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smartie11
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Insgesamt 934 Bewertungen
Bewertung vom 15.01.2021

Spiele-Comic Krimi: Sherlock Holmes - An der Seite von Mycroft


ausgezeichnet

Wieder mal ein unterhaltsamer und vollkommen überzeugender Band aus einer tollen Reihe!

Zum Thema Spielcomic:
Mit den „Sherlock Holmes“-Spiele-Comics ist Pegasus Spiele eine sehr überzeugende Innovation gelungen: ein Spiel-Comic als Weiterentwicklung der Spielbücher, die ihre Wurzeln in den 1970´er Jahren haben. Ähnlich wie die artverwandten Pen-&-Paper-Rollenspiele á la „D&D – Dungeons & Dragons“ oder auch „DSA – Das schwarze Auge“ liegt der Fokus bei Spielbüchern darauf, den Fortgang der Geschichte durch eigene Entscheidungen aktiv zu beeinflussen („willst Du links herum gehen, lies weiter bei 135, gehst Du rechts herum lies 62“). Hieraus ergibt sich eine Vielzahl von möglichen Verläufen der Geschichten, so dass man ein Spiele-Comic durchaus mehrmals lesen kann, ohne dass es langweilig wird und selbst zum aktiven Held der Geschichte wird.

Zum Inhalt:
Im mittlerweile fünften Band dieser tollen Reihe ist Sherlock ausnahmsweise mal nicht mit dem guten Watson unterwegs (der hat ganz eigene Probleme!), sondern mit seinem sehr – nun ja – eigenwilligen Bruder Mycroft. Es gilt, drei internationale Fälle aufzuklären, in Indien, an der Côte d'Azur und auf einem Kreuzfahrtschiff. Für Abwechslung ist also gesorgt - und für Spannung sowieso!

Meine Meinung:
Wie schon die ebenfalls sehr empfehlenswerten Vorgänger (keine Vorkenntnis notwendig!) kommt auch dieser Band ohne eine große Anleitung oder gar ein überbordendes Regelsystem daher, so dass auch „Spielbuch-Neulinge“ kein Problem damit haben dürften, sofort ins Spielgeschehen einzusteigen. Vorangestellt ist „nur“ ein doppelseitiger Ermittlungsbogen, auf dem man sich bei Bedarf bestimmte Notizen machen kann (und sollte!), z.B. zu Fundstücken, den Verdächtigen sowie den entdeckten Portraits der Königin. Diesen Bogen kann man sich übrigens auch von der Homepage des Verlags herunterladen, wenn man nicht ins Buch schreiben möchte! (Ein toller Service, Danke, liebes Pegasus-Team!)

Die drei präsentierten Fälle sind an sich erneut sehr unterhaltsam und wie immer ordentlich knifflig. Zunächst gilt es, eine Liste aller Verdächtigen anzufertigen um sich dann am Ende auf einen Täter pro Fall festzulegen. Wichtig ist es, alle Räume aufzusuchen und Personen zu befragen – aber Vorsicht: Man muss schon genau aufpassen, um den Befragten nicht auf den Schlips zu treten, denn sonst verweigern sie jegliche weitere Auskunft! Neu ist in diesem Band die Rolle des Mycroft, der in seiner ihm ureigensten Art bei Bedarf etwas „Druck“ auf die Befragten ausüben kann, wenn diese nicht auskunftswillig sind.

Über das gesamte Buch hinweg sollte man stets ganz besonders gut hinzuschauen, denn in vielen Bildern verbergen sich Hinweise und Zahlen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht sofort zu erkennen sind, die aber durchaus entscheidend sein können für den erfolgreichen Abschluss der Ermittlungen. Hier wird das Medium Comic perfekt ausgenutzt! Hinzu kommen ein paar Rätsel und Denksportaufgaben (z.B. um noch mehr Portraits zu finden). Dies alles macht das Buch extrem abwechslungsreich, stellenweise durchaus herausfordernd und sehr, sehr unterhaltsam! Schön finde ich es, dass man das Buch auch bis zum Ende durchspielen kann, ohne den richtigen Täter zu überführen. Am Ende erklärt Sherlock einfach alles – und zwar sehr gut nachvollziehbar Schritt für Schritt. Spiel- und Lesespaß ist hier also garantiert!

