad bringen eine Dynamik in die Geschichte, die unglaublich ist. Wir wechseln vom Kopf eines Kindes in den Kopf eines Erwachsenen und der Autor setzt die Gedankengänge der einzelnen Protagonisten wirklich perfekt in Szene. Ich konnte direkt mitfühlen und habe alles bildlich vor mir gesehen.

Hauptperson ist Elissa, die entführt wird. Sie ist eher eine Einzelgängerin, die von ihrer Mutter großgezogen wird und ein Faible für das Schachspiel hat – was man auch an ihrem Handeln merkt. Eher ein bisschen nerdig angehaucht mit einem Faible für versteckte Botschaften. Auch Mairéad, die Ermittlerin, gefällt mir gut. Ein bisschen persönliches Schicksal, viel Empathie und ein Wille, der eigene Probleme hintenanstellt und sie vorantreibt, Elissa zu finden. Aber der wohl spannendste Charakter ist in meinen Augen Elijah. Er war für mich am Überraschendsten und unvorhersehbarsten und hat den Nervenkitzel der Geschichte einfach dadurch, dass er ist, wie er ist, nochmal ganz krass angetrieben.

Die Geschichte beginnt relativ ruhig, aber doch auch spannend. Wir sind von Anfang an dabei, erleben Elissas Entführung mit und ihre Gefangenschaft. Sind bei den Ermittlungen mit dabei, fühlen mit Lena, Elissas Mutter, mit und dürfen auch in die Gefühlswelt der anderen Protagonisten eintauchen. Und gerade der Blick in die Köpfe in den unterschiedlichen Erzählperspektiven hat mich mitgerissen. Der hatte es wirklich in sich und hat die Emotionen so krass intensiviert, dass ich das Buch einfach nicht aus der Hand legen wollte, weil ich wissen musste, was als Nächstes passiert. Ab der Hälfte war dann plötzlich alles anders und der Autor hat uns mit unheimlich gewieften Twists von einer Fährte auf die andere geführt. Plötzlich war alles anders, noch spannender und absolut verrückt. Und diese unvorhersehbaren Wendungen hielt er bis zum Ende des Buches durch! Sam Lloyd ist wirklich ein Thriller-Autor, den man sich merken sollte und hat mich mit seinem Debüt mehr als überzeugt!

Fazit:
Sam Lloyd hat mich mit seinem Thriller-Debüt „Der Mädchenwald“ absolut gefesselt. Lange nicht mehr habe ich ein Buch gelesen, das so unvorhersehbar war und so voller Wendungen. Es war mitreißend, es war spannend und der Blick in die Köpfe der einzelnen Protagonisten anhand der Wechsel in der Erzählperspektive war einfach unglaublich. Erst ging es langsam los, aber dann schoss die Spannungskurve hoch und höher und ich musste einfach eine Seite nach der anderen verschlingen, weil ich wissen MUSSTE, wie es weitergeht und einfach nicht aufhören konnte. Die Twists in der Handlung wurden zum Ende hin immer schneller, unvorhersehbarer und gewiefter und ich bin einfach nur absolut geflasht!

5 Sterne für dieses Buch, das mich süchtig nach mehr gemacht hat!

Bewertung vom 21.01.2023
Stevens, Nica;Suchanek, Andreas

Verraten / Rachejagd Bd.2


ausgezeichnet

Dieses Spiel kannst du nicht gewinnen

Worum geht’s?
Nachdem Anna und Nick gerade dem tödlichen Killer entkommen sind, wollen sie sich nach der Hochzeit ihrer Freundin Sarah eine gemeinsame Auszeit nehmen. Doch wieder kommt es anders, als erwartet. Auf der Hochzeit werden sie von Roger, einem Freund aus der Schulzeit, um Hilfe gebeten. Und schnell wird klar: Der unheimliche Unbekannte hat wieder zugeschlagen.

Meine Meinung:
Im zweiten Thriller ihrer Rachejagd-Trilogie „Rachejagd – Verraten“ (Heyne Verlag, Dezember 2022) lässt das Autorenduo Stevens & Suchanek den unbekannten Killer wieder auftauchen. Wie schon im ersten Teil legen die Autoren direkt von Beginn an ein rasantes Tempo vor. Es geht Schlag auf Schlag, wobei die bildhaften Beschreibungen der Szenerien fast noch grausamer und die Aufgaben noch gewiefter sind, als im ersten Band.

