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witchqueen
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Insgesamt 356 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2020
Hasenkopf, Marco

Köln 300 °C


ausgezeichnet

Darum geht es:

Ein ausgebranntes Auto unter der Autobahnbrücke. Darin eine verkohlte Leiche. Aber irgendetwas ist sonderbar. Wie kommt das Auto dorthin? Und was für ein Auto ist das überhaupt? Ohne Nummernschilder und mit unkenntlich gemachter Fahrgestellnummer lässt sich das nur schwer feststellen. Auch, wer der Tote ist bleibt zunächst unklar. Und was hat es mit dem komischen Gegenstand auf sich, der im Fußraum des Wagens liegt?

Zunächst tappen die Kommissare Mertin und Kaiser völlig im Dunklen. Doch dann stoßen sie bei ihren Recherchen auf eine Handy-Firma, zu der sowohl der Wagen, die Leiche als auch der seltsame Gegenstand in Bezug gebracht werden können. Aber warum wurde der Mitarbeiter der Firma nicht vermisst? Warum ist man dort so sehr darauf bedacht, alles zu tun, um die Polizei weiter im Dunkeln tappen zu lassen? Was hat man dort zu verbergen?

Kurze Zeit später brennt es wieder. Dieses Mal in einer Flüchtlingsunterkunft. Alles deutet auf einen rechtsradikalen Hintergrund hin, denn bei diesem Brandanschlag stirbt ein Kongolese. Bei der Untersuchung des Tatortes stoßen die Kommissare auf Coltan. Aber wo kommt das her? Und was sollte damit passieren? Als dann auch noch ein Brandanschlag auf eine Telekommunikationsmesse verübt wird, beginnt alles langsam einen Sinn zu ergeben. Mertin und Kaiser verfolgen die Spuren des Coltan und stellen eine Verbindung zwischen Handy-Firma, Flüchtlingsheim und dem Kongo her. Und langsam aber sicher wird klar, wer der „Feuerteufel“ ist und warum.

Meine Meinung:

Ein hervorragender Krimi, den ich so nicht erwartet hätte. Marco Hasenkopf versteht es, seine Leser auf 367 Seiten mitzureißen. Es geht spannend los und ebbt nicht ab. Man will mehr. Die Ermittler Judith Mertin (eine Deutsch-Kongolesin) und Markus Kaiser (kurz von dem Burn-Out) ergeben ein schlagkräftiges Paar. Einer mit Fäusten, der andere mit Worten. Beide geben sich wirklich nichts. Eine sehr gelungene Kombi, die mir gut gefallen hat. Zumal die beiden wirklich nicht immer konventionelle Wege gehen.

Der Schreibstil ist flüssig und schnörkellos. Man kann das Buch einfach „aufsaugen“. Die Kapitel sind angenehm lang, so dass man problemlos in einem Rutsch durchlesen oder aber auch auf mehrere Abschnitte verteilt lesen kann.

Marco Hasenkopf versteht es geschickt, die Auswirkungen von Ausbeutung, Rücksichtslosigkeit und Sorglosigkeit im Umgang mit Umwelt und seltenen Rohstoffen mit einem spannenden und gut recherchierten Krimi zu verbinden. Und uns zum Nachdenken über unser eigenes Handeln zu bringen.

Mein Fazit:
Rums ... das Buch ist der Knaller. Im wahrsten Sinne es Wortes. Das hat bei mir eingeschlagen wie eine Bombe. Wer das nicht liest hat selbst Schuld und verpasst was. Eine absolute Leseempfehlung. Von mir gibt es 5 Sternchen.
LESEN! LESEN! LESEN!

Bewertung vom 16.04.2020
Adler, Kristin

Im Staub sollst du kriechen (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:

Im Museum wird eine Leiche gefunden. Grausam zugerichtet und zur Schau gestellt. Clara Mohr, Kunstexpertin und Museumsleiterin erkennt in der Zurschaustellung ein Bild wieder. Ein Bild, auf dem Luzifer und der Erzengel Michael abgebildet sind. Doch was will der Mörder damit sagen? Die Polizei tappt im Dunklen und so ist es an Clara Mohr, Licht ins Dunkel zu bringen. Sie muss versuchen, die Botschaft zu enträtseln, die der Mörder ihr aufgibt. Doch es bleibt nicht bei der einen Leiche. Es taucht eine weitere Leiche auf, ebenfalls zugerichtet wie auf einem bekannten Gemälde. Aber wer tut so etwas und warum? Während Clara Mohr versucht hinter die Botschaften zu kommen begibt sie sich – unwissentlich – mehrfach selbst in Gefahr. Wird es am Ende gelingen, den Täter zu stellen?

