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Uli
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86637 Wertingen

Bewertungen

Insgesamt 529 Bewertungen
Bewertung vom 05.10.2023
Silber, Eva-Maria

Föhr in Flammen


ausgezeichnet

Ein sehr interessant und raffiniert geschriebener Krimi, der auf der wunderbaren und traumhaften Ferieninsel Föhr spielt. In einer Gartenhütte in einem Waldgrundstück werden die Leichen von fünf Menschen gefunden. es handelt sich alles um Verwandte. Die Tochter und ihr Lebensgefährte kamen später als die anderen zum dem Treffen. Dabei fanden sie die fünf Leichen. Auf Befragung konnte sich niemand einen Reim darauf machen, einzig allein vielleicht die Tatsache, das die Hütte unerlaubt gebaut wurde und das Ordnungsamt den Abriß verlangte. Auch der Sohn des getöten Ehepaares wurde eingehend vernommen. Wie sich herausstellte, wurden alle Fünf mit einer Winchester erschossen. Als man den Halter dieses Gewehres ausfindig machte, bestreitet er die Tat vehement, in der Nacht brannte das Haus, in dem er mit seiner Mutter wohnte, bis auf die Grundmauern ab. Kriminalhauptkommissar Andretta leitet die Ermittlungen, ihm zur Seite steht die Polizeianwärterin Maja, die auf die Insel strafversetzt wurde. Doch Andretta und Maja ergänzen sich super, da die junge Frau präzise und klare Gedanken fassen und umsetzen kann. Der Krimi ist mehr als spannend, die Autorin versteht es vorzüglich, den Protagonisten Leben einzuhauchen. So ist Andretta nicht nur beruflich sehr eingespannt, er hat sich noch um sein Mündel Lisa zu kümmern, die Tochter seiner verunglückten Schwester. Außerdem ist er in Clinch mit seinem Kollegen Hartmann, die beide um die gleiche Stelle buhlen. Eva-Maria Silber führt die Leser gekonnt in eine falsche Fährte, was ich schon aus einem anderen Buch von ihr kennen. Hat man den Verdächtigen dann inpetto, stellt er sich als unschuldig heraus und den nächsten Mörder haben wir im Visier. Ich muß sagen, dass das Ende sehr gut gestaltet wird und am Ende dann noch ein Ereignis enträtselt wird, das mir persönlich die Füße unter dem Boden weggezogen hat. Eine Lektüre, die völlig aus dem Leben gegriffen werde kann und absolut nicht suspekt ist. Das Cover ist wie bei Emons Verlag üblich, wieder sehr gewählt ausgesucht. ES zeigt die Landschaft im Abendlicht und über allem strahlt rot der Flammen.

Bewertung vom 05.10.2023
Holm, Ana

Gesichtersammler


ausgezeichnet

Ein Buch, das den Namen Thriller wirklich verdient und das den Leser bedrückt, schaudernd und nachdenklich zurückläßt. Es geht eine Mordserie um, bei denen junge, bildhübsche Mädchen in teueren Designerklamotten tot aufgefunden werden. Das bizarre daran ist, dass die Mädchen kein Gesicht mehr haben und stattdessen eine Vogelmaske tragen. Die taffe und ganz unkonventionelle Ermittlerin Merle, die ein schweres Motorrad fährt, möchte zusammen mit ihrem etwas biederen Kollegen Robert den Fall lösen, denn ihr letzter Einsatz war nicht gerade von Erfolg gekrönt. Die Spurt führt zu einem Schönheitschirurgen, der aber aalglatt ist und dem man nichts nachweisen kann. Es kommen noch so manche Verdächtige ins Visier, so manche falsche Spur wird gelegt und der Spannungsbogen steigt von einem Kapitel zum anderen. Es wird immer blutiger, immer grausamer und dann trachtet man auch noch nach dem Leben von Merle. Auch deren Wohnung wurde verwanzt. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann und man ist richtig süchtig danach, mit Merle und Robert endlich den kranken Psychopathen dingfest zu machen. Die Autorin hat einen klaren, prägnanten schreibstil mit kurzen Sätzen und kurzen Kapiteln, was den ganzen Krimi noch viel eindeutiger und zugkräftiger macht. Am Schluß ist man erstaunt, wieviel getreue Helfer der Täter hatte. Auch das Cover sieht düster und grausam aus mit den roten Federgesichtern und schwarzem Hintergrund. Man darf schon auf den nächsten Thriller dieser Autorin warten.

