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Anett H.
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Insgesamt 471 Bewertungen
Bewertung vom 05.01.2021
Wächtler, Marcus

Erzglitzern (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Erzglitzern“ von Marcus Wächtler habe ich als ebook gelesen. Es ist der 2. Bergstadtkrimi. Da ich den 3. Teil auch gelesen habe, empfehle ich, die Bücher im Zusammenhang zu lesen, da sich ein Fall durch alle Teile zieht.
Nachdem Ariane vor einiger Zeit bereits erfolgreich einen Fall aufgeklärt hatte, wird sie gebeten, Hans Huber zu finden. Der ist Leiter der Mineralogischen Sammlung der Bergakademie. Seine Lebensgefährtin hat ihn als vermisst gemeldet, aber die Polizei nimmt das nicht ernst. Als Ariane von einer erneuten Millionenspende ausgerechnet für diese Sammlung erfährt, sieht sie einen Zusammenhang und ihre Neugierde ist geweckt. Sie steckt ihre Nase wieder überall hinein, nervt die Leute und bringt sich letztendlich in große Gefahr.
Auch dieses Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist gut und es ist durchweg interessant und spannend. Man erfährt einiges über Freiberg und die verschiedenen Mineralienausstellungen.
Ariane mag ich nicht besonders, sie ist neugierig und aufdringlich, alles Außergewöhnliche erregt ihre Aufmerksamkeit und sie wittert überall Verbrechen und Verschwörung. Sogar die Polizei ist genervt von ihr. Aber sie liegt meistens richtig mit ihren Vermutungen. Auch die anderen Charaktere sind authentisch dargestellt.
Das Cover passt gut zum Vorgängerbuch, ich finde es sehr gruselig.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.01.2021
Wächtler, Marcus

Erzzauber


ausgezeichnet

„Erzzauber“ von Marcus Wächtler habe ich als ebook gelesen. Es ist der 3. Bergstadtkrimi.
Dieses Mal wird auf dem Freiberger Weihnachtsmarkt eine Leiche gefunden. Ausgerechnet Ariane vertritt ihre kranke Freundin, die einen Stand auf dem Markt hat. Somit ist sie wieder mitten im Geschehen. Durch ihre Beobachtungen deckt sie noch einige andere Machenschaften auf und macht sich einige Standbesitzer zum Feind, was einige Male sogar gefährlich für sie wird. Um ihre Neugier zu befriedigen und ihre Theorien an den Mann zu bringen, ruft sie Ben an, ihren Bekannten bei der Polizei, den sie bei einem anderen Fall kennengelernt hat und der gern mehr von ihr will. Aber Ariane nutzt ihn nur als Informationsquelle aus.
Wie in den anderen Teilen gibt es wieder eine anonyme Millionenspende, die immer mit Morden einhergeht. Ist es dieses Mal auch wieder so? In dieser Hinsicht bleibt das Ende etwas offen und man kann sich auf den nächsten Teil freuen. Die Bücher sollten zusammenhängend gelesen werden. Obwohl es immer ein gewisses Ende gibt, ist die komplette Handlung nicht abgeschlossen.
Die Stimmung auf dem Weihnachtsmarkt ist sehr gut eingefangen, da möchte ich gleich dabei sein. Aber auch die Arbeit der Händler ist gut beschrieben. Den ganzen Tag in der Kälte stehen und sich dann noch vom Marktleiter oder Kunden wegen Nichtigkeiten anmachen zu lassen, ist nicht einfach.
Ariane schlittert wieder in einen Fall hinein. Kaum wittert sie etwas, mischt sie sich gleich ein und ist dabei auch nicht zimperlich. Ich empfinde sie als eine schwierige Person. Sie ist aufdringlich, anmaßend und neugierig. Sie wittert hinter allem und jedem etwas Böses. Leider hat sie ja auch meistens Recht, auch, wenn ihre Methoden sehr fragwürdig und teils sogar kriminell sind.
Auch die anderen Beteiligten Händler auf dem Weihnachtsmarkt sind sehr authentisch beschrieben und ich war von Beginn an mitten in der Handlung.
Durch den guten Schreibstil konnte ich auch zügig lesen, es wurde nie langweilig, immer passiert etwas. Das Buch hat mir sehr gefallen. Das Cover ist wieder ziemlich düster und passt damit gut zu den Vorgängern.

