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Yvonne von lesehungrig
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Oberfranken
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Ich lese für mein Leben gern

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Insgesamt 674 Bewertungen
Bewertung vom 12.06.2021
Fenske, Tawna

Billionaires Next Door - Nerds küsst man nicht (eBook, ePUB)


sehr gut

Humorvoll und sinnlich!

Kurz zur Handlung:
Simon liest Cassies „geheime Liste“ über ihre schmutzigen Fantasien und was liegt da näher, ihr beim Abarbeiten der Aufstellung zu helfen? Logischerweise ohne dabei Gefühle für den anderen zu entwickeln, denn darin sind sie sich einig: Eine Beziehung kommt nicht infrage.

Zu den Figuren:
Cassandra Michaels, genannt Cassie, ist eine naturverbundene und humorvolle Person, die mit ihrem Platz innerhalb der Familie hadert. Ihre beiden Schwestern verkörpern all das, was klischeebehaftet als weiblich empfunden wird. Cassie ist aber auch ohne all dies eine Vollfrau und entspricht damit meinen Vorstellungen einer Frau. Cassie ist Doktor der Bodenkunde und lebt in Portland. Für mich ist das ein Berufsbild, von dem ich bisher noch nichts in Liebesromanen gelesen habe.

Simon Traxel ist der Besitzer von 26 Hot Swap Filialen. Er verkauft und repariert Computer. Dabei hat er sich ein beachtliches Vermögen verdient, das er vor der Frauenwelt lieber verheimlicht, da er gerne wegen seiner Person gemocht werden möchte. Obendrein sieht er verboten verführerisch aus und ist total liebenswert. Sein Familienleben hält er unter Verschluss, aber ich verrate nicht zu viel, wenn ich schreibe, das er eine unglaublich tolle Schwester hat.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist angenehm und flüssig leicht zu lesen, dabei bildhaft und lebendig. Fenske schenkt mir unterhaltsame Lesestunden mit Charme, Witz und Erotik. Es geht rasch zur Sache, aber das stört mich nicht. Simon und Cassie wissen, was sie wollen und auf was sie gerne verzichten. Nur hat der Liebesgott eben auch noch ein paar Karten auszuspielen. Mit den beiden habe ich jede Menge Spaß. Ich genieße reichlich explizite Szenen, die prickelnd und abwechslungsreich geschrieben sind. Seite für Seite spüre ich, wie sie sich näher kommen und ihr Ziel, nur „Spielpartner“ auf Zeit zubleiben, verlieren. Es gibt nur wenige Augenblicke, in die etwas Tiefe hinein rutscht, aber generell bleibt es eine leichte, heitere und sinnliche Lovestory, die mich blitzschnell aus meinem Alltag entführt. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Cassie und Simon im Präsens geschildert. Was mir fehlt, sind Überraschungsmomente und es läuft zu glatt.

Mein Fazit:
Mit „Billionaires Next Door – Nerds küsst man nicht“ lese ich mich in eine prickelnde Story hinein, die sich rasch entwickelt und mich dabei prima unterhält. Es gibt keine Längen und die Figuren sind gut ausgearbeitet, ohne Tiefe zu erreichen. Ich darf lachen und gegen Ende zieht sich mein Herz kurz schmerzhaft zusammen. Mit diesem Buch vergesse ich für einige Stunden den Alltag. In den Seiten stecken etliche explizite Szenen, die ausgezeichnet geschrieben sind. Alles in allem ist es eine süße Lovestory mit hohem Knisterpotenzial.

Von mir erhält die Story 4 sinnliche Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.06.2021
Skilton, Tash

Morgen schreib ich dir ein Happy End


sehr gut

3,5 Sterne

Dieses Buch entstammt der Feder des amerikanischen Autorenduos Sarvenaz Tash und Sarah Skilton.

Zur Handlung:
Zoe und Miles schreiben im Auftrag ihrer Klienten miteinander, ohne zu wissen, dass der jeweils andere dahinter steckt. Dabei kommen sich die zwei verflixt nahe, was im wahren Leben so gar nicht der Fall ist.

Zu den Figuren:
Miles Ibrahim ist 31 alt, New Yorker und arbeitet als Ghostwriter bei „Tell it to my Heart“ und vergeigt es gerade so richtig. Sein Gemütszustand schwankt zwischen schwermütig, enttäuscht und verzweifelt, wozu er jedes Recht der Welt hat, nachdem was ihm passiert ist.

Zoe Abot ist 29 Jahre alt und wurde genötigt, Kalifornien zu verlassen, um sich in New York zu entfalten. Leider funktioniert das nicht. Die Winzigkeit ihres Appartements beschert mir beinahe ebenso blaue Flecken an den Schienbeinen wie ihr. Sie möchte Drehbuchautorin werden und jobbt als Ghostwriter bei „Sweet Nothings“, um sich über Wasser zu halten. Sobald ich in ihrer Perspektive rutsche, wird es schlagartig chaotisch.

