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Book-addicted
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Bewertungen

Insgesamt 687 Bewertungen
Bewertung vom 25.07.2018
Macmillan, Gilly

Bad Friends - Was habt ihr getan?


sehr gut

-> Story + Charaktere:
Noah und Abdi sind zwei völlig unterschiedliche Jungs, die sich dennoch anfreunden. Noah - ein krebskranker Junge aus gutem Haus - und Abdi, ein somalischer Flüchtlingsjunge. Abdi behandelt Noah endlich so, wie er es sich wünscht - nämlich komplett normal und nicht, wie einen krebskranken Jungen im Endstadium. Eines Nachts endet das Treffen der beiden damit, dass Noah bewusstlos im Kanal gefunden wird und Abdi nicht vernehmungsfähig ist, da er traumatisiert ist und kein Wort sagt. Was hat er mit der ganzen Sache zu tun? Jim Clemo nimmt sich der ganzen Sache an und versucht mit allen Mitteln herauszufinden, was in dieser Nacht geschah...

Gilly MacMillan liefert uns mit "Bad Friends" einen gesellschaftskritischen Roman, der die aktuelle Flüchtlingsthematik nicht nur aufgreift, sondern den Leser zwingt, sich damit auseinanderzusetzen. Wie werden Flüchtlinge behandelt, stigmatisiert und verurteilt, ohne dass es tatsächliche Beweise für ihre Schuld gibt? Wie fühlen sie sich nach der Flucht aus dem Heimatland und was zwingt sie überhaupt dazu, zu flüchten? Mit welchen Problemen müssen sie sich im neuen Land auseinandersetzen? Doch nicht nur das: auch die Krebserkrankung von Noah setzt dem Leser zu und sorgt dafür, dass wir uns mit Krankheit, Leben und Tod auseinandersetzen müssen - ob wir wollen, oder nicht. Das macht "Bad Friends" zu einer eher schweren Kost, die erst einmal verdaut werden will. Krankheit, Flucht, Anfeindungen und eine Freundschaft, die so manche Hürde überwinden muss, denn Toleranz/Akzeptanz ist für viele leider ein Fremdwort. Was geschah in dieser Nacht? Diese Frage fesselt und hält den Leser bei der Stange, auch wenn das Lesen durch die fehlende Kapiteleinteilung und die fehlende Kennzeichnung des aktuellen Erzählers erschwert wird und man sich ständig neu orientieren muss.

Auch wenn ich mir stellenweise ein wenig schwer tat und mich diese ständige Orientierungslosigkeit störte, gefiel mir "Bad Friends" gerade wegen der emotional aufwiegelnden Thematik gut und die Autorin schafft den Balanceakt zwischen einem forderndem Protagonisten und einem der bereit ist alles zu geben, um endlich akzeptiert zu werden.

-> Schreibstil: Der Schreibstil ist gut verständlich und lässt sich locker leicht lesen. Wir begleiten in wechselnden Perspektiven Abdis Schwester Sofia, Noah und den Detectiv Jim Clemo, was für einen guten Einblick in die verschiedenen Personen sorgt.

Was mich massiv gestört hat war die Tatsache, dass zwischen den Perspektivenwechseln keine Überschriften standen, die erklärten, wer gerade aus seiner Perspektive erzählt.

-> Gesamt: Insgesamt gefiel mir "Bad Friends" gut, auch wenn ich mir eine Kapiteleinteilung ebenso gewünscht hätte, wie der Hinweis zu Beginn eines Perspektivenwechsels, um wen als Erzähler es sich aktuell handelt.

Wertung: 4 von 5 Sterne!

Bewertung vom 23.07.2018
Weßner, Silke

Lasse Bär will ans Meer


ausgezeichnet

"Lasse Bär will ans Meer" und wir begleiten ihn anhand einer Spur aus Pünktchen, die wir mit dem Finger entlangfahren können. Lasse und sein kleiner Freund der Vogel beschließen eines Tages, dass es nicht schöneres gibt, als eine Bootsfahrt auf dem Meer und ein Sonnenbad am Strand und machen sich auf dem Weg ans Meer. Doch wie kommt man eigentlich dorthin?