Bewertung vom 31.12.2020
Tursten, Helene

Schneenacht / Embla Nyström Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Schneenacht“ von Helene Tursten habe ich als ebook mit 293 Seiten gelesen. Es ist der 3. Teil der Embla-Nyström-Serie.

Embla wird immer noch von Albträumen geplagt. Als Kind verlor sie ihre Freundin Lollo, die entführt wurde und nicht wieder auftauchte. Sie fährt mit dem Sohn ihres Ex-Freundes zu ihrem Onkel Nisse ins ländliche Dalsland. Eines Morgens wird unweit in einer Hütte, die Nisse’s Cousin vermietet, ein Toter mit Kopfschuss gefunden, den Embla kennt. Sie ruft ihren ehemaligen Chef, Kriminalkommissar Göran Krantz an, zu dem sie großes Vertrauen hat und der als einziger von ihrer Vergangenheit weiß. Es soll nicht der einzige Tote bleiben, mit dem sie es zu tun bekommen. Der starke Schneefall macht die Ermittlungen in dieser einsamen Gegend nicht einfacher, da er auch wichtige Spuren verwischt.
Embla lernt Olle Tillmann kennen, den Polizeiinspektor vor Ort, der eigentlich in einer anderen Sache ermittelt. Ein Jugendlicher wurde erstochen. Die beiden befragen zusammen das nähere Umfeld des Jungen und Embla versucht Zeugen in ihrem Mordfall zu finden.

Es ist eine sehr interessante und spannende Geschichte. Die Gegend ist recht abgelegen und einsam. Man merkt, dass die Menschen dort auch von einem anderen Schlag sind. Sie sind maulfaul und benehmen sich auch teilweise komisch. Vielleicht haben sie auch alle etwas zu verbergen?
Die Ermittlungen gehen in unterschiedliche Richtungen und bei dem Familienclan rund um den Toten muss man aufpassen, dass man alles mitbekommt. Da sind alle irgendwie verwandt und verschwägert.
Die Charaktere sind alle sehr authentisch dargestellt und auch die Beschreibung der Handlungsorte war sehr gut und bildhaft.

Embla und Olle sind ein sehr sympathisches Ermittlerpaar und sie verstehen sich auch sonst super. Wer weiß, ob sich da noch mehr ergibt.
Durch den guten Schreibstil und den Spannungsaufbau konnte ich sehr zügig lesen. Auf jeden Fall kann ich das Buch empfehlen. Es kann unabhängig von den ersten beiden Büchern gelesen werden. Aber ich denke, es lohnt sich, auch diese zu lesen.

Bewertung vom 27.12.2020
Lambert, Eve

Mord beim Diamantendinner / Ein Fall für Jackie Dupont Bd.2


gut

„Mord beim Diamantendinner“ von Eve Lambert, Penguin-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 400 Seiten gelesen.
Die weltberühmte Detektivin Jackie Dupont wird 1920 nach London geholt, um den Diebstahl einer kostbaren Krone im Buckingham Palace aufzuklären. Dazu lädt sie alle Verdächtigen in ein Jagdschloss auf dem Land ein. Gleich am ersten Abend ist eine Person tot. Bei diesem einen Toten soll es auch nicht bleiben.
Die Handlung wechselt zwischen Buckingham Palace, London allgemein und dem Jagdschlösschen. Einen weiteren größeren Teil nehmen Jackie’s Memoiren ein, in denen sie die Geschehnisse aus ihrer Sicht schildert. Ebenfalls wird aus der Sicht von Christopher St. Yves, dem Duke of Surrey geschrieben. Dieser hatte vor acht Jahren seine Frau beim Untergang der Titanic verloren, dachte er bis jetzt. Denn nun sieht er Jackie, die ein Ebenbild seiner Diana ist. Er redet sich ein, dass Jackie nur ihr Gedächtnis verloren hätte und nicht weiß, dass sie seine Frau ist.
Nebenbei treibt sich auch noch der sogenannte Mayfair-Mörder in den Straßen Londons herum und tötet Geschäftsleute der unterschiedlichsten Branchen. Natürlich mischt Jackie auch da mit.
Jackie fand ich überhaupt nicht sympathisch. Sie ist arrogant, fordernd, unsensibel, nimmt sich sehr wichtig. Außerdem kennt sie eine Vielzahl an wichtigen und berühmten Persönlichkeiten dieser Zeit, einige davon sicher sehr gut, wenigstens die Männer. Sie scheint sich in jedem Lebensbereich bestens auszukennen. Dass auch noch Scotland Yard um ihre Hilfe bittet, war mir dann doch etwas zu viel. Außer Jackie standen alle anderen Ermittlungsbehörden ziemlich blöd da.
Außerdem hatte ich Problem, die vielen Namen auseinanderzuhalten, vor allem, wenn die Personen auch noch unterschiedlich angesprochen wurden. So hatte der Duke gleiche mehrere Namen, mit denen er genannt wurde.
Der Schreibstil war angenehm und ich konnte zügig lesen. Das Buch fand ich ganz nett, hat mich aber auch nicht überwältigt.
Das Cover gefällt mir sehr gut und es ist passend für die 20er Jahre.

