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Kerstin

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Insgesamt 640 Bewertungen
Bewertung vom 17.07.2018
Landsteiner, Anika

Gehen, um zu bleiben


sehr gut

Mit Anika Landsteiner durch die Welt

Anika Landsteiner erzählt in ihrem Buch 14 Reisegeschichte. Natürlich alles selbst erlebt. Vom Road Trip durch Kalifornien, über den Jakobsweg bis zur Entdeckungstour durch Afrika ist alles dabei. Beim Lesen fragt man sich, ob die junge Frau überhaupt mal zu Hause war. Sie schreibt selbst, dass sie etwa ein Drittel des Jahres unterwegs ist. Hauptsächlich für ihren Reise-Blog (www.anidenkt.de), denn langweiliger Urlaub ist nichts für Anika Landsteiner. Sie braucht Action. Und vor allem muss sie etwas vom Land und von den Menschen sehen. Das gelingt ihr recht gut. Vor allem der Kontakt zu den Menschen scheint wunderbar zu funktionieren. Anika hat keine Hemmungen sich mit wildfremden Menschen zu unterhalten. Anders wären diese Reisen auch nicht möglich. Gefallen hat mir, dass hier keine perfekte Welt dargestellt wurde, sondern eben auch negative Erlebnisse präsentiert wurden. Denn oft lief es nicht nach Plan und spontan musste alles umgestellt werden. Doch dadurch kam es häufig zu Begegnungen, die sie im Nachhinein nicht hätte missen wollen.
Anika reist am Liebsten in Begleitung. Die meisten Reise machte sie mit Deniz, einem Freund. Dieser scheint auch viel Reisezeit zu haben.
Was mir gefehlt hat waren definitiv Bilder. So wirkte das Ganze etwas nackt und fremd.
Der Schreibstil war ok. Meist war es flüssig zu lesen. Doch manchmal musste ich einen Satz auch zweimal lesen, da die Gedanken etwas gesprungen sind. Die Aufteilung in mehrere Kapitel – jede Reise, Prolog, Epilog – hat mir sehr gut gefallen. Sehr schön fand ich auch, dass man beim Lesen noch etwas über das jeweilige Land lernte. Teilweise entstand auch ein bisschen Kino im Kopf. Das hätte durch Fotos unterstrichen werden können.

Letztendlich ist dieses Buch eine nette Unterhaltung und weckt ein bisschen die eigene Reiselust. Ich vergebe vier von fünf Sternen.  

Bewertung vom 14.07.2018
Corbin, Julia

Das Gift der Wahrheit / Hall & Hellstern Bd.2


ausgezeichnet

Super spannend bis zur letzten Seite

Eine weibliche Leiche wird auf einer Halbinsel im Mannheimer Rhein gefunden. Bei ihr finden die Ermittler ein Medaillon, dass eine Kreuzspinne enthält. Was hat es damit auf sich? Wieso musste die junge Frau sterben? War es eine Beziehungstat? Doch dann stoßen Hall und ihr Team auf noch mehr Leichen.

Es handelt sich um den zweiten Teil der Reihe rund um Alexis Hall und Karen Hellstern. Dennoch kann man diese beiden Teile unabhängig voneinander lesen. Wer allerdings die beiden näher kennenlernen möchte, sollte beide Teile lesen. Im zweiten Teil wird viel auf den Ersten eingegangen, allerdings mit genügend Informationen, so dass der Leser nicht im Dunkeln zurückbleibt.

