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Elohym78
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Horhausen

Bewertungen

Insgesamt 403 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2011
Khadra, Yasmina

Die Schuld des Tages an die Nacht


weniger gut

Die Schuld des Tages an die Nacht erzählt den bewegenden Lebensweg von Younes. Die Flucht mit seinen Eltern aus der Armut als Bauern, hin in die Großstadt Oran. Auch dort fristet die Familie ein bemitleidenswertes Leben, bis Younes von seinem Vater an seinen Onkel gegeben wird und von nun an bei ihm lebt. Sein neues Leben als Jonas beginnt. Weg von der Armut, dank Bildung zu einem angenehmen Lebensstil. Neue Freunde, aber auch die Leides des Krieges - Zweiter Weltkrieg und Bürgerkrieg - erwarten den jungen Mann.

Das Cover zeigt eine Familie am Strand. Im Vordergrund ein rennende Junge, im Hintergrund die Mutter, die sich hinter dem Rücken des Vaters verbirgt. Eigentlich ein Bild voller Freude, aber es symbolisiert auch Abschied und Trennungsschmerz.

Yasmina Khadra hat von dem Thema her einen eindrucksvollen Roman geschaffen. Algerien in den 30er Jahren bis heute ist bestimmt nicht häufig in Bücher vertreten, leider muß ich sagen. Er bringt das Land dem Leser nah und verknüpft die weltpolitischen Ereignisse - Zweiter Weltkrieg - wunderbar mit den Geschicken des Landes. Die Landschaft beschreibt der Autor bildlich. Ich konnte die duftenden Weinberge förmlich vor mir sehen und die Gluthitze spüren. Auch die handelnden Personen, insbesondere seinen Protagonisten Jonas kommen einfühlsam und nah zur Geltung. Nur der Schreibstil konnte mich nicht überzeugen. Ich hatte das Gefühl, dass mehr als ein Autor an dem Roman beteiligt waren. Jonas Leben wird schwungvoll erzählt, die Dialoge sind spritzig und lesen sich toll. Aber die immer wiederkehrenden Abschweifungen störten den Fluss des Buches extrem und bremsten mich beim Lesen aus. Zudem bleiben für mich viele Enden der Geschichte offen und einigen Handlungssträngen konnte ich nicht folgen. Durch die Leseprobe und den Klapptext hatte ich etwas ganz anderes erwartet.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Carrisi, Donato

Der Todesflüsterer


ausgezeichnet

Fünf junge Mädchen sind spurlos verschwunden. Sechs abgetrennte Arme werden auf einer Waldlichtung gefunden. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren und schnell wird dem Ermittlerteam klar, dass sie nicht nur ein Monster jagen! Eine rasante Achterbahnfahrt durch die menschlichen Abgründe beschäftigen Mila, Goran und ihr Kollegen.

Das Cover, eine offene Handfläche mit einem Schmetterling darauf, im Hintergrund ein düsterer Wald, finde ich sehr gut zu dem Buch gewählt. Zu Beginn wirkt die Hand schützend, je weiter man das Buch liest, desto bedrohlicher wird diese Hand, die den wunderschönen Schmetterling vielleicht eher zerquetschen möchte.

Donato Carrisi hat einen wunderbar flüssigen Schreibstil. Er beschreibt seine handelnden Personen intensiv und es fällt einem leicht, sich in den jeweiligen Charakter hineinzuversetzen. Besonders gut haben mir die Ermittlerin Mila und der Profiler Goran Gavila gefallen. Beide haben persönliche Probleme, stellen diese aber zurück, um andere Menschen zu retten. Durch diese beiden wird dem Buch Leben eingehaucht. Die Örtlichkeiten werden bildlich beschrieben, auch wenn nicht ganz klar wird, wo sich dieses Drama abspielt, da Ortsnamen fehlen. Anfangs irritierte mich dies, aber dann wurde mir klar, dass der Autor dies mit Absicht gemacht hat um zu verdeutlichen, dass der Wahnsinn überall geschehen kann. Carrisi gelingt es, seinem Buch einen außergewöhnlichen Spannungbogen zu verleihen. Je weiter die Ermittlungen im Fall der verschwundenen Kinder vorranschreiten, desto spannender werden sie, da sich immer neue Abgründe der menschlichen Psyche auf tun. Grausam, anschaulich und doch auch nachvollziehbar schildert der Autor das Bildnis eines Mörders. Erschreckend sind nicht seine Taten, sondern die leise Sympathie, die der Leser langsam aber sicher für dieses Monster empfindet.