Bewertung vom 01.10.2023
Melzener, Axel;Neviandt , Julia Nika

Schatten über Colonia - Ermittlungen am Rand des Römischen Reichs


sehr gut

Ein Buch, das uns 87 n.Ch. in das römisch besiedelte Köln führt. Köln ist eine für damalige Verhältnisse moderne und aufstrebende Stadt. Doch dann werden römische Villen überfallen, ausgeraubt und teilweise den Flammen übergeben. Als Täter werden die Germanen bezichtigt, die jenseits des Rheins in ihren kleinen Dörfern in den Wäldern wohnen. Man meint sie an den bemalten Gesichtern, ihren Pelzen und den wolfsartigen Lauten zu erkennen. Quintus, ein junger Rechtsanwalt, dessen Mutter eine Germanin ist und sein Vater ein römischer Krieger, lernt bei seiner Verteidigung eines Germanen die Römerin Lucretia kennen. Sie interessiert sich sehr für Rechtswissenschaften und schließt sich ihm an und zusammen wollen sie die für die Überfälle Verantwortlichen stellen. Aber immer wieder finden sie unter den zurückgelassenen Gegenstände römisches Gut. Quintus und Lucretia beginnen zu ermitteln und begeben sich selbst in große Gefahr und werden von den Römern selbst verfolgt. Die Ergreifung der Täter läßt den Leser sehr verwundert zurück, eine Auflösung, die man so nicht erwartet hätte. Die einzelnen Kapitel gehen gut zu lesen, man lernt sehr viel über die Lebensweise sowohl der Römer wie auch der Germanen kennen, deren Kleidung, die Nahrung, einfach ihr tägliches Leben. Jedoch sind manche Kapitel zu ausschweifend beschrieben, was dann schon etwas eintönig erscheint. Am Ende des Buches sind einige hilfreiche Erläuterungen wie das Glossar über die verschiedenen Begriffe, die Stämme, die Götter und Myten. Auch das Cover ist sehr interessant gestaltet. Es zeigt zwei Menschen und im Hintergrund leicht verschwommen einige Gebäude.

14 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2023
Gasser, Christof

Solothurn hüllt sich in Schweigen


sehr gut

Wieder ein neuer Solothurnkrimi, auf den ich schon gewartet habe. Eine Informantin der Polizei wird erstochen in ihrer Wohnung aufgefunden. Einen Tag später liegt eine männliche Leiche in einem Boot. Hängen die beiden Toten irgendwie zusammen. Dornachs Tochter hat die Studentin flüchtig gekannt und sie fängt natürlich wie immer selbst zu recherchieren an und gerät wie üblich selbst in Gefahr, denn sie sticht in ein Nest von Drogen und Kooruption. Und es bleibt nicht verborgen, dass hier die arabische Mafia ihre Hände im Spiel hat, die von Undercoveragenten schon lange visiert wird. Ein durchaus gelungener Krimi, doch die neue Staatsanwältin verhält sich Dornach gegenüber sehr kühl und zurückhaltend, was ihm sehr zu denken gibt. Ein Spiel voller Intrigen und Geldwäscherei und dann hat Dornach plötzlich Probleme, die aus einer früheren Affäre herrühren. Wie immer, war der Krimi sehr interessant und voller Kriminalität. Hier greifen verschiedene Straftaten ineinander und bis zum Schluß war eigentlich unklar, wer nun zu wem gehört und wer hier der Böse ist. Zeugen werden vernommen, doch alles führt zu nichts. Ganz gut ist bei diesen Büchern, dass hier aus das Privatleben von Dominik Dornach und seiner Tochter Pia mit hineingenommen wird, denn so sehen wir, dass die taffen Ermittler auch nur Menschen sind. Einen Minuspunkt muß ich diesem Buch leider geben. Mir gefällt es nicht so sehr, das Menschen bei Einsätzen ums Leben kommen, man trauert um sie, doch dann tauchen sie plötzlich wieder auf, weil dies alles nur für die Ergreifung und Festnahme der Verbrecher gefakt war. Das Cover ist wirklich wunderbar gelungen Hinter den Bergen geht golden die Sonne auf und im Tal hängen die Nebelschwaden Dies war bestimmt nicht mein letzter Solothurn

Bewertung vom 26.09.2023
Devon, Tessa

Die Hure des Königs Historischer Erotik-Roman


ausgezeichnet

Ein historischer Roman, der nur so vor Erotik prickelt. Catherine lebt am Hof von Ludwig XIV in Versailles. Ihre Liebesdienste werden von Frauen wie Männer, von Küchenpersonal bis zum König angenommen, da Catherine ihr Liebeshandwerk versteht und außerdem wunderschön und schlau ist. Als sie eines Tages bei einem Liebesspiel erfährt, dass auf den König ein Attentat ausgeübt wird, kann sie dies verhindern. Von nun an ist sie für den König als Spionin tätig, da die Menschen in ihren intimsten Stunden sehr viel verraten. Wir erfahren aber auch so manches über den französischen Hof, dessen Prunk und Protz. Ein Buch Buch, das Geschichtliches mit Frivolem verbindet.

