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liesmal
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Wilhelmshaven

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Insgesamt 511 Bewertungen
Bewertung vom 07.01.2021
Wittpennig, Susanne

Time Travel Girl: 1989


ausgezeichnet

Eine Zeitmaschine, die es möglich macht, eine „Reise“ in die Zukunft zu machen? Dieser Gedanke ist so unvorstellbar, dass ich kaum begreifen kann, wie es Susanne Wittpennig, der Autorin von „Time Travel Girl“ gelingen konnte, mich derart an das Buch zu fesseln, dass ich beim Lesen zu keinem Zeitpunkt daran gedacht habe, dass hier Fiktion und Realität miteinander verschmelzen. Ich war wirklich mittendrin. Durch die bildhafte Beschreibung ist es leicht, ins Jahr 1989 einzutauchen und mich wohl zu fühlen mit den Erinnerungen an die Musik und den Begegnungen mit Walkman, mit Bandsalat… Das Internetzeitalter schien noch so weit entfernt!

Lisa und Zac sind 16, tüfteln an einer Zeitmaschine und glauben fest an den Erfolg. Diese Vorstellung kann Britt, Lisas einzige Freundin, so gar nicht teilen. Anders Doc Silverman, der als Vater unsagbar stolz ist auf Zacs Intelligenz und den Eifer, mit dem er seine Pläne verfolgt. Wenn da nur nicht der Bösewicht Ash wäre!

Mir gefällt, dass in der Geschichte auch die christlichen Werte einen großen Raum einnehmen. Ich fand es toll, auch mal das Buch zur Seite zu legen, um meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Wie entwickelt sich mein Leben? Was wäre, wenn ich mich anders entscheiden würde als geplant? Welchen Weg gehe ich und welchen Einfluss kann ich auf das Leben anderer nehmen?

Besonders berührt mich alles, was ich über die Freundschaft zwischen Momo und Lisa lese. Wie sehr man geprägt wird durch die Familie, beschreibt die Autorin sehr eingehend und gewissenhaft.

Meine Gefühle schlagen Purzelbaum und bewegen sich in einem ständigen Auf und Ab. Der Spannungsbogen ist zum Zerreißen gespannt, lässt aber nicht nach, auch nicht am Ende des Buches.

Ein fieser Cliffhanger beendet das Buch, den ersten Teil einer Trilogie. Nur gut, dass inzwischen alle drei Bücher erschienen sind!

Ich denke, dass das Buch nicht nur Jugendlichen, sondern Menschen aller Altersklassen ein besonderes Lesevergnügen bereitet. Meine Empfehlung dafür kommt aus vollem Herzen!

Bewertung vom 03.01.2021
Hartung, Alexander

Als die Nacht begann


gut

Berlin, Friedrichstraße. Auf offener Straße wird eine Studentin erschossen. War es ein Heckenschütze, der sein Ziel willkürlich ausgewählt hat, oder gab es eine Verbindung zum Opfer?
„Als die Nacht begann“ ist ein Thriller von Alexander Hartung und für Jan Tommen, der mit seinen Freunden ein ganz spezielles Team bildet, bereits der 7. Fall, den es aufzuklären gilt. Ein „ganz spezielles Team“ nenne ich es, weil Jan Tommen als Hauptkommissar der einzige Polizeibeamte der Truppe ist. Außerdem gehören dazu die kettenrauchende Rechtsmedizinerin Zoe, der in Unterweltskreisen bekannte bärenstarke Chandu und der Computerfreak Max.
Der Schreibstil von Alexander Hartung ist locker, spannend und mit einer gehörigen Prise Humor versehen. Das alles in Verbindung mit dem doch eher ungewöhnlichen Team und der manchmal fragwürdigen Art der Ermittlungen gefällt mir recht gut.
Leider hat mich das Buch trotzdem nicht wirklich packen können. Die Beschreibungen vieler verschiedener Orte und Personen gehen häufig – vor allem aber zu Beginn des Buches – für meinen Geschmack zu sehr ins Detail. Vielleicht liegt es daran, dass ich erst mit diesem Buch die Bekanntschaft mit Jan Tommen und seinem Team gemacht habe? Ich musste mich schon sehr konzentrieren und fühlte mich von den oft unnötigen Details manchmal regelrecht erschlagen. Im Gegensatz dazu fehlten mir ein paar Informationen zu dem Team, die man wahrscheinlich hat, wenn man alle vorhergegangenen Bände gelesen hat.
Am Ende blieben Fragen offen, die zwar für die Auflösung des Falles nicht mehr relevant waren, die mich aber neugierig gemacht hatten und dann offen im Raum stehen blieben.
Ich fühle mich ein wenig so, als würde ich zwischen zwei Stühlen sitzen. Leider kann ich für das Buch – wenn man es unabhängig von den anderen aus der Reihe lesen möchte - keine Empfehlung aussprechen.

