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Dark Rose
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Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 699 Bewertungen
Bewertung vom 19.04.2020
Apekina, Katya

Je tiefer das Wasser


schlecht

Leider absolut nicht meins - ich fand es extrem verwirrend

1997: Nachdem ihre psychisch labile Mutter versucht hat sich das Leben zu nehmen, landen Edith, genannt Edie und ihre Schwester Mae bei ihrem Vater, zu dem sie über ein Jahrzehnt keinen Kontakt hatten. Dennis gibt sich Mühe, aber während Mae ihr neues Leben gefällt, fühlt sich Edie entwurzelt. Diese unterschiedliche Wahrnehmung, auch des Lebens mit ihrer Mutter führt zu einer zunehmenden Entfremdung der Schwestern. Während Edith wegläuft, tut Mae alles, um sich die Liebe ihres Vaters zu sichern.


Ich muss ehrlich sagen, dass mich das Buch nicht gepackt hat. Mir tat Edie leid, Mae ebenso, doch aus irgendeinem Grund fühlte ich mich Edith anfangs näher als Mae. Edith tut sich extrem schwer mit der Wendung, die ihr Leben genommen hat. Ich kann das gut verstehen. Mae dagegen, die das Leben mit ihrer Mutter anders erlebt hat als Edith, ist einfach nur froh bei ihrem Vater zu leben. Mae kann nicht verstehen, warum Edith sich nicht freut ein neues Leben anzufangen.

Ich kann sowohl Ediths als auch Maes Verhalten sehr oft überhaupt nicht nachvollziehen. Ich fühlte mich immer wieder abgehängt. Sie sprangen in ihren Gedanken, ebenso, wie in ihren Gefühlen und Schlussfolgerungen. Edith kann ihrem Vater nicht verzeihen, dass er sie verlassen hat. Da ist es egal, was damals geschah, jeder erzählt da sowieso eine andere Geschichte. Fakt ist, er hat sie zurückgelassen und sie hat nichts mehr von ihm gehört. Sie kann einfach nicht verstehen, wie Mae ihm das so leicht verzeiht und ständig auf seiner Seite steht, statt zu ihr zu halten.
Mae will einfach ihren Vater behalten, sie will, dass er sie liebt und sie will, dass es funktioniert. Sie sieht in Edith einen Störfaktor. Sie versteht zwar, warum sie sich so verhält – manchmal zumindest – aber sie kann nicht verstehen, warum sie Dennis auf Abstand hält.

Ich empfand das Verhalten beider Schwestern immer wieder als irrational und nicht nachvollziehbar. Beide haben mich irgendwann abgehängt. Dennis konnte ich von Anfang an nicht richtig einordnen.

Das Buch ist aus vielen Perspektiven geschrieben, Edith, Mae, Rose (ihre Tante väterlicherseits), Marianne (ihre Mutter), Charlie und noch viele weitere. Dazu kommen noch Briefe, die z.B. ihr Vater ihrer Mutter geschrieben hat, sie beginnen in den 1960er Jahren, Tagebucheinträge, ebenfalls teilweise von Dennis, Interviews, Notizen, etc. Ich empfand das leider als sehr verwirrend. Ich kam teilweise einfach gar nicht mehr mit. Das Buch springt hin und her zwischen Personen und Zeiten. Manchmal ist zwar interessant, was da erzählt wird, meistens jedoch verwirrt es mich nur. Auch die Erzählungen der Personen, wenn ein Kapitel aus ihrer Sicht geschrieben ist, sind oft verworren.


Fazit: Meine Sympathien für Edith und Mae schwanden zunehmen, sie gingen einfach unter in der Masse an Perspektiven. Es gelang mir leider nicht den Überblick zu behalten. Ich kam einfach nicht mehr mit.
Ich empfand die ganze Geschichte als ziemlich deprimierend. In meinen Augen wurde zu sehr der Fokus darauf gerichtet etwas „Neues“ zu schreiben. Mich hat das Buch einfach nur verwirrt. Das Buch konnte mich weder packen noch begeistert. Es wirkte auf mich zu gewollt.

Ich habe erst heute irgendwo gelesen, dass jemand das Buch mit „Sag den Wölfen, ich bin zu Hause“ verglichen hat. Hätte ich das gelesen, bevor ich mir das Buch gekauft habe, hätte ich auf den Kauf verzichtet.

Das Buch hat ein offenes Ende, dass ich als unbefriedigend empfunden habe. Ich hatte gehofft, dass vielleicht wenigstens das Ende mich dafür belohnen würde, das Buch durchgehalten zu haben, dem war aber nicht so.

