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SalMar

Bewertungen

Insgesamt 334 Bewertungen
Bewertung vom 03.03.2020
Engstrand, Maria

Code: Orestes - Das auserwählte Kind


gut

Zwei Jugendliche, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, begeben sich auf ein Abenteuer voller Rätsel und haben außerdem alle Hände voll damit zu tun, mit ihren außergewöhnliche Familien zurechtzukommen.

Das schöne Cover und die Idee des Buches hatten schnell Interesse bei mir geweckt. Leider konnte die Geschichte jedoch meine Erwartungen nicht erfüllen. Die Spannung wollte nicht so recht aufkommen, was – wie ich vermute – an den immer wieder eingefügten Lösungswegen für die verschlüsselten Nachrichten lag. Das war mir etwas zu viel Theorie und hat sehr von der eigentlichen Geschichte abgelenkt.

Außerdem wurde ich leider auch nicht recht mit den beiden Protagonisten warm. Ich fand die Charaktere etwas blass gezeichnet und konnte mich so nicht recht in sie hineinversetzen. Es ist eine sehr merkwürdige Freundschaft, die die beiden da haben. Vielleicht wird das ja im nächsten Teil weiter herausgearbeitet – es ist ja das erste Buch einer Trilogie. Es bleibt am Ende auf jeden Fall genügend Stoff, der noch fortgeführt werden kann – wenn ich auch insgesamt etwas von dem Ergebnis bisher eher enttäuscht war.

Bewertung vom 17.02.2020
Apekina, Katya

Je tiefer das Wasser


gut

Je tiefer, desto hässlicher

Der Titel des englischen Originals kam mir von Anfang an viel ausdrucksstärker vor: The deeper the water, the uglier the fish. Sehr schade, dass er im Deutschen wohl zu lange ist - denn die Hässlichkeit, die im Laufe des Buches zwischen den Personen zum Vorschein kommt, spielt eine enorme Rolle, wie ich finde.

Die ersten zwei Drittel dieses Buches habe ich unheimlich gerne gelesen - ich war so gespannt, wie sich diese Familie nach der ganzen Misere mit der offensichtlich geistig labilen Mutter berappeln und weiterentwickeln wird. Ich fand es interessant, die beiden Mädchen und ihre jeweilige Sichtweise kennenzulernen und aus unterschiedlichsten Perspektiven zu erfahren, wie alles in dieser Familie angefangen hat und zusammenhängt.

Aber statt der erwarteten, in irgendeiner Weise positiven Weiterentwicklung kam dann ein verstörendes Ereignis nach dem anderen. Bei einer Person nach der anderen. Die ganze Hässlichkeit, wie die Charaktere einander fast ohne Ausnahme behandeln, war im letzten Drittel wirklich anstrengend. Schade, aber vielleicht war es nur einfach keine Geschichte für mich.

Bewertung vom 07.02.2020
Höfler, Stefanie

Helsin Apelsin und der Spinner


sehr gut

Helsin ist einfach Helsin

Helsin ist ein Mädchen, dem es nicht immer leicht fällt, die Ruhe zu bewahren. Wenn sie sich ärgert, dann kochen die Emotionen hoch und sie kriegt einen „Spinner“. Das wissen aber mittlerweile alle und können damit umgehen. Aber dann ist da der Neue in der Klasse, Louis, der das eben nicht weiß und sich zu allem Übel auch noch über ihren Namen amüsiert ...

Meine Helsin ist noch ein paar Jahre jünger – nichtsdestotrotz kennen wir Spinner nur zu gut. Daher fiel es mir vielleicht besonders leicht, mich in Helsin und ihre Gedankenwelt hineinzuversetzen. Helsin meint es ja nicht böse, es sind ihre Emotionen, die sie in solchen Situation völlig übermannen. Außerdem sind es ja auch nicht nur die negativen Gefühle, die so intensiv sind, sondern auch die positiven: Helsin kann sich sehr für Dinge begeistern und auch die Gefühle für ihre Familie und ihre Freunde spielen eine große Rolle. In diesem Buch wurde das, wie ich finde, sehr schön umgesetzt und es hat Spaß gemacht, in den Kopf von Helsin hineinzuschauen.

Mir hat außerdem gefallen, dass Helsin in kein Schema F gepresst wird. Sie ist kein typisches Mädchen, aber das wird mit keinem Wort thematisiert. Helsin ist einfach Helsin.

Wer Spannung sucht, wird hier, denke ich, nicht fündig werden. Ich habe zwar insbesondere bei der Geschichte mit dem Leguan mitgefiebert, aber eigentlich glänzt das Buch eher durch die ruhigeren Momente. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.02.2020
Moström, Jonas

Eisige Dornen / Nathalie Svensson Bd.4


sehr gut

*Liest sich weg wie nix*

Die schwedische Profiler-Gruppe um Nathalie Svensson beschäftigt sich mit einer Reihe mysteriöser Todesfälle, die augenscheinlich das Werk eines Serienmörders sind: Alle Opfer liegen scheinbar friedlich schlafend in ihren Betten, mit einer blau gefärbten Rose auf ihrer Brust. Zunächst ist noch völlig unklar, was die Todesursache ist und wie die Morde zusammenhängen.

Das Buch ist Band 4 der Reihe um Nathalie Svensson. Da ich die ersten Bände nicht gelesen hatte, musste ich mich auf den ersten Seiten etwas einlesen, aber das gestaltete sich sehr unproblematisch. Die Geschichte war sehr fein gesponnen und hat mich schnell gefangen. Sie nimmt recht schnell Fahrt auf und daher liest sich das Buch im Nu weg. Neben der durchweg gehaltenen Spannung haben mir aber insbesondere auch die Einblicke in die privaten Leben und Beziehungen der Mitglieder der Profiler-Gruppe sehr gefallen - definitiv ein Anreiz, auch noch die vorherigen bzw. mögliche weitere Bände zu lesen.

Der Aufbau des Buches mit vielen Erzählperspektiven hat mir persönlich gut gefallen - das Hin und Her ist nicht ausgeufert, sondern hat vielmehr zur Spannung beigetragen. Den "Showdown" am Schluss fand ich auch sehr gelungen: Durch die alltägliche Situation, in der er stattfand, fühlte man sich mittendrin und fieberte direkt mit.

Einzig für die symbolische Auflösung hätte ich mir etwas mehr Substanz gewünscht, da die Rosen doch vom Buchtitel bis zum Schluss eine große Rolle spielen.

Ansonsten gebe ich eine klare Leseempfehlung!