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Azyria Sun

Bewertungen

Insgesamt 728 Bewertungen
Bewertung vom 04.10.2023
Mullen, Peter;Karwinkel, Fabian

Das NABU-Vogelbuch


ausgezeichnet

Kompaktes Allgemeinwissen über unsere Vogelwelt

Worum geht’s?
Dieses Buch stellt die heimische Vogelwelt dar und informiert anhand von Bild und Text über jeden Vogel und seine Lebensweise.

Meine Meinung:
Meine Rezension zu „Das NABU-Vogelbuch“ von Peter Mullen und Fabian Karwinkel möchte ich ausnahmsweise mit einer kurzen Geschichte beginnen:

Als ich klein war, hat meine Oma mir bei Spaziergängen mit einer Engelsgeduld jedes Tierchen und Pflänzchen gezeigt und erklärt. Sie wusste wirklich von allem den Namen und ein paar Fakten und hat mir so kindgerecht die Natur nahegebracht. Als Kind hat mich das fasziniert. Jetzt habe ich selbst einen Sohn und würde ihm dieses Wissen gerne auf genauso liebevolle Art und Weise weitergeben, aber ihr wisst ja: Vieles vergisst man so schnell.

Und mit dem NABU-Vogelbuch bekomme ich jetzt im Bereich Vogelwelt einen Teil dieses Wissens zurück. Beginnend mit Fakten zum Vogelzug, der Vogelfütterung usw. kommen wir schnell zu Bildern, die uns die einzelnen Vogelarten zeigen und auf ihre Besonderheiten hinweisen. Dazu die kurzen und prägnanten Texte mit den wichtigsten Daten und Fakten: Dieses Buch ist wirklich vertieftes Allgemeinwissen pur. Außerdem gibt es noch die bunten Hinweiskästen des Nabu, in denen zusätzliches Wissen, wie z.B. vom Aussterben bedroht, hier bzw. da zu beobachten usw. aufgelistet ist, was wirklich interessantes Zusatzwissen ist. Und egal, ob man nach einem Spaziergang oder beim Beobachten der Vögel im Vogelhäuschen der Nachbarn ein Tier kennt und nachschlägt oder gemeinsam mit den Kindern das Buch nach einem bestimmten Vogel durchsucht oder einfach so gemeinsam darin blättert: Es macht Spaß, das Buch durchzusehen, sich Wissen anzulesen und mit den Kleinen gemeinsam Dinge zu lernen. Als besonderes Highlight gibt es dann noch die App, in der zu jedem Vogel der Gesang abgespielt werden kann – auch das ist total spannend für die Kinder. Dieses Buch ist wirklich toll und informativ und ich kann es allen empfehlen, die mehr über unsere Vogelwelt wissen möchten.

Fazit:
In „Das NABU-Vogelbuch“ erklären Peter Mullen und Fabian Karwinkel kurz und prägnant unsere Vogelwelt. Anhang aussagekräftiger Bilder und informativer Texte lernen wir hier wirklich eine Menge. Einiges wusste ich bereits, vieles war mir neu. Und der NABU hat zu vielen Vogelarten in Infokästen noch weitere interessante Details hinzugefügt. Als besonderer Clou gibt es dann noch eine App, in der wir uns die Vogellaute anhören können.

5 Sterne für dieses wirklich tolle Buch, aus dem wir eine Menge Wissen mitnehmen konnten und das wir noch öfters aufschlagen werden.

Bewertung vom 02.10.2023
Smale, Holly

Mein schrecklich schönes Leben


sehr gut

Und täglich grüßt das Murmeltier

Worum geht’s?
Cassandra hat einen schlechten Tag, einen richtig schlechten. Erst wird sie von der Liebe ihres Lebens verlassen, dann wird ihr der Job gekündigt und zuletzt fliegt sie noch aus der WG. Am Abend jedoch steht Will, ihr Ex plötzlich vor der Tür und will sie zum Essen ausführen, als sei nichts geschehen. Genauso am nächsten Tag. Hängt sie in einer Zeitschleife fest?

Meine Meinung:
Der Roman „Mein schrecklich schönes Leben“ (Droemer Knaur, 08/2023) von Holly Smale ist ein wirklich kurzweiliges und unterhaltsames Buch. Ich mag den Schreibstil, der unaufgeregt aber dennoch intensiv vor sich hinplätschert.

