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Kyra112
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Sachsen-Anhalt

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Insgesamt 330 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2022
Hoppe, Rosita

Sommerträume auf der Insel - oder: Herzchaos (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Caro ist Anfang 40, verheiratet mit Peter und Mutter einer 9-jährigen Tochter, als ihr Leben ins Wanken gerät. Ständige Streitereien mit Peter und ein Ausflug mit ihren Freundinnen in den Schwarzwald lassen Carl über ihre Situation nachdenken. In dieser Zeit begegnet sie auch dem hutaussehenden, aber verheirateten Robert. Beide kommen sich näher, wissen aber wohl, dass sich zwischen ihnen nichts entwickeln kann.
Ehrgeizig kämpft Caro wieder daheim um ihre Ehe bis ein Schicksalsschlag alles zerstört.
Auf Anraten eines Arztes fährt sie mit ihrer Tochter zur Kur und begegnet dort Robert. Caro muss ihre Liebe zu ihrer Tochter und zu Robert versuchen, zu verbinden.

Das Cover mit seinem maritimen Aussehen sprach mich sofort an und lädt speziell zum Lesen als Urlaubslektüre ein. Vielleicht hätte aber auch nur das Bild mit Strandkorb und Strand gereicht, denn die Abbildung mit dem Liebespaar finde ich etwas zu viel.

Ich fand dieses Buch wunderbar flüssig zu lesen. Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar und hat mich von Anfang an mitgenommen.
Ich fand es gut, dass sie über Probleme schreibt, die vielen Paaren im Laufe der Jahre begegnen, das gegenseitige Nebeneinander her leben, geprägt durch den jeweiligen Alltag.
Im gleichen Atemzug finde ich die Hauptperson der Caro wunderbar dargestellt. Es ist zu jederzeit möglich, ihre Gefühle nachzuvollziehen. Man erlebt ihre inneren Konflikte mit und leidet auch in gewissem Maße mit ihr mit.
Wundervoll dargestellt finde ich auch die Beziehung von Mutter und Tochter und auch die Beziehung von Caro zu ihren Eltern.
Ans Herz gewachsen ist mit dabei auch ihre Freundin Jutta, die wirklich zu jederzeit für sie da ist.

Robert ist ebenso wundervoll dargestellt. Er setzt Caro nie unter Druck, versteht sie, begegnet ihr mit dem nötigen Respekt, aber ist ihr auch in Liebe total hingegeben und hat jederzeit ein offenes Ohr für ihre Tochter Lisa.
Das Verhältnis zu seinen Söhnen ist genauso liebevoll dargestellt. Auch deren Verhalten gegenüber Caro.

Kurz: Ein wunderschönes Buch über ein tolles und starkes Liebespaar! Eine Empfehlung für alle, die solche Romane gerne lesen.

Bewertung vom 01.04.2022
Bagus, Clara Maria

Die Farbe von Glück


sehr gut

Antoine ist 6 Jahre, als ihn seine Mutter verlässt. Durch eine vergangene Begebenheit fühlt sich Charlotte, eine ehemalige Nachbarin und Krankenschwester, ihm zugetan und nimmt ihn bei sich auf.

In der gleichen Stadt, in der Antoine bei Charlotte lebt, lebt der Richter Jules mit seiner Frau Louise. Beide wünschen sich sehnlichst ein Kind, doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen. Aus diesem Grund versucht Jules, das Schicksal zu wenden. Um dies zu tun, erpresst er Charlotte.

Es beginnt eine Geschichte, die das Leben zweier Familie und das von Charlotte und Antoine auf das grundlegendste ändert.

Es ist schwer über dieses Buch zu urteilen, hat es doch seinen ganz eigenen, ganz besonderen Stil. Clara Maria Bagus hat einen Schreibstil, der unter die Haut geht. Sie beschreibt die Hauptcharaktere in einer einzigartigen Form, sensibel, empathisch, emotional und klug.

Ich kann auch die Epoche des Schreibstils nicht wirklich einschätzen. Ich würde es auf Mitte des 21. Jh. schätzen. Aber durch die Weisheit, die Esoterik und die Spiritualität, die dieses Buch prägen, könnte es genauso aus einer viel früheren Zeit stammen, fast schon Antik.