Bewertung vom 25.09.2023
Fritz, Astrid

Die Magd des Medicus


ausgezeichnet

Wieder ein großartiger historischer Roman von Astrid Fritz. Die Geschichte spielt hier im Spätmittelalter. Barbara, die Tochter eines Abdeckers, unehrenhaft geboren, soll sich bei dem Basler Stadtarzt Theophrastus als Magd verdingen. Das Äußere des Arztes ist nicht gerade vertrauenserweckend. Auf einem kleinen buckligen Körper sitzt ein viel zu großer Kopf. Doch bald ist Barbara für Theophrastus unverzichtbar, da sie auch schreiben und lesen kann. Er ist total unkonventionell, hat besondere Methoden, den Kranken zu helfen. Den Studenten in seinen Vorlesungen erklärt er alles auf Deutsch, er läßt auch Bader zu. Da Theophrastus sehr ausfallend werden kann und auch fest dem Alkohol zuspricht, bekommt er mit den Oberen der Stadt Basel Streit und sie verweisen ihn der Stadt. Und so zieht er mit Barbara von einem Ort zum anderen, schreibt medizinische Werke, die aber niemand veröffentlichen will. Er verdirbt es sich dann auch noch mit seinem Schüler Hans. Barbara hat den Wunsch, in einer Badestube zu arbeiten und als sie dann die Möglichkeit dazu hat, versucht sie es. Aber sie wird dann wieder vom Arzt mitgenommen bis er sich dann nach einem besonderen Vorkommnis ohne Worte des nachts auf und davon macht. Jahre vergehen, Barbara hat inzwischen ihr Glück gefunden, bis sie die Nachricht bekommt, dass es um Theophrastus sehr schlecht steht und sie an sein Krankenbett eilt, wo er dann auch verstirbt. Das Buch ist mit sehr guter Recherche geschrieben worden, denn den Arzt gab es wirklich. Er nannte sich in späteren Jahren Paracelsus. Die Autorin hat hier gekonnt das wirkliche Leben des Arztes mit der Fiktion der Barbara vermengt. Es ist geschichtlich nachgewiesen, dass Paracelsus medizinisch seiner Zeit weit voraus war, er besondere pflanzliche Heilmethoden hatte. Es wird auch berichtet, dass er ziemlich jähzornig und unbeherrscht war und sehr dem Alkohol zugetan war. Die Autorin beschreibt das Leben der damaligen Zeit, die Städte und Landschaften derart bildlich und detailgetreu, die Menschen, wie sie sich behaupten mußten, so dass man sich mittendrin fühlte. Am Anfang der Kapitel ist immer der Ort und die Jahreszahl vermerkt, wo sich die Protagonisten gerade aufhalten. Die Sprache ist wie immer klar und deutlich und es herrscht im ganzen Buch eine gewisse Spannung. Am Ende ist ein Glosar angebracht, so kann man die damaligen Ausdrücke nachschlagen und verstehen. Das Cover bildet ein Frauenkopf und mittendrin ein großes Veilchen. Man ist direkt enttäuscht, wenn man die fast 600 Seiten zu Ende gelesen hat, denn man möchte immer weiter lesen.