Und auch die Charaktere sind liebevoll zum Leben erweckt. Cassandra, für die Veränderungen, Lärm und Menschen die Hölle sind und die Emotionen nicht zuordnen kann. Ihre Kollegin Sophie, die ganz anders ist, als sie zunächst scheint. Sal, ihre Mitbewohnerin und ihr Freund/Ex-Freund Will. Alle von der Autorin lebendig dargestellt und insbesondere die Gedankengänge von Cassandra fand ich spannend zu lesen.

Auch die Geschichte selbst hat es in sich. Fast schon ein bisschen wie ein Hollywoodfilm erleben wir einen Tag nach dem anderen – oder vor dem anderen? So unglaublich Zeitreisen sind, hier hat es mich nicht gestört, sondern es hat zu Cassandras Story gehört. Etwas schade fand ich allerdings, dass nicht erklärt wurde, dass sie Emotionen als Farben sieht. Und auch das Hauptthema, der Autismus, wurde lediglich im letzten Kapitel kurz angesprochen. Das hätte ich mir auch in der Geschichte selbst schon gewünscht, da es doch mit darum ging und die Hauptprotagonistin ausmacht. Aber es war schön, Cassie auf der Suche nach sich selbst zu begleiten und mit ihr herauszufinden, was richtig und falsch, gut und böse ist. Die Autorin hat auf spannende Art dargestellt, wie Cassie durch die Wiederholungen versteht, was was bedeutet und versucht, es zu nutzen und hat uns dadurch einen wirklich interessanten Eindruck in die Gefühlswelt von Menschen mit Autismus gegeben. Das Buch war kurzweilig und unterhaltsam zu lesen und ich habe den Ausflug in Cassies Welt sehr genossen. Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin!

Fazit:
In Holly Smales Roman „Mein schrecklich schönes Leben“ begleiten wir die autistische Cassie, die plötzlich durch die Zeit reisen kann. Sie sieht Emotionen als Farben und versucht zu lernen und durch Zeitsprünge das Leben richtiger zu machen. Ob es ihr gelingt? Ein bisschen schade fand ich, dass das mit den Farben nicht erläutert wurde und wir erst im letzten Kapitel von ihrem Autismus erfahren haben. Aber ansonsten hat mich das Buch gut unterhalten, die Charaktere waren interessant und die unterschiedlichen Szenerien, die immer wieder durchlebt wurden, kurzweilig zu lesen.

4 Sterne von mir für dieses Buch, das ein bisschen wie ein Hollywoodfilm ist.

Bewertung vom 01.10.2023
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Britischer Cozy Crime und amüsantes Nacktbaden

Worum geht’s?
Sir Peter, der reichste Mann Marlows, lädt Mrs. Potts zu den Feierlichkeiten am Tag vor seiner Hochzeit ein und wirkt am Telefon sehr nervös. Das lässt Mrs. Potts stutzig werden und tatsächlich: Am Tag der Feier wird er von einem schweren Schrank erschlagen. Er ist alleine im verschlossenen Zimmer. Doch ist es wirklich ein Unfall? Oder ist es Mord?

Meine Meinung:
Robert Thorogood schreibt mit „Mrs. Potts‘ Mordclub und der tote Bräutigam“ den zweiten Fall für Judith Potts, Suzie und Becks. Und auch dieser Kriminalroman hat es wieder in sich. Ich finde ihn sogar fast noch ein bisschen besser, als den ersten Band. Der Schreibstil von Herrn Thorogood ist einfach göttlich. Ich mag seinen britischen Humor und die dennoch auch spannenden und gut aufgebauten Ermittlungen und muss dabei immer ein bisschen an Mrs. Marple und an Sherlock Holmes denken.

Und der eigentliche Hit an den Büchern war für mich sowohl im ersten als auch in diesem Band eine der ersten Szenen: Nämlich Mrs. Potts Nachtbaderunde in der Themse, bei der immer eine Geschichte bei rumkommt, über die man nur herzlich lachen kann – ich sage nur „ihr Körper glitzerte wundersam“ (ca. 2 % im eBook). Ich habe mich weggeschmissen! Und auch die Darstellung der Charaktere passt einfach perfekt. Die inzwischen 78jährige Judith, die Pfarrersfrau Becks und Suzie, die Hundesitterin allen voran. Ich habe sie schon im ersten Band ins Herz geschlossen.