Bewertung vom 29.12.2020
Blum, Antonia

Zeit der Wunder / Kinderklinik Weißensee Bd.1


ausgezeichnet

Berlin im Jahre 1911. Endlich ist es soweit. Für die 19-jährige Marlene und ihre zwei Jahre jüngere Schwester Emma erfüllt sich ein langgehegter Traum: Sie dürfen als Lernschwestern in der Kinderklinik Weißensee anfangen. Dabei war der Weg bis dahin alles andere als rosig. Zwar war ihre Kindheit wunderschön mit einer Mutter, die sie liebevoll umsorgt hatte, doch an Marlenes sechstem Geburtstag war mit dem plötzlichen Tod der Mutter die glückliche Zeit jäh zu Ende. Die Mädchen kamen in ein Kinderheim, wo sie so lange lebten, bis sie endlich ihre Ausbildung im ersten Kinderkrankenhaus Berlins beginnen durften.
Aufopferungsvoll kümmerten sich beide um die kleinen Patienten. Emma merkte schon bald, dass sich mit dieser Aufgabe ihr Lebenstraum erfüllen würde, und sie ging in ihrer Arbeit auf. Auch Marlene liebte es, für die Kinder da zu sein. Doch sie wollte nicht nur für die Pflege zuständig sein, sondern auch wissen, welche medizinischen Maßnahmen zur Heilung notwendig sind. Darum wurde der Wunsch nach einem Medizinstudium in ihr immer mächtiger.
Mit „Kinderklinik Weißensee“ gibt Antonia Blum ihr Debüt als Autorin. Dabei bildet das Buch mit dem Untertitel „Zeit der Wunder“ den Auftakt zu einer Buchreihe, die im Ullstein Verlag erscheint.
Mir gefällt der Schreibstil, der klar und einfach zu lesen ist und mich nur so durch die Seiten hat fliegen lassen. Sehr anschauliche, abwechslungsreiche Geschichten lassen Bilder entstehen, die mich mitnehmen an die Orte des Geschehens in eine Zeit, in der die Herkunft eines Menschen noch von besonderer Bedeutung war. Marlene und Emma als ehemalige Heimkinder galten als minderwertig, während es den Töchtern „aus gutem Hause“ mit gutbetuchten Eltern alles etwas einfacher gemacht wurde. Antonia Blum ist es unglaublich gut gelungen, diese Unterschiede deutlich zu machen. Mit ihrer Schreibweise hat sie mich und meinen Sinn für Gerechtigkeit derart gepackt, dass in meiner Gefühlswelt richtig gut was los war. Manchmal fühlte es sich an wie eine Achterbahnfahrt.
Die Geschichten um die kranken Kinder sind berührend, die der Eltern und ihrer Handlungsweise manchmal unglaublich und erschreckend. In Liebesdingen gibt es so manche herzerwärmende Szene, aber auch Enttäuschungen.
Mir hat das Buch, das leicht erzählt wird, aber auch Tiefgang hat, unterhaltsame Lesestunden geschenkt. Ich empfehle es sehr gern weiter und freue mich auf den Folgeband.

Bewertung vom 16.12.2020
Schirner, Markus

Die Goldenen Regeln- Weisheiten und Werte für ein zufriedenes und erfolgreiches Leben


ausgezeichnet

40 liebevoll gestaltete und sehr schön illustrierte Karten in Postkartengröße, die Weisheiten und Werte für ein zufriedenes und erfolgreiches Leben bieten, finden sich unter dem Titel „Die Goldenen Regeln“ in einem besonderen Schatzkästchen.

Es sind Themenkarten von „Anfang“ bis „Willenskraft“. Der Autor und Verleger Markus Schirner hält zu jedem Begriff Ratschläge bereit, die auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet sind. Dazu gibt es Zitate prominenter Persönlichkeiten und wissenswerte Informationen.

