Benutzer
Benutzername: 
LadyIceTea
Wohnort: 
Castrop-Rauxel

Bewertungen

Insgesamt 560 Bewertungen
Bewertung vom 06.12.2020
Freytag, Anne

Aus schwarzem Wasser (eBook, ePUB)


weniger gut

Einfach anstrengend. Viel verschenktes Potenzial

Ungebremst rast die Innenministerin Dr. Patricia Kohlbeck in ihrem Dienstwagen in die Spree. Mit dabei: ihre Tochter Maja. »Du kannst niemandem trauen, sie stecken alle mit drin« ist das letzte, was ihre Mutter sagt, kurz bevor sie ertrinkt. Auch Maja stirbt – wacht jedoch wenige Stunden später unversehrt in einem Leichensack im Krankenhaus wieder auf. Wie ist das möglich? Während Maja versucht, Antworten auf ihre Fragen zu finden, ereignet sich eine verheerende Naturkatastrophe nach der anderen. Und sie gerät mitten hinein in einen Strudel aus Lügen, Intrigen und Machtkämpfen, der fatale Ausmaße annimmt.

Ich habe in den letzten Tagen viele Stimmen zu Anne Freytags neuem Thriller gehört und war wirklich neugierig. Leider muss ich sagen, dass mich das Buch sehr enttäuscht hat.
Die Grundidee ist wirklich gut. Ich kann hier nicht zu viel schreiben, ohne etwas zu verraten.
Es geht um Umwelt, Politik, Wissenschaft, Geheimnisse und irgendwie auch Menschlichkeit.
Aus der Idee hätte wirklich ein richtig gutes Buch á la Frank Schätzing werden können aber leider hat die Autorin dieses Potenzial nicht ganz genutzt.
Der Schreibstil ist oft recht abgehackt, die Sätze zu kurz. Viele Beschreibungen haben mich eher irritiert, da sie in dem Moment einfach zu detailliert waren und irgendwie irrelevant.
Die Charaktere bleiben alle relativ blass. Man lernt nur bei wenigen auch die Dinge unter der Oberfläche kennen. Auch Maja erschien mir bis zum Ende unnahbar.
Die Geschichte geht mal etwas flotter voran, dann zieht sie sich wieder wie Kaugummi. Das liegt zum einen an Szenen, die nicht wirklich wichtig werden wollen. Es gibt Handlungsstränge, die nur einen minimalen Beitrag haben aber doch ausführlich und oft erscheinen, obwohl man auch darauf hätte verzichten können. In meinen Augen leider unnötig. Zum anderen liegt es aber auch an den anstrengenden Wiederholungen. Es passiert etwas in der Gegenwart, dann gibt es einen Sprung in die Vergangenheit, bei dem erklärt wird, warum das in der Gegenwart jetzt passiert und dann wird in der Gegenwart noch mal vom Protagonisten erklärt, warum es grade passiert. Der Leser erfährt einfach viel zu viele Dinge doppelt.
Dazu weiß der Leser zu früh, zu viele Dinge. Einiges kann man sich sehr schnell denken, anderes wird verraten. Es gibt einen Punkt in der Geschichte, an dem der Leser mehr weiß, als die Figuren und man nur noch darauf wartet, dass endlich mal was Neues passiert oder die Geschichte zum Punkt kommt. Ich habe mich dadurch tatsächlich zwischendurch gelangweilt.
Am Ende wird es dann alles plötzlich etwas chaotisch und actionreicher als es gut wäre. Es geht alles zu schnell, Wendungen werden zu oft eingesetzt und letztendlich fragt man sich nur, was nun eigentlich am Ende übrigbleibt.
Für mich war das Buch leider eine anstrengende Enttäuschung. Zwei Sterne, da ich die Grundidee gut fand und doch bis zum Ende durchgehalten habe.

Bewertung vom 04.12.2020
Meller, Marc

Raum der Angst


ausgezeichnet

Spannender Escape-Room-Thriller

Er nennt sich Janus. Nach dem römischen Gott der Ein- und Ausgänge. Und er kommt in der Nacht. Still, heimlich. In dein Zuhause. Er betäubt dich, nimmt dich mit und schließt dich ein, in einen kalten, dunklen Raum. Um mit dir ein Spiel zu spielen. Sein Spiel. Ein Spiel voller Rätsel. Du hast nur eine Chance diesem Albtraum lebend zu entkommen: Du musst Janus‘ Spiel spielen – und gewinnen. Zum Glück bist du nicht allein. Du hast Mitspieler. Noch denkst du, dass das ein Vorteil wäre. Bis du begreifst: Dieses Spiel erlaubt nur einen Sieger, nicht mehrere, und die Verlierer werden sterben.

