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SofieWalden

Bewertungen

Insgesamt 700 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2022
Schrödl, Tino

Als wir einen Panther fangen wollten und dabei etwas viel Größeres fanden


sehr gut

Das Erleben von Freundschaft und ein spannendes (Panther)-Abenteuer dazu

Der 11-jährige Nico ist, wie schon einige Male zuvor, in den Schulferien zu Besuch bei seinen Großeltern. Er ist gerne hier auf dem Land und freut sich auf das Herumstreifen mit seinen Freunden Gonzo und Poldi. Das hilft ihm auch, seine eigenen Sorgen etwas zu vergessen, denn seine Eltern verstehen sich gerade nicht sehr gut und Nico hat Angst, dass sie sich trennen. Doch jetzt ist erst mal Schatz heben angesagt, denn die drei Jungs haben eine Kiste am Grund des Sees gefunden, wo sie auch schwimmen gehen. Dass mit dem Schatz wird dann leider nichts, aber im Gebüsch sieht Nico einen Schatten, der sich bewegt. Und das ist dann tatsächlich etwas Lebendiges, ein echter Panther, der im Jahr davor aus dem nahen Wildpark ausgebüxt ist. 5000 € gibt es, wenn ihn jemand wieder zurückbringt und die würden sich die drei gerne verdienen. Und so schmieden sie Pläne, wie man den Panther fangen kann. Unterdessen versorgt Nico das abgemagerte Tier mit Fleisch und irgendwie baut sich da eine Beziehung auf zwischen den beiden.
Diese Geschichte, sie bietet ein richtig spannendes Jungensabenteuer, bei dem man von der ersten Seite an dabei ist. Und man erlebt drei Freunde, die ganz toll zusammenhalten. Jeder kann etwas besser wie der andere und das ist auch ok so. Was auffällt, ist, dass Nico, sonst eher ein wenig ängstlich und zurückhaltend, hier so etwas die Führung der Aktion übernimmt. Die Unterstützung seiner Freunde und auch diese Beziehung, die sich zwischen dem Panther und ihm entwickelt, dass lässt ihn wachsen und er freut sich auch selbst darüber. Und so steht am Ende tatsächlich die Erkenntnis, dass Nico, Gonzo und Poldi da etwas viel Größeres für sich gefunden haben, aber der Panther wird natürlich nicht vergessen.

Bewertung vom 07.10.2022
González Harbour, Berna

Goyas Ungeheuer


sehr gut

Verbrechen auf Goyas Spuren und die herrliche Stadt Madrid dazu

Comisaria María Ruiz wurde aufgrund der Vorkommnisse bezgl. eines früheren Falls vom Dienst suspendiert. Als einige tote Tiere aufgefunden werden, die mit ritualen Handlungen einhergehen, ist die Aufmerksamkeit der Comisaria geweckt, obwohl sie strikt angewiesen wurde, sich aus aktuellen Vorkommnissen herauszuhalten und auf ihre Anhörung zu warten.. Als dann die Leiche einer jungen Kunststudentin gefunden wird, die sich intensiv mit dem Maler Francisco de Goya beschäftigt hat, ist es mit der aufdoktrierten Ruhigstellung ihrer Person entgültig vorbei. Sehr schnell stellt sich heraus, dass dies nur der Anfang einer ganzen Serie von Morden ist, wobei der Täter seine Passion für Goyas Gemälde zur Schau stellt, indem er sie Toten entsprechend arrangiert.
Allein ist eine solche Mordermittlung kaum zu stemmen und obwohl Marias Team und auch ihre Freunde sie händeringend geradezu beschwören, sich zurückzuhalten und ihre berufliche Existenz nicht noch mehr zu gefährden, bekommt sie Hilfe und ihr zunehmender Parforceritt durch die gerade auch dunkleren Gassen von Madrid, dieser Stadt, in der das pulsierende kulturelle Leben auf seinen schwergewichtigen historischen Mauern leise und auch mal lauter vor sich hin tanzt, er nimmt seinen Lauf.
Dieser Kriminalroman hat einfach alles mit im Gepäck, was man von diesem Genre erwarten kann, wobei sein Status als Roman die Krimihandlung sehr ausschweifend, aber immer unterhaltsam, umgibt. Mich hat diese etwas andere Mordermittlung und seine 'nicht einfache' Comisaria überzeugt.
Und da dieser ihr erster Fall in deutscher Sprache in Spanien schon Band 4 einer erfolgreichen Reihe ist, hoffe ich, dass es nicht bei dieser einmahligen Bekanntschaft bleibt.

