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Habbo
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Hamburg

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Insgesamt 463 Bewertungen
Bewertung vom 16.03.2022
Corbet, Ellis

Kalt lächelt die See / Guernsey-Krimi Bd.1


ausgezeichnet

Eine spannungsgeladene Geschichte, die stark an den Fall der verschwundenen Maddie Mc Cann erinnert. Da verschwindet ein Ehepaar spurlos, dessen Adoptivtochter vor zwei Jahren ebenfalls spurlos verschwand. Sie selbst standen unter starkem Verdacht, seinerzeit den Tod der kleinen Tochter verschuldet zu haben, was man aber nicht beweisen konnte. Hängt das jetzige Verschwinden mit dem damaligen der Tochter zusammen? Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, u.a., weil das Ehepaar sich quasi aus dem sozialen Leben fast vollständig zurückgezogen hatte. Aber auch, weil gleich eine ganze Reihe von Anschuldigungen und Verdächtigen im Raum stehen. Und auch, weil neuer Kollege aus London, ein überkorrekter „Pignoli“ zunächst die Teamarbeit stört. Eine gut konstruierte Geschichte mit vielen Irrwegen im Ermittlungsablauf. Zügig und spannungsgeladen erzählt mit sehr schönen Beschreibungen der Kanalinseln. So gut dargestellt, dass man spontan überlegt, auch mal dorthin zu wollen. Ein starkes Finale. Eine sehr gute Lektüre, die Lesefreude bereitete.

Bewertung vom 12.03.2022
Isaac, Jane

Die letzte Lüge des Cameron Swift (eBook, ePUB)


sehr gut

Da hat sich jemand in ein Haus eingeschlichen, um zwei Erwachsene und zwei Kinder zu bedrohen. Mit dem Abzählreim Eene, Meene ... möchte er entscheiden, wen er zuerst erschießt. Wie konnte es nur dazu kommen? Und wer sind diese Personen? In der Rückschau wird dann eine unglaubliche Geschichte erzählt von einem, der ermordet wurde, scheinbar vor dem Haus seiner Familie, was aber so nicht stimmen kann, denn da ist noch ein ganz andere Familie. Und jeder seiner "Witwen" hat jede Menge Geheimnisse und ungeklärte Hintergründe, die die Ermittler vor fast unlösbare Aufgaben stellt. Und das vor dem Hintergrund höchst privater Probleme. Ein sehr verschachtelte Geschichte, in der sich immer mehr "Abgründe" auftuen, in der zwei Familien komplett zerstört werden und die dennoch ein kleines "Happy End" zu bieten weiß. Sehr anschaulich beschrieben, sehr gute Ausarbeitung der Charaktere, guter Spannungsbogen und durch die zahlreichen Wendungen hält die Geschichte die Leser stets bei der Stange und in guter Leselaune.

Bewertung vom 20.02.2022
Stangl, Johannes Maria

Eiskaltes Blut (eBook, ePUB)


gut

Der vermeintliche Unfalltod eines Fußballspielers löst eine ganze Reihe von Gewaltexzessen aus. Den Ermittlern soll eigentlich untersagt werden, weiter zu ermitteln. Es scheint zu wenig Beweise zu geben, dass es eben kein Unfalltod war und in Zeiten von Wahlkampf und Politikerwillkür passt die Mordtheorie nicht. Da aber die Freundin des Fußballers Drohbriefe vorlegt und glaubhaft versichert, der Freund habe den Verein wechseln wollen, geht man der möglichen Mordtheorie denn doch nach. Zwischendrin erfährt der Leser immer ein bisschen mehr über die Hintergründe. Von den Rachegedanken eines ehemaligen Fußballspielers des Vereins, der nurmehr ein kümmerliches Dasein mit einem verkrüppelten Knie führt und den der Tod des Spielers dazu veranlasst, nun hinter sich aufzuräumen. Dabei geht er wahrlich nicht zimperlich vor. Dass ihm seine Rachepläne gegenüber viel stärkeren Gegner so problemlos gelingen, erscheint allerdings nicht ganz glaubwürdig. Und dass er es praktisch bis zum Schluss durchziehen kann, wirft ein eher ungutes Licht auf die Ermittler. Spannend geschrieben, das ist keine Frage, aber eben auch sehr brutal und gewissermaßen unlogisch.

