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EllenK87
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Landshut

Bewertungen

Insgesamt 379 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2020
Love, Melissa Scrivner

Capitana


ausgezeichnet

Rücksichtslose Drogenlady oder Familienmensch oder Beides?

Melissa Scrivner Love schafft es, den Leser mitzureißen und in die Welt von Lola Vasquez abtauchen zu lassen. Der Schreibstil ist detailliert und fesselnd. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und durch die Überschrift bekommt man schon eine leichte Ahnung, worum es auf den nächsten Seiten gehen wird. Kurzzeitig kommt ein zweiter Handlungsstrang ins Spiel, doch wer gut kombinieren kann, kommt auch relativ schnell darauf, dass es zu genau den aktuellen Geschehnissen gehört. Das Cover passt farblich sehr gut zum Handlungsort (Los Angeles - Hollywood). Palmen, Farben eines Sunsets und Lola.
Lola ist eine zierliche Frau, die aber in ihrem Leben gelernt hat, sich durchzusetzen. Sie hat eine knallharte Seite die sie braucht, um ihren „Job“ als Anführerin einer Gang ausüben zu können. Doch ist sie zu Hause bei ihrer Zieh-Tochter Lucy, kann sie auch sehr sensibel und familiär sein. Als Alleinerziehende möchte sie Lucy ein besseres Leben ermöglichen, als sie es bei ihrer ehemals drogenabhängigen Mutter hatte. Sie hat ihre Soldaten um sich, die sie nur „Boss“ nennen, ihr immer den Rücken frei halten, ihr Leben für sie geben würden, aber auch genau wissen, dass Lola für sie da ist und für sie sorgt.
Die andere Hauptprotagonistin ist Andrea, eine taffe Staatsanwältin mit einem dunklem Geheimnis. Sie nimmt vor allem Fälle von häuslicher Gewalt an. Auch sie hat eine Familie, in der sie von ihrem harten Berufsalltag abschalten kann und die sensible Seite zum Vorschein kommt.
Zu Beginn bekommt man einen kleinen Eindruck, wie der Drogenhandel in Lolas Gegend abläuft. Dass einer der Jugendlichen im Laufe der Geschehnisse eine Rolle spielen wird, konnte Lola bei ihrer Rettungsaktion nicht wissen. Als Lola von einer Schwangeren aus ihrer Nachbarschaft um einen Gefallen gebeten wird, kann sie nicht ahnen, dass dieser Gefallen einen Krieg lostreten wird. Ihr Bruder Hector führt den Befehl umgehend aus und somit kann Lola diesen nicht mehr zurücknehmen, als ihr klar wird, dass sie ausgenutzt wurde. Wird ihr Bruder ihr verzeihen können, dass sie ihn erneut verraten hat und einem generischen Drogenkartell ausgeliefert hat?
Auch Andrea gerät ins Fadenkreuz und muss um ihre Zukunft und ihre Familie bangen. Dass sie ein dunkles Geheimnis hütet und die Partnerin von der Drogenlady Lola ist, bringt sie in Schwierigkeiten. Wird es ihr und ihrer Familie gelingen, heil aus dem Kartellkrieg zu kommen; und warum hat das Kartell so viel Interesse an der Staatsanwältin? Lola bekommt neben den Problemen in ihrem Job und mit ihrem Bruder auch noch eine schwierige Phase mit Lucy. Die ist auf einer Privatschule und hat dort als Latina viel Kontakt zu weißen Kindern. Dass sich dort ein Kind als Problemkind heraus stellt, die Mitschüler bedroht und ihnen Aufgaben stellt, macht das turbulente Leben der taffen Drogenlady nicht einfacher. Wird es ihr gelingen, die Mitschülerin zur Verantwortung zu ziehen, oder muss Lucy vielleicht sogar die Schule wechseln. Wird Lola es schaffen, den Kartellkrieg, den sie unbewusst ins Rollen gebracht hat, ohne große Verluste zu beenden oder wird ihre Gang am Ende vernichtet werden?
Ein Thriller, der spannend bis zum Ende bleibt und einige überraschende Wendungen für den Leser bereit hält. Man kann sich gut in die Personen und die Handlungsorte versetzen und fiebert mit, wie dieser Drogenkartellkrieg am Ende ausgehen wird und warum Lola dazu benutzt wurde, diesen Krieg anzufangen.

