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Lesetiger

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Insgesamt 363 Bewertungen
Bewertung vom 31.07.2019
Ahnhem, Stefan

Zehn Stunden tot / Fabian Risk Bd.4


sehr gut

Inhalt:
Ein Mörder treibt sein Unwesen und wählt seine Opfer zufällig per Würfelspiel aus, ebenso wie die Mordwaffe und den Tatort. Verbindungen zwischen den Fällen scheinen nicht zu existieren. Eine harte Nuss für das Helsingborger Kommissariat.
Und während ein Mord nach dem anderen geschieht, kämpft Fabian Risk auf familiärer Ebene einen ganz eigenen Kampf. Seine Tochter Mathilda hat nach der Schussverletzung gerade so überlebt, sein Sohn ist auch in eine kriminelle Tat verwickelt und weiß nicht damit umzugehen.

Meine Meinung:
Stefan Ahnhems Schreibstil ist flüssig, locker-leicht und man ist schnell drin in der Geschichte. „10 Stunden tot“ ist der 4. Band um Fabian Risk und ich bin geneigt zu sagen, es wäre gut, wenn man zumindest den 3. Band um Fabian Risk kennt, da dort bereits etwas passiert ist, was in diesem Band weitergeführt wird und man mit den Vorkenntnisse einfach einen größeren Hörspaß hat. Die Beschreibungen sind sehr detailliert, sodass man sich sowohl die Begebenheiten als auch die Handlungen gut vorstellen kann und bildlich vor Augen hat.
Die Spannung baut sich erst allmählich auf, dann aber bleibt der Spannungsbogen bis zum Ende hoch.
Der Krimi ist komplex, es gibt viele Handlungsstränge und man muss sich schon konzentrieren, um dabei zu bleiben.
Die Charaktere sind vielschichtig von Stefan Ahnhem gezeichnet. Und wirklich jeder der Ermittler hat so seine privaten Probleme, die vielfältig und unterschiedlich sind: Die Eine kämpft gegen den Alkohol, wieder andere haben ein Problem mit ihrer Beziehung oder ein Chaos im Familiensystem. Alles in allem sehr menschlich und schön, dass sich der Thriller nicht auf die Ermittlungsarbeit reduziert, sondern der Hörer auch die private Seite der Kommissare kennenlernt. Das hat mir hier gut gefallen. Zudem werden bezüglich der Ermittlungen unterschiedliche Themen wie Rechtsradikalismus, Pädophilie und Sexsucht zu Tage gefördert. Ich wäre tatsächlich gerne ins Buch gesprungen, um Fabian mal kräftig zu schütteln, damit er sich endlich jemandem anvertraut.
Und das Ende, tja, das war für mich irgendwie unbefriedigend, lässt es einen doch mit ein, zwei bzw. einigen Fragezeichen zu viel zurück, die zwar Lust auf den nächsten Band machen, aber es wäre auch schön gewesen, wenn einige Dinge in diesem Band abgeschlossen worden wären.
Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und David Nathan macht hier einen exzellenten Job, wie immer, wenn er liest. Ich kann ihm problemlos stundenlang zuhören, da ein eine mitreißende Art zu lesen hat. David Nathan bekommt von mir volle 5 Sterne.

Fazit:
Ein solider Thriller, den Fans von Fabian Risk mögen werden. Komplex, spannend und vielschichtig. Als Hörbuch klasse vorgetragen von David Nathan.

Bewertung vom 28.04.2019
Hausmann, Romy

Liebes Kind


sehr gut

Eine Frau hat einen Unfall und wird zusammen mit ihrer Tochter Hannah in das Krankenhaus eingeliefert. Doch die Tochter erzählt seltsame Sachen von einer fensterlosen Hütte im Wald, von einem Zirkulationsapparat, von einem Mann, der einen roten Fleck am Kopf hat und von einem Bruder, der den Teppich reinigen muss. Die Krankenschwester, die Hannah betreut schlägt Alarm.
Wer ist die Frau, die Hannah Mama nennt und die Lena heißt? Und was hat es mit Hannahs Erzählungen tatsächlich auf sich? Die Polizei wird eingeschaltet.
Die Eltern der seit 14 Jahren vermissten Studentin Lena Beck kommen, um ihre Tochter Lena zu sehen. Doch im Krankenhaus liegt nicht Lena. Die Eltern müssen ihre Hoffnungen wieder begraben.
Wo ist Lena? Dann der nächste Schock. Hannah ist Lena wie aus dem Gesicht geschnitten. Wie kann das sein?