Bewertung vom 20.02.2022
Strick, Sabine

Gefährliche Idylle (eBook, ePUB)


gut

Ein Episodenbuch über Detektive in Indien und einen Vater-Tochter-Konflikt, das in Retrospektiven geschrieben ist. Der Titel "Mörderisches Paradies - Ein Fall für ..." wird dem nicht gerecht, da es ja nicht um einen Fall geht, sondern um mehrere Fälle im Verlaufe von mehreren Jahren. Die Episoden plätschern ein wenig "lustlos" dahin. Ab und an wird es auch gefährlich für die Protagonisten, aber die Auflösungen der jeweiligen Fälle sind nicht recht schlüssig und zu sehr darauf bedacht, dass alles immer positiv enden muss. Daran ändert auch der Prolog nichts. Ein wenig nervig, dass ständig alle mit irgendwem im Bett landen, ob Prostituierte, Kollegin, Freundin des Freundes, Frau des Bruders, die Tochter mit dem Freund etc.
Wer eine eher leichte, nicht anspruchslose Lektüre mag, die nicht immer logisch oder schlüssig ist, ist hier vielleicht ganz richtig. Thriller würde ich das Buch aber nicht nennen.

Bewertung vom 20.02.2022
Litz, Rainer Karl

Hasenfest (eBook, ePUB)


gut

Der Titel erschließt sich tatsächlich erst zum Schluss. Zunächst geht es um einen bestialischen Mord, der so eigentlich niemandem zuzutrauen ist, auch nicht den nach und nach ins Visier der Ermittler geratenen Verdächtigen. Denn irgendwie fehlt es allen an der nötigen Motivlage für derartige Brutalität. Das Ermittlerteam, zusammengesetzt aus Feinseligkeit und Inkompetenz, ist hoffnungslos überfordert. Dazwischen Ronny Berger, stur, selbstgerecht, teamunfähig - offenbar wie immer. Dazu angeschlagen durch missliche Umstände im privaten Bereich. Dann geschieht noch ein Mord und zwei Personen gelten als vermisst - wahrscheinlich auch tot. Bis zum heftigen und definitiv finalen Ende werden diese sehr abscheulichen Morde und der Fortgang der Ermittlungen detailliert und in ruhigem Fahrwasser erzählt, in gemächlichem Erzählstil. Für Schnellleser ist das vielleicht nichts. Auf die persönlichen Umstände der handelnden Personen wird ausführlich eingegangen, so dass man die Befindlichkeiten, die teils Ursache für Entscheidungen und Handlungen sind, ein Stück weit nachvollziehen kann. Auch die Sicht des Täters, seine Gedankengänge und daraus resultierenden Aktionen werden immer wieder eingestreut und so der Blickwinkel der Lesenden erweitert. So bleiben diese auch im Ermittlungsmodus. Das alles sind gute Zutaten und bieten Potential, was das Buch durchaus empfehlenswert macht. Wenn da nicht die Figur des Ronald Berger wäre. Da muss dann jeder selbst entscheiden, ob er die mag.

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Bewertung vom 29.01.2022
Großmann, Ursula

Die Angst lauert im Schatten (eBook, ePUB)


gut

Temporeich wird hier die Geschichte einer bis dato mit ihrem Leben zufriedenen Arztgattin und Mutter eines Sohnes erzählt, die nun aber in ihren alten Beruf als Grundschullehrerin zurückkehrt. Von nun an ist nichts mehr so wie es war. Sie kommt weder mit ihren Schülern, noch mit den meisten ihrer Kollegen und Kolleginnen, noch mit der neuen Haushaltshilfe zurecht. Stürzt sich zudem noch in eine Affäre. Sie erhält Drohungen, Anrufe, bei denen sich niemand meldet und sieht sich tatsächlichen Angriffen ausgesetzt. Ihre Vermutungen und Verdächtigungen wer dahinter stecken könnte werden immer abenteuerlicher. Schließlich spitzt sich die Situation zu und sie erfährt, wer ihr übel will und warum. Die Geschichte beginnt mit einer Trauerfeier und erzählt dann im Rückblick, wie es dazu kam. Temporeich und spannend, die Angst sehr greifbar machend. Dabei wird sehr eindrücklich auf die Protagonisten eingegangen. So eindrucksvoll, dass man am Ende sagen muss, dass man sie allesamt nicht mag. Insbesondere „la Belle“ kommt äußerst oberflächlich, naiv, selbstgefällig, selbstgerecht, völlig Ichbezogen herüber. Das, muss man sagen, schmälert den Lesegenuss, weil man die Person so abscheulich findet.

Bewertung vom 21.01.2022
Bareiss, U. T.

Weißes Gold - Im Sog der Gier (eBook, ePUB)


