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Insgesamt 389 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2018
Ankowitsch, Christian

Die Kunst, einfache Lösungen zu finden


sehr gut

Ein Sachbuch, das Probleme aus einem anderen Blickwinkel betrachtet

Der in Berlin sesshafte Autor und Journalist Christian Ankowitsch versucht uns in seinem kleinem Buch „Die Kunst einfache Lösungen zu finden“ auf witzige und unterhaltsame Weise eben dieses zu vermitteln. Um diese Kunst der Problemlösung zu erlernen, muss man bereit sein einfach ein wenig umzudenken. Ob Probleme im Berufsleben, Beziehungsprobleme oder Stress mit den Kindern. Viele seiner ungewöhnlichen, aber auch recht einfachen Lösungen, werde an konkreten Beispielen vorgeführt, und können natürlich beliebig variiert werden….
Viele der Methoden erscheinen vielleicht absurd und skurril, doch der Effekt den man erzielen will, der ist eben bedingt durch diesen Überraschungsmoment, mit dem man sich anscheinend selbst überlistet.

Der Schreibstil ist flüssig und versucht den an manchen Stellen den manchmal auch komplizierteren Sachverhalt gut durchschaubar und teils auch auf amüsante Art zu erläutern. Eine große Anzahl von Fußnoten erklärt im Anhang manche Begriffe näher, was wirklich sehr hilfreich und auch interessant ist. Es scheint mir dann am Ende auch sehr beruhigend, das man für die meisten Problemlösungen nicht Mister Wolfe (?) zu buchen braucht! Mister Wolfe war übrigens der Problemlöser im Kinofilm „Pulp Fiction“….herzlichen Dank eben auch für diese Fußnote;)

Insgesamt ein prima Buch, das Hilfe verspricht und Mut macht! Man lernt einige Methoden Probleme zu hinterfragen und etliche Vorschläge von Lösungsmöglichkeiten, die sich vielversprechend anhören. Sehr gut gefällt mir auch die Übersicht der einzelnen Kapitel und deren nähere Erläuterung im Vorfeld. Das macht das Nachschlagen mit Sicherheit einfacher, falls einmal konkreter Bedarf besteht.
Auch der lockere Umgang mit der Problemlösung gefällt mir. Ein gelungenes Werk, das für ein Sachbuch nicht zu trocken angelegt ist und deswegen eben auch gut zu Verdauen;)

„Einfach etwas anders machen!", diesen Leitsatz könnte man sich als Erinnerung im Hinterkopf bereithalten, sobald ein Problem um die Ecke kommt;)

Bewertung vom 16.07.2018
Kruse, Tatjana

Meerjungfrauen morden besser / Konny und Kriemhild Bd.2


ausgezeichnet

Die beiden schon etwas in die Jahre gekommenen K&K Zwillingsschwestern stolpern zusammen in ihr zweites Abenteuer. Drei üble verbrecherische Subjekte, zerstören die Pension von Kriemhild und Konny auf das Verheerendste! Die Diebesbande ist auf der Suche nach einem Schatz, von dem die Schwestern nicht die blasseste Ahnung haben. Doch notgedrungen und erpressungsbedingt machen sich „Schnüffel“schwestern auf die Suche!

Dieser spannende und amüsante Krimi von Tatjana Kruse ist schon der zweite Fall für die K&K Schwestern. Die beiden ach so unterschiedlichen Schwestern, ergänzen sich auf hervorragende Art und Weise Ihr Vorgehen, ihre Schlagfertigkeit und Eigenheiten sorgen dafür, das kein Auge trocken bleibt! Dazu kommen jede Menge andere skurrile Figuren, die quer verteilt im Krimi auftauchen und für jede Menge Amüsement sorgen! Die vielen Ereignisse und Wendungen der Story halten den Spannungsbogen straff und zum Zerreißen gespannt. Was die zwei Damen und ihr Nacktkater Amenhotep, in ihrem packenden vier Tages Road-Trip nach Hamburg so alles erleben, das geht wirklich auf keine Kuhhaut:))

Dazu kommt der quicklebendige, rasant-amüsante, spritzig überspitzte Schreibstil der Autorin, der das Lesen zu einer wahren Freude macht! Man erlebt ein skurriles Abenteuer der Extraklasse, inclusive neuester Wortschöpfungen und Lebensweisheiten, bei dem man das Buch kaum zur Seite legen kann und das Schmunzeln nicht aus dem Gesicht.



