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rewa
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Insgesamt 386 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2020
Kunz, Alfred

Würdest du schweigen (eBook, ePUB)


weniger gut

Im Handwerkerverein brechen neue Zeiten an, als der unerfahrene Günter Godano den Marketing Bereich übernimmt. Der seit Jahren für den Verlag zuständige Ben Barnebas erlebt in den nächsten Jahren ein Arbeitsklima, bei dem er machtlos miterleben muss, wie langjährige Mitarbeiter unter fadenscheinigen Begründungen entlassen werden, wie Gelder veruntreut werden