Meine Meinung:
„Im Staub sollst Du kriechen“ ist der erste Teil der Reihe um Clara Mohr. Christin Adler versteht es, auf 316 Seiten von Anfang an Spannung zu erzeugen. Und vor allen Dingen zu halten. Einmal angefangen, kann man dieses spannende Buch kaum aus der Hand legen. Man wird immer wieder zum mitraten animiert und immer wieder mit kleinen subtilen Hinweisen auf die ein oder andere (nicht immer richtige) Fährte geschickt.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Man kann dieses Buch sehr gut sowohl in einem Zug als auch in mehreren Abschnitten lesen. Der Schreibstil ist flüssig und ohne viel Schnörkel. Leider wird das Lesevergnügen aber erheblich! durch die Unmenge an Rechtschreibfehlern gestört, die sich von Anfang an durch das Buch ziehen. Leider, denn die Geschichte ist richtig klasse.

Fazit:
Eigentlich ein wirklich toller Thriller, der eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne verdient hätte. ABER: Aufgrund der massiven Rechtschreibfehler (Wörter fehlen oder sind zu viel, Sätze sind völlig falsch „zusammengebaut“, Leute heißen erst Marlene und später dann Marlies usw. usw.) gebe ich diesem Buch 3 Sterne.

Bewertung vom 01.04.2020
Johannsen, Emmi

Mordseeluft / Caro Falk Bd.1


ausgezeichnet

Darum geht es:

Caro glaubt, eine glückliche Ehe zu führen. Sie hat einen erfolgreichen Mann, genügend Geld und einen wunderbaren 9jährigen Sohn. Doch der Schein trügt. Denn ihr Mann betrügt sie nach Strich und Faden. Als ihr das nach 10 Jahren Ehe schmerzlich bewusst wird, stürzt ihre heile Welt ein. Sie braucht dringend eine Mutter-Kind-Kur. Doch der einzige Platz, der verfügbar ist, ist ausgerechnet auf Borkum. Der Heimat ihres Noch-Ehemanns. Ihr Schwiegervater wohnt sogar noch dort. Aber es hilft alles nichts. Da muss sie jetzt durch. Sie schnappt sich also ihren Sohn und checkt auf Borkum in die Kurklinik ein. Ihren Hund bringt sie bei ihrem Schwiegervater unter, der sie mit offenen Armen empfängt. Doch schon am 2. Tag ihres Kuraufenthalts findet sie in der Strandsauna am FKK-Strand eine Leiche. „Gut durchgebraten“. Und sie erkennt den Chef der Kurklinik. Alles deutet zunächst auf einen Herzinfarkt hin. Doch Caro glaubt nicht daran und beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Aber hatte ein Motiv, den Arzt zu ermorden? Das versucht auch Jan Akkermann herauszufinden und nach kurzer Zeit ermitteln Caro und Jan zusammen. Nach und nach kommen immer mehr pikante Geheimnisse ans Licht. Und immer mehr Leute geraten in den Fokus.

Meine Meinung:
Emmi Johannsen entführt uns in ihrem 317 Seiten langen Krimi auf die wunderschöne Insel Borkum. Dabei lässt sie uns am Leben der Inselbewohner genauso teilhaben wie am Treiben in der Kurklinik und den Ermittlungen von Caro und Jan. Dabei kommen die zwischenmenschlichen Töne zwischen allen Beteiligten genauso wenig zu kurz wie die Detektivarbeit und die Spannung. Emmi Johannsen versteht es, den Leser geschickt immer wieder auf die falsche Fährt zu locken und zum mitraten zu animieren.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Die Kapitel sind angenehm Lang, so dass man das Buch sowohl in einem Rutsch als auch in einzelnen Abschnitten sehr gut lesen kann.
Das Ende dieses schönen Buches ist so gestaltet, dass man durchaus auf eine Fortsetzung schließen kann. Ich jedenfalls hoffe auf viele weitere spannende Ermittlungs-Abenteuer mit Caro und Jan.

Mein Fazit:
Ein sehr lesenswerter Krimi, der ohne viel Blutvergießen auskommt, dabei seine Spannung nicht verliert. Von mir eine absolute Leseempfehlung für alle, die gerne auf actiongeladene Verfolgungsjagden verzichten und dafür den Ermittlungen den Vorzug geben. Von mir gibt es 5 Sternchen.

