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Insgesamt 394 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2016
Beerwald, Sina

Heringsmord


sehr gut

Die Geschichte wird aus den Perspektiven, in der ICH-Form, abwechselnd von Ernst und Frieda erzählt, aber man weiß schon nach dem ersten Satz, welcher Charakter nun das Wort hat. So kann man die Gefühlswelt und die Gedanken der Beiden sehr gut verstehen und mitverfolgen, vor allem dann, als beide sich "auswärts" umschauen und sich der Gefühle des jeweils Anderen nicht mehr so sicher sind. Sie entfernen und entfremden sich, suchen Zuneigung und Bestätigung woanders und bekommen diese auch.
Sina Beerwald hat einen schönen, schnörkellosen Schreibstil, der sich gut lesen lässt, der die Charaktere bis ins Kleinste liebevoll und ausführlich beschreibt, so das man die Schmälzle's sofort ins Herz schließen muss.
Und das Leben auf einem Campingplatz wird auch so beschrieben, wie man es sich immer vorstellt, ein für sich lebendes Völkchen, in das man schwer eingegliedert wird, inkl. Klatsch und Tratsch.
So schön wie das Inselleben auch sein mag, reißt hier die Autorin auch einige kritische Punkte an, z.B. die extremen Immobilienpreise die sich kein normaler Mensch mehr leisten kann und damit sterben auch die Dörfer aus, da die meisten "Reichen" nur zum Urlaub machen oder mal kurz am Wochenende auf die Insel reisen.
Bis der Mord allerdings passiert und der extrem lustige Teil beginnt inkl. der Hobbyermittlungen von Frieda, hat man schon die Hälfte des Buches gelesen, das fand ich etwas schade.

Wer Krimis mag, die ohne viel Blut und extreme Beschreibungen auskommen, dazu noch gepaart sind mit Humor, witzigen Dialogen, "normalen" Charakteren und der Liebe zur Insel Sylt, wird dieses Buch mögen.

Bewertung vom 04.12.2016
Rode, Tibor

Das Mona-Lisa-Virus


weniger gut

Mehr als acht einzelne Handlungsstränge prasseln auf den ersten 116 Seiten auf den Leser ein, zwar gut getrennt, da die Orte- bzw. Länderangaben, die einzelnen Kapitel trennen, aber mir war das eindeutig zu viel.
Mir schwirrte der Kopf und ohne meine Notizen wäre ich verloren gewesen.
Ich mag zwar Geschichten, die verschiedene Stränge zu Anfang erzählen, aber nicht an so vielen verschiedenen Orten mit so vielen unterschiedlichen Charakteren, die aber gut beschrieben und interessant rüber kamen.
Die ganzen Sprünge in der Handlung machten die Story für mich langatmig und oftmals zu konstruiert.
Dafür hat Tibor Rode gut recherchiert und oftmals sehr gute Wendungen eingebaut. Trotzdem konnte mich dieser Thriller leider nicht so richtig packen und mit auf die Reise nehmen. Vielleicht auch deshalb, weil ich mich nicht mit der Story anfreunden konnte und nicht so eintauchen um beim Lesen zu entspannen. Etwas anstrengend alles in allem, finde ich persönlich.

Bewertung vom 04.12.2016
Eckert, Renate

Novemberfeuer


ausgezeichnet

Renate Eckert ist hier ein toller und spannender Psycho-Thriller gelungen der mit fein gesetzten Nuancen, mich als Leserin, mit Andeutungen und Hinweisen durch die Geschichte begleitet hat, mit dem Ergebnis, das ich dachte, wer ist nun auf der guten Seite und wer spielt auf der bösen Seite mit. Einfach, geradlinig und schnörkellos, sowas liebe ich.
Ein Schreibstil, den ich auch lange so nicht gelesen habe und Sätze, die einfach manchmal auch poetisch klingen, es aber haargenau treffen, um sich die momentan beschriebene Situation vorzustellen.
Alleine schon der Charakter von Franziska Jennecke, ihr Mut sich einem neuen Lebensabschnitt zu stellen und ganz von vorne zu beginnen, hat mich als Leserin begeistert. Natürlich hat sie ihre Macken und Ecken, aber gerade das bringt sie sehr sympathisch rüber.
Auch die anderen Charaktere, vor allem die der Lehrer und Lehrerinnen, sind so beschrieben, das man einfach nicht weiß, wem man trauen kann und wem besser nicht. Das bleibt bis zum Ende des Buches so und die Spannung auf die Auflösung bleibt sehr durchgängig.
Durch Renate Eckert's Schreibstil, mit kleinen dezenten Andeutungen, die manchmal in den Sätzen unterzugehen drohten, mir dann aber sofort ins Auge sprangen, kamen mir fast alle Personen verdächtig und schuldig vor. Das ist ihr sehr gut gelungen, die Ungewissheit, die mich als Leserin so angetrieben hat, das ich das Buch unbedingt als weiterlesen musste, bis zum logisch nachvollziehbaren Ende.