Auch der Fall selbst ist wieder spannend aufgebaut. Ich mag die Art, wie Herr Thorogood den Mordclub ermitteln lässt und wie am Ende die Fäden zusammenlaufen und er Mrs. Potts die Lösung erklären lässt. Es ist undurchsichtig, es ist verwickelt und das Buch lädt direkt zum Mitraten ein. Ein bisschen wie ein Exit Spiel, das man Zuhause spielen kann. Außerdem haben wir spannende Kapitel, einen genialen Showdown, indem es fast nochmal schiefgeht und weitere lustige Szenen. Wartet nur, bis ihr die Auflösung im wöchentlichen Rätsel, das Judith immer löst, serviert bekommt. So genial wie herzig! Dieses Buch hat mich wieder absolut begeistert, die Ermittlungen haben mich mitgerissen und es gab viele humorvolle Szenen, die mich zum Lachen gebracht haben. Eine wirklich unterhaltsame Serie, die spätestens mit diesem zweiten Band zu meinen Must-Reads zählt und die ich allen empfehlen kann, die den britischen Humor mögen und gerne bei Cozy Crime miträtseln möchten. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall für Mrs. Potts und ihren Mordclub!

Fazit:
Britischer Humor, spannender Cozy Crime, tolle Charaktere und Fälle zum Mitraten: All das bietet uns Robert Thorogood in seinem zweiten Kriminalroman „Mrs. Potts‘ Mordclub und der tote Bräutigam“. Es geht wieder hoch her, beginnend mit einer wirklich köstlichen Nacktbadeszene, weiter mit einem mysteriösen Todesfall und hin zu spannenden Ermittlungen bis zu einem fulminanten Showdown. Dieses Buch hat wieder alles: Arbeit für die Denkmuskeln und die Lachmuskeln. Ich liebe diese Serie einfach!

Eine ganz klare Leseempfehlung und 5 Sterne für dieses Buch von mir!

Bewertung vom 28.09.2023
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Serienauftakt

Worum geht’s?
Die ehemalige Polizistin Liv Jensen hat sich als Privatdetektivin in Kopenhagen selbstständig gemacht. Ein Kollege bittet sie um Hilfe bei einem Fall, der längst ungelöst ad acta gelegt ist, der ihn aber immer noch beschäftigt. Schnell wird klar, dass es nicht nur einen Toten gibt, sondern mindestens drei.

Meine Meinung:
Mit „Glutspur – Die Wurzeln des Schmerzes“ startet die dänische Autorin Katrine Engberg ihre Reihe um Liv Jensen. Auf dem Buch selbst ist das Genre nicht bezeichnet, aber die Seite mit dem Impressum bezeichnet ihn als Kriminalroman, und das trifft dieses Buch auch wohl am besten. Ganz kurz zum Cover: Es ist relativ einfach gehalten, aber ein besonderer Hingucker ist der glitzernde Titel, der dem Cover doch etwas Besonderes gibt. Dann der Schreibstil: Gut zu lesen, einfach gehalten und dennoch detailreich und spannend. Die Szenerien, insbesondere auf dem alten Hof, haben eine wirklich atmosphärische Spannung. Das hat mir gut gefallen.

Die Autorin erzählt den Fall aus drei Perspektiven, wobei Liv nicht die einzige Hauptprotagonistin ist. Im Gegenteil: Ich würde sagen, dass der Automechaniker Nima und die Psychologin Hannah mindestens einen genauso großen Anteil haben. Alle drei haben mir gut gefallen, wobei ich zu Liv bislang den wenigstens Bezug aufbauen konnte. Sie ist mir sympathisch, aber vieles aus ihrer Vergangenheit ist noch im Dunkeln und wird nur angedeutet; ich bin gespannt, was wir in den weiteren Fällen noch über sie erfahren. Wobei ich es gut finde, nicht gleich zu Beginn alles über eine Person zu lesen, sondern diese nach und nach kennenzulernen.