Ich kann auch nicht sagen, dass ich einen Charakter mehr oder weniger mochte, sie alle sind in ihrer Form etwas Besonderes.

Dieses Buch ist geprägt durch Lebensweisheiten, über die es sich lohnt, einmal nachzudenken. Es spiegelt auch viel über den Umgang mit Menschen wider und wie man diese beurteilen sollte.

Fazit: Ein sehr tiefgründiges Buch, das viel über den Umgang mit Menschen lehrt. Es ist sicher nicht für jeden Geschmack etwas, aber für Menschen, die gerne mit Menschen arbeiten, auch gerne Handlungen hinterfragen und im Vorverurteilen zum Glück nicht schnell sind, ein geeignetes Buch und für alle die, die darin schnell sind, auch wunderbar geeignet, einmal das eigene Verhalten zu hinterfragen.

Bewertung vom 01.04.2022
Großmann, Ursula

Es bleibt die Schuld (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Svenja ist Ende 30, selbstständig mit einem Lerninstitut, frisch getrennt und eigentlich zufrieden mit ihrem Leben. Nur der perfekte Mann fehlt ihr noch zum Glücklichsein.
Als das zehnjährige Abiturtreffen ansteht, wehrt sie sich innerlich lange dagegen dort hinzugehen. Doch entschließt sich letzten Endes doch dazu und bereut es auch nicht. Sie findet sogar wieder Anschluss zu ihrem Exfreund Philipp und die beiden nähern sich freundschaftlich wieder an. Außerdem lernt sie auf dem Treffen den hutaussehenden Unternehmersohn Dennis kennen. Er sticht ihr sofort ins Auge und beide sind sich auf Anhieb sympathisch. 
Svenja gelingt es mit Dennis in Kontakt zu bleiben. Sie beginnen eine Beziehung miteinander. Dies ist für Svenja der Beginn einer folgenschweren Richtungsänderung ihres Lebens. Nichts wird mehr sein, wie es zuvor war. Dennis stellt ihr Leben und das Philipps auf den Kopf und beide müssen um ihr Leben fürchten, denn ihre Vergangenheit holt sie ein.

Das Cover des Buches ist sehr düster dargestellt, aber absolut passend zur Geschichte. Es zeigt auch einen nicht unwichtigen Anteil des Buches und steht auch im Einklang zum Originaltitel.

Der Schreibstil von Ursula Großmann ist sehr fesselnd. Sie schafft es beim Leser einen kontinuierlichen Spannungsbogen zu erzeugen und sorgt damit dafür, dass man das Buch nicht wieder weglegen möchte.
Auch die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet und tragen zu der kontinuierlichen Spannung bei.
Svenja ist bodenständig. Ihr Leben verlief nicht so glatt, wie sie es gern gewollt hätte und so war ihr eine Festanstellung als Lehrerin nach dem Referendariat versagt. Daraufhin machte sie sich mit einer Freundin selbstständig und hat darin ihre Profession gefunden. Das merkt man ihr auch deutlich an. Sie ist ein Mensch der klaren Worte und mag Schmeicheleien oder Herumgedruckse nicht. Das merkt man daran, dass sie sich sehr oft über ihre Geschäftspartnerin Vera ärgert, die doch immer mal wie eine Wunderblume wirkt und auch hin und wieder sehr neugierig ist. 
Die Freundschaft zu Philipp lässt sie auch wieder aufblühen, auch wenn sie sich am Anfange dagegen wehrt. Doch als Philipp akzeptiert, dass es keine Liebe zwischen ihnen mehr gibt, nur noch Freundschaft, wird er zur großen Stütze für sie.
Philipp wirkt chaotisch und etwas flippig, aber menschlich total in Ordnung, so als könnte man Pferde mit ihm stehlen. Das macht ihn absolut sympathisch.
Dennis dagegen ist sehr kühl dargestellt und es spiegelt auch gut seinen Charakter wider. Ich finde, es ist Ursula Großmann auch sehr gut gelungen, seine zwiespältige Persönlichkeit darzustellen. Allein die Tatsache, wie sie das Funkeln seiner Augen beschreibt, bringen dem Leser Dennis’ schrecklichen Charakter näher.