Bewertung vom 18.12.2020
Winger, Luc

Mord im Château


ausgezeichnet

„Mord im Chateau“ von Luc Winger habe ich als Taschenbuch mit 264 Seiten gelesen, die in 18 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 7. Teil der Saint-Tropez-Krimis, kann aber unabhängig von den anderen gelesen werden.

Commissaire Lucie Girad heiratet ihren Patrice auf dem noblen Weingut Chateau Bernaise. Auf dem Etikett einer edlen alten Flasche Wein entdeckt Capitaine Purenne einen Hilferuf. Es wird vermutet, dass im alten Weinkeller jemand gefangen gehalten wird. Die Betreiber des Weingutes Sylvie und Philip Foret wissen von nichts.

Auf den ersten ca. 50 Seiten ist Lucie hauptsächlich mit ihren Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt. Das war zwar nicht spannend aber trotzdem schön zu lesen und eine gute Einstimmung auf den Fall. Die Hochzeit selbst war ein gelungenes und teures Fest. Nachdem die Botschaft auf der Flasche gefunden wurde, hält sich Lucie trotzdem aus den Ermittlungen meist heraus und tritt kaum in Erscheinung. Hauptsächlich ermittelt Capitaine Purenne, der aber nach einem tragischen Vorfall auf dem Weingut mit der Situation überfordert ist. Erst dann trat Lucie in Aktion. Mit ihrer autoritären, aber trotzdem sympathischen Art, kommt sie den Vorgängen langsam aber sicher auf die Spur. Es gibt einige Verdächtige und letztendlich geht es nicht nur um den Hilferuf, sondern um viel mehr.

Auch dieses Buch hat mich wieder überzeugt. Hier verbringt Lucie einmal mehr Zeit mit ihrer Familie, die vorher immer etwas zu kurz gekommen ist. Für die Vollblut-Commissaire ist es nicht leicht, Arbeit und Familie unter einen Hut zu bringen. Ihr Mann Patrice ist da eher der Ruhepol, der sie bremsen kann. Ein sehr sympathisches Paar.

Der Schreibstil des Buches ist gewohnt gut, ich konnte zügig lesen, was auch am stetigen Spannungsaufbau lag. Die Charaktere waren wieder sehr gut beschrieben, ebenso die Schauplätze der Handlung.
Insgesamt war es eine gute Mischung aus Unterhaltung, Spannung und auch etwas Romantik und hat mir wieder sehr gut gefallen.

Bewertung vom 14.12.2020
French, Nicci

Eine bittere Wahrheit


ausgezeichnet

„Eine bittere Wahrheit“ von Nicci French habe ich als Taschenbuch mi 505 Seiten gelesen, die in 76 Kapitel eingeteilt sind.

Tabitha Hardy ist wieder in ihre Heimatstadt zurückgekehrt, einem idyllischen Dorf an der englischen Küste. Doch schon bald wird der tote Nachbar in ihrem Gartenschuppen gefunden und sie wird als Täterin verhaftet. Sie kann sich kaum erinnern, was sie an diesem Tag getan hat. Im Gefängnis wartet sie auf ihren Prozess und versucht alles, um ihre Unschuld zu beweisen. Durch ihre unfreundliche und aggressive Art macht sie sich keine Freunde. Gerade im Gefängnis sollte das wichtig sein. Sie geht davon aus, dass sie bald wieder frei sein wird.

Bei den Ermittlungen erfährt man mehr über Tabitha, ihre Vergangenheit und auch über das Opfer, das vielleicht doch nicht so beliebt im Dorf ist, wie alle sagen. Da könnte es so einige Täter geben. Da sie mit ihrer Anwältin nicht zufrieden ist, will sich Tabitha selbst vertreten, was für eine Laiin unmöglich scheint.

