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Sommer
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Insgesamt 461 Bewertungen
Bewertung vom 19.03.2018
Cross, Ethan

Ich bin der Hass / Francis Ackerman junior Bd.5 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Spannender Teil der Reihe

Bei 'Ich bin der Hass' von Ethan Cross handelt es sich um den 5. Teil der Shepherd-Reihe.

Gleich vorweg, ich bin ein großer Fan der Reihe um Francis Ackermann und Special Agent Marcus Williams. Die Entwicklung der Charaktere ist sehr interessant zu verfolgen. Die Haupthandlung in den einzelnen Teilen bietet auch immer sehr viel Aktion und Spannung. Wie auch in diesem Teil....

Demon, der vielen aus dem Vorgänger bekannt sein dürfte, soll ins Hochsicherheitsgefängnis ADX verlegt werden. Doch ihm gelingt die Flucht. Marcus ist sprachlos, Demon ist damit das schier unmögliche gelungen. Sein Bruder Francis Ackermann, der Serienkiller der mittlerweile als Berater in Marcus Team arbeitet, nimmt dies erstmal gelassen.
Als Demon wieder auftaucht, will er einen Deal mit Marcus, dieser soll den Gladiator unschädlich machen.
Der Gladiator ist eine Bestie, er hat es auf Frauen abgesehen. Marcus und sein Team setzen alles daran ihn zu fassen. Im weitern Verlauf der Handlung erfährt man, welch schlimme Erfahrungen den Mann so werden ließen. Doch auf seinem grausamen Weg müssen viele Frauen entsetzlich leiden. Und der Gladiator ist nicht allein, es gibt noch jemanden......der die Fäden in der Hand zu haben scheint.
Maggie, die Freundin von Marcus, hat mit ihrem eigenen Schicksal zu kämpfen. Sie kommt nicht damit klar, dass ihr Bruder selbst in den Händen eines Killers ist. Sie hat Ackermann um Hilfe gebeten, sie will endlich etwas erreichen.

Dieser Teil vollendet bei Francis Ackermann die Entwicklung, die im Vorgänger begonnen wurde. Hatte man da noch bedenken, dass dieser sich nicht unter Kontrolle hat, wurden bei mir hier nun diese Bedenken komplett weggefegt. Im Gegenteil, es scheint fast so als tauschen die Brüder ihre Rollen, denn nun ist Marcus der, der unbeherrscht und unkontrolliert agiert. Ich bin gespannt wie der Autor dies langfristig umsetzten möchte. Ein gänzlich gezähmter Ackermann wäre aber nicht in meinem Sinne, denn gerade seine Unerschrockenheit macht diese Serie für mich zu etwas besonderem.

Diesen Teil habe ich als Hörfassung genossen. Der Sprecher, Thomas Balou Martin, hat mir außerordentlich gut gefallen. Er verlieh den einzelnen Stimmen ihr eigenes Gesicht und macht das Hörbuch zu einem spannenden Erlebnis.

Bewertung vom 16.03.2018
Celestin, Ray

Höllenjazz in New Orleans / City-Blues-Quartett Bd.1


ausgezeichnet

Tanzt um euer Leben

Tanzt um euer Leben, so verspricht es die Überschrift des Debütromans Höllenjazz von Ray Celestin. Und der Autor hat nicht zu viel versprochen.

In New Orleans im Jahre 1919 passiert schreckliches. Der Axeman geht um, er tötet und hinterlässt als Markenzeichen eine Tarotkarte. Der Autor bedient sich an dieser wahren Begebenheit und kreiert drumherum eine interessante Story. Mord, Korruption, Rassenhass und ganz viel Musik und die Stimmung und das Flair dieser Stadt geben diesem Roman einen besonderen Reiz.

