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Insgesamt 394 Bewertungen
Bewertung vom 04.12.2016
Benecke, Mark; Benecke, Lydia

Aus der Dunkelkammer des Bösen


sehr gut

Wieder einmal nimmt uns Mark Benecke mit in sein Arbeitsleben, aber diesmal ohne Maden und anderes Getier. Dadurch das Lydia Benecke an diesem Buch auch mitgeschrieben hat, geht es diemal mehr um die Psyche und die *dunklen Seiten* der Menschen.
Reale Taten werden gut und verständlich erklärt und direkte Gespräche mit den Tätern lassen mich denken, wie kann man sowas nur tun. Auf der anderen Seite liest man auch über Gespräche von Angehörigen von Opfern, die immer ihr Leben lang Opfer bleiben oder auch als Täter einfach gesehen werden, weil das Gericht das so für sich entschieden hat. Viele Menschen sind daran zerbrochen, oder sitzen unschuldig in Haft.
Sehr bewegt haben mich die ganzen Einzelheiten zu der Tat von Josef Fritzl aus Österreich, der seine Tochter 24 Jahre lang in seinem unterirdisch ausgebauten Keller gefangen gehalten hat, sie unendlich quälte und vergewaltigte. Die ihm 7 Kinder gebar, praktisch seine eigenen Kinder und gleichzeitig seine Enkel. Unvorstellbar wie diese Frau mit den Kindern in ein normales Leben zurückfinden soll.
Ein Buch welches aufklärt, aber auch tief berührt, wie unmenschlich sich manche Menschen verhalten können.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.12.2016
Rhode, Max

Die Blutschule


schlecht

Die Brüder Simon und Mark ziehen mit ihren Eltern aus Berlin nach Brandenburg an den Rand des Storkower Sees. Das klingt zunächst noch recht idyllisch, aber an einem Wochenende nimmt der Vater die Söhne mit auf eine einsame kleine Insel im See auf der eine Hütte steht, die innen wie eine Schule eingerichtet ist. Nun beginnt der Horror. Mark und Simon bekommen Aufgaben vom Vater die sie erfüllen sollten,
Ich mag die Bücher von Sebastian Fitzek recht gerne, aber dieses konnte mich irgendwie nicht in seinen Bann ziehen. Nach über 100 Seiten (und das Buch hat nur 256 Seiten) kam erstmals Spannung auf und *Die Blutschule* wurde erwähnt. Ab da wurde es etwas spannender, aber mir war das zu mystisch und oftmals auch zu unerklärlich, so das manche Sachen nicht richtig aufgeklärt wurden und man nicht wusste wie und warum das nun passiert ist. Zudem sind mir die Charaktere auch etwas blass geblieben, so das ich keinen Draht zu einer der Personen fand.
Einzig das Ende, welches dann 15 Jahre später spielt, konnte mich begeistern, aber das war es dann auch.
Alles kommt mir so schnell und in die 256 Seiten reingepresst vor.
Ok, es war mehr Fantasy und Horror, aber wer das psychische gewohnt ist von Herrn Fitzek, der kommt hier nicht auf seine Kosten.

Bewertung vom 04.12.2016
Spang, Marita

Blut und Seide


sehr gut

Ein historischer Roman der in der Zeit zwischen 1259 und 1281 spielt, also im grausamen Hochmittelalter.
Die Autorin hat sehr gut recherchiert und ihren Text, mit der damals üblichen Ausdrucksweise, versehen. Dieser Umstand alleine zieht die Leser/innen in die damalige Zeit. Obwohl das Buch weit über 800 Seiten hat, kam keine Langeweile auf und keine sich hinziehenden Szenen. Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet, so das man die einen mehr mochte, als die anderen und einige sogar hasste. Zudem wird dem Leser nochmal sehr verdeutlicht wie wenig damals ein Frauenleben wert war und das die Ehemänner sie als Eigentum ansahen und machen konnten was sie wollten. Das Mittelalter war grausam und hart, dies spiegelt sich in manchen Szenen wieder wo man ab und zu schlucken musste, aber es gehört eben in dieser Epoche dazu.
Ein großartiger Roman der viel zu bieten hat: Liebe, Drama, Spannung und historische Fakten, die mich zu weiteren eigenen Recherchen animiert haben um mich mit den damals wirklich lebenden Charakteren zu beschäftigen.