Bewertung vom 03.10.2022
Moriya, Shiro

Soloist in a Cage Bd.1


sehr gut

Heftige Geschichte und eine düstere Atmosphäre, bildlich sehr gut eingefangen

Die Gefängnisstadt, von Mauern umgeben, seine Bewohner, von Robotern dauerüberwacht, Ausbruch unmöglich, hinter einem dieser Fenster lebt die 7-Jährige Chloe zusammen mit ihrem Bruder Rock, der noch ein Baby ist. Vor einem halben Jahr haben die Eltern sie verlassen und seitdem hat das kleine Mädchen das Zimmer nicht verlassen, denn Kinder allein auf der Straße, da gibt es kein Überleben. Hier sind alles Verbrecher und doch stellt ihr der Nachbar immer wieder Essen vor die Tür. Nur dadurch können die beiden überleben. Doch dann bietet sich diesem Mann die Chance, doch zu flüchten und Chloe schließt sich ihm, mit dem Baby auf dem Rücken, an. Sie werden entdeckt und Rock bleibt beim Ausbruch im Schnee zurück. Aber der Oberst, so nennen ihn seine Leute, verspricht Chloe, sie zu trainieren, damit sie zurück gehen kann, um ihren Bruder zu holen. Und genau das versucht sie, einige Jahre später, dann auch.
Eine heftige Story, toll eingefangen in der düsteren und brutalen Atmosphäre dieser Mangawelt. Die Bilder geben das gut wieder, viel Dunkelheit und dann, immer wieder mal im Licht, die Erscheinung des Mädchens, auf ihrer Mission, um jeden Preis. Ein überzeugender erster Band dieser Reihe, natürlich mit einem Cliffhanger am Ende.
Also ich will auf jeden Fall erfahren, wie es weitergeht.

Bewertung vom 02.10.2022
Hitzbleck, Henrik

Das Mädchen in unserem Badezimmer


ausgezeichnet

Obdachlos und noch fast Kind, Krimihandlung mit viel Realität dazu

Coco hat kein Zuhause, keinen Ort, wo man all das tun kann, was zum Menschsein dazugehört, sich duschen können, sich etwas zu essn machen, wenn man Hunger hat, es trocken haben, wenn es draußen regnet und sich einfach beschützt zu fühlen. Als sie eines Tages auf einer Bank sitzt, wird sie von einer Frau angesprochen, ob sie helfen kann. Und Coco gibt tatsächlich preis, dass sie gerne duschen würde und das darf sie dann auch, obwohl es für die Familie zugegebenerweise doch etwas befremdlich ist. Einige Zeit nach diesem 'Erlebnis' findet Amra, die Tochter der Familie, ein Tagebuch. Es gehört Coco und sie scheint es hier verloren zu haben. Zusammen mit ihrer Freundin Louise berät Amra, ob sie etwas so persönliches denn lesen dürfen. Aber dann entscheiden sich die beiden dafür, weil sie in Sorge sind, dass dem Mädchen etwas passiert sein könnte und sie so vielleicht etwas erfahren, um ihr zu helfen. Die beiden denken dabei an richtig schlimme Sachen, ein bisschen geht da auch die Fantasie mit ihnen durch, Stichwort Organhandel, aber natürlich ist ihre Angst um Coco berechtigt und sie machen sich auf die Suche nach ihr.
Diese Geschichte, sie zeigt viel Einfühlungsvermögen für andere, für Menschen, die anders leben, leben müssen, weil es sich, aus den Umständen heraus, einfach ergeben hat. Während man das Buch liest, nimmt man das Geschehen erst einmal vor allem als eine Art Krimi war. Doch dann, wenn man weiß, was genau passiert ist, wendet sich der Blick automatisch auf das Dahinter, auf das Erleben von Obdachlosigkeit, hier auch speziell bezogen auf Jugendliche, auf die Situationen, die sich da ergeben. Und natürlich steht dann auch die Frage im Raum, wie helfen. Sehr positiv, auch da lässt einen das Buch nicht allein und vermittelt einen Eindruck von 'Möglichkeiten'.
Eine ambitionierte und trotzdem sehr unterhaltsame Geschichte, mit viel Empathie und Nachklang dazu.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2022
Thompson, Laurie Ann