Die Haupt-Charaktere sind bisweilen schräg und speziell und es braucht Zeit, ehe sie an mich herantreten.

Es gibt einige Nebenfiguren, die tatsächlich Nebenfiguren bleiben, aber in der kurzen Zeit ihrer Auftritte alles Geben und mich rundum von sich überzeugen. Da ist dem Autorinnenduo Großes gelungen, was mich begeistert.

Zur Umsetzung:
Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Miles und Zoe im Präsens geschildert und jedes Kapitel wird mit einem kurzen Schreiben der jeweiligen Chefs ihrer Agenturen eingeläutet. Diese Texte lassen immer wieder Fragezeichen in meinem Kopf aufploppen. Das Autorenduo schafft es spielend, die Stimmungen ihrer Protagonisten einzufangen und mir zu präsentieren. Vor allem bei Zoe wird es dabei recht laut, aufwühlend und ab und an verrückt. Bei Miles bin ich sofort drin und es gelingt mir mühelos, seine Emotionen nachzuempfinden. Zoe hält mich länger auf Distanz.

Der Schreibstil ist wahnsinnig bildhaft, rasant, humorvoll, charmant und flüssig zu lesen. Leider verlieren sich die Autorinnen in Belanglosigkeiten, die rasch mein Interesse einbüßen. Ab der Hälfte des Buches packt mich Zoe und zeigt mir ihre verletzliche Seite und je weiter ich in die Geschichte vordringe, umso mehr verstehe ich einige ihrer Verhaltensweisen. Davon hätte ich gerne schon früher gelesen, um ihr nahe zu sein. Und für eine Aktion feiere ich Zoe immer noch. Wuh, dafür hätte ich sie knutschen können. In ihr steckt so viel mehr, als es mich die Autorinnen am Anfang wissen lassen. Im Umgang mit dem Hauptkonflikt punktet Zoe erneut, wo mir Miles kurz entgleitet. Aber generell gefällt mir die Auflösung prima und ich bin dankbar, dass mir ein erzwungenes Kitsch-Drama erspart bleibt.

Für meinen Geschmack liegt der Fokus zu häufig auf den beruflichen Tätigkeiten der zweien und beschert mir etliche Leselängen. Zusätzlich nimmt die Lovestory einen zu langen Anlauf. Das hätte ich mir komprimierter und emotionaler gewünscht. Mich erreichen zwar einige Gefühle der beiden, aber zu vieles verliert sich in sarkastischen Wortgefechten.

Mein Fazit:
Auch wenn der Einstieg in die Geschichte etwas zäh ist, lohnt es sich, durchzuhalten. Das Buch steigert sich ab der Hälfte und dann gehts ziemlich rund. Ich darf immer wieder lachen und erlebe New York von einer authentischen Seite, was ich total genieße. Einige Sätze haben sich tief bei mir eingeprägt und werden für immer im Zusammenhang mit New York und diesem Buch stehen. Hier lernt ihr auf keinen Fall 08/15 Figuren kennen. Manchmal muss man eben öfters hinsehen, ehe man jemanden wirklich sieht.

Von mir erhält „Morgen schreib ich dir ein Happy End“ 3,5 unterhaltsame Sterne von 5 und eine Leseempfehlung. Wo keine halben Sterne möglich sind, runde ich auf.

Bewertung vom 01.06.2021
Engel, Cornelia

Herzensbrecher am Horizont


sehr gut

Eine frische Meeresbrise im Haar, Salz auf den Lippen und die Weite des Horizonts. Mehr braucht es nicht, um loszulassen und im Moment zu leben.

Zum Inhalt:
Wanda ist Flugbegleiterin und unzufrieden. Unzufrieden mit ihrem Job, ihrem Leben, mit einfach allem, was sie ausmacht und das scheint nicht mehr viel zu sein. Kurzerhand nimmt sie eine Stelle auf Borkum an und inmitten von Dünen und ihren tierischen Patienten ist sie dem Glück näher als zuvor zwischen den Wolken.

Zu den Figuren:
Wanda Jahnsen ist 32 Jahre alt und beruflich ständig in der Welt unterwegs. Die wenigen Tage, die sie zu Hause in Hamburg ist, teilt sie sich eine Wohnung mit zwei Kolleginnen. Wanda hat einen offenen und direkten Charakter. Sie macht es mir leicht, sie ins Herz zu schließen.

Morten Vermeer arbeitet als Servicetechniker vor der Insel Borkum. Er ist zurückhaltend, aber weiß genau, was er will. Mit ihm kann man Pferde stehlen. Wo Mo auftaucht, scheint die Sonne.

Weitere liebenswerte Nebenfiguren ergänzen die Story und ich verliebe mich gnadenlos in den Dackel Tassilo. Die Entwicklung der Figuren wird nachvollziehbar geschildert.