Bewertung vom 04.12.2016
Nordin, Klara

Septemberschuld / Lappland-Krimi Bd.2


weniger gut

Während im Herbst bei den Samen die Rentiereschlachtung vonstatten geht wird die vermisste Ella Vikström in den Schlachtabfälle gefunden. Getötet mit einem Bolzenschuß wie auch die Rentiere getötet werden. Linda Lundin und ihr Team ermitteln im herbstlichen Lappland.
Für einen Krimi, kam für mich nur etwas Spannung am Anfang auf, als Ella noch vermisst wird, die Suche beginnt und alle sich auf Niila als den Täter eingeschossen haben, weil dieser ihr nachstellte. Das war es auch schon. Danach zogen sich die doch recht kurzen Kapitel mit dem fast immer gleichen Schema durch das Buch. Besprechung des Teams, wer wen verhört, eine lange Hinfahrt zu den Personen, die Vernehmung die meist nicht von Erfolg gekrönt ist, die lange Rückfahrt zum Revier und dann wieder Besprechung. Zudem ist in jedem Kapitel eine andere Person der Akteur und kaum habe ich mich in die momentane Situation eingelesen, endet diese schon wieder nach 1,5-2 Seiten und ein neues Kapitel mit einer anderen Person und Situation beginnt. Das hat meinen Lesefluss schon sehr gestört. Man konnte in keinem Moment verweilen, sondern sprang von hier nach dort und wieder zurück. Und der interessanteste Charakter, Niila, kam mir leider viel zu kurz vor.
Dagegen ist das Leben der Samen und ihre Rituale sehr gut beschrieben und auch die eingedruckte Landkarte ist zur Orientierung sehr gelungen.
Cover und Titel passen gut zusammen und auch der Schreibstil lässt sich flüssig lesen.
Ein Krimi, der mich nicht überzeugen konnte auch die vielleicht folgenden Bände noch lesen zu müssen.

Bewertung vom 04.12.2016
Messal, Meike

Nachtfahrt ins Grauen


ausgezeichnet

Das Team um Marlene Borchert und Benno Erdmann hat es mit zwei grausamen Morden zu tun, die beiden Opfer vereint eine andere Tat die über 20 Jahre zurückliegt und über diese der *Mantel des Schweigens* gelegt wurde. Bis nun jemand Rachen üben will an allen die damals beteiligt waren. Alleine die Mordmethode fand ich schon recht ungewöhnlich und als Leser denkt man, ach der ist bestimmt der Mörder und ein paar Seiten weiter denkt man, ach ne der doch nicht. Dieses Wechselspiel der Verdächtigen zieht sich fast bis zum Ende durch und hält die Spannung hoch.
Die Passagen, die im *Damals* und im *Heute* spielen sind gut zu unterscheiden,so das man da nicht durcheinander kommt und sie fügen sich logisch am Ende zusammen.
Auch die Charaktere der Ermittler sind gut ausgearbeitet, sie übertreiben nicht, machen ihre Arbeit so das aber auch das Privatleben kommt nicht zu kurz.

Das Debüt von Meike Messal kann ich jedem ans Herz legen, der gute deutsche Krimis mag. Es kommt keine Langeweile auf und der gut zu lesende Schreibstil verleitet als noch weiter zu lesen. Ein Krimi der mich von Anfang bis Ende überzeugen konnte und ich hoffe, das noch weitere Fälle aus Minden veröffentlicht werden.

Bewertung vom 04.12.2016
Benecke, Mark

Mordspuren


gut

In diesem Buch geht es diesmal, unter anderem, um die Themen Kannibalismus, Vampirverbrechen, Serienmorde und Vergewaltigung.
Mark Benecke beschreibt in diesem Buch wieder ausführlich und leicht verständlich, bekannte und spektakuläre Fälle. Benecke ergreit nicht Partei, sondern bleibt mit seiner eigenen Meinung etwas hinter dem Berg und überlässt es somit dem Leser die Geschehnisse und Taten einzuordnen.
Sehr bewegend fand ich den Abschnitt mit der persönlichen Schilderung eines Vergewaltigungsopfers und das diese Frau niemals diese Tat anzeigen würde, weil die Frauen oftmals im Gericht noch mehr zum Opfer gemacht werden. Das alleine sagt schon viel aus.

In diesem Buch stehen nicht so sehr die Ermittlungen und die Aufklärungen der Taten im Vordergrund, sondern eher das gesellschaftliche Erscheinungsbild der Täter, wo man oft denkt, wie konnte das geschehen.

Bewertung vom 04.12.2016
Mihailescu, Andrei

Guter Mann im Mittelfeld


sehr gut

Der Autor beschreibt die beklemmende Atmosphäre zur damaligen Zeit Rumäniens sehr eindringlich, dunkel und anschaulich. Man denkt sofort, nein, da möchte ich damals nicht gelebt haben, aber die Menschen kannten es nicht anders. Nicht auffallen, machen was von einem verlangt wurde, keinen Widerspruch leisten, keine eigenen Entscheidungen treffen. Die Beeinflussung und Einschüchterung der Bevölkerung ging bis in die eigenen vier Wände. Wer ist Freund, wer ist Feind? Der Freund könnte aber auch zum Feind werden. Wem kann ich was anvertrauen? Wen schweige ich lieber an?
Diese ganzen Facetten finde ich sehr eindrucksvoll beschrieben und lassen einen beim Lesen des Buches nicht los.
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und das Buch vereint Spannung, Liebe und Geschichtliches ohne dabei langweilig oder zu kompliziert zu erscheinen. Mich hat es animiert, mich mehr mit der damaligen Geschichte des Landes zu beschäftigen.