Leider war das Buch überhaupt nicht meins. Ich bereue wirklich die Zeit, die ich aufs Lesen verwandt habe. Es bekommt von mir 0,5 Sterne.

Bewertung vom 18.04.2020
Martin, Ricarda

Das Liliencottage


weniger gut

Der Vergangenheitsteil der Handlung ist emotional echt heftig, die Gegenwart konnte mich nicht packen

2017: Sharon arbeitet als Model. Eins kommt zum anderen und plötzlich steht Sharon vor dem Abgrund. Sie weiß nicht mehr weiter und da wendet sie sich an die Person, die ihr als einzige ein Zuhause geboten hat: Theodora. Als sie dann auch noch erfährt, dass ihre Jugendliebe Alec immer noch auf Guernsey lebt, bringt das Sharon endgültig durcheinander.

1940: Theodora verliert an ihrem 10. Geburtstag ihre gesamte Familie durch einen betrunkenen Autofahrer. Sie selbst wird schwerverletzt und ist seitdem entstellt. Zudem kann sie nicht ohne zu Hinken laufen. Als die Nazis die Insel besetzen, wollen sie sie schon zur „Entsorgung“ nach Deutschland schicken, doch eine Krankenschwester nimmt das Mädchen bei sich auf. Aber damit ist Theodoras Leidensweg noch längst nicht vorbei.


Theodoras Erzählungen über ihre Kindheit haben mich echt fertig gemacht! Wie konnten die Menschen damals nur so grausam sein?! Sie hat ihre gesamte Familie verloren, ist für immer entstellt und muss mit einer körperlichen Behinderung leben und darf sich nun von Erwachsenen anhören sie sei „hässlich“ und ein „Krüppel“. Ich hätte die alle so gern verprügelt! Und es wird einfach immer schlimmer und schlimmer! Man könnte fast meinen, damals hätte es die ganze Welt einzig und allein auf Theodora abgesehen gehabt. Sie hat mir so oft das Herz gebrochen und ich hätte so gern alle, die sie so furchtbar behandelt haben von den Klippen geworfen!

Ich hatte ehrlich gesagt meine Probleme mit Sharon. Ich empfand sie als sehr unvernünftig und dumm, ihren Körper so zu behandeln. Ich meine, ihre Familie hatte doch immer Geld, warum ist sie dann so darauf versessen als Model zu arbeiten, dass sie dauerhafte körperliche Schäden in Kauf nimmt? Aber ihre Liebe zu Theodora und ihre Fürsorge fand ich toll. Ihre Sehnsucht nach Alec konnte ich aber nicht nachvollziehen, ich fand ihn total unsympathisch.

Alec war von Anfang an so ein elendes A...! Allein wie er mit Sharon spricht als wäre sie eine gehirnamputierte, oberflächliche Schlampe! Geht’s noch?! Er hat mich so furchtbar aufgeregt mit seiner gönnerhaften vor Verachtung triefenden Art! Ich hätte ihn so gern von einer Klippe geschupst! (ja, dieses Buch sprach meine gewalttätige Seite sehr stark an)
Die Erklärung, warum er sich so verhalten hat, hat mir nicht gereicht. Ich kann verstehen, dass ihn das belastet hat, aber das erklärt trotzdem sein ekelhaftes Verhalten nicht.

Es gibt auch noch eine „Spannungshandlung“, die ich persönlich, aber ehrlich gesagt nicht spannend fand. Sie diente in meinen Augen nur dazu erst noch größere Verwirrung und Drama in die Handlung zu bringen und ganz kurz vor Schluss für eine Wendung zu sorgen.

Fazit: Leider war das Buch nicht mein Fall. Ich fand die Handlung rund um Theodora interessant und tragisch, sie hat mich echt berührt und fertig gemacht. Ich wollte sie in den Arm nehmen und für sie in den Krieg ziehen. So viel Unrecht ist dieser armen Frau wiederfahren, das macht echt sprachlos.

Sharon war mir lange Zeit nicht sympathisch, nur wenn sie mit Theodora zusammen war oder sich um sie kümmerte, mochte ich sie. Ich konnte nicht verstehen, was sie an Alec fand – ich fand ihn furchtbar. Unglaublich wie gönnerhaft und verächtlich er mit Sharan gesprochen hat, er war ein totaler A...! Die Erklärung, die für sein Verhalten geliefert wurde, hat mir nicht gereicht. Das konnte ihn mir nicht mehr sympathisch machen. Ich konnte ihn überhaupt nicht leiden.

Vieles in diesem Roman baut sich sehr, sehr langsam auf, um dann innerhalb von wenigen Seiten abgeschlossen zu werden. Es ging mir oft zu schnell. Erst wird ewig ein Drama auf das andere gestapelt und dann ganz plötzlich macht die Handlung eine Wende und ich saß da und dachte mir nur: „wie ist das denn jetzt passiert?“. Gerade der Schluss und die Wendung kurz davor kamen für mich viel zu abrupt.