Auch hier dürfen wir wieder mit Mike, Anna, Lynette und Zane gemeinsam ermitteln. Und auch hier stehen wir einmal mehr vor der Frage: Wer jagt wen? Ich mag das Quartett noch immer. Ein absolut eingespieltes Team aus einer Journalistin, einem FBI-Agenten, einer Psychologin/Profilerin und eines IT-Nerds, die ein weiters Mal an ihre Grenzen getrieben werden. Dann lernen wir noch Roger kennen und Mikes Eltern und kommen dem Killer fast noch näher, als im ersten Teil. Dieser gefällt mir wirklich gut. Er ist greifbar und doch unfassbar. Seine Psyche, seine Taten, sein ganzes Wesen sind wirklich außergewöhnlich. Mit ihm haben die Autoren eine geniale Figur geschaffen und ich finde es jetzt schon schade, dass das Ganze nur als Trilogie angedacht ist.

Die Handlung selbst ist fast noch rasanter als im ersten Teil. Ein militärisches Labor, Gehirnwäsche, Erpressung, biologische Waffen. Es ist noch grausamer und unvorhersehbarer. Und auch hier kann ich nur sagen: Die Spiele, man muss fast schon sagen Psychospiele, des Unbekannten – wie er im Buch genannt wird – gefallen mir wirklich gut. Es ist grausam, seine Inszenierungen schrecklich plastisch dargestellt und das Spiel, das er mit den Protagonisten spielt, ist wirklich mehr als nervenaufreibend. Da es zum Glück nur Fiktion ist, macht es aber auch richtig Spaß, dieses Spiel mitzuspielen. Aber Achtung: Man braucht starke Nerven, denn die Autoren lassen es hier an grausamen Details in ihren Szenen nicht mangeln und schaffen so für Zartbesaitete eine super Grundlage für Alpträume. Ich habe es genossen und jede Seite verschlungen und freue mich jetzt schon auf den letzten Teil. Und klar, es ist eine Trilogie, also haben wir natürlich hier auch am Ende wieder einen Cliffhanger – und zwar einen, der wirklich nahe geht. Der verzweifeln aber auch hoffen lässt und ich kann es kaum erwarten, bis am 15.02.2023 der dritte und leider auch letzte Teil der Reihe erscheint!

Fazit:
Stevens & Suchanek haben sich wirklich in mein Thrillerherz geschrieben. Mit dem zweiten Teil ihrer Rachejagd-Trilogie „Rachejagt – Verraten“ setzen sie ihre Erfolgsserie um Mike und Anna fort und ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Die Charaktere sind einfach perfekt, der Unbekannte ein wirklich genial inszenierter Bösewicht, wie man ihn sich nicht besser wünschen kann. Und die Handlung selbst einfach nur packend und fesselnd! Die grausamen Szenerien, die kunstvoll inszenierten Psychospiele – es ist blutig, es ist Psychoterror, es geht unter die Haut. Kurz gesagt: Es ist einfach perfekt und ich freue mich jetzt schon auf den letzten Teil der Trilogie!

Ganz klar auch hier wieder 5 Sterne von mir und ich zähle die Stunden, bis der nächste Band erscheint!

Bewertung vom 15.01.2023
Simsion, Graeme

Das Rosie-Projekt / Rosie Bd.1


ausgezeichnet

Ein wirkliches Meisterstück

Worum geht’s?
Der autistische Don Tillman, Professor für Genetik, versucht, anhand eines Fragebogens die Frau fürs Leben zu finden. Als er mit Rosie das genaue Gegenteil seiner Wunschpartnerin trifft, ist er gezwungen, seine Vorstellungen in eine neue Lebensrealität zu setzen.

Meine Meinung:
Ganz zu Recht wird „Das Rosie-Projekt“ von Graeme Simsion auf der Buchrückseite als Weltbestseller bezeichnet. Es ist ein wirklich außergewöhnlicher Roman über einen autistischen Mann, und es ist unglaublich, wie gut sich der Autor in dessen Psyche hineinversetzt und die Gedanken von Don aus dessen Sicht den LeserInnen herüberbringen kann. Und vielleicht gerade deshalb ist das Buch so leicht und unterhaltsam zu lesen mit einer ganzen Menge Wortwitz, ein bisschen romantisch und unglaublich originell.