Emmanuels Traum: Die wahre Geschichte von Emmanuel Ofosu Yeboah


ausgezeichnet

Ein gelebter Traum und der Anstoß für echte gesellschaftliche Veränderungen

Emmanuel kam in Ghana auf die Welt. Er begrüßte die Welt mit strahlenden Augen, aber mit nur einem 'starken Bein'. Die Menschen sahen dies als Unglück an und glaubten, Emmanuel wäre zu nichts nütze. Nur seine Mutter unterstütze ihn, glaubte an ihn, sorgte dafür, dass er die Schule besuchte. Sie sagte, du bist stark, du schaffst alles, aber du musst es dir alleine erarbeiten. Das gab Emmanuel ganz viel Kraft. Als seine Mutter krank wurde, verdiente er Geld für die Familie, weit weg in der großen Stadt. Als sie gestorben war, fuhr er, mit seinem nur einen starken Bein, auf einem Fahrrad durch ganz Ghana und zeigte den Menschen, dass so vieles geht. Er eröffnete behinderten Menschen in seinem Land erstmals Zutritt zur normalen Gesellschaft und dank ihm gibt es heute ein Gesetz, sodass diese Menschen die gleichen Rechte haben wie alle anderen auch.
Diese Geschichte, sie ist ganz und gar wahr und Emmanuel Ofosu Yeboah ist inzwischen ein erwachsener Mann, der sich jeden Tag dafür einsetzt, dass es behinderten Menschen besser geht, sowohl durch Entscheidungen auf politischer Ebene wie auch ganz konkret, durch entsprechende Taten. Und er sagt anderen, die gerne helfen wollen, was genau benötigt wird, damit es auch wirklich Hilfe ist.
'Emmanuels Traum', dieses wunderbare und auch so authentisch gestaltete Bilderbuch, hier hat man alles richtig gemacht, um seine Geschichte an uns Vorleser und seine kleinen Zuhörer weiterzugeben. Da regt sich sehr schnell eine echte Verbundenheit zu seiner Person und zu dem, was er getan hat. Vom Erzählen her bleibt alles auf das Wesentliche fokussiert und die Bilder machen das Miterleben noch leichter. Für die Kinder ist das Buch aufregend und spannend und sie nehmen eine Menge mit, für die Erwachsenen kommt noch jede Menge Berührtsein und ganz viel Achtung und Anerkennung hinzu.
Wirklich wunderschön, sehr zu empfehlen.

Bewertung vom 26.09.2022
Bowen, Rhys

Je süßer der Mord - Ein Wales-Krimi (MP3-Download)


sehr gut

Constable Evans ist wieder auf Ermittlermission und wir begleiten ihn

Das Örtchens Llanfair im schönen Wales. Man kennt es ja schon ein bisschen, inkl. seiner Bewohner mit ihren Eigenarten und Marotten, wenn man seinen Constable, den durchaus fähigen und sympathischen Evans, schon bei seinen früheren Ermittlungen begleitet hat. Aber auch, wenn man diese Cosy Crime Reihe erst hier kennenlernt, ist man ziemlich schnell im Bilde. Diesmal darf der junge Mann ganz allein an die Sache ran, denn sein Inspector, Hughes, muss anderweitig sein Bestes geben.
Wieder eine sehr unterhaltsame, einen sehr erfreuende Krimiunterhaltung und auch der Sprecher trägt seinen Teil dazu, hier viel Wohlfühlgefühl mitgeliefert zu bekommen.