Bewertung vom 17.04.2020
Libaire, Jardine

Uns gehört die Nacht


weniger gut

Leider habe ich das Buch nicht verstanden

Elise und Jamey könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist nicht hübsch, lebt von der Hand im Mund, pflegt Freundschaften mit Homosexuellen und Obdachlosen und hat eine bunte Vergangenheit. Jamey sieht sehr gut aus, stammt aus einer sehr berühmten und extrem reichen Familie, studiert in Yale und lebt mit einem Homophobiker zusammen, den er seinen Bruder nennt. Eigentlich benutzt Jamey Elise nur für Sex. Sie widert ihn an, aber gleichzeitig schafft er es nicht, ihr fern zu bleiben. Und irgendwann widert sie ihn auch nicht mehr an. Doch Jameys Familie und Freunde setzen alles daran Elise aus seinem Leben zu entfernen. Sie gehört zur Unterschicht und mit der gibt man sich einfach nicht ab!


Ich muss ehrlich sagen, dass ich dieses Buch und seine Protagonisten nicht verstanden habe. Es fängt super an, aber dann dauert es nicht lange und es hat mich verloren. Ich finde weder Elise noch Jamey sympathisch. Anfangs finde ich Elise noch interessant, aber ich verstehe sie einfach nicht. Jamey ist am zu Beginn ein A... ein unglaubliches riesen A...! Er benutzt Elise für Sex, will keinerlei Nähe und schon gar nicht darf jemand davon erfahren! Doch so oft er auch versucht ihr fern zu bleiben, er schafft es einfach nicht. Elise dagegen ist schon sehr früh in ihn verliebt – keine Ahnung warum, er benimmt sich schrecklich – und wartet darauf, dass er ihre Gefühle irgendwann erwidert.

Ich hatte meine Probleme mit dem Schreibstil. Ich fand die Gleichnisse oft seltsam und konnte sie nicht nachvollziehen, sie wirken auf mich gewollt kunstvoll und abstrakt, dadurch aber auch sperrig. Die Sprache ist oft abgehakt und die Abschnitte immer wieder sehr sprunghaft. Ich empfand die Erzählweise als oberflächlich. Ich hatte nie das Gefühl wirklich an die Protagonisten heranzukommen.

Es gibt sehr viele Sex-Szenen, aber ich fand sie ehrlich gesagt nicht besonders. Weder waren sie gefühlvoll noch irgendwie aufregend. Es war einfach Sex.

Die beiden stammen aus verschiedenen Welten. Weder seine noch ihre Welt akzeptiert die Beziehung, zumindest wenn es um die Familie geht. Wobei Elises Familie noch eher damit klar kommt. Aber Jameys Familie zieht absolut alle Register, um Elise fertig zu machen und Jamey zu zeigen, dass sie es nicht „wert“ ist, seine Freundin zu sein. Es ist echt heftig, was die sich alles einfallen lassen.

Kurz vor Schluss gibt es eine Wendung, die ich absolut überhaupt nicht nachvollziehen kann. Ich versteh sie einfach nicht. Ich merke, wozu sie dienen soll, um die Hilflosigkeit von Elise zu unterstreichen und den beiden als Paar eine andere Seite zu geben, aber ich dachte die ganze Zeit nur „hä?“.

Die Geschichte hat definitiv ihre Längen. Leider wiederholt sich auch vieles, wodurch ich aufpassen musste, nicht komplett wegzudriften. Mich hat das Buch leider weder packen noch begeistern können. Ich habe es einfach nicht verstanden. Ich bin weder aus den Protagonisten noch aus der Handlung selbst schlau geworden.


Fazit: Leider habe ich das Buch nicht verstanden. Ich saß sehr oft beim Lesen da und dachte mir einfach nur „hä?“. Ich konnte zu den Protagonisten keine Beziehung aufbauen und fand beide auch nicht sympathisch. Ich empfand den Schreibstil als anstrengend. Es fiel mir schwer bei den sperrigen Sätzen zu folgen und die Gleichnisse waren mir zu abstrakt und seltsam.
Mich hat das Buch leider nicht packen können. Ich habe weder mitgefiebert noch die Seiten verschlungen. Ich musste mich immer wieder zwingen weiterzulesen. Ich habe das Buch einfach nicht verstanden, es hat mich verwirrt und war leider einfach nicht meins.

Ich habe lange überlegt, wie viele Sterne ich vergeben soll und habe mich letztlich für ganz knappe 2 Sterne entschieden.