In diesem Band hat sich darüber hinaus noch ein ganz besonderes Easter-Egg versteckt, denn eines der Opfer hat frappierende Ähnlichkeit mit der reichsten Ente der Welt… ;-)

FAZIT:
Ich bin ein absoluter Fan dieser Reihe – und der neuste Band steht seinen Vorgängern in nichts nach!

Bewertung vom 15.01.2021
Erne, Andrea

Alles über Roboter / Wieso? Weshalb? Warum? Bd.73


ausgezeichnet

Ein spannendes Thema in gewohnt perfekter „WWW-Qualität“!

Unsere Meinung:
Ich muss sagen, meine Jungs lieben diese Reihe! Durch die stabile Ring-Spiralbindung und die dicken Papp-Seiten ist diese Reihe auch schon für jüngere Leser*innen ab 4 Jahren für ein erstes, eigenständiges Erleben vieler interessanter Themenfelder geeignet. Viele Klappen laden ein, darunter zu schauen und Neues zu entdecken. Durch eine Vielzahl von Bildern ist diese Reihe auch schon spannend, wenn das Kind noch nicht selbst lesen kann. Zum Vorlesen oder für Leseanfänger der ersten beiden Grundschulklassen ist diese Reihe wirklich perfekt.

Nun aber zu diesem Band, der das Thema „Roboter“ beschreibt. Durch die grundlegenden Fragen „Was ist ein Roboter?“ und „Wie funktioniert ein Roboter?“ wird den Kindern sehr leicht verständlich, aber dennoch fundiert erklärt, was Roboter überhaupt sind. Es wird gezeigt, wo diese nützlichen Helfer bereits heute überall in unserem Alltag präsent sind. Sei es der „Roboter-Arm“, der in Fabriken auch hochkomplexe Bewegungsabläufe übernehmen kann (am Beispiel der Automobilfertigung erklärt), ein Futterautomat im Landwirtschaftlichen Betrieb, Robotik in der Medizin oder auch einfach der Staubsauger- oder Rasenmähroboter, den viele bestimmt schon von Zuhause kennen.

Neben eher alltäglichen Errungenschaften der Robotik werden hier aber auch Spezialeinsatzgebiete präsentiert, wie etwa bei der Bekämpfung von Waldbränden, bei der Entschärfung von Bomben oder auch in der Tiefsee. Mal ehrlich, das ist nicht nur für kleine Leser*innen interessant! ;-)

Auch ein Ausblick auf die Zukunft fehlt hier natürlich nicht, auch wenn er – warum auch immer – gleich am Anfang des Buches steht.

Alles in allem ein tolles neues Buch zu einem sehr aktuellen und interessanten Thema aus dieser wirklich ganz wunderbaren Kindersachbuchreihe.

FAZIT:
Für junge Technik-Begeisterte das perfekte Buch!

Bewertung vom 22.12.2020
Fuchs, Christine

Räuchern in Winterzeit und Raunächten


sehr gut

Ein sehr spirituelles Buch über das Räuchern und die dafür klassischen Tage in der dunklen Jahreszeit

„Feuer und duftender Rauch vollbringen im Winter eine wahre Meisterleistung für uns: Sie vermitteln zwischen dem inneren und einem äußeren Zustand und besitzen die Kraft der Verwandlung.“ (S. 15)

Meine Meinung:
Dieses Buch beginnt mit einer Vorstellung der „Bräuche und Riten unserer Vorfahren“ und schnell wird klar, welch lange Tradition und spirituelle Bedeutung das Thema Räuchern hat. Über eine Kurzdarstellung des „Rad des Jahres“ kommt die Autorin schnell zur Winterzeit, die als klassische „Räucherzeit“ gilt. Dabei betrachtet sie die Herkunft von Festtagen und Bräuchen (z.B. der Adventskranz als Symbol des zunehmenden Lichts), was durchaus interessant zu lesen ist.