Die Umsetzung:
Ich benötige einige Seiten, um in die Story zu rutschen, aber dann sitze ich fest drin und genieße ein geniales Setting, das mir Borkum und seine Bewohner zu Füßen legt. Die Insulaner sind rau, liebenswert und halten mit nichts hinterm Berg. Die Geschichte wird aus Sicht der 3. Person von Wanda und Mo geschildert. Die Ich-Perspektive hätte für mich hier besser gepasst, aber das ist reine Geschmacksache. Für mich gehen dadurch ein paar Emotionen verloren.

Ich genieße eine Liebe, die sich sanft entfaltet, und erlebe den Alltag einer Tierarztpraxis hautnah mit. Dabei habe ich jede Menge Spaß. Die Autorin lässt mich lachen und ruhige Augenblicke auskosten. An einigen Stellen wird es turbulent und über allem liegt ein bezauberndes Inselfeeling, wie es für die Ostfriesischen Inseln typisch ist. Da wünsche ich mich sofort dorthin.

Mein Fazit:
„Herzensbrecher am Horizont“ ist eine lockere leichte Liebesromanze mit Charme, Humor und jeder Menge Urlaubsfeeling. Die heimlichen Stars sind ganz klar die Vierbeiner in der Story. Ich erlebe Borkum hautnah und obwohl ich noch nie dort war, habe ich beim Lesen einige Bilder in meinem Kopf abgespeichert, die ich immer mit dieser Insel in Verbindung bringen werde. Mit diesem Buch lese ich mich aus dem Alltag, der zurzeit arg verregnet ist, und stecke meine Füße in den Sand, lege den Kopf in den Nacken und lausche dem Möwen kreischen.

In diesem Band habe ich Hark, den Inseltierarzt, sehr gut kennengelernt und freue mich riesig auf seine Geschichte, die im Juli erscheint.

Von mir erhält „Herzensbrecher am Horizont“ 4 ostfriesische Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.05.2021
Juli, Hannah

Liebe, lavendelblau


ausgezeichnet

Eine Geschichte, die begeistert.

Auch wenn dein Verstand anderer Meinung ist, weiß dein Herz am besten, was gut für dich ist. Vertraue ihm.

Mein Blick aus dem Fenster zeigt mir dunkelgraue Wolken, aus denen es unaufhörlich regnet. Zum Glück liegt dieses Buch vor mir und mit dem Umblättern der ersten Seiten verliere ich mich in einer Welt, in der der Himmel zwar nicht ständig rosarot ist, aber sie mich sofort mit einer Wärme umfängt, die mich berührt.

Zur Handlung:
Sarah trifft es hart. Alles, was ihr Leben ausmacht, ist ihr entglitten. Voller Verzweiflung fliegt sie zu ihrer Freundin in die Provence. Dort kommt sie zur Ruhe und lernt den Weinhändler Lucien kennen. Beide haben ihre Probleme, die allmählich verblassen, wenn sie Zeit miteinander verbringen. Doch niemand kann vor seiner Vergangenheit fliehen.

Was für liebenswerte Figuren:
Sarah Lambertz lebt in Hamburg und hat bisher als Buchhändlerin gearbeitet. Sie ist ein beeindruckender Charakter. Ihre natürliche und ehrliche Art geht mir unter die Haut. Mit ihr habe ich eine unvergessliche Zeit in Südfrankreich.

Der Weinhändler Lucien Vébre aus Cotignac ist anfänglich verschlossen und distanziert, was sofort meine Neugier wach kitzelt. In ihm steckt so viel mehr, als mich Juli zunächst sehen lässt. Er ist einer der Gründe, weshalb ich meinen Aufenthalt in den malerischen Weinbergen so sehr genieße.

Die Nebenfiguren sind große Klasse. Die spezielle Mutter von Sarah ebenso wie ihre geniale Schwester oder Cleo und ihre Mutter Margrit.

Die Umsetzung:
Selten bin ich so fix in eine Story verliebt wie hier. Juli packt mich und reißt mich mit, wie es mich glücklich macht. Der geniale Schreibstil ist feinfühlig, romantisch, bildhaft, tiefgründig und wahnsinnig Detail stark. Die Autorin hat definitiv einen Blick für die Kleinigkeiten im Leben, die Großes in uns bewirken. Ich nehme immensen Anteil an Sarahs Schicksal und bewundere sie für ihre Haltung. Es wird nichts überdramatisiert und die Handlung darf sich entfalten. Beim Lesen spüre ich in jeder Zeile, dass die Figuren sehr frei agieren durften und nicht an der kurzen Leine gehalten wurden. Das bringt Authentizität in die Geschichte, die mir immer wichtig ist. Alles erfahre ich aus der Ich-Perspektive von Sarah im Präsens und zu keiner Sekunde habe ich das Gefühl, etwas zu verpassen.

