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SalMar

Bewertungen

Insgesamt 336 Bewertungen
Bewertung vom 09.03.2020
Schorlau, Wolfgang;Caiolo, Claudio

Der freie Hund / Ein Fall für Commissario Morello Bd.1


ausgezeichnet

Ein Krimi nicht nur für Krimifreunde (und besonders für Italienbegeisterte)

Eher unfreiwillig wird der sizilianische Kommissar Antonio Morello aus seiner Heimat in den Norden, nach Venedig, versetzt. Wird er sich dort mit der Stadt und den Menschen anfreunden können?

Mit diesem Buch musste ich gar nicht erst warm werden: Commissario Morello hat mich gleich im ersten Kapitel mitgenommen und schon nach der Hälfte des Buches habe ich mir gewünscht, es wäre doch noch ein bisschen länger. Als Sizilianer spielen für Morello (neben dem Essen und dem Espresso) die Emotionen eine große Rolle, was dem Buch sehr viel Leben verliehen hat, wie man es von anderen Krimis gar nicht kennt. Auf der anderen Seite hat er so einen Art siebten Sinn für das "Richtige", was ihn davor bewahrt, sich allzu sehr zu verrennen. Die zahlreichen Charakteren um ihn herum - sei es auf dem Polizeirevier, in der Nachbarschaft oder in der alten Heimat - tragen außerdem zur allgemeinen Sympathie bei.

Als sprachbegeisterte Person fand ich die Tatsache, dass immer wieder italienische (und auch regionale) Begriffe und Sätze fallen, sehr schön und amüsant. Gefallen haben mir außerdem die eingeflochtenen Hintergründe zur Geschichte und Politik Italiens im Allgemeinen sowie zur Mafia und Venedig im Speziellen.

Insgesamt hat mich dieses Buch bestens unterhalten und ich freue mich schon jetzt auf eine Fortsetzung mit Commisario Morello.

Bewertung vom 06.03.2020
Szillat, Antje

Eddie Fox und der Spuk von Stormy Castle / Eddie Fox Bd.1


sehr gut

Eine gute Mischung aus Spannung und Humor

Aufruhr auf Stormy Castle: Das beschauliche Leben des Geistes Eddie Fox und seiner Fledermausfreundin Tilla wird gestört, als auf einmal eine Schule in das alte Gemäuer einzieht. Können sie die Eindringlinge noch loswerden oder muss Eddie tatsächlich sein Zuhause verlassen?

Das Cover ist nicht das Schönste, aber es ist in jedem Fall passend und gibt schon einmal einen ersten Eindruck auf die süßen Zeichnungen im Buch. Die haben meiner Tochter besonders gut gefallen! Da sie selbst noch nicht liest und wir das Buch vorgelesen haben, war es klasse, dass es auf jeder Doppelseite etwas zu schauen gab.

Die Geschichte ist in (für das Vorlesen) schöne kurze Kapitel eingeteilt und liest sich zügig weg. Es war genau das richtige Maß an Spannung, so dass meine 4jährige Tochter am Ende eines jeden Kapitels um "nur noch eins" bat. Die witzigen Stellen kamen, dem Alter entsprechend, noch nicht alle bei ihr an, dafür habe ich aber sehr oft herzlich lachen müssen. Die kleine Fledermaus Tilla und die "schreckliche" Pia waren hier definitiv Favoriten!

Insgesamt ein erster Band, der die ganzen Charaktere samt der Burg vorstellt und Spaß macht - aus meiner Sicht auf jeden Fall empfehlenswert, zum Selbst- und Vorlesen.

Bewertung vom 03.03.2020
Engstrand, Maria

Code: Orestes - Das auserwählte Kind


gut

Zwei Jugendliche, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, begeben sich auf ein Abenteuer voller Rätsel und haben außerdem alle Hände voll damit zu tun, mit ihren außergewöhnliche Familien zurechtzukommen.

Das schöne Cover und die Idee des Buches hatten schnell Interesse bei mir geweckt. Leider konnte die Geschichte jedoch meine Erwartungen nicht erfüllen. Die Spannung wollte nicht so recht aufkommen, was – wie ich vermute – an den immer wieder eingefügten Lösungswegen für die verschlüsselten Nachrichten lag. Das war mir etwas zu viel Theorie und hat sehr von der eigentlichen Geschichte abgelenkt.

Außerdem wurde ich leider auch nicht recht mit den beiden Protagonisten warm. Ich fand die Charaktere etwas blass gezeichnet und konnte mich so nicht recht in sie hineinversetzen. Es ist eine sehr merkwürdige Freundschaft, die die beiden da haben. Vielleicht wird das ja im nächsten Teil weiter herausgearbeitet – es ist ja das erste Buch einer Trilogie. Es bleibt am Ende auf jeden Fall genügend Stoff, der noch fortgeführt werden kann – wenn ich auch insgesamt etwas von dem Ergebnis bisher eher enttäuscht war.

