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Koriander
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Penzberg

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Insgesamt 504 Bewertungen
Bewertung vom 21.07.2021
Pötzsch, Oliver

Das Buch des Totengräbers / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.1


ausgezeichnet

Leopold von Hertzfeld hat kaum seine Stellung in der Wiener Polizeidirektion angetreten, da passiert ein entsetzlicher Mord. Ein Dienstmädchen wird auf brutalste Weise umgebracht und gepfählt – und sie bleibt nicht die Einzige, das Morden geht weiter…
Auf dem düsteren Cover kann man durch ein hell leuchtendes Kreuz einen Blick auf den Stephansdom erhaschen, rotes Blut ergießt sich über die Stadt – ein Hingucker!
Und das Cover hält, was es verspricht: Oliver Pötzsch ist ein wirklich unglaublich spannender Kriminalroman gelungen! Sein Polizeiinspektor Leopold von Hertzfeld wächst einem schnell ans Herz und als dieser auf Augustin Rothmayer, den Totengräber des Wiener Zentralfriedhofs, stößt, beginnt eine Spurensuche, bei der sich die beiden mit ihrem Wissen perfekt ergänzen.
Oliver Pötzsch bricht dabei mit einem Tabu: In regelmäßigen Abständen erfährt der Leser Wissenswertes und beinahe Unglaubliches aus dem „Almanach für Totengräber“. Hier werden Details enthüllt, die mir völlig unbekannt waren und mich zum Staunen, aber vor allem zum Gruseln brachten! In der heutigen Zeit haben wir den Tod eher aus dem Leben verbannt, damals war er noch ein Teil davon…
Dem Autor ist es perfekt gelungen, mit seinen lebendigen und detailreichen Schilderungen und seinem absolut fesselnden Plot großes Kopfkino zu erzeugen. Man taucht ein in das historische und düstere Wien, rätselt über die Indizien, sucht mit nach Spuren – und mir ist es bis zum fulminanten Showdown nicht gelungen, Hinweise auf den Täter zu finden! Eine packende Geschichte mit vielen Facetten, die auch Gefühle und Schmunzelmomente bereit hält und nicht nur ungemein unterhaltsam, sondern auch lehrreich ist. Sicher nichts für schwache Nerven, aber für mich einer der besten Krimis, die ich in letzter Zeit gelesen habe!

Bewertung vom 17.07.2021

Mordsmäßig Münchnerisch 3


ausgezeichnet

Der Friedensengel auf dem Cover lässt nicht ahnen, wie kriminell es in Münchens Stadtteilen zugeht! Da wird betrogen, ausgestrixt, gestalkt, gerächt und gemordet!
Ingrid Werner, selbst Autorin hervorragender Krimis, hat ein Näschen für rasante und spannende Kurzkrimis! Hier versammeln sich 20 Geschichten namhafter Schriftsteller, die für beste Unterhaltung sorgen! Sie sind allesamt kurzweilig, skurril, manchmal kurios, zum Lachen oder zum Staunen, aber in jedem Fall fesselnd und natürlich völlig unterschiedlich!
Und gerade das macht auch den Reiz dieses kleinen, feinen Buches aus, das nicht nur mit einem wunderschönen Layout punktet sondern zudem noch Biografisches und liebevoll ausgewählte Rezepte bereithält!
Die Vielfalt der Kurzkrimis ist beachtlich, die Autoren sind wahrlich einfallsreich und nicht selten staunt man über ein überraschendes Ende!
Ein Buch, das für jeden Geschmack etwas bereithält und für spannende Unterhaltung sorgt, perfekt zum selber lesen - aber auch bestens geeignet als Geschenk für Münchner und München-Fans! Absolut empfehlenswert!
Große Vielfalt – mega Spannung – beste Unterhaltung!