Durch die Handlung führen mehrere Personen, man könnte sagen, dass die Aufklärung in den Händen mehrerer Personen liegt. Zum einen ist da der Ermittler Michael Talbot. Der Fall erregt großes Interesse in der Öffentlichkeit, daher will die Polizei ihn schnell vom Tisch. Er selbst will keine Aufmerksamkeit, er fürchtet um seine Frau. Sie ist schwarz, in New Orleans, keine gute Kombination.
Luca d'Andrea ist ein Mafiosi, der selbst bei der Polizei war, bis sein Untergebener, kein anderer als Michael Talbot ihn angezeigt hat. Er ist wieder auf freiem Fuß, doch die Mafia will das er sich um den Axeman kümmert.
Und zu guter letzt ist da noch Ida Davis, die in einer Detektei arbeitet. Sie ist noch sehr jung und mit Louis Armstrong( ja, genau der Louis Armstrong) befreundet.

Dieser Roman bietet dem Leser wirklich eine ganze Menge. Er ist Krimi, Sittengemälde und Musik pur. Zu Anfang habe ich gedacht, die Musik ist nebensächlich, aber Ray Celestin integriert sie perfekt. Man fühlt sie zwischen den Seiten. Die Idee Louis Armstrong miteinzubeziehen unterstreicht dies perfekt.
Die persönlichen Probleme und Zerwürfnisse machen die Handlung zusätzlich interessant und spannend. Die unterschwellige Erkenntnis, dass es den Axeman tatsächlich gegeben hat, verleihen dieser fiktiven Geschichte etwas reales. Wobei das Ambiente und die Geschehnisse der Stadt durchaus auf Fakten basieren.

Ein Roman der mich in seiner Einzigartigkeit überrascht hat. Ray Celestin hat etwas Neues probiert und in meinen Augen hat das sehr gut gemacht. Ich hoffe wir werden noch mehr Fälle dieser Besatzung erleben dürfen.

Bewertung vom 15.03.2018
Wingate, Lisa

Libellenschwestern


ausgezeichnet

Wahnsinnig ergreifend

Die Libellenschwestern von Lisa Wingate beginnt im Jahre 1939 in Memphis. Rill Foss lebt mit ihren Geschwistern Lark, Camellia, Fern und dem kleinen Gabion auf einem Hausboot. Ihre Eltern Queenie und Briny sind arm, aber alle sind glücklich. Doch als bei der Geburt der Zwillinge Komplikationen entstehen, nimmt das Schicksal seinen Lauf.
Während der Abwesenheit der Eltern werden die 5 Kinder von der Polizei aufgegriffen und in ein Kinderheim gebracht. Dort herrschen schreckliche Bedingungen, die Kinder sind total verängstigt, wollen zu ihren Eltern zurück. Doch Ms Tann hat andere Pläne, sie richtet regelrechte Kinderparties aus, wo potentielle Käufer sich ein Kind aussuchen dürfen. Rill und ihre Geschwister sind heißbegehrt, da sie blond sind. Bis auf Camellia, die die dunkle Haarfarbe des Vaters geerbt hat.
Hier wird der Leser mit der schrecklichen Realität konfrontiert. Ms Georgia Tann, überall als Retter von Kindern in Not angesehen, bereichert sich an diesen Missständen. Sie nimmt Eltern die Kinder weg, um sie an andere zu verkaufen, auch wenn diese sich gut um ihre Sprösslinge kümmern.

Dies ist die eine Seite des Romans. Der zweite Handlungsstrang spielt 70 Jahre später und handelt von Avery Stafford. Sie lernt May Crandall, die ein Foto besitzt auf dem ihre Großmutter Judy abgelichtet zu sein scheint, kennen. Doch Avery kann sich nicht erklären woher die beiden Frauen sich kennen könnten. Da Judy Demenz hat, muss Avery über Umwege das Geheimnis um May Crandall lüften.

