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Elohym78
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Horhausen

Bewertungen

Insgesamt 410 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2011
Gardner, Lisa

Ohne jede Spur / Detective Sergeant Warren Bd.3


gut

Als Jason Jones nachts von der Arbeit heim kommt muss er feststellen, dass seine Frau Sandra spurlos verschwunden ist. Er benachrichtigt die Polizei und gerät bald schon selber in den Fokus der Ermittlungen. Seine vierjährige Tochter Ree ist die einzige Zeugin, aber ihre Aussage hilft Jason nicht weiter. Die hartnäckige Ermittlerin D.D. Warren sucht nach jeder noch so kleinen Spur und verliert sich bald in einem Netz aus Lügen, Halbwahrheiten und einer Wand aus Schweigen.

Das Cover zeigt ein Frauengesicht, welches den Leser frontal anguckt, trotzdem aber leicht im Schatten gehalten ist. Die durchdringenden Augen sprechen von Wut, Verzweiflung, Angst, aber auch von starkem Willen. Ich finde es nicht unbedingt schlecht gewählt, aber zu dem Titel und dem Inhalt des Buches hätte ich mir ein anderes Bild gewünscht. Dieses passt eher zu einer Einzelkämpferin.

Lisa Gardner hat einen durchaus guten Thriller geschrieben. Sie baut Spannung auf und lässt die Ermittlungen in unterschiedliche Richtungen laufen, die den Leser in Atem halten und mit raten lassen. Ihre Protagonisten schildert sie geheimnisvoll, was mir durchaus gefällt, aber da jeder eines mit sich herumträgt, wirkt es leider unglaubwürdig und überzogen. Zudem strotzt das Buch vor merkwürdigen Zufällen, die der Handlung zusätzlich die Glaubwürdigkeit entziehen. Lisa Gardner erklärt viele Hintergründe und verliert sich oft in diesen Erklärungen. An vielen Stellen wirkt ihr Buch langatmig und deshalb auch langweilig.

Mein Fazit: Spannend, aber keine Meisterleistung.

Bewertung vom 22.07.2011
Neeb, Ursula

Das Geheimnis der Totenmagd


sehr gut

Katharina Bacher ist Totenwäscherin. Bei einem ihrer Aufträge entdeckt sie Würgemale an dem Hals einer Hure. Da die Stadtwache der Tod eine Hübscherin nicht weiter interessiert, selbst auf Druck der Hurenkönigin hin, versucht Katharina selbst den Mörder zu finden. Als dann eine Frau aus gutem Haus ermordet aufgefunden wird, spitzt sich die Lage zu. Katharinas Vater, Heinrich Sahl, wird unter der Folter zu einem Geständis gezwungen. Doch Katharina gibt nicht auf. Mit Hilfe des jungen Malers Florian Hillgärtner und der Schwester der Ermordeten, Anna Stockarn, versucht sie dem Gehimnis auf die Spur zu kommen. Dabei gerät die junge Frau immer näher an die Brüder des Todes. Kann Katharina die Unschuld des Vaters beweisen?

Das Cover zeigt eine Magd, wie sie eine Schüssle auswäscht. Vermutlich soll es Katharina sein, die ihrer Arbeit als Totenwäscherin nach geht. Im Hintergrund ist die Stadt Frankfurt zu sehen. Ich finde es sehr passend zu Buch und Inhalt.

Der Schreibstil von Ursula Neeb hat mich angenehm überrascht! Sie schreibt flüssig und spannend, aber sehr im Stil des Mittealters mit seinen damaligen Redewendungen und der Sprache. Dies verleiht dem Buch eine besondere Würze und einen ganz eigenen Stil, wenn man sich eingelesen hat. Ihren Protagonisten haucht die Autorin mit viel Gefühl Leben ein und auch die detaillierte Schilderung der Örtlichkeiten macht das Buch zu einem besonderen Highlight. Der einzige Minuspunkt für mich war, dass das Buch zum Schluss hin ziemlich vorhersehbar wird und das Ende keine wirklichen Überraschungen mehr bietet.

Mein Fazit: Wer das Mittelalter liebt, ist hier bestens aufgehoben und wird das Buch lieben!