Auf ihrer Reise durchwandern die beiden den dichten Wald, schnorcheln durch einen tiefen See, fahren mit der Seilbahn, rasen mit dem Schlitten die Berge hinunter, fahren mit der Dampflok und schrecken auch nicht davor zurück, einen tiefen Tunnel unter der Erde zu durchqueren, um endlich ans Meer zu gelangen! Auch das Flugzeug dient als Fortbewegungsmittel und eine große, bunte Stadt muss durchwandert werden, bis die zwei hinter einer Sanddüne schließlich ihr Ziel entdecken.

Die 24 Seiten des Buches bieten allerhand zu entdecken, von der Schnecke in den Tunneln, bis hin zum Fuchs in den Wäldern und alle Wege können mit dem Finger anhand der Pünktchen-Spur verfolgt werden - und das bereitet den Kleinsten riesige Freude. Über die Berge, hinunter ins Tal, um den Kirchturm, im Zickzack durch die große Stadt... das macht auf jeden Fall Spaß! Auch größere Geschwister finden sicherlich Freude daran, es den Kleinen zu erklären und ihnen die Geschichte von Lasse Bär zu erzählen. Die Geschichte selbst ist in knappen, gut verständlichen Sätzen erzählt und die Bilder untermauern das Erzählte.

-> Gesamt: Ein ganz tolles Kinderbuch, perfekt geeignet für Kinder ab einem Jahr. Die Spur zum nachfahren begeistert und die Geschichte macht Spaß zu erzählen.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 19.07.2018
Wickihalter, Gabi;Larsen, Christian;Miescher, Bea

Gesunde Füße für Ihr Kind


ausgezeichnet

Als Physiotherapeutin bin ich immer froh und dankbar für tolle Sachbücher, die Eltern, zusätzlich zur Therapie, ein paar tolle Tipps mit auf den Weg geben können. Nicht immer sind diese Bücher jedoch für den Laien geeignet, enthalten ab und an auch Tipps, bei denen sich mir die Fußnägel rollen oder sind überhaupt nicht alltagstauglich. Bei "Gesunde Füße für Ihr Kind" ist das anders.

Einleitend findet sich ein toller theoretischer Teil, der nicht nur Tipps zur Einlagenversorgung oder dem Schuhkauf gibt, sondern auch die menschliche Anatomie des Fußes kurz und knackig erklärt. Auch die Zusammenhänge zwischen Füßen, Beinachsen und Wirbelsäulenstellung wird verständlich erklärt. Selbst das etwas kompliziertere Prinzip der Spiraldynamik wird anschaulich und mit tollen Grafiken erklärt, sodass auch ein Themenfremder direkt nachvollziehen kann, was gemeint ist. Natürlich sollte man mit einem gewissen Maß an Interesse an die Thematik herangehen, da einem der theoretische Teil sonst schnell zu viel wird - immerhin nimmt er einen großen Teil des Buches ein! Ich für meinen Teil war aber ziemlich begeistert davon, denn auch, wenn das Thematische als Gesamtes recht viel wirkt, sorgen kurze Kapitel dafür, dass keine Langeweile aufkommt - langwierige Erklärungen finden hier keinen Platz.

Der praktische Teil, sowie Tipps für die Anwendung im Alltag gefallen mir sehr gut, denn auch ich versuche meine kleinen Patienten und deren Eltern, stets gründlich aufzuklären und ihnen ein paar gute Tipps für das alltägliche Leben mitzugeben. Auch wenn mein Repertoire nicht gerade klein ist, konnte ich ein paar zusätzliche Anregungen in diesem Werk finden und werde diese auf jeden Fall weitergeben - und das Buch in Zukunft an meine übungswütigen Eltern empfehlen.

Wertung: 5 von 5 Sterne

Bewertung vom 15.07.2018
Roth, Sandra

Lotta Wundertüte


ausgezeichnet

"Lotta Wundertüte" ist ein Buch, auf das ich sehr gespannt, aber auch ein wenig skeptisch zuging. Ich, die jeden Tag mit schwerbetroffenen Kindern und Erwachsenen arbeitet, lese auch in meiner Freizeit ein Buch zu dieser Thematik? Wie tief geht dieses Buch, wie sehr berührt es, wie sehr wird es mich belasten?