Dieser Roman hat mich sehr berührt. Dadurch das er sich auf Fakten stützt, fällt es einem schwer die Schrecken auszublenden. Dennoch schafft die Autorin es diese Geschichte behutsam zu erzählen. Die Handlung, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart, nahm mich von der ersten bis zur letzten Seite gefangen. Ein Lesehighlight, dass ich nicht so schnell vergessen werde. Es machte mir erneut bewusst, wie wichtig eine intakte Verbindung zu den Menschen ist, die zu einem gehören, die einem wichtig sind.

Bewertung vom 11.03.2018
Durfee, Brian Lee

Der Mond des Vergessens / Die fünf Kriegerengel Bd.1


ausgezeichnet

Was ist richtig? Was ist falsch?

Brian Lee Durfee Der Mond des Vergessens - Die fünf Kriegerengel

Bei diesem Fantasyroman aus dem Hause Klett-Cotta handelt es sich um den ersten Band einer zweiteiligen Reihe. Brian Lee Durfee ist ein Künstler und Autor aus den USA

Die Handlung spielt auf den fünf Inseln, einem Land, das von verschiedenen Völkern und Rassen bewohnt wird. Die Hauptrassen sind die Menschen. Die Valle und Zwerge und Oghule leben ebenfalls in dieser fantastischen Welt.
Hauptbestandteil der Geschichte ist ein sehr alter Konflikt, durch zwei verschiedene Glaubensrichtungen.
Nach langer Zeit der Kriege und Eroberungen scheint das Ende der Streitigkeiten seinen Höhepunkt und sein Ende zu finden. Hauptpersonen dabei sind Nail, ein Waisensohn, unbestimmter Herkunft mit besonderen Fähigkeiten. Ebenso Jondralyn,Tochter eines Königs, der viel Zeit gewidmet wird. Auch Gault Aulbrek, der als Ritter und Leibwächter eine zentrale Rolle spielt, ist mit von der Partie. Des Weiteren gibt es noch einige geheimnisvolle Gemeinschaften, deren genaue Rolle zu ergründen ist, so wie viele weitere interessante Charaktere. Ein sehr komplexes Gewirr an verschiedenen Personen, die einem aber doch schnell geläufig sind.

Für mich ist dieser Roman ein sehr gelungenes Erstlingswerk, auf dessen Fortsetzung ich mich sehr freue. Fantasy, in die man sich nicht nur hineinlesen, sondern auch hineinfühlen kann. Durch die Komplexität des Romans ist es allerdings nötig, der Handlung konzentriert zu folgen, so dass ich alles in allem dieses Buch in den Bereich der High-Fantasy legen würde. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.03.2018
Kagge, Erling

Stille


sehr gut

Folge deinem eigenen Weg

Dies ist im Grunde genommen das, was mir der Autor mit seinem Hörbuch Stille - Ein Wegweiser mit auf den Weg gegeben hat. Am Ende sagt er, dass jeder seinen Südpol finden kann. Er bezieht sich da auf eine kleine Geschichte, in der er seine Erfahrungen dort schildert und wie ihm dies zur Stille verholfen hat. Doch habe ich meinen Südpol gefunden? Irgendwie schon, den mir ist bewusst geworden, dass es fast überall Wege gibt Stille zu finden. Eigentlich reicht es schon sich mit dem Thema bewusst auseinanderzusetzen und sie zu suchen.

Erling Kagge beschreibt in seinem Hörbuch viele Geschichten aus seinem Leben. Er lässt den Leser an allem teilhaben und offenbart dabei immer wieder neue Wege zur Stille. Viele berühmte Menschen werden zitiert, jeder hat auf seine Art Lebensweisheiten zu bieten, die dem Weg den Kagge versucht zu beschreiben, gar nicht unähnlich sind.
Interessant waren für mich persönlich das Thema Langeweile und der Hinweis aufs Zuhören.
Der Autor beschreibt Langeweile nicht als schlecht, obwohl man dies mit dem Wort häufig verbindet. Seine Ansätze sind sehr interessant. Und zum zuhören sagt er ganz klar, dass dies sehr wichtig ist. Und er hat Recht!