Ein toller Krimi, spannend, überraschend und wirklich zum Schreien komisch....hab mich einfach köstlich amüsiert

Bewertung vom 09.07.2018
Roth, Charlotte

Wenn wir wieder leben


ausgezeichnet

Ein tragisch schönes Buch!
Als die unbeschwerte Wanda, Anfang der 60er Jahre in Berlin ihr Studium beginnt, macht sie sich keine Gedanken über die Vergangenheit. Doch als sie sich in den fanatischen und aufgeklärten Mitstudenten Andras verliebt, beginnt sie sich zu fragen woher sie kommt und wer ihre Familie eigentlich war und ist. Die Frage lautet „Was habt ihr von 1933 bis 1945 getan?“

Ihre Mutter Matti und ihre Tante haben schon seither ein Geheimnis aus der Vergangenheit gemacht!? Wanda weiß nur sie wurde in Zoppot geboren, ein ehemals mondänes Seebad bei Danzig.

Wanda beginnt Fragen zu stellen, stößt aber bei Matti auf eine Mauer des Schweigens…….



Das tragisch schöne Buch „Wenn wir wieder Leben“ von Charlotte Roth beginnt mit einer bedeutsamen Frage, die für die Studentin Wanda existentiell zu sein scheint. Sie ahnt aber nicht welche erschütternden Auswirkung ihre Nachforschungen mit ihrer Familie anrichten wird.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. Während sich Anfang der 60er Jahre, die Tochter Wanda mit der Vergangenheit zu beschäftigen beginnt, erlebt der Leser auf der anderen Ebene die unbekümmerte Jugend eines jungen Mädchens namens Gundi Sonnenschein, die mit ihren Freunden von einer glänzenden Zukunft als Musikband träumt. Die vier Freunde begegnen sich im Sommerseebad Zoppot, ein bezaubernder Ort an der Ostsee, nahe der Ostseeperle Danzig.

Zu Beginn plätschert das Buch ein wenig dahin, bevor es dann Fahrt aufnimmt und immer rasantere Geheimnisse und Wendungen beschert. Der Spannungsbogen entwickelt sich zwar gemächlich, ist aber am Ende beinahe am Zerreißen gespannt! Man kann das Buch kaum mehr aus der Hand legen, bis man das Geheimnis entschlüsselt hat! Die Sprache ist poetisch geprägt, eindrucksvoll und angenehm zu lesen. Die deutsch-polnische Geschichte spielt im Buch eine Hauptrolle, in der auch das berühmt-tragische Schicksal des Kreuzfahrtschiffes „Wilhelm Gustloff“ zum Einsatz kommt.



Für mich eine unheimlich tragische aber auch schöne Geschichte über Träume und Realität. Erschreckend ist es zu sehen welche Auswirkungen der absehbare Krieg auf die Menschen hat und was er mit ihnen macht! Mit der deutsch-polnischen Vergangenheit und auch der Rolle Danzigs habe ich mich bisher noch nie näher beschäftigt, deshalb war der Roman für mich eine sehr interessante Angelegenheit.

Ein wundervolles Buch für historisch Interessierte, packend, faszinierend und dramatisch.

Bewertung vom 06.07.2018
Schröfl, Andreas

Hopfenkiller / Der Sanktus muss ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Eigentlich hat der Sanctus seiner Kathi ja versprochen, nicht mehr zu Ermitteln….! Nie wieder, ist er doch jetzt Vater seines kleinen Schorschis und natürlich auch der Martina, Vaterfreuden fast besser als jedes Weißbier sozusagen ;)
Doch so wie der Sanktjohanser nicht aufs Bier verzichten kann, so ist’s eben auch mit seiner Neugierde.
Nach einigen üblen Anschlägen auf das Münchner Bier kann sich der Sanctus noch seitens Ermittlungsanfragen aus der Brauerschaft erfolgreich erwehren.
Als dann das Morden losgeht, hat selbst der Kriminalkommissar Bichlmeier beim Sanctus angefragt ob er denn nichts Genaueres wüsste und da ist’s mit dem Never-Ever eben so eine Sache.
In der Craftbierszene, zu der sich neuerdings der Sanctus zugehörig zählt, rumort es ziemlich gewaltig. Auf der Münchner Bierbühne gibt es nämlich einen Neustart aus den Staaten. Garrett Vane, Schönling sondergleichen und Craftbier-Star made in USA, hat seinen Auftritt und möchte gar dem Reinheitsgebot an den Kragen…..
Mords was los in in der Stadt könnte man sagen!