Mein Fazit: Ein grandioses Buch!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Hayes, Sam

Stumm


weniger gut

Julia findet ihre Schülerin Grace Covatta schwer verletzt an einem abgelegen Wegesrand. Die Kleine wurde schwer misshandelt und ringt mit dem Tod. Während Julias Schwager Ed ganz mit den Ermittlungen beschäftigt ist, versucht sie ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen. Julia hat sich von ihrem Mann Murray, einem Alkoholiker, getrennt und versucht nun mit ihren beiden Kindern Alex und Flora ein neues Leben zu beginnen. Dieser Anfang wird der jungen Frau schwer gemacht, da ihre Mutter Mary von heute auf morgen jeglichen Lebenswillen verloren hat und nicht mehr spricht. In dieser schweren Zeit klammert sie sich verzweifelt an Marys Hausarzt Dr. David Carlyle, in dem sie eine neue Liebe zu finden hofft.

Das Cover zeigt eine Nähnadel mit einem Rest Garn. Für mich symbolisiert dies, dass etwas zu genäht wurde, vielleicht einen Mund und passt sehr gut zu dem Buchtitel.

Der Schreibstil von Sam Hayes konnte mich nicht ganz überzeugen. Er versucht zwar Spannung aufzubauen, aber irgendwie entgleitet ihm der begonnen Faden immer wieder und er verhaspelt sich in Ausschweifungen. Die Idee, die Geschichte aus drei verschiedenen Gesichtspunkten zu erzählen - Julia, Murray und Mary - gefiel mir hingegen sehr gut, da es die Geschichte auflockerte. Die handelnden Personen waren gut und authentisch beschrieben, der Leser konnte sich in sie hineinversetzen. Grace kann wegen ihrer Gehirnverletzungen nicht sprechen, Flora ist stumm zur Welt gekommen und Mary hat es wegen eines Schocks die Sprache verschlagen. Dies ist definitiv zu viel des Guten! Alles dreht sich nur um die Sachen, die nicht gesagt, bzw. gehört werden. Auch, dass sich alles auf den bösen Arzt konzentriert, fand ich überzogen. Die Ermittlungsarbeiten werden kaum beschrieben, aber das Ergebnis taucht plötzlich wie von Geisterhand auf.

Mein Fazit: Gute Idee wurde schlecht umgesetzt. Eher ein seichter Krimi als ein Psychothriller.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Stark, Oliver

American Devil


sehr gut

Tom Harper wurde wegen eines Übergriffs an einem Vorgesetzten vom Polizeidienst des NYPD suspendiert. Als eine schreckliche Mordserie New York erschüttert, wird er um Hilfe gebeten. Gemeinsam mit seinem Kollegen Eddie macht Tom sich auf die Jagd nach dem American Devil. Neben seiner Polizeiarbeit muß Tom eine Psychotherapie absolvieren, bei der er die junge Psychologin Dr. Denise Levene kennen und schätzen lernt. Bald schon bietet sie ihre Hilfe an, nicht ahnend, dass sie dadurch ins Fadenkreuz des Killers gerät.

Oliver Stark setzt in seinem Thriller auf alt bekannte, aber bewehrte Muster: Ein Killer wird von einem Polizisten gejagd, der selber sein Leben nicht mehr im Griff hat. Ein Weg nahe des Abgrunds, immer die Gefahr des endgültigen Absturzes im Nacken. Dazu eine Priese ekeliger Mordszenen, Verzweiflung, Hoffnung und Liebe und fertig ist ein Thriller. Der Schreibstil ist locker, die Spannung wird von Anfang bis Ende kontinuierlich aufgebaut, auch wenn dem Leser die Zusammenhänge schnell klar werden und man den Ermittlern eher bei der Arbeit zu sieht, als mit zu rätseln.