Ein Rätsel folgt dem nächsten. Man hat erstmal kräftig dran zu knabbern, bevor Romy Hausmann den Leser peu à peu an die vermeintliche Lösung heranführt, nur um im nächsten Moment eine überraschende Wendung einzubauen. Und scheinbar will sich der Entführer das zurückholen, was ihm entkommen ist.

Der Schreibstil ist eindringlich, die Story flüssig zu lesen, dabei gleichzeitig sehr fesselnd.
Der Spannungsbogen ist gleich von Anfang an da und wird bis zum Schluss hoch gehalten. Der Erzählstil ist ungewöhnlich, aber gut. Denn der Thriller wird abwechselnd aus der Sicht von Lenas Vater Matthias, von Lenas Tochter Hannah und von Lena geschildert. Jeder hat einen anderen Blick auf die Geschehnisse.
Die Protagonisten werden von Romy Hausmann facettenreich und mit einer unglaublichen Tiefe gezeichnet. Die Gedanken sind nachvollziehbar, glaubhaft und machen betroffen. Vor allem die Figur von Hannah. Außerdem arbeitet die Autorin mit Rückblenden, sodass der Leser das Puzzlestück des großen Ganzen nur häppchenweise serviert bekommt. Das Gesamtbild ist erschreckend und verstörend.
Die Handlungen der beteiligten Personen war an der ein oder anderen Stelle nicht wirklich nachvollziehbar. Aber das ist schon der einzige Kritikpunkt.

Das Thrillerdebüt von Romy Hausmann ist gelungen und fängt da an, wo andere Thriller aufhören. Der Leser erfährt eine ganze Bandbreite an Emotionen und man kann gar nicht glauben, wozu Menschen fähig sind.

Ich habe das Buch in der Hörbuchversion angehört und muss sagen, dass die Auswahl der Sprecher sehr passend ist und ausgesprochen gut zu den Protagonisten passt. Heikko Deutschmann gibt einen großartigen Vater von Lena ab. Leonie Landa bringt Hannahs altkluges Wissen und ihre kindliche Naivität sehr gut herüber. Und auch Ulrike C. Tscharre als Lena macht einen ebenso klasse Job. Ich habe das Hörbuch fast in einem Rutsch durchgehört. Durch die drei unterschiedlichen Sprecher wird der Effekt des Buches meiner Meinung nach weiter intensiviert.
Fazit:
Von mir gibt’s für diesen außergewöhnlichen Thriller eine Hörempfehlung!

Bewertung vom 04.04.2019
Lawrence, Mark

Waffenschwestern / Buch des Ahnen Bd.1 (2 MP3-CDs)