Mein Fazit:
„Liebe, lavendelblau“ ist ein Buch der leisen Töne, die sich in mir zu einem stimmigen Chor erheben und mein Herz zum Vibrieren bringen. Zwischen Lavendelfeldern und Weinbergen vergesse ich im Nu meinen verregneten Alltag und tauche tief in die Geschichte ein. Die kräftige Sonne wärmt meine Haut, während ich dicht an Sarahs Seite durch das Weingut schlendere und alles tief aufsauge. Ich kann es nicht fassen, dass ich schon am Ende angelangt bin. Die Story begeistert mich. Sie ist fein erzählt und klingt wie zarte Schmetterlingsschläge in mir nach. Juli hat definitiv Frankreich-Fernweh in mir geweckt und ich wünsche mich zu Lucien und Sarah in die Provence. Die beiden werden mir irre fehlen.

Von mir erhält „Liebe, lavendelblau“ 5 einfühlsame Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.05.2021
Taylor, Charlotte; McGregor, Charlotte

Lausche den Klängen deiner Seele (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was entsteht, wenn sich zwei Kopfmenschen ineinander verlieben? Herzensmenschen!

Schon der erste Band „Lebe, als gäbe es kein Morgen“, hat mich begeistert und Träumen lassen. Und nach nur wenigen Sätzen des zweiten Teils bin ich wieder gut auf Vancouver Island gelandet. Diesmal im etwas abgelegenen Örtchen Tofino, wo ich mir am liebsten gleich ein Haus kaufen möchte.

Zur Handlung:
Esther ist alleinerziehende Mutter von zwei gehörlosen Kindern und kämpft jeden Tag darum, sich und ihre Familie durchzubringen. Den Glauben an die Liebe hat sie zum Glück nicht verloren, da trifft sie auf Dominic. Ein IT-Nerd, der etwas in ihr berührt, das zu lange starr geblieben ist.

Liebenswerte Figuren:
Esther Johnson hat zwei Kinder, Archie und Ada, beide kamen gehörlos zur Welt. Sie benötigen dringend spezielle Förderung wegen ihrer Cochlea-Implantate, aber dazu fehlt ihr schlicht das Geld. Immer an ihrer Seite ist die zuckersüße Hündin Carly. Esther ist Geschäftsführerin des Walbeobachtungsunternehmens Johnson‘s Giants und hat damit viel zu viel um die Ohren. Zum Glück ist da ein wunderbares Netzwerk, das ihr hilfreich unter die Arme greift. Ihr Vater ist einfach nur zum Knutschen, genau wie Esther.

Dominic Gordon ist 37 Jahre alt und ursprünglich Schotte. Er hat Kalifornien verlassen und will ein Software Unternehmen in Tofino gründen. Bei ihm liegt das Wesentliche lange im Dunkeln, was meine Neugier immer wieder auf die Spitze treibt. Er verfügt über eine entwaffnende Ehrlichkeit, steht sich selbst leidenschaftlich im Weg und pflegt einige Phobien. Ich mag den Kerl.

Die Entwicklung der Figuren ist zu jederzeit nachvollziehbar und die Nebenfiguren erfüllen ihre Aufgabe mit Bravour.

Zur Umsetzung:
Ich freue mich riesig über ein Wiedersehen mit Grace, Reed, Kiona und Nora aus dem ersten Teil. Hach, da quillt mein Herz über. Der Schreibstil ist genial wie gewohnt: lebendig, mitreißend, charmant, humorvoll, berührend und bildhaft. Überhaupt genieße ich wieder ein Setting, das mein Fernweh fantastisch stillt. Ich gehe auf Wal-Beobachtungs-Tour und spüre die Gischt auf der Haut, für die ein Buckelwal verantwortlich ist. In den Seiten liegt ein angenehmes Tempo und von Beginn an spüre ich die Tiefe, die mich bis zum Ende nicht mehr loslässt. Beim Lesen erlebe ich berührende Momente, glückliche Augenblicke und bedrückende Abschnitte. Alles zusammen ergibt eine Lovestory, mit der ich meinen Alltag vergesse und komplett dem Buch gehöre. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Esther und Dominic in der Vergangenheit geschildert, was hervorragend passt.

Ich bin hautnah dabei, als sich das zarte Flämmchen der Liebe entzündet und von Seite zu Seite stärker brennt. Die beiden haben einige Hindernisse zu bewältigen, die manchmal leise und dann laut über sie hereinbrechen. Taylor gelingt das Balancespiel zwischen Spannung, Humor und der aufkeimenden Liebe grandios.

Mein Fazit:
In „Lausche den Klängen deiner Seele“, ist der Titel Programm. Die Autorin schafft es erneut, mir jede Menge Emotionen und Gänsehautmomente zu schenken. In den Seiten steckt viel Wohlfühlatmosphäre und ich wünsche mich so sehr nach Tofino, das es fast wehtut. Es ist eine berührende Geschichte, die sanft auf mich zurollt und mich liebevoll umspielt, wie die Wellen am Strand in der Nacht, wenn der Mond das Meer küsst und die Buckelwale eine Sprache sprechen, die nur unsere Herzen verstehen.