Mir gefallen die Karten schon aus dem Grund, weil sie nicht nur schön anzusehen, sondern so stabil gearbeitet sind, dass man sie auch häufiger zur Hand nehmen kann, ohne dass sie Schaden nehmen. Besonders denke ich dabei an meinen Gesprächskreis. Ich kann mir vorstellen, dass jede einzelne Karte mit ihren wertvollen Inhalten Gesprächs- und Diskussionsstoff für wertvolle Unterhaltung bietet. Nun hoffe ich auf eine gute Zeit „nach Corona“. Dazu ist mir die Themenkarte „Geduld“ eine Hilfe, die sagt: „Sie ist die Fähigkeit zu warten und Beschränkungen, Krankheiten und Beschwerden mit Seelenruhe zu ertragen.“

Manchmal bin ich auch auf der Suche nach einem besonderen Geschenk für Menschen, „die schon alles haben“. Auch dafür ist das Kästchen mit den Goldenen Regeln sehr gut geeignet.

Ich bin restlos begeistert und empfehle „Die Goldenen Regeln“ sehr gern weiter.

Bewertung vom 16.12.2020
Kay, Jay

Der Dachs, der Wind und das Webermädchen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als Liebhaberin von Märchen, Mythen und Legenden hat mich bereits das Cover des Buches „Der Dachs, der Wind und das Webermädchen“ von Jay Kay verzaubert.

Es heißt: „In dieser Geschichte verschmelzen die vielschichtige Geisterwelt von Japan und seine reiche Historie zu einer Legende von epischer Wucht.“ – Stimmt!

Der Autor hat mich mit einem märchenhaften mitreißenden Schreibstil mitgenommen in eine fremde Welt in einer früheren Zeit und hat mich dahinschmelzen lassen mit seiner zauberhaften Geschichte aus zwölf Kapiteln mit jeweils passenden Überschriften.

Das Webermädchen Ayumi und eine Prinzessin spielen eine Rolle. Wie man es aus Märchen kennt, geht es natürlich auf keinen Fall immer liebevoll und harmonisch zu, denn da gibt es nicht nur den Dachs, der es faustdick hinter den Ohren hat, sondern auch noch den hinterhältigen Fuchs.

Eine Übersicht mit Übersetzungen von Begriffen und Namen habe ich als sehr hilfreich empfunden.

Am Ende des Buches wartet noch ein Bonus auf die Leser. Mit „Das Licht“ hat Jay Kay ein Gedicht geschrieben, das mich ebenso wie die Geschichte in die Vergangenheit entführt und sehr gut unterhalten hat.

Bewertung vom 16.12.2020
Rosenfeldt, Hans

Wolfssommer / Hanna Wester Bd.1 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Rezension zum Hörbuch „Wolfssommer“ von Hans Rosenfeldt, gelesen von Vera Teltz
Inhaltsangabe:
In der schwedischen Stadt Haparanda, dicht an der Grenze zu Finnland, wird eine tote Wölfin gefunden. Als die Behörden das Tier untersuchen, finden sie in dessen Magen menschliche Überreste. Nachforschungen führen die Ermittler auf eine heiße Spur: Zwischen Russland, Finnland und Schweden scheint ein Drogendeal aus dem Ruder gelaufen zu sein, es gab mehrere Tote, und gleich mehrere Kriminelle sind auf dem Weg nach Haparanda. Allen voran: Profi-Killerin Katja, die für ihren russischen Auftraggeber Drogen und Geld zurückholen soll. Auch die erfahrene Polizistin Hannah Wester setzt alles daran, sie Lage aufzuklären. Doch sie ringt mit ihren privaten Problemen. Sie hat Angst, ihr Mann könne sie verlassen. Zugleich hat sie eine Affäre mit ihrem Chef. Dazu plagt sie ein altes Trauma. Doch Hanna steht ihre Frau und muss das auch, um den brisanten Fall zu lösen. Der Auftakt zur neuen packenden Thriller-Reihe von Hans Rosenfeldt, der auch gemeinsam mit Michael Hjorth als Autorenduo Hjorth&Rosenfeldt sehr erfolgreich ist.