Bewertung vom 04.12.2016
Schaub, Alexander

Der Engelmacher von Frankfurt


ausgezeichnet

Das Debüt von Alexander Schaub braucht sich nicht zu verstecken. Ihm ist ein Krimi (ich würde schon fast Thriller sagen) gelungen, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Als Extra kommt noch hinzu, das ich die meisten Orte, die im Buch vorkommen, persönlich kenne und das machte nochmal seinen Reiz aus.
Die Kombination aus einem Privatermittler der mit seinen Ex-Polizei-Kollegen versucht den Fall zu lösen, fand ich sehr gelungen. Alle Personen haben ihr persönliches Päckchen zu tragen und auch das Privatleben kommt nicht zu kurz.
Der Täter wird namentlich nicht erwähnt, nur als ER tritt er in Erscheinung bis zum Ende des Buches, und das animiert zum Miträtseln, auch wenn man sehr oft, vom Autor, auf die falsche Fährte gelockt wird. Sehr irreführend, aber sowas mag ich.

Die Täter-Kapitel sind gut geschrieben, wie ER tickt, denkt, fühlt, so bekommt man einen Einblick in seine Psyche und die widerlichen Taten. Also nichts für Leser mit schwachem Magen, da schon recht ansehnlich beschrieben wird, was ER alles mit den Frauen anstellt.

Wer viele Leichen mag (laut Aufzählung sind es 14 Stück), eine Story mit unerwarteten Wendungen und falschen Verdächtigen und ab und zu humorigen Sätzen, der kommt bei diesem Debüt voll auf seine Kosten.

Das Ende schreit nach einer Fortsetzung, die laut Autor in Arbeit ist und das lasse ich mir auf keinen Fall entgehen.

Bewertung vom 04.12.2016
Archan, Isabella

Marie spiegelt sich


ausgezeichnet

Spannend finde ich den Charakter von ES. Bis zum Schluss wird kein Name genannt und man bleibt anfangs im Ungewissen ob ES ein Er oder eine Sie ist. Beim Lesen spürt man förmlich den Drang von ES, wieder ein Opfer zu finden. Skrupellos treibt sich ES durch das Buch bis ein Zufall alles ins Wanken bringt und ES ins Visier der Polizei gerät.

Das Leiden von Marie, dem zweiten Entführungsopfer, wird sehr eindringlich und beängstigend beschrieben. Man spürt beim Lesen förmlich ihre Angst, aber auch ihre innere Stärke das alles durchstehen zu wollen. Wenn mir in diesen Abschnitten auch oftmals manche Sätze und Beschreibungen zu kurz und zu abgehackt rüber kamen, aber gerade das macht dann auch wieder diese ausweglose Situation extrem klar und deutlich, in welch misslicher Lage sich Marie befindet.
Die wechselnden Perspektiven zwischen Täter/in ES und dem Opfer Marie, machen dieses Buch alleine schon sehr lesenswert.
Auch die Personen, die sich etwas außerhalb dieser Story bewegen, sind gut ausgearbeitet und beschrieben.

Wer Krimis liebt, mit einer spannenden Story die sich bis zum Ende hin durchzieht und dann mit einem logischen Ende gekrönt wird, der kommt hier voll auf seine Kosten.

Bewertung vom 04.12.2016

Der Tanz der Schäfflerin


ausgezeichnet

Eindringlich und beklemmend beschreibt Yngra Wieland die Zeit des Pestausbruchs, die vielen Toten, die tagelang Dahinsiechenden und das einfache Leben der normalen Bürger.

Man leidet förmlich mit Jakoba, die einem sofort zu Beginn des Buches ans Herz wächst. Leider kommen auch die gemeinen Charaktere nicht zu kurz, die einem beim Lesen schon mal zur Weißglut treiben können und somit auch als sehr gut beschrieben in der Geschichte ihr Unwesen treiben.

Beängstigend beim Lesen sind auch die Gräueltaten, die Foltermethoden und der Umgang mit Frauen, die einfach benutzt und missbraucht wurden. Aber das kann man leider nicht beschönigen, denn es gehörte zur damaligen Zeit und wurde in die Geschichte mit eingeflochten.

Wer einen historischen Roman, mit gut recherchierten Fakten, mit Liebe, Spannung, Verrat und Tradition mag, kommt mit diesem Buch voll auf seine Kosten.