Dieser Thriller war sehr spannend. Er beginnt mit einem Handlungsstrang in Kolumbien. Auch im weiteren Verlauf gibt es immer wieder Rückblenden zum Geschehen in Kolumbien, doch der Grund dafür bleibt lange im Verborgenen. Anfangs scheint, das Privatleben von Alexis und Karen im Vordergrund zu stehen. Allerdings kommt schnell Schwung in den Fall und schwupps stecken die Ermittler und der Leser voll im Geschehen. Dennoch bleibt das Privatleben Thema. (Das muss man mögen – ich mag es.) Für mich war dieser Thriller bis zur letzten Seite spannend und ich konnte nur vermuten, wie sich alles zugetragen hat. Am Ende wurde ich positiv überrascht.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Die Vergangenheit lässt Alexis, die Tochter von Serienkillern, auch in diesem Band nicht los. Sie ist noch sehr damit beschäftigt, die Erkenntnis, dass sie das „Killer Gen“ trägt, zu verarbeiten. Deshalb lässt sie anfangs niemanden an sich ran. Auch den Leser nicht. Mir blieb sie anfangs recht fremd und ich konnte mit ihr nicht viel anfangen. Gegen Mitte des Buches änderte sich dies dann. Anders war es mit Karen Hellstern, der Kriminalbiologin. Sie war mir gleich von Anfang an sympathisch. Auch die anderen Charaktere wirkten sehr vielfältig und sympathisch. Das Zusammenwirken der Charaktere gefällt mir ebenfalls sehr gut. Das Team wirkt einfach wie ein Team! Ein freundschaftliches, humorvolles, aber auch ernstes und konzentriertes Miteinander.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist präzise und spannend. Auch die Beschreibungen der Vorgehensweise des Täters waren sehr bildlich und verursachten (leider) Kopfkino. Die Handlung wurde rasant erzählt, dennoch war alles schlüssig. Das biologische Fachwissen wurde in Form von Karen Hellstern auch verständlich vermittelt. Erzählt wird die Handlung durch einen Erzähler, der die Situation aus abwechselnden Perspektiven beschreibt. Auch die Gefühle der Personen kommen nicht zu kurz. So kann man sich auch in die Gedanken der Charaktere versetzen.

Ich habe an diesem Thriller nichts auszusetzen und deshalb vergebe ich gerne volle fünf von fünf Sternen! Und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen. Vielleicht nicht unbedingt für Menschen mit Spinnenphobie…

Bewertung vom 10.07.2018
Baier, Hiltrud

Helle Tage, helle Nächte


gut

Leider passiert zu wenig

Erzählt wird in diesem Roman die deutsch-schwedische Familiengeschichte rund um Friederike und Anna. Friederike ist Annas Nichte, allerdings ist Anna für sie eher wie eine Mutter als wie eine Tante. Als Anna die Diagnose Lungenkrebs bekommt, möchte sie ein lang gehütetes Geheimnis loswerden. Dazu schickt sie Friederike nach Lappland – in das Land von Annas Vorfahren. Im Gepäck hat Friederike einen Brief für Petter. Doch wer ist dieser Petter und wieso muss sie diesen Brief unbedingt selbst vorbeibringen?

Erzählt wird dieser Roman abwechselnd, je Kapitel, aus der Sicht von Anna und Friederike und aus der Perspektive eines Erzählers. Bei beiden wird viel auf ihre Gedanken eingegangen. Durch die fortlaufende Handlung erhält man kleine Einblicke in ihre Vergangenheit. Für meinen Geschmack hätten das mehr sein können. Denn in der gegenwärtigen Handlung passiert nicht allzu viel. Friederike reist nach Lappland. Dort ist sie die meiste Zeit für sich. Und Anna hat mit ihrer Krankheit zu tun und denkt über ihre Fehler nach.
Was mich sehr gestört hast, dass ich häufig die Personen durcheinander gebracht habe. Schwierig wurde es, wenn Anna oder Friederike jeweils von ihrer Mutter erzählten. Die beiden Frauen waren sich einfach zu ähnlich. Meist habe ich aus Annas Friederikes Mutter gemacht. Das führte zu einen Verwirrungen und falschen Vermutungen bezüglich der weiteren Handlung.
Die Handlung war recht vorhersehbar. Eigentlich war nach 30 Seiten klar, wie es weiter beziehungsweise ausgehen wird. Dennoch war es unterhaltend und schön mitzuerleben, wie sich alles fügt. Allerdings hat mich das sehr abrupte Ende sehr gestört. Davor zieht sich alles über Wochen und dann ist innerhalb von fünf Minuten alles vorbei. Schade.
Der Schreibstil war sehr angenehm und hat mir gut gefallen. Vor allem die Naturbeschreibungen waren klasse. Beim Lesen hatte ich richtig das Gefühl selbst in Lappland zu sein! Man merkt hier, dass die Autorin diese Landschaft selbst jeden Tag vor sich hat. Leider waren mir die Charaktere aber nicht ausgeprägt genug. So richtig warm wurde ich mit keinem von ihnen.