Von mir erhält dieses Buch 5 berauschende Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 23.05.2021
Böhm, Nicole

One Last Act / One-Last-Serie Bd.3


gut

Für mich der schwächste Band der Reihe.

Wenn Perfektionismus zur Gefahr wird!

Zur Handlung:
Ally kämpft mit dem Druck im neuen Semester auf der New York Music & Stage Academy, da tritt Ethan in ihr Leben. Der Sänger der berühmten Rockband Beyond Sanity. Beide stehen dicht am Abgrund, als sich ihre Herzen einander nähern. Werden sie sich Halt geben können oder stürzen sie gemeinsam in die Tiefe?

Zu den Figuren:
Ethan Cooper ist 24 Jahre alt und seit fast einem Jahr clean. Er kämpft noch immer gegen seine Dämonen, die jeden Tag ihre Klauen nach ihm ausstrecken. Ethan ist sein gesamtes Leben entglitten und nach dem Entzug stellt er fest, was auf der Strecke geblieben ist. Zum Glück ist er nicht alleine, sondern hat wunderbare Freunde an seiner Seite. Ich mag Ethan vom ersten Band an und seine Entwicklung wird hier absolut authentisch und greifbar geschildert.

Allyson Morgan ist 21 Jahre alt und möchte unbedingt Schauspielerin werden. Sie teilt sich mit Riley ein Apartment in New York. Ihr gesamter Wochenablauf ist durchgetaktet, den sie in Excel Tabellen stopft. Ally ist ein natürlicher, offener und geerdeter Mensch, der wahnsinnig ehrgeizig seine Ziele verfolgt. In Band eins habe ich sie sofort in mein Herz geschlossen, doch hier ist alles anders. Ihre Entwicklung stößt mich ab und überzeugt mich auf weiten Strecken nicht, dafür handelt sie zu widersprüchlich.

Zur Umsetzung:
Der geniale Schreibstil in “One Last Act” holt mich sofort ab und ich freue mich riesig über das Wiedersehen mit Julian, Riley, Jaz und Co. Ich hatte schon in den Vorgängern jede Menge Lesespaß mit den Figuren. Böhm schenkt mir wieder ein eindrucksvolles Setting und streckenweise tolle Dialoge. Ich genieße aufregenden Schauspielunterricht, bei dem ich hautnah dabei bin. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Ally und Ethan in der Vergangenheit geschildert, was ich total liebe. Ally hält mich ab dem ersten Kapitel auf Abstand, während Ethan sofort blank zieht. Das gefällt mir super und lässt mich alles von ihm mitfühlen. Er ist ein starker Charakter, der einen ebenso starken Gegenpart benötig, aber diesen hier nicht findet.

Was mich ernüchtert:
Ally ist für mich die größte Enttäuschung im Buch. Einmal bleibt sie viel zu blass in dieser Geschichte und ihre Entwicklung passt nicht zudem, was am Anfang von ihr gezeigt wird. Mich überzeugt ein Großteil ihrer Handlungen nicht. Obendrein ist sie auf einem ziemlichen Egotrip mit ihrem überbordenden Ehrgeiz, was mir mega auf die Nerven geht. Ally ist mir bald derart unsympathisch, dass ich echt Mühe habe, das Buch zu beenden. Einzig Ethan hält mich bei der Stange, denn er hat es verdient, dass ich seine Geschichte erfahre, auch wenn ich ihm eine andere gewünscht hätte. Am Ende überschlagen sich die Ereignisse in einem ungesunden Tempo. Wo vorher ausreichend Raum zur Entfaltung für die Handlung war, drängt sich nun alles wie Ölsardinen in den Zeilen platt. Nach den grandiosen ersten beiden Teilen ist dies für mich der schwächste Band der Reihe, der mich ehrlich enttäuscht.

Mein Fazit:
„One Last Act“ begeistert mich mit einem grandiosen Schreibstil, tollem Setting und Ethan, auf den ich so gespannt war. Leider ist da noch Ally in den Seiten und mit ihr ein Handlungsverlauf, der mich nicht glücklich macht. Dem Buch liegt ein wichtiges und ernstes Thema zugrunde, dessen Umsetzung überhaupt nicht meinen Geschmack trifft. Über weite Strecken habe ich Lesespaß und genieße das Zusammensein mit altbekannten Figuren, weshalb ich gerne 3 Sterne von 5 und eine Leseempfehlung ausspreche, weil sich jeder selbst ein Bild von „One Last Act“ machen soll.

Bewertung vom 21.05.2021
Bayer, Alma

Liebestöter / Kommissar Vitus Pangratz Bd.2


gut

Kurz zur Handlung:
Marina Pfister, Eigentümerin einer Coaching-Agentur, wird in ihren Geschäftsräumen in der Rosenheimer Altstadt mehr tot als lebendig aufgefunden. Rasch wird klar, das es nicht an Motiven und Verdächtigen mangelt, was die Ermittlungsarbeit für Kommissar Hopfinger nicht leichter macht.

