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Habbo
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 464 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2022
Scheunemann, Frauke

Der Tote im Netz / Mai und Lorenz ermitteln auf Usedom Bd.1


sehr gut

Eine unausgegoren wirkende Idee zur Rettung eines Lokalradio-Senders trifft auf einen Mordfall. Die Redakteure versuchen, diesen entsprechend auszuschlachten und begeben sich auf recht abenteuerliche Weise auf Spurensuche, treten dabei den richtigen Ermittlern kräftig auf die Füße. In Folge ist man sich daher zunächst recht unsympathisch. Wie die Ermittlungen sich dann von einem Verdächtigen zum nächsten Verdächtigen, einer Motiv- und Mordtheorie zur nächsten entwickeln, ist recht locker, leicht und amüsant geschrieben. Dass die Redakteurin Franziska dabei fast immer den richtigen Riecher zu haben schein, mag ein wenig unrealistisch erscheinen. Es unterstreicht auf jeden Fall ihre oft rechthaberische, von sich selbst eingenommene Art. Die Story ist aber gut konstruiert und spannend aufgezogen, mit einem überraschenden Plott am Schluss. Das Buch liest sich zügig durch und man freut sich schon auf den Folgeband, wobei man sich wünschte, Franziska würde dabei ein wenig weniger Ich-bezogen daherkommen, was sie sympathischer machen würde. Aber das ist natürlich Ansichtssache.

Bewertung vom 16.04.2022
Motte, Anders de la;Nilsson, Måns

Der Tod macht Urlaub in Schweden / Die Österlen-Morde Bd.1


ausgezeichnet

Eine gelungene Mischung aus Sommer-Urlaubs-Lektüre – man möchte selbst gerne mal dort in Österlen und Umgebung urlauben – und Krimi. Ruhig und eher gemütlich erzählt, einem Puzzle nicht unähnlich, dem ein paar Teile fehlen. Dieses Bild mit dem Puzzle wird von Mordermittler Peter Vinston, der eigentlich krankgeschrieben ist und sich erholen soll, einige Male unterstrichen. Denn der Fall um die zu Tode gekommene Maklerin mit vielen Feinden, in dem er der örtlichen Ermittlerin als Ratgeber zur Seite stehen soll, erweist sich als verzwickt und soll nach dem Willen des örtlichen Polizeichefs schnell als Unfall zu den Akten gelegt werden. Dem wollen weder Peter Vinston noch die junge Kommissarin, die den Ratgeber lieber gestern als heute in die Wüste schicken würde, aber nicht folgen. Sie glauben fest an Mord und wollen dies, notgedrungen zusammen, beweisen. Und zum Schluss gelingt es ihnen auch, dieses Rätsel gemeinsam zu lösen. Ein bisschen hat diese Geschichte etwas von Agatha Christie. Dazu ein schöner Schreibstil, leicht schräge Charaktere, idyllisch beschriebene Schauplätze, ein Erzählstil mit Wohlfühlcharakter. Eine schöne Lektüre. Man freut sich auf die Fortsetzung.

Bewertung vom 11.04.2022
Ribeiro, Gil

Einsame Entscheidung / Leander Lost Bd.5 (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine etwas verworrene Geschichte um einen jungen Toten in einem Ferienhaus - ermordet, wie sich herausstellt - und seine zunächst verschwundene Begleiterin. Ist sie die Mörderin? Eine Beziehungstat? So will man sich etwas vorschnell festlegen. Denn zahlreiche Indizien lassen eben diesen Schluss zu. Wenn da nicht die verschwundenen Schuhe des Ermordeten wären. Er ist schwerlich barfuß angereist, darauf beharrt Leander Lost. Das bestätigt auch die später festgenommene Antonia, eben jene Begleiterin, die sich abgesetzt hatte. Zum Vorwurf des Totschlags oder Mordes schweigt sie sich hingegen beharrlich aus. Und dann bekommt die Geschichte, in der alle und jeder falsche Spuren legt, einen ganz anderen Dreh und nicht nur Leander Lost gerät in unmittelbare Gefahr. Dazwischen - wie in dieser Reihe üblich - die privaten Geschichten des Teams, insbesondere die von Leander Lost und seiner Soraia und der "Ziehtochter" Zara. Und - das gehört auch dazu - immer wieder schöne, bildhafte Beschreibungen dieser Landschaft Portugals, der Menschen dort, ihrer Eigenschaften, der leckeren Gerichte, die man da genussvoll zu sich nimmt. Da kommt Urlaubsfeeling auf. Auch dieser Band lässt sich lesen - und empfehlen.