Die Geschichte beginnt sehr emotional – das traurige Schicksal erzählt aus Sicht einer Wölfin mit ihrem Jungen, die ums Überleben kämpft. Bald schon kommen Menschen ins Spiel – viele Menschen. Für mich als Hörbuch-Ungeübte sehr schwer, Namen und die unterschiedlichen Charaktere zu „sortieren“. Dafür hätte ich mir ein Personenregister gewünscht. So habe ich die ersten Kapitel mehrmals angehört – und dann hat es mich gepackt!
Was sich aus den anfänglichen Nachforschungen für Netze und Verwicklungen ergeben haben, ist schier unglaublich, aber richtig gut gemacht und sehr spannend und fesselnd erzählt. Einen großen Anteil an der prickelnden Spannung hat für mich die Sprecherin Vera Teltz, die ihre Sache richtig gut gemacht und jeder einzelnen der vielen Personen eine eigene „Stimme“ gegeben hat. Dafür schon mal meine Hochachtung.
Eine tolle Frau ist die Protagonistin, die Polizistin Hannah Wester. Neben der vielen Arbeit bei ihren Ermittlungen in verschiedene Richtungen wird sie auch noch in ihrem Privatleben mit kleinen und großen Problemen geplagt und belastet. Doch gerade, dass auch die private Hannah einen großen Raum in der Geschichte findet, gefällt mir sehr.
Geht es auf der einen Seite zwischen Finnland, Schweden und Russland um Drogenhandel und Geldgeschäfte im großen Stil, so findet man auf der anderen Seite in Haparanda eine Reihe Kleinkrimineller, die alle auf mehr oder weniger geschickte Art versuchen, ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Und dann ist da noch die Profi-Killerin Katja…
Eine tolle Geschichte, die mir viele spannende Gänsehaut-Stunden geschenkt hat.

Bewertung vom 04.12.2020
Gebert, Anke

Wo du nicht bist


ausgezeichnet

Eine bemerkenswerte Frau
„Wo du nicht bist“ ist erschienen bei Pendragon und für mich das erste Buch aus diesem Verlag. Es besticht rein äußerlich nicht nur durch ein augenfreundliches Schriftbild, sondern auch durch den hochwertigen Einband, außerdem verfügt es über ein Lesebändchen.
Zu verdanken ist der Roman der Autorin Anke Gebert, die aus ihr anvertrauten Dokumenten die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte von Irmgard Weckmüller aufgearbeitet hat. Sie beginnt Ende der zwanziger Jahre, einer Zeit, in der viele Menschen versuchten, sich durch Heimarbeit ein besseres Leben zu ermöglichen – so wie Irma, die mit ihrer Schwester Martha zusammen wohnte und nach ihrer Arbeit noch Knallbonbons zusammensteckte, um sich und Martha besser versorgen zu können.
Ihr Glück findet Irma, als sie den Arzt Erich Bragenheim kennen und lieben lernt. Doch mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus verändert sich ihr Leben dramatisch, denn Erich ist Jude. Welche Bosheiten sie sich anhören müssen und welchen Gefahren sie sich aussetzen, wenn sie ihr Verhältnis nicht beenden, das erzählt Anke Gebert so eindringlich und glaubhaft, wie ich es bisher so intensiv noch nicht gelesen hatte. Es ist erschreckend, wie viele Menschen – selbst im Familien- und Freundeskreis – sich von ihnen abwenden und die Verbindung verurteilen. Vielleicht geschieht das aus Angst, selbst verfolgt zu werden, vielleicht aber auch, weil sie an den Irrsinn der „Reinheit der Rasse“ glauben. Das ganze Grauen dieser Zeit wird so überzeugend dargestellt, dass ich einfach erschüttert bin.
Die geplante Hochzeit findet nicht mehr statt. Erich kommt aus dem Krieg nicht nach Hause und Irma setzt alles daran, dennoch seine Frau zu werden.
Mich hat die Geschichte von Irma und Erich von Anfang an gefesselt und tief im Inneren sehr berührt. Ein schrecklicher Teil deutscher Geschichte, den wir nicht vergessen dürfen, und der sich nicht wiederholen darf. Darum aus vollem Herzen meine Leseempfehlung für dieses Buch.

Bewertung vom 01.12.2020
Möller, Günter-Christian

Die ertrunkene Angst


sehr gut

Die Geschichte beginnt im Herbst 1892. Viele Menschen sterben an der Colera. So auch die Eltern des elfjährigen Rune. Er verliert nicht nur seine Eltern, sondern auch sein Elternhaus Rune muss zusehen, wie der kleine Bauernhof in der Nähe von Flensburg in Flammen aufgeht. Allein macht er sich auf den Weg um seine Verwandten zu suchen. Doch unterwegs wird er überfallen und er erlebt ein schreckliches Abenteuer, bevor er auf den Schäfer John trifft, bei dem er viele Jahre wohnen kann. Aber die Vergangenheit lässt ihn nicht ruhen…
Günter-Christian Möller hat in „Die ertrunkene Angst“ eine Geschichte erzählt, die nicht nur durch den der Zeit angepassten Schreibstil, sondern auch durch regionale Zeitungsausschnitte zu Beginn eines Kapitels sehr glaubwürdig klingt.
Mich hat die Buchbeschreibung neugierig gemacht auf die Geschichte. Das Cover hingegen hatte mich so gar nicht angesprochen – bis ich im Laufe der Geschichte plötzlich genau diese Szene ganz klar vor meinen Augen sah.
Hass, Neid, Freundschaft und Feindschaft, Liebe, Vertrauen und Hoffnung werden in diesem Buch thematisiert.