Zu den Figuren:
Vitus Pangratz ist ein pensionierter Kommissar und singt gerne mal einen Elvis Song. Vor dem Tod seiner geliebten Frau hat er sogar Lieder selbst komponiert. Vitus ist ein vielschichtiger Charakter: Ruppig, direkt und wenn es darauf ankommt, erstaunlich feinfühlig. Bei ihm sitzt das Herz am rechten Fleck.

Seine Tochter Johanna Coleman (überwiegend Jo genannt) ist 39 Jahre alt und aus den USA zurück. Sie plant eine erneute Heirat ihres Ex-Mannes, der in Amerika lebt. Jo ist ein offener Charakter und für ihre Freunde da, was ich sehr an ihr schätze. Zusammen mit ihrem Vater begibt sie sich auf Detektivarbeit, was nicht risikolos bleibt.

Die Umsetzung:
Bayer schreibt flüssig, bildhaft und mit jeder Menge Humor. Der Spannungsbogen ist unterschwellig vorhanden, steigt aber erst gegen Ende ordentlich in die Höhe. Das Buch steckt voller Lokalkolorit, was mir prima gefällt. Die Geschichte wird aus verschiedenen Sichten in der 3. Person geschildert und teilt sich dabei in sehr kurze Kapitel auf. Dabei tauche ich auch in die Sichtweise des Täters ein, was ich total spannend finde. Leider gibt es einige Längen im Buch. Da hätte eine Straffung gutgetan.

Die Dialoge enthalten ordentlich bayerische Mundart mit passender Übersetzung, die ich nicht brauche, mich aber auch nicht stört. Tonaufnahmen von Marina Pfister, die sich der Täter immer wieder anhört, zeichnen kein schmeichelhaftes Bild von ihr und legen eine große Motivauswahl nahe.

Mein Fazit:
„Liebestöter“ ist ein Rosenheim-Krimi mit ordentlich bayerischem Charme und Humor. Ihm liegen eine angenehme Erzählstimme und unterhaltsame Charaktere zugrunde. Mir fehlt jedoch das Tempo in der Geschichte und ich hätte mir im Verlauf der Handlung mehr Spannungsspitzen gewünscht. Zusätzlich erschweren einige Längen das Lesen. Trotzdem ist der Krimi für alle Bayern-Fans empfehlenswert, denn im Buch schlägt das bayerische Herz in jeder Seite.

Von mir erhält „Liebestöter“ 3 bajuwarische Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.05.2021
Chapel, Julie

Truly yours / Heartbeat Bd.3


ausgezeichnet

Mich zu verlieben ist meine absolute Lieblingsbeschäftigung.

Kurz zum Inhalt:
Harley trifft am Bahnhof auf einen Unbekannten, der ihr von nun an im Kopf herumschwirrt. Tage später wird er ihrer Klasse als neuer Mitschüler vorgestellt und wirbelt ab jetzt ihr Leben kräftig durcheinander.

Zu den Figuren:
Harley Walker ist 17 Jahre alt und die Sportfotografin der Schülerzeitung an ihrer Highschool in Pittsburgh. Sie ist kein Modepüppchen und beim Lesen empfinde ich sie als sehr reif, was total angenehm ist. Hier gibt es keine Quietschkonzerte, die mein zartbesaitet Gehör drangsalieren oder sinnlose Monologe über die neuesten Modetrends. Noch mal megaangenehm. Ich mag sie vom Fleck weg.

Sam ist 18 Jahre alt, heißt Samuel Collins, spielt leidenschaftlich gerne Eishockey und ist arrogant, unnahbar und verbirgt einen Schmerz vor der Welt. Bei ihm fehlen mir einige Zeit lang Informationen, die Chapel nur langsam einfließen lässt. Das hält die Neugier logischerweise hoch und je mehr ich über ihn in Erfahrung bringe, umso lieber mag ich ihn.

Es schwirren einige Nebenfiguren in den Seiten herum, die alle einen guten Job machen. Die Antagonistin ist garstig und kaltherzig, aber das liest sich nicht übertrieben. Derlei oberflächliche Geschöpfe bevölkern reichlich unseren Planeten.

Was mich glücklich macht:
Dies ist mein zweites Buch von Julie Chapel und ihr lebendiger Schreibstil zieht mich blitzschnell in die Story hinein. Ich habe keinerlei Probleme, mich mit Harley zu identifizieren. Da die Geschichte aus Harley in der Ich-Perspektive im Präsens geschildert wird, bleibt mir nichts von ihr verborgen. Sam hingegen steht länger im Schatten, doch mein Interesse an ihm ist vom ersten Augenblick an geweckt. Ich möchte so gerne wissen, weshalb er widersprüchlich reagiert und welchen Schmerz Harley in seinen Augen sehen kann.