Lediglich das Ende war etwas abrupt und offen dargestellt.
Mein Fazit: Ein sehr spannender Psychothriller, der sich für alle lohnt, die eben gerne spannende Thriller oder Krimis lesen und auch versuchen, diese zu analysieren. Denn immer wieder ist man auf der falschen Spur mit den Verdächtigungen, die aber auch durch den Schreibstil der Autorin gut beeinflusst werden.

Bewertung vom 01.04.2022
Hansen, Nele

Herzklopfen und Meersalz (eBook, ePUB)


gut

Emma ist freie Autorin und lebt in Hamburg. Es war ihr Kindheitstraum erfolgreich Bücher zu schreiben und das ist ihr jetzt mit ihrem Roman „Wasserherz“ auch gelungen, sogar so gut, dass dieser verfilmt werden soll.
Privat ist sie glücklich mit Mark, der ihr mit Rat und Tat zu Seite steht, auch weil er der für sie zuständige Angestellte ihres Verlags ist. Mark macht Emma einen Heiratsantrag, den diese auch annimmt. Es gibt nur ein Problem, Emma ist noch verheiratet, mit Michael, ihrer Jugendliebe. 
Emma muss dieses Dilemma lösen und sich damit gleichzeitig ihrer Vergangenheit stellen.

Der Titel des Buches und das Cover machten mich sehr neugierig. Ich liebe maritime Romane und freute mich daher dieses Buch zu lesen.

Schon nach den ersten Seiten kam jedoch die Ernüchterung. Der Schreibstil des Autoren schaffte es nicht mich mitzunehmen. Ein ellenlanger Schachtelsatz folgt dem anderen und mir fielen auch sehr viele Rechtschreibfehler auf.

Mit der Protagonisten Emma bin ich auch nie wirklich warm geworden. Sie wirkt auf mich unwahrscheinlich zickig und abweisend. Was mich auch störte, jeder ihrer Handlungen ging ein innerer Monolog über gefühlt eine Seite voraus. Es fühlte mich sogar so an, als leide Emma unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Es glich jedenfalls einer nicht verarbeiteten Vergangenheit. Zur Mitte hin wurde sie mir etwas sympathischer und taute auch auf. Doch irgendwie schaffte sie es zu Ende hin wieder an Sympathie einzubüßen. Lediglich, wenn sie Zeit mit Sebastian verbrachte, wirkte sie geerdet.

Michael, Emmas Ehemann, wirkte wiederum sehr sympathisch. Er ist ein chaotischer, dennoch zielstrebiger und hilfsbereiter Mensch, der sich gerne mit freundlichen Menschen umgibt. An manchen Stellen merkt man ihm jedoch seine große Verletzung an, was aber auch völlig normal ist. Das prägte eben seinen Charakter.

Ich fand auch die Wahl des Ortsnamen, „Eckenförde“ unglücklich gewählt. Ich hatte die ganze Zeit die Ostseestadt Eckernförde vor meinem inneren Auge und alle Beschreibungen, die Emma so lieferte, machten den Ort unverdient schlecht. Vielleicht wäre da ein Fantasiename angebracht gewesen.
Ich fand es auch sehr schade, wie Emma die Bevölkerung des Ortes lange Zeit abkanzelte, ohne, dass diese was für ihre Empfindungen konnten. Sicher hat jeder von uns in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Menschen seines Heimatorts gemacht, aber alle über einen Kamm zu scheren, ist nicht fair.

Mein Fazit: Die Geschichte wird einzig und allein durch Emmas inneren Konflikt geprägt. Das macht den ganzen Roman sehr langatmig und mitunter auch schwerfällig.