Bewertung vom 26.09.2022
Winter, Susan de

Die Villa am Gardasee (MP3-Download)


sehr gut

Das Flair des Gardasees und eine Erzählstimme, die es wirklich gut macht

Als Guila sehr überaschend, nach dem Tod eines alten Freundes der Familie, ein großes Anwesen erbt, erstmal nur auf Zeit, nimmt sie die Gelegenheit war, um mal etwas Abstand zu bekommen, vor allem von ihrem Professor, mit dem sie auch privat bis vor kurzem zusammen war. Und so macht sie sich an die mit dem Erbe verbundene Aufgabe, nach einem lang verschollenen Schatz zu suchen. Neben ihrem Hund Watson bekommt sie auch von anderer Seite etwas Hilfe dabei. Aber es gibt auch Menschen, die ihr gar nichts Gutes wollen, denn schließlich hätte das Erbe eigentlich jemand anderem zufallen sollen.
Dies ist eine sehr nette, nicht allzu heftig gehaltene Krimigeschichte, mit viel italienischem Flair rund um den Gardasee und einer Sprecherinnenstimme, die eine angenehme Atmosphäre schaftt und der man sehr gerne zuhört.

Bewertung vom 25.09.2022
Anderson, Laura Ellen

Vampire tanzen nicht mit Feen / Amalia von Flatter Bd.1


sehr gut

Vampire sind auch nur (fast) normale Menschen

Amalia von Flatter ist ein ganz normales echt nettes Vampirmädchen, das in Nokturnia lebt. Sie hat Eltern, die Vampirgraf und Gräfin sind, geht in die Schule, nur eben wenn es dunkel ist und sie hat zwei beste Freunde, die aus einem Yetigeschlecht stammende Flora Zottelzeh und Todd, ein sehr kleines Wesen mit einer Minisense, sein Vater hat die große. Und dann ist da noch Amalias Haustier Kürbinian, ein herzstallerliebster Kürbis und dem Vampirmädchen sehr zugetan. Eines Tages bekommen die von Flatters Besuch von ihrem König und dessen Sohn Prinz Marillo. Der König trauert immer noch um seine Frau, dazu lüftet sich später ein sehr spannendes Geheimnis und Marillo, der ist ein kleiner rücksichtsloser frecher Kerl, der alle schlecht behandelt und leider einfordert, dass Amalias Haustier Kürbinian nun ihm gehört. Er nimmt den jammernden Kürbis mit zu sich nach Hause und Amalia kann erstmal nichts tun. Aber dann beschließt sie, Kürbinian zurückzuholen, zusammen mit ihren Freunden. Was dann passiert, ist ganz schön spannend und vor allem sehr überraschend bei dem, was da alles ans Tageslicht kommt. Verraten wird hier natürlich nichts, aber ein paar Sachen sollte man doch klarstellen. Vampire trinken kein Blut, Schweißcocktails und Hornflakes sind ja auch viel leckerer. Und vor Feen und anderen Geschöpfen des Lichts braucht man wirklich keine Angst haben. Ihr werdet sehen.
Dieser erste 'Amalia von Flatter'- Band ist eine sehr schöne Geschichte, ziemlich schräg, aber nur so lange, bis man sich daran gewöhnt hat und voller Überraschungen. Was ihr bisher über Vampire gehört habt, stimmt das wirklich. Und Freunde können sehr unterschiedlich sein und das funktioniert dann gerade besonders gut, wenn es um sich helfen und zusammenhalten geht.
Das Buch macht auf jeden Fall richtig viel Spaß und am Schluss müsst ihr auch nicht traurig sein, dass es jetzt zu Ende ist, denn schon bald geht die Geschichte weiter.