Schon die ersten Seiten flogen nur so dahin und wir tauchen ein, in das Leben der hochschwangeren Sandra Roth. Sandra ist im 9. Monat schwanger, als ihrer Gynäkologin etwas merkwürdiges im Ultraschall auffällt. Ruckzuck landet sie n der Klinik und schnell ist klar: ihre ungeborene Tochter leidet unter einer Vena Galeni Malformation: einer Fehlbildung der Hirngefäße, die dafür sorgt, dass das sauerstoffreiche, venöse, Blut nicht ins Gehirn fließt, sondern direkt in die Arterie. Das Gehirn wird also ausgespart und dementsprechend nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Vom einen Moment auf den anderen steht die 32-jährige vor einer Entscheidung: will sie ihr Kind jetzt noch abtreiben?

Sandra und ihr Mann Harry entscheiden sich für das Baby und für jede Menge Herausforderungen: viele Operationen, Epilepsie, Blaulicht, Diazepam und dem allerschlimmsten Feind eines jeden, der "anders" ist: die Gesellschaft.

Die Autorin beschreibt nicht nur das Leben mit einem behinderten Kind im Alltag, sondern auch die vielen verschiedenen Reaktionen der Gesellschaft, auf solch ein betroffenes Kind. Sie bringt Emotionen mit und als Leser saugt man diese nicht nur regelrecht auf, sondern fühlt mit und möchte so manchem merkwürdigen Spießgesellen eines auf die Mütze geben, für sein Verhalten. Für mich als (Physio)Therapeutin war dieses Buch sehr aufschlussreich und es ließ mich einmal ins Leben und die Gefühlswelt derer blicken, mit denen ich tagtäglich zu tun habe: den Angehörigen. Was geht in deren Köpfen vor, was erleben diese Menschen Tag für Tag? Mit welchen Problemen haben sie zu kämpfen und wie schaffen sie es, in den schlimmsten Situationen immer stark zu bleiben?

Zu Beginn des Buches fragte ich mich, wie es sich auf mich auswirken würde, ob es mich belasten würde, oder ob ich damit gut zurechtkommen und es weitestgehend "unfallfrei" lesen könnte. Ich muss ehrlich sagen, dass ich an so manch schlechtem Tag ein wenig mehr Probleme hatte, denn Sandras Gefühle gingen mir stellenweise sehr nah. Im großen und ganzen fiel es mir jedoch leicht, denn sie meistert jede noch so schwierige Situation - egal wie.

"Lotta Wundertüte" ist ein ganz zauberhaftes Buch über Stärke, den Kampf um Akzeptanz, Inklusion und einer Familie, die sich nichts mehr wünscht, als ihrer Lotta ein möglichst barrierefreies Leben zu ermöglichen.

Die Geschichte um Lotta entspricht der Realität, auch wenn die ein oder andere Person hinzugedichtet und etwas verändert wurde, um deren Identität zu schützen. Die Namen der Kinder wurden ebenfalls verändert.

-> Schreibstil: Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen und die Emotionen sind absolut spürbar.

-> Gesamt: Ich liebe dieses Buch. Nicht nur, weil Sandra Roth einen ganz wunderbaren Schreibstil hat, der nicht nur Emotionen, sondern auch Fakten lebhaft wiedergeben kann, sondern weil die Geschichte berührt. Lottas Leben berührt und man will unbedingt wissen, was sie und ihre Familie erleben, wie es weitergeht und was für Hindernisse das Mädchen zu bewältigen hat. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung "Lotta Schultüte" und kann abschließend nur sagen: absolut lesenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.07.2018
Kasten, Mona

Save You / Maxton Hall Bd.2


sehr gut

-> Story + Charaktere:
Nachdem uns der fiese Cliffhanger am Ende von Band 1 schon dazu verführte, auch zum Nachfolger zu greifen, knüpft "Save you" unmittelbar daran an, es ist also unabdingbar, "Save me" vorher auch gelesen zu haben!

James und Ruby stehen vor den Trümmern ihrer Beziehung und James hat nach dem Tod seiner Mutter einen gewaltigen Absturz hinter sich. Nachdem Ruby davon erfährt, ist sie hin- und hergerissen, ob sie ihm verzeihen kann... und damit spannt uns Mona Kasten gehörig auf die Folter, denn es ist lange nicht klar, ob die beiden wieder zusammenfinden. Stellenweise hat mich Rubys Unsicherheit aber dann doch ziemlich genervt, denn ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich James' "Vergehen" zwar nicht befürworten, Rubys extreme Reaktion darauf aber auch nur bedingt nachvollziehen kann. 

