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liesmal
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Wilhelmshaven

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Insgesamt 526 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2021
Sheff, David

Gefangen und frei


sehr gut

Befreit
In dem Buch „Gefangen und frei“ erzählt David Sheff von einem Menschen, der in der Todeszelle Buddhist geworden ist. Dies ist eine wahre Geschichte.
Er hatte keine glückliche Kindheit, ist später durch falsche Freunde auf die schiefe Bahn geraten und immer weiter versackt in seiner Welt aus Hass und Gewalt. So landete Jarvis Masters immer wieder hinter Gittern, zuletzt als ein zum Tode Verurteilter in einer Todeszelle von San Quentin. Mehr als sein bisheriges halbes Leben ist er schon gefangen – und fühlt sich trotzdem seit vielen Jahren frei.
Der Einstieg ins Buch ist mir nicht ganz leicht gefallen, denn der Schreibstil von David Sheff ist sehr sachlich gehalten. Allerdings war ich bald fasziniert davon zu erfahren, wie es Jarvis gelungen ist, sein Leben zu ändern und in friedliche Bahnen zu lenken. Davor habe ich große Hochachtung. Mit Spannung habe ich verfolgt, wie er es geschafft hat, nicht wieder rückfällig zu werden in seinen Gedanken und Taten.
Das Buch gibt mir einen guten, einfachen Einblick in die Lehren des Buddhismus. Als Christin, die sich, nach ihrer Religion befragt, gern als ökumenisch bezeichnet, habe ich mit großem Interesse die Ähnlichkeiten der Werte von Christentum und Buddhismus zur Kenntnis genommen.
Mich hat das Leben von Jarvis mit seiner Wandlung wirklich fasziniert. Ganz besonders habe ich genossen, von ganz einfachen schönen Dingen zu lesen. So erzählt Jarvis zum Beispiel davon, dass er einmal „auf Gras“ gelaufen ist, was für ihn ein ganz besonderes Erlebnis war, dagegen von Menschen, die nicht in Gefangenschaft leben, gar nicht registriert werden. Ich habe allergrößten Respekt davor, was Jarvis geschafft hat, und ich finde es großartig, dass er seine Lehren in San Quentin verbreitet.
Sehr gern gebe ich meine Empfehlung für eine Geschichte, die mich viel Neues gelehrt hat.

Bewertung vom 11.05.2021
Alderton, Dolly

Gespenster


gut

Die Geschichte „Gespenster“ von Dolly Alderton ist als Hörbuch erschienen bei Steinbach_SprechendeBuecher.
Die Protagonistin Nina George ist erfolgreiche Kochbuchautorin, was aber in diesem Buch keine Rolle spielt. Hier erzählt Nina in Ich-Form aus ihrem Single-Dasein und über den Versuch, über eine Dating-App einen Mann kennenzulernen. Da scheint sich Max als der Richtige herauszukristallisieren. Es funkt zwischen ihnen und es sieht so aus, als ob es ganz schnell auf eine gute Beziehung hinausläuft. Bis Max genauso plötzlich, wie er in Ninas Leben erschienen ist, wieder verschwindet.
Total witzig ist die Geschichte um ihren Zweitnamen, den sie bekommen hat, weil am Tag ihrer Geburt ein Hit von Wham! an Platz 1 der Charts stand.
Leider hat mich das Hörbuch insgesamt nicht überzeugen können. Ich denke, es lag daran, dass ich mich mit der Stimme der Sprecherin überhaupt nicht anfreunden konnte. Gerade zu Beginn klang alles recht eintönig, und wenn es eine Betonung gab, dann war sie in meinen Ohren recht merkwürdig, leider nicht für mich gemacht.
Dennoch hat mir das Verhältnis zu ihrem von Demenz betroffenen Vater und all das, was Nina dazu erzählt, gefallen. Die Gefühle wurden sehr gut transportiert. Leider reicht das aber nicht aus, um meine Begeisterung für das ganze Buch zu wecken.

Bewertung vom 09.05.2021
Lorentz, Iny

Rivalen / Die Perlenprinzessin Bd.1


sehr gut

„Rivalen“ ist der Untertitel des ersten Teils der Buchreihe „Die Perlenprinzessin“, erschienen im Verlag Knaur.