Bewertung vom 17.02.2020
Apekina, Katya

Je tiefer das Wasser


gut

Je tiefer, desto hässlicher

Der Titel des englischen Originals kam mir von Anfang an viel ausdrucksstärker vor: The deeper the water, the uglier the fish. Sehr schade, dass er im Deutschen wohl zu lange ist - denn die Hässlichkeit, die im Laufe des Buches zwischen den Personen zum Vorschein kommt, spielt eine enorme Rolle, wie ich finde.

Die ersten zwei Drittel dieses Buches habe ich unheimlich gerne gelesen - ich war so gespannt, wie sich diese Familie nach der ganzen Misere mit der offensichtlich geistig labilen Mutter berappeln und weiterentwickeln wird. Ich fand es interessant, die beiden Mädchen und ihre jeweilige Sichtweise kennenzulernen und aus unterschiedlichsten Perspektiven zu erfahren, wie alles in dieser Familie angefangen hat und zusammenhängt.

Aber statt der erwarteten, in irgendeiner Weise positiven Weiterentwicklung kam dann ein verstörendes Ereignis nach dem anderen. Bei einer Person nach der anderen. Die ganze Hässlichkeit, wie die Charaktere einander fast ohne Ausnahme behandeln, war im letzten Drittel wirklich anstrengend. Schade, aber vielleicht war es nur einfach keine Geschichte für mich.

Bewertung vom 07.02.2020
Höfler, Stefanie

Helsin Apelsin und der Spinner


sehr gut

Helsin ist einfach Helsin

Helsin ist ein Mädchen, dem es nicht immer leicht fällt, die Ruhe zu bewahren. Wenn sie sich ärgert, dann kochen die Emotionen hoch und sie kriegt einen „Spinner“. Das wissen aber mittlerweile alle und können damit umgehen. Aber dann ist da der Neue in der Klasse, Louis, der das eben nicht weiß und sich zu allem Übel auch noch über ihren Namen amüsiert ...

Meine Helsin ist noch ein paar Jahre jünger – nichtsdestotrotz kennen wir Spinner nur zu gut. Daher fiel es mir vielleicht besonders leicht, mich in Helsin und ihre Gedankenwelt hineinzuversetzen. Helsin meint es ja nicht böse, es sind ihre Emotionen, die sie in solchen Situation völlig übermannen. Außerdem sind es ja auch nicht nur die negativen Gefühle, die so intensiv sind, sondern auch die positiven: Helsin kann sich sehr für Dinge begeistern und auch die Gefühle für ihre Familie und ihre Freunde spielen eine große Rolle. In diesem Buch wurde das, wie ich finde, sehr schön umgesetzt und es hat Spaß gemacht, in den Kopf von Helsin hineinzuschauen.

Mir hat außerdem gefallen, dass Helsin in kein Schema F gepresst wird. Sie ist kein typisches Mädchen, aber das wird mit keinem Wort thematisiert. Helsin ist einfach Helsin.

Wer Spannung sucht, wird hier, denke ich, nicht fündig werden. Ich habe zwar insbesondere bei der Geschichte mit dem Leguan mitgefiebert, aber eigentlich glänzt das Buch eher durch die ruhigeren Momente. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.02.2020
Moström, Jonas

Eisige Dornen / Nathalie Svensson Bd.4


sehr gut

*Liest sich weg wie nix*

Die schwedische Profiler-Gruppe um Nathalie Svensson beschäftigt sich mit einer Reihe mysteriöser Todesfälle, die augenscheinlich das Werk eines Serienmörders sind: Alle Opfer liegen scheinbar friedlich schlafend in ihren Betten, mit einer blau gefärbten Rose auf ihrer Brust. Zunächst ist noch völlig unklar, was die Todesursache ist und wie die Morde zusammenhängen.

Das Buch ist Band 4 der Reihe um Nathalie Svensson. Da ich die ersten Bände nicht gelesen hatte, musste ich mich auf den ersten Seiten etwas einlesen, aber das gestaltete sich sehr unproblematisch. Die Geschichte war sehr fein gesponnen und hat mich schnell gefangen. Sie nimmt recht schnell Fahrt auf und daher liest sich das Buch im Nu weg. Neben der durchweg gehaltenen Spannung haben mir aber insbesondere auch die Einblicke in die privaten Leben und Beziehungen der Mitglieder der Profiler-Gruppe sehr gefallen - definitiv ein Anreiz, auch noch die vorherigen bzw. mögliche weitere Bände zu lesen.

Der Aufbau des Buches mit vielen Erzählperspektiven hat mir persönlich gut gefallen - das Hin und Her ist nicht ausgeufert, sondern hat vielmehr zur Spannung beigetragen. Den "Showdown" am Schluss fand ich auch sehr gelungen: Durch die alltägliche Situation, in der er stattfand, fühlte man sich mittendrin und fieberte direkt mit.

Einzig für die symbolische Auflösung hätte ich mir etwas mehr Substanz gewünscht, da die Rosen doch vom Buchtitel bis zum Schluss eine große Rolle spielen.

Ansonsten gebe ich eine klare Leseempfehlung!