Der Fall selbst startet mit einem Selbstmord. Wir gehen zurück in die Vergangenheit der 1940er Jahre und erleben, wie jüdische Bürger versuchen, nach Schweden zu flüchten. Und diese Vergangenheit reicht dann bis in die Gegenwart, in der die Autorin wirklich geschickt mehrere Fälle zu einem verbindet. Wir fangen an drei Enden an – Liv, Nima und Hannah – und bringen am Ende alle zusammen. Und dazwischen haben wir solide Ermittlungen, eine für einen Kriminalroman perfekte, gleichbleibende Spannungskurve und am Ende einen Showdown, bei dem das Lesetempo nochmal anzieht. Mir hat der Fall wirklich gut gefallen, ebenso die Protagonisten. Dieser erste Teil hat mir definitiv Lust darauf gemacht, mehr zu lesen und die Personen näher kennenzulernen. Dies könnte eine weitere Lieblingsserie von mir werden und ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Fall!

Fazit:
Katrine Engberg startet ihre Serie um Liv Jensen mit „Glutspur – Die Wurzeln des Schmerzes“ mit einem spannenden Fall, in dem solide ermittelt wird und mit drei Protagonisten, nämlich Liv, Hanna und Nima, die mir sofort sympathisch waren und über die ich unbedingt mehr wissen möchte. Für einen Kriminalroman hatten wir eine gute, gleichbleibende Spannungskurve und einen fulminanten finalen Showdown. Außerdem sind wir in die 1940er Jahre zurückgereist. Besonders gut hat mir gefallen, wie die Autorin drei Anfänge zu einem Ende verbunden hat. Drei Handlungsstränge, die verschiedener nicht sein könnten und die doch abhängig voneinander sind. Das war wirklich gewieft von der Autorin und hat dem Buch nochmal eine spannende Richtung verliehen.

5 Sterne von mir und ich bin schon jetzt in freudiger Erwartung auf die Fortsetzung!

Bewertung vom 26.09.2023
Shan, Milla

Ein Hoch auf die Freundschaft!


sehr gut

Ein Kinderbuch mit wundervollen Bildern

Worum geht’s?
Als das Eichhörnchen die Schildkröte findet, weiß es nicht, was das für ein Ding ist. Es versucht, mehr über dieses seltsame Wesen herauszufinden und findet schlussendlich einen Freund.

Meine Meinung:
„Ein Hoch auf die Freundschaft“ von Milla Shan ist ein wundervolles Kinderbuch darüber, wie man Freunde findet und wie Freunde füreinander da sind. Doch das eigentliche Highlight an dem Buch waren für mich die naturgetreu und liebevoll gestalteten Zeichnungen von dem belgischen Bilderbuchkünstler Frank Daenen. Diese Bilder sind wirklich herzallerliebste Kunst!

Gut gefallen hat uns an dem Inhalt des Buches, dass es einfache, kindgerechte Sätze sind. Und sehr gut auch das Design der Schrift: Farblich passend grün für die wörtliche Rede der Schildkröte und rotbraun für das Eichhörnchen, sodass ich immer wusste, mit welcher Stimme ich jetzt vorzulesen habe. So haben bereits beim ersten gemeinsamen Lesen die Stimmen gestimmt, was ja für die Kleinen auch wichtig ist.

Aber das absolute Highlight waren für uns wie gesagt die Bilder: Naturgetreu und mit vielen liebevollen Details haben sie neben dem Text noch eine weitere Geschichte erzählt bzw. die Geschichte des Buches ergänzt, denn es müssen tatsächlich die Bilder in Verbindung mit dem Text gelesen werden, da ansonsten die Geschichte unvollständig ist. Was mich aber nicht wirklich gestört hat, da man so dazu angehalten ist, aufmerksam die Bilder zu betrachten und auch die eigene Fantasie arbeiten zu lassen. Ich glaube, hierdurch wird auch die Konzentration der Kleinen zusätzlich geschult und gestärkt. Wobei ich auch sagen muss, dass teilweise etwas mehr Text wünschenswert gewesen wäre, da es oft doch etwas kurz war.

Was uns auch gut gefallen hat, sind die Nebenschauplätze in den Bildern – die zwei Mäuse und die beiden Rotkehlchen. Absolut goldig, achtet unbedingt darauf, wenn ihr das Buch lest! Wir werden uns die Geschichte auf jeden Fall noch viele Male durchlesen und ansehen und können eine klare Leseempfehlung abgeben an alle, die gerne ihre Fantasie mitarbeiten lassen und denen die Detailsuche in Bildern Spaß macht.