Bewertung vom 24.09.2023
Weinberg, Juliana

Elizabeth Taylor / Ikonen ihrer Zeit Bd. 11


ausgezeichnet

Ein weiteres Buch über Ikonen ihrer Zeit. Diese Buchreihe mit inzwischen 11 Bänden schätze ich sehr. Diesmal dürfen wir in das Leben von Elizabeth Taylor schauen. Elizabeth war ein bildhübsches kleines Mädchen und ihre Mutter setzte alles daran, dass ihre Tochter Schauspielerin wird. Sie schickte sie zum Vorsprechen, Elizabeth hatte praktisch keine Kindheit, sie wurde von ihrer Mutter total verplant und schon bald hatte Elizabeth ihre ersten Filmrollen. Mit 18 heiratet sie den Hotelerben Nick Hilton, nur um ihren Elternhaus zu entfliehen. Doch diese Ehe hielt nicht mal fünf Monate. Insgesamt heiratete Liz acht mal, keine ihrer Ehen hatte Bestand. Sie wurde ein berühmter Star und drehte einen Film nach dem anderen. Sie war eine sehr liebevolle Mutter für ihre drei eigenen Kinder und einer Adoptivtochter. Insbesondere bei den Filmaufnahmen nahm sie sich ihrer Kollegen sehr an, besonder gut kümmerte sie sich um Cliff Montgomery, der unter Depressionen litt und homosexuell war. In ihrem späteren Leben war sie sehr gut mit Michael Jackson befreundet und sie gründete eine Aids-Stiftung, bei der sich sich sehr einbrachte. Liz litt sehr unter ihrer dominanten Mutter, die sie auf Schritt und Tritt bewachte. Liz hatte auch eine sehr angeschlagene Gesundheit, da sie sich keine Ruhe gönnte und einen Film nach den anderen drehte. Sie machte zeitlebens Diät, da sie zur Pummeligkeit neigte außerdem litt sie unter Alkohol-und Tablettensucht. Das Buch beinhaltet die Zeit von 1939 bis 2003. Bei den einzelnen Kapiteln ist jeweils der Ort und die Jahreszahl angegeben und ein Ausspruch von Liz. Das Buch läßt sich gut lesen. Die Sprache der Autorin ist leicht verständlich und sie versteht es, das Leben der Taylor sehr interessant darzustellen. Eine Lektüre, die nachdenklich macht. Für uns scheint das Leben der Taylor ein einziger Traum gewesen zu sein. Doch sie fühlte sich einsam und war zeitlebens auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit. Das Cover ist sehr gut gelungen. Es zeigt die junge Liz Taylor, so wie wir sie kennen, vor einem Geländer stehen und im Hintergrund sehen wir die Berge von Beverly Hills mit dem Holywood Schriftzug.

Bewertung vom 22.09.2023
Stern, Anne

Die Lichter der Stadt / Fräulein Gold Bd.6


ausgezeichnet

Dies ist inzwischen der 6. Band über die Berliner Hebamme Hulda Gold. Berlin im August 1929, Stressemann ist gestorben, politisch geht es nun bergab, die Braunhemden zeichnen sich im Stadtbild ab und die Juden bekommen dies zu spüren. Hulda arbeitet inzwischen in der Mütterberatungsstelle, da sie inzwischen eine dreijährige Tochter hat und alleinerziehend ist. Huldas Verlobter ist noch während ihrer Schwangerschaft tödlich verunglückt. Wir begegnen hier natürlich wieder Bert und Jette und auch Huldas Vater. In Berlin grassiert inzwischen eine Einbruchserie, auch Berts Zeitungskiosk und Jettes Apotheke wurden davon betroffen. Zur Mütterberatungsstelle kommt eine junge Schauspielerin mit ihrer kleinen Tochter. Hulda merkt sofort, dass mit dem Kind etwas nicht stimmt, denn es ist für sein Alter ziemlich unterentwickelt und zurückgeblieben. Hulda möchte der Familie gerne helfen, aber die junge Mutter scheint etwas zu verbergen und schwer zu belasten. Und dann begegnet Hulda auf dem Polterabend ihres Exfreundes Karl Max und eine zarte Bande beginnt sich zu entwickeln. Wie immer versteht es Anne Stern uns mitten ins Berlin der damaligen Zeit zu führen. Die politische Situation, die Mode, die Menschen an sich, die Cafes, das Kino, alles hat den Charm einer längst vergangenen Zeit. In diesem Band werden wir auch in die Theaterwelt entführt.Aber wie immer, kann es Hulda nicht lassen, sich in polizeiliche Ermittlungen einzumischen und so ist sie der Verbrecherbande auf den Fersen und macht sogar das Oberhaupt dafür dingfest. Hulda und die Personen in ihrem Unfeld sind für mich schon so was wie liebe Bekannte geworden. Die Hebamme selbst ist eine taffe, selbstbewußte und emanzipierte Person und hätte in unser heutiges Leben gepaßt. Die Sprache der Autorin ist gut verständlich und leicht lesbar, die Kapitel sind kurz und die Schriftgröße des Buches sehr angenehm. Hier haben wir eine weitere Episode im Leben der Hulda Gold erfahren und wir ale dürften auf die Fortsetzung gespannt sein, auf die ich mich schon wahnsinnig freue. Eine Unterhaltung, die auch teilweise sehr lehrreich ist. Am Anfang des Buches sehen wir einen Stadtplan, auf dem der Winterfeldplatz und Umgebung genau skizziert ist. Auch der Einband zeigt wie üblich eine sehr schöne Frau aus dieser Zeit.