Bewertung vom 27.03.2020
Stoltz, Nikolas

Die Patienten / Löwenstein & Berger Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:

In einer Kapelle im Wald wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Grausam zugerichtet. Ihr wurde bei lebendigem Leib der Bauch aufgeschlitzt und ihre Gedärme freigelegt. Die Ermordete war Patientin der „Kolonie“, einer psychiatrischen Einrichtung, die im nahegelegenen Gutshof untergebracht war. Gefunden wird die Leiche ebenfalls von einer Patientin. Der Leiter der Einrichtung versucht mit allen Mitteln, eine Befragung seiner Patienten und Ermittlungen in der Kolonie zu verhindern. Doch was haben er und seine Frau zu verbergen? Geht es ihm wirklich nur um die Gesundheit seiner Schützlinge? Es hilft nur eins. Caro Löwenstein, die Polizeipsychologin, wird (mit Wissen des Leiters) in die Kolonie geschickt. Doch auch ihr werden immer und von allen Seiten nur Knüppel zwischen die Beine geschmissen. Sie kommt mit ihren Ermittlungen nicht weiter. Im Gegenteil. Sie erregt selbst die Aufmerksamkeit des Killers. Doch ist der wirklich unter den Patienten zu suchen? Was haben der Leiter der Kolonie und seine Frau zu verbergen? Warum werden Caro sowie ihre Kollegen Berger und Darling in keinster Weise von ihrem Chef und der Staatsanwaltschaft unterstützt? Warum erinnert die psychiatrische Einrichtung eher an eine Sekte als an eine Therapieeinrichtung? Und was ist vor 22 Jahren dort auf dem ehemaligen Gutshof geschehen? Hängen die Ereignisse von damals und heute zusammen? Während Caro Löwenstein in der Kolonie ermittelt, wird in Frankfurt eine Frau auf die gleiche Weise umgebracht. Sind die Ermittler vielleicht total auf dem Holzweg? Dadurch, dass sämtliche Ermittler immer wieder (gezwungener Maßen) alleine ermitteln, ergibt sich am Ende ein großes Ganzes.

Meine Meinung:
Ein super spannender Thriller, der einen nicht zur Ruhe kommen lässt. Action-geladen und voller menschlicher Abgründe. Ein Buch, das einen schon nach den ersten Seiten nicht mehr loslässt und stellenweise richtig unter die Haut geht.

Der Schreibstil ist flüssig und ohne große Schnörkel. Die Kapitel sind angenehm kurz, so dass man das Buch hervorragend in einem Rutsch sowie auch in mehreren Abschnitten lesen kann. Das will man aber eigentlich nicht, denn dieses Buch kann man nur sehr schwer aus der Hand legen. Gänsehaut ist garantiert.

Mein Fazit:
Ein Must-Read für alle, die spannende Thriller mit Gänsehaut-Garantie lieben und sich auch nicht scheuen in die Abgründe der menschlichen Seele zu schauen.
Von mir gibt es ganz klar 5 Sterne. UNBEDINGT LESEN!!!

Bewertung vom 24.03.2020
Späni, Marc

Lämpe


gut

Darum geht es:

Es brennt im Zürcher Oberland. Der Brandanschlag auf das Haus eines tunesischen Architekten ruft Pascal Felber von der Kantonspolizei auf den Plan. Vor Ort trifft er auf Berent von der Regionalpolizei. Dieser vermutet jedoch eine „simplen Versicherungsfall“. Bei dem Brand wird die Frau des Architekten verletzt, der Architekt selber und seine fünfjährige Tochter sind wie vom Erdboden verschluckt. Währen Felber die Ermittlungen aufnimmt, lässt Bernet die Sache unter den Tisch fallen. Auf der Suche nach dem Architekten und seiner Tochter stößt Felber auf „alte“ Bekannte aus einem Postraubfall. Einen von ihnen sucht er in einer persönlichen Angelegenheit (dem Tod seiner Frau) auf. Alles hat den Anschein, als ob diese beiden Fälle (der Postraub von damals und der Brandanschlag von heute) zusammenhängen. Doch stimmt das? Und wer ist am Ende der Täter?