Mein Fazit: Für Thriller-Neulinge ein wirklich gutes und spannendes Buch! Für die Alt-Eingelesenen eher ein Abklatsch von alt bekanntem und bedingt leseneswert.

Bewertung vom 02.02.2011
Winter, Jan

Der Duft des Mangobaums


sehr gut

Alma reist mit ihrem Sohn Albert von England nach Malaya zu ihrem Mann, der eine Gummibaumplantage betreibt. In Sungai Tiga lernt Alma eine bunte Vielzahl von Menschen und Kulturen kennen und lieben. Die junge Frau scheint wie geschaffen für das Leben in den Tropen. Als ihr Mann Howard von einem Tiger gerissen wird, zeigt sich bald, wer Freund und wer Feind ist. Alma möchte unter keinen Umständen ihr geliebtes Malaya verlassen und schafft sich eine eigene Existenz in Penang. Eine Existenz zwischen verschiedenen Kulturen und Lebenseinstellung. Ein beschwerlicher, aber schöner Weg. Begleitet von ihren besten Freunden Samad dem Arzt, Raymond und Ah Tong den Plantagenbesitzer, Ling ihrer besten Freundin und vielen mehr.

Jan Winter lässt eine wunderbar vielfältig Welt vor den Augen des Lesers entstehen. Er beschreibt die Umgebung sehr genau, aber auch die verschiedenen Kulturen und Charaktere kommen nicht zu kurz. Ein Potpouri mit besonderer Würze. Der Schreibstil ist leicht, locker und sehr gut zu lesen. Man taucht förmlich in eine unbekannt Welt ab, genießt sie in vollen Zügen und möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der geschichtliche Hintergrund und die daraus einhergehenden Tragödien sind nicht nur gut recherchiert, sondern auch einfühlsam und ergreifend beschrieben. Anschaulich fand ich auch die Beschreibung der damals herrschenden Klassengesellschaft. Der malaiische Arzt Samad, der sich nirgends mehr Zuhause fand mit seinen neumodischen Ansichten dank der Ausbildung in England und Alma, die Mem, die gerne mit anpackt und Freunde in allen Kulturen um sich vereint. Der Rassenhass wird klar geschildert und ist leider immer noch viel zu aktuell.

Der einzige kleine Minuspunkt für mich ist, dass die Geschichte ziemlich vorhersehbar war, was dem Buch in seinem Gesamtwerk allerding keinen Abbruch getan hat. Ich habe es sehr gerne gelesen.

Mein Fazit: Ein Buch zum Träumen und den Alltag hinter sich zu lassen! Lesenswert!

Bewertung vom 02.02.2011
Weldon, Fay

Spa-Geflüster


weniger gut

Mehrer reiche Frauen verbringen Weihnachten und Silvester in einem Spa. Die Anwendungen sind auf ein Minimum reduziert und die Damen langweilen sich. So beschließen sie, sich zusammenzusetzten und sich gegenseitig ihre Lebensgeschichten zu erzählen. Neben diesen Geschichten wird von dem Leben im Spa berichtet, was es für Schwierigkeiten gibt, da es kurz vor dem Ruin steht, dem Wetter und den Angestellten.

Das Cover zeigt drei Frauen in relaxter Haltung. Halb nackt, mit einem Handtuch um den Kopf geschlungen, plaudern sie miteinander und strahlen Ruhe und Luxus aus. Das Cover und der Klapptext machen neugierig auf das Buch, da sie von einem Einblick in die Welt der Schönen und Reichen künden.