In diesem Buch dreht sich sehr vieles um die Spiritualität und manches mag dabei sehr esoterisch angehaucht sein, so dass man für diese Themen schon bewusst offen sein sollte („In den Raunächten trifft sich die Welt des Sichtbaren mit der Welt des Unsichtbaren.“, S. 31). Dazu finden sich stets passende, sehr schöne und stimmungsvolle Bilder. Losgelöst von den Begriffen Spiritualität / Esoterik kann dieses Buch als eine Anleitung für ein bewusstes Auseinandersetzen mit der Umwelt, aber insbesondere auch mit sich selbst interpretiert werden, wobei die Leser*innen anhand von vorgeschlagenen Beispielen für „Tagesfragen“ geleitet werden. Auch ein Innehalten vom oft hektischen und lauten Alltag, ein Besinnen auf die wirklichen Werte im Leben und die eigenen Ziele und Wünsche ist in meinen Augen ein Ziel dieses Buches. Gut gefallen hat mir dabei, dass die Autorin immer wieder persönliche Erlebnisse eingestreut hat, die aufzeigen, was dieses Thema für sie persönlich bedeutet.

Ab Seite 76 widmet sich Christine Fuchs dann noch einigen „Basics“ zum Thema, wie etwa „wie Räucherwerk wirkt“ oder auch „die richtigen Utensilien“, kombiniert mit einigen Rezepten zur Herstellung eigener thematisch passender Mischungen.

Leser*innen, für die das Thema „Räuchern“ noch neu ist und / oder die weniger „Spiritualität“ vermittelt bekommen möchten, sind meines Erachtens allerdings mit dem Produkt „Mein Räucherkistchen“ der Autorin besser bedient!

FAZIT:
Ein interessant zu lesendes Werk über das Räuchern und die speziellen Tage im Winter, das einen starken Fokus auf Spiritualität legt.

Bewertung vom 22.12.2020
Fuchs, Christine

Mein Räucherkistchen


sehr gut

Ein tolles Set (nicht nur) für Einsteiger, aber ohne Räucherstövchen

„Räuchern heißt vor allem auch, der inneren Stimme zu lauschen, auf die Sprache der Seele zu hören, der eigenen Intuition und Wahrnehmung zu vertrauen.“ (S. 8)

Meine Meinung:
Dies ist ein wirklich hochwertig und liebevoll gestaltetes Rächer-Set, das sich m.E. hauptsächlich an Neulinge in Sachen „Räuchern“ wendet. Enthalten sind in einem Wellpapier-Schuber mit Banderole ein kleines Büchlein sowie eine sehr schöne Holzkiste mit den folgenden neun naturreinen Räuchermaterialien (jeweils luftdicht in kleine Plastiksäckchen verpackt): Kiefernharz, Fichtennadeln, Holunderblüten, Mädesüß, Wachholderholz, Zirbenholz und -nadeln, Johanniskraut, Mistel, Beifuß.

Das Büchlein bietet auf 64 Seiten eine gute und kompakte Einführung in das Thema. Allen voran auf der vorderen Umschlaginnenseite bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen für das richtige Räuchern. So kann auch bei Neulingen wie mir wirklich nichts schief gehen! Das Räuchern an sich hatte schon bei den alten Hochkulturen der Menschheit einen festen Platz im Spirituellen. Diese spirituelle Note merkt man natürlich auch diesem Buch an („spirituelle Dimensionen erspüren“), aber es gibt auch Betrachtungsansätze von wissenschaftlicher Seite aus („Wohlbefinden für Sinne und Seele“): „wissenschaftliche Forschungen belegen, dass und auf welche Weise Räucherstoffe über den direkten Einfluss auf unser Stammhirn wirken und wie sie dort die psychischen Fähigkeiten wie Emotionen, Motivation, Erinnerungsvermögen und auch das vegetative Nervensystem ansprechen und beeinflussen.“ (S. 11). Genau zu diesem Punkt hätte ich gerne etwas mehr gelesen, beispielsweise über eine kurze Vorstellung oder wenigstens Nennung der entsprechenden Studien. Dieser Aspekt kommt mir persönlich hier etwas zu kurz.