Die Handlung dreht sich hauptsächlich um Tabitha, wie sie mit allen Mitteln versucht, ihre Unschuld zu beweisen und manchmal auch in Zweifel gerät, nicht doch die Mörderin zu sein. Eine große Hilfe und eine gute Freundin ist ihre ehemalige Zellengenossin Michaela dabei geworden. Ohne sie wäre sie sicher nicht so weit gekommen.
Als Leser weiß man auch immer nicht, was man denken soll. War sie die Täterin oder doch nicht? Bei der Beweissammlung tauchen immer wieder Personen auf, die auch ein Motiv gehabt hätten.
Das Ende ist dann doch anders als gedacht.

Das Buch ist kein typischer Thriller. Bis auf den Toten zu Beginn gibt es keine weiteren Taten. Danach geht es nur noch um die Aufklärung des Falles, die Beweissammlung und die vielen Tage am Gericht. Trotzdem wird es nicht langweilig.
Durch den guten Schreibstil konnte ich zügig lesen und mir alles sehr gut vorstellen.
Tabitha war mir ziemlich unsympathisch. Auch vor Gericht ist sie unbeherrscht, rüpelhaft und oft ohne eine Grundhaltung an Anstand und Respekt. Es war sehr schwer, sie zu beurteilen. Trotzdem bewundere ich sie für ihren Mut, die Ausdauer und Kraft, die sie in ihre Verteidigung gesteckt hat.

Für mich war es das erste Buch von Nicci French und es hat mir sehr gut gefallen.
Das düstere Cover passt auch prima zu der düsteren Geschichte.

Bewertung vom 11.12.2020
Wollschläger, Stefan

Ankerschmerz


ausgezeichnet

„Ankerschmerz“ von Stefan Wollschläger habe ich als ebook mit 253 Seiten gelesen, diese sind in 27 Kapitel eingeteilt.

In Dornumersiel wird die Komponistin Wiebke de Wall tot in ihrem Auto aus dem Wasser gezogen. Gerade erst hatte sie den Erfolgshit „Ankerschmerz“ geschrieben, der seit zwei Wochen auf Platz 1 der Schlager-Charts ist. Auch Kira Jensen war eben erst auf dem Konzert, auf dem dieser Hit gespielt wurde. Für Kira Jensen beginnt ihr erster Arbeitstag im Kommissariat ihrer Heimatstadt katastrophal. Ihr neuer Vorgesetzter Tilmann Baer arbeitet lieber allein und hat alle ihre Vorgänger schon weggemobbt. Er geht einfach alleine lost und lässt Kira stehen, redet kaum mit ihr und bezieht sie schon gar nicht in seine Ermittlungen ein. Kira bleibt also keine andere Wahl, als selbst nachzuforschen.
Baer und auch Kira sind auf ihre eigene Weise erfolgreich und treffen sich sogar oft an ihren ermittelten Zielen. Trotzdem gehen sie danach wieder getrennte Wege.

Kira konzentriert sich auf Wiebke’s Texte und versucht aus diesen auf ihr Leben zu schließen, was ihr letztendlich auch gelingt. So findet sie einige Orte und Menschen, die ihr sehr weiterhelfen. Wiebke hat in ihren Texten ihr Leben aufgearbeitet und dadurch konnte am Ende der Fall aufgeklärt werden.

Es ist eine tolle Geschichte und mit der Entschlüsselung der Liedtexte eine gute Idee. Der Schreibstil ist sehr gut und ich konnte zügig lesen. Von Beginn an war ich mitten in der Handlung und es ist nie langweilig geworden.

Man lernt viele unterschiedliche Charaktere kennen. Auch die Orte sind sehr gut beschrieben, ich konnte mir alles sehr bildhaft vorstellen.
Über Baer habe ich mich über das gesamte Buch hinweg maßlos aufgeregt. So ein Mensch ist für die Polizei untragbar, er ist überhaupt nicht teamfähig und richtiggehend böse Kira gegenüber. So geht man nicht mit Kollegen um. Aber gerade das macht wahrscheinlich auch die Geschichte aus, diese zwei so unterschiedlichen Personen, die gezwungen sind, mehr oder weniger zusammenzuarbeiten.
Über Kira erfährt man kaum etwas Persönliches, erst gegen Ende gab es eine Andeutung dazu. Zurück in ihrer Heimat hatte sie keinen leichten Start. Ihr erster Arbeitstag war auch noch überschattet von einer persönlichen Katastrophe. Es ist bewundernswert, wie sie das alles durchgestanden hat.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist sehr unterhaltsamer und spannender Regionalkrimi. Auch das Cover finde ich sehr schön und passen.