Dieser Roman enthielt keine Überraschungen und auch keine überragenden Charaktere. Allerdings sind die Beschreibungen der schwedischen Natur der Autorin wunderbar gelungen. Und es war eine schöne Reise nach Lappland. Deshalb vergebe ich drei von fünf Sternen. Für Schwedenfans sich eine Leseempfehlung. Wer einen spannenden Familienroman sucht, wird hier wohl etwas enttäuscht.

Bewertung vom 08.07.2018
Tudor, C. J.

Der Kreidemann


gut

Mäßig spannend, konnte mich nicht richtig überzeugen

So, das Buch ist nun zu Ende. Im Vorfeld hatte ich sehr viele positive Stimmen du diesem Buch gehört. Eigentlich nur Positives. Aber so richtig überzeugen konnte es mich nicht.
Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitebenen. In der Gegenwart im Jahre 2016 und in der Vergangenheit, dreißig Jahre zuvor. Die Protagonisten sind dieselben. Es geht um eine Jugendgang, die als Zwölfjährige eine Leiche gefunden haben. Nun dreißig Jahre später, scheint der Mörder, der Kreidemann zurück zu sein. Irgendwie war dieser Kreidemann recht irreführend. Allgemein war alles sehr verwirrend. Und nichts war wie es schien. Eigentlich ist das bei einem Thriller ja gut. Allerdings sollte sich später alles aufklären und Sinn ergeben. Das tat es hier nicht.
Der Schreibstil ist gut und leicht zu lesen. Die knapp 400 Seiten waren im Nu durchgelesen. Es war auch spannend. Aber für einen Thriller war es mir definitiv zu wenig Spannung. Die meiste Zeit war ich eher verwirrt und habe versucht, die Dinge zu ordnen. Ein Thriller muss mich fesseln, ich möchte ihn nicht mehr aus der Hand legen. Hier war das allerdings recht einfach. Was mich auch sehr gestört hat, teilweise waren sehr grobe Szenen, in denen es nur Gemetzel gab, eingebaut – so etwas mag ich nicht sonderlich. Ich habe bei dieser Story eher einen psychologischen Thriller erwartet. Es gab diesbezüglich auch sehr viel Potential. Aber leider wurde es mir nicht gut genug umgesetzt. Ich finde auch, dass der Leser am Ende mit recht vielen offenen Fragen zurückgelassen wird. Man muss sich seinen Teil denken. Das ist nicht so meins, denn so weiß man es ja doch nicht 100prozentig, ob es nun so ist oder nicht. Wie gesagt, es war viel Potential da, aber es wurde nicht genutzt. Dann die Charaktere, die waren für mich nicht sonderlich ausgearbeitet und bleiben einem fern. Wirklich was anfangen konnte ich mit keinem.

Für mich war dieser Debütthriller eine nette Unterhaltung, die durchaus noch ausbaufähig ist. Für ein Debüt ok. Allerdings werde ich dieser Autorin wohl nicht weiter folgen. Ich vergebe drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 06.07.2018
Lunde, Maja