Fazit:
„Ein Hoch auf die Freundschaft“ von Milla Shan ist ein schönes Bilderbuch darüber, wie man Freunde findet und wie Freunde füreinander da sind. Aber das eigentliche Highlight im Buch sind die Bilder von Frank Daenen. Absolut herzig gestaltet, naturgetreu und mit vielen liebevollen Details erzählen sie einen Großteil der Geschichte des Buches in Verbindung mit den kindgerechten Sätzen, die gerne noch etwas umfangreicher hätten sein dürfen. Uns hat das Buch gut gefallen und wir werden es uns auf jeden Fall noch mehrmals ansehen.

4 Sterne von uns für dieses Kinderbuch, bei dem uns besonders die kleinen Details der Bilder in Erinnerung geblieben sind.

Bewertung vom 25.09.2023
Faber, Hanna

Always love you / Ikonen ihrer Zeit Bd.11


sehr gut

Spannende Einblicke

Worum geht’s?
Wer kennt sie nicht: Whitney Houston, eine der größten Sängerinnen unserer Zeit. Doch wer war sie wirklich? Woher kam sie? Wie wurde sie von einem kleinen, schüchternen Mädchen zu einer weltweit gefeierten Ikone?

Meine Meinung:
„Always Love You – Musik war Whitney Houstons Leben“ (Ullstein Buchverlage, August 2023) von Hanna Faber ist der 10. Teil der Ikonen-ihrer-Zeit Reihe und eine wirklich spannende Romanbiografie. Ich mag Hanna Fabers Schreibstil und die Bilder, die sie uns in diesem Buch vermittelt. Wie sie im Anhang schreibt, legt sie den Fokus in diesem Buch vorwiegend auf die Freundschaft zwischen Whitney und Robyn und stellt am Ende auch kurz dar, welche Teile Fakt sind. Und die Mischung, die sie dann aus den von ihr sehr gut recherchierten Fakten und ihrer eingebrachten Fiktion erstellt, kann sich wirklich lesen lassen.

Wer kennt sie nicht, Whitney Houston!?! Bzw. ihre Lieder. Aber ihre Geschichte, ihre Herkunft, waren mir völlig unbekannt. Niemals hätte ich einen solchen Menschen hinter dieser berühmten Frau vermutet. Und eine Lebensgeschichte, die den Unterschied zwischen Schwarz und Weiß in den USA mitverarbeitet. In der wir erfahren, welchen Weg Whitney gehen musste, um als schwarze Sängerin überhaupt Erfolg haben zu können und nicht zu schwarz zu sein. Aber auch nicht zu weiß. Eine Geschichte von Drogenmissbrauch und Betrug. Ich hätte hinter dieser Ikone niemals eine solch empathische, bodenständige Frau vermutet, wie Frau Faber sie uns vorstellt.

Im Roman selbst wechseln wir zwischen den einzelnen Jahrzehnen hin und her. Zwischen ihrer Kindheit/Jugend, ihrem Werdegang zur gefeierten Popikone und ihren letzten Jahren. Wir lernen nicht nur sie selbst kennen, sondern auch ihre beste Freundin und Seelenverwandte Robyn, ihre Familie und die Menschen, die sie auf ihrem Weg begleitet haben, u.a. Clive und Carol. Und diesen Werdegang hat die Autorin wieder auf ihre einzigartige und außergewöhnliche Art dargestellt. Ich habe mich mitten drin gefühlt in der Geschichte, konnte mit den Protagonisten mitfühlen und mitleiden. Konnte mich mit ihnen mitfreuen und es war einfach schön und interessant, solche Einblicke in das Leben dieser großartigen Frau erhalten zu dürfen. Teilweise hätte ich mir allerdings gewünscht, dass die Autorin noch etwas tiefer in die Hintergründe eintaucht, z.B. in ihre Ehe mit Bobby oder in ihre letzten Jahre. Aber ansonsten hat mich das Buch wirklich begeistert und ich bin erstaunt, wer Whitney wirklich war – zumindest so, wie die Autorin dies aufgrund ihrer Recherchen herausgefunden hat. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir, diese Frau sollte man kennenlernen!