Bewertung vom 26.03.2022
Kaml, Sylvia

Die Wogen des Schicksals


sehr gut

Liliana ist 19 Jahre alt und wurde als „Bastard“ geboren. Ihre Eltern Eliza und Jacob waren nie verheiratet und so galt ihre Mutter als gesellschaftlich ausgeschlossen. Da diese aber wieder heiraten wollte, beschloss sie Liliana zu ihrer Tante Effie aufs Land zu geben. Lilly wuchs dort sehr glücklich und frei auf. Eines Tages steht jedoch ihr Vater, ein Seefahrer vor der Tür. In Lilly wächst die Abenteuerlust und so nimmt Jack Effie und Lilly mit auf sein Schiff nach Bristol. Aus einer Übernachtung auf dem Schiff im Hafen wird eine Entführung. Lilly gelangt in die Hände von Piraten und schließlich in die Hände des jungen Schiffskapitäns Finlay. Eine abenteuerliche Reise beginnt, bei der sich Lilly in den jungen Finlay verliebt.

Dies war mein erstes Buch, was mit Seefahrer- und Piratengeschichten zu tun hat. Es war sehr interessant und anschaulich beschrieben. Auch die Beschreibungen der Lebensweisen in der damaligen Zeit sind gut geschildert.
Lilly der Hauptcharakter gefällt mir sehr gut. Sie ist eine junge, selbstbewusste und vor allem zielstrebige Frau. Sie beeindruckt mit ihrer höflichen und gleichzeitig bescheidenen Art, hat aber auch kein Problem, einmal über gesellschaftliche Konventionen hinweg zu sehen. Ich kann mir vorstellen, dass sie mit ihrem Charakter ein Vorbild für so manche Frau in der damaligen Zeit gewesen wäre.
Ebenso interessant ist ihre Tante Effie. Sie hat Lilly ihr Leben bestimmen lassen, doch gleichzeitig Einfluss auf sie ausgeübt und die entweder in ihren Taten bestärkt oder sie belehrt. Ich denke, sie ist eher die Mutter für Lilly als Eliza.
Jack ist ebenso zielstrebig wie Lilly. Das hat sie durchaus von ihm. Dennoch ist er in manchen Dingen zu stolz und nachtragend. Diese Arroganz ist manchmal schon einen Ticken zu viel, aber passt wiederum zu seinem Ansehen als Kommandant einer Fregatte. Oftmals strahlt er meiner Meinung nach diese Ruhe aber auch nur aus, um sich selbst und sein Umfeld zu beruhigen.
Finlay war mir von der ersten Minute sympathisch. Er behandelt Menschen mit Respekt, ist ein Schlitzohr und berechnend, aber gleichzeitig pfiffig. Trotz Jacks steter Zurückweisungen sucht er stets dessen Anerkennung und sieht in ihm eine Vaterfigur. Dennoch verhält er sich oftmals anders als Jack, was ihm auch bei seiner Mannschaft einen guten Stand einbringt.
Es war ein interessantes, neues Genre, welches sich gelohnt hat, zu lesen und ist für jeden eine Empfehlung, der gerne Liebesgeschichten liest, aber auch einen Hang zu maritimen Geschichte oder der Seefahrt hat.

Auch das Buchcover ist wunderschön und beschreibt m.M. nach genau eine Stelle im Buch aus den Augen Finlays. :-)

Bewertung vom 24.03.2022
Stangl, Johannes Maria

Eiskaltes Blut (eBook, ePUB)


sehr gut

Dr. Emil Gusenberg und Maryanne Schröder sind Beamte der Mordkommission Westheim.
Westheim ist eine Großstadt mit einer verdammt hohen Kriminalitätsrate. Außerdem verfügt Westheim über einen Fußballklub in der 1. Bundesliga.
Gusenberg und Schröder werden mit einer Ermittlung in Zusammenhang mit diesem Fußballverein beauftragt. Der 21-jährige Yannik Lutzendorf ist bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Alles sieht nach einem Unfalltod durch überhöhte Geschwindigkeit aus, doch Maryanne glaubt nicht daran. Gusenberg ist nur schwer von ihrer Theorie überzeugt, doch gemeinsam versuchen die beiden den Fall aufzudecken. Es gestaltet sich alles schwierig, zusammenhangslos und doch stechen Gusenberg und Schröder in ein Wespennest.