Bewertung vom 13.07.2021
Hennig, Tessa

Erben wollen sie alle


ausgezeichnet

Bianca’s fünfundsiebzigster Geburtstag steht bevor, sie lebt in ihrem hart erarbeiteten Traumhaus auf Mallorca und hat einen neuen, liebenswerten und charmanten Mann an ihrer Seite, mit dem sie eine Weltreise plant. Dass sie dabei ihr Haus aufgeben will, ruft Kinder und Enkelin auf den Plan. Diese Reisen kurzerhand an, mit der festen Absicht, Bianca von ihrem Plan abzubringen…
Tessa Hennig hat eine rasante, lebendige Familiengeschichte geschrieben, die nicht nur mit Humor und vielen Schmunzelszenen überzeugt, sondern auch Tiefgang bietet und einiges zum Nachdenken bereithält. Die Protagonisten sind durchweg richtig „echt“, haben jeweils ihren ganz eigenen Charakter und sind, jeder auf seine Art, sehr liebenswert. Die Familienszenen sind so charmant geschildert, geradezu aus dem Leben gegriffen! Heimlichkeiten, Missverständnisse, Befindlichkeiten – wer kennt das nicht selbst? Aber auch Liebe, Zuneigung und Nachsicht gibt es reichlich, und nach vielen Irrungen und Wirrungen führen Offenheit und Herzlichkeit zu einem überzeugenden Ende! Von dieser Familie möchte man unbedingt mehr erfahren!
Für mich ein umwerfend charmanter Roman, mit vielen herrlichen Szenen, zum Lachen und Nachdenken, mitreißend und ergreifend – alles eingefangen in einer wunderbaren Familiengeschichte mit jeder Menge Mallorquinischem Flair!

Bewertung vom 09.07.2021
Pfeifer, Günther

Endstation Waldviertel


ausgezeichnet

Im malerischen Waldviertel ist der Teufel los! Während der Fahrt mit der vollbesetzten Schmalspurbahn wird ein Mann überrollt; ein entsetzlicher Tod, der nicht nur der Polizei unerklärlich ist. Der Tote, allseits bekannt und beliebt, stellt auch seine Freunde vor ein Rätsel. Und so wird von allen Seiten eifrig ermittelt…
Ein Krimi, wie er besser nicht sein könnte! Günther Pfeifer schaut den Leuten „auf’s Maul“ – und schreibt so einfallsreich und lebendig, detailliert und humorvoll, das man am liebsten sofort dabei sein möchte! Seine Protagonisten strotzen vor Eigenheiten, sind echte Unikate, selbstbewusst, urig und durchaus liebenswert!
Schnell wird man als Leser Teil der Waldviertler Dorfgemeinschaft und versteht man einmal etwas nicht, helfen raffinierte Fußnoten. Der Plot ist spannend, realistisch und dabei extrem humorvoll und witzig! Und die vielen Fäden, die lange für Verwirrung sorgen, webt der Autor zu einem fulminanten Showdown, der keine Wünsche offen lässt!
Für mich war „Endstation Waldviertel“ ein echtes Highlight! Rasant, unterhaltsam, undurchschaubar und mit sehr viel charmantem „Schmäh“! Richtig gut gelungen, abwechslungsreich und unglaublich witzig! Dazu mit landschaftlichem und kulinarischem Flair - ein Krimi, den ich wärmstens empfehlen kann!

Bewertung vom 06.07.2021
Dubois, Julie

Trüffelgold / Périgord-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Marie Mercier, Kommissarin in Paris, erbt den Bauernhof ihrer Großeltern im Périgord und beschließt, dort eine Auszeit zu nehmen. Sie schwelgt mit ihrer Großtante in Kindheitserinnerungen und kulinarischen Freuden, da findet ein Biker unter seltsamen Umständen den Tod. Marie ist außer Dienst, aber ihr Spürsinn ist geweckt, und auch Kommissar Michel Leblanc ist einem Täter auf der Spur…
Nach der Lektüre des Klappentextes fragt man sich sofort, ob ein neuer Périgord-Krimi, nach den Erfolgen von Martin Walker und seinem „Bruno“, bestehen kann. Und ich muss sagen, ja, mich hat er absolut überzeugt!
Julie Dubois schreibt sehr flüssig, lebendig, detailreich und sehr anheimelnd! Man möchte Großtante Léonie beim Kochen am liebsten über die Schulter schauen, sich im Café zu einem Apéritiv niederlassen, und die Menschen im Dorf beobachten. Sehr liebevoll zeichnet sie ihre Charaktere, und ich fand es angenehm, dass sich zwischen Marie und Kommissar Michel Leblanc eine Zusammenarbeit entwickelt hat, ohne dass man bedrückenden Konkurrenzfehden ausgesetzt war. Überhaupt handelt es sich um einen sehr harmonischen Krimi, dem es aber nicht an Spannung fehlt! Dabei ist der Plot für mich sehr realistisch und auch die Spurensuche hielt jede Menge Wendungen und Überraschungen bereit, die den Krimi kurzweilig und unterhaltsam gestalten. Und auch das ungeahnte Ende hatte ich nicht erwartet.
Für mich ein rund herum gelungener, spannender Krimi, mehr cosy als brutal, mit sehr viel französischem Lebensgefühl und kulinarischem Flair!