Meine Meinung:
Lämpe ist der zweite Fall um den Ermittler Pascal Felber. Ich kannte den ersten Fall nicht, hatte aber keinerlei Schwierigkeiten damit, dieses Buch als Einzelband zu lesen. Lämpe ist ein Regionalkrimi, der in und um Zürich spiel. Die Gegend ist sehr gut beschrieben und auch der regionale „Einschlag“ (Sprache und Gegebenheiten) sind entsprechend einbezogen worden.

Der Schreitstil ist flüssig. Die Kapitel sind angenehm lang (oder kurz; je nachdem wie man das sehen will), so dass man das Buch in einem Zug oder auch in mehreren Abschnitten lesen kann.

Der Krimi geht mit dem Brandanschlag spannend los, flacht dann aber ziemlich ab. Stellenweise zieht er sich doch sehr in die Länge. Immer wieder wird auf das Verschwinden und den Tod von Felbers Frau eingegangen, was mir persönlich sehr langatmig war und meiner Meinung nach nichts für den Krimi getan hat. Dann wieder nahm der Krimi etwas Fahrt auf. Aber nur für 20 Seiten. Danach ging es mit „belanglosen“ Sachen (wie durchgedrehten Robotern oder dem Tod der Frau) weiter.
Zum Ende – als der Krimi aufgelöst wurde – wurde es dann noch mal spannend. Das hat es aber auch nicht mehr so richtig rausgerissen. Schade, ich hatte mir mehr erhofft.

Mein Fazit:
So richtig spannend war der Krimi nicht. Er hatte doch etliche Durststrecken. Von mir gibt es 3 Sterne.

Bewertung vom 21.03.2020
Rygiert, Beate

Schäfchensommer


sehr gut

Darum geht es:

Es wird Frühling im Schwarzwald. Und auch auf dem Lämmerhof erwacht das Leben. Viele Lämmer werden geboren und die Zeit im Stall neigt sich für die Schafe dem Ende. Höchste Zeit für Elke mit ihrer Schafherde loszuziehen, um die Grinden zu beweiden. Aber kurz bevor es endgültig losgeht kommt Elkes Schwester Julia auf den Hof. Und sie ist nicht alleine. Im Schlepptau hat sie Zoe, eine straffällig gewordene 15-Jährige, die sie bei Elke „unterbringen“ will. Die Jugendliche hat die Wahl zwischen einem Sommer auf dem Lämmerhof oder einem Sommer im Jugendknast. Elke ist von der Idee, den ganzen Sommer neben ihrer Schafherde auch noch „Babysitterin“ zu spielen überhaupt nicht begeistert. Und Zoe erweist sich wahrlich als schwieriger Brocken. Am ersten Abend versucht sie abzuhauen. Doch sie verläuft sich und nur dem Hütehund Victor ist es zu verdanken, dass sie wohlbehalten wieder zu Elke kommt. So nach und nach gewöhnen sich Elke und Zoe aneinander und Zoe wird zu einer wertvollen Hilfe bei der Wanderung mit den Schafen über die Grinden. Doch das sind nicht die einzigen Sorgen, die Elke drücken. Da sind die finanziellen Sorgen um den Lämmerhof, die Sorgen um die Gesundheit von Elkes Mutter Bärbel ... Und zu allem Überfluss kommt Elkes Ex-Freund Chris aus Kanada zurück und Elkes Gefühle geraten ganz gehörig durcheinander. Doch kann Elke ihm wirklich verzeihen, dass er sie vor mehr als 10 Jahren wegen einer anderen verlassen hat?


Meine Meinung:
Schäfchensommer ist ein wundervolles Buch über Vertrauen, Freundschaft und Vergebung. Auf einer traumhaften Wanderung mit 600 Schafen über die Höhen des Schwarzwaldes lernen wir eine ganze Menge über die Schaftzucht und Beweidung von Grinden, über die Widrigkeiten mit denen ein Schäfer heute zu kämpfen hat. Wir lernen eine Menge über Vorurteile und wie man diese überwinden kann; über Vertrauen, Freundschaft und Vergebung. Und letzten Endes begeben wir uns auch auf eine Reise zu uns selbst, die mich an der ein oder anderen Stelle sehr nachdenklich zurückgelassen hat.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Die Kapitel sind angenehm lang, so dass man dieses tolle Buch sowohl in einem Rutsch als auch sehr gut in einzelnen Abschnitten lesen kann. Sehr gut gefallen hat mir, dass bei einigen Kapiteln die Geschichte bzw. Teile aus Zoes Vergangenheit am Ende aus Zoes Sicht erzählt werden. Diese Abschnitte sind dann extra mit „Zoe“ überschrieben. So bekommt man einen sehr guten Über- bzw. Einblick in Zoes Seelenleben bzw. erkennt, warum Zoe so handelt.