Die wenigen intimen Augenblicke sind kribbelnd und romantisch geschrieben. Sie geben nur das Nötigste preis und der Rest bleibt meiner Fantasie überlassen, was hier bestens passt. Ich lache mit den Figuren, gehe emotional total mit und bin in den Lesestunden selbst wieder siebzehn. Die Leseempfehlung des Verlags von 15 Jahren würde ich auf 14 ansetzen.

Mein Fazit:
„Heartbeat – Truly Yours“ ist eine feinfühlige und süße Young Adult Romance, die mich abholt. Es ist so schön, sich mit den Figuren zu verlieben, dabei ihr Prickeln im Bauch zu spüren und so dem Alltag zu entfliehen. Ich hätte ewig weiterlesen können. Mir gefällt total, dass der entscheidende Konflikt nicht überzogen dargestellt wird und Harley wie auch Sam geerdete Persönlichkeiten sind. Von dem Moment an, indem sie ihre Herzen öffnen, gehöre ich ihnen. In den Buchseiten liegt Magie, die mich verzaubert und glücklich macht.

Was ich noch hervorheben möchte, ist die tolle Verarbeitung des Taschenbuchs. In letzter Zeit habe ich viele in Händen gehalten und die Buchdeckel ähneln immer mehr weichem Papier. Sobald ich sie zweimal aufgeschlagen habe, wellen sie sich und knittern beim kleinsten festen Griff, was ich schade finde. Das ist hier total anders. Hochwertig und mit angenehmer Haptik liegt das Buch in meinen Händen. Dafür gibt es einen dicken Daumen nach oben.

Von mir erhält „Heartbeat – Truly Yours“ 5 verliebte Sterne von 5 und eine absolute und unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.05.2021
Moran, Kelly

Kissing in the Rain


ausgezeichnet

4,5 Sterne

Wichtig ist, dich so zu sehen, wie du wirklich bist.

Dies ist mein erstes Buch von Kelly Moran und ich habe Feuer gefangen.

Es gibt Tage im Leben, die fallen besser aus. So auch der Tag der Cam eiskalt erwischt und ihre Schwester auf eine verrückte Idee bringt. Und so findet sich Cam mit Troy, dem Freund ihres Bruders in den Bergen Colorados wieder und spielt mit ihm ihrer Familie eine Beziehung vor, die es nicht gibt.

Die Umsetzung:
Moran bietet mir vielfältige Charaktere, von denen es mir Cam am schwersten macht, wohingegen Troy der Sonnenschein im Buch ist. Gleich neben Cams Nichte Emily, in die ich mich total verliebe. Troy und Cam kämpfen mit Zweifeln, zwar mit unterschiedlichen, aber diese sind bei beiden dämonisch und erdrücken ihr Selbstwertgefühl. Zudem ist Cams Familie streckenweise unsensibel und gemein und ich hätte sie gerne geschüttelt. Doch zum Glück gibt es Troy. Ein Mann, der ein imaginäres Supermankostüm trägt. Zumindest verhält er sich so. Er bringt sie dazu über ihre Schatten zuspringen und kitzelt Seiten aus ihr heraus, die sie selbst noch nie gesehen hat. Bisweilen frage ich mich, wer hier wen rettet.

Liebevoll ausgearbeitet:
An manchen Stellen befürchte ich, dass die Balance zwischen den Figuren kippt, aber Moran bekommt rechtzeitig die Kurve. Die beiden sind toll miteinander, egal ob sie gemeinsam lachen, sich streiten oder lieben, bei allem flirrt die Luft um mich herum. Und dann ist da die Szene am Ende des Buchs. Sie erinnert mich an eine meiner Lieblingsszenen aus „Während du schliefst“ und ich zerfließe wie ein Eiswürfel vor einem brennenden Kamin. Jedes neue Kapitel startet mit einer Weisheit von Camryn, die mir oft ein Schmunzeln auf die Lippen zaubert. Am Ende erwarten mich einige Rezept.

Was für mich gewöhnungsbedürftig ist:
Zu Beginn liest es sich etwas sperrig, denn für mich stecken zu viele Vergleiche in den Zeilen, die den Lesefluss stoppen. Morans Gedanken sind ausufernd, aber es dauert nicht lange und ich komme rasch in die Geschichte hinein und muss bald lachen. Immer wieder und das liebe ich sehr.

Mein Fazit:
„Kissing in the Rain“ unterhält mich durchgehend gut, lässt mich Lachen und komplett den Alltag vergessen. Obwohl ich einige Seiten brauche, um mich an Morans Schreibstil zu gewöhnen, verliebe ich mich in ihre Story und sie lässt mich mit einem glücklichen Lächeln und warmen Gefühl im Bauch zurück. So müssen Liebesromane sein: Ihre Leser in die Seiten locken, sie mit sich ziehen, ein Kribbelfeuerwerk in ihrem Bauch entzünden und mit Emotionen überfluten.