Sehr gut gefallen haben mir aber die dann folgenden Seiten. Nach einer besonderen Betonung, wie wichtig eine hohe Qualität des Räuchermaterialien ist (denn minderwertige Industriemischungen können mitunter nachhaltig negative Effekte auf unsere Gesundheit haben!), gibt es Tipps zum Ernten, Sammeln und Lagern von Rohstoffen sowie zur Herstellung von eigenen Mischungen. Anschließend werden 40 heimische Kräuter und exotische Harze einzeln vorgestellt, mit Bildern und einer Charakterisierung der Wirkungen. Arrondiert wird diese praktische Anleitung von 4 Rezepten für besondere Mischungen, einem Sammelkalender (S. 52/53) sowie einer sehr schön aufbereiteten Wirkungsmatrix (S. 54 - 57), in der neben „bodenständigen“ Eigenschaften wie „beruhigend“ und „entspannend“ auch die etwas esoterischeren Eigenschaften wie „nach oben öffnend“ oder auch „transformierend“ mit aufgeführt sind. Schlussendlich gibt es noch Tipps zum Weiterlesen und nützliche Internetlinks sowie ein praktisches Schlagwortverzeichnis. Für mein Empfinden ein super Praxis-Teil für Einsteiger wie mich!

FAZIT:
Eine tolle Einführung in das Thema, super Praxis-Tipps und schöne Räuchermaterialien in hochwertiger Produktion. Zum selber Starten fehlt nur noch ein Räucher-Stövchen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.12.2020
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


sehr gut

Der Geisterhof – der bislang persönlichste Fall für Tom Babylon

„In seinem Kopf dreht sich alles. Ihm wird übel. Lose Fäden fliegen umeinander und verbinden sich neu.“ (S. 478)

Meine Meinung:
Dies ist der dritte Band um den Berliner Ermittler Tom Babylon, der stets von den Geschehnissen seiner Jugend getrieben ist. Schnell nimmt der Thriller mit der brutalen Ermordung des Rockstars Brad Galloway an Fahrt auf.

Ungewöhnlicher Weise für einen Thriller von Marc Raabe hatte ich danach auf den ersten 100 Seiten allerdings das Gefühl, dass sich die Geschichte in die Länge zieht. Doch das war nur die Ruhe vor dem Sturm, denn es folgt ein wahrer Paukenschlag, der diesen öffentlichkeitswirksamen Fall zum persönlichsten Fall für Tom Babylon macht – und ihn selbst zum Getriebenen. Parallel erzählt Marc Raabe wie schon in den vorangegangenen Bänden einen dramatischen Handlungsstrang aus Toms Vergangenheit in der Vorwendezeit des Jahres 1989.

Für einen Fan dieser Reihe übt dieses Buch spätestens nach den ersten 100 Seiten einen starken Sog aus, dem man sich kaum entziehen kann. Zu tief ist diese Story verwurzelt in den Geschehnissen der ersten beiden Bände, die man zuvor auf jeden Fall gelesen haben sollte. Gut zur Hälfte des Buches bringt Marc Raabe auch die rebellische Gisell wieder mit ins Spiel und geschickt lässt der Autor dabei seine Handlungsstränge bis kurz vor dem Finale parallel nebeneinander her laufen. Erst auf der Zielgeraden beginnen die Handlungsstränge, sich zu verweben und Marc Raabe gelingt es einmal mehr, am Ende einen raffiniert ausgeklügelten und überraschenden Plot zu präsentieren, der alle wesentlichen Fragen stimmig und nachvollziehbar beantwortet. Und mit den letzten Zeilen beschert uns Stammlesern der Autor eine waschechte Gänsehaut…

FAZIT:
Ein absolutes „must read“ für alle Fans der Reihe, für einen Neueinstieg aber weniger geeignet!