Fazit:
Ein wundervolles Buch für alle, die gerne einen tollen Roman lesen möchten, bei dem die Schafe (bzw. Tiere) genauso im Vordergrund stehen wie die Menschen. Die sich gerne einer tollen Geschichte über Vertrauen, Freundschaft und Vergebung hingeben und die sich nicht scheuen, auch auf gewisse Weise eine Reise zu sich selbst zu unternehmen.

Vor mir gibt es eine 4-Sterne-Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.03.2020
Dutzler, Herbert

Letzter Jodler / Gasperlmaier Bd.8


sehr gut

Darum geht es:

Postenkommandant Gasperlmaier wird verlassen. Von seiner Frau Christine. Auf Zeit. Christine hat sich ein Sabbatjahr genommen und will auf Weltreise gehen. Und weil Gasperlmaier nicht ins Flugzeug steigt, muss die Christine halt alleine fliegen. Das jedoch stellt Gasperlmaier vor die ein oder andere Herausforderung. Einkaufen, Wäsche waschen, putzen ... alles muss er jetzt alleine machen und organisieren. Ob das gut geht?

So frisch als Strohwitwer geht der Gasperlmaier mit seinem Freund Friedrich auf’s Pfeiferfest. Eine Traditionsveranstaltung, bei der sich die Seitlfpeifer auf der Weißenbachalm zum gemeinsamen Musizieren treffen. Doch in diesem Jahr wird die Veranstaltung „gestört“. Dieses Jahr spielen vor der Taferner Hütte die „Kainischer Hasenjäger“ auf, eine Volksmusikband mit Schlagzeug und E-Gitarre. Das gefällt nicht jedem und schnell geraten die Kontrahenten in eine Schlägerei. Gasperlmaier muss schlichten und erst scheint auch alles friedlich. Bis ... ja bis hinter einer Fichte eine Leiche gefunden wird. Ausgerechnet den Sänger der Hasenjäger hat es erwischt. Aber wer hatte ein Motiv, ihn umzubringen? War von den Seitlpfeifern jemand so wütend über diese „kommerzielle“ Musikband, dass er gleich den Sänger umbringt? Oder war da jemand eifersüchtig, weil die Mitglieder der „Hasenjäger“ bei der Damenwelt sehr begehrt und vielleicht auch keine Kostverächter sind? Das alles ist jetzt an Gasperlmaier und seiner Kollegin Frau Doktor Kohlross, herauszufinden. Doch wo sollen sie anfangen? Ein Motiv hat irgendwie jeder. Erst als dann ein zweiter „Hasenjäger“ tot aufgefunden wird, zieht sich die Schlinge enger.

Meine Meinung:
Ein schöner und unterhaltsamer Krimi in der Musikbranche zwischen Tradition und Moderne. Ein etwas „verpeilter“ aber unglaublich sympathischer Ermittler, der erst noch lernen muss, ohne seine Ehefrau zurecht zu kommen. Aber mit Hilfe seiner Kollegen gelingt auch das.

Der Schreibstil bzw. manche Ausdrücke waren für mich als „Nordlicht“ zunächst etwas gewöhnungsbedürftig. Ich habe mich aber sehr schnell eingefunden, so dass ich das Buch recht schnell flüssig lesen konnte. Wobei ich sagen muss, dass ich das Buch an einigen Stellen etwas „langatmig“ fand. Die Kapitel sind von der Länge her in Ordnung, so dass man das Buch gut sowohl in einem Rutsch als auch in mehreren Abschnitten lesen kann.
„Letzter Jodler“ ist der achte Fall für Postenkommandant Gasperlmaier. Für mich war es meine erste Begegnung mit ihm. Ich kannte die Vorgänger-Bände nicht. Ich muss aber sagen, dass man diesen Band sehr gut auch ohne jegliche Vorkenntnisse lesen kann und schnell in die Geschichte eintaucht und die Protagonisten kennenlernt.
Aufgefallen ist mir allerdings in der Printausgabe, dass die Schrift etwas kleiner ausfällt, als bei den meisten anderen Büchern, so dass es für manchen mühsam sein könnte, das flüssig zu lesen.

