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Daggy

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Insgesamt 1908 Bewertungen
Bewertung vom 05.01.2025
Keste, Lara

Literacy-Projekt zum Kinderbuch Zwei für mich, einer für dich


ausgezeichnet

Das Bilderbuch „Zwei für mich, einer für dich“ führt beim Vorlesen immer zu Entrüstung, denn das ungerechte Teilen empört die Kinder sofort. Deshalb habe ich mich, obwohl ich keine Erzieherin, für diese Broschüre interessiert. Literacy bedeutet u.a. das Verstehen von Texten, was den Kinder später das Lesen und Schreiben erleichtern wird.
Zielgruppe sind Kita-Kinder ab 2, denn das Bilderbuch hat wenig Text und ist reich bebildert.
So wird am Anfang für diese Gruppe der Einstieg in die Geschichte doppelseitenweise erklärt. Es gibt viele Fragen, die die Kinder bei genauem Zuhören beantworten können. Ältere Kinder können Dinge in den Bildern suchen, vielleicht sogar mit einer Lupe. Es wird ein Fingerspiel und später auch ein Lied zur Geschichte angeboten. Es gibt Kopiervorlagen, die ausgemalt werden können und laminiert anschauen kann, um zu selektieren, welche Gegenstände in eine Küche gehören. Die Anregung einen Aufgabenplan zu erstellen, macht in gewissen Situationen auch Sinn, ebenso wie das Spiel „Ich koche Essen“ nach dem Vorbild, „ich packe meinen Koffer.“ Natürlich kann auch generell über Essen gesprochen oder sogar selbst gekocht werden. Eine Malvorlage zeigt einen leeren Teller, der mit dem Lieblingsgericht „aufgefüllt“ heißt bemalt werden kann. Mit Papprollen können Bär und Wiesel gebastelt werden und es gibt eine Anregung einen Wald im Karton anzulegen. Rezepte und kleine Aufgaben vervollständigen die Tipps rund um das Bilderbuch von Jörg Mühle.
Wie gesagt, ich bin keine Fachfrau für die Arbeit mit einer Kitagruppe, aber die Tipps aus dieser Broschüre kann man vielfältig anwenden, je nach dem wie erfahren man selbst ist oder wieviel Zeit man aufwenden möchte. Dank der vielen Vorlagen wird Zeit gespart, selbst Unterlagen zusammenzusuchen. Es gibt einige dieser Literacy-Projekte zu schönen Bilderbüchern, die sicher gerne genutzt werden.

Bewertung vom 23.12.2024
Sternberg, Ursula

Ruhrtopia


ausgezeichnet

Wir schreiben das Jahr 2043 und im Laufe des Augusts steigen die Temperaturen im Ruhrgebiet auf 50 Grad an. Nur mit Coolcats trauen sich die Menschen noch nach draußen. Kriminalhauptkommissarin Ewa Kuschka ist bei der Essener Polizei für Tötungsdelikte zuständig und wird gerufen, weil ein Geschäftsführer der IT-Firma Ruhrtopia tot aufgefunden wird. Sein Sohn, der inzwischen ebenfalls in der Firma tätig ist, liegt nach einem Unfall im Krankenhaus. Ewa zeigt wenig Fingerspitzengefühl bei ihren Ermittlungen, ihr fehlt ihr ehemaliger Partner, der hin und wieder in ihren Gedanken auftaucht und sie zu besänftigen versucht. Beide Fälle haben etwas mit Wasser zu tun, ungewöhnlich bei dieser langanhaltenden Dürre. Lahle Çelik, alleinerziehende Mutter, selbst als Kind geflüchtet ist für die Illustrationen bei Ruhrtopia zuständig und Ewa ist überzeugt, dass sie mehr weiß, als sie sagt. Deshalb nimmt Ewa sie ran und setzt sie unter Druck. So kommt Ewa Kuschka nicht sehr sympathisch rüber, aber im laufe der Geschichte zeigt sie immer mehr Verständnis und tut alles um diesen verzwickten Fall zu lösen.
Zunächst geht es nur um ein Computerspiel, doch bald zeigt sich, dass dieses immer wieder auftauchende Wasser ein echtes Problem ist. Ursula Sternberg hat auch für dieses Buch sehr gründlich recherchiert und lässt und am Ende des Buches mit der Überschrift „Ewa Recherchen“ daran teilhaben. Ich bin mir nicht sicher, ob die düstere Zukunft mit selbstfahrenden Cabins und Coolcats mir mehr Angst machen als die Fehler, die in der Vergangenheit gemacht wurden. Denn feststeht, dass die Freisetzung von giftigen Stoffen ins Grundwasser eine Horrorvorstellung ist und dieser Horror wird beim Lesen des Buches immer greifbarer und vorstellbarer.
Nach Ruhrbeben ist Ursula Sternberg wieder ein spannendes Buch gelungen, dass mir sicher noch lange im Kopf herumspuken wird und ich hoffe, dass es nie so kommen wird.