Bewertung vom 06.10.2020
Schütz, Lars

Rache, auf ewig / Grall und Wyler Bd.3


ausgezeichnet

Motiv Umweltschutz oder doch was ganz Anderes?

Die Gestaltung des Covers finde ich interessant und zielt schon direkt darauf ab, dass es im Buch blutig wird. Leider gibt es aber im Wekr keinen Bezug zu einer Sicherheitsnadel, also sehe ich diese sympolisch für das Durstechen der Haut an. Der Erzählstil ist sehr angenehm und packend. Durch kurzgehaltene Kapitel bringt Lars Schütz Tempo in die Geschichte. Da viel Bezug auf Ermittlungsmethoden und Fallanalyse genommen wird, bekommt der Leser einen spannenden Eindruck in diese Beiden Arbeitswelten.
Jan Grall besticht durch seine Hypersensibilität und sein Drang alles bis ins kleinste Detail zu erfahren und aufzuklären. Dieser Hartnäckigkeit sind schon einige Ermittlungserfolge zu verdanken. Doch ob er diesmal gut genug ist um den Täter zu stoppen ist fraglich.
Der Mörder ist intelligent und gut organisiert. Er ist den Ermittlern immer wieder einen Schritt voraus und lässt den Leser an seiner Gedankenwelt teilhaben. Er geht sehr methodisch und akribisch bei seinen Taten vor.
Rabea Wyler ist ein wenig der Chaosfaktor der Geschichte. Mitgenommen von den vorhergehenden Fällen hat sie mit Aggressionen zu kämpfen und bringt damit sich und auch Jan in Lebensgefahr. Sie kann sich zwar ebenfalls in einen Fall verbeißen, aber ihr zum Teil unkontrolliertes Verhalten macht die Aufklärung nicht unbedingt einfacher.
Jan hatte gerade wieder mit einer (Ex-)Geliebten angebandelt, als diese zu einem Fall auf Sylt gerufen wird, wo das BKA ermitteln soll. Ein Mann wurde auf übelste Weise gefoltert und starb einen grausamen Tod. Als Anita dann ebenfalls entführt wird, zieht das BKA den suspendierten Han Grall mit zu dem Fall hinzu und somit stecken er und Rabea auf einmal auch in diesem brisanten Fall. Ein Aufeinandertreffen von Opfer, Täter und Ermittler bringt den Showdown, doch welche Seite wird am Ende das bessere Ende für sich haben?

Ein packender Thriller der den Leser in seinen Bann zieht. Da die Gedanken und Foltermethoden beschrieben werden, ist das Buch nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete. Der Spannungsbogen wird gut gehalten und ist daher ein Muss für Thriller-Fans.
Auch wenn es sich schon um Band 3 der Reihe handelt, ist der Teil auch gut unabhängig von den Anderen nachzuvollziehen.