Mein Fazit:
Ein durchaus gelungener Regional-Krimi, an dem alle diejenigen ihre Freude haben werden, die gerne auf viel Blutvergießen und wilde Aktion verzichten und dafür der Ermittlungsarbeit den Vorzug geben. Von mir gibt es eine Leseempfehlung mit 4 Sternchen.

Bewertung vom 11.03.2020
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Krabbenkuss mit Schuss / Ostfriesen-Krimi Bd.7


ausgezeichnet

Darum geht es:

Große Aufregung bei Olsen-Tee. Das Nasenschild, die goldene Teekanne, wurde gestohlen. Nun fordern die Diebe, die sich „Omas für Gerechtigkeit“ nennen, mit einem Erpresserschreiben guten Tee für die Seniorenheime. Aber wer sind die „Omas für Gerechtigkeit“?

Rosa überlegt, nachdem sie im Teemuseum einen Flyer gesehen hat, mit ihrer Schulklasse einen Ausflug auf eine Alpaka-Farm zu unternehmen. Kurz entschlossen fährt sie auf die Farm um sich zu informieren. Sie trifft die Besitzerin Edda Ewenberg bei ihren Tieren. Als diese weiteres Info-Material holen will, hört Rosa plötzlich einen Schrei. Sie rennt los und findet (genau wie Edda zuvor) Fritjoff Ewenberg am Fuß der Treppe im Wohnhaus. Mausetot. Rosa wittert sofort ein Verbrechen, während Kommissar Schnepel an einen simplen Treppensturz glaubt. Doch wer steckt dahinter? Seine Frau Edda, die ein Verhältnis hat und ihn loswerden will? Sein Kollege von Olsen-Tee, wo Fritjoff als Teetester arbeitet und mit dem er in Streit geraten ist? Oder steht Fritjoffs Ewenbergs Tod gar in Verbindung mit dem Diebstahl des Nasenschildes und die „Omas für Gerechtigkeit“ stecken dahinter?

Kurz darauf wird die Leiche von Edda Ewenberg gefunden. Erschossen. Alles deutet auf einen Raubmord hin. Aber auf den ersten Blick wurde nichts gestohlen. Seltsam. Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugehen und auch Schnepel glaubt langsam nicht mehr an Unfälle. Vielmehr verdächtigt er inzwischen sogar Henners Schwester Bärbel, die beiden umgebracht zu haben. Ein Motiv hätte sie. Aber das kann doch nicht sein, oder? Da muss Rosa doch helfen. Aber eigentlich hat sie ja dafür grade recht wenig Zeit. Hat sie sich doch bei der Online-Dating-Plattform „Krabbenkuss“ angemeldet. Genau wie Dörte. Und das sorgt bei den beiden Frauen für die ein oder andere (unfreiwillig) komische Situation. So trifft Dörte auf einen alten Bekannten und Rose geht auf Schatzsuche. Dass ausgerechnet diese Schatzsuche ihr dabei hilft, den Fall zu lösen, kann sie da noch nicht ahnen. Genauso wenig, dass sie sich dadurch in (fast) tödliche Gefahr begibt.

Meine Meinung:
Krabbenkuss mit Schuss ist der 7. Band der Neuharlingersiel-Krimis um Rosa, Henner und Rudi. Ich kenne sämtliche Vorgänger-Bände und war direkt wieder drin im Geschehen. Das war für mich wie „nach Hause kommen“.
Man kann diesen Band aber völlig problemlos lesen, auch wenn man die Vorgängerbände nicht kennt.
Was mir besonders gefällt: Sämtliche Protagonisten werden am Ende des Buches nochmals aufgeführt und kurz beschrieben, so dass man auch dort nochmal gut nachlesen und/oder die „eingeschworene Gemeinschaft“ kennenlernen kann.
Ebenso sind am Ende des Buches sämtliche Rezepte, die im Buch erwähnt werden, abgedruckt. So kann man sie nachkochen, was ich eine wirklich schöne Idee finde.

Mein Fazit:
Ein tolles Buch bei dem man immer wieder animiert wird, mitzuraten und seine eigenen Theorien aufzustellen. Ebenso fehlt es nicht an Situationskomik und regionalem Bezug.
Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Die einzelnen Kapitel sind angenehm kurz (oder lang), so dass man das Buch sowohl in einem Rutsch als auch in mehreren Abschnitten genießen kann.

Von mir eine absolute Leseempfehlung für Fans von Krimis mit regionalem Bezug, die auch gerne zwischendurch mal schmunzeln. Ich vergebe gerne 5 Sternchen.