Bewertung vom 21.09.2022
Pfister, Marcus

Der Regenbogenfisch glaubt nicht alles


ausgezeichnet

Der Regenbogenfisch, so wunderschön in Wort und Bild wie vor über 25 Jahren

Ist das nicht schön. Der Regenbogenfisch ist wieder da. Vor über 25 Jahren hat er die Gesichter von Kindern und Eltern gleichermaßen erstrahlen lassen, ob seinem herrlich bunt glitzernden Schuppenkleid und der Geschichten dazu. Heute sieht er immer noch genauso aus und versucht zu helfen, wo es geht. Diesmal macht er die Bekanntschaft von Humbrecht, einem bunten Fisch, natürlich ohne Glittersprosse, der etwas aufregendes zu erzählen hat. Jemand würde versuchen, den Stöpsel zu ziehen und dann säßen sie alle auf dem Trockenen. Das wäre natürlich sehr schlimm, aber der Regenbogenfisch glaubt nicht so richtig daran. Seine Freunde finden das auch sehr merkwürdig. Und dann wird es noch merkwürdiger. Denn als am nächsten Tag Humbrecht wieder mit ihnen zusammen trifft, lacht er selbst über diese Sache und weiß gar nicht mehr, dass er genau das am Tag zuvor erzählt hat. Aber stattdessen hat er eine neue Horrorgeschichte auf Lager, die dann wieder nicht stimmt. Solche Lügenmärchen machen schnell einsam und Humbug-Humbrecht wird sehr traurig. Er meint es ja nicht böse. Der Regenbogenfisch sieht das natürlich auch und er sucht nach einer Lösung, die allen etwas Gutes bringt. Mal sehen, was da kommt.
Der Regenbogenfisch, er ist tatsächlich wieder da, als wäre er nie weg gewesen und zumindest bei uns, strahlen Kinder und Erwachsene wieder gemeinsam um die Wette.

Bewertung vom 20.09.2022
Jayan, Aravind

Teen Couple Have Fun Outdoors


gut

Das moderne Indien und manifestierte Traditionen, da ist ein Miteinander noch weit

Eine indische Familie, Appa und Amma, die Eltern, sie stehen für dir Mittelklasse und zeigen dies gerade mit ihrem neu erworbenen Honda Civic vor der Tür, ihre Söhne, beide haben es auf die Universität geschafft und leben, wie üblich, bis zu einer Heirat noch Zuhause. Alles entspricht den vorgegebenen Traditionen. Ganz vorne weg gilt es, Ehre und Ansehen zu wahren, vor den Nachbarn, der Straße, der Gesellschaft dieser kleinen Stadt. Doch dann bricht etwas ein in ihre perfekte Welt, dass sie regelrecht aus den Angeln hebt. Ein Video taucht auf, indem ihr Ältester zusammen mit seiner Freundin sexuell aktiv in Erscheinung tritt und dieses macht im Internet die Runde. Welche Schande, jammern die Eltern, welche Entehrung, welche Schmach vor der Welt, doch ihr Sohn Sreenath hat vor, das einfach auszusitzen, zumal der Clip schon älteren Datums ist. Da prallen zwei Generationen und irgendwie auch zwei Welten aufeinander und trotz der verzweifelten Versuche des jüngeren Bruders, der die Geschichte hier auch erzählt, zu vermitteln, Annäherung zu schaffen, wird Sreenath von seinen Eltern rausgeschmissen, vor allem um ein Zeichen zu setzen und zu versuchen, so ihr Ansehen nicht zu verlieren.
Ich fand die Geschichte ernst und auch ein wenig traurig, ob der Resignation, dich sich beim Leser breitmacht, wenn 'alles so gar nichts' nützt. Familie besteht aus Menschen und die jüngere indische Generation ist auf dem Weg, sich einer europäischen Lebensvorstellung anzupassen, ganz bewusst und willendlich. Die alten indischen Traditionen, die von den Eltern so unbeugsam, ohne jede Bewegung hin zu dieser neuen anderen Zeit, aufrechterhalten werden, die Jungen fühlen sich dadurch ausgebremst, angekettet an Vorgaben, die ihnen nichts mehr bedeuten und ihnen bleibt nur, auszubrechen. Das ist nun mal so und diese Geschichte steht für diesen Gesellschafts- und Generationenkonflikt. Aber es ist doch nun mal auch Familie und ich hätte mir gewünscht, dass die positiven Gefühle, die man sich eigentlich entgegenbringt, einen Gegenpol schaffen und eine Chance des Aufbruchs aus dem Alten hin zu Neuem. Das dies nicht geschieht und das Fazit am Ende so ist, wie es nun mal ist, dass muss man akzeptieren, aber es lässt einen dann doch etwas 'mürbe' zurück.
Dieses Buch, es ist eine gut geschriebene und interessante Geschichte, das reale Indien von heute und es tut sich etwas, aber zum Schluss hat sich doch nichts getan. Das ist einfach so. Und ein Miteinander oder wenigstens ein akzeptables Nebeneinander ist noch weit.