Bewertung vom 22.07.2011
Johnson, Christine

Jägerin des Mondlichts


gut

An ihrem sechzehnten Geburtstag erfährt Claire von ihrer Mutter Marie, dass sie zu einem uralten Geschlecht von Werwölfinnen gehört. Claire verzweifelt schier, denn sie möchte kein solches Monster sein. Gerade deshalb, weil ihre große Liebe Matthew der Sohn des berühmten Werwolfjäger Dr. Engle ist. Als dann auch noch eine mordlüsternde Werwölfin Jagd auf Menschen macht, kennt Claires Verzweiflung keine Grenzen. Kann sie dieses Geheimnis für sich behalten? Hat ihre Liebe zu Matthew eine Chance?

Das Cover zeigt blutrote Blumen, im Hintergrund der Vollmond, von Vögel umkreist. Es ist nett, aber mir fehlt der Bezug zu dem Buch leider etwas.

Der Schreibstil von Christine Johnson ist flüssig und eher einfach gehalten. Sei verzichtet, zu Gunsten ihrer jungen Leser, auf komplizierte Satzgebilde und Fremdworte. Der Buchaufbau ist eher klassisch gewählt: Einführung, schier unüberwindbare Hindernisse und der Schluss. Leider ist deswegen das Buch ziemlich vorersehbar und die Spannung möchte sich nicht wirklich aufbauen. Ihre Protagonisten schildert die Autorin typisch jugendlich mit all den normalen Problemen des Erwachsenwerdens. Erste Liebe, Bestefreundin, Stress mit den Eltern, Ansehen innerhalb des Freundeskreises.

Mein Fazit: Ein nettes Buch, welches eher die jüngeren Leser anspricht. Durchaus empfehlenswert.

Bewertung vom 19.07.2011
Seven Deers, Sanna

Der Ruf des weißen Raben


sehr gut

Myra stolpert durch einen Zufall in eine indianische Zeremonie. Die Indianer rufen die Geister an, um Hilfe zu erhalten, da ihr Volk vor einer wichtigen Entscheidungsteht. Myra ist auf der Suche nach sich selbst und dem Sinn in ihrem Leben. Als sie Chad Blue Knife während einer Bergwanderung begegnet, spürt die junge Frau eine innere Verbundenheit. Schnell wird beiden klar, dass nur Myra dem Stamm helfen kann, da sie mit der Welt der Geister auf ungewöhnliche Art und Weise in Kontakt treten kann. Eine spannende und zu gleich mystische Reise beginnt, in der Freunde Seelenverwandte werden und schier übermächtige Feinde Myra bedrohen.

Das Cover zeigt die unberührte Natur Kanadas. Berge, Wälder, ein See. Überallem trohnt ein Adler. Ich finde es zusammen mit dem Klapptext gut gewählt, hätte mir statt des Adler aber eher einen Raben gewünscht.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert, die alle miteinander verknüpft sind und eine Einheit bilden. Die Natur, die Welt der Geister und die Menschen von heute und damals.

Sanna Seven Deers schreibt kraftvoll und bildgewaltig. Man sieht die Natur vor sich und wandelt mit Myra auf verschlungenen Pfaden. Die Einsamkeit der Wälder, die Wildheit der Berge; all dies spiegelt sich auch zugleich in der Protagonistin Myra wieder. Die Autorin verknüpft den Menschen mit der Natur.

Die Einführung in den Glauben der Indianer ist spannend und mystisch. Auch dass die Geister bin in unsere heutige Zeit Einfluss haben, klingt glaubwürdig. Was mir schwerfiel zu glauben, sind die Fähigkeiten, die ein Schamane besitzt, aber der Glaube versetzt Berge.

Die Protagonisten sind von Sanna Seven Deers authentisch und lebensnah ausgearbeitet. Durch die jeweiligen Stärken der einzelnen Personen konnte ich der Handlung, trotz der häufigen Sprünge gut folgen. Myra findet im Verlauf der Geschichte eine sehr starke innere Ruhe, die den Indianern von Natur aus eigen zu sein scheint. Es ist spannend, ihr in ihrer Entwicklung zu folgen.

Mein Fazit: Ein sehr gelungenes Buch über ein mystisches Thema und einen Glauben, der mir bisher leider sehr fremd war und es wohl auch immer sein wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.07.2011
Wanner, Heike

Für immer und eh nicht


gut

Nach der Trennung von ihrem Verlobten flüchtet sich Theresa zu ihrer besten Freundin Hanna nach Südafrika. Im Flugzeug wird sie vom himmlischen Managment beobachtet. Sie schicken Raphael als Theresas absoluten Traummann auf die Erde. Die beiden lernen sich schon auf dem Flughafen kennen und Theresa verfällt ihm sofort. Ist der Traummann wirklich der Mann ihrer Träume?