„Hopfenkiller“, dieser Regionalkrimi von Autor Andres Schroff ist schon der 4. Fall in einer Kultserie um den sagenhaften „Sanctus“, Ex-Polizist, mittlerweile seriöser Familienvater, Brauer, Bierliebhaber und Ermittler nur noch erzwungener Maßen oder in gefragter Weise.
Der Schreibstil von Schröffl ist einfach „Krachert“, Böllerschüsse kein Ausdruck;) so muss man sich das Vorstellen….also einfach zum Niederknien!
Dialekt natürlich sowieso dabei, aber keine Angst….nicht nur bayrischer Dialekt ist angesagt, nein Dialekt hoch**, denn in München ist eben nicht nur das Bier, sondern die Welt zuhause!
Eh klar, Weltstadt, Multi Kulti, Zweifel ausgeschlossen;)
Wir begegnen wieder guten alten Bekannten aus den Vorgängerbänden, wie dem Preußen Drägler, dem Inder Bhupinder, der einbeinigen Lena, neuen und alten Brauergenossen und dem bestgehassten fränkischen Kommissarassistenten Demuth.
Focus diesmal: natürlich Hauptrolle Bier und die neue Craftbierszene.

Zum Bier selber brauen, kriegt man am Ende sogar ein Rezept geliefert, wobei mir dazu allerdings der 5 Hektoliter-Topf abgeht!
Wer allweil no nix verstanden hat, ein Bayern-Glossar ganz hinten für die ärgsten Wörta.



Die Sanctus-Serie hat für mich schon Kult-Status, besser geht nicht:))
Lesegenuss pur, dazu ein kühles Helles, wer mag ein Weiß- oder auch Craft-Bier, dann noch besser;) Lesen also absolut empfehlenswert, Spannung bis zur letzten Seite!

Am Besten mit Band 1, der „Brauerehre“ beginnen, sich über „Altherrenjagd“ zur „Schlachtsaison“ vorarbeiten und im Anschluss den neuen „Hopfenkiller“ genießen. Geht natürlich auch solo, aber chronologisch hat man vielleicht mehr Durchblick und lernt die Protagonisten besser kennen!
Laut Autor, ist ein neuer Teil schon in Arbeit…..also Vorfreude meinerseits, gar kein Ausdruck!

Bewertung vom 01.07.2018
Marcus, Martha Sophie

Das Mätressenspiel


ausgezeichnet

Hannover 1682-

Helena von Minningerode und ihre Familie sind von Unglück verfolgt, nachdem ihr Vater viel zu früh von ihnen ging, kommt nun auch ihre Zwillingsbruder nicht von seinem Feldzug zurück. Plötzlich ohne männliches Familienoberhaupt, fällt das Familienerbe an den Onkel väterlicherseits zurück. Helena, ihre Mutter und ihre zwei kleinen Schwestern bleibt nur das verschuldete Gut der Mutter. Als auch noch ihr Verlobter sich aus dem Staub macht, muss Helena notgedrungen zurück an den Hof von Hannover, um sich dort einen reichen Bräutigam zu angeln, der ihre Familie vor dem Bankrott rettet! Doch kaum dort angekommen wird Helena tief in die Intrigen des Hofes hineingezogen, denn der junge Herzog Georg Ludwig, will gerade sie zu seiner neuen Mätresse erwählen……


Die Autorin Martha Sophie Marcus zieht in ihrem neuen historischen Roman „Das Mätressenspiel“, die Leser in den Bann des 17. Jahrhunderts. Wir begleiten die Hauptprotagonistin Helena an den Hof zu Hannover und erleben die Zänkereien und Ränkespiele der gelangweilten adeligen Gesellschaft. Es ist eine Zeit der Intrigen um Macht, Einfluss und Stellung am Hof, der sich durchaus mit seinem französischen Pendant am Hofe Ludwig XIV vergleichen lassen kann. Die prachtvolle Gartenanlage von Hannover-Herrenhausen und seine Gärtner spielt in der Geschichte auch eine Hauptrolle. Lustwandeln im Garten, die Jagd und das Glücksspiel unterhielt die noble Gesellschaft, neben all den Spitzeleien und der intriganten Rangelei. Für die tapfere und sympathische Helena wird das Hofleben allerdings zum Spiel mit dem Feuer!
Geschickt ist die Geschichte der fiktiven Helena vor den historischen Hintergrund gepackt. Im Roman werden somit Fiktion mit den historischen Persönlichkeiten gekonnt vermischt und es entsteht ein Reigen voller aufregender Intrigenspiele. Eine Auflistung der Protagonisten gibt dabei Auskunft über alle Persönlichkeiten.
Für Liebhaber von Gartenkultur und Pflanzen ist der Roman ebenso gut geeignet wie für Geschichtsliebhaber.