Bewertung vom 30.11.2020
Börjlind, Cilla; Börjlind, Rolf

Kaltes Gold / Olivia Rönning & Tom Stilton Bd.6 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Kaltes Gold“ von Cilla & Rolf Börjlind habe ich als ebook mit 309 Seiten gelesen, diese sind in 5 Kapitel eingeteilt und mit dem Ort der Handlung überschrieben. Es ist der 6. Teil der Rönning/Stilton-Serie.
Für mich ist es das erste Buch dieser Reihe.

1999 verschwindet Kaldma und wird nicht gefunden. Damals saß die 12jährige Olivia Rönning bei ihrem Vater auf dem Revier, als die Meldung kam. 20 Jahre später wird nach der Schneeschmelze in Lappland die Leiche eines Mannes gefunden. Ist es der seit damals Vermisste? Wer hat ihn erschossen und warum? Nun ist es an Olivia, den Fall zu klären. Frisch verliebt aus dem Mexiko-Urlaub ins Präsidium zurückgekehrt, muss sie schon wieder los nach Lappland. Auf dem Weg zur Fundstelle gerät ihr Hubschrauber in einen Sturm und stürzt ab. Sie überlebt und findet ein verlassenes Camp. Doch sie ist nicht allein in dieser einsamen Gegend. Anscheinend will jemand die Aufklärung des Falles mit allen Mitteln verhindern, was für Olivia lebensgefährlich wird. Der Fall ruft auch Tom Stilton aus Thailand zurück, ein Kollege und Freund ihres Vaters. Zusammen mit der ehemaligen Chefin Mette, Tom, Lisa und Bosse leitet Olivia nun die Ermittlungen und will den Fall aufklären.

Der Fall spielt hauptsächlich in Stockholm und in Arjeplog in Schwedisch-Lappland. Gleichzeitig ermittelt Tom in Gambia, was eine Nebenhandlung der eigentlichen Geschichte ist. Solche Nebenhandlungen gibt es einige im Buch. Einen relativ großen Raum nimmt dabei Olivia’s Beziehung mit Lukas ein. Dieser leidet an einer dissoziativen Identitätsstörung, was nicht einfach für beide ist.
Mit Olivia bin ich auch nicht so recht warm geworden. Sie ist oft unbeherrscht, meistens ungeduldig, auch ihren engsten Mitarbeitern gegenüber, lässt sie kaum zu Wort kommen und stürmt immer voran. Sie macht den damaligen Ermittlern indirekt Vorwürfe, dass sie nicht mehr herausgefunden haben. In Lappland war sie zu den Kollegen auch wortkarg und unfreundlich, außerdem fast krankhaft eifersüchtig. Sie wirkt nicht sonderlich sympathisch.

Auch andere Gespräche mit verschiedenen Menschen gestalteten sich sehr einsilbig. Wahrscheinlich liegt das aber auch an der Mentalität der Menschen im hohen Norden.

Die Geschichte begann mit dem Fund der Leiche und dem Absturz sehr spannend, im Mittelfeld hing sie dann ein bisschen. Es wurde eben in unterschiedliche Richtungen ermittelt und mit unterschiedlichen Personen gesprochen. Gegen Ende wurde es dann noch einmal rasant und spannend. Und die Aufklärung war dann doch eine andere, als zu Beginn vermutet.

Es gab sehr schöne Naturbeschreibungen, gerade von Eis und Schnee in Lappland. Aber auch kritische Aspekte zum Klimawandel und den Veränderungen der Natur in den letzten Jahren.

Das Cover gefällt mir sehr und es passt gut zu der Geschichte.

Bewertung vom 30.11.2020
Maurer, Jörg

Den letzten Gang serviert der Tod / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.13


gut

„Den letzten Gang serviert der Tod“ von Jörg Mauer habe ich als Taschenbuch mi 411 Seiten gelesen, die in 50 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 13. Teil mit Kommissar Jennerwein. Für mich war es das erste Buch dieser Reihe.