Bewertung vom 23.12.2024
King, S. J.

Jagd um den Eiffelturm / Die Zeit-Agenten Bd.3


gut

Acht Kinder aus der ganzen Welt sind die Zeitagenten, wenn ihre Uhren sich rückwärts drehen, dann werden sie zu einem Einsatz gerufen. Währen ihres Einsatzes steht für alle anderen die Zeit still, so werden sie nicht vermisst oder verpassen etwas im Hier und Jetzt. Denn ihre Aufträge erledigen sie in einer anderen Zeit.
In diesem Band reisen Hannah aus den USA und Alex aus Neuseeland in das Paris zur Zeit des Baus des Eifelturms. Sie treffen dort auf Gustave Eifel, dem die Pläne vom Zeitdieb Mora gestohlen wurden. Mora stiftet Chaos und will mit seinen Aktionen die Gegenwart verändern. Warum er das tut, wird nicht erklärt. Leider verfügt er über „Ticker“, mit denen er die Kinder immer wieder aufhält. Aber dank der Hilfe des Kuckucks Tempo, der sie begleitet, wird am Ende der Bösewicht in einer spannenden Aktion ausgetrickst.
Zeitreisen sind in Kinderbücher zurzeit sehr im Trend, ähnlich wie in anderen Reihen gibt es hier eine Gruppe Kinder, die in diesem Fall gar nicht so außergewöhnlich sind. Während des Aufenthaltes in Paris werden immer wieder französische Worte genutzt, aber es gibt keine Erklärung wie sich die Kinder untereinander bzw. mit den Franzosen unterhalten. Für mich nicht gut nachvollziehbar. Dass es der kleine Kuckuck es schafft einen Plan vom Eifelturm in seinem Schnabel zu transportieren, halte ich für unmöglich. Auch wenn das Buch mit dem Zeitsprung eine fantasievolle Idee verfolgt, sollte es deshalb nicht alles außer Kraft setzten.
Das Buch liest sich vergnüglich und bietet auch einige Informationen, entspricht aber nicht meinen Anforderungen.