Eiskaltes Blut von Johannes Maria Stangl stellt den ersten Fall von Gusenberg und Schröder dar. 
Der Epilog versucht den Leser in die Geschichte einzuführen, doch es bleibt lange ein Rätsel, was es damit auf sich hat und wie die Zusammenhänge liegen. So richtig ist mir dies erst im letzten Drittel des Buches klar geworden, da es sonst oftmals nur zwischen den Zeilen erwähnt wurde.

Die Figuren von Gusenberg und Schröder sind in typischer Polizeikommissarrolle, die so manchmal an verkrachte Existenzen erinnert, dargestellt. Gusenberg, der studierte und promovierte, zielstrebige Intelligenzbolzen, der ungern im Unrecht ist, ohne Partnerin oder Kinder, lebt in einer ehemaligen Kneipe. Maryanne Schröder ist geschieden, hat zwei Kinder und sucht doch noch irgendwie nach der Liebe. 
Beide jedoch bilden ein sehr sympathischer und hartnäckiges Duo. Jeder kennt die Macken des anderen, akzeptiert diese und weiß in komplizierten Situationen den anderen zu nehmen. Ich finde, diese Darstellung ist Stangl sehr gut gelungen. Auch wenn einem die beiden manchmal etwas chaotisch oder dominant erscheinen, sind sie mir im Laufe des Buches doch sehr sympathisch geworden, da sie sich eben gut ausglichen. Speziell Gusenbergs strategisches Denken, welches auch manchmal am Tresen seiner Kneipe ausgelebt wird, ist hin und wieder beeindruckend.

Auch die Darstellung Malte Kramers ist dem Autor gut gelungen. Er hat zu jeder Zeit den inneren Kampf, die Verletzung, die Demütigung, die Abgebrühtheit durch Resignation der Figur gut und nachvollziehbar dargestellt und es mit der Beschreibung geschafft, einen interessanten Spannungsbogen zu kreieren.
Gleichzeitig hat er ein sehr interessantes Thema mit dieser Figur angesprochen, die Leistung von Spitzensportlern und wie sie beeinflusst werden kann, sodass teilweise lebenslangen Einfluss hat!
Auch überhaupt ist es ihm gelungen, die Spannung bis ins letzte Kapitel aufrecht zu erhalten, was ich sehr gut fand!!

Das Design des Covers ist sehr gut gewählt. Es zeigt eine der anfänglichen Hauptszenen und stellt ein gutes Symbol für die Geschichte des Buches dar. Das Gleiche gilt für den Titel, der aufgrund der Handlungen von Malte Kramer sehr gut gewählt ist.

Mein Fazit: Ein spannendes Buch für alle Krimiliebhaber! (Vor allem die, die sich für Leistungssport interessieren)

Bewertung vom 24.03.2022
Maatman, Verena

Frau Beethoven (eBook, ePUB)


gut

Josephine ist eine junge Frau aus adligem Haus. Ihre Mutter ist stetig bemüht, sie und ihre ältere Schwester Therese, reich zu verheiraten. Aus diesem Grunde genossen die beiden die beste Erziehung und werden in die Wiener Gesellschaft eingeführt. Hier lernen die Schwestern den jungen und begnadeten Komponisten Ludwig van Beethoven kennen. Josephine und er sind sich von Anfang an sympathisch. Dennoch hat diese Sympathie keine Zukunft. Josephine wird an einen reichen Mann verheiratet. Die Ehe verläuft wider Erwarten glücklich. Doch kurz nach der Ehe reiht sich ein Schicksalsschlag an den anderen und stellt Josephine vor viele Prüfungen.

Dies war mein zweites Buch von Verena Maatman. Nachdem ich bereits Signorina Vivaldi gelesen hatte und dieses Buch als sehr angenehm empfand, freute ich mich auf dieses Buch. Leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllt. Ich empfand die Geschichte als sehr zähfließend und vorhersehbar, da immer wieder das gleiche passierte.