Fazit:
„Always Love You – Musik war Whitney Houstons Leben“ ist eine Romanbiografie, in der uns Hanna Faber das Leben von Whitney Houston näherbringt. Wir dürfen sie von ihrer Kindheit an begleiten, erleben, wie sie ins Showbusiness einsteigt, welche Probleme man in den USA hat, wenn man eine schwarze Sängerin ist. Wir kommen ins Drogenmilieu aber erleben auch, wie Whitney bei Robyn wahre Freundschaft findet und wie ihre Mutter hinter ihr steht. Dieses Buch hat mich wirklich begeistert, niemals hätte ich eine so warmherzige, empathische Frau hinter dieser großen Sängerin vermutet! Teilweise hätte ich mir noch mehr Tiefe, mehr Eindrücke, mehr Hintergründe gewünscht, aber insgesamt habe ich das Buch sehr gerne gelesen.

4 Sterne von mir und danke, dass ich Whitney näher kennenlernen durfte!

Bewertung vom 19.09.2023
Leciejewski, Barbara

Fritz und Emma


ausgezeichnet

Legt euch Taschentücher bereit – Emotionen pur

Worum geht’s?
1947: Nachdem Fritz den Krieg überlebt hat, möchten Emma und er heiraten. Doch plötzlich passiert etwas und die beiden reden nicht mehr miteinander. 70 Jahre später zieht Marie mit ihrem Mann nach Oberkirchbach, erfährt von der Geschichte der inzwischen 92jährigen und versucht alles, um die beiden doch noch miteinander zu versöhnen.

Meine Meinung:
„Fritz und Emma“ von Barbara Leciejewski ist ein wirklich großartiger Roman. Die Art, wie die Autorin Gefühle zu Papier bringt, ist einfach nur ergreifend. Auch die Erzählperspektiven sind spannend gewählt. Wir wechseln zwischen der Vergangenheit – angefangen in der Kindheit von Fritz und Emma – und der Gegenwart im Jahr 2019 hin und her.

In der Vergangenheit begleiten wir Fritz und Emma und erfahren nach und nach deren Schicksal. Dabei bringt die Autorin spannende historische Fakten wie nebenbei in die Geschichte mit ein. Und im weiteren Verlauf geht es noch um Fehlgeburten, um die Rolle der Frau in der Gesellschaft und um die Emanzipation. In der Gegenwart dürfen wir Marie, die Frau vom örtlichen Pfarrer, begleiten und miterleben, wie sie versucht, Fritz und Emma zusammenzubringen und zudem eine Dorfgemeinschaft entstehen zu lassen. Alle Charaktere, sowohl die genannten als auch die anderen Dorfbewohner und auch Sarah, Maries Schwester, sind liebevoll zum Leben erweckt. Manchmal empathisch, manchmal bissig, manchmal sarkastisch aber immer so liebevoll beschrieben, dass man am Liebsten nach Oberkirchbach ziehen und am Dorfleben teilhaben möchte.

Die Geschichte von Fritz und Emma hat mich wirklich beeindruckt. Mehrmals hatte ich Tränen der Rührung oder der Freude in den Augen. Die Autorin hat es geschafft, Vergangenheit und Gegenwart zu einer einzigartigen Geschichte einer großen Liebe und ganz viel Schicksal zu verbinden, die kitschig sein könnte, es aber kein bisschen ist. Im Gegenteil! Ich konnte nicht genug bekommen von beiden Erzählsträngen und habe mich mit allen mitgefreut, mit allen mitgefiebert, mit allen mitgetrauert und mitgelacht. Und wenn ein Roman das schafft, dann ist er einfach nur großartig! Aber ob Marie es schafft, ein Happy End herbeizuführen? Das müsst ihr schon selbst herausfinden. Auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung von mir und ich freue mich schon auf das nächste Buch der Autorin, dass demnächst erscheint.