Die Lektüre ist einfach grandios konstruiert und recherchiert, das hat mir ausnehmend gut gefallen und ich werde mir mit Sicherheit den Roman „Das blaue Medaillon“ der Autorin besorgen, denn auch ihr Schreibstil konnte mich komplett überzeugen. Von mir absolute Leseempfehlung, eine wirklich spannende Unterhaltung aus einer anderen Epoche, ganz großes Kino!

Bewertung vom 28.05.2018
Griffith, Mari

Das Geheimnis der Königin (eBook, ePUB)


gut

Die im Kloster aufgewachsene junge französische Königstochter Catherine de Valois muss im Jahr 1421 den englischen König Heinrich den V. heiraten. Trotz der Zwangsehe und der politischen Lage sind sich die beiden Vermählten sehr zugetan. Triumphierend führt Heinrich seine schöne junge Königin nach England, jedoch ist den Beiden leider nur ein kurzes Glück vergönnt, denn der Konflikt mit Frankreich ist noch nicht ausgestanden und Heinrich muss gegen die Heimat seiner Frau in den Krieg ziehen…..

In ihrem Roman „Das Geheimnis der Königin“ erzählt die Autorin das Leben der Catherine de Valois. Die mutige englische „Französin“ wird am Ende gemeinsam mit ihrem Geliebten Owen Tudor zur Mitbegründerin der Tudor-Linie des englischen Königshauses. Ihre bewegende Geschichte ist in einem angenehmen Schreibstil verfasst und liest sich recht schnell und unaufgeregt. Die spannende Epoche von Catherine, ist für meinen Geschmack leider ein wenig zu schnell abgehandelt.
Der Auftakt der Geschichte hat dabei eigentlich sehr vielversprechend begonnen, ist aber am Ende zu dünn und schnell abgehandelt worden, es fehlt vor allem an Gefühl und ein wenig mehr Details. Für meinen Geschmack ist der Roman etwas zu emotionslos, dabei hat diese Zeit und auch das wechselhafte und geheimnisumwitterte Leben der jungen Königin so viel Potential!
Das geht mit Sicherheit noch etwas aufregender;)

Dennoch ein sehr interessanter Stoff deshalb sind auf alle Fälle 3 Sternchen drin, denn die Zeit beim Lesen verflog geschwind.
Unterhaltsam aber eben ein wenig sparsam gewürzt.

Bewertung vom 18.05.2018
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Kluftinger / Kommissar Kluftinger Bd.10


ausgezeichnet

Schon eine makabere Sache, als an Allerheiligen Kommissar Kluftinger vor seinem eigenen Grab steht. Ein Kreuz mit seinem Namen, die Familie ist entsetzt, wogegen Kluftinger das Kreuz zunächst für einen üblen Scherz hält. Seine Kollegen und die Polizeipräsidentin dagegen, meinen es hätte sicher jemand mit dem Kommissar eine Rechnung offen…..und raten zu ermitteln.
Klufti ist die Sache doch mehr peinlich, aber nach einem Nachruf in der Tageszeitung kann er die Sache nicht mehr ignorieren!?



Ganz einfach „Kluftinger“ heißt der 10. Kultkrimi und Jubiläumsband des bekannten Autorenduos Klüpfel/Kobr.
Das Cover ziehrt ein Grabeskreuz mit eben diesem Namen, vor düsterverhangenem wolkigen Himmel. Das verheißt gar nichts Gutes, es wird doch nichts Schlimmes mit unserm frischgebackenen Opa und Kriminaler Kluftinger passieren!?
Nun das Buch verspricht auf alle Fälle viel Spannung auf satten 480 Seiten, wird doch der Kommissar dieses Mal von seiner Vergangenheit eingeholt. In diesem Band erfährt der Leser wirklich sehr, sehr viel über die Jugendzeit, den Karriereverlauf und das Familienleben des eigenwilligen Allgäuers. Versetzt mit reichlich Allgäuer Lokalkolorit und kurioser Situationskomik werden natürlich auch die Nerven von Kluftinger nicht geschont und er hat reichlich zu fluchen;)
Die geniale Schreibweise lassen die Seiten nur so dahinfliegen und man darf fleissig mitraten, wer denn nun unbedingt das Ende von Klufti heraufbeschwören will.
Ein wirklich gelungener Lokalkrimi, der mir sehr gut gefallen hat, es gab enorm viel zu Schmunzeln….