Das Cover zeigt zwei verliebte Goldfische, drohend über ihnen ein Angelhaken. Es zieht wohl eher auf den Sinn ab - sich einen Mann angeln - als auf den tatsächlichen Inhalt des Buches. Ganz nett, aber nicht herausragend.

Der Schreibstil von Heike Wanner ist locker und flüssig, aber nicht besonders fesselnd. Zudem hatte ich es mir dank der Leseprobe lustiger und spritziger vorgestellt, als es tatsächlich war. Die Protagonisten schwimmen mehr in einem Eiheitsbrei herum, ohne nennenswerte Charaktereigenschaften. Auch die Mission von Raphael hätte ich mir pfiffiger gewünscht und auch von der himmlischen Gruppe im Hintergrund hatte ich mir mehr versprochen.

Mein Fazit: Eine tolle Idee für ein Buch, aber der Klapptext verspricht mehr, als das Buch halten kann.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2011
Winter, Hanna

Die Spur der Kinder


ausgezeichnet

Das Ermittlerteam um Kommissar Piet Karstens versucht seit zwei Jahren einen Serientäter zu überführen. Kleine Kinder werden entführt und keiner der Ermittlungsansätze scheint irgendwo hinzuführen. Verzweiflung und Entsetzen halten das Team in Atem. Als wieder ein Kind verschwindet, bleibt keine Zeit für lange Überlegungen, denn ein weiteres Leben steht auf dem Spiel. Auch Erwachsene verschwinden spurlos, doch besteht ein Zusammenhang zwischen den Fällen?

Das Cover zeigt ein blutiges Springseil. Ein Springseil, doch wo ist das Kind dazu?Zusammen mit dem Klapptext macht es definitiv neugierig auf das Buch.

Hanna Winter baut direkt zu Anfang des Buches eine sehr hohe Spannung auf, die das gesamte Buch über auch kontinuierlich hoch gehalten wird und sich sogar steigert. Der Leser wird förmlich in den Sog der Geschichte hineingerissen und man kann das Buch pertu nicht mehr aus der Hand legen. Sie schildert die Personen und Orte kurz und knapp und man bekommt einen guten Einblick in die Handlung, ohne dass sich die Autorin in Kleinigkeiten verzettelt.

Mein Fazit: Einer der besten Thriller für mich dieses Jahr und eine Autorin, die ich im Auge behalten werde!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2011
Jensen, Liz

Endzeit


gut

Bethany hat ihre Mutter brutal ermordert. Gabrielle Fox' Aufgabe ist es, nach den Gründen, die zu dieser Tat führten, zu forschen und dem Mädchen zu helfen. Bethany behauptet, nach ihrer Elektroschocktherapie in die Zukunft blicken zu können und Naturkatastrophen vorherzusehen. Die anfänglichen Zweifel von Garbrielle geraten immer mehr ins Wanken.

Das Cover zeigt die Ahnung eines Gesichts, mit einem durchdringenden blauen Auge, in dem sich die Welt wiederspiegelt. Für mich symbolisiert es zu einhundert Prozent das Buch. Mit einem Wimpernschlag könnte die Welt verschwinden.

Der Schreibstil von Liz Jensen ist eindringlich und berührend. Sie versucht ihre Leser mit den beiden Protagonisten Gabrielle Fox und Bethany in ihren Bann zu schlagen. Sie schildert die dermaßen unterschiedlichen Persönlichkeiten authentisch, wenn auch für mich etwas langatmig und verwirrend. Die Autorin schweift zu häufig in die Gefühlswelt von Gabrielle ab und verheddert sich in ihrem Hass auf ihre Behinderung und die Sorgen, was andere über sie denken. Die Stellen über die hereinbrechenden Naturkatastrophen hingegen waren spannend und mitreißend und hätten durchaus stärker ausgearbeitet sein können.

Eigentlich käme an dieser Stelle mein Fazit zu dem Buch. Ein Satz hat mich allerdings dermaßen zum Nachdenken gebracht, dass ich ihn hier zitieren möchte: Wenn sich unser Universum immer weiter ausdehnt, was ist dann auf der Rückseite.