Bewertung vom 17.04.2020
Hoover, Colleen

Verity


ausgezeichnet

Ein spannendes und wirklich heftiges Buch - das Ende ist der Hammer!

Lowens Leben ist ein einziger Scherbenhaufen. Ihre Mutter ist gerade erst an Krebs verstorben und hat ihr nichts als Schulden hinterlassen, sie fliegt deswegen bald aus ihrer Wohnung. Und gerade als sie die Chance bekommt all das zu ändern, stirbt vor ihren Augen ein Mann bei einem Verkehrsunfall und Lowen wird mit seinem Blut bespritzt, als sie auf dem Weg zu einem wichtigen Meeting ist. Ein Mann hilft ihr sich zu säubern, sein Name ist Jeremy und irgendwie ist da eine Verbindung zwischen ihnen. Es stellt sich heraus, dass er Teil ihres Meetings ist, er ist der Ehemann von Verity Crawford, einer sehr bekannten Schriftstellerin, die nach einem Unfall ihren Vertrag nicht mehr erfüllen kann. Es wird eine Co-Autorin gesucht: Lowen. Jeremy hilft ihr, das Angebot zu ihren Gunsten zu beeinflussen und schon befindet sie sich in seinem Haus in Vermont und soll den neuesten Psychothriller von Verity zu Ende schreiben.
Womit sie nicht gerechnet hätte, sind zwei Dinge: erstens, dass sie sich in Jeremy verliebt und zweitens: dass sie ein lebensbedrohliches Geheimnis entdecken würde.


Verity hat eine Autobiographie geschrieben, die Lowen bei der Suche nach den Notizen über die Thriller-Reihe, die sie zu Ende schreiben soll, entdeckt. Das, was dort geschrieben steht ist grauenvoll. Verity scheint ein schrecklicher Mensch zu sein! Unfassbar egoistisch und einfach krank!
Zugleich hat Lowen das Gefühl, dass irgendetwas in diesem Haus nicht mit rechten Dingen zugeht. Seltsame Dinge geschehen. Wird Lowen langsam verrückt? Färben Veritys Thriller langsam auf Lowens Fantasie ab? Wird sie paranoid?

Lowen kann nicht gut mit Menschen umgehen und weiß, dass das ihre Karriere als Schriftstellerin nachhaltig negativ beeinflusst. Aber sie kann nicht aus ihrer Haut. Ihre Kindheit hat sie zu sehr geprägt, vor allem das Verhalten ihrer Mutter. Sie ist es gewohnt nur wenig zum Leben zu haben, aber plötzlich steht sie vor dem Nichts, dank ihrer Mutter. Sie hat versucht alles richtig zu machen und hat dafür immer nur eins reingewürgt bekommen.

Jeremy ist hingebungsvoller Vater und Ehemann. Er liebt seine Familie und geht vor allem in der Vaterrolle sehr auf. Das merkt man nicht nur in der Gegenwart, sondern auch in Veritys Autobiographie, in der sie über ihr gemeinsames Leben schreibt. Als Leser erlebt man, was sie über sich selbst erzählt und das ist echt heftig! Die Frau, die sie da beschreibt, ist ein grauenvoller, extrem egoistischer Mensch. Aber man muss sie auch dafür bewundern, dass sie das alles so aufgeschrieben hat, ich meine, würden wir unsere Autobiographie schreiben, würden wir uns schonungslos ehrlich darstellen? Ich denke nicht. Ich glaube wir alle würden uns „schönfärben“. Aber das wirft auch die Frage auf, warum sie das tut. Warum hat sie diese Autobiographie geschrieben? Warum gesteht sie solch furchtbare Taten?

Ich konnte den Großteil erraten, sodass die Enthüllungen zwar heftig waren, für mich aber nicht überraschend kamen. Trotzdem kam Spannung auf und man hat sich unwillkürlich gefragt, ob Lowen verrückt wird oder als einzige den Durchblick hat. Man fragt sich am Ende vor allem eins: welche Version der Ereignisse ist die Wahrheit? Es gibt so viele Varianten, dass man es nicht sicher sagen kann.


Fazit: Das Buch ist nicht ohne. Das, was in der Autobiographie steht ist echt extrem heftig. Aber es lohnt sich das Buch bis zum Ende zu lesen, denn das Ende fand ich richtig gut. Es ist ein Schlag in die Magengrube und stellt nochmals alles in Frage. Ich mag so etwas sehr gerne. Ich mag es, wenn man als Leser gezwungen wird, sich seine eigene Meinung zu bilden.
Gut, ich konnte den größten Teil erraten, aber mir hat das Buch trotzdem viel Spaß gemacht. Ich fand es sehr spannend und die Charaktere faszinierend. Wie gesagt, das Ende war der Hammer!