Dieses Hörbuch ist interessant für diejenigen die Stille bewusst erleben möchten, aber auch für reiselustige Menschen die sich gern von solchen Berichten unterhalten lassen möchten.
Mir hat das Hörbuch gut getan, es hat mich mal wieder in mich hineinhorchen lassen.

Bewertung vom 04.03.2018
Sanderson, Brandon

Elantris


sehr gut

Wunderbar, verfluchte Welt

Elantris ist der Debütroman von Brandon Sanderson, ein geschlossener Roman, zu dem es noch Kurzgeschichten gibt.

Es spielt im Land Arelon, in dem die Stadt Elantris liegt. Elantris ist ein ehemals besonderer Ort, voller Magie und fantastischer Einwohner, die durch einen nicht erklärbaren Vorgang Elantrier werden.
10 Jahre, bevor die Handlung des Buches spielt, kam es zu einer Änderung, und es scheint, als sei Elantris verflucht.
Alle Magie ist verschwunden, die Einwohner haben nicht mehr den Glanz der vorherigen Elantrier.

Hauptpersonen im Buch sind:
Raoden, ist der Sohn des Königs von Arelon, und wird zum Elantrier. Im Gegensatz zu den normalen Elantriern zweifelt er nicht an seinem Schicksal, sondern will es ändern. Er fängt an zu lernen die Elantrier zu vereinen und gibt sich mit seinem Schicksal einfach nicht zufrieden. Während der gesamten Handlung ist er immer zuversichtlich und gibt die Hoffnung nicht auf, trotz vieler Rückschläge.
Sarene, ist die Tochter eines befreundeten Königreiches und per Vertrag mit Raoden verheiratet. Als sie in Arelon eintrifft ist Raoden kurz zu vor Elantrier geworden und ihr wird gesagt, dass er tot sein. Auf Grund des Heiratsvertrages ist sie aber rechtmäßig mit ihm verheiratet. Sie lernt im Lauf der Handlung viele Probleme von Arelon kennen, und sieht Gefahren für Ihre neue Heimat. Schnell wird klar, dass sie intelligent und klug ist, und sich nicht aus dem politischen Ränkespiel heraushält.
Hraten, ist Vertreter einer Religion, die auch vor dem Fall von Elantris Gegner von Elantris war. Er hat den Auftrag Arelon für seine Religion zu gewinnen. Dadurch kommt er sehr stark mit Sarene in Verbindung, da sie eine Gegnerin seiner Religion ist. Stets versuchen beide die Schachzüge des andern zu vereiteln.
Galodon ist eine Nebenfigur. Sohn eines ehemaligen Elantriers, der auch zum Elantrier wurde, hat eine humorvoll und pessimistische Art, wird von Raoden aber überzeugt zu helfen, unterstützt diesen, und ist meine persönliche Lieblingsfigur in diesem Roman.

Das Buch als solches ist gut geschrieben. Die am Anfang leicht verwirrenden Namen, werden gut erläutert, man findet schnell in die Handlung hinein. Es ist gut und lustig, spannend, und bis auf das überhastete Ende, eine tolle Geschichte. Für Liebhaber des Fantasy- Genres wirklich zu empfehlen.

Das E-Book wurde mir von Netgalley zur Verfügung gestellt

Bewertung vom 04.03.2018
Raabe, Marc

Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Reihenauftakt

Tom Babylon wird von Marc Raabe ins Rennen geschickt. In Schlüssel 17 startet er mit Ermittler Tom Babylon eine spannende Reihe.