Der historische Roman beginnt in Hamburg im Jahr 1771. Da es sich hier um den Auftakt einer neuen Reihe handelt, habe ich meine Neugier befriedigt und das Buch gelesen. Für mich ist es nämlich das erste des bekannten Autorenpaares.

In der Buchbeschreibung heißt es: „Im ersten Teil der historischen Familiensaga »Die Perlenprinzessin« von Bestseller-Autorin Iny Lorentz sorgt eine infame Lüge für die erbitterte Feindschaft zweier Reeder-Familien aus Hamburg.“

Der gut verständliche lockere Schreibstil hat mich gleich gefesselt, mich durch die Seiten fliegen lassen und mir unterhaltsame leichte Lesestunden geschenkt. In der Geschichte geht es allerdings nicht immer leicht und locker zu, denn die beiden jungen Männer, Simon Simonsen und Jürgen Mensing, die auf dem Weg sind, sich als Kapitäne zu behaupten, sorgen von Beginn an für große Aufregung. Und es geht nicht immer besonders ehrenhaft dabei zu. Was der eine mit Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit macht, das erreicht der andere mit Lug und Betrug. Es ist mir zwar nicht unbekannt, aber dennoch finde ich es unfassbar, wie schnell Menschen manchmal bereit sind, sich durch „falsche Wahrheiten“ beeinflussen zu lassen.

Mehr als 50 Jahre konnte ich Simonsen und Mensing mit ihren Familien und die kommenden Generationen durch alle Geschehnisse der Zeit begleiten und dabei viele (un-)erwartete Überraschungen erleben.

Besonders bewegend waren für mich die historischen Ereignisse in Hamburg. Darüber hatte ich bisher keine großen Kenntnisse. Die Franzosenzeit wurde sehr beeindruckend geschildert.

Was nicht ganz so nach meinem Geschmack und meiner Meinung nach auch nicht ganz lebensnah ist, das ist die strikte Unterscheidung nach Gut und Böse. Ich denke, es gibt keinen Menschen, der nur gut, und niemanden, der nur böse ist.

Ansonsten habe ich mich sehr gern mitnehmen lassen und eine gute Lesezeit gehabt.

Bewertung vom 09.05.2021
Schubert, Helga

Vom Aufstehen


ausgezeichnet

„Vom Aufstehen“ heißt das Buch der Autorin Helga Schubert, das im Verlag dtv erschienen ist. Es enthält nicht nur Geschichten aus ihrem eigenen Leben, sondern für mich ist es auch ein interessantes Stück deutscher Geschichte, erzählt in kurzen Episoden und mit einem lebendigen, bildhaften Schreibstil.
Für mich ist es das erste Buch, dass das Alltagsleben einer Autorin in der DDR beschreibt, ungeschönt, mit allen Schwierigkeiten, aber auch mit einigen Vorteilen, wie sie zum Beispiel über Reisen einer Schriftstellerin ins Ausland zu berichten weiß.
Zu ganz verschiedenen Themen gibt es kurze Erzählungen, manche davon umfassen nur zwei bis drei Seiten. Helga Schubert bewegt sich in ihren Geschichten zwischen Fiktion und Wahrheit. Jede einzelne ihrer Geschichten ist interessant und beeindruckend, aber sie berühren mich unterschiedlich stark. Ein ganz besonderes Bedürfnis war es der Autorin wohl, über das nicht ganz einfache und selten innige Verhältnis zu ihrer Mutter zu sprechen. Der Wunsch nach einer harmonischen Beziehung ist manchmal nur zwischen den Zeilen zu lesen. Die Unterschiede zwischen Nähe und Distanz sind genial beschrieben, wenn Helga Schubert von "meine Mutter und ihre Tochter" schreibt.
Eine meiner Lieblingsgeschichten ist „ihre“ Ostergeschichte, das, was Helga Schubert darin sieht und die Lehre, die sie daraus zieht: „In dieser einen Woche passiert alles…“:
„Wie schnell sich das Schicksal für einen Menschen ändert, dass man verraten werden kann. Dass es immer unvermuteten Beistand gibt und einen Ausweg.“
Sie hat den Sinn erkannt und will jedes Jahr hoffnungsvoll erinnert werden.“
Das ist für mein Verständnis so genau auf den Punkt gebracht, dass ich davon ganz überwältigt bin und diese Geschichte – wie auch einige andere – bereits mehrmals gelesen habe.