Fazit:
„Fritz und Emma“ ist wirklich ein emotionales Feuerwerk! Barbara Leciejewski hat mich absolut begeistert. Ich mochte die liebevoll gestalteten Charaktere, die langsame Heranführung an die Geschehnisse durch die Erzählperspektive aus der Vergangenheit und die Geschehnisse in der Gegenwart. Frau Leciejewski hat so viele wundervolle Momente innerhalb ihrer Erzählung geschaffen, dass ich mehrmals Wasser in den Augen hatte. Ich mochte alle, Marie, ihren Mann, Anja, Liesl und natürlich Fritz und Emma. Dieses Buch hat mich absolut gefangengenommen und erst auf der letzten Seite mit dem Wort „Ende“ wieder losgelassen.

Von Herzen kommende 5 Sterne von mir und ich freue mich bereits jetzt auf das nächste Buch der Autorin, das in wenigen Wochen erscheint!

Bewertung vom 15.09.2023
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


ausgezeichnet

Geniale Fortsetzung der Serie

Worum geht’s?
München 1914: In einem Hinterhof wird ein toter Säugling gefunden. Von der Mutter keine Spur. Die Gerichtsmedizin untersucht das tote Kind, was Anna sehr ans Herz geht. Der Fall beschäftigt sie so sehr, dass Friedrich von Weynand alias Fritz Nachtwey beginnt, Nachforschungen anzustellen. Als plötzlich eine weitere Tote auftaucht, werden die Ermittlungen immer rasanter und gefährlicher.

Meine Meinung:
„Fräulein Anna Gerichtsmedizin – Die Schwabinger Morde“ (Ullstein Buchverlage, 07/2023) von Petra Aicher ist bereits der zweite Fall für Anna und Friedrich/Fritz. Auch hier hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gefallen. Ich mag ihre Art, die Personen und Orte zu beschreiben und zum Leben zu erwecken sehr. Dieser Schreibstil ist es auch, der dieses Buch für mich zu einem Pageturner gemacht haben.

Doch nicht nur der Schreibstil, auch die Dynamik zwischen den Protagonisten, insbesondere zwischen Fritz und Anna, und die Protagonisten selbst gefallen mir außerordentlich gut! Ich mag es, die Entwicklung der Personen zu verfolgen, sowohl die persönliche Entwicklung als auch die zwischen den einzelnen Protagonisten. Zwischen Fritz und Anna, Christiane und Annas kleiner Schwester Franzi, aber auch zwischen Fritz und den Polizisten. Alle wachsen irgendwie immer mehr zusammen und mir mehr ans Herz, je besser ich alle kennenlerne.

Was mir auch sehr gefällt, ist der Wechsel zwischen den wirklich spannenden Fällen, denen in diesem Roman nachgegangen wird und dem Leben in der damaligen Zeit. Wir erleben die Schattenseiten des Ersten Weltkrieges genauso mit wie das Leben der daheimgebliebenen Bevölkerung, die versucht, über die Runden zu kommen. Zwischen den Armen und den Reichen sowie den Künstlern. Auch das Nachtleben und das Leben der Schauspieler ist interessant. Hier hat die Autorin auf spannende Art und Weise Fakten und Fiktion vermischt und das Buch zu einem wahren Leseerlebnis gemacht, das sowohl geschichtliche Eindrücke vermittelt, als auch einen Spannungsbogen aufweist, der – obwohl Roman – wirklich einzigartig ist. Ich mochte es, die Ermittlungsarbeit mitzuverfolgen. Die Arbeit der Gerichtsmedizin kam diesmal auch mehr zum Zug, als im ersten Fall, kurz: Ich habe einfach alles an diesem Buch geliebt! Die Ermittlungen, die Ausflüge ins Nachtleben, die Polizeiarbeit auf der einen sowie die Nachforschungen von Fritz auf der anderen Seite und das alles total authentisch in den 1914er Jahren. Das Buch hat mich wirklich mitgerissen und ich fiebere schon jetzt dem nächsten Fall von Anna und Fritz entgegen und auch, wie es persönlich mit ihnen weitergeht. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Mit „Fräulein Anna Gerichtsmedizin – Die Schwabinger Morde“ hat mich die Autorin vollends von der historischen Romanserie um Anna und Fritz/Friedrich überzeugt. Die Mischung aus geschichtlichen Fakten und Fiktion, das Miterleben der Ermittlungen und Nachforschungen in den 1914er Jahren waren perfekt und authentisch. Die Protagonisten sind mir sowieso schon seit dem ersten Band ans Herz gewachsen und es ist einfach nur schön, ihre Entwicklung mitzuverfolgen. Wir hatten eine tolle Spannungskurve, einen genialen Showdown und das Buch war für mich ein absoluter Pageturner!