Besonders gut gefiel mir, dass dieses Mal zwei Nebencharaktere in den Fokus rücken: Ember (Rubys Schwester) und Lydia (James' Schwester). Diese beiden fand ich von Anfang an schon sehr spannend und ich freue mich sehr, nun mehr von den beiden zu erfahren. Auch vom Beaufort Freundeskreis (Wren, Cy und die anderen) erfahren wir mehr, wodurch schnell klar wird, dass hier einige "Gefühlsverstrickungen" vorherrschen, die zwangsläufig noch zu Problemen führen werden. 

Auch wenn ich nicht wirklich sagen kann, dass mich das Buch phasenweise gelangweilt hat, so fand ich Rubys Reaktion auf James' Absturz einfach überzogen und hätte mir gewünscht, dass das Ganze etwas kürzer gehalten wird. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es im nächsten und letzten Band um Ruby und James weitergehen wird - denn auch hier war der Cliffhanger wieder ganz schön fies. 

-> Schreibstil: Der sehr angenehme Schreibstil von Mona Kasten macht das Lesen zu einem richtigen Genuss. Die wechselnden Sichtweisen schenken uns einen guten Einblick in die Gedanken- und Gefühlswelt der einzelnen Protagonisten - dieses Mal nicht nur Ruby und James, sondern auch Lydia und Ember. 

-> Gesamt: Auch wenn ich "Save you" ein klein wenig schwächer fand, als den Vorgänger, konnte ich mich dennoch gut in diesem Buch verlieren und fieberte richtig mit. Das Ende ließ mich ein wenig atemlos zurück und ich bin schon wirklich gespannt, wie es in "Save us" letztendlich weitergehen wird!

Wertung: 4 von 5 Sterne!

Bewertung vom 04.07.2018
Mittag, Martina

Hatha Yoga


ausgezeichnet

Martina Mittag bietet uns mit diesem Buch ein hervorragendes Nachschlagewerk für jeden Yoga-Interessierten. Neben zahlreichen Übungen, die nicht nur anhand einiger hilfreicher Fotografien verdeutlicht werden, wird auch die Bedeutung der Übung verdeutlicht und der Haltungsaufbau genauestens beschrieben. Auch Übungsvariationen, Aktive/Stabilisierende Muskulatur, gedehnte Muskulatur und vorbereitende Übungen werden beschrieben, was mir besonders gut gefällt, da man so genau weiß, was man trainiert.

Besonders faszinierend fand ich den theoretischen Teil zu Beginn des Buches, in dem nicht nur die Geschichte des Yoga genauer erläutert wird, sondern auch das Chakrensystem, sowie die Asana genau beschrieben werden. Gerade das Chakrensystem empfand ich als sehr aufschlussreich, auch wenn mich die Namen der verschiedenen "Hüllen" anfangs ein wenig verwirrte. Es werden nicht nur die einzelnen Hüllen im Detail erklärt, sondern auch die Energiebahnen (die Nadis), sowie die einzelnen Chakren und deren genaue Bedeutung sowohl die der Symbolik, als auch der für den Körper.

Neben der allgemeinen Wirkung, wird auch auf Qualität, Struktur und Wirkung eingegangen, ebenso auf die Kontraindikationen und das Verletzungsrisiko. Besonders die letzten beiden Punkte finde ich sehr wichtig, da gerade im Hausgebrauch doch einige Fehler gemacht werden können bzw. Kontraindikationen nicht beachtet werden könnten, die jedoch ein absolutes Ausschlusskriterium bieten. Gerade der Teil zu Atmung und (Tiefen-) Entspannung gefiel mir gut, da beides ebenso zum Yoga gehört, wie die einzelnen Asana. Oft ist uns nicht bewusst, dass wir atmen und eine unbewusste Atmung wird flacher - was sich natürlich allein schon kontraproduktiv auf die Sauerstoffversorgung des Körpers auswirkt. Tieferes Atmen bewirkt aber auch Ruhe und Entspannung und kann durch die Konzentration auf ebensolche bewusst beeinflusst werden. Die einzelnen Schritte zum bewussten Atmen werden toll und gut verständlich beschrieben und lassen sich nach und nach super umsetzen.

Für Interessierte werden Exemplarische Themenstunden eines Yoga-Kurses vorgestellt, die ich interessant fand - allerdings kommt es für mich eigentlich eher weniger in Frage, eine Yogastunde zu halten. Dennoch sind diese gut aufgebaut und didaktisch sehr wertvoll - auch für den Aufbau einer ganz privaten Yogastunde für einen selbst!