Ein intelligenter Psycho-Thriller, an dem selbst Sebastian Fitzek, seine Freude hatte und der MUSS es ja wissen.
(laut seines Kommentares auf der Rückseite des Buches)

Bewertung vom 04.12.2016
Meister, Derek

Der Jungfrauenmacher / Helen Henning & Knut Jansen Bd.1


sehr gut

Mit diesem ersten Band der Reihe ist Derek Meister ein solider und guter Thriller gelungen.
Dazu tragen vor allem die Protagonisten bei, allen voran Knut Jansen und Helen Henning, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber gerade das macht es so besonders.
Ich muss allerdings sagen, das ich Birthe sehr mag und finde, das ihr Charakter etwas zu kurz gekommen ist. Ihr Sprüche, Anweisungen und ihr ganzes Benehmen machten sie mir irgendwie gleich sympathisch. Aber das ist nur meine bescheiden Meinung.

Gleich im ersten Kapitel lernt man den Mörder kennen, auch wenn man bis zum Schluss nicht weiß wer er ist, da erst recht spät sein Name genannt wird und fast in der ganzen Geschichte wird er nur als "ER" beschrieben. Das machte es für mich beim Lesen nochmals spannender.

Ansonsten fand ich, das es etwas dauerte bis richtige Thriller-Spannung aufkam. Auf den ersten Seiten ist es zwar gleich ganz kurz spannend, wenn die erste Leiche gefunden wird, aber dann dauert es wieder etwas, da man erst die Personen kennenlernt, dann wie sich Knut und Helen das erste mal begegnen und die Ermittlerarbeiten in Gang kommen.
Das Ende, wer der Täter ist und seine Beweggründe hingegen haben mir wieder gut gefallen. Auch das sich gegen Schluss alles so überschlägt und hektisch wird, brachte nochmal richtig Schwung in die Story, so das ich das Buch am Ende zufrieden zuklappen konnte und nun auf den zweiten Band *Die Sandwitwe* sehr gespannt bin.

Cover und Klappentext haben gut gepasst, wenn mir auch der Titel nicht so ganz passend erscheint, aber das merkt man erst, wenn man das Buch gelesen hat und weiß worum es geht.

Bewertung vom 04.12.2016
Meister, Derek

Die Sandwitwe / Helen Henning & Knut Jansen Bd.2


sehr gut

Dies ist der zweite Band mit den Ermittlern Knut Jansen und Helen Henning und man ist gleich wieder mit den beiden und den anderen wieder vorkommenden Protagonisten sehr vertraut.
Aus diesem Grund lese ich sehr gerne Serien, ich mag dieses Gefühl von *ach die kenne ich schon und da sind sie ja wieder*.
Diesmal geht die Story gleich sehr rasant und spannend los.
Und die Methode mit den Leichen, die mit Sand gefüllt sind, finde ich außergewöhnlich und sehr passend zur Umgebung.
Ich finde auch, das der Autor diesmal, mehr ins Detail geht was der Täter mit seinen Opfern anstellt. Das hatte mich im ersten Band noch etwas gestört für einen Thriller. Aber diesmal langt er richtig hin und man leidet förmlich mit den Opfern die wehrlos sind und mit ansehen müssen was mit ihnen passiert.
Auch diesmal gelingt es Derek Meister diesen Fall mit einem logischen und gut verständlichen Ende zu versehen.
Neben dem eigentlichen Fall geht auch das Liebesgeplänkel zwischen Knut und Helen weiter. Aus Helen's Privatleben erfährt man endlich etwas mehr, z.B. was ihr damals in den USA widerfahren ist und warum sie so extrem auf Motorradgruppen reagiert.
Knut kann sich irgendwie nicht entscheiden, einerseits findet er Helen toll, andererseits hält er sich Birthe noch so als Notlösung parat. Zum Glück kommt der Autor gegen Ende des Buches einer Lösung dieses Problems endlich näher, denn noch einen Band mit diesem Hin und Her will nicht mehr lesen, auch wenn ich es eigentlich mag, etwas mehr in das Privatleben der Personen einzutauchen, aber man muss es nicht überstrapazieren, das langweilt mich dann irgendwann.

Mit diesem Thriller ist Derek Meister wieder was ganz tolles gelungen und
wann kommt Band drei? Ich bin dabei. :-)