Bewertung vom 11.04.2020
Oppel, Kenneth

Die Apokalypse beginnt in deinem Garten / Bloom Bd.1


ausgezeichnet

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen - ich fand es total faszinierend und spannend!

Nach einem starken Regenfall ist plötzlich auf der ganzen Welt seltsames schwarzes Gras aufgetaucht. Es wächst einfach überall rasend schnell, ist ziemlich scharfkantig und extrem widerstandsfähig. Was hat es damit bloß auf sich? Und was, wenn es wirklich alle anderen Pflanzen umbringt? Was soll aus der Menschheit werden, wenn sie keine Nahrung mehr anbauen können und es keine Tiere mehr gibt, weil die auch nichts mehr zu fressen finden?


Beim Prolog hatte ich direkt Gänsehaut. Ein verschwundener See, Bäume, die keine Bäume sind und ein Ruck, der durch einen Hubschrauber geht. Ich meine, geht es noch spannender? Und dann sind wir plötzlich 2 Wochen früher. Das ist frustrierend, aber auch gut gemacht, ich meine, wer könnte das Buch jetzt noch aus der Hand legen? Man will ja wissen, was mit den Menschen im Hubschrauber passiert.

Eine Person aus dem Hubschrauber, Anaya, ist die Protagonistin. Sie ist Schülerin und leidet unter extrem vielen Allergien und Akne. Sie tut einem echt schrecklich leid. Ihr Vater ist Biologe und erforscht auf der Insel, auf der sie leben Gräser. Als sie eines Tages aus der Schule kommt, entdeckt sie schwarzes Gras in ihrem Vorgarten, ausgerechnet an der toten Stelle, an der sonst überhaupt nichts wächst. Zudem war das Gras am Morgen noch nicht da, das heißt es ist über den Tag extrem schnell gewachsen.

Petra war mal Anayas beste Freundin. Sie hat eine Allergie gegen Wasser, doch während Anaya für ihre Allergien verspottet und ausgegrenzt wird, machen alle um Petra ein großes Theater, denn Petra ist schön. Sie stolpert im Regen über eine komische schwarze Pflanze und wird nass. Eigentlich müsste sich jetzt ihr Gesicht verfärben und schrecklich jucken, aber nichts passiert!

Seth ist der Neue an der Highschool. Er ist ein Pflegekind und lebt nun auf einer Farm. Auch er entdeckt eine seltsame schwarze Pflanze auf den Feldern seines Pflegevaters wächst. Und er bleibt nicht der letzte. Auf der ganzen Welt ist dieses Zeug aufgetaucht.


Mir hat die Idee so gut gefallen, dass ich das Buch einfach lesen musste. Ein seltsames schwarzes Gras, dass ganz plötzlich einfach da ist, wächst wie verrückt und auf der ganzen Welt zeitgleich zu finden ist. Gruselig und faszinierend! Dann kommen noch mehr seltsame und gefährliche Pflanzen und es wird einfach immer spannender. Es scheint fast, als würden die Menschen umzingelt.

Die Stimmung wird richtig toll eingefangen. Die Bedrohung durch die Pflanzen, die einfach überall sind und die Verwirrung, warum die drei nicht betroffen sind. Die Auflösung, was es mit den Pflanzen auf sich hat und mit den dreien ist sehr interessant. Was mich allerdings etwas gestört hat, waren die Teenie-Dramen. Ja, die Protagonisten sind Teenies und da ist das zu erwarten, aber trotzdem fand ich es manchmal etwas viel.


Fazit: Ich fand das Buch wirklich sehr gut. Zwischendrin gab es für meinen Geschmack ein bisschen viel Teenie-Drama und -Gezicke, aber das wurde zum Glück bald weniger. Die Idee und die Umsetzung fand ich super. Die Stimmung wird toll eingefangen und man fiebert richtig mit. Irgendwie sehe ich meine Pflanzen jetzt mit anderen Augen. Bei mir kam ein richtiges Horror-Film-Gefühl auf. Ihr wisst schon, wenn man einen Film über einen gruseligen Killer schaut, glaubt man hinterher auch Geräusche im Haus zu hören oder so und so ging es mir bei diesem Buch. Ich habe meine Pflanzen beim Lesen immer wieder angeschaut und mich gefragt, ob sie gewachsen sind. Unlogisch, ich weiß, aber Horror-Film-Gefühl eben, da kann man nichts machen.
Die Auflösung fand ich gut. Ich hatte eigentlich auf etwas anderes gehofft, aber es passte, vor allem in Verbindung mit den drei Jugendlichen. Ich habe mitgefiebert und fand das Buch wirklich richtig gut. Obwohl es ein offenes Ende hat, bin ich total zufrieden. Zu diesem Buch hätte ein „Ende-Ende“ irgendwie auch nicht richtig gepasst. Dieses Ende