Insgesamt gefiel mir das Buch "Hatha Yoga" nicht nur wegen der sehr anschaulichen und gut verständlichen Übungen, sondern auch wegen der gut lesbaren und verständlichen - aber dennoch kurz gehaltenen Erklärungen. Gerade der Grundgedanke des Yoga begeistert mich und bringt mich dazu, mir das ganze nicht nur näher anschauen zu wollen, sondern evtl. auch mal einen Kurs zu besuchen. Der Theorieteil bietet eine Menge Informationen rund um Yoga und erklärt vieles, was man als Yoga-Interessierter schon immer wissen wollte.

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 24.06.2018
Smith, Jennifer E.

Dreizehn ist mein Glücksbringer


sehr gut

-> Story + Charaktere: 
Was würdest Du tun, wenn Du plötzlich Millionen von Dollar im Lotto gewinnen würdest? Teddy sieht sich plötzlich in der Position, so viel Geld gewonnen zu haben, denn seine beste Freundin Alice schenkte ihm zum Geburtstag einen Lottoschein - und der gewann! Um Millionen Dollar reicher ist er erst einmal außer Rand und Band und Alice erkennt ihren besten Freund nicht wieder...

Die Geschichte von Alice, Leo und Teddy gefiel mir ausnehmend gut, auch wenn mir die Story selbst stellenweise ein wenig zu sehr vor sich hin plätscherte und ich mir etwas mehr und ein schnelleres vorankommen gewünscht hätte. Der Charakter der Alice gefiel mir sehr gut und sie war mir von Anfang an mehr als sympathisch. Ein junges Mädchen, dem das Leben bisher nur übel mitgespielt hat, denn innerhalb von 13 Monaten verlor sie beide Elternteile. Trotzdem verliert sie nie den Mut und genießt ihr Leben bei Tante, Onkel, Cousin Leo und bestem Freund Teddy, für den sie heimliche Gefühle hegt. Teddy hingegen war mir weniger sympathisch und ehrlich gesagt konnte ich, zumindest am Anfang, die Gefühle von Alice nur wenig nachvollziehen... arrogant, egoistisch und viel zu selbstverliebt wirkt er bis kurz vor Ende und auch dann konnte ich seine Denkweise nur Ansatzweise nachvollziehen. Viel sympathischer war mir Alice' Cousin Leo, der ihr mehr als einmal den Kopf zurechtrückt.

Neben der Handlung rund um den Lottogewinn geht es aber in "Dreizehn ist meine Glückszahl" um viel mehr, als um reines verscherbeln einer Menge Geld. Es wird tiefgründig und die Themen Verlust, Verarbeitung, aber auch Hoffnung, Liebe und Freundschaft dominieren die Geschichte. Dabei gerät man als Leser oft ins Grübeln und kann der Autorin in vielen Punkten nur zustimmen... schade fand ich allerdings, dass der Charakter des Sawyer irgendwann gar nicht mehr auftritt - ihn mochte ich sehr.

Auch wenn das Ende letztendlich zufriedenstellend war, so wurde fand ich so manchen Sinneswandel nicht ganz so glaubwürdig, war alles in allem aber sehr dankbar über die tollen Lesestunden.

-> Schreibstil: 
Ein gut lesbarer Stil mit einer eingängigen und flüssigen Schreibweise machten das Lesen einfach und zu einem wahren Genuss.

-> Gesamt: 
Auch wenn ich nicht mit allen Charakteren so glücklich war, so gefiel mir die Story doch ziemlich gut - auch wenn sie stellenweise etwas schleichend voranging. Die Nebenstränge der Handlung gefielen mir fast besser als die Hauptstory und am Ende fragt man sich - wie die Protagonistin - ob manches nicht auch ohne Lottogewinn so oder so ähnlich verlaufen wäre.

Bewertung vom 13.06.2018
Hülsmann, Petra

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen / Hamburg-Reihe Bd.5


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere:
Obwohl ich kein großer Freund von "Frauenliteratur" im eigentlichen Sinne bin, so war ich doch gespannt, was die viel gelobte Petra Hülsmann so zu Papier bringen würde - und ob sie es schaffen würde, mich damit zu begeistern. Und eines kann ich euch schon mal vorneweg verraten: sie hat mich nicht nur begeistert, sondern regelrecht vom Hocker gehauen.