Bewertung vom 02.07.2021

Klüpfel Kobr: Kluftinger in Gefahr! Ein Escape-Room-Spiel


ausgezeichnet

Kommissar Kluftinger hat echte Sorgen: In seinem Dezernat befindet sich ein Maulwurf, den er selbst nicht dingfest machen kann, weil jeder seiner Schritte überwacht wird.
Und hier beginnt das fantastische Escape Room Spiel! Kluftinger erklärt in einem Mail, wie er sich die Enttarnung des Verräters vorstellt und bereitet den Coup für den/die Spieler vor. Eine Anleitungskarte sowie ein Codeheft helfen bei der Aufklärung.
Das Spiel präsentiert sich in 48 Karten plus einer Zeitkarte, die von Hauke Kock wunderschön illustriert sind. Mit einem kniffligen Nummernsystem kann man sich „durchrätseln“ und muss wahrlich ein Tüftel-Genie sein, um dieses Spiel auf Anhieb zu lösen.
Uns ist es natürlich nicht gelungen, aber das macht den Reiz des Spiel aus! Gehört man nicht zu den Genies, und orientiert man sich an der Zeitkarte, kann man das Spiel wirklich mehrfach in die Hand nehmen. Und staunt jedes Mal über die perfekt erdachten Verknüpfungen und die witzigen Kommentare im Codeheft – ganz nach „Kluftinger-Art“!
Ein absolut empfehlenswertes, leicht transportierbares und super spannendes Spiel, das schwer zu enträtseln ist, öfters Mal für Frust, aber noch mehr für Spaß sorgt und damit für mich perfekt gelungen ist!

Bewertung vom 29.06.2021
Krien, Daniela

Der Brand


ausgezeichnet

Die Freude auf den kurz bevorstehenden Urlaub auf einer einsamen Hütte im Allgäu wird dem langjährigen Ehepaar Rahel und Peter blitzartig verdorben: Das mit Liebe ausgewählte Domizil brennt vollständig ab.
Wenig später erreicht Rahel ein Anruf aus der Uckermark. Ruth, beste und unverbrüchliche Freundin ihrer Mutter, sowie herzensnahe Bezugsperson ihrer eigenen Kindheit, bittet um Hilfe. Und Rahel sagt zu, ohne Peter zufragen: Urlaub auf einem zerfallenden Bauernhof, Garten- und Tierpflege... kann das gut gehen?
Daniela Krien erzählt eine leise, ja fast melancholische Geschichte über ein Ehepaar, das aufeinander eingespielt, „funktioniert“. Mit sanften Tönen erhält man Einblick in Gefühle, Erinnerungen und Erwartungen, die Rahel immer wieder in Zweifel stürzen, obwohl sowohl sie als auch Peter sich mit der Situation auf dem Hof besser zurecht finden, als erwartet. Besonders Peter bewahrt einen kühlen Kopf, lebt auf, und geht aus sich heraus.
Die Autorin kann sehr ergreifend schreiben, absolut realitätsnah, mit zauberhaften, sehr detaillierten und farbigen Beschreibungen, die die Szenerien vor dem inneren Auge entstehen lassen. Dazu gibt es viele Gefühle ohne Abdriften in Kitsch. Man kann die Situationen, den Schmerz, die Freude, und auch die aufkommende zarte Zuversicht absolut gut nachempfinden. Und der Besuch der Kinder, insbesondere der Tochter, sorgt für so manche Momente des Wiedererkennens, des Mitgefühls und besondere humorige Momente!
Ich denke, es ist ein wunderbar lesenswertes Buch für Menschen, die sich vielleicht in ähnlichen Situationen und/oder der Mitte des Lebens befinden. Es bereitet Freude beim Lesen und verbreitet eine warme Innigkeit und Zuversicht, wie sie langjährige Ehepaare wohl empfinden mögen. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen kann, und welches, würde der Klappentext es nicht vorwegnehmen, sogar sehr spannend wäre! Meine uneingeschränkte Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.06.2021
Albert, Sandrine