Bewertung vom 10.04.2020
Schreiber, Jasmin

Marianengraben


gut

Ein sehr langsames Buch, es hat seine Längen, es steckt aber auch viel Philosophie drin

Paula trauert noch immer sehr um ihren kleinen Bruder Tim. Sein Tod mit gerade einmal 10 Jahren hat sie komplett aus der Bahn geworfen. Ihr Therapeut rät ihr, sein Grab zu besuchen, doch ihr sind es zu viele Menschen. Also geht sie nachts. Dabei trifft sie auf Helmut, einen 83-jährigen Mann, der dabei ist, eine Urne auszugraben. Er will seine Freundin Helga mitnehmen. Paula hilft ihm notgedrungen und plötzlich stolpert sie mitten in ein Abenteuer hinein, ganz wie Tim es sich immer gewünscht hat.


Das Buch ist seltsam. Einerseits behandelt es ein ernstes Thema und Paula tut einem durchaus leid. Andererseits ist die Situation auf dem Friedhof so merkwürdig und auch witzig, dass man einfach nicht weiß, was man davon halten soll. Dann lernt man Helmuts Hündin Judy kennen und weiß endgültig nicht mehr, was man noch denken soll. Eine seltsame Situation reiht sich an die nächste. Ich sage nur: Lutz! (wer das Buch liest, weiß, was ich meine)

Die Autorin fängt die Trauer, die sowohl Paula als auch Helmut fest im Griff hat gekonnt ein. Die Depression, die Paula zu schaffen macht und ihr Leben auf Eis gelegt hat. Die Schuldgefühle – ob angebracht oder eingebildet – mit denen sich die meisten Hinterbliebenen herumschlagen und die Gedanken über das Leben und den Tod.

Das Buch ist etwas ganz anderes. Es ist schrullig, skurril, philosophisch, witzig, traurig und einfach etwas ganz Eigenes. Ich persönlich muss sagen, dass ich Helmut von Anfang an deutlich sympathischer fand als Paula. Ich finde ihn einfach cool. Er ist alt und schrullig, grummelig aber sehr sensibel. Dann noch seine Hündin Judy, die auch so ihre Marotten hat, wie ihr Herrchen.

Das Buch ist aus Paulas Sicht geschrieben. Sie führt darin immer wieder Gespräche mit ihrem Bruder. Schwelgt in Erinnerungen. Oder sie stellt ihm Fragen, woran er gedacht hat als er starb, ob er sich an dieses oder jenes erinnert.
Wenn Helmut im Gespräch mit Paula zu Wort kommt, zeigt er aber, dass auch er zu philosophischen Gedanken und treffenden Feststellungen in der Lage ist. Er weiß, wie es in Paulas Innerem aussieht, weil es ihm ähnlich geht.
Helmut hat in seinen 83 Jahren sehr viel erlebt und gesehen und auch schon einige Menschen verloren.

Die Wendung habe ich von Anfang an vorhergesehen. Ich fand sie gut und passend, aber sie hätte in meinen Augen auch deutlich später erst angedeutet werden können. Das Ende fand ich dafür sehr gut!


Fazit: Ich fand das Buch nicht schlecht. Es ist etwas ganz anderes. Es geht um zwei Menschen, die sich unter den seltsamsten Umständen kennenlernen. Diese Umstände sorgen dafür, dass sie zusammenhalten müssen und es dauert nicht lang, bis sie erkennen, dass sie einander bei ihrer Trauer helfen können.
Helmut fand ich direkt richtig cool und sympathisch. Er ist einerseits einfach ein alter Mann – er braucht dauernd Pinkelpausen und alles muss so gemacht werden, wie er sagt – und andererseits ist er ein unglaublich interessanter Mensch. Er hat viel erlebt, viel gesehen und viel gelitten. Ich finde es so toll, wie er versucht Paula zu helfen.
Paula tat mir leid, war mir aber nicht so sympathisch wie Helmut. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht woran das genau lag nur, dass es so ist.

Das Buch hat definitiv seine Längen. Es ist ein langsames Buch, dass behutsam seine Geschichte erzählt, immer wieder unterbrochen durch Paulas Erinnerungen an Tim. Diese sind es, die für Längen sorgen. Ich musste da oft aufpassen, um nicht abzudriften. Mich hat die Haupt-Handlung mit Helmut mehr interessiert.