Bewertung vom 06.10.2020
Horowitz, Anthony

Mord in Highgate / Hawthorne ermittelt Bd.2


sehr gut

Wenn Androhungen wahr werden

Der 2. Fall von Hawthrone und Horowitz lebt von den Prodagonisten, die in ihrer Art sehr unterschiedlich sind und dadurch auch immer mal wieder an einander geraten. Das sich der Autor selbst mit in seine Geschichte Schreibt ist ein sehr gelungener Kniff.
Ex-Polizist Hawthrone kommt ein wenig wie ein Rüpel rüber. Nicht allzu freundlich, etwas egoistisch, teilt selbst gerne aus (auch mit Ironie) und legt jedes Wort seines Gegenübers auf die Goldwage.
Horowitz wirkt sympathischer und ist meist mit seinen Vermutungen auf dem Holzweg. Doch daurch liefert er immer wieder neue Spuren, die am Ende nützlich sind.
Auch wenn der Fall anfänglich schnell zu lösen scheint, macht der Fortschritt der Ermittlungsarbeit doch klar, dass es viel komplizierter ist. Die Verdächtigen werden immer mehr und dann auch noch ein zweiter Todesfall. Ob dieser allerdings mit dem toten Scheidungsanwalt in Zusammenhang steht, ist zu Beginn nicht so richtig klar. Da einige der Verdächtigen auch miteinander in Verbindung stehen und diese Verhältnisse erstmal ans Tageslicht geführt werden müssen, ist die Suche nach dem Täter sehr intensiv und aufwendig. Auch Hawthrone behält einige Dinge für sich und wird diese Geheimnisse auch nicht so schnell offenlegen.
Im Buch werden immer wieder Anspielungen an den berühmten Meisterdetektiv Sherlock Holms gemacht. Leider kommt das Buch/die Story nicht ihn ran.
Der Spannungsbogen hätte intensiver sein können, aber die Story ist mit feinem Humor und unterhaltsam geschrieben – typisch britisch…

Bewertung vom 02.10.2020
Carolsfeld, Wiebke von

Das Haus in der Claremont Street


ausgezeichnet

Ein schicksalhafter Tag der Alles veränderte

Das Cover beschreibt eigentlich 2 Szenen des Buches. Zum einen „den sicheren Hafen“ der das Haus in der Claremont Street darstellt und zum anderen das Haus am See, wo die Familie so viel Traditionen und Erinnerungen erlebt hat.
Die Kapitel bestehen jeweils aus den Ereignissen die in den Monaten nach dem 28.05. geschehen sind. Durch Absätze ist gegenzeichnet, wenn eine andere handelnde Person über die Geschehnisse erzählt oder etwas Neues geschehen ist. Die Geschichte wird von den Geschwistern und dem Sohn von Mona erzählt. Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Die Geschichte nimmt den Leser mit auf eine Reise durch das Leben der Geschwister Will, Sonya und Rose, sowie dem kleinen Tom. Tom ist der Son der Schwester Mona, die am 28.Mai Opfer ihres gewalttätigen Mannes wurde. Tom fand seine Mutter, die mit blutüberströmten, eingeschlagenen Kopf in ihrem Schlafzimmer lag und in seinen Armen starb. Sein Vater Russell hat sich kurz nach dieser Tat eine Kugel in den Kopf gejagt. Nur seinen Sohn hat er am Leben gelassen. Da er sich selbst due Schuld an dem Verlust gab, hörte er einfach auf zu sprechen und das über Monate. Nach der Beerdigung nahm Sonya und ihr Mann Alex den Jungen in Obhut. Selbst hatten die Beiden jahrelang versucht Kinder zu bekommen, doch es sollte einfach nicht sein. Sie gab trotzdem immer gute Ratschläge und war als Perfektionistin in der Familie bekannt. Doch mit dem Jungen kam sie an ihre Grenzen und musste sich letztendlich eingestehen, dass er bei ihr nicht gut aufgehoben sein wird.
Rose, alleinerziehende Mutter und berufstätig hat Tom dann aufgenommen. Cousin Nick teilte sich sein Zimmer mit ihm, doch auch in dem Elternhaus seiner Mutter Mona kam der Junge nicht zur Ruhe und hatte große Probleme Vertrauen in seine neue Umgebung zu fassen. Als sein reiselustiger und freiheitsliebender Onkel Will dann auch noch mit im Haus lebte, machte man so langsam Fortschritte. Doch wie soll eine Junge von 9 Jahren diese schrecklichen Erinnerungen jemals verarbeiten können und sich ein gutes Leben aufbauen?
Im Laufe der Zeit kommen auch noch Konflikte zwischen den Geschwistern an das Licht und führen dazu, dass die Familie entzweit wird. Tom muss sogar in eine Pflegefamilie und verliert somit wieder den Halt. Eine „Racheaktion“ von Sonya führte dazu, doch Alle wollten dafür kämpfen, dass Tom zumindest bei einem Teil der Familie aufwachsen darf.
Die Geschwister gaben sich jedoch auch selbst die Schuld an dem Tod von Mona. Wieso haben sie nicht mitbekommen, dass Russell gewalttätig ist und sie immer mehr von ihrer Familie entfernt. Die Besuche am Seehaus sogar ausfallen lässt und damit mit Familientraditionen bricht? Wieso hat Mona ihn nicht verlassen und wie hätten sie ihrer Schwester besser beistehen können? Alles Fragen die die Geschwister quälten und auch ihnen nicht bei der Trauer um Mona halfen.
Doch Familie ist einfach das Wichtigste und vielleicht wird dieses Umfeld am Ende dafür sorgen können, dass man gemeinsam über den schlimmen Verlust eines geliebten Menschens wegkommt.
Ein sehr ergreifendes Buch, was eine schreckliche Familiengeschichte und deren Folgen für die Menschen in dem Umfeld des Opfers beleuchtet.