Dennoch ist es ihr gelungen, die Verhältnisse zur damaligen Zeit gut darzustellen. So verlangt die Gräfin Brunsvik von ihren Kindern stets einwandfreies, gesellschaftliches angepasstes Verhalten.
Das Gleiche gilt für Franz, den Sohn der Gräfin Brunsvik.
Josephine hat mir zu Beginn sehr gut gefallen. Sie ist eine selbstbewusste, junge Frau, die sich aber gleichzeitig nach der großen Liebe und Emotionen sehnt. Im Laufe der Zeit wurde sie mir jedoch etwas unsympathischer, weil sie nie aus ihren Fehlern lernte und meiner Meinung nach auch des Öfteren ihre Kinder, die ihr immer so wichtig waren, dennoch in Gefahr brachte.
Sehr sympathisch war mir die Figur der Therese. Sie ist ein absoluter Familienmensch. Ich empfand es so, dass sie ihr Leben für die Familie opferte. Sie war immer an der Seite von Josephine und deren Kindern und hielt auch in schwierigen Situationen zu ihr, sodass sie sich auch gegen ihre eigene Mutter auflehnte.

Ludwig van Beethoven wurde auch gut dargestellt. Seine Begeisterung für die Musik und sein manchmal eigenwilliger Charakter wurden nachvollziehbar dargestellt.
Auch die große Liebe der Beiden und Beethovens von jungen Jahren bis in Alter war gut beschrieben.

Ich fand das Cover am Anfang etwas düster dargestellt. Aber nach dem ich den Roman gelesen habe, fand ich es sehr passend.

Für alle die, die gerne Bücher aus der Zeit des 19. Jh. lesen und die gesellschaftlichen Konventionen interessant finden, könnte es dennoch eine Empfehlung sein.

Bewertung vom 16.03.2022
Holmgren, Hanna

Sehnsucht nach Rose Cottage (Herzklopfen in Schottland)


ausgezeichnet

Ellen Bell, genannt Ellie, lebt in Berlin als „Untermieterin“ auf der Couch ihrer besten Freundin. Sie versucht gerade ihr Leben, nach 13 Jahren in einer Beziehung, neu zu sortieren, als ein Brief aus Schottland eintrifft. 
Ellis Großtante braucht dringend Hilfe in ihrem B&B und gesundheitlich, würde dies aber nie zugeben. Spontan macht sich Ellie auf den Weg in ihre Vergangenheit und begegnet dort nicht nur wunderbaren Ferienerinnerungen sondern auch ihrer Jugendliebe Graham. 
Doch Ellies Hilfseinsatz verläuft nicht so reibungslos wie sie es sich vorgestellt hat, noch dazu kämpft sie mit Emotionen und Erinnerungen. Dennoch lässt sie sich nicht davon abbringen, Rose Cottage zu retten.

Ich fand dieses Buch ganz wunderbar. Der Hauptcharakter der Ellie, speziell der jungen Ellie war sehr gefühlvoll dargestellt. Hanna Holmgren ist es gelungen diese Figur mit einer hohen Emotionalität darzustellen, die gleichzeitig offen und frisch wirkt. Dadurch fand ich die Sprünge in die Gegenwart sogar noch interessanter als die Gegenwartsszenen.
Je näher das Buch voranschreitet, umso mehr merkt man, dass Ellie mit sich im Reinen ist.

Auch die restlichen Charaktere, speziell Rosemary, Archie und Graham sind liebevoll dargestellt. Allen merkt man an, wie sehr sie ihre Heimat und die Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld lieben. Sie lassen sich auch von Schicksalsschlägen nicht beeindrucken und wirken unwahrscheinlich geerdet.

Ellies Mutter ist etwas speziell dargestellt. Aber alles in allem finde ich, dass sie dennoch auch Ähnlichkeiten in ihren Charakterzügen mit Rosemary hat. Beide sind relativ sparsam mit Gefühlen und diese Gleichheit ist vielleicht auch das Konfliktpotenzial zwischen Beiden.
Ellies Vater dagegen ist ein sehr sympathischer Mensch, den man einfach gern haben muss. Er hat eine sehr enge Beziehung zu seiner Tochter und hegt ähnliche Gefühle und Leidenschaften wie sie.

Ein empfehlenswertes Buch für alle Menschen mit hoher emotionaler Intelligenz, mit dem Hang zu Liebesgeschichten. :-)