Allerdings hat mich das Buch, bei aller Trauerbewältigung und traurigen Erinnerungen, nicht zum Weinen gebracht.

Wer ruhige Bücher mag, nichts gegen gelegentliche Längen einzuwenden hat und bereit ist sich auf das Thema Tod, Verlust und Trauerbewältigung einzulassen, der wird an diesem Buch viel Freude haben, ebenso wie die Liebhaber von Büchern, die aus der Reihe f

Bewertung vom 09.04.2020
Feehan, Christine

Wächterin der Erde / Sea Haven Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Emotional echt heftig aber so wunderschön!


Gavril Prakenskij war eigentlich nach Sea Heaven gekommen, um seinen jüngsten Bruder Ilja vor Gefahr zu warnen. Doch ein Blick auf Lexi Thompson hat gereicht, um ihrer beider Leben für immer zu verändern. Alles in Gavril flüstert ihm zu, dass sie die Eine für ihn ist und er wird alles daransetzen, damit Lexi sein wird.
Lexi hat schreckliches durchgemacht. Als Kind wurde sie entführt, von einer Sekte gefangen gehalten, geschlagen, vergewaltigt und gequält. Sie hat es geschafft zu entkommen, aber noch immer suchen Mitglieder der Sekte nach ihr. Sie sind zu allem bereit, um die junge Frau wieder in ihre Gewalt zu bekommen.


Lexi hat so furchtbares durchgemacht! Sie bringt mich immer wieder zum Weinen. Zu lesen, was ihr alles angetan worden ist, ist wirklich nicht ohne. Das erschüttert einen wirklich.
Trotzdem ist sie grundgut. Sie spürt Gavrils Schmerz und sie spürt, dass er ein guter Mensch ist, auch wenn das außer ihr, niemand sieht. Einerseits hat sie Angst vor ihm, einfach, weil er ein Mann ist und ihre bisherigen Erfahrungen grauenvoll waren. Andererseits spürt sie aber auch, dass er ihr nie etwas antun würde.

Gavril hat sein Leben dem Schutz seiner Brüder gewidmet. Er ist der zweitälteste Prakenskij und eine Legende. Niemals hätte er damit gerechnet, dass es eine Frau für ihn geben würde, schon gar nicht eine so kleine, junge und zarte Frau wie Lexi. Er spürt ihren Schmerz und sie weinen zu sehen, weckt in ihm die Mordlust. Nur zu gern würde er alle, die sie jemals verletzt haben suchen und ganz langsam umbringen.
Doch Gavril ist zu Lexi sehr nett. Er ist vorsichtig und versucht alles, um ihr keine Angst einzujagen. Sie ist seine Rettung und ihr Glück ist seine oberste Priorität. Aber bei aller Vorsicht, er muss sich in ihr Leben drängen, einfach deswegen, weil er sie mehr braucht als die Luft zum Atmen.
Gavril hat zwei ausgebildete Hunde, die er sehr liebt – allein das macht ihn schon extrem sympathisch. Aber auch, wie er mit Lexi umgeht, lässt einen dahinschmelzen. Er bricht einem da auch das Herz, einfach durch seine Zärtlichkeit und seinem unbedingten Willen, sie glücklich zu machen.

Auch dieser Band der Reihe ist wieder sehr spannend, aber im Fokus steht dieses Mal Lexi und wie Gavril langsam, aber sicher versucht die Scherben ihrer Seele zusammenzusetzen. Sex steht nicht so sehr im Vordergrund, wie bei den anderen Bänden, es geht darum ihr Herz zu heilen und ihr Sicherheit und Schutz zu vermitteln. Und das geschieht so sanft und vorsichtig, dass man mehrmals in Tränen ausbricht.

Fazit: Dieses Buch unterscheidet sich sehr von den anderen Bänden der Reihe. Obwohl Gavril der bislang härteste unter den Brüdern ist, zeigt er diese Härte nur sehr, sehr selten. Ihm geht es darum Lexi für sich zu gewinnen und ihr gleichzeitig Liebe und Sicherheit zu vermitteln. Er gibt sich allergrößte Mühe sie nicht zu verängstigen. Sie hat so schreckliches durchgemacht und wenn sie deswegen weint, muss Gavril seine Mordlust im Zaum halten. Er will nichts mehr, als dass Lexi in Sicherheit und glücklich ist. Er weiß, dass er sie beschützen kann und versucht alles, um dafür zu sorgen, dass sie mit ihm glücklich ist, trotz seiner Macken. Er ist so sanft und zärtlich zu ihr, dass man ihn einfach lieben muss.