ausgezeichnet

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, denn den fand ich düster, interessant und spannend. Und ich wurde nicht enttäuscht. Mark Lauwrence hat einen faszinierenden Serienauftakt geschaffen. Sein Schreibstil ist locker-leicht, flüssig und man kann sich schnell in der Story verlieren.
Nonas Geschichte ist düster, wie überhaupt der Überlebenskampf der Bewohner, die von Eis umgeben sind und nur auf einem kleinen Fleckchen leben können. Nona wird von einem Kindersammler mitgenommen. Nachdem sie mit nur 8 Jahren bereits vor dem Galgen steht, wird sie in letzter Sekunde von der Äbtissin des Klosters zur barmherzigen Schwester gerettet und dort ausgebildet. Denn alleine hätte Nona keine Überlebenschance, hat sie doch ein Mitglied einer der mächtigsten Familien des Reichs getötet.
Die Beschreibungen und Geschehnisse wurden sehr bildhaft geschildert, sodass man sich mittendrin in der Geschichte wiederfindet und sich alles sehr gut vorstellen kann. Im Kloster findet keine gewöhnliche Ausbildung statt. Hier werden die Anwärterinnen zu Heiligschwestern, Mystikschwestern und Rotschwestern ausgebildet. Das Leben und die Ausbildung im Kloster sind nicht immer einfach, denn das Trainingsprogramm ist straff, neben Bestrafungen und Züchtigungen stehen auch Verletzungen sowie Qualen auf der Tagesordnung.
In „Waffenschwestern“ begleitet der Zuhörer Nona ins Kloster und dort ihre Ausbildung bis zu ihrem vierzehnten Lebensjahr. Nona hat bis zum Eintritt in das Kloster viel erlebt, Zuneigung und Fürsorge jedoch nicht. Die Sprache ist teilweise derb, aber trotzdem sehr passend.
Der Spannungsbogen zieht sich durch die ganze Story, die eingebauten Rückblenden fand ich gelungen.
Mit den anderen Novizinnen ist Nona in Freundschaft und Liebe – und manchmal auch leidenschaftlichem Hass – verbunden.
Aber wer von den Novizinnen wird es schaffen? Wer wird Teil der Schwesternschaft?
Ich bin schon echt gespannt auf den nächsten Teil!
Die Sprecherin Stephanie Preis kannte ich bisher noch nicht. Aber ihre Stimme passt gut zu Nona und dem was sie erlebt, auch wenn ich etwas gebraucht habe, um mich an ihre Stimme zu gewöhnen. Man kann als Zuhörer gut dabei bleiben und das obwohl das Hörbuch knappe 19 Stunden lang ist. Handwerklich gesehen macht Stephanie Preis einen guten Job, nur die tiefen männlichen Stimmen, hat sie nicht ganz so gut hinbekommen, was den Hörgenuss aber in keiner Weise schmälert. Ihre Art des Lesens ist dynamisch und sie driftet nicht in einen langweiligen Vortrag ab, was bei dieser Hörbuchlänge echt von Vorteil ist.
Fazit:
Ich kann diese Fantasy-Geschichte als Hörbuch gerne weiterempfehlen. Komplex, spannend, mystisch, gut vorgetragen.

Bewertung vom 14.11.2018
Williams, Stephen

Tuesday falling


ausgezeichnet

Eine unscheinbare junge Frau wird von Halbstarken bedroht, doch ihre Verteidigung gleicht eher einem Rachfeldzug. Am Ende ist einer der Angreifer tot, die anderen werden noch lange mit den Folgen zu kämpfen haben. Und diese Fünf sind erst das der Anfang. Tuesday nimmt unerbittlich Rache an Vergewaltigern und Gangstern und ist dabei alles andere als zimperlich. Damit versetzt sie Londons Unterwelt in Angst und Schrecken. Mit dabei ist immer eine Kamera, die alles aufzeichnet. Tuesday taucht nur kurz auf, um nach ihren Taten sofort wieder zu verschwinden. Doch wer ist sie? Wie und wo kann man sie finden? Und welches Motiv hat sie?
Detective Inspector Loss, der noch immer unter dem nicht aufgeklärten Mord an seiner Tochter Suzanne leidet, wird mit dem Fall betraut. Im Laufe der Ermittlung findet er heraus, sich in der Vergangenheit die Wege von Suzanne und Tuesday wohl gekreuzt haben.
Die Geschichte wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektive erzählt, sodass man als Zuhörer zu allen Charakteren einen guten Zugang bekommt. Einzig Tuesdays Perspektive ist aus der Ich-Perspektive erzählt. Manchmal wird eine Ereignis aus der Sicht verschiedener Protagonisten beleuchtet. Durch die unterschiedlichen Perspektiven zusammen mit den meist kurzen Kapiteln, entsteht eine äußerst interessante, spannende und kurzweilige Erzählweise. Kurzum, man kann sich der Spannung des Hörbuchs nur schwer entziehen.
Im Laufe des Hörbuchs lernt man die Charaktere immer besser kennen. Diese sind authentisch, tiefgründig und glaubwürdig dargestellt. Allen voran Tuesday, mit ihrer sarkastischen und zynischen Art und ihren scheinbar grausamen Taten. Aber auch DI Loss fand ich super gezeichnet. Ausgebrannt, nicht im reinen mit sich und der Welt, verzweifelt, ob des gewaltsamen Tods seiner Tochter.
Stück für Stück setzt sich ein Puzzleteil ans nächste und es tun sich menschliche Abgründe auf: Täter, die vor nichts zurückschrecken und denen nichts heilig ist.
Und Tuesday hat einen sehr guten Grund für ihre Rache. Auch wenn Tuesday Selbstjustiz betreibt, so gewinnt sie doch im Laufe des Hörbuchs die Sympathie und das Verständnis des Zuhörers.
Der Autor Stephan Williams hat einen atmosphärischen, gleichsam unterhaltsamen wie spannenden Thriller mit ernstem sozialkritischem Hintergrund, der mitten in London spielt, geschaffen.
Ich muss gestehen, ich kannte weder den Autor Stephan Williams, noch den Roninhörverlag, noch die Sprecherin Katja Sallay.
Die Sprecherin Katja Sallay liest dieses Hörbuch nahezu perfekt.
Grundsätzlich bin ich bei weiblichen Stimmen immer etwas skeptisch, denn hier sind meiner Meinung nach gute Stimmen eher dünn gesät. Umso überraschter im positiven Sinn war ich von Katja Sallay, die hier beim Vortrag von „Tuesday Falling“ einen richtig guten Job macht. Sie hat eine angenehme Stimme, trägt die unterschiedlichen Stimmungen sehr gut vor, hat Höhen und Tiefen und auch die verschiedenen Charaktere hat sie super interpretiert. Es macht richtig Spaß, ihr dabei zuzuhören. Katja Sallay versteht es, die Passagen von Tuesday so rüberzubringen, wie man sich eben Tuesday vorstellt: rotzig, sarkastisch und abgeklärt.
Fazit:
Ein packender Thriller, super vorgetragen, überraschend gut! Von mir gibt’s eine absolute Hörempfehlung für dieses Hörbuch - eines meiner Highlights dieses Jahres!