Bewertung vom 22.12.2020
Kramer, Irmgard

Pepino Rettungshörnchen Bd.1


ausgezeichnet

Ein tolles, liebevoll geschriebenes Feuerwehrabenteuer mit dem kleinen Rettungs-Eichhörnchen

„Ich bin Pepino, das beste Rettungs-Eichhörnchen, das jemals in einem Dachboden über einer Feuerwache gelebt hat.“ (S. 11)

Unsere Meinung:
Geschichten mit Eichhörnchen sind bei Kindern doch immer beliebt, und das Thema „Feuerwehr“ ist bei vielen Kiddies mindestens ebenso angesagt. Irmgard Kramer hat mit „Pepino“ hier also genau die richtige Kombination gefunden und sich eine zauberhafte Geschichte um das kleine Eichhörnchen erdacht, das mutig und selbstbewusst für andere da ist!

Gleich zu Beginn des Buches wird es spannend, denn Pepino muss eine Mäusefamilie aus einem überfluteten Haus retten und der kleine Pepino wächst dabei über sich selbst hinaus („Meine Schnelligkeit war einzigartig, überwältigend, nie da gewesen.“). Spannend wird es auch bei einem Zusammentreffen mit dem gefährlichen Marder Don Kling. Hier bekommt diesmal Pepino Hilfe vom Eichhornmädchen Jala und Hund Tiramisu.

Es ist also eine wunderbare Geschichte von Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft, die uns gut unterhalten hat. Selbstverständlich kommt dabei der Spaß für die kleinen Leser auch nicht zu kurz und mein Sohn hat sich z.B. kräftig amüsiert, als der Heidelbeerkuchen auf der Glatze eines Feuerwehrmannes gelandet ist.

FAZIT:
Eine wunderbare Geschichte über Hilfsbereitschaft und Mut für junge Leser*innen ab 4 Jahren.

Bewertung vom 14.12.2020
Lange, Elisabeth

Die neue Nebenbei-Diät


ausgezeichnet

Quadratisch, praktisch, gut – viele Ernährungs-Tipps komprimiert und leicht verständlich präsentiert

„Hier geht es nicht um eine Diät, sondern um die Wiederentdeckung der natürlichen Lebensweise, für die wir gemacht sind.“ (S. 41)

Meine Meinung:
Der Titel dieses Buches ist durchaus etwas irreführend, denn hier wird keine Diät im „klassischen Sinn“ vorgestellt! Es geht vielmehr um das Thema „gesunde Ernährung“ in all seinen Facetten. Wer sich schon ausführlich mit diesem Thema befasst hat und viele neue Informationen erwartet, mag hier durchaus enttäuscht werden. Für alle, die sich erstmals diesem Thema nähern wollen und ernsthaft darüber nachdenken, die eigene Ernährung umzustellen, ist dieses Buch mit Sicherheit ein Gewinn und eine gute Einführung in das Thema mit vielen hilfreichen Tipps für den Alltag.

Gegliedert ist das Buch in die großen drei Bereiche „Wann?“, „Was?“ und „Wie?“, also wann sollte man am besten essen, was und in welcher Art & Weise. Dabei werden hier sehr viele Aspekte beleuchtet, die nach den aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft für eine gesunde Ernährung wichtig sind. Vorgestellt wird beispielsweise das Konzept des Intervall-Fastens („Zeiten, in denen unser Körper ohne Nahrung auskommen muss, tun ihm gut.“), mit der Gegenüberstellung von vier gängigen Methoden und praktische Tipps und Hilfestellungen zum Einstieg in diese Form des Fastens. Dies hilft nicht nur beim Abnehmen, sondern auch dem Immunsystem („Hungerphasen wirken aktivierend auf unser Immunsystem“). Auch der „zirkadiane Rhythmus“ und probiotische Ernährungstipps finden in diesem Buch Erwähnung. Das meiste davon wird zwar nur angerissen, wie z.B., dass für Gewichtsprobleme auch Schilddrüsenprobleme verantwortlich sein könnten, aber dafür liefert dieses Buch auch einen sehr runden Überblick über das Thema. Bei Interesse muss man sich als Leser*in dann eben zu einzelnen Themen ggf. weiterführende Literatur beschaffen. Ich bin jedenfalls begeistert von der Vielfalt der Informationen, die Elisabeth Lange ihren Leser*innen in diesem Buch anbietet - das hätte ich vom Cover und vom erfreulich niedrigen Preis gar nicht erwartet.