Don Tillman und Rosie erinnern sehr an Sheldon Cooper und Amie aus The Big Bang Theorie, was mich aber gar nicht wirklich stört, da ich erstens diese beiden Charaktere ebenfalls sehr charmant finde und es doch auch einige Unterschiede zwischen diesen beiden gibt. Auch die anderen Protagonisten fand ich authentisch und charmant, z.B. Dons bester Freund Gene, dessen Frau Claudia, die eine offene Beziehung führen, die aber nur von einem der beiden genutzt wird. Dann die anderen Charaktere, denen wir kurz begegnen dürfen: Dem Yankee-Fan Dave, dem Chef der Bar, Daphne. Alles wundervolle Menschen, die auf ihre Art dazu beigetragen haben, dass Don sein konnte, wie er dargestellt wird.

Ich fand es wirklich ungemein unterhaltsam aber auch informativ, wie uns Graeme Simsion in die Gedankengänge von Don eingeführt hat. Seine Zwänge, seine Organisation, seine Art zu Handeln und zu Leben. Und das anhand von verschiedenen Situationen, die wir mit ihm und Rosie erleben durften. Und richtig klasse auch mitzuerleben, wie er auf logische Art versucht hat, seine Lebensorganisation umzustellen und teilweise doch – wie er im Nachhinein selbst merkt - irrational rational gehandelt hat. Wirklich jede Szene hat gesprüht vor emotionalem Charme, vor Wortwitz, vor Situationskomik und ich habe das Buch regelrecht verschlungen! Eine absolute Leseempfehlung von mir und ich weiß nicht, wie das Buch so lange auf meinem SuB hat liegen können! Ich freue mich schon auf die nächsten Teile mit Don und Rosie.

Fazit:
„Das Rosie-Projekt“ von Graeme Simsion ist ein wirklich geniales Buch. Es ist einerseits eine leichte Lektüre für zwischendurch, andererseits aber auch unheimlich informativ und ich bewundere den Autor, wie er aus Sicht von Don, einem Autisten, erzählt und absolut perfekt in dieser Rolle aufgegangen ist. Die Zwänge und ganz eigene Logik rübergebracht hat und dadurch mit jeder Menge Charme eine unglaublich unterhaltsame Situationskomik herausgefordert hat. Der Roman war klasse, unterhaltsam, amüsant und ein richtiger Pageturner!

5 Sterne von mir und ich freue mich schon auf weitere Geschichten mit Don und Rosie!

Bewertung vom 13.01.2023
Dusse, Karsten

Achtsam morden Bd.1


ausgezeichnet

Achtsamkeit meets Galgenhumor

Worum geht’s?
Um seine Ehe zu retten, macht Björn Diemel ein Achtsamkeitstraining mit. Und ändert dadurch sein komplettes Leben. Aus dem Alltagsstress findet er zu innerer Ruhe und Ausgeglichenheit, während Leichen seinen Weg pflastern.

Meine Meinung:
Karsten Dusses Debütroman „Achtsam morden“ ist einfach anders. Aber hier macht es wirklich die Mischung. Wir haben praktische Tipps in Bezug auf ein achtsames Leben, zur Ruhe kommen und sich selbst finden mit einer Prise Thriller und einem großen Schuss Humor. Wirklich schwarzem Humor. Also genau die Art von Humor, die ich liebe! Und der Schreibstil des Autors passt perfekt. Es ist bildhaft, leicht und locker, ein Buch für Zwischendurch, zum Lachen aber auch zum Nachdenken.

Mit Björn Diemel haben wir einen Anwalt, der von seinem Klienten Dragan, einem Mafiaboss, gestresst ist. Der rund um die Uhr arbeitet und dessen Ehe daran zerbricht und der deshalb ein Achtsamkeits-Seminar besucht. Dann haben wir noch Sascha, die rechte Hand von Dragan, dem Mafiaboss, der mir wirklich gut gefallen hat. Dragan selbst natürlich und Boris, den Chef des konkurrierenden Clans. Lustige Charaktere, die voll dem Klischee entsprechen aber auch oder eben deshalb perfekt in dieses Buch passen. Ein paar Polizisten – korrupte und bald korrupte. Ein bunter Haufen perfekter Protagonisten.