Bewertung vom 31.07.2018
Raabe, Melanie

Der Schatten


sehr gut

Die junge Journalistin Norah Richter ist von Berlin nach Wien umgezogen, um die Schatten der Vergangenheit hinter sich zu lassen. Sie hat sich von ihrem Freund getrennt und den Tod ihrer besten Freundin hat sie auch noch nicht überwunden. Bei einer Recherchearbeit prophezeit ihr eine alte Bettlerin, dass sie am 11. Februar einen ihr bis dato unbekannten Mann namens Arthur Grimm umbringen wird. Mit diesem Datum verbindet Norah tatsächlich schreckliche Erinnerungen. Norah beginnt zu recherchieren und es passieren seltsame Dinge in ihrem Leben. Ein perfides Spiel beginnt.
Das Buch ist hauptsächlich aus Norahs Sicht geschrieben, zwischendurch sind einzelne Kapitel aus Sicht einer unbekannten Person verfasst. Norah ist eine eher in sich gekehrte Person, wirkt kalt und dadurch etwas arrogant – jedenfalls konnte ich mit ihr leider nicht wirklich warm werden. Trotzdem hat die Autorin Norah authentisch gezeichnet inklusive vieler Zigaretten und Alkohol. Norahs Gefühle und Gedankengänge werden dem Leser sehr gut vermittelt und ihr Handeln ist nachvollziehbar beschrieben.
Die Autorin Melanie Raabe hat einen locker-leichten und flüssigen Schreibstil und schafft es, ihre Szenarien bildlich darzustellen, so dass sich der Leser direkt in ihrer Wohnung, der Redaktion oder dem Prater wähnt.
Auch war die Handlung durchsetzt von einigen Überraschungen, mit denen ich so nicht gerechnet habe. Und nun kommt das Aber: Der Thriller war zwar spannend, jedoch hat sich die Story anfangs echt in die Länge gezogen. Hier wäre meiner Meinung nach weniger mehr gewesen, weshalb ich leider einen Stern abziehen muss.
Fazit: Insgesamt ein spannender Thriller, der langsam Fahrt aufnimmt