Fay Weldons Schreistil konnte mich leider nicht überzeugen. Das Buch ist mehr eine Aneinanderreihung von Kurzgeschichten als ein Roman. Die Autorin schildert zwar das Leben in dem Spa, quasi als roter Faden, arbeitet dies für meinen Geschmack aber nur oberflächlich aus. Die Charaktere werden mäßig beschrieben und vermischen sich durch den mangelnden Unterschied mehr und mehr, vorallem da die Frauen selten mit Namen erwähnt werden. z.B. wird die Geschichte der Richterin erzählt. Später taucht ihr Name auf und der Leser muß erst nachgrübeln, wer dies sein könnte. Ein Wechsel im Erzählstil hätte dem Buch bestimmt auch gut getan. Die jeweilige Erzählerin berichtet aus der Ich-Perspektive und die Hauptprotagonistin auch. Mir fiel es wirklich schwer wieder in die Geschichte reinzukommen, wenn ich das Buch mal weggelegt hatte.

Die Idee des Romans hingegen gefällt mir sehr gut. Reiche Frauen berichten von ihrem Leben, wie sie dahin kamen, wo sie jetzt im Leben stehen. Geschichten von Menschen die eben nicht so sind wie du und ich. Die Autorin versucht einen intime Rahmen zu schaffen, Whirlpool, Kerzen, heißer Dampf, zerschreibt die schöne Atmosphere aber leider wieder mit totalen Nichtigkeiten.

Mein Fazit: Weniger ist manchmal mehr. Für Fans von Kurzgeschichten bedingt lesenswert.

Bewertung vom 02.02.2011
Palma, Félix J.

Die Landkarte der Zeit / Mapa Trilogie Bd.1


sehr gut

Andrew verliebt sich in die Prostituierte Marie. Gerade, als er seinem Vater die ans Unmögliche grenzende Liebe gestehen will, wird Marie von Jack the Ripper ermordert. Andrew verliert nicht nur seine Geliebte, sondern auch seinen Lebenssinn. Kein Tag vergeht ohne Vorwürfe und Selbstzweifel. Als Andrew die festgefahrene Situation nicht mehr aushält und seinem Leben ein Ende setzen will, eröffnet sein Cousin ihm die Möglichkeit, Marie durch Hilfe einer Zeitreise das Leben zu retten. Zeitreisen Murray soll das Unmögliche möglich machen. Claire Haggerty ist mit ihrem Leben und den Ansichten der herrschenden Zeit mehr als unglücklich. Sie ist gedanklich ihrer Welt vorraus und will sich den Zwängen ihrer Zeit nicht beugen. Durch Zeitreisen Murray lernt sie den Mann ihrer Träume kennen. Einen Mann aus der Zukunft, der ihren Freigeist zu würdigen weiß. Aber nicht nur Gutes entspringt Zeitreisen Murray. Denn wenn wir in die Zukunft reisen können, wer sagt, dass es nicht möglich ist, dass die Zukunft auch zu uns kommt? Genau dies untersucht Inspektor Garrett. Drei mysteriöse Morde scheinen die Handschrift der Zukunft zu tragen. Drei Menschen wurde mit einer Waffe ermordet, die an Grausamkeit noch gar nicht erfunden wurde.

Das Cover zeigt eine Uhr mit umgekehrtem Ziffernblatt. Ungewöhnlich genug, damit man es in die Hand nimmt, um den Klapptext zu lesen. Dieser verspricht eine unglaublich Reise durch die Zeit. Auf den ersten Blick verspricht das Buch etwas Neues, Ungewöhnliches und ich würde es kaufen.

Felix J. Palma nimmt seinen Leser behutsam an die Hand und entführt ihn einfühlsam in das Leben seines jeweiligen Protagonisten. Anfangs war der Schreibstil gewöhnungsbedürftig, vorallem da so gut wie keine wörtliche Rede in dem Roman zu finden ist. Nachdem ich mich allerdings bedingungslos habe von Palma führen, bzw. entführen gelassen hatte, konnte ich problemlos abtauchen. Abtauchen in eine der Welt der Phantasie, der unerfüllten Wünsche, der Hoffnung. Jede Geschichte ist anders und doch gleichen sie sich in den verborgenen Sehnsüchten der Protagonisten. Mal die Flucht in die Vergangenheit, mal die Flucht in die Zukunft, aber immer auf der Suche nach sich selbst. Wirklich gut hat mir die Figur von H.G. Wells gefallen, der als heimlicher Helfer im Hintergrund aggierte, der stille Retter, der nicht im Vordergrund stehen möchte, durch die Umstände aber mit hineingezogen wird. Wells war mein roter Faden, der mich durch den Roman lotste.