Ganz klare 5 Sterne von mir und ich fiebere schon jetzt dem dritten Teil der Serie entgegen!

Bewertung vom 12.09.2023
Aicher, Petra

Die Prinzregentenmorde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.1


sehr gut

Toller Einstieg in die Serie

Worum geht’s?
München 1912: Anna tritt ihre Stelle als Assistentin der Gerichtsmedizin an und hat gleich eine prominente Leiche auf dem Tisch. Doch ist es wirklich Selbstmord, wie die Polizei allen Glauben machen möchte? Als Anna auf den Skandalreporter Fritz Nachtwey trifft, stellt dieser Nachforschungen an und bringt unglaubliche Wahrheiten ans Licht.

Meine Meinung:
Petra Aicher startet ihre historische Romanserie um Fräulein Anna und Friedrich von Weynand alias Fritz Nachtwey mit „Fräulein Anna Gerichtsmedizin – Die Prinzregentenmorde“ wirklich gelungen. Der Schreibstil ist eingängig, leicht zu lesen und beschreibt die Szenerien lebendig und eindrucksvoll.

Auch die Charaktere sind perfekt dargestellt. Sowohl Anna, als auch Friedrich/Fritz mochte ich auf Anhieb. Und auch die Dialoge zwischen den beiden sind amüsant. Ich mag die Dynamik, die die Autorin zwischen Anna und Fritz aufbaut. Dann die Gerichtsmediziner Gernhuber und Schmidt, die von Arnsbergs, Friedrichs Frau Sibylle – alles Charaktere, die perfekt in diese Zeit passen und schöner nicht sein könnten. Jeder mit ganz eigenen Eigenheiten, die sie sympathisch oder unsympathisch machen.

Und um diese authentischen und interessanten Protagonisten schreibt Frau Aicher dann ihren historischen Roman. Ich mochte die Einblicke in die Gerichtsmedizin und in die Politik der damaligen Zeit. Einerseits noch die Adligen an der Macht, andererseits schon die Republik auf dem Vormarsch. Hier hat die Autorin die geschichtlichen Fakten perfekt in ihren Roman eingepasst. Und auch der Roman selbst war spannend. Ich mochte, wie Fritz sich in die Nachforschungen gestürzt hat, wie Anna sich entwickelt hat und wie die Autorin uns durch das Buch geführt hat. Wir hatten keine hohe Spannungskurve, eher immer mal wieder kleine Spannungspeaks, aber es ist ja auch ein Roman. Zu kurz kam mir allerdings der gerichtsmedizinische Teil, hier hätte ich mir vom Titel her schon mehr Einblicke erhofft. Aber ansonsten hat mir das Buch viel Spaß gemacht. Das damalige Leben sowohl der Adligen als auch der normalen Bürger war gut dargestellt und man hat sich mittendrin gefühlt in den Tumulten der damaligen Zeit. Und als Bonus hatten wir noch einen spannenden Showdown, den ich so gar nicht erwartet hätte, der aber ein großes Spannungshoch in das Finale der Geschichte gebracht hat. Ich habe das Buch gern gelesen und freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil. Mal sehen, was für Leichen da bei Anna im Keller landen.

Fazit:
Mit „Fräulein Anna Gerichtsmedizin – Die Prinzregentenmorde“ startet Petra Aicher in ihre historische Romanserie um Anna und Fritz/Friedrich. Und dieser erste Teil hat mir gut gefallen. Der Roman ist leicht zu lesen, stellt die politischen Verhältnisse der 1912er Jahre authentisch dar. Wir haben Protagonisten, die einfach nur perfekt sind. Das einzige, was mir etwas zu kurz kam, war tatsächlich der gerichtsmedizinische Teil. Dafür haben mir die Nachforschungen von Fritz/Friedrich gut gefallen sowie die Dynamik zwischen Fritz und Anna. Ein sehr kurzweiliges Buch mit einigen spannenden Momenten, das mit Lust auf den zweiten Teil gemacht hat.

4 Sterne von mir und ich bin sehr gespannt auf Annas nächste Leiche!