Bewertung vom 29.09.2020
Lodge, Gytha

Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2


sehr gut

Wenn dunkle Geheimnisse und Missgunst tödlich enden

Das Cover ist schlicht und dunkel gestaltet, doch das Licht in dem einen Fenster zieht sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Die Gestaltung lässt einen selbst als den Beobachter dastehen und das passt zu der Geschichte.
Aidan konnte zwar nicht sehen was seiner Freundin Zoe passiert ist, doch er hörte es und nur so können überhaupt die Ermittlungen aufgenommen werden, auch wenn er lange mit sich gerungen hat, ehe er die Polizei informiert hat. Doch wie sollte er das den Ermittlern erklären und warum wusste er noch nicht mal die Adresse seiner Freundin?
Das Buch ist in zwei Ebenen geschrieben. Auf der einen Seite wird man in die Ermittlungsarbeit in der Gegenwart mitgenommen, auf der anderen Seite wird das Leben von Zoe aufgezeigt. Man springt also etwas zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her. Doch nur wenn man die Freunde/Bekannten von Zoe und wie sie selbst so gelebt hat verstehen kann, kann man auch den Mörder finden. Es scheint so, als ob Zoe eine nette und hilfsbereite junge Künstlerin gewesen war, die viele Freunde unterstützt hat. Doch welche dunklen Geheimnisse und welche Abhängigkeiten gab es in dem Leben von Zoe, die ihr am Ende zum Verhängnis wurden. Während der Geschichte gerät eigentlich jeder der Freunde und Bekannten mal unter Verdacht der Ermittler und so gibt es immer wieder Wendungen und überraschende Ereignisse in dem Werk. Die Auflösung des Falles und das Mordmotiv sind genauso überraschend wie auch logisch.
Band 2 der Reihe um DCI Jonah Sheen und sein Team nimmt den Leser wieder mit in die spannende Ermittlungsarbeit und einen Fall mit einigen Überraschungen. Das Buch lässt sich gut lesen und besticht durch das sympathische Ermittlerteam und einen Fall, den man unbedingt aufklären möchte.