Sehr gern empfehle ich das Buch, das für mich, in kleinen Häppchen genossen, zu einem besonderen Leckerbissen geworden ist.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2021
Harris, C. S.

Die Schatten von Westminster (MP3-Download)


sehr gut

Das Hörbuch „Die Schatten von Westminster – Ein Sebastian St Cyr Krimi“ ist erschienen bei Digital Publishers. Autorin ist C. S. Harris, Sprecher des Hörbuchs Kevin Kepler.
Schatten, Dunkelheit, Nebel – London im Jahre 1811: Sebastian St. Cyr steht unter Verdacht, die junge Rachel ermordet zu haben, die brutal zugerichtet auf den Stufen einer alten Kirche gefunden wird. Ihm gelingt die Flucht und er setzt alles daran, auf eigene Faust den wirklichen Mörder zu finden. In seinem ersten Fall ist Sebastian also Jäger und Gejagter gleichzeitig.
Der Einstieg ins Buch ist mir nicht ganz leicht gefallen. Ein großer Kreis an Verdächtigen aus dubiosen Kreisen, Adelsfamilien und Politik sorgt für eine große Portion Verwirrung. Großartig finde ich Sebastians Begabung dafür, im Zuge seiner Ermittlungen in verschiedene Rollen und Verkleidungen zu schlüpfen. Findet er Hilfe in Kat Boleyn, der Frau, die er immer noch liebt, obwohl sie ihm vor langer Zeit das Herz gebrochen hat? Es ist nicht einfach zu erkennen, auf wessen Seite sie steht.
Besonders hat mir der Junge Tom gefallen, der den Eindruck macht, ein zuverlässiger Helfer für Sebastian zu werden, nachdem das Kennenlernen nicht ganz so erfreulich war.
Ich habe mich mit der Stimme des Vorlesers richtig angefreundet. Es ist großartig, wie er die vielen unterschiedlichen Charaktere – sowohl die männlichen als auch die weiblichen – mit eigenen "Stimmen" versorgt.
Die Geschichte lädt ein, sich an den Ermittlungen zu beteiligen, aber außer Verwirrung und „keine Ahnung von nichts“ kann ich zur Klärung der Verbrechen – es bleibt nicht bei dem einen – nicht beitragen.
Ein toller Einstieg in eine neue Krimi-Reihe, die ich gern weiterempfehle.

Bewertung vom 29.04.2021
Franßen, Wolfgang

Mado


gut

„Mado“ ist das Romandebüt des Autoren Wolfgang Franßen, erschienen ist das Buch im Europa Verlag.

Auf „Mado“ aufmerksam geworden bin ich durch die Buchbeschreibung, die ein Leben erkennen lässt, das von Beginn an von Gewalt geprägt ist. Und es war dieser Satz, den ich zwar nicht so ganz verstanden habe, der mich aber neugierig gemacht hat: „Angesichts von MeToo und Cancel Culture hat Wolfgang Franßen einen unkorrekten Roman geschrieben. Die Geschichte einer Revolte, des Zorns, die sich zu keiner Seite absichert.“

Schnell habe ich feststellen müssen, dass „Mado“ zu den Büchern gehört, die nicht leicht zu lesen sind. Ich zumindest brauchte viel Zeit, um das Gelesene zu verarbeiten beziehungsweise erst einmal zu versuchen zu verstehen, welchen Sinn das Ganze hat. Was will mir die Geschichte sagen? Was erkenne und vor allem, was lerne ich daraus? Nach fast zwei Dritteln des gesamten Buches war ich nicht weiter als am Anfang. Es ist erschreckend, was Mado alles erlebt bzw. niemals bekommen hat oder empfinden konnte – bei „alles“ denke ich an die Gewalt und die Gewaltbereitschaft, bei „niemals“ denke ich an Liebe. Trotzdem hat sich merkwürdigerweise bei mir gefühlsmäßig nichts bewegt.

Das änderte sich zwar im letzten Drittel, hier kam ein wenig von der Spannung auf, die ich die ganze Zeit vermisst hatte, aber wirklich erreichen, so dass ich mich als ein Teil von ihr gefühlt hätte, konnte die Geschichte mich nicht.