Mein Fazit: Ein lesenswerte Buch, in dem sich der Ausspruch "Die Zeit heilt alle Wunden" bewahrheitet!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Hoffman, Jilliane

Mädchenfänger / Bobby Dees Bd.1


ausgezeichnet

Bobby und LuAnn Dees sind ein Traumpaar. Bobby ist Polizist, gefeiert von der Presse als Held, da nur er es schafft, vermisste Kinder wiederzufinden. Die Idylle endet aprupt, als ihre Tochter Kathy nach einem Streit spurlos verschwindet. Bobby und sein Team setzen alles daran, Kathy aufzuspüren. Vergeblich. Ihre Ehe droht zu zerbrechen. Die Situation droht zu eskalieren, als ein neuer Fall, das Verschwinden von Lainey LaManna, für Bobby zur Passion wird. Schnell wird klar, dass Lainey nicht nur entführt wurde, sondern von einem brutalen Sadisten gefangen gehalten wird. Die Presse nennt ihn Picasso, da er schreckliche Bilder von seinen Opfern in Öl malt. Picasso sendet seine Gemälde dem Reporter Mark Felding und bald dadrauf werden die geschändeten Leichen gefunden. Eine Jagd auf Leben und Tod beginnt. Eine Jagd, die nicht nur ein Menschenleben zerstören wird.

Das Cover zeigt blutiges Holz oder blutigen Boden mit Kratzspuren. Es wirkt dunkel, bedrohlich, beklemmend, verstörend. Zusammen mit dem Klapptext ein Garant für einen spannenden Thriller.

Jiliane Hoffmann hat einen spanneden und flüssigen Schreibstil, den sie von der ersten Seite an kontinuierlich aufbaut. Ein roter Faden zieht sich durch die Geschichte, auch wenn die Handlungsschauplätze manchmal wechseln. Die Protagonisten werden ausführlich beschrieben und man kann sich gut in sie und die Situation hineinversetzen. Vorallem in die Angst und die Verzweiflung um die verschwundenen Kinder.

Ich finde das Thema, verschwundene Kinder und Internetkriminalität gut gewählt, da es sehr aktuell ist. Gerade die im Zeitalter des Internets herrschende Unsicherheit mit Beschränkungen für Kinder, was Eltern kontrollieren können und wo sich der Zugriff entzieht, ist immer ein Diskussionsthema. Selbst wenn eine Kontrolle da ist und die Eltern mit ihren Kindern über die Gefahren sprechen, kann so ein Unglück leider nicht vermieden werden.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2011
Schirach, Ferdinand von

Verbrechen


ausgezeichnet

Wie der Titel schon sagt, geht es in dem vorliegenden Buch um Verbrechen. Allerdings nicht um fiktive, ausgedachte, sondern um reale Gewalttaten und ihr Folgen. Geschildert werden die unterschiedlichsten Taten und Motive, nur eins haben die meisten gemeinsam: sie enden tödlich.

Das Cover zeigt einen Mann mit Anzug, Hut und Aktentasche von hinten. Er scheint sich auf einen neuen Fall zuzubewegen. Vielleicht ein Selbstbildnis des Autors.

Ferdinand von Schirach schildert die vorliegenden Verbrechen völlig Wert frei und emotionslos. Nur einer meist zynischen Ironie konnte er sich anscheinend nicht verkneifen, was dem Buch eine besondere Würze verleiht. Der Schreibstil ist kurz und knapp gehalten, erhält dadurch aber eine eigentümlich Eindringlichkeit und als Leser sieht man sich gezwungen, einen Fall nach dem nächsten zu lesen. Raum für Spekulationen nach dem Warum lässt der Autor nicht, da er die Motive klar schildert. Trotzdem grübelt man unwillkürlich nach. Man versucht sich in den Täter hineinzuversetzen und überlegt, ob man nicht selber so gehandelt hätte.

Mein Fazit: Absolut lesenswert!

5 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.