Obwohl ich Protagonistin Annika zu Beginn ein wenig unsympathisch fand - denn sie war nicht nur Vorurteilsbeladen und wenig Kompromissbereit, sondern benutzte die Kollegen an der neuen Schule direkt für ihre Zwecke. Auch wenn ich ihre Situation ansatzweise nachvollziehen kann - herausgerissen vom ursprünglichen Arbeitsort, neue Kollegen, schwierige Schüler -, so rechtfertigt dies doch nicht ihr Verhalten. Die Schüler der ALS (Astrid-Lindgren-Schule) wuchsen mir hingegen ganz besonders schnell ans Herz, allen voran natürlich Heaven-Tanita und Meikel. Auch wenn sie sich zu Beginn als Herausforderung zeigten, so war schnell klar, dass hinter der Fassade einiges mehr steckt - und genau das weckte meine Neugier. Insgesamt gefielen mir die vielen verschiedenen Charaktere nicht nur außerordentlich gut, weil jeder in sein Bild passte, sondern auch, weil sie tiefgreifend und gut durchdacht dargestellt wurden.

Die Story an sich durchlebt man als Leser mit allen möglichen Höhen und Tiefen: man könnte weinen und schreien, lachen, glücklich sein, frustriert und zutiefst genervt - und genau das überzeugte mich. Petra Hülsmann liefert einen wundervollen, mitreißenden Roman mit einem tollen Plott und lebensechten, einprägsamen Figuren. In jedem Satz spürt man die Hingabe fürs Schreiben und die Liebe zu ihren Figuren - Petra Hülsmanns neuer Roman macht Spaß!

-> Schreibstil:
Wunderbar leicht und gut verständlich, mitreißend und sehr bildhaft. Ein wahrer Genuss!

-> Gesamt:
Wer seine Vorurteile über Frauenliteratur kurz wegstecken kann und sich an dieses Buch heranwagt, der erhält einen wahren Schatz, der noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Ein Roman über Liebe, Freundschaft, Träume und Hoffnungen, der auf wundervolle Art vermittelt: wo eine Tür zugeht, geht woanders eine auf. Hinreißend!

Wertung: 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 09.06.2018
Bernard, C. E.

Palace of Silk - Die Verräterin / Palace-Saga Bd.2


ausgezeichnet

-> Story + Charaktere: 
Nach dem spannenden Ende von Band 1 war ich sehr gespannt, wie es in "Palace of Silk" mit Rea, Robin, Blanc und den anderen weitergehen würde - und ich wurde nicht enttäuscht. Als Rea erstmals in Paris ankommt ist sie fasziniert, denn hier ist alles ganz anders, als in England: keiner trägt Handschuhe, Kummerbund oder einen Marienkragen und die Magdalenen können sich ganz unbekümmert bewegen. Dass ihr Bruder Liam ebenfalls in Paris wohnt, macht die Sache umso schöner - jetzt müsste sie nur noch die Vergangenheit hinter sich lassen können. Doch das ist gar nicht so einfach, denn die Vergangenheit folgt ihr nach Paris: Prinz Robin kommt an den königlichen Hof, denn er will um die Hand der Schwester des Königs anhalten.. und das ist ausgerechnet Ninon. Die ist davon allerdings wenig begeistert, ebensowenig wie Rea. Wie es meistens so ist, kommt es anders, als man denkt und so ergibt es sich, dass Rea wieder als Bodygard eines Königskindes endet: nämlich als Ninons Bodyguard. 

Irgendwie kommt uns das doch alles ein wenig bekannt vor, oder? Genau, in Band 1 war das irgendwie ähnlich... wirklich originell fand ich zumindest diesen Strang der Geschichte nicht, auch wenn ich das Leben in Paris, mit dem Comte, René und Liam sehr spannend fand. In den folgenden knapp 300 Seiten entwickelt sich die Geschichte jedoch wieder zu etwas wundervollem, etwas eigenständigem und Bernard wird ihrem Ruf (den sie sich durch Band 1 aufbaute) definitiv wieder gerecht. 

Die Entwicklungen der einzelnen Charaktere gefielen mir unglaublich gut und ich konnte mich wieder ganz schnell in die Geschichte einfügen. Besonders die Rolle der Madame Hiver - die mir am Anfang sehr suspekt war - gefiel mir irgendwie ganz besonders gut, auch wenn ich sie selbst eher unsympathisch fand. 