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Bewertung vom 04.04.2022
Genzmer, Herbert

Liquid


gut

Eine abenteuerliche Geschichte, in der es vordergründig um die Abschaffung des Bargeldes geht - ein Thema, das nicht neu ist - in Wirklichkeit aber um die völlige Kontrolle aller Menschen mittels liquidem Chip, der die Kommunikation über deren Willen und Wollen hinweg übernimmt und ihm in Folge die Selbstbestimmung raubt. Dieser „Chip“ wird einfach via Impfung verabreicht und dafür, dass sich alle impfen lassen, dazu gibt es ganz konkrete Umsetzungspläne. Was erst einmal wie Utopie klingt, das Buch „spielt“ 2029, stellt sich bald als gar nicht so unwahrscheinlich heraus. Das Szenario wirkt plötzlich erschreckend realitätsnah und ruft Beklommenheit hervor. Die Geschichte ist flott und spannend erzählt. Die Sprache fast bildhaft schön. Man kann sich in einzelnen Kapiteln förmlich verlieren. Aber: Der Zeitpunkt der Veröffentlichung ist bedenklich, gerade wo es um Diskussionen wie Impfpflicht geht und die Verschwörungstheorien der Impfgegner Hochkonjunktur haben. Und mit Unbehagen fragt man sich: Was wurde uns da eigentlich verimpft? Gegen Corona hilft es ja augenscheinlich nicht. Auf die eingestreute Liebesgeschichte hätte man verzichten können, weil viel zu aufgesetzt.

Bewertung vom 04.04.2022
Munter, Mirjam

Mord und Wischmopp / Pamela Schlonski Bd.1


sehr gut

Ein eher grausamer Mord, in den die Reinigungskraft Pamela da stolpert. Und in dessen Ermittlungen sie zusammen mit Freundin und Geschäftspartnerin Ahsen und Kumpel Totti fröhlich weiter herumstolpert, überall ihre Nase hineinsteckt, hier lauscht, da beschattet, hier Theorien aufstellt und Verdächtige „sammelt“, dort sogar der Lockvogel gibt. Alles so in der Realität eher unwahrscheinlich. Aber dichterische Freiheit sei erlaubt. Wichtig für die Leserschaft ist: Das Buch ist kurzweilig und flott geschrieben und liest sich einfach von der ersten bis zur letzten Seite in einem Rutsch durch.

Bewertung vom 04.04.2022
Weiß, Sabine

Düsteres Watt / Liv Lammers Bd.6


sehr gut

Ein Überwachungs- und Kontrollfreak, der offenbar ein Tötungsdelikt plant, der nur am Anfang und ganz zum Schluss auftaucht. Ein Toter in den Dünen, ertrunken, eine Tote im Watt, verdurstet. Makabre Zutaten in diesem Krimi, in dem die Ermittler zunächst gar nicht vorankommen und dann fast zu viele Verdächtige haben. Noch dazu muss sich die Kommissarin Liv Lammers in ihrem Urlaub nicht nur mit diesem Fall beschäftigen, sondern wird auch mit der Frage konfrontiert, ob ihr verhasster Vater mit diesen Ereignissen zu tun hat. In der Tat sind diese Vorkommnisse rätselhaft und düster. Dabei schwungvoll erzählt, die Hauptdarsteller ausführlich vorgestellt. Man entwickelt sogleich Empathien und Antipathien. Es bleibt bis zum Schluss, der leider ein bisschen zu offen bleibt, spannend. Auch die Beschreibungen der Insel sind sehr gelungen. Lassen Urlaubsfeeling aufkommen. Und schwupps hat man gleich das ganze Buch auf einen Rutsch durchgelesen.

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Bewertung vom 28.03.2022
Jensen, Svea

Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3


sehr gut

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Habbo
Veröffentlicht am 28.03.2022
Treibt die Spannung bis zum Schluss
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Im Verlauf dieses Buches sagt ein Mitglied des Filmteams, das in St. Peter Ording die nächsten Folgen einer Krimiserie dreht, dass ein Küstenkrimi auch immer vom Lokalkolorit lebt. Recht hat er und umgesetzt wurde dies in diesem Krimi auch trefflich. In diesem unübersichtlichen Fall um einen Ertrunkenen, der angekettet an den Stelzen eines Pfahlbaus gefunden wird, wird die eigentlich wegweisende Spur fatalerweise übersehen. Übrigens sollte man beim Benutzen von Kabelbindern nicht von angekettet schreiben. Das nur nebenbei. Dass auch eine Schauspielerin, die angeblich von einem Stalker verfolgt wird, verschwindet, wird zunächst nicht wirklich ernst genommen. Erschwert werden die Ermittlungen durch den Tunnelblick des verliebten Polizeiobermeisters und das arrogante Auftreten des zuständigen Mordermittlers vom MK Flensburg. Man sortiert akribisch Verdächtige aus, bekommt aber auch beständig neue herein, den der Fall entwickelt sich ganz anders, als erwartet. Das Buch treibt die Spannung bis zum Schluss voran, vergisst dabei nicht auf die Charaktere und Hintergründe der Ermittler einzugehen und eben auch nicht auf das Umfeld, in dem diese Geschichte sich abspielt. Man bedauert, dass man die Vorbände (noch nicht) gelesen hat und freut sich auf die nächsten.