Bewertung vom 01.12.2020
Stern, Caroline

Nichts


sehr gut

Laut Inhaltsangabe ist dies ein Buch für den Mann, der sich NICHTS wünscht – oder es ist ein Geschenk für Erwachsene, die schon alles haben.

Nach dem ersten Durchblättern wird klar, was das Buch mir sagen will: NICHTS!
Aber mir sind dann bald viele Gedanken gekommen, die sich um NICHTS drehen: NICHTS und niemand – NICHTS für ungut – Macht NICHTS – NICHTS zu machen…
Das ist für mich eine gute Möglichkeit, NICHTS nicht zu verschenken, sondern selbst zu behalten und mich weiterhin auf die Suche nach passenden Redewendungen, Sprichwörtern, Liedtiteln und, und, und… zu machen und damit die herrlichen weißen Seiten zu befüllen.
Und weil Weihnachten nah ist und es viele Menschen gibt, die sich NICHTS wünschen, muss ich nur im Buchhandel nach NICHTS fragen und habe jederzeit die passenden Geschenke. Eine tolle und witzige Idee. Gern empfehle ich NICHTS weiter.

Bewertung vom 23.11.2020
Berg, Peter

Ein Sommer in Cassis


ausgezeichnet

Jens Schneider, Kriminalkommissar in Frankfurt, freut sich nach einem anstrengenden, endlich abgeschlossenen Fall auf seinen wohlverdienten Urlaub in Cassis, dem kleinen Fischereihafen am Mittelmeer, einem idyllischen Fleckchen Erde inmitten einer malerischen Landschaft.
Leider währt die Urlaubsfreude nicht lange, denn bald wird die Leiche einer jungen Frau aus dem Meer gefischt. Es ist die junge Kellnerin Isabelle, die Jens jeden Morgen im Hotel fröhlich das Frühstück serviert und immer gern auch ein wenig mit ihm geflirtet hatte. Warum zieht die Polizei weder Unfall noch Mord in Betracht? An einen Freitod aus Liebeskummer, der in der Gegend nicht der erste wäre, mag Jens nicht glauben, wenn er an das lebenslustige Mädchen denkt. Auch für die Empfangsdame des Hotels, Catherine, steht fest, dass ihre Kollegin nicht freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Spätestens nachdem eine weitere junge Frau tot aufgefunden wird, ist für Jens klar, dass er sich nicht mit den Aussagen der Polizei abspeisen lässt. Er beginnt gemeinsam mit Catherine mit eigenen Ermittlungen, um den Todesfällen auf die Spur zu kommen.
„Ein Sommer in Cassis“ von Peter Berg mit herrlichen bildhaften Landschaftsbeschreibungen, die Urlaubsträume wecken, ist also kein locker-leichtes Urlaubsvergnügen, sondern entwickelt sich zu einem knallharten Kriminalfall mit teilweise sehr mysteriösen Ereignissen.
Peter Berg ist ein Autor ganz nach meinem Geschmack. Ihm gelingt es, mich total zu begeistern. Genieße ich gerade die Beschreibungen der herrlichen Landschaft und lasse meine Seele baumeln, so bin ich im nächsten Moment gelähmt vor Angst, dass Jens sich mal wieder in Schwierigkeiten bringt, wenn er zu forsch an eine Sache herangeht, oder wenn ich mich plötzlich frage, ob Catherine vielleicht ein falsches Spiel spielt…
Männer, die Tagebuch schreiben, kenne ich eher nicht. Aber ich finde es großartig, dass Jens eines führt und ich dadurch ganz viel seiner persönlichen Gedanken und Gefühle erfahre und ihn richtig gut kennen lerne.
Die tolle Geschichte mit vielen überraschenden Wendungen hat mir vergnügliche und spannende Lesestunden gleichermaßen geschenkt.