„Raum der Angst“ von Marc Meller greift das grade sehr aktuelle Thema Escape-Rooms auf.
Geschickt setzt er das beliebte Rätselspiel in eine unglaublich spannende und grausame Szenerie, in der die Teilnehmer nicht um ein Erfolgserlebnis spielen, sondern um ihr Überleben.
Es gibt zwei Erzählperspektiven. Einmal die von unserer Hauptfigur Hannah, die ungewollt in diesem Spiel landet und die von Hauptkommissar Kappler, der alles daransetzt, die Teilnehmer rechtzeitig zu retten. Der Strang des Ermittlers übernimmt den kleineren Teil der Geschichte und dient vor allem zur Informationsfindung und -versorgung. Das hat mir richtig gut gefallen. Eine wirklich geschickte Art, den Leser mit Hintergrundinformationen zu versorgen, ohne dass er direkt zu viel weiß.
Die Rätsel in den Räumen sind typisch für Escape-Rooms, nur eben viel gefährlicher und grausamer. Der Leser kann hier miträtseln, mitfiebern und ein ums andere Mal sind mir wirklich Schauer über den Rücken gelaufen.
Der Autor hat hier eine geniale Mischung aus Ermittlungsspannung und blutigem Thrillergeschehen geschaffen.
Ein absoluter Pluspunkt war für mich das Thema Psychologie. Ich finde sowas unglaublich spannend und hier geht es viel um die menschliche Psyche, den Charakter und Manipulation. Alles sehr interessant verpackt.
Für mich ein wirklich spannender Thriller mit gelungenem Gesamtpaket!

Bewertung vom 28.11.2020
Konigsberg, Bill

The Music of What Happens


ausgezeichnet

Zerbrechlich und doch so stark

Max und Jordan haben nicht viel miteinander zu tun. Während Max Sport und Videospiele liebt und gern mit seinen Jungs abhängt, ist Jordan eher introvertiert, schreibt Gedichte und trifft sich mit seinen beiden besten Freundinnen in der Mall. Erst, als sie gemeinsam im alten Food-Truck von Jordans Vater arbeiten, lernen sie sich besser kennen. Und ganz langsam merken die beiden, dass zwischen ihnen vielleicht mehr ist als bloß Freundschaft.

„The music of what happens“ hat mich in mehr als einer Hinsicht überrascht. Ich habe eine typische Coming-Of-Age Geschichte erwartet, nur eben im Queer-Teen-Lovestory-Bereich. Bekommen habe ich das auch irgendwie aber ich habe nicht erwartet, dass so ernste Themen behandelt werden und mich der Schreibstil so mitnimmt.
Der Schreibstil ist wirklich vielschichtig. Im Großen und Ganzen ist er trocken und langsam, wie die flimmernde Luft an einem heißen Sommertag. Dieses Gefühl gehört zu dieser Geschichte und wird vom Autor perfekt in seine Erzählungen gelegt. Er erzählt die Geschichte von Jordan und Max abwechselnd aus der jeweiligen Sicht und nicht nur durch die Kapitelüberschriften wird klar, wer grade erzählt.
Max ist der Grinsetyp. Er ist beliebt, cool und selbstbewusst. Er sieht gut aus und ist sportlich. Aber für sich, ist er ebenso verletzlich wie alle anderen. Und er ist unheimlich sensibel, mutig und liebevoll. Jordan ist all das was Max nicht ist. Er ist der uncoole, picklige Typ, der nichts richtig schafft. Aber er kümmert sich um seine Mutter und er hat ein Herz aus Gold. Ja, er ist ängstlich und hat ein so schlechtes Selbstbild, dass ich zusammen mit Max verzweifelt bin aber er hat die Eigenschaft das Beste aus Max herauszuholen und ihn und seine Freunde dazu zu bringen, mehr aus der Freundschaft zu machen. Und er verlässt seine Komfortzone immer und immer wieder und wächst über sich hinaus.
In diesem Buch geht es um Freundschaft, Liebe, Homosexualität, Trauerarbeit, Spielsucht, Depressionen, sexuellen Missbrauch, Familie, Vertrauen und Mut. Durch all diese Themen wird die Geschichte unglaublich empfindsam und zerbrechlich, so wie die zwei Jungs um die es geht. Doch beide gehen mit allem unglaublich stark um und genauso stark ist gleichzeitig auch diese Geschichte. Besonders hervorstechend ist der liebevolle Umgang miteinander und die Botschaft, dass wir miteinander reden und füreinander da sein müssen.
Ein unglaublich tolles und vielschichtiges Buch, welches ich immer wieder weiterempfehlen werde!