Vier Mitglieder eines exklusiven Kochkurses werden in der Restaurantküche des „Hubschmidt’s“ tot aufgefunden. Alle auf unterschiedliche Art ermordet. Für Kommissar Jennerwein und sein Team beginnt eine komplizierte Ermittlungsarbeit. Zuerst werden natürlich die restlichen neun Mitlieder des Kurses unter die Lupe genommen. Dann gibt es noch den veganen Förster, der schon öfters Ärger gemacht hat und einen konkurrierenden Wirt. Es werden immer wieder verschiedene Szenarien durchgesprochen, bis hin zu Hölleisens Bärentheorie.

Man muss sich auf das Buch einlassen können. Auf den ersten Seiten dachte ich, ich lese ein Kochbuch. Danach gab es alle vier Leichen auf einen Schlag. Zwischendurch wurde immer wieder viel über Pilze, Pilzarten und Pilzrezepte geschrieben. Für Pilzliebhaber sicher interessant, für mich eher nicht. Es spielten auch sehr viele Personen mit, von denen nicht alle einen Sinn im Buch hatten. Von Mafia-Schutzgelderpresserbanden bis hin zu Russen war alles vertreten, was mir zu viel war. Zwischendurch waren auch über das ganze Buch verteilt Internetbewertungen des „Hubschmidt’s“ zu lesen, außerdem ganz kurze Abschnitte über das Mütterchen von Juri irgendwo in den Weiten Russlands und noch so einige Nebenhandlungen, die nicht wichtig waren.

Die Charaktere sind gut beschrieben, besonders der des Pilzmalers Siegfried Schlatt. Vorstellen konnte ich mir alles sehr gut. Auch die Idylle des Restaurantstandortes wurde gut dargestellt.

Das Buch ist gespickt von guten Humor, aber auch von vielen Albernheiten. Und der Schluss ist haarsträubend.
Der Schreibstil ist gut und ohne die vielen, teils sinnfeien, Unterbrechungen hätte ich auch zügig lesen können.
Besonders gut finde ich das Cover.

Bewertung vom 17.11.2020
Dionne, Karen

Die Rabentochter (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Die Rabentochter“ von Karen Dionne habe ich als ebook mit 290 Seiten gelesen, die in 31 Kapitel eingeteilt sind.

Das Buch beginnt mit der Gegenwart und Rachels Aufenthalt in einer trostlosen alten psychiatrischen Klinik. Seit sie vor 15 Jahren ihre Mutter erschossen hat, lebt sie freiwillig dort. Keiner glaubt ihr, dass sie die Täterin war. Nach einem Interview mit dem angehenden Journalist Trevor Lehto, der über ihren Fall berichten und mehr herausfinden will, ändert sich die Welt für Rachel und sie will die Wahrheit wissen. Sie fährt also nach Hause und weiß nicht, was sie dort erwartet.

Die Perspektive wechselt zu einer Zeit davor. Dabei geht es um Rachels Eltern, ihre Schwester und wie die Mädchen aufwachsen. Nach einem Vorfall in ihrem Garten, sind die Eltern mit Diana in das Jagdhaus der Großeltern in die Wildnis gezogen. Dort arbeiten die Eltern als Wildbiologen und Rachel wurde geboren. Die beiden Mädchen verstehen sich anscheinend gut und haben viel Freiraum zum Spielen. Mit im Haus wohnt die Tante der Mädchen.
Die Cunninghams sind sehr liebevolle Eltern, die alles für ihre Kinder tun. Durch ihr einsames Leben im Wald lernen die Kinder schnell, sich zu beschäftigen und sich für die Natur und die Tiere zu interessieren.
Man lernt die Personen von Beginn an kennen. Die Handlung wird aus der Sicht von Jenny, Rachels Mutter, erzählt und wie alles begann. Rachel Geschichte beginnt in der Klinik und wechselt dann zwischen Gegenwart und Vergangenheit, wobei sie sich immer mehr an ihr damaliges Leben und die Geschehnisse erinnert.

Es ist ein großartiges, spannendes, sehr gut geschriebenes Buch mit einer grausamen Geschichte. Leider konnte ich mir alles sehr realistisch vorstellen und habe nicht nur ein Tränchen vergossen. Die Charaktere, die Handlungsorte, die Geschehnisse sind sehr gut dargestellt. Und durch den Zeiten- und Perspektivwechsel wird die Spannung aufgebaut und gelangt zu einem großartigen Showdown.

Das Cover wirkt auch schon ziemlich gruselig, wobei das Jagdhaus im Buch viel größer und gemütlicher beschrieben wird.