Die Geschichte der Bienen / Klima Quartett Bd.1


gut

Mir fehlte der Tiefgang

Die Geschichte der Bienen wird aus drei Perspektiven jeweils in der Ich-Form erzählt. Die älteste Perspektive ist William Savage. Er lebt Mitte des 19. Jahrhunderts in England und war schon immer fasziniert von Bienen. Die Gegenwart wird von George beschrieben. Er lebt in den USA in Ohio. George nimmt den Leser mit ins Jahr 2007, als CCD sich in den USA breit macht. Berichtet wird hier von der täglichen Arbeit eines Berufsimkers. Die Zukunft, 2098 – wie die Welt ohne Bienen aussieht – zeigt uns Tao, die in China lebt und von Hand Blüten bestäubt. Zunächst lernen wir ihre Arbeit kennen, doch dann verschwindet ihr kleiner Sohn.
Der Aufbau mit diesen drei Perspektiven hat mir sehr gut gefallen. So erhält man zunächst einen Einblick auf die Anfänge der Imkerei und die Zeit, als man begann die Bienen verstehen zu wollen. Mit George erfahren wir etwas über die Arbeit als Berufsimker und wie die heutige Lage aussieht. Und wie sich das Drama andeutet. Durch Tao sehen wir in eine mögliche, vielleicht auch wahrscheinliche Zukunft. Natürlich sind das Spekulationen. Aber dass Bienen einfach ausschwärmen und sterben ist Realität. Mir haben die Episoden über George am besten gefallen. Mit Tao wurde ich leider nicht warm und bei William passierte zunächst so gut wie nichts. Das „Nichts-passieren“ war leider so ein durchgehendes Problem zwischen mir und diesem Roman. Irgendwie dümpelte es vor sich hin. Ich hatte mich riesig auf dieses Buch gefreut und war sehr neugierig. Vielleicht waren somit meine Erwartungen zu hoch. Aber mich hat die Geschichte dann doch sehr enttäuscht. Den Hype um dieses Buch konnte ich nicht nachvollziehen. Es hat mir gefallen, ja, aber mitreißen konnte es mich nicht und Neues habe ich auch nicht erfahren. Ich hatte mehr Fakten und Fachliches erwartet. Irgendwie ging es doch nur um das Leben der drei Protagonisten. Ich habe erwartet, dass die Bienen im Mittelpunkt stehen. Es ist ja die Geschichte der Bienen und nicht die Geschichte der Imker. Für jemanden, der Bienen bisher als lästige Quälgeister gesehen hat, ist dieses Buch sicherlich gut geeignet, um ihn wachzurütteln. Aber für jemanden der sich mit dem Thema schon befasst hat und dieses nun gut zusammengefasst und in einen mitreißenden Roman verpackt haben will wird doch sehr enttäuscht.
Dennoch liest sich dieser 500 Seiten dicke Roman sehr zügig. Der Schreibstil von Maja Lunde gefällt mir. Ich habe schon die Geschichte des Wassers von ihr gelesen und kannte ihn daher schon. Leider konnten mich in diesem Roman die Charaktere weniger überzeugen, als im zweiten Band und auch die Schauplätze wirkten für mich nicht gut durchdacht beziehungsweise rübergebracht, sie hätten überall spielen können. Vielleicht war das ja auch so gedacht. Schön fand ich, dass am Ende die drei Erzählstränge doch noch irgendwie zusammengefunden haben. Aber leider etwas zu spät.

Nach diesen 500 Seiten bin ich sehr enttäuscht, dennoch hat der Roman mir gefallen und deshalb vergebe ich noch drei von fünf Sternen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.07.2018
Walsh, Rosie

Ohne ein einziges Wort


sehr gut

Schöner Roman mit toller Wendung

Sarah ist frisch geschieden, da begegnet sie beim Spazierengehen Eddie. Zwischen den beiden funkt es gleich und sie verbringen eine wunderschöne Woche zusammen. Doch dann soll Eddie für zwei Wochen nach Spanien zum Surfen. Er verspricht Sarah sich vom Flughafen aus zu melden. Doch Sarah hört nichts mehr von ihm. Ist Eddie etwa etwas zugestoßen? Er scheint wie vom Erdboden verschluckt.

Es handelt sich hier nicht um einen klassischen Liebesroman, sondern entwickelt sich schon fast zu einem Drama. Hier hat mir sehr gefallen, dass es eine Wendung gab – eine große Überraschung für den Leser. Auch wenn mir recht schnell klar war, in welche Richtung es gehen wird. Allerdings gab es auch auf diesem Weg immer wieder Überraschungen und Wendungen. Erzählt wird die Handlung zunächst aus der Perspektive von Sarah und im letzten Teil aus Eddies Sicht. Es gab viele Zeitsprünge, das war etwas verwirrend. Meist musste man drei bis vier Sätze lesen um zu wissen „wo“ man sich befindet.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist leicht und flüssig zu lesen. Es handelt sich um eine sehr beschreibende Sprache. So wirkte alles sehr bildlich. Schön fand ich, dass die Gefühle von Sarah sehr gut rübergebracht wurden. Im letzten Teil der statt aus Sarahs nun aus Eddie Sicht ist, werden auch seine Gefühle widergegeben. Gefallen hat mir auch, dass es zwischendurch Briefe gab. Auch wenn hier der Empfänger nicht immer gleich ersichtlich war. Aber mit Voranschreiten des Romans erklärt sich dies.
Die Charaktere haben mir gefallen. Sarah ist der Hauptcharakter und meist geht es um sie. Aber auch Eddie ist gut ausgearbeitet und wie gesagt, im letzten Teil kommt er zu Wort. Ebenso die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet. Sie sind sehr individuell und auf ihre Art und Weise liebenswert. Mir erschienen sie alle authentisch. Vielleicht etwas zu bunt gemischt für die Realität, aber wir befinden uns hier ja in einem Roman. Auch wenn Sarah für ihr Alter (36) recht kindlich beziehungsweise jugendhaft rüber kommt, und so die ganze Sache vielleicht nicht ganz durchdacht angeht, ging sie mir nicht auf die Nerven. Aber sie hat mir definitiv zu wenig agiert. Statt, dass sie sich auf die Suche nach Eddie macht, wartet sie und starrt ununterbrochen auf ihr Handy.