Bewertung vom 28.11.2020
Hoover, Colleen

All das Ungesagte zwischen uns


sehr gut

Und plötzlich liegt die Welt in Scherben

Ein tragischer Unfall verändert von einer Sekunde auf die andere Morgans Leben und entlarvt, dass ihr bisheriges Leben auf Lügen basierte. Gleichzeitig entgleitet ihr ihre Tochter Clara immer mehr: Sie trifft sich heimlich mit einem Jungen, von dem sie weiß, dass ihre Mutter ihn nicht an ihrer Seite sehen möchte. Halt findet Morgan in dieser schweren Zeit ausgerechnet bei dem einen Menschen, bei dem sie keinen Trost suchen sollte.

„All das Ungesagte zwischen uns“ von Colleen Hoover besticht direkt mit ihrem bekannten, flüssigen Schreibstil. Die Seiten lassen sich fließend lesen und die Zeit vergeht wie im Fluge.
Die Kapitel sind abwechselnd aus der Sicht von Morgan und ihrer Tochter Clara geschrieben. Gut gefallen hat mir dabei, dass Morgans Kapitel erwachsen waren und Claras deutlich die eines Teenagers.
Die Geschichte kommt schnell zum Punkt und der Unfall ereignet sich relativ zu Beginn. Der Schrecken dieses Unfalls, die Entlarvungen danach und die Trauer, Wut und Einsamkeit die dann entstehen, sind das was dieses Buch ausmacht.
Morgan, Jonah und Clara müssen mit all dem umgehen, mit ihren Emotionen fertig werden und herausfinden, wer sie nach diesem tragischen Ereignis noch sind.
Es geht in diesem Buch vor allem um den Konflikt zwischen Mutter und Tochter, um Geheimnisse, die zum Schutz geheim bleiben sollen. Um die Frage, was man einem Menschen verzeihen kann und muss und wie gut man seine geliebten Menschen wirklich gekannt hat. Es geht um Selbstentdeckung, Weiterentwicklung und ganz besonders um die Liebe einer Mutter zu ihrer Tochter.
Colleen Hoover hat diese Themen gut aufgegriffen und mit ihren Figuren verarbeitet. Der Leser kann diesen Trauerprozess mitverfolgen und erlebt beide Seiten dieser Tragödie, an unterschiedlichen Punkten des Lebens.
Mir hat das Buch gut gefallen. Die Autorin erschafft Emotionen, Konflikte und sehr sympathische Figuren, die man in all dem gerne begleitet. Lediglich der letzte Funke hat mir gefehlt. Der hätte sich noch entzünden müssen, um das Buch perfekt zu machen.
Aber auch ohne finde ich das Buch gut und kann es wirklich weiterempfehlen!

Bewertung vom 25.11.2020
Dymek, Marta

Zufällig vegan - International


ausgezeichnet

Zufällig Vegan – super auch für Einsteiger

Überall auf der Welt gibt es außergewöhnliche Gerichte, die rein zufällig vegan sind! Genau wie dieses Buch: Es enthält über 100 internationale pflanzliche Rezepte, für die trotzdem nur wenige exotische Zutaten benötigt werden. Die Hauptzutaten wie Linsen, Bohnen, Kichererbsen, Rübchen, Kohl, Zwiebeln & Co. sind fast alle auch hierzulande aus regionalem Anbau erhältlich. Pragmatisch, ohne Hype, ohne Ersatzprodukte und ohne Verzicht auf Geschmack.