Besonders gefallen hat mir dann der Bruch zwischen den Auszügen aus dem fiktiven Achtsamkeits-Buch von Joschka Breitner, Björns Achtsamkeits-Trainer. Vor allem, weil ich das Gefühl hatte, dass dies tatsächlich praktische Übungen sind, die man diesbezüglich anwenden kann. Vielleicht sind es sogar Auszüge aus einem realen Achtsamkeits-Training. Und andererseits die Geschichte selbst, beginnend vom ersten Mord und den weiteren. Alle basierend auf den Erkenntnissen, die Björn in dem Achtsamkeits-Seminar erlernt hat und entsprechend seiner Bedürfnisse und seiner Situation deutet. Dann die Beschreibung der Umsetzung und der Gefühle - einfach nur genial und amüsant. Ein wirklich kurzweiliges Buch mit einer durchdachten und lustigen Story, das für mich ein absoluter Pageturner war und das ich allen empfehlen kann, die sich achtsam dem schwarzen Humor hingeben wollen und auf der Suche nach einer Lektüre sind, die mal etwas anders aber dennoch auch ganz besonders ist.

Fazit:
Der Debütroman „Achtsam morden“ von Karsten Dusse hat mich absolut überzeugt. Die Mischung aus Achtsamkeits-Übungen, der Geschichte eines Mordes, den weiteren Geschehnissen und vor allem dem sarkastischen, schwarzen Humor hat mich sofort gepackt und ich habe das Buch wirklich am Stück verschlungen! Die Charaktere waren so klischeehaft wie genial. Die Szenerien innerhalb des Romans einfach nur urkomisch und das Buch selbst ein Genuss für Leute, die Dinge gerne zweideutig sehen oder zu ihrem Zweck deuten möchten.

5 Sterne von mir und bitte mehr von diesem Galgenhumor, der wirklich ein Mordsvergnügen war!

Bewertung vom 12.01.2023
Backman, Fredrik

Ein Mann namens Ove


ausgezeichnet

Ein grummeliger Griesgram mit ganz viel Herz

„Und sie war Farbe. All seine Farbe.“ (Seite 58)

Worum geht’s?
Seit Oves Frau Sonja verstorben ist, ist er alleine. Frühzeitig in Rente geschickt wünscht er sich nichts sehnlicher, als ihr zu folgen. Täglich dreht der einsame Mann seine Kontrollrunde durchs Viertel und lebt ansonsten einsam und zurückgezogen – bis die lebenslustige Parvaneh mit ihrer Familie ins Nachbarhaus einzieht, beim Einparken seinen Briefkasten umnietet und sein Leben auf den Kopf stellt.

Meine Meinung:
Mit seinem Debütroman „Ein Mann namens Ove“ schreibt Fredrik Backman eines der schönsten, wenn nicht das schönste Buch, das ich in diesem Jahr bislang gelesen habe! Die Geschichte sprüht vor Emotionen und man kann nicht genug bekommen von Ove und seinen Nachbarn.

Und eben diese Protagonisten sind es, die dem Buch Leben einhauchen und Herz geben. Ove, der still und grummelig vor sich hinlebt. Parvaneh, die lebenssprühende kleine Frau, von der ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, dass sie vielleicht ein bisschen ist wie Oves verstorbene Frau Sonja und die es deshalb schafft, ihn wieder zum Leben zu bringen. Anita, Rune, Jimmy und all die anderen Nachbarn im Viertel. Endlich mal wieder Personen, die man einfach nur ins Herz schließen möchte und bei denen man am Liebsten Teil der Nachbarschaft wäre. Und natürlich die Katze, die sich ebenfalls klammheimlich ins Herz von Ove und uns Lesenden einschleicht.

In dem Roman selbst geschieht gar nicht so viel und dennoch ist es absolut außergewöhnlich. Die Rückblicke, wie Sonja und Ove sich kennengelernt haben. Ihre gemeinsamen Schicksalsschläge und dann Oves Verlust durch Sonjas Tod. Ich bin wirklich froh, dass Parvaneh mit ihrer Familie ins Nachbarhaus eingezogen ist und wir miterleben durften, wie Ove wieder die Farbe in seinem Leben gefunden hat. Und das Ganze anhand einer Vielzahl von amüsanten, witzigen, rührenden und einfach nur großartigen Episoden, die alle zusammen erleben durften. Bis hin zum Ende des Buches, bei dem ich wirklich weinen musste. So schön war es zu lesen, wieviel Freude und Liebe Ove in die Herzen seiner Nachbarn und diese in sein Herz gebracht haben. Vielen Dank für dieses wunderschöne Buch, das man m.M. nach einfach gelesen haben muss!