Sehr gut gefallen haben mir auch die vielen praktischen Tipps („Salbei bringt das Gedächtnis auf Trab“), wichtige wissenschaftliche Erkenntnisse („Alkohol stoppt die Fettverbrennung im Körper für mehrere Stunden!“) und die kompakten Vorstellungen wichtiger Lebensmittel (z.B. „Die 10 besten Quellen für Kalzium“ oder auch die Übersicht über Nüsse & Kerne, die lange Zeit zu Unrecht als „Dickmacher“ verschrien waren). Mittendrin finden sich auch immer wieder ein paar schöne Rezepte für einen gesunden Lebenswandel, etwa für zwei Gemüsesuppen (S. 129), drei Gemüsesaucen (S. 141) oder auch dreimal „Schnelles für die Lunchbox“ (S. 86 / 87). Eine wirklich gelungene Abrundung zum Thema!

Last but not least finde ich es klasse, dass dieses Buch nicht mit dem erhobenen Zeigefinger arbeitet. Hier wird nichts dogmatisch verteufelt (siehe folgende Zitate), wie es in anderen „Ratgebern“ manchmal leider der Fall ist, und man darf hier „sich ab und zu etwas Besonderes gönnen“, denn es gibt „rundere Zeiten im Leben“ und schließlich lässt sich feststellen: „Glück hängt nicht vom Dünnsein ab“!

FAZIT:
Dieses Buch richtet sich nicht an Menschen, die sich bereits ausgiebig mit dem Thema „gesunde Ernährung“ befasst haben, denn diese werden hier wenig Neues finden. Aber Leser*innen, die erstmals darüber nachdenken, ihre Ernährungsgewohnheiten zu verändern, finden mit diesem Buch einen wertvollen und praktischen Begleiter.

Bewertung vom 04.12.2020
Seeck, Max

Hexenjäger / Jessica Niemi Bd.1


sehr gut

Ein extrem fesselnder, rätselhafter und temporeicher Thriller mit leichter Schwäche zum Finale

Meine Meinung:
Ein anonymer Anrufer bestellt die Polizei zum Luxusanwesen des Bestsellerautors Roger Koponen, der sich gerade hunderte Kilometer entfernt auf einer Lesung befindet. Am Tatort finden die Ermittler die grausam inszenierte Leiche seiner Frau, auf dem Hausdach findet sich der übergroße Schriftzug „Malleus Maleficarum“. Schnell wird klar, dass der Fall erschreckende Ähnlichkeiten mit den Morden in Koponens Hexenjagd-Trilogie hat…

Ich muss sagen, dass ich in den letzten Jahren nur wenige Thriller gelesen habe, die mich derart schnell und intensiv in ihren Bann gezogen haben. Der Fall nimmt mit dem frühen und außergewöhnlichen Mord sehr schnell an Fahrt auf und im Folgenden häufen sich die mysteriösen Vorkommnisse und weitere Verbrechen. Je weiter man beim Lesen voranschreitet, umso rätselhafter und verstörender werden die Ereignisse, so dass nicht nur das Ermittlerteam um die toughe und attraktive Jessica Niemi vor mehr als einem Rätsel steht, sondern ich als Leser gleich mit. Wenn man denkt, merkwürdiger könne es nicht mehr kommen, kann man sich sicher sein: doch, es geht noch rätselhafter! Selten geht es mir bei Thrillern so, dass ich über die gesamte Strecke des Buches hinweg keine eigene Idee, keine Theorie entwickeln kann – doch genau das war hier der Fall. Nichts ist wie es scheint und alles hängt irgendwie zusammen. Doch was sich hier genau abspielt, kann man als Leser*in in keinster Weise vorausahnen. Selbst wenige Seiten vor dem Buchende habe ich mir noch die bange Frage gestellt, ob und wie wohl alles aufgelöst wird.