Bewertung vom 29.09.2020
Meller, Marc

Raum der Angst


sehr gut

Ein tödliches Experiment

Die Gestaltung des Covers erweckt im Betrachter schon ein etwas beklemmendes Gefühl. Mit den großen Buchstaben, den Würfeln und der Farbgebung scheint man die Urinstinkte des Menschen „angreifen“ zu wollen.
Der Aufbau und Schreibstil von Marc Meller ist sehr angenehm. Der Spannungsbogen wird im ganzen Werk straff gehalten und die Länge der Kapitel ist perfekt gewählt. Durch die kurzen Kapitel bringt der Autor ein gewisses Tempo in die Erzählung und fesselt den Leser an das Werk.
Im Zeitalter von Escape-Room-Spielen kommt der Thriller gerade recht um die Ecke. Zu Beginn denkt man zwar, man hat zwei unterschiedliche Handlungsstränge in dem Buch, doch recht schnell werden diese zusammengeführt. Da der Großteil der Handlung in dem Escape-Room stattfindet, sind die Örtlichkeiten begrenzt, aber trotzdem wird es nicht langweilig. Das Umfeld der Ermittlungsarbeit stellt einen weiteren Spannungspunkt dar.
Die 7 Probenaden freuen sich auf das Experiment und ahnen nicht, dass es für sie der letzte Tag auf Erden sein könnte. Jede Figur hat andere Eigenschaften, doch werden es die Teilnehmer schaffen zusammen zu arbeiten oder ist sich Jeder selbst der Wichtigste? Hannah findet sich nach ihrer Entführung in einem leeren Raum vor, doch über einen versteckten Durchgang kommt sie zu der Gruppe der Probanden. Wird sie in die Gruppe integriert werden oder muss auch sie selbst um ihr Leben bangen? Die Charaktere werden sehr gut beschrieben, sodass es kein Problem ist sie im Gedächtnis zu behalten. Wer wird egoistisch genug sein, um seine Mitspieler auszulöschen und wer steckt am Ende wirklich hinter dem Experiment. Jedes gelöste Rätsel hat ein Leben zum Opfer. Wird man die Räume auch verlassen könne, ohne ein Mitspieler zu opfern?
Werden Bernd Kappler und Eva Dahlhaus das tödliche Spiel rechtzeitig beenden können oder wird es am Ende nur ein Proband lebend aus dem Escape-Room schaffen?

Ein gut gelungener Thriller, der dem Leser Abwechslung und Spannung zu bieten hat. Eine fesselnde Handlung, die die Frage nach der menschlichen Ethik stellt und ob man nur überleben kann, wenn man egoistisch ist.

Bewertung vom 28.09.2020
McNeil, Gretchen

Unsere Rache ist süß / Get Even Bd.1


sehr gut

DGM – wenn aus Opferrache ein tödliches Spiel wird…

Das Cover zeigt 4 Mädchen die im Verborgenen bleiben wollen. Man erkennt nur die Umrisse der Mädchen und keine Gesichter. Genauso verhält es sich auch mit der Gruppe DGM, man weiß das es die Gruppe gibt, aber keiner weiß wer die Mitglieder sind.
Da es sich eher um einen Jugendroman handelt ist der Schreibstil dieser Zielgruppe angepasst. Leicht und gut verständlich, lebendig und bildhaft geschrieben. Man greift gezielt das Thema Mobbing auf und verknüpft es mit weiteren aktuellen Themen der Jugend. Die Geschichte ist spannend, fesselnd, glaubwürdig und authentisch geschrieben.
Die Story spielt in einer katholischen Schule. Genau wie auf anderen Schulen steht dort Mobbing an der Tagesordnung. Doch 4 Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, schließen sich zusammen und stellen die Mobber vor der gesamten Schule bloß. Ihnen ist es dabei egal, ob es Schuler oder Lehrer sind die Mobben. Man schmiedet Pläne wie man den Mobbingopfern durch gezielte Aktionen eine „Wiedergutmachung“ verschaffen kann und dabei spielt jede der 4 Mädchen eine wichtige Rollen. Da sie so unterschiedlich sind können sie immer wieder neue Aktionen planen, die genau auf den Mobbingvorfall und den Mobber abgestimmt sind.
Die Mädchen werden von der Autorin Gretchen McNeil detailliert vorgestellt und aus deren Sicht wird die Geschichte auch erzählt. Als Leserin findet man sich vermutlich in einer der Protagonistinnen wieder. Olivia ist reich und schön, Margot das Computergenie, mit Kitty hat man die Sportskanone und Bree die Außenseiterin. Nie würde man vermuten, dass genau die 4 eine Gruppe bilden, doch bei einem gemeinsamen Projekt lernen sie sich kennen und mochte sich – DGM wurde gebildet. Neben den 4 Mädchen werden dem Leser auch einige Lehrer und Schüler nahegebracht und man weiß nie so recht wem man vertrauen kann. Nicht nur die „Nebenrollen“, sondern auch die Protagonistinnen haben Geheimnisse und damit kommt auch der Verdacht auf, dass der Mörder aus der eigenen Mitte kommen könnte. Wer wusste sonst, dass der Schüler auf der Liste von DGM stand und wieso lag die Visitenkarte bei ihm. Ist jemand hinter das Geheimnis der Verbindung gekommen und will mit dem Mord gezielt die 4 Mädchen bloßstellen?
Get Even ist Band 1 dieser Reihe und lässt den Leser doch mit einigen Fragezeichen zurück. Durch einige Wendungen und viele Geheimnisse ist am Ende des Bandes noch völlig offen, wer der Mörder ist und ob man sich wirklich an den 4 Mädchen von DGM rächen möchte.
Ein durchaus gelungener Jugendthriller, der durch das Aufgreifen einiger aktueller Themen und dem jugendlichen Schreibstil auch die Jugend in seinen Bann zieht.