Dieser Band ist mein persönlicher Liebling der Reihe. Ich mag ihn noch mehr als Band 1 und das heißt echt einiges. Gavril lässt mich dahinschmelzen und Lexi möchte man einfach nur tröstend in den Arm nehmen, um dann sobald sie nicht hinsieht alle zu töten, die sie jemals verletzt haben. Sie ist so süß und lieb. Das Buch bricht einem mehrfach das Herz und ist emotional echt heftig. Aber auch wunderschön.

Bewertung vom 07.04.2020
Feehan, Christine

Hüterin der Seele / Sea Haven Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wieder sehr spannend, aber Band 1 gefiel mir noch besser

Achtung: Band 2 einer Reihe! Diese Reihe ist ein Spin-off der Drake Schwestern – Reihe!

Stefan Prakenskij ist ein ausgebildeter Killer. Im Auftrag seiner Regierung tötet er Menschen, benutzt sie oder verrät sie. Im Grunde ist es ihm egal, was für einen Auftrag er erledigen muss. Er tut es einfach. Doch dieses Mal ist etwas anders. Sein Job ist es das Imperium von Jean-Claude La Roux zu zerstören und es ist offensichtlich, wie er das schaffen kann, denn La Roux ist besessen von einer Frau. Einer wunderschönen Frau. Stefan hat vor sie gegen ihn zu verwenden, er soll sie verführen und dazu bringen La Roux Geheimnisse zu verraten, doch irgendetwas tief in ihm flüstert ihm zu, dass diese Frau mehr ist als ein Werkzeug.


Judith lebt seit Jahren mit Angst und Schuldgefühlen. Sie hatte die Besessenheit eines kranken Mannes auf sich gelenkt und dadurch ihren Bruder getötet. Seit damals kämpft sie mit ihren Gefühlen. Sperrt sie in einen Raum und lässt sie nur dort auf ihre Leinwand fließen. Denn Judith weiß, dass ihre Gefühle gefährlich sein können. Sie will niemanden verletzen, deswegen traut sie sich nur in diesem verschlossenen Raum wirklich zu fühlen. Ihr Albtraum sitzt hinter Gittern, doch loslassen kann sie nicht.

Stefan ist fasziniert von Judith, allein durch die Fotos, die er von ihr gesehen hat. Aber als er ihre Gemälde sah, war ihm klar, dass er sie nicht einfach benutzen und vergessen könnte. Er würde sie nicht Jean-Claude La Roux überlassen, er würde um sie kämpfen.
Doch um sie zu beschützen und seinen Bruder Lev, muss er Judith manipulieren. Sie muss ihn in ihr Leben lassen.

Stefan und Judith sind toll zusammen! Judith ist total sympathisch und tut einem immer wieder schrecklich leid. Auch Stefan tut einem leid, aber er ist immer wieder berechnend und manipulierend und macht Dinge, für die er eine saftige Ohrfeige verdient hätte. Er liebt Judith, ja, und er weiß nicht, wie er damit umgehen soll, aber im Zweifelsfall verfällt er in alte Muster. Anders als sein Bruder Lev in Band 1 schafft er es nicht seine alte Haut abzustreifen. Er setzt seine Fähigkeiten ein, um Judith zu gewinnen und an sich zu binde, Lev hat das nie getan.
Ich muss ehrlich sagen, dass ich Stefan gern mehr als einmal eine runtergehauen hätte. Manchmal regt er mich mit seiner Art echt auf.

Es ist aber echt süß, wie er und Lev versuchen wieder wie Brüder miteinander umzugehen. Das fällt ihnen beiden nicht leicht, weil ihnen beigebracht wurde, absolut niemandem zu vertrauen und sie wissen, wie tödlich der jeweils andere ist.

Es gibt eine richtig tolle Szene, in der man merkt, wozu die Frauen fähig sind, wenn sie ihre Kräfte bündeln und stinksauer sind. Echt beeindruckend! Natürlich gibt es auch jede Menge spannender Szenen, immerhin sind gleich zwei Psychopathen auf der Jagd nach den Charakteren des Buches.


Fazit: Mir hat auch Band 2 der Reihe richtig gut gefallen, wobei ich Band 1 lieber mag. Stefan und Judith sind sehr sympathische Charaktere, aber Stefan würde der ein oder andere Schlag mit einer Bratpfanne gut tun. Seine Art hat mich manchmal aufgeregt.
Was in diesem Band toll ist, ist, dass man zum ersten Mal erlebt, was die Frauen wirklich draufhaben, wenn sie es drauf anlegen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wer gefährlicher ist: die Prakenskijs oder die Frauen.
Das Buch war immer wieder sehr spannend und gleichzeitig konnte man Judith Schmerz richtig fühlen. Das war toll gemacht.

Von mir bekommt auch Band 2 5 Sterne.