Bewertung vom 07.07.2011
Maly, Beate

Die Zeichenkünstlerin von Wien


sehr gut

In Wien wird der Stephansdom errichtet, damit die Stadt endlich als Bistum vom Papst anerkannt wird. Mathias Rockh, einer begabtesten Steinmetze seiner Zeit, möchte sich mit dem Taufbecken ein eigenes Denkmal setzen. Durch einen Zufall lernt er die junge Jüdin Sarah Isserlein kennen, die sich als begnadete Zeichnerin erweist. Sie hilft Mathias und beide gehen ganz in ihrer Leidenschaft, der Kunst, auf. Um an Geld zukommen, ersinnt Herzog Albrecht einen mörderischen Plan. Seine Gier richtet sich auf die Juden. Sarah ist von Hass umgeben und muss um ihr Leben und das ihrer Familie fürchten.

Das Cover zeigt eine junge, selbstbewußte Frau, im Hintergrund die Stadt Wien. Leider finde ich es nicht sehr aussagekräftig und ich hätte mir ein Cover gewünscht, welches mehr mit dem Titel und dem Inhalt in Verbindung steht. Auch finde ich es schade, dass sich ein Rechtschreibfehler im Klapptext eingeschlichen hat! Im Buch heißt der Steinmetz Rockh und auf dem Cover Rock.

Der Schreibstil von Beate Maly ist ruhig, erklärend und bildlich. Ich konnte mich in die Protagonisten hineinversetzen und mir die Orte vorstellen. Die Autorin stellt ihre Charaktere lebensnah vor, was ihr dank der Schilderung des Lebensstils 1421 meisterhaft gelingt. Die menschenverachtende Brutalität gegenüber den Juden schildert sie eindringlich. Um den Wandel von Verachtung in puren Hass zu verdeutlichen lässt die Autorin immer wieder politische Daten und Schachzüge mit einfließen, die den Tatsachen entsprechen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.07.2011
Meyer, Stephenie

Seelen


ausgezeichnet

Die Menschheit wird von außerirdischen Lebensformen besetzt. Sie dringen in unsere Körper ein und übernehmen sie. Einigen Menschen gelang die Flucht und diese Wenigen fristen ein kärgliches Dasein; immer auf der Flucht, immer auf der Suche nach Nahrung und Sicherheit. Wanderer, eine Seele aus dem Ursprung mit reichlich Wirtserfahrung von anderen Planeten, übernimmt den Körper von Melanie. Allerdings ist Melanie nicht verschwunden, sonder steckt immer noch in ihrem Körper. Die extrem ungleichen Frauen fechten einen harten Kampf aus, einen Kampf, den jede für sich entscheiden möchte: Der Gewinn ist das Leben der einen und der Tod der anderen. Melanie führt Wanderer zu einer kleinen Enklave von Überlebenden. Sie wird mit Misstrauen und Hass empfangen. Kann ein friedliches Leben der beiden Rassen neben- und vorallem miteinander überhaupt möglich sein?

Das Cover zeigt ein halbes Gesicht mit einem durchdringenden Auge. Ein Auge, welches im wahrsten Sinne des Wortes die Seele wiederspiegelt. Ein perfekteres Bild hätte es für dieses Buch nicht geben können!

Der Schreibstil von Stephenie Meyer hat mich wirklich beeindruckt. Sie schreibt sehr ruhig und detailgetreu, allerdings nicht langatmig. Es gibt einige Stellen mit Spannung und Tempo, die den Leser in ihren Bann schlagen. Dieser Wechsel zwischen Ruhe, Erklärungen und Spannung zeugen von großem Können. Die Protagonisten werden sehr eindrucksvoll und nah beschrieben. Man kann sich jeder Zeit in sie hineinversetzen und mitfühlen. Die inneren Konflikte zwischen Mel und Wanda sind berührend und zeitweilig auch unfreiwillig komisch. Genauso wie die unterschiedlichen Charaktere in der Gemeinschaft und die Unterschiedlichkeit der Rassen. Die Menschen brutal und egoistisch, die Eroberer liebevoll, friedlich und leben einzig für die Gemeinschaft. Die Umgebung schilderte die Autorin dermaßen detailgetreu, dass ich den heißen Wüstensand ebenso spüren konnte, wie die beklemmende Dunkelheit in den Hölen.

Anfangs dachte ich, dass das Thema, die Menscheit wird im Stillen von Außerirdischen heimgesucht, sehr weit hergeholt ist, aber dieser Gedanke verflüchtigte sich bald. Das Buch gewinnt von Seite zu Seite mehr an Glaubwürdigkeit.

Mein Fazit: Eine Homage an die Menschlichkeit und die Nächstenliebe!

4 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.