Fazit:
Fredrik Backmann gelingt mit seinem Debüt „Ein Mann namens Ove“ ein Roman, der direkt ins Herz geht. Die Protagonisten sind absolut liebenswert, die Anekdoten aus deren gemeinsamen Leben sind amüsant, anrührend und einfach nur großartig zu lesen. Und Ove ist ein absolut liebenswerter Grummel, den man einfach gernhaben muss. Es war eine Freude, all diese Charaktere ein Stück lang begleiten zu dürfen, mitzuerleben, wie Ove zu seiner Lebensfreude zurückgefunden hat und wie alle eine große Einheit wurden. Ich habe gelacht und geweint und das Buch war einfach nur wundervoll!

Ganz klar 5 von Herzen kommende Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.01.2023
Sager, Riley

NIGHT - Nacht der Angst


ausgezeichnet

Ein Verwirrspiel der Gefühle

Worum geht’s?
1991: Charlies beste Freundin wird vom Campus-Killer ermordet. Sie hat ihn gesehen, kann sich aber an nichts erinnern. Als sie nur noch mit Medikamenten funktioniert, entschließt Charlie, die Uni abzubrechen und zu ihrer Oma zu ziehen, um wieder zu sich selbst zu finden. Ein glücklicher Zufall lässt sie Josh kennenlernen, der in dieselbe Richtung fährt und ihr eine Mitfahrgelegenheit bietet – aber ist dieser Zufall wirklich glücklich?

Meine Meinung:
„NIGHT – Nacht der Angst“ (dtv, Januar 2023) ist das zweite Buch, das ich von Riley Sager lese und ich muss sagen: Es ist sogar noch spannender und gewiefter, als sein Haus der bösen Schatten. Der Autor schafft es immer wieder, düstere Szenarien zu erschaffen, die Wirklichkeit zu verdrehen und die LeserInnen auf Abwege zu führen. Es macht einfach Spaß, sich an der Nase herumführen zu lassen und am Ende ist alles anders, als man anfangs vermutet hat.

In dem Thriller begleiten wir Charlie, eine 20jährige Studentin, die damit leben muss, dass „Du kannst mich mal“ die letzten Worte an ihre beste Freundin waren, bevor diese ermordet wurde. Charlie, die immer wieder Aussetzer aus der Realität hat und deren Wirklichkeit von Filmszenen überlagert wird und die den Killer zwar gesehen hat, aber sich nicht mehr an ihn erinnern kann. Und wir haben Josh, ihre Mitfahrgelegenheit. Marge, die Kellnerin und Robbie, Charlies Freund. Zu diesen Charakteren will ich gar nicht zu viel sagen, nur so viel: In diesem Buch ist nichts, wie es scheint.

Obwohl wir die Hälfte der Geschichte über mit Charlie und Josh im Auto sitzen, schafft es der Autor, durch Gespräche zwischen den beiden eine Spannung aufzubauen, die einfach unglaublich ist. Hochachtung an Riley Sager, wie er alleine durch die Gespräche von nur zwei Protagonisten soviel Verwirrung schaffen und Nervenkitzel erzeugen kann! Ich war überzeugt, zu wissen, wie die Lösung des Falles aussehen wird, bis wir in dem kleinen Diner im Wald angehalten haben und die Story eine absolut unvorhersehbare Wendung nahm. Und nochmal nahm. Und sich erneut änderte. Bis wir am Ende vor einem Ergebnis standen, das ich so nie erwartet hätte und von dem ich komplett überrascht wurde! Und aufgrund des letzten Kapitels haben mich auch die etwas überzogenen Szenen nicht gestört, da selbst diese eine befriedigende Auflösung fanden. Im Gegenteil: So war das Ende sogar noch rasanter und explosiver und auch ein bisschen schöner, als es vielleicht sonst gewesen wäre. Eine absolute Leseempfehlung von mir und ich freue mich auf noch mehr Thriller von Riley Sager!

Fazit:
Die „NIGHT – Nacht der Angst“ lässt uns Riley Sager Großteils mit Charlie und Josh im Auto verbringen. Und obwohl man denkt, da kann doch nicht viel passieren, ist die Szenerie absolut außergewöhnlich und voll von Nervenkitzel und Vermutungen. Bei der Fahrt durch die einsamen Wälder baut der Autor eine einzigartige, atmosphärische Spannung auf, die sich noch steigert, nachdem wir im Diner und in der Lodge ankommen und die am Ende ein wirklich explosives Finale findet. Ich mag die Charaktere, habe es genossen, mich vom Autor auf falsche Fährten leiten zu lassen und der Auflösung entgegengefiebert, die ich so nicht hatte kommen sehen!