Bewertung vom 28.09.2020
Roslund, Anders

Geburtstagskind / Ewert Grens ermittelt Bd.6


sehr gut

Wenn der 5. Geburtstag zum schrecklichsten Tag deines Lebens wird…

Das Cover spiegelt das Treppenhaus zur Wohnung von Zana und ihrer Familie. Hinter der Wohnungstür muss sich schreckliches abgespielt haben und nur das Geburtstagskind überlebt den Tag.
Der Schreibstil von Autor Anders Roslund ist gut lesbar und nimmt den Leser mit auf die Ermittlungen von Kommissar Ewart Grens. Schon zu Beginn baut der Autor einen Spannungsbogen auf und der wird während der Geschichte auch gut gehalten. Man findet sich in zwei Handlungssträngen wieder, die aber in einer Verbindung miteinander stehen.
Ein kleines Mädchen öffnet dem Kommissar die Tür. Nachdem Nachbarn den Lärm aus der Wohnung gehört hatten, wurde er informiert und schon beim Betreten der Wohnung bekommt man ein mulmiges Gefühl. Das kleine Mädchen haust zwischen ihrer toten Familie, kann dies aber nicht so wahrnehmen. Vielleicht ein Glück für das Kind, denn ohne die genaue Erinnerung an die Geschehnisse kann sie aus der Wohnung in Stockholm gebracht werden und sich ein Leben aufbauen.
Kommissar Ewart lässt der Fall nicht los, doch da er mit Arbeit eingedeckt ist, muss er sich anderen Fällen widmen. 17 Jahre nach dieser Familientragödie wird Ewert erneut an den Ort des Verbrechens gerufen und da kommen die Erinnerungen hoch. Er steht nun kurz vor seiner Pensionierung und möchte unbedingt wissen, was aus dem Kind geworden ist und was wirklich an dem Geburtstag von ihr in der Wohnung passiert ist. Doch wird er nach so vielen Jahren noch Spuren finden können um die Morde aufklären zu können und hat Zana vielleicht doch mehr mitbekommen als sie denkt. Ist der Mörder von damals nun darauf besinnt auch die letzte Zeugin noch zu töten. Da ein Tatverdächtiger von damals tot aufgefunden wird, muss Ewert handeln, sonst könnte es für Zana und einer ihr nahestehenden Familie zu spät sein.
Ein spannender und gelungener Kiminalroman, der auch auf die in Schweden vorhandene Clankriminalität eingeht. Dabei aber einen sehr spannenden Fall aufbaut und die eine oder andere verwirrende Szene mit enthält.