gut

„Fesselnd und spannend bis zum Schluss“, behauptet das Divemaster Magazin. Das kann man leider so nicht unterschreiben. Die Story an sich hat schon mitreißendes Potential. Da geht es um die Themen Überfischung, Elfenbeinschmuggel und die in diesem Zusammenhang stehenden unfassbaren Gräuel an den Elefanten, aber auch um die Themen Pädophilie, Kinderprostitution und -handel. Auch diese an Scheußlichkeit nicht zu überbieten. Im Mittelpunkt ein Meeresbiologe, der mit seinem Team die Folgen der Überfischung dokumentiert und aufzuhalten trachtet und daher Opfer so mancher Anschläge auf Material und Menschen wird. Der dazu seine Nase in die Ermittlungen bzgl. Elfenbeinschmuggel und schließlich auch Pädophilenringe und Kinderprostitution steckt, in der sein Freund bei der Polizei ermittelt. Alles hängt irgendwie zusammen und so gerät er auch in die Optik der Drahtzieher. Als sein Freund angeschossen wird, läuft er zur „Hochform“ auf und klärt quasi im Alleingang mit einem weiteren Freund die Zusammenhänge auf und löst den Fall. Wird dabei mehrfach entführt, gefangen, zusammengeschlagen, geht aber aus diesen „Scharmützeln“ irgendwie immer fast unbeschadet hervor. Und das macht es leider ziemlich unglaubwürdig. Der „unbedarfte“ Meeresbiologe als Überheld gegen mafiöse Strukturen und Organisationen.

Bewertung vom 15.01.2022
Jackson, David

Und leise klopft der Tod (eBook, ePUB)


gut

Eine sehr aufwühlende Geschichte, die den Leser zwiespältig zurücklässt. Ein aufgrund eines Traumas in seiner Kindheit zutiefst Gestörter beginnt Jahrzehnte später mit einer Mordserie an Polizisten. Für die - in völlig falscher Richtung - ermittelnden Detectives beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn niemand weiß, wer oder wie viele noch auf der Liste des Mörders stehen. Sehr ausführlich wird in die Gedankenwelt der Ermittler wie des Täters hinein geblickt. Dabei offenbart sich, welches „Päckchen“ Nathan Cody zu tragen hat und die Leserschaft muss sich fragen, wieso jemand, der derart ausrastet, Aussetzer hat, sich völlig überschätzt und sich definitiv nicht im Griff hat, noch im Dienst, und noch dazu an dieser Stelle ist. Das heftige Ende hinterlässt die Leser zweifelnd, denn viele der Aktionen Codys, aber auch seiner Vorgesetzten und Mitstreiter sind mehr als fragwürdig. Man liest mit Spannung, aber auch Unbehagen.

Bewertung vom 15.12.2021
Winger, Luc

Mord im Milieu


sehr gut

Wieder eine sehr komplexe Geschichte, mit zunächst mehreren losen Enden, die sich dann aber verknüpfen lassen. Ein Clochard wird brutal zusammengeschlagen, ein anderer ermordet. Ein Zeuge wird sofort als Verdächtiger ins Visier genommen, denn er ist ein "Ausländer", farbig dazu. Es scheint, dass auch die neugegründete Front National damit zu tun haben könnte, aber inzwischen ist die rechtsnationale Gesinnung soweit im Polizeiapparat bis in die höchsten Ebenen durchgedrungen, dass den Ermittlern mehr oder minder die Hände gebunden sind. Und dann kommt auch noch Organhandel ins Spiel. Eine sehr mühselige Ermittlung beginnt, denn man ist im St. Tropez der 70er Jahre, da geht es noch sehr mühselig zu, so ohne Handy und leistungsfähige Computer. Die Geschichte ist dennoch hochaktuell, man braucht sich ja nur umzusehen. Flott geschrieben, die menschlich-zwischenmenschlichen Aspekte nicht außer Acht gelassen. Zum Schluss die Aufklärung, aber ohne die Konsequenzen, die sie haben müsste. Ernüchterung bei den Ermittlern. Und ein Plan. Muss man halt die Fortsetzung abwarten. Lohnt sich bestimmt.

Bewertung vom 12.12.2021
Williams, Jen

Der Herzgräber


sehr gut

Was für eine Geschichte, in der ein Kind zu einem Monster herangezogen wird, nachdem es seine Mutter umbrachte. In Retrospektiven wird erzählt, wie es dazu kam, was sich "früher" alles ereignete und wie sich der "Werdegang" zum Monster vollzog. Nur, was hat das alles mit dem Freitod von Heathers Mutter zu tun, die einen eher kryptischen Abschiedsbrief hinterließ? Und was hat es mit der neuerlichen Mordserie auf sich, die einer 20 Jahre zurückliegenden verblüffend ähnlich ist? Heather versucht, zusammen mit Ben Parker, der mit den Ermittlungen beauftragt ist, Licht ins Dunkel zu bringen, vertraut dabei aber auf die falschen Menschen und alles droht, aus dem Ruder zu laufen. Trotz der ungeheuerlichen Taten, die hier geschehen, eine sehr ruhige erzählte Geschichte, eher unaufgeregt. Durch die kurzen Kapitel, Szenenwechsel, unterschiedlichen Blickwinkel und Retrospektiven auf hohem Spannungsniveau gehalten. Längelt ab Kapitel 30 doch etwas. Weniger Details und mehr Drive hätten zu mehr Tempo beitragen können. Die Figur der Heather ist etwas ambivalent. Insgesamt eine verstörende Geschichte, aber dennoch eine lohnenswerte Lektüre. Etwas mehr Korrekturlesen hätte gut getan.