Bewertung vom 25.03.2022
Hauer, Sonja

Einstand


sehr gut

Er mag ja häufig sehr aufbrausend und seinen Mitarbeitern gegenüber oft unwirsch sein. Die Figur des Felix Brunner gefällt dennoch. Akribisch geht er an die Auflösung des Mordes an einem Immobilienmakler, dem wohl so Einige nicht viel Freundliches gewünscht haben. Die Täterlage bleibt aber lange unklar und dann scheint alles ganz plötzlich aufgelöst zu sein. Wenn da nicht das Bauchgefühl wäre, dem Brunner aber zunächst nicht wirklich nachgeht. Was sich als Fehler erweist. Nicht nur die undurchsichtige Gemengelage machen es Brunner und seinen Kollegen schwer, auch die Krise, in der seine Ehe steckt, machen ihm schwer zu schaffen. Am Ende gibt es zahlreiche Verdächtige und es kommt zu einer lebensbedrohlichen Lage, bis der Fall gelöst ist. Eine ruhige Erzählweise, die dennoch eine gute Lesegeschwindigkeit ermöglicht, sympathische Figuren, ein gut konstruierter Fall. Diese Lektüre kann man getrost weiter empfehlen.

Bewertung vom 21.03.2022
Strick, Sabine

Trügerisches Paradies (eBook, ePUB)


weniger gut

Ein Episodenband, wie der Vorgänger "Mörderisches Paradies", der die Geschichte forterzählt, wie es letztlich zu der Situation, mit der der Vorgänger startete, kommen konnte. Daher wirkt dieser Band auch eher wie eine Geschichte, die eine gewisse sinnvolle Abfolge hat und auch nicht nur Einzel-, sondern auch eine Gesamtgeschichte erzählt. Es ist wieder flüssig geschrieben. Man liest und liest und liest und ist dann trotz der Seitenzahl von über 600 Seiten plötzlich fertig. Was allerdings stört - und das zeichnete auch den ersten Band schon aus - ist die Oberflächlichkeit der Charaktere, die sich permanent hinters Licht führen lassen, Leuten vertrauen, denen sie nicht vertrauen sollten und stets mit der unteren Körperhälfte "denken". Zahllose wirklich schlimme Fehleinschätzungen führen zum Schaden Etlicher. Das macht den "Meisterdetektiv" und seine obsessive Tochter eher zu sehr verantwortungslosen Menschen, die lediglich ihre Interessen im Auge haben. Dass die Protagonisten so negativ rüberkommen kann eigentlich nicht im Interesse der Autorin liegen.

Bewertung vom 21.03.2022
Ollikainen, A.M.

Die Tote im Container / Team Helsinki Bd.1


sehr gut

Zügig und abwechslungsreich geschrieben, so dass dem Leser ein zügiger Lesefluss ermöglicht wird. Eine Geschichte um sogenannte "Gutmenschen", die aber alles andere als das sind. Ein Mensch, der orientierungslos (betrunken?) und mangelhaft bekleidet durch eine Stadt irrt. Schnitt. Ein paar Monate später. Ein Prozess um einen Mord im Drogenmilieu. Im Gerichtssaal eine geheimnisvolle Frau, verkleidet, um nicht erkannt zu werden. Schnitt. Noch etwas später. Eine Frau in einem Container, der mit Wasser gefüllt wird. Sie weiß, nicht, wie sie dahin kam, sie weiß aber, dass sie sterben wird. Schnitt. Mittsommer, eigentlich will keiner arbeiten, da feiert man. Aber die ertrunkene Frau im Container wird gefunden und nun sieht sich das Ermittlerteam einer steinreichen, einflussreichen Unternehmer- und Stiftungsfamilie gegenüber, die heftig mauert und die Ermittlungen sowhl von sich fern, als auch zu beeinflussen trachtet. Die Spur führt recht schnell nach Namibia und damit zunächst in die Irre. Denn es steckt ganz anderes dahinter, als das Team zunächst vermutet. Das dröselt sich dann nach und nach auf, wobei die Ermittler selbst in große Gefahr geraten. Eine gelungen konstruierte Geschichte um Missbrauch von Macht und Menschen, Unterdrückung und missverstandene Liebe. Darin versteckt die ganz eigene schmerzliche Vergangenheit von Paula. Ruhig, aber doch flüssig erzählt. Da freut man sich auf Folgebände.