Bewertung vom 28.09.2020
Carter, Chris

Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11


sehr gut

Das Notizbuch des Grauens

Schon beim Cover bekommt man durch die blutigen Nägel und der etwas düsteren Gestaltung einen kleinen Gänsehautschauer verpasst.
Chris Carter versteht es auch in Band 11 der Detective Hunter Reihe den Leser von Beginn an in seinen Sog zu ziehen. Man wird gleich in das Geschehen hineingezogen und ohne allzu große Umschweife kommt er auf die blutigen Morde. Der Schreibstil ist bildhaft und daher nicht unbedingt für zartbesaitete Gemühter geeignet. Auch wenn die Morde schon in der Vergangenheit liegen, so sind die Details doch sehr genau herausgearbeitet.
Da auch dieser Band eine in sich abgeschlossene Geschichte ist, sind Vorkenntnisse aus den anderen Bändern nicht unbedingt von Nöten. Zumal Chris Carter hin und wieder auch mal wieder Hintergrundinformationen einfließen lässt.
Angela Wood ist eine taffe Frau, die sich durch Diebstahl über Wasser hält. Sie lebt nicht allzu schlecht von ihren Raubzügen, doch was sie an diesem Abend von dem Besitzer entwendet, versetzt sie in Angst und Schrecken. Da das Notizbuch geklaut ist, kann sie es nicht so einfach zur Polizei bringen. Sie findet einen Weg es auf Umwege der Polizei zuzuspielen und damit beginnt für Detective Hunter die Arbeit. Er ist stur und kann sich an einem Fall verbeißen. Doch wird er auch den Mörder finden und somit die Morde in dem Notizbuch aufklären können.
Der Killer geht überlegt und ruhig bei seinen Taten vor und scheint immer einen Schritt im Vorteil zu sein. Dass er Angela so harsch angegangen ist und dadurch sein Notizbuch entwendet wurde, war von ihm nicht voraussehbar. Nur durch diesen „Fehler“ können die Ermittler überhaupt erst mit der Arbeit beginnen.
Ein sehr lebendig und bildhaft geschriebener Thriller, der für einige Gänsehautmomente sorgt und die Spannung über das ganze Geschehen aufrecht hält.

Bewertung vom 28.09.2020
Slaughter, Karin

Die verstummte Frau / Georgia Bd.10


sehr gut

Führt ein alter Fall zur Klärung der Morde?

Karin Slaughter versteht es auch in Band 8 wieder den Leser mitzunehmen und den Fall zu erleben, als sei man dabei. Der sehr bildhafte und flüssige Schreibstil lässt einen die Szenen vor dem geistigen Auge sehen und die Ermittlungen gut nachvollziehen.
Will Trent verbeißt sich in den Fall und will sich nicht damit abfinden, wenn Spuren ins Leere laufen. Er möchte die brutalen Morde aufklären und den richtigen hinter Gitter bringen.
Sara musste schon so einige Schicksalsschläge einstecken und gerade der neue Mord bringt sie an ihre Grenzen. Es werden Erinnerungen an ihren ersten Ehemann wach und auch die Vergewaltigung vor einigen Jahren kommen wieder nach oben. Doch sie bleibt immer professionell und versucht nichts an sich rankommen zulassen.
Kann ein Deal mit einem Gefangenen des Staatsgefängnis von Atlanta wirklich neue Spuren bringen oder will er sich einfach nur die Haft erleichtern. Wird man den Fall neu aufrollen oder besteht vielleicht doch kein Zusammenhang zu dem aktuellen Mord an der Studentin?
Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen der Protagonisten werden immer mal wieder ein Thema und schlagen sich auch in der Arbeit wieder.
Die Kollegen tragen viele Fakten zusammen und bei der Suche nach dem Täter kommt auf einmal ein unglaublicher Verdacht auf….
Ein hochexplosiver Psychothriller der den Leser auf die packende Spurensuche mitnimmt und dabei auch immer wieder mit einem Fall zu tun hat. Vergangenheit und Gegenwart bieten dem Leser einen gut erarbeiteten und durchdachten Fall, der die Spannung von Beginn bis Ende hochhält.