Bewertung vom 20.04.2021
Kaiser, Maria Regina

Astrid Lindgren. Helle Nächte, dunkler Wald


ausgezeichnet

Maria Regina Kaiser hat das Leben und Wirken von Astrid Lindgren in dem Buch „Astrid Lindgren – Helle Nächte, dunkler Wald“ zusammengefasst.
Die Romanbiografie ist spannend und berührend zugleich und beschreibt das Leben einer außergewöhnlichen Frau. Ein Leben, das nicht immer leicht war, aber Astrid Lindgren ist zielstrebig ihren Weg gegangen, hat sich von niemandem abhängig gemacht und hat vor allem eines nie verloren: die Liebe zu Kindern, für deren Rechte sie gekämpft hat. In ihre wunderbaren Kinderbücher hat sie viel aus ihrem eigenen Leben einfließen lassen.
Maria Regina Kaiser hat mich mit ihrem Buch wieder einmal restlos begeistert. In dem Teil der Romanbiografie erzählt sie Astrids Leben von Kindheit an. Es beginnt im Märchenland und führt danach ins Land der Großen. Die Leser dürfen sich außerdem auf Klettertouren mit Pippi freuen, aber auch etwas über die Melancholie in Astrids Leben erfahren und sich berühren lassen.
Sehr angetan bin ich auch bei diesem Buch von dem umfangreichen Nachwort. Hier beschreibt die Autorin noch einmal das Leben von Astrid Lindgren, diesmal schnörkellos, eher auf der Sachebene, so mein Empfinden. Dasselbe Leben auf andere Art erzählt – großartig.
Viele Fotos, eine Zeittafel mit ausführlichen Informationen, ein Glossar, eine Übersicht zu Menschen und Orten, mit denen Astrid verbunden war, eine Übersicht ihrer Werke und außerdem eine Literaturauswahl runden das großartige Buch ab.
Schon als Kind habe ich ihre Bücher geliebt, doch nach dieser großartigen Romanbiografie sehe ich Astrid Lindgren mit anderen Augen an: Ich bewundere sie noch mehr.
Von Herzen gern gebe ich meine volle Leseempfehlung für dieses großartige Buch aus dem Südverlag.

Bewertung vom 04.04.2021
Hartmann, Luisa

Schau dir die mal an!


ausgezeichnet

„Schau dir die mal an!“ Bereits der Titel des Buches von Luisa Hartmann lässt erkennen, dass es nicht in erster Linie um Nettigkeiten und Freundlichkeit geht. Das Gegenteil ist der Fall. Zu den Themen „Konflikt, Streit, Wut“ enthält das Buch eine Sammlung von „31 Kurzgeschichten zum Vorlesen, Selbstlesen und vor allem darüber Reden“, so der Untertitel.
Mir gefallen die Geschichten aus ganz verschiedenen Bereichen, die zwar sehr kurz sind, aber trotzdem eine große Aussagekraft haben. Da hält das Buch fast für jeden kleinen Streit eine Beispielgeschichte bereit. Nach einer Lösung sucht man allerdings vergebens, denn der Sinn der Sache ist es, Anregungen zu geben, damit man selbst lernt, einen Ausweg aus einem Streit zu finden oder seine Wut zu zähmen. Das gelingt meiner Meinung nach natürlich am besten dort, wo Kinder und Erwachsene zusammen sind: in der Familie, im Kindergarten oder in der Schule. Darum würde ich aus dem „Vorlesen und Selbstlesen“ gern ein „Miteinander-Lesen“ machen, denn allein aus doch so manch schwieriger Situation wieder herauszukommen, ist sicherlich nicht einfach. Und so, wie es Luisa Hartmann sagt, sehe auch ich die Wichtigkeit des Darüber-Redens, um gemeinsam einen friedlichen Weg aus einer vertrackten Situation zu finden.
Sehr gern gebe ich meine Empfehlung für das Buch, das als Handreichung eine gute Hilfe bietet.

Bewertung vom 02.04.2021
Durastanti, Claudia

Die Fremde


ausgezeichnet

Wie ein Kaleidoskop - Mit dem Buch „Die Fremde“, erschienen im Verlag Paul Zsolnay, erzählt Claudia Durastanti ihre Geschichte und die ihrer Familie. Sie nutzt dabei den Wechsel zwischen Realität und Fiktion. Vieles dreht sich um ihre gehörlosen Eltern oder in erster Linie um ihre Mutter, die Claudia manchmal nicht taub, sondern „verrückt“ erscheint, und deren Andersartigkeit nicht im Stummsein begründet sei.