Mord au Vin / Claire Molinet ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Claire Molinet wird bei einem Spaziergang über die weltbekannte Düne von Pilat Zeugin, wie der Hund ihres Freundes auf eine Leiche stößt. Es handelt sich um eine nahezu mumifizierte Frau, deren Identität bald aufgedeckt ist: Sie war Winzerin und hatte sich dem Bioanbau verschrieben. Claire ist anerkannte Privatdetektivin und erhält den Auftrag, nach einer verschwundenen Studentin zu suchen. Bei ihrer akribischen Ermittlungsarbeit stößt sie immer wieder auf Commandant Raoul Chénier, der dem Tod der Winzerin auf der Spur ist. Könnten die Fälle zusammenhängen?
MORD AU VIN trägt völlig zu Recht den Untertitel „Ein kulinarischer Bordeaux-Krimi“. Sandrine Albert hat einen wunderbaren Krimi geschrieben, angenehm zu lesen, stilsicher, lebendig und farbig! Man darf Claire bei ihren Recherchen über die Schulter schauen, erfährt jede Menge Wissenswertes über den Weinanbau und seine Schattenseiten, sowie liebenswerte Details zu besonderen Delikatessen.
Mit Claire Molinet und Raoul Chénier sind ihr zwei ausgesprochen sympathische, sehr menschliche und gradlinige Protagonisten gelungen, die mit ihrer hartnäckigen Spurensuche für jede Menge Spannung sorgen und den Leser zum Miträtseln anregen. Dabei erfährt man auch viel über Land und Leute und spürt die Zuneigung der Autorin zu dieser zauberhaften Gegend.
Ein herrlich ausgewogener Krimi in einem wunderschönen Ambiente, spannend und mit überzeugendem Plot! Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 06.06.2021
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesische Jagd / Rupert undercover Bd.2 (5 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Liane Brennecke, Kriminaldirektorin, hat gerade ein grausames Kidnapping überlegt und sinnt auf Rache. Doch wie kommt man einem Täter in der „Organisation“ auf die Spur? Da muss Rupert, in Gangsterkreisen bekannt als Frederico Müller-Gonzáles, einspringen – und bringt damit sich und seine Helfershelfer in eine unvorhergesehene, lebensbedrohliche Gefahr…
Klaus-Peter Wolf hat mit Rupert einen Helden geschaffen, der mich absolut begeistert! Im „wahren Leben“ ein kleiner Polizist, der kein Fettnäpfchen auslässt und hohe Erwartungen an seine Zukunft hat, vom BKA träumt, und brav verheiratet ist, lässt als Gangster-Boss die Sau raus! Dabei dreht und wendet er brenzlige Situationen schlagfertig und kompromisslos zu seinen Gunsten, manipuliert und trifft Entscheidungen, als hätte er nie etwas anderes gemacht.
Und Klaus-Peter Wolf manövriert den Hörer stimmlich durch Höhen und Tiefen, liest von eindringlich bis ironisch, fabuliert mit feinstem Wortwitz skurrile Szenen und hält dabei die Spannung. Wobei man sich ständig auf einem Seiltanz zwischen Spaß und Entsetzen befindet. Gerade schmunzelt man noch über Ruperts Einfallsreichtum, schon fürchtet man um seine Miet-Ehefrau…
Auch der zweite Undercover-Einsatz für Rupert hat mich wieder bestens unterhalten, war einerseits spannend, aber andererseits auch voller Spaß und Humor, einfallsreich, überraschend und einfach witzig!
Mein Held für Undercover-Einsätze: Rupert! In jeder Hinsicht beste Unterhaltung!