Da ich mich zurzeit mehr mit gesunder Ernährung und auch mit veganer Ernährung beschäftige, habe ich nach Rezepten gesucht, die ohne Ersatzprodukte auskommen.
Ich bin dabei auf dieses Buch gestoßen und war sofort angetan. Ich liebe Gemüse und Gerichte, die von sich aus schon vegan sind, sind perfekt für mich. So muss ich mir keine großen Gedanken machen und kann einfach loskochen.
Das Buch ist richtig schön aufgemacht. Das Cover ist farbenfroh und macht klar, worum es geht. Gestartet wird mit einem schön übersichtlichen Inhaltsverzeichnis, einem Vorwort und einer interessanten Einleitung. Danach folgen schon Tipps zur Speisekammer und Erklärungen zu Gewürzen, Zutaten, Küchengeräten und Einheiten. Ein toller Einstieg!
Die Rezepte sind in passende Rubriken eingeteilt und machen es leicht, das passende zu finden. Alles wird im Buch durch richtig schöne, hochwertige Fotos begleitet. Mir gefällt es, dass nicht in hochglanz sondern einer matten Optik gedruckt wurde.
Die Rezepte variieren von bodenständig bis ausgefallen. Einige brauchen mehr Zeit, andere sind schnell zubereitet. Ich habe verschiedene Gerichte ausprobiert und fand die Rezepte immer wirklich gut. Die einzelnen Schritte sind verständlich und gut aufgebaut. Zu jedem Rezept gibt es noch einen einleitenden Text und kleine Tipps und Tricks. Vieles lässt sich richtig gut kombinieren.
Für mich ist es wirklich ein tolles Kochbuch, welches noch oft zum Einsatz kommen wird!

Bewertung vom 25.11.2020
McConaghy, Charlotte

Zugvögel


ausgezeichnet

Im Bann des Meeres

Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.

Ich weiß nicht, was ich von diesem Buch erwartet habe aber das hier ganz bestimmt nicht.
Charlotte McConaghys „Zugvögel“ nimmt den Leser mit auf eine Reise in die Vergangenheit und Gegenwart. Es geht um Leben und Tod, Freiheit und Gefangenschaft, Liebe und Leid.
Es geht um die Geschichte einer einzelnen Frau und doch um die Geschichte der ganzen Welt. All das getragen von der beständigen Gewalt des Meeres.
Franny ist innerlich getrieben. Getrieben von einer Mission, deren Erfolg vom Überleben der Küstenseeschwalbe abhängt und das in einer Zeit, in der die Menschen fast alle wildlebenden Tiere ausgerottet haben. Der Leser lernt die Hauptprotagonistin nach und nach kennen und merkt schnell, dass sie mit starken Dämonen zu kämpfen hat.
Wir erleben sie in der Gegenwart, wie sie alles versucht, um ihr Ziel zu erreichen. Ständig in Gedanken bei ihrem Mann. Durch Rückblenden erfahren wir mehr über sie. Über ihr Kindheitstrauma, über ihre Wanderfüße und über ihr Kennenlernen und die Hochzeit mit ihrem Mann. Bei allem besteht ständig das Gefühl, dass man noch nicht tief genug ist, dass da noch mehr kommt und was dann nach und nach ans Licht kommt, lässt den Leser erstarren.
Ihre Reise auf dem Fischerboot ist gewaltig und fesselnd und doch irgendwie nebensächlich. Die Naturbeschreibungen versetzen den Leser an die entferntesten Orte und Frannys Gespräche und Erlebnisse mit der Crew bewegen und lassen und auch das Leserherz warm werden, für diese leicht verrückten und liebenswürdigen Menschen.
Diese Geschichte, ist bewegend und tiefgründig, abenteuerreich und philosophisch. Sie krallt sich in den Gedanken fest und lässt nicht mehr so schnell los.
Am Ende bleibt nur eins zu sagen: Unbedingt lesen!

Bewertung vom 17.11.2020
Hay, Donna

Super Fresh


gut

Für mich keine Alltagsküche

Für mich klang der Klappentext wirklich vielversprechend. Da ich das Buch online erworben habe, habe ich nicht reingeblättert und bin nun leider ein bisschen enttäuscht.
Erwartet habe ich Rezepte, die im Alltag mal eben fix gezaubert sind und die, auch etwas schwierigere Esser bedienen. Leider wurde das Kochbuch beiden Wünschen nicht gerecht.
Die Gerichte sind doch alle recht ungewöhnlich. Die Basis ist oft bekannt aber die Varianten sind dann eher wenig alltäglich. So z.B. „omelett NASI GORENG mit Naturreis“ oder „gehobelter KÜRBISSALAT MIT Räucherforelle und Zitronendressing“.
All diese Gerichte sind bestimmt lecker und ich denke, vieles davon geht auch schnell aber wenn man jemanden zuhause hat, der eher auf bodenständige Gerichte steht oder wenn man nicht die Möglichkeit hat, etwas ausgefallener einzukaufen, dann steht man doof dar.
Für jemanden der gerne neue Dinge in der Küche ausprobiert und gerne mit außergewöhnlichen Zutaten kocht, ist dieses Buch perfekt. Für jemanden wie mich, die nicht unbedingt gerne kocht und schnelle, frische Gerichte für den Alltag gesucht hat, ist dieses Buch nur bedingt geeignet. Aber ich denke, ich werde ab und zu mal in dieses Buch reinschmökern, wenn ich Zeit und Muße dazu habe.