Bewertung vom 31.07.2018
Saxx, Sarah

Saxx, S: Rich


ausgezeichnet

Diese Reihe von Sarah Saxx‘ dreht sich um drei Freunde, die alle sehr unterschiedlich sind und die alle ihre Ecken und Kanten haben. In diesem Band lernen wir das Leben von Rich näher kennen, der kein Fettnäpfchen auslässt und genau deswegen total normal und authentisch wirkt. Rich muss nach einem Ultimatum seines Vaters nun dessen Firma arbeiten. Zudem soll er noch eine persönliche Assistentin einstellen. Seine Hormone geraten bei der Bewerberin Jazz leider etwas durcheinander. Jazz ist eine taffe Frau, die mitten im Leben steht, sich durchzusetzen weiß und ihre eigenen bzw. auferlegten Ziele zu erreichen versucht. Rich und Jazz verbindet eine Anziehungskraft, die sich nicht verleugnen lässt. Doch haben die beiden eine Chance?
Sarah Saxx hat einen herrlich lockeren, gefühlvollen sowie bildhaften Schreibstil, der den Leser durch die Seiten fliegen lässt. Man taucht nach wenigen Seiten direkt in die Geschichte ein. Erzählt wird die Story abwechselnd aus der Sicht von Jazz und Rich, was dazu beiträgt, dass man sich besser in den jeweiligen Protagonisten hineinversetzen kann. Aber nicht nur die Hauptcharaktere wurden authentisch und tiefgründig ausgearbeitet, auch die Nebenprotagonisten werden treffend gezeichnet. Ich habe mit Jazz und Rich mitgefiebert, mitgelitten und mich mitgefreut. Die Story ist spannend geschrieben, mit ernsten Themen durchsetzt und dann hat mich die ein- oder andere Wendung doch sehr überrascht. Längen habe ich keine gefunden, vielmehr hat mich die Autorin mit einem kurzweiliges Lesevergnügen verzaubert.
Fazit: Von mir gibt’s eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 31.07.2018
Bogner, Anja

Bülent Rambichler und die fliegende Sau / Bülent Rambichler Bd.1


sehr gut

Ich war als gebürtige Fränkin von der Leseprobe ganz angetan und ich wurde nicht enttäuscht. Das Buch ist mit Humor gespickt, der teilweise auch etwas derb ist, trotzdem ich musste zwischendurch immer wieder lachen - über die Art und Weise, wie die Autorin das typischen Dorfleben in diesem kleinen fränkischen Örtchen Strunzheim beschreibt. Um das Ganze noch abzurunden, wurde auch teilweise Dialekt geschrieben. Da aber nicht alle Leser aus Franken kommen, wurden Erklärungen beigefügt. Aber ich finde, die sprachliche Einfärbung passt hier wunderbar. Bülent Rambichler kommt als Ermittler in seinen Heimatort zurück – obwohl er eigentlich eher ein Schreibtischhengst ist. Ihm zur Seite steht seine Assisstentin Astrid – eine typische Großstadtpflanze. Und so beginnen die beiden den Mord an Kerstin, der Fleischereifachverkäuferin, aufzuklären. Dabei stehen ihm die Dorfbewohner mehr oder weniger hilfreich zur Seite.
Mit den beiden Bülent Rammbichler und Astrid hat Anja Bogner zwei ungewöhnliche, aber liebenswerte Charaktere geschaffen.
Der Schreibstil ist locker-lässig, und die Story lässt sich gut lesen. Aber für den eingefleischten Krimifan wird die Story an sich etwas enttäuschend sein, da hier kein raffinierter Krimi zu finden ist. Dieser Anteil geht anhand der vielen kleinen Teilgeschichten fast etwas unter.
Fazit:
Ein Regionalkrimi mit fränkischem Lokalkolorit, der Spaß macht - auch wenn man kein Franke ist.

Bewertung vom 31.07.2018
Benjamin, Ali

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren


ausgezeichnet

„Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren“ hat mich positiv überrascht und ist ein Jugendbuch der ganz anderen Art. Der Schreibstil der Autorin Ali Benjamin ist locker und flüssig, die Story ist kurzweilig geschrieben. Erzählt wird grundsätzlich in der Gegenwart, wobei immer mal wieder die Vergangenheit eingeblendet wird. Optisch sind die Erzählstränge der Vergangenheit kursiv geschrieben, sodass man sich immer orientieren kann, in welcher Zeit sich man gerade befindet. Su kann als 12jähriges Mädchen den Tod ihrer besten Freundin einfach nicht begreifen, wo Franny doch so eine gute Schwimmerin war. Sie hinterfragt den Tod ihrer damals besten Freundin, die angeblich ertrunken ist. Auf der Suche nach Antworten muss Suzy feststellen, dass es nicht zu jedem Problem eine Lösung gibt. Suzy hat einen sieht die Welt mit anderen Augen als andere 12jährige. Der Auslöser der Story ist ein trauriger, aber die Geschichte ist teilweise lustig erzählt, so dass trotz des ernsten Themas keine düstere Stimmung aufkommt. Die Autorin hat auf geschickte Art und Weise viele Fakten und viel Wissen in die Geschichte mit eingeflochten, ohne einem dies aufzudrängen. Alles in allem liest die Geschichte sehr harmonisch. Es geht um Freundschaft, um Kommunikation, die Pubertät, aber auch um Trauer, viele wissenschaftliche Dinge, um die Evolution und noch um so vieles mehr.
Fazit: Ein einfühlsames Buch zu einem ernsten Thema .