Bewertung vom 23.12.2024
Behnke, Andrea

Der Duft von Apfelkuchen


ausgezeichnet

Fast ist es ein Bilderbuch oder doch eher ein Fotoalbum, das aus dem Leben von Renate, die sich später Renie nennt, erzählt. Das Bild auf dem Cover zeigt sie als Siebenjährige, sie schaut etwas schüchtern in die Kamera, damals war das Fotografieren noch etwas Seltenes. Hinter ihr sind die Äpfel zu sehen, die uns im Buch begleiten werden. Auch im Inhaltsverzeichnis tauchen sie mit der Angabe der Seitenzahl wieder auf.
Nach dem Vorwort mit den Jahreszahlen von Renate und einer kleinen Anekdote aus ihrem Leben, lernen wir den Vater kennen, der gerne Cello spielt und der sich liebevoll um seine Jüngste gekümmert hat. Die Familie ist gerne in der Natur unterwegs, aber sie reisen auch gerne mit „dem Finger auf der Landkarte“ durch die Welt. Ein regelmäßiges Ziel ist Bochum, denn dort wohnt Gromi, die Großmutter, die so herrlichen Apfelkuchen backt, dessen Duft Renate in Erinnerung bleibt und der dem Buch seinen Titel gab. Bis ihre große Schwester Grete nach Schweden fährt, verleben die Schwestern unbeschwerte Stunden miteinander. Deshalb fällt Renate der Abschied sehr schwer. Erst im Laufe der Zeit wird Renate ihr jüdisch-sein bewusst und als der Kantor sich das Leben nimmt, „fühlt sie sich wie ein Kastanienblatt im Wind.“
Andrea Behnke hat in der Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal, Renate/Renie Inow „gefunden“, denn hier werden die Erinnerungen, die dieses Buch füllen, aufbewahrt.
In dem Buch wird das Leben so anschaulich dargestellt, der meist einseitigen Text wird von einem Foto oder einer Collage ergänzt und gewinnt dadurch an Intensität. Kleine Zettel mit einer gezeichneten Büroklammer stellen den lesenden Kindern Fragen. Ganz zu Ende des Buches können die dann selbst ein Bild malen, eine Geschichte erzählen oder vielleicht wie Renate ein Herbarium basteln.
Andrea Behnke schafft es in einer sehr anschaulichen Sprache traurige und frohe Momente aus dem Leben Renates sehr fein zu vermischen, ergänzt durch die sehr gut zusammengestellten Illustrationen ist hier ein wundervolles Buch entstanden, das die Gräuel der NS-Zeit für Grundschüler*innen verständlich macht.

Bewertung vom 13.12.2024
O'Farrell, Maggie

Lina und der Schnee-Engel


ausgezeichnet

Ein zauberhaftes Cover, Lina im roten Mantel und ein silberner nur leicht angedeuteter Engel. Im gesamten Buch gibt es viel silbrigblaue Ornamente und Zeichnungen. Allein dieser aufwendige Druck beeindruck beim Lesen sehr.
Lina wird in der Nacht wach und empfindet einen kalten Hauch in ihrem Zimmer, da entdeckt sie einen Engel. Der sieht aus wie ein junger Mann und ist schlank und groß. So erfährt sie, dass, wenn man einen Engel im Schnee hinterlässt, daraus eine Schneeengel wird, der als Schutzengel fungiert. Ihr Engel wundert sich, dass Lina ihn sehen kann und befürchtet er habe einen Fehler gemacht. Als Lina ihm dann auch noch versichert, dass es ihr gut gehe, befürchtet er, dass sein erster Einsatz nicht richtig verläuft. Doch dann fühlt er Linas heiße Stirn und nur dadurch, dass er die Mutter weckt, kann Lina Krankheit behandelt werden. So wird der Enkel zum Lebensretter, denn Linas Krankheit zieht sich lange hin. Als er ihr wieder gut geht, will sie durch riskante Manöver den Engel herbeiwünschen. Aber so läuft das nicht. Schnell merkt sie, dass ihr Schutzengel, nur auftaucht, wenn sie in einer bedrohlichen Situation ist. Lina schafft es aber, dass er Engel noch einmal zu ihr kommt, und sie sagt ihm ihren sehnlichsten Wunsch ins Ohr.
Zauberhaft und mystisch ist diese Geschichte und voller Wunder. Dazu die silberglänzenden Illustrationen, nicht mit einem niedliche kleinen Engel, sondern mit einem jungen Mann aus Eis und Schnee mit Flügeln. Nach dieser schönen Geschichte werden wir und auch Schnee wünschen, um aus dem Schneeengel einen Schutzengel zu machen.

Bewertung vom 13.12.2024
Sinn, Elfi

Ab jetzt volles Risiko! (eBook, ePUB)