Das Buch ist mit über 500 Seiten recht dick. Hundert Seiten hätte man sicherlich weglassen können. Denn teilweise wurden Dinge mehrfach genannt. Immerhin war die gesamte Zeit über Spannung vorhanden. Die Autorin schaffte es sogar in einem (Liebes-)Roman Cliff hanger einzubauen! So flogen die Seiten nur so an einem vorbei und der Roman war überraschend schnell durchgelesen.

Die Thematik an sich, macht das Buch eher nicht zu einem Highlight. Aber die Emotionen, die dieser Roman rüberbringt sind klasse. Das hat die Autorin richtig gut geschafft. Sehr gefallen hat mir, dass am Ende alles stimmig war und sich alles aufgeklärt hat. Sowie, dass kleine Hinweise nun besser verstanden wurden. Ich vergebe vier von fünf Sterne.

10 von 19 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.06.2018
Shepherd, Catherine

Der Flüstermann / Laura Kern Bd.3


ausgezeichnet

Späte Rache

Laura Kern und ihr Team werden mit einem Video konfrontiert. Darauf ist zu sehen, wie eine Frau ermordet wird. Doch wo befindet sich der Tatort? Der IT-Spezialist klemmt sich dahinter. Doch als sie die Leiche finden, taucht schon ein zweites Video auf. Was ist das Motiv des Täters? Tötet er tatsächlich wahllos Menschen, die ihre zweite Chance nicht nutzen?

Mir hat dieser Thriller sehr gut gefallen. Es war durchgehend spannend. Auch wenn man als Leser schnell weiß, wer der Täter ist, gibt es doch immer wieder ein paar Irrführungen, die einen verwirren und an seiner Hypothese zweifeln lassen. Die Ermittler tappen hier definitiv länger im Dunkel als der Leser, denn dieser wird durch Rückblicke über die Hintergründe informiert. Sehr gefallen hat mir, dass die gesamte Handlung sehr schlüssig war. Und dass man im Nachhinein die versteckten Hinweise erkennen kann. Man sollte beim Lesen, auch die Nebensätze nicht missachten. Die Kapitel waren recht kurz und endeten meist mit einem Cliff hanger, so dass man gezwungen war weiter zu lesen.
Der Schreibstil ist angenehm und sehr flüssig zu lesen, dadurch und da die Handlung sehr rasant ist, fliegt man nur so über die Seiten. Die Beschreibungen der Schauplätze und Verbrechen ist sehr gut und realistisch. Vielleicht sogar etwas zu realistisch für manch einen.
Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet und wirkten realistisch. Laura Kern, die Hauptprotagonistin in diesem Thriller ist mir sympathisch. Ich habe schon einen Fall von ihr (Krähenmütter) gelesen, da gefiel sie mit ebenfalls. Dieses Mal ermittelt Laura Kern aber nicht mit ihrem Partner Max, sondern mit Taylor, da Max gehandicapt ist.

Ich habe an diesem Thriller nichts auszusetzen und wurde wunderbar unterhalten, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 24.06.2018
Winkelmann, Andreas

Das Haus der Mädchen / Kerner und Oswald Bd.1


gut

Hamburg Kanäle und Abgründe

Hamburg. Ein Mann beobachtet eine Entführung, kurze Zeit später ist er tot. Eine junge Frau kommt allein in die Großstadt und stellt schnell fest, dass in ihrer Unterkunft etwas nicht stimmt. Mädchen verschwinden in einer Nacht und Nebelaktion. Was haben Hamburg Kanäle damit zu tun?