Von mir erhält das Buch 4,5 romantische Sterne von 5 und eine unbedingte und absolute Leseempfehlung.Wo ich keine halben Sterne vergeben kann, runde ich auf.

Bewertung vom 18.05.2021
Herzog, Katharina

Wie Träume im Sommerwind


sehr gut

Wie Träume im Sommerwind
Von Katharina Herzog, 352 Seiten, erschienen am 18.05.2021, ROWOHLT Taschenbuch

Du hast Lust auf eine angenehme Meeresbrise, den Duft längst vergessener Rosensorten und bist neugierig auf tief vergrabene Familiengeheimnisse? Dann schnapp dir rasch dein Köfferchen und begleite Emilia. Sie ist gerade auf dem Weg von Paris nach Usedom zum Rosenhof ihrer Familie und was sie ab jetzt erlebt, solltest du dir nicht entgehen lassen.

Was mich total abholt:
Der Schreibstil ist grandios: flüssig, leicht zu lesen, bildhaft stark und geprägt von einem Gespür für Ästhetik. Es ist ein bezauberndes Setting, das mir Herzog zu Füßen legt. Alle Sinne werden angesprochen und die Düfte in meinem Kopf nehmen Gestalt an. Ich habe keinen herausragenden Geruchssinn, aber eine Vorliebe für individuelle Duftkreationen, weshalb ich mich freue, dass eine große Leidenschaft von mir in der Geschichte thematisiert wird. Vielen Dank dafür.

Es wirbeln einige Figuren durchs Buch:
Emilia Jung und Clara sind Schwestern, die total unterschiedlich sind und dadurch absolut authentisch rüberkommen. Beide haben ihre Stärken und Schwächen, wobei mir Emilia nahekommt, aber Clara nicht. Die Distanz zu ihr kann ich bis zum Schluss nicht überwinden. Claras Kinder, Felix (9) und Lizzy (13), sind erfrischend und ich schließe sie sofort in mein Herz, auch wenn mich Lizzy einige Nerven kostet. Und dann ist da noch Josh (35), Polizist und bester Freund von Clara. Er bleibt mir im Buch zu blass, was total schade ist, da er einen megainteressanten Charakter darstellt.

Es wuseln einige Nebenfiguren durch die Seiten und so ziehen sich die Fäden bis nach Kent, was ich total genieße. Mit Großbritannien und Usedom schenkt mir Herzog Urlaubsfeeling pur. In der Innenrückseite des Buchdeckels findet ihr ein kleines, aber feines Figurenregister, was ich megaliebe und viel zu selten entdecken darf.

Die Spannungsmomente:
Herzog hat die Wege zur Lüftung einiger Geheimnisse prima ausgearbeitet und bietet mir immer wieder spannungsvolle Lesespitzen. Ich liebe es, wenn ich meine Nase tief in die Vergangenheit anderer stecken darf und nicht schlagartig die Lösung auf einem Silbertablett serviert bekomme, sondern mein Kopf zum Mitknobeln angeregt wird. Das ist hier definitiv der Fall.

Was nicht meinen Lesegeschmack trifft:
Der Prolog am Anfang gefällt mir gut, aber die weiteren Rückblenden sind für mich unnötig, da sie wechselnd die Perspektiven zwischen Clara und Emilia bedienen, was mich verwirrt. Ich benötige immer einen Moment, bis ich bemerke, bei wem ich gerade bin und lese nochmal zurück. Äußerst ungern habe ich auf die Sichtweise von Josh verzichtet. Dadurch ist mir zu viel von ihm entgangen.

Für mich ist die Liebesgeschichte ins Hintertreffen geraten. Der Fokus ruht nicht auf Emilia und Josh. Da hätte ich lieber komplett auf die Rückblenden verzichtet, und mehr von Josh und Emilia gelesen; Zeit mit ihnen verbracht, die Erinnerungen an früher gemeinsam mit ihnen im Jetzt erlebt und den Zauber der Liebe zwischen ihnen gespürt. Davon erreichen mich einige Funken, die mich mit Wucht treffen, aber leider zu wenige. Hier hat Herzog definitiv Potential verschenkt.

Mein Fazit:
„Wie Träume im Sommerwind“ ist ein lockerleichtes und mitreißendes Buch, das sich in einem Rutsch liest. Es hat seine ruhigen Augenblicke und Momente des Sturms, der über die Figuren hereinbricht. Herzog schenkt ihren Lesern ein grandioses Setting, in das ich mühelos eintauche. Mit diesem Buch begebe ich mich auf eine großartige Reise, die ich so rasch nicht vergessen werde. Bis auf wenige Punkte hat mir die Geschichte viel Lesespaß beschert.

Von mir erhält „Wie Träume im Sommerwind“ 4 abwechslungsreiche Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.