Das wichtigste Vorweg: Ja, es gibt eine Auflösung, doch leider „schwächelt“ der Thriller an dieser entscheidenden Stelle. Gegen Ende konfrontiert der Autor uns immer wieder mit neuen, erschreckenden Erkenntnissen und alles spitzt sich bis zu einer schier ausweglosen Situation für Jessica zu. Doch schon eine Seite weiter ist der Schrecken gebannt, alles vergangen. Es scheint fast so, als hätte hier jemand ein ganzes Kapitel aus dem Buch herausgerissen. Das ist wahrlich unbefriedigend und hinterlässt bei dem ansonsten starken Thriller einen etwas bitteren Nachgeschmack. Die Auflösung an sich ist im Nachhinein insgesamt stimmig, auch wenn es vielleicht nicht jedermanns Geschmack treffen wird.

FAZIT:
Ein Thriller, der einen bis zuletzt nicht mehr loslässt, gegen Ende aber Schwächen aufweist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.12.2020
Koppelmann, Viviane

Skandal im Bohemia / Sherlock & Watson - Neues aus der Baker Street Bd.7 (1 Audio-CD)


ausgezeichnet

Ein „klassischer“ Sherlock-Fall in modernem Gewandt und in einer genialen Produktion

Meine Meinung:
Nach dem sechsten Fall war dies für mich persönlich der zweite Fall dieser genialen Reihe, den ich gehört und genossen habe. Im Gegensatz zu Fall Nr. 6 hatte ich diesmal keinerlei Schwierigkeiten in das Format und den Fall hineinzufinden. Letzterer wird diesmal auch linearer und strukturierter erzählt, so dass es ein Leichtes ist, dem Fall und seiner Entwicklung zu folgen.

Spannender Weise berichtet Watson diesmal vom einzigen Fall, den Sherlock nicht auflösen konnte. Gedrängt von seinen Blog-Leser*innen nimmt sich Watson diesem Fall erneut an und schafft es tatsächlich, ihn nach Jahren doch noch aufzuklären. Und das mit einem Knalleffekt-Finale samt Cliff-Hanger. Das damit auch der Ruf des „verschiedenen“ Sherlock wieder hergestellt wird, freut nicht nur Watson, sondern auch die ominöse „Lady“, die mit ihren Blog-Einträgen Watson stets auf die richtige Spur gestoßen hat… Diesem Fall nach klassischer Sherlock-Holmes-Manier zu folgen, macht einfach nur Spaß!

Auch in das Stilmittel der Blogeinträge und Chat-Kommentare habe ich mich inzwischen hineingehört und sie runden das Bild dieser außergewöhnlichen Reihe perfekt ab. Denn neben Details zum Privatleben Watsons (dank der Kommentare seiner Schwester, alias „The Real Watson“, und seiner Mary, alias „Mary Loves John“) gibt es auch diesmal wieder sehr viel unterhaltsame und humorvolle Sticheleien, z.B. von „BoJo The Clown“ (etwa DER Boris Johnson?) und „Breturn To Normal“ (etwa DIE Theresa May?) oder auch einem belgischen Meisterdetektiv mit dem Nickname „Belgium Delight“. Am Ende habe ich mich immer regelrecht gefreut auf die kurzen Unterbrechungen dieser Art, auch da der Fall diesmal nicht so komplex zu verfolgen war.

Die Produktion dieser Hörspiel-Reihe ist wirklich genial gelungen. Eine Glanzleistung liefern dabei vor allem die Sprecher ab, allen voran natürlich Johann von Bülow als Sherlock und Florian Lukas als Watson.

FAZIT:
Ein tolles Konzept, ein Sherlock-typischer Fall und eine geniale Produktion – so muss ein modernes Hörspiel sein!