Bewertung vom 10.11.2020
Shepherd, Catherine

Artiges Mädchen: Thriller


ausgezeichnet

Mit „Artiges Mädchen“ hat Catherine Shepherd wieder einmal einen durchweg gelungenen Thriller geschaffen. Ich bin Julia Schwarz Fan der ersten Stunde und freue mich auf jeden weiteren Band. Diesen hier habe ich in wenigen Stunden verschlungen.
Julia Schwarz wird wieder tief in die Ermittlungen ihres Freundes und Partners Florian Kessler hineingezogen und ist mit Herzblut dabei. Stetig unterstützt von ihrer Assistentin Lenja. Julia ist gewohnt tough und bereichert die Ermittlungen durch ihre analytische Denkweise und ihren Tatendrang. Auch Florians Ermittlungen und seine Begabung, sich in die Täter hineinzuversetzen, waren wirklich spannend.
Der ganze Fall war durchgehend spannend. Es gab keine Stelle, die mich nicht mitgezogen hätte. Die Autorin verwirrt wie gewohnt durch falsche Fährten und viele Verdächtige, die alle irgendwie in Frage kommen könnten. So kann man als Leser hervorragend miträtseln und sich von der Spannung mitreißen lassen.
Gut waren auch wieder die Kapitel aus der Sicht des Täters. So bekommt man ein wenig Hintergrundinfo, ohne zu erfahren, wer der Täter ist. Das finde ich jedes Mal richtig klasse.
Zusätzlich zum spannenden Fall geht es auch mit der Beziehung von Florian und Julia langsam weiter. Dies ist wirklich nur ein kleiner Nebenteil der Geschichte aber wenn man die Zwei schon ins Herz geschlossen hat, freut man sich, immer mehr über sie zu erfahren.
Dieses Buch kann, wie alle anderen auch, unabhängig gelesen werden. Es macht aber definitiv mehr Spaß, wenn man die Vorgänger schon kennt.
Ich liebe diese Reihe und kann sie nur wärmstens weiterempfehlen!

Bewertung vom 04.11.2020
Peters, Maria

Die Dirigentin


ausgezeichnet

Interessante Geschichte, interessante Frau

New York, 1926: Für Antonia Brico gibt es nur die Musik. Unermüdlich übt sie an dem alten Klavier, das ihr Vater, ein Müllmann, auf der Straße gefunden hat. Ihr großer Traum: Dirigentin zu werden. Doch noch nie hat eine Frau in dieser Rolle auf der Bühne stehen dürfen. Als sie sich als junge Frau zu einem Konzert ihres Idols Willem Mengelberg schleicht, und sich auf einem Klappstuhl in den Mittelgang setzt, wird sie herausgeworfen und verliert dabei auch noch ihren Job im Konzerthaus. Sie steht vor dem Nichts.
Doch sie gibt nicht auf und reist nach Europa, um für ihren Traum zu kämpfen. Sie verlässt sogar ihre große Liebe Frank, um nicht in dessen Schatten zu stehen. Unermüdlich klopft sie an die Türen der großen Musiker. Karl Muck, der legendäre Dirigent in Berlin, zerreißt vor ihren Augen ihr Empfehlungsschreiben.
Antonia sieht letztlich nur einen Weg: Ein Orchester nur mit Frauen, von ihr selbst dirigiert. Mit dem Eröffnungskonzert ist klar: Es wird Antonia befreien – und die Musikwelt für immer verändern.