Die Emotionen, die die Autorin mit dieser Geschichte vermitteln will, kommen definitiv an. Man durchlebt die reinste Achterbahnfahrt mit allen Höhen und Tiefen - und man will definitiv mehr davon. Ich bin sehr gespannt auf den dritten Teil und freue mich schon sehr darauf! 

-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist angenehm, gut lesbar und sehr flüssig. Der bildhafte Stil macht das Lesen zu einem wahren Vergnügen und sorgt dafür, dass man das reinste Kopfkino hat. 

-> Gesamt: 
Eine ganz tolle Fortsetzung, die definitiv jedem Spaß machen wird, dem auch "Palace of Glass" schon gut gefallen hat !

Wertung: 5 von 5 Sterne! 

Bewertung vom 04.06.2018
Weiß, Hans-Rudolf

Ich habe Skoliose


ausgezeichnet

-> Gesamt: 
Die Einleitung dieses Werkes empfand ich als ganze besonders wertvoll, denn uns als Therapeuten ist oft nicht ganz klar, welche psychischen Folgen eine Erkrankung wie Skoliose haben kann. Uns begegnen solche Dinge Tag für Tag und manchmal verliert man dabei den Fokus auf ebendiese Dinge. Die Einleitung von "Ich habe Skoliose" ruft uns dies wieder ins Gedächtnis - denn es ist ein ganz wichtiger Bestandteil der Therapie. Aus diesem Grund finde ich auch die Patientengeschichten, die in diesem Buch abgedruckt sind, für besonders wertvoll. Sie schildern nicht nur die Probleme der Patienten in allen Farben, sondern beschreiben deren emotionale Situation nur allzu genau - und das berührt nicht nur, sondern zeigt auf, wie oft das Korsett zum Folterinstrument wird, wenn es nicht richtig angepasst wird. 

Auch die Erklärungen zum Thema Skoliose (- was ist das überhaupt?) sind nicht nur gut verständlich, sondern auch in einer Kurzfassung gehalten - was mir sehr gut gefallen hat. Spannend und gut erklärt fand ich die verschiedenen Messverfahren, mit denen die Skoliose und ihre Krümmung im Blick gehalten wird. 

Und wie behandelt man die Skoliose nun? Das und vieles weiteres wird in "Ich habe Skoliose" bestens erklärt, auch wann Vojta und wann eher die dreidimensionale Behandlung nach Katharina Schroth sinnvoll ist. Auf die Korsettversorgung wird ebenfalls eingegangen, was ich persönlich als besonders wertvoll erachte - immerhin ist diese ein großer Bestandteil der Skoliose-Behandlung! Den Unterpunkt "Was jeder Patient über das Thema Korsett wissen sollte" finde ich außerdem nicht nur für den Patienten sehr wichtig, sondern auch für den Therapeuten - denn Fragen kommen bei solch einer Behandlung auf jeden Fall auf - und die sollte man als Therapeut beantworten können. 

Eines der Kapitel beschäftigt sich mit den Einschränkungen, mit denen ein Skoliosepatient im Laufe seines Lebens zu rechnen hat - denn auch damit sollte sich ein Therapeut auseinandersetzen. Im Laufe einer Behandlung tauchen oft Fragen auf, besonders bei der Arbeit mit Jugendlichen, die im Idealfall immer beantwortet werden können. Die Schilderungen im Buch helfen dabei und geben wertvolle Tipps, die der behandelnde Therapeut weitergeben kann. 

Super fand ich auch die Gebrauchsanweisung für Skoliosekorrekturorthesen vom Chêneau-Typ für Skoliosen im Wachstumsalter - sowas sollte man auf alle Fälle mal gesehen haben!

-> Fazit: Ein geniales Fachbuch mit vielen hilfreichen Tipps, gut verständlichen Texten und vielen vielen Bildern, die die Arbeit mit Skoliosepatienten erleichtern wird! Für Betroffene, die sich bereits gut in die Thematik eingelesen haben, kann dieses Buch eine gute Hilfe für die eigenständige Entscheidung der Therapieform sein. Für Therapeuten bietet dieses Werk eine gute Möglichkeit, sich erstmals oder auch verstärkt in die Thematik einzulesen. 

Wertung: 5 von 5 Sterne!