Bewertung vom 16.07.2018
Schütz, Lars

Der Alphabetmörder / Grall und Wyler Bd.1


ausgezeichnet

Der Klappentext ist sehr spannend und die Story hält, was der Klappentext verspricht. Nachdem ich mit dem Thriller fertig war, muss ich sagen: klasse gemacht vom Autor Lars Schütz. Zeitgleich kommt eine Warnung mit, denn dieser Thriller ist nichts für zartbesaitete Menschen mit schwachen Nerven.
Noch bevor die Ermittler richtig in den Fall einsteigen, werden bereits zwei Leichen mit den eintätowierten Buchstaben „A“ bzw. „B“ gefunden. „C“ lässt auch nicht lange auf sich warten.
Man stellt sich als Leser daher gleich zu Beginn die Frage, wie viele Personen sind dem Killer bereits zum Opfer gefallen? Der Autor beginnt rasant und spannend und zieht das bis zum Ende durch. Ein permanent hoher Spannungsbogen ohne Spannungseinbrüche zusammen mit dem flüssigen, angenehmen und packendem Schreibstil, lässt den Leser durch die Kapitel nur so fliegen.
Der Kriminalfall ist raffiniert, die Morde brutal und grausam. Die beiden Fallanalytiker Jan Grall und Rabea Wyler sind authentisch dargestellt und waren mir von Anfang an sympathisch – auch wenn sie speziell sind bzw. Geheimnisse nicht preisgeben wollen.
Die Handlung ist abwechselnd aus der Perspektive der Protagonisten geschrieben. Die Sichtweise eines Fallanalytikers des LKA an sich ist für mich zusätzlich eine gelungene Abwechslung, da man einen Fall meist aus der Sicht eines Ermittlers liest.
Beim Lesen hatte ich durchaus den ein oder anderen Verdacht im Hinblick auf den Mörder bzw. das Motiv. Manches hat sich bewahrheitet, aber es gab auch einige überraschende Wendungen. „Der Alphabetmörder“ macht echt Spaß zu lesen und hat man erst einmal angefangen, dann liest man noch ein Kapitel und dann noch eins… Zumindest ist es mir so ergangen.
Fazit:
Ein absolut gelungenes Thrillerdebüt – ich freue mich schon auf den nächsten Teil mit den beiden Fallanalytikern Jan und Rabea.

Bewertung vom 02.10.2017
Evans, Katy

Macht ist sexy / Mr. President Bd.1


sehr gut

Das Cover passt super zur Story. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht, so dass es Spaß macht, dieses Buch zu lesen. Die Geschichte ist hauptsächlich aus Charlottes Sicht geschrieben, dazwischen wird das ein oder andere Kapitel aus Matts Sicht eingeflochten.
Die Geschichte an sich ist nicht wirklich neu Matt kandidiert zum Amt des Präsidenten und auf dem Weg dahin ist er sehr korrekt und möchte sich auch keinerlei Fauxpas erlauben. Charlotte dagegen möchte nicht im Rampenlicht stehen, ist aber dennoch engagiert und hat das Herz am rechten Fleck.
Sie hat Matt zuletzt in Ihrer Kindheit gesehen und war von da weg begeistert von ihm und hat ihn auch nie wirklich vergessen können. Diese Begeisterung flammt prompt wieder auf, als sie sich nach so langer Zeit wieder begegnen. Aber kann sie Matts Anziehungskraft widerstehen? Denn schließlich ist Charlotte überzeugt, dass Matt ein toller Präsident wäre, der viel Gutes erreichen kann. Und Matt nimmt seine Kandidatur mit all den Pflichten und Aufgaben sehr ernst. Dennoch fühlt er sich ebenso zu Charlotte hingezogen wie sie zu ihm.
Die Story ist gut geschrieben, aber ich muss leider einen Punkt abziehen, denn mir kamen ein paar Wiederholungen zu oft vor und mir fehlte bei den Sexszenen ein bisschen das Prickeln.
Ansonsten empfehlenswerte Story.