„Die Dirigentin“ von Maria Peters erzählt die Geschichte der Dirigentin Antonia Brico.
Sie beginnt mit der jungen Frau, die sich damals noch Willy nannte und deren größter Wunsch es ist, Dirigentin zu werden. Leicht naiv und unerfahren und doch mutig, verfolgt sie ihren Traum und entwickelt sich stetig weiter, zu einer starken Frau, die die Musikwelt aufwirbelt.
Ich fand Antonia schon von den ersten Seiten an sympathisch und ihren Weg sehr beeindruckend. Sie hat der Musikwelt ein Zeichen gesetzt und sich vehement für die Gleichberechtigung der Frau stark gemacht.
Die Autorin hat unglaublich gut recherchiert und die ganze Geschichte in den passenden historischen Zusammenhang gesetzt. Man merkt dazu, dass sie sich lange und ausführlich mit Antonia Brico und ihrem Leben auseinandergesetzt hat.
Die Geschichte spielt abwechselnd aus der Sicht von Antonia, ihrem besten Freund Robin und ihrer Liebe Frank. Das hat alles sehr vielseitig gemacht.
Alles in allem ist dieses Buch wirklich gut gelungen. Eine wirklich gute Geschichte über eine sehr interessante und starke Frau. Von mir eine Empfehlung!

Bewertung vom 03.11.2020
Siegmann, Claudia

Das letzte Dornröschen / Märchenfluch Bd.1


ausgezeichnet

Und Märchen gibt es doch...

Die 16-jährige Flora, genannt Flo, fällt aus allen Wolken, als sie erfährt, dass sie die Nachfahrin von Dornröschen ist. Zusammen mit anderen Märchennachkommen, wie der zickigen Neva aus dem Schneewittchen-Clan und dem Rapunzel Val, muss sie die Menschheit vor gefährlicher Magie beschützen – und um jeden Preis ihre wahre Identität verbergen. Flos Gefühle für Nevas geheimnisvollen Freund Hektor machen die Angelegenheit nicht unbedingt einfacher. Doch viel problematischer ist die Tatsache, dass sie seit ihrem 16. Geburtstag plötzlich Dinge schwarz färbt, wenn sie aufgewühlt ist – etwas, das in der Märchenwelt als böse gilt. Außerdem treibt in der Stadt ein mysteriöser Kidnapper sein Unwesen, der an jedem Tatort Rosenblüten hinterlässt. Ist es ein Täter aus der Märchenwelt oder ein Fall für die Polizei? Als Flo, Neva und Hektor bei einem Einsatz in eine Falle gelockt werden, kommen sie einer unglaublichen magischen Verschwörung auf die Spur.

Als ich den Klappentext gelesen hatte, wollte ich unbedingt dieses Buch lesen. Ich bin ein Fan von Märchenadaptionen, die in der heutigen Zeit spielen und dass es hier um die Nachfahren der Märchenfiguren geht, fand ich richtig gut. Ich habe mir dann das Hörbuch angehört und bin begeistert.
Gesprochen wird das Hörbuch von Katja Sallay, die das Ganze wirklich kreativ vertont hat. Ihr gelingt es, mit verstellter Stimme, den einzelnen Figuren den Charakter einzuhauchen. Es hat Spaß gemacht, ihr zuzuhören. Einziger kleiner Kritikpunkt ist, dass die Kapitelüberschrift immer zu schnell auf den nächsten Satz folgt aber das liegt am Schnitt und nicht der Sprecherin.
Claudia Siegmann hat eine bunte Welt geschaffen, die verborgen in unserer normalen Welt existiert. Die Nachfahren der Märchenfiguren haben magische Fähigkeiten, müssen Pflichtjahre ableisten und bilden ihre ganz eigene Gemeinschaft. Flora stolpert ein wenig naiv in das Abenteuer Märchenwelt und muss sich erst einmal zurechtfinden. Ich fand es gut, dass sie nicht aufgegeben hat und immer mehr dazu gelernt hat. Für mich als Leser war es spannend, dass ich genauso wenig wusste wie Flora und mit ihr zusammen die anderen Märchennachfahren kennenlernen und ihre eigenen Fähigkeiten entdecken konnte.
Der Leser bekommt durch einzelne Kapitel einen kleinen Einblick in das Denken des Bösewichts. Diese Kapitel sind aber so gestrickt, dass man trotzdem keine Ahnung hat, was wirklich los ist. So bleibt die Spannung erhalten.
Die Verschwörung, der Flora und ihre neuen Freunde auf der Spur sind und die ganzen Probleme, die sich so auftun, machen das Buch wirklich interessant. Ich habe beim Hören gar nicht gemerkt, wie die Zeit verfliegt.
Insgesamt kann man wirklich sagen, dass der Autorin hier eine gelungene Märchenadaption mit guter Spannung und auch ein wenig Herzklopfen gelungen ist. Ich finds klasse und freue mich schon auf die Fortsetzung!