sehr gut

Acht kurze Geschichten erzählen von Frauen, die sich manchmal nicht leicht tun mit ihrem Leben, die es aber teils mit Hilfe anderer, teile durch eigenen Einsicht schaffen ihr Leben zu verändern.
Trixi hat sich von einem Mann blenden lassen, der sie auf Händen trug, dann aber böse fallen lies. Doch dann trifft sie auf einen Mann, der sich wie sie von einem Roman inspirieren lässt. Nach fast 70 Jahren Ehe lebt Wilma nun allein und sie macht sich auf um ans Meer zu reisen und trotz vieler widriger Umstände, bleibt sie bei ihrem Ziel. Chrissie hat mit ihrer Mutter keinen Glückgriff getan, nicht nur dass sie von ihr niedergemacht wird, nein, sie hat ihre Tochter auch über Jahre belogen und betrogen. Martina sogt sich um ihre Tochter, die nach beruflichem und privatem Pech, nicht mehr bereit ist ihre Wohnung zu verlassen. Mit Hilfe ihrer Mutter startet sie eine Aktion zur Rettung der jungen Frau. Die nächste Geschichte ist etwas mystisch, eine Frau, die von ihrem Mann betrogen wird, verbringt eine tolle Nacht mit einem anderen Mann. Aber eigentlich findet diese Nacht erst in fünf Jahren statt. Sarah liebt seit ihrer Kindheit zu malen, aber ihre Mutter hätte lieber, sie würde Karriere machen, wie die Töchter ihrer Freundinnen, als Sarah dann noch schwanger wird und sich Alleinerziehende durchschlagen möchte, bricht sie ganz mit ihr. Ein Fahrstuhl und evtl. KI gibt Vicky Tipps für ihre berufliche und private Zukunft. Allerdings hat Vicky auch eine besondere Gabe, die ihr zum Erfolg verhilft. Renee fühlt sich alt und achtet auf Reaktionen ihres Körpers, die ihrer Meinung nach zu ihrem baldigen Tod führen werden. Doch ihre Freundin und die Liebe zum Schlager belehren sie eines Besseren.
Esoterisch, mystisch und mit einem kleinen Augenzwinkern sind die kurzen Geschichten geschrieben. Allerdings bin ich mit der „Entführung“ nicht so ganz zufrieden. Obwohl die Mutter schon Bedenken hat ihre Tochter einfach in eine einsame Hütte zu verfrachten, finde ich, sie hätte es, nicht tum dürfen. Auch ihr eine unbekannte Substanz ins Wasser zu geben und den Hersteller nicht um Erlaubnis zu bitten, ist nicht richtig. Obwohl sie einen tollen Erfolg erzielt.
Die Erzählungen lesen sich leicht und das Happy End ist gewiss.

Bewertung vom 08.12.2024
Allende, Isabel

Perla der Superhund 1


ausgezeichnet

Der niedliche Junge auf dem Cover, der von dem kleinen Hund abgeleckt wird, ist Nico Rico.
Aber beginnen wir mit dem Vorwort von Isabel Allende, die uns darin erzählt, dass sie mit der Hündin Perla plaudert, und zwar in einer Sprache, die sie „Wuff“ nennt. Wie ich finde, ein sehr amüsantes Vorwort.
Die Familie Rico möchte sich einen Wachhund aus dem Tierheim holen, doch da es Perlas Superkraft ist „Ich kann dafür sorgen, dass jeder mich lieb hat.“, schafft sie es, dass Nico keinen anderen Hund möchte. Perlas zweite Superkraft ist es zu brüllen, wie ein Löwe und damit will sie der Familie beweisen, dass sie auch als Wachhund geeignet ist.
Zuhause bei den Ricos fühlt sich Perla sehr wohl auch mit der Katze gibt es keine Probleme.
Nico hingegen hat ein Problem mit einem Mitschüler, der ihn mobbt.
Als Perla mit ihrer Familie im Park unterwegs ist, kommt ein großer gefährlicher Hund auf Perla zugelaufen. Aber Perla nutzt ihre zweite Superkraft und kann mit ihrem Bellen den Hund vertreiben. So kommt es, dass sie mit Nico Bellen übt, was Nicos Mama nicht so gefällt.
Ich bin immer etwas vorsichtig, wenn Bestseller-Autor*innen sich entschließen nun auch ein Bilderbuch herauszubringen. Aber diese Geschichte, die den Kindern zeigt, wie man sich mutige dem Problem entgegenstellt, gefällt mir sehr gut. Der Text ist gut verständlich und nicht zu lang, die Illustrationen schön gezeichnet, wenn ich auch finde, dass Nicos Kopf etwas groß geraten ist.