Bisher kannte ich den Allgäuer Kultkrimi leider nur aus dem Fernsehen. Die Serie ist ja auch genial verfilmt mit großartigen Schauspielern und beim Lesen hatte ich die bekannten Protagonisten regelrecht vor Augen. Die wirklich amüsante, spannende und gut nachvollziehbare Handlung hat mich prima unterhalten und ich werde mit Sicherheit ein paar Vorgänger Fälle vom Kluftinger nachholen um die Zeit zu überbrücken bis zum Nachfolgeband….denn Vorsicht das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger:))

Mein Fazit: Großartig!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.05.2018
Cleveland, Karen

Wahrheit gegen Wahrheit


sehr gut

Vivian Miller, die seit 10 Jahre glücklich verheiratete Mutter von vier kleinen Kindern arbeitet als Analystin bei der CIA in Washington DC. Ihr Mann Matt arbeitet von Zuhause und ist ihr eine große Stütze wenn es um die Kinder geht, er kümmert sich um das Haus und das alltägliche drumherum, während Vivian Karriere gemacht hat. In der Russlandabteilung versucht Viv russische Agenten und Schläfer aufzuspüren. Eines Tages entdeckt sie auf dem Rechner eines Verdächtigen einen Ordner mit der russischen Bezeichnung „Freunde“. Der Inhalt, fünf Passbilder, darunter eines von ihrem Ehemann……..

In dem Thriller „Wahrheit gegen Wahrheit“ der amerikanischen Autorin Karen Cleveland geht es um die perfekte Manipulation und Täuschung. Wem kann die Protagonistin noch vertrauen….eingeschüchtert kämpft sie um ihre Kinder, ihren Job und ihr Familienglück. Beim Lesen merkt man, die Autorin ist vom Fach, selbst als Analystin tätig, kennt sie sich in der Geheimdienstbranche aus. Leider fehlt mir mir aber der gewisse Thrill im Roman, die Hauptakteurin ist mir ein wenig zu naiv und brav.
Ansonsten ein solider Polit/Familienthriller, dem ein wenig mehr Action nicht geschadet hätte;) Am Ende gibt es eine kleine Überraschung, die eventuell auf eine Fortsetzung hindeutet. Anscheinend ist auch eine Verfilmung des Buches geplant, man darf also gespannt bleiben.

Mein Fazit: Das Buch liest sich angenehm flüssig und teilweise gibt es wirklich spannende Stellen, aber eben mehr Psycho als Thriller. Das Thema Romeo-Agent und Spionage „Russland vs. USA“ fand ich aber schon interessant verarbeitet.
Die Story war fesselnd und hat mich gut unterhalten, doch der letzte Kick hat mir einfach gefehlt, deshalb solide 4 Sterne meinerseits.

Bewertung vom 28.04.2018
Blackhurst, Jenny

Das Böse in deinen Augen


sehr gut

Das 11-jährige traumatisierte Waisenkind Ellie Atkinson wird bei einer Pflegefamilie aufgenomen, nachdem es bei einem Brand die gesamte Familie verloren hat. Die im kleinen englischen Ort Gaunt, neu zugezogene Kinderpsychologin Imogen Raid, bekommt in ihrem neuen Job die Betreuung des Mädchens zugeteilt. Dabei stellt Imogen schnell fest, das sich um das Mädchen ein düsteres Geheimnis rankt. Ellie muss schwer unter dem Mobbing ihre Mitschüler und Lehrer leiden. Nur ihre Pflegeschwester Mary hält zu ihr, alle anderen im Ort halten Ellie für ein böses Mädchen…….

Muss man Angst vor Ellie haben!? In ihrem Psychothriller „Das Böse in deinen Augen“ schildert die Autorin Jenny Blackhurst das Martyrium eines kleinen 11 jährigen Mädchens, das ein schweres Schicksal überwinden muss und nach dem Verlust ihre Familie unter Mobbing und Missgunst zu leiden hat. Seltsame und böse Dinge passieren rund um Ellie, die für Missgunst und Angst sorgen.
Der Autorin gelingt es auch beim Leser, auf subtile Art und Weise, ein Misstrauen gegen das Kind aufzubauen. Man schwankt des öfteren zwischen großem Mitleid und Verunsicherung und fragt sich: „Kann ein kleines Mädchen wirklich so böse sein!“ So geht es auch der Psychologin Imogen, die selbst keine leichte Kindheit hatte und viel Verständnis für das Ellie aufbringt.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig, die Zeilen fließen dahin und auch Spannung wird kontinuierlich aufgebaut.

Leider hat mich das Buch am Ende ein wenig ratlos zurückgelassen, einige Fragen bleiben offen, doch das war anscheinend auch die Absicht der Autorin. Insgesamt in solider Psycho-Thriller mit Hang zum Übersinnlichen, der mich recht gut unterhalten hat.