Familie – Reisen – Gesundheit – Arbeit und Geld – Liebe: In diese Bereiche ist das Buch unterteilt und innerhalb der Bereiche finden sich weitere Titel, zu denen Claudia Durastanti erzählt. Was jedoch auf den ersten Blick wohl sortiert aussieht, erscheint im nächsten Augenblick unsortiert wie ein durcheinander geratenes Puzzle. Aus einer Erzählung heraus springen die Gedanken plötzlich in eine andere Szene, zu anderen Menschen, an einen anderen Ort. Oft bekomme ich dadurch nicht alles „auf die Reihe“, aber dennoch bin ich fasziniert.

Das Buch liest sich so „schräg“, dass gerade das die Geschichte besonders macht. Dazu gehört auch, dass ich zeitweise das Gefühl nicht loswerde, keinen wirklichen Zugang zu finden. Manchmal fühle ich mich, als hätte ich mit dem Buch ein Kaleidoskop in der Hand, das bei dem kleinsten Dreh ein anderes Bild erzeugt.

Ich musste mir Zeit und das Buch immer wieder zur Hand nehmen, bevor ich alles – auch mich selbst – sortiert hatte. Am Ende haben mich Sätze überzeugt wie diese:

„…sehe Claudia und ihren Bruder umarmt auf dem Sofa sitzen – mit Mandarinen, dreckigen Socken und Horrorfilmen!“

„…passt sich alles, was meine Eltern berühren, ihrem Verfall an…“

„…Tomatendosen, die als Blumentöpfe für Gemüse benutzt werden, und die langen, meist schon klapprigen Autos – das alles erinnert mich an einen Ort, an dem ich glücklich war.“ Es gibt nicht viele Sätze, aus denen klar wird, dass Claudia glücklich war.

Ich gebe meine Empfehlung für dieses Buch weiter mit dem Rat, sich Zeit zu nehmen für eine besondere Geschichte.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2021
Wenz, Tanja

Mit Wind unter den Flügeln


ausgezeichnet

Glaube macht stark - Das Buch „Mit Wind unter den Flügeln“ aus dem Neukirchener Verlag ist ein Schatz. Die Autorin Tanja Wenz erzählt kurze imposante Geschichten von 16 Frauen, die zwar zu unterschiedlichen Zeiten gelebt, aber dennoch etwas gemeinsam haben: Mit ihrem starken Glauben haben sie die Kirche bewegt. Nachdem ich die Geschichten gelesen hatte, gab es für mich keinen Zweifel mehr an dem Sprichwort, das in der Bibel zu finden ist: „Der Glaube kann Berge versetzen“.

Der Prolog erzählt die märchenhafte Geschichte eines Falken, der ganz ruhig hoch in den Wipfeln einer Tanne sitzt und lauscht – bis er ganz sicher sein Ziel erkennt. Er ist stiller Beobachter und Zuhörer der Geschichten, die ganz unterschiedlich und abwechslungsreich zu lesen sind: mal als Unterhaltung, Monolog, in Briefform oder als Telefongespräch.

Geduldig lauscht der Falke jeder Erzählung, dann breitet er seine Schwingen aus und macht sich auf den Weg zu seinem nächsten Ziel.

Im Anschluss an jede Geschichte gibt es neben einem Steckbrief mit Daten und Kurzbeschreibungen noch den informativen Absatz „Wissenswertes“.

„Übrigens“: Unter diesem Stichwort erfährt man Interessantes aus aller Welt, die in die jeweilige Zeit passen…

…und wieder schwebt ein lautloser Schatten heran…

Mich haben die Geschichten der Frauen betroffen gemacht und sehr bewegt. Nicht von allen hatte ich bis dahin schon gehört, aber selbst aus den Erzählungen der Frauen, die ich bereits kannte – zum Beispiel Katharina von Bora, Mutter Teresa, Johanna von Orleans - habe ich noch sehr viel Neues und Wissenswertes erfahren. Besonders tief berührt haben mich die Berichte der Widerstandskämpferinnen im Zweiten Weltkrieg.

Ich bin froh, dass ich auf das Buch aufmerksam geworden bin, und empfehle es von Herzen gern weiter. Bei mir wird es einen Platz in griffbereiter Nähe behalten, weil ich mich schon jetzt darauf freue, es in einer Gruppe mit anderen Menschen teilen zu können.