Anfangs habe ich mich mit diesem Thriller schwer getan. Es waren recht viele Handlungsstränge, die zunächst nichts miteinander zu tun hatten. Zusätzlich war ich beim Lesen nicht hundert prozentig bei der Sache, so dass mir der Einstieg ins Buch schwer viel. Aber nach hundert Seiten hatte mich das Buch und ich konnte es nicht mehr aus der Hand legen. Gut gefallen hat mir, dass die einzelnen Kapitel recht kurz waren und gerne mit einem Cliffhanger endeten. Außerdem wechselten mit jedem Kapitel die Perspektiven beziehungsweise der Handlungsstrang. So war immer genug Spannung da. Schön fand ich auch, dass einige Fallen eingebaut wurden, die mehr oder weniger zugeschnappt sind. Teilweise war die Handlung aber auch nicht schlüssig.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er war leicht und flüssig zu lesen. Hamburg wurde dem Leser auch etwas näher gebracht. Viele Szenen wurden sehr bildlich beschrieben, so dass es schnell zum Kopfkino kam. Je nach Situation ist das gut oder eben nicht. Auch die Gefühle von Leni, dem Landei, wurden gut rübergebracht, auch wenn ich sie teilweise nicht ganz nachvollziehen konnte.
Die Charaktere waren nichts Besonderes. Sie bedienten eher die gängigen Bilder und Klischees. Das Landei kommt in die Stadt und gerät gleich an einen Serientäter. Der Polizist nimmt am liebsten alles selbst in die Hand und das auf illegale Weise. Dazu gibt es noch ein paar eingebildete Schnösel. An den Charakteren hätte noch mehr gearbeitet werden können.

Alles in allem ein guter Thriller, der noch ausbaufähig ist. Dennoch wurde ich gut unterhalten und habe mitgefiebert. Deshalb vergebe ich drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 18.06.2018
Poznanski, Ursula;Strobel, Arno

Invisible / Salomon & Buchholz Bd.2


gut

Spannender Thriller – geht aber noch mehr

Nina Salomon und Daniel Buchholz haben es in Hamburg mit merkwürdigen Morden zu tun. Menschen bringen ihnen unbekannte Menschen um. Als Motiv geben sie an, dass sie ihn töten mussten. Sie konnten nicht anders. Was hat es damit auf sich? Dann wird auch noch die Stimmung in Buchholz‘ Team immer schlechter.

Dies ist der zweite Fall für Buchholz und Salomon. Und der dritte gemeinsame Thriller von Arno Strobel und Ursula Poznanski. Mir hat er gut gefallen. Die Idee hinter diesem Thriller ist gut und beängstigend. Aber leider fehlte mir die große fesselnde Spannung. Dennoch war es sehr spannend und ich wollte wissen, wie es weiter-/ausgeht. Mir ging es wie den Ermittlern und ich tappte sehr lange im Dunkeln. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, als würde das Privatleben von Buchholz und Salomon, sowie die Konflikte innerhalb des Teams in den Vordergrund treten und der Fall in den Hintergrund, allerdings klärte sich dies noch auf und es gab Verbindungen zum Fall.
Daniel Buchholz und Nina Salomon bleiben für den Leser definitiv keine unbekannten Ermittler. Während dem Lesen lernt man sie sehr gut kennen. Das gefällt mir an Thrillern und Krimis sehr. Die beiden sind mir nicht unsympathisch. Allerdings so richtig ins Herz geschlossen habe ich sie nicht.
Die Handlung wird immer abwechselnd von Salomon und Buchholz geschildert. Teilweise fand ich es etwas verwirrend, wer denn nun dran ist. Die Kapitel sind sehr kurz, so dass es ein Leichtes ist, sich zu sagen, „ach eins les ich noch“ und schwupps ist das Buch zu Ende. Das Buch liest sich wirklich sehr schnell. Ich habe es an einem Nachmittag durchgelesen. Der Schreibstil gefällt mir ebenfalls. Das ist nicht verwunderlich, da ich die alleinigen Thriller von Arno Strobel und Ursula Poznanski alle schon verschlungen habe – ebenso ihre bisherigen Gemeinschaftswerke.
Meine Erwartungen waren sehr hoch, da ich von Strobel und Poznanski pure Spannung gewohnt bin. Doch leider war es dann doch zu wenig Spannung um mich restlos zu überzeugen. Deshalb vergebe ich dreieinhalb von fünf Sternen.