Toms jüngere Schwester Viola verschwand in seiner Jugend. Doch dies war nicht das einzig schreckliche was in dieser Zeit geschah. Die Clique um Tom, bestehend aus Josh, Karin, Bene, Nadja und Tom, machte einen grausigen Leichenfund. Im Kanal fanden sie eine Leiche die in Kaninchendraht eingewickelt war, um den Hals einen Schlüssel mit der Zahl 17. Dieser Schlüssel sorgte bei den Jugendlichen für viel Aufregung, die Frage, ob sie zur Polizei gehen sollen, wurde vertagt, den Schlüssel nahmen sie mit. Als dieser kurz danach gemeinsam mit Viola verschwand, nahm das Schicksal seinen Lauf.

Nun ist Tom bei der Polizei, weigert sich daran zu glauben, das seine Schwester Tod ist. Als Karins Mutter im Dom erhängt aufgefunden wird, mit einem Schlüssel mit der Zahl 17 um den Hals, ahnt Tom, das alles mit dem Vorfall damals zusammenhängt.
Da Tom als eigenwilliger Ermittler bekannt ist, wird ihm kurzerhand die Psychologin Sita Johans an die Seite gestellt.

Ein Thriller, der direkt spannend startet. Der Leser befindet sich direkt im Geschehen. Passagen aus der Vergangenheit zeigen dem Leser nach und nach was damals geschehen ist.
Aber auch im hier und jetzt geschehen brisante Dinge, auf die man sich erstmal keinen Reim machen kann.
Was hat die Patientin der Psychiatrischen Einrichtung mit allem zu tun, was hat sie damals erlebt? Auch in den Reihen der Polizei gibt es jemanden, der einiges zu verbergen hat.

Das Ende dieses Thrillers hat mich überrascht, eine Wendung mit der ich nicht gerechnet habe. Wie zu erwarten bleibt einiges offen, der Grundstein für die Reihe wurde gelegt. Eine Reihe, die ich mit Spannung weiterverfolgen werde.

Die Charaktere sind interessant. Allen voran natürlich Tom Babylon. Er bringt ein interessantes Privatleben, eine brisante Vergangenheit und ein Trauma mit, durch das Verschwinden seiner Schwester, was definitiv keine Langeweile aufkommen lässt. Die Zusammenarbeit mit Sita hat mir gefallen, die zwei haben sich wunderbar ergänzt, ich hoffe, dass im nächsten Teil wieder miteinander ermittelt wird.

Absolute Leseempfehlung. Dies ist der vierte Thriller des Autors den ich gelesen habe, und ich würde bisher jedesmal sehr spannend unterhalten. Immer gerne wieder!

Bewertung vom 28.02.2018
Pleschinski, Hans

Wiesenstein


sehr gut

Bin ich noch in meinem Haus?

Das schon recht betagte Ehepaar Gerhart und Margarete Hauptmann reisen im März 1945 zu ihrer Villa Wiesenstein im Siebengebirge. Mit von der Partie der Masseur Paul Metzkow, und die Sekretärin Annie Pollak, aus deren Sicht und Erzählungen erfährt man vieles über Hauptmanns Leben, auch längst vergessene Werke des Dramatikers werden zitiert. Viele weitere Charaktere tauchen im Buch auf, und bereichern es gekonnt.
Das Leben Hauptmanns allein hätte nicht für diesen Roman gereicht, denn teilweise war es sehr anstrengend sich mit Hauptmanns Art auseinanderzusetzen. Er war sehr auf seinen Vorteil bedacht und lebte sein Leben ohne nach unten zu sehen, zu den Menschen denen es schlechter ging als ihm, denn was sollte ihm das bringen? Auf seinem Anwesen Wiesenstein scheint die Zeit still zu stehen, die Kriegswirren scheinen dort gar nicht präsent.