5 Sterne von mir für dieses gewiefte Verwirrspiel mit uns LeserInnen!

Bewertung vom 08.01.2023
Stehn, Malin

Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mutterliebe, Psychologie und subtile Hochspannung

Worum geht’s?
Während ihre Eltern mit Freunden auf das neue Jahr anstoßen, verschwindet die 17jährige Jennifer spurlos von der Party ihrer besten Freundin. Auf der Suche nach ihr kommen dunkle Geheimnisse ans Licht. Kann man den langjährigen Freunden und sogar dem eigenen Partner noch trauen?

Meine Meinung:
Malin Stehns Thriller „Happy New Year“ (Fischer Scherz, November 2022) ist ein Buch, das es schafft, auf subtile Art Hochspannung zu erzeugen, indem die Autorin gezielt Psyche und Emotionen ins Spiel bringt. Dazu noch die unterschiedlichen Erzählperspektiven aus Sicht von Nina, Lollo und Fredrik, die zusätzlich Raum für noch mehr Nervenkitzel bieten – dieses Buch ist wirklich ein Pageturner.

Im Mittelpunkt stehen zwei Familien, Nina und Fredrik auf der einen und Lollo und Max auf der anderen Seite sowie deren Freundin Malena. Die Frauen kennen sich noch aus der Schulzeit und treffen sich regelmäßig mit ihren Familien zu Mittsommer und Silvester, nur dass dieses Silvester alles verändern wird. Die Charaktere selbst lernt man nicht wirklich kennen, was für die Geschichte aber auch nicht notwendig ist. Umso interessanter ist es, die Gedanken der einzelnen Protagonisten zu lesen. Hier setzt die Autorin einzigartig die Gefühle einer Mutter ein. Ich konnte zu jeder Zeit mit Lollo mitfühlen, ebenso wie mit Nina. Das war für mich fast das Schlimmste am Buch, hautnah zu erleben, wie eine Mutter das Verschwinden ihrer Tochter emotional erlebt. Ich glaube hierin lag der eigentliche Psychothrill.

Aber auch die Interaktion der Protagonisten untereinander hat mir gut gefallen. Wie aus einer Einheit plötzlich Individuen wurden, die auseinandertrieben. Wie das Vertrauen verloren ging. Wie selbst einzelne Protagonisten sich selbst nicht mehr vertraut haben. Dann noch die früheren Geschehnisse, die nach und nach an die Oberfläche kamen – eine Geschichte, die wirklich unvorhersehbar war und obwohl unblutig doch komplett unter die Haut ging. Und dadurch, dass nach und nach immer mehr Geheimnisse ans Licht kommen, während sich der Fall langsam der unerwarteten Auflösung nähert, schafft es die Autorin, ihre LeserInnen auf Hochspannung zu halten. Ich wollte die ganze Zeit mehr wissen. Obwohl ich mir anfangs sicher war, dass der mutmaßliche Täter nicht der Täter ist, wurde ich doch immer wieder verwirrt. Wie auch der mutmaßliche Täter selbst. Und gerade dieses Spiel mit den Gefühlen der Protagonisten hat mir besonders gut gefallen. Ein wirklich außergewöhnliches und anderes Buch, das mich voll überzeugen konnte und das ich allen ans Herz legen kann, die den subtilen Psychothrill lieben und auch das düstere der nordischen Krimis und Thriller mögen. Mich hat die Autorin definitiv überzeugt!

Fazit:
In „Happy New Year“ spielt Malin Stehn nicht nur mit den Emotionen ihrer LeserInnen, sondern auch mit denen ihrer Protagonisten, was für mich neu und spannend war und der Geschichte einen ganz besonderen Psycho-Kick verliehen hat. Dann noch der psychologische Aspekt, wie eine Mutter mit dem Verschwinden ihres Kindes umgeht, auch das hat mich tief getroffen. Und dadurch, dass wir durch die unterschiedlichen Erzählperspektiven Einblick in die Gedanken der einzelnen Protagonisten bekommen haben, wurde alles noch spannender und intensiver, aber auch verwirrender. Die Autorin hat es auf subtile Art geschafft, eine Hochspannung aufzubauen und aufrechtzuerhalten, die mich absolut gefesselt hat und am Ende wurde ich dennoch komplett überrascht.

5 Sterne von mir und ich werde definitiv mehr von Malin Stehn lesen!