Bewertung vom 07.12.2024

Traktor Wimmelbuch


ausgezeichnet

Das Titelbild zeigt schon viele unterschiedliche Traktoren mit den verschiedensten Aufgaben.
Auf der ersten Doppelseite sind Bilder von Traktoren und anderem abgebildet, die auf allen Bildern wiederzufinden sind, in der Mitte ein Erntedankkorb mit Gemüse.
Auf dem Bauernhof ist so viel zu tun und deshalb gibt es auch eine Menge zu entdecken. Da werden Kartoffeln gesetzt, Solarzellen aufs Dach montiert und ein Traktor repariert.
Auf der nächsten Doppelseite wird Mais geerntet und eine riesige Maschine schneidet das Korn und das Getreide wird in einen LKW verladen.
Ist da der dicke Traktor dem Auto mit der Apfelernte draufgefahren? Ein historische Lokomotive ist hier auch zu entdecken. Die Schwein springen von der Ladefläche in den Masch. Auf der letzten Seite geht es winterlich zu. Auf einem großen roten Traktor steht der Weihnachtsmann, die Geschenke purzeln von einer Ladefläche in den Schnee.
Es gibt wohl kaum eine Kind, das von Traktoren nicht fasziniert ist. Hier können die Kleinen sich nicht sattsehen an diesen Fahrzeugen. Mein Problem ist, dass ich sicher nicht alle auftauchenden Fragen beantworten kann, weil mein Wissen dazu nicht ausreicht.

Bewertung vom 07.12.2024
Drescher, Daniela

Ole und die Wintermaus


sehr gut

Eingetaucht in das Licht der Kerze, die Ole in der Hand hält, macht das Cover einen stimmungsvollen Eindruck. Ole mit langem weißen Bart und die kleine Maus mit einen Tannenzweig.
Oles kleine Hütte liegt tief verschneit und Ole und die Maus sind schwer damit beschäftigt den Weg frei zu schaufeln. „Ole und due Wintermaus schippen Schnee vom Wichtelhaus“ lautet der kurze gereimte Text. Danach sausen die beiden mit dem Schlitten den kleinen Hang hinunter. Neben einem Reh sehen wir pralle rote Hagebutten. Ole hat einen dicken Kiefernzapfen im Arm und trägt ihn Heim. Dann kocht Ole in seiner gemütlichen Küche eine Suppe. Zum Schluss sehen wir das Haus mit einem beleuchteten Fenster, ein Fuchs schaut zu ihm hin.
Ein kleines Pappbilderbuch mit zarten Bildern und leisen Reimen. Viel Schnee, zwei Freunde und ein wundervolles Wintergefühl!

Bewertung vom 07.12.2024
Duedahl, Marie

Schnee (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Schwarz wie die Nacht.
Einzelgängerin.
Ein Stachelschwein.
Ein Kind von Loosern.
Die böse Fee.
Alles das war ich.
Aber dann traf ich Schnee.“
Dieses Gedicht ist auf dem rückseitigen Cover des dünnen Büchleins zu lesen. Schnee ist eine Schülerin der 9a und sie ist weiß und fast durchscheinend. Im Gegensatz dazu steht Lulu, die nach einigen Schulwechseln in die 9a kommt. Sie ist wegen ihres Vaters, von dem sie nicht weiß, dunkelhäutig. Schnee kann Lulu mit einer Umarmung und dem Satz „Wir sind schön“ all ihre Wut nehmen. Schnee hat bei ihrer Hippiemutter ein gemütliches Zuhause, während Lulu bei ihrer alkoholkranken Mutter und dem 16. Stiefvater wohnt. Schnee gibt ihr Mut und fordert Lulu auf nach ihrem Vater zu suchen.
Das Buch hat meist zweiseitige Kapitel mit großen Buchstaben und gedichtartigen Texten mit kurzen klaren Sätzen und ist deshalb sehr gut lesbar. Zu Beginn eines jeden Kapitel ist ein Satz aus dem Text auf dem grauen Hintergrund des Covers gedruckt.
Die Geschichte wirkt trotz ihrer Traurigkeit auf mich hoffnungsvoll. Ich denke Lulu wird es schaffen in sich nicht nur den Looser zu sehen. Ein sehr gut lesbares Buch mit starken Mädchenfiguren.