Durch den Roman von Hans Pleschinski wird dem Leser nicht nur ein tiefer Einblick ins Leben des Literaten geboten, es ist auch ein anschauliches Stück der deutschen Geschichte. Dieser Aspekt hat mich gefangen genommen, denn der Autor schafft es, das Bild sehr präsent wiederzugeben. Die Emotionen während des Lesens waren sehr intensiv.
Nach diesem Roman muss ich sagen, dass ich mein Bild von Gerhart Hauptmann, das ich durch die Schule habe, revidieren muss. Allein deshalb bin ich froh den Roman gelesen zu haben. Er bescherte mir eine neue Sicht und Denkweise zu diesem Thema.

Der Schreibstil ist ein wenig anstrengend, man muss konzentriert lesen, überfliegen geht nicht, daher brauchte ich für diesen Roman relativ lange., dennoch war es keine verschenkte Zeit, im Gegenteil!

Bewertung vom 27.02.2018
Vorpahl, Elias

Der Wortschatz


ausgezeichnet

Eine wunderschöne Reise um den Sinn eines Wortes zu ergründen

Der Wortschatz von Elias Vorpahl ist ein ganz bezaubernder Roman, liebevoll illustriert, erzählt er die Geschichte eines Wortes auf seiner Reise den eigenen Sinn zu finden.
Dabei erlebt unser Wort viele Abenteuer. Es spielt Teekesselchen mit Verrückt und Esel und nimmt an den gewaltigen Wortspielen teil.
Eine bezaubernde Anekdote reiht sich an die nächste. Der Autor beschreibt alles sehr eindrucksvoll und liebevoll, so dass man als Leser während des Lesens viele Emotionen durchlebt. Die Vorstellung, wie es wohl sein könnte ein Teil der Sprache zu sein, lässt einen in eine sehr phantasievolle Geschichte abdriften, man findet aber auch einige Weisheiten die sich auch an Menschen anwenden lassen, denn so unähnlich ist das Dasein eines Wortes verglichen mit unserem gar nicht.

Ich möchte diesen Roman all denjenigen ans Herz legen, die sich bezaubern lassen möchten. Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen, er ist im wahrsten Sinne des Wortes wortgewaltig und obendrein herzerwärmend. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.02.2018
Hillenbrand, Tom

Hologrammatica / Aus der Welt der Hologrammatica Bd. 1


sehr gut

Bizarr aber echt genial

Hologrammatica von Tom Hillenbrand ist schon des Cover wegen sein echter Hingucker und macht neugierig auf diesen Thriller.

Galahad Singh (ich liebe diesen ausgefallenen Namen), sucht verschwundene Personen. Das Verschwinden wird den Menschen im 21. Jahrhundert leicht gemacht, durch die vorherrschende Technik fällt es leicht eine neue Identität anzunehmen.
Singh soll die Computerexpertin Juliette Perotte aufspüren. Perotte wurde anscheinend gekidnappt, doch ob der Kidnapper menschlich ist, daran Singh so seine Zweifel.

Tom Hillenbrand schafft ein interessantes Bild der Welt im Jahr 2088. Der Klimawandel sorgte in weiten Teilen für Unbewohnbarkeit, daher wird der Weltraum mitgenutzt.
Die Idee, das man seine Identität wechseln kann ist nicht neu, wird aber dennoch sehr interessant und nachvollziehbar umgesetzt. Die Vorstellung so einer Zukunft erscheint nach diesem Thriller gar nicht so abwegig, und das macht es so erschreckend.
Durch das Buch führt fast ausschließlich Galahad Singh, ein Charakter, der interessant und teilweise humorvoll rüberkommt. Seine Suche nach der Computerexpertin Perotte bringt ihm viele spannende Aspekte ein. Die Vorstellung vor einem Klon zu stehen und nicht zu wissen ob man Mensch oder Klon vor sich hat, ist schon gruselig.

Mein persönliches Manko an diesem Thriller sind die vielen, fremden Begriffe, die manchmal verwirrten. Aber wie sollte ein Science-Fikton Buch ohne technische Bezeichnungen auskommen? Ich habe mich durchgewurstelt und wurde mit einer rasanten Zukunftsadaption im Thrillerformat belohnt.