Bewertung vom 19.09.2023
Kindler, Sonja

Im Schwarzwald geht der Tod um


ausgezeichnet

Hauptkommissarin Sandner hat sich in den Schwarzwald versetzen lassen, sie möchte mit ihrer Tochter in einer ruhigeren Lage wohnen. Sie führt mit ihrem Lebensgefährten Jan ein glückliche Beziehung und ist auch mit ihrem Exmann freundschaftlich verbunden. Ganz in der Nähe wohnt auch ihre Mutter. Auch mit ihrem Kollegen Thomas versteht sie sich sehr gut. Da wird ihr eines Tages ein Strauß weißer Lilien ins Büro geliefert. Sie kann sich nicht erklären, wer ihr den geschickt hat. Ein paar Tage später, nach einem Klassentreffen, verunglückt ihr ehemaliger Mitschüler Sven tödlich, im Kofferraum lag ebenfalls ein Strauß weißer Lilien, im Auto wurde etwas manipuliert. Doch dann wird Ines in einen einsamen Schwarzwaldhof bestellt, man überfällt sie dort und der Hof fängt an zu brennen. Jetzt ist es eindeutig klar, jemand möchte Ines und ihrer Familie schaden. Auch Jan verhält sich ihr gegenüber manchmal etwas komisch. Ines setzt alles daran, denjenigen zu finden, der ihr Schaden zufügen möchte. Was ich besonders eindrucksvoll fand, sind die kursiv gedruckten Passagen, in dem der Attentäter zu Wort kommt und sich für seine schlechte Kindheit rächen möchte. Das Buch ist derart interessant geschrieben, man kann und will es einfach nicht mehr aus der Hand legen Von Kapitel zu Kapitel erhöht sich der Spannungsbogen und so manches endet mit einem Cliffhanger. Sehr gekonnt führt uns die Autorin auf falsche Spuren, meint man, den Mörder erkannt zu haben, ist dies ein Trugschluß und es erscheint dann eine andere Person mehr als verdächtig. Das Ende ist derart fulminant, man kann es kaum fassen und denkt sehr lange darüber nach, warum keiner frühere etwas bemerkt hat. Lange, sehr lange habe ich darüber nachgedacht. Die Sprache ist klar und deutlich und nicht überzogen, keine wunder welch lateinischen Ausdrücke oder dergleichen. Ich muß schon sagen, dass Sonja Kindler ihr Handwerk versteht und ich bewundere ihre Fantasie und ihren Einfallsreichtum. Das Cover zeigt ein lichterloh brennendes Gebäude bei Nacht. Man darf auf den nächsten Krimi mehr als gespannt sein.

Bewertung vom 17.09.2023
Kaiser, Menachem

Kajzer


gut

Ich muß sagen, dass das Buch sehr schwer zu lesen war, große Gedankensprünge und viele Themen, die ineinander gingen. Menachem Kaiser wurde in Toronto geboren und ist jüdischer Abstammung. Sein Großvater starb schon vor Menachems Geburt, er hörte nur von seinem Vater, dass dieser sein Mietshaus in Schlesien zurück haben wollte, das die Nazi enteignet haben. Der Großvater hatte aber mit seinem Rückgabeanspruch kein Glück. Nun kommt der Autor beruflich nach Polen und möchte sich ebendieses Haus ansehen. Er besucht die Bewohner, stellt aber fest, dass die Hausnummern ausgewechselt wurden und ein anderer Besitz den Kaisers gehörte. Er beauftragt eine Anwältin, ein gerichtliches Verfahren wird anhängig, doch das Gericht stößt sich an der Todeserklärung der Vorfahren. Nun gilt es, sich durch viele Instanzen zu kämpfen. Menachem lernt die in Polen bekannten Schatzsucher kennen und verbringt mit ihnen einige Zeit. Diese Ausführungen finde ich etwas zu langatmig. Sehr gut erzählt wird auch die Geschichte eines Cousins des Großvaters, der geflüchtet war und das KZ überlebt hat. Wir werden durch das Buch an eine sehr schlimme Zeit erinnert, die insbesondere für die Juden lebensbedrohlich und existenzvernichtend war. Ich mußte bei dem Buch einige Passagen zweimal lesen um diese dann genau zu verstehen. Sehr gut gefällt mir das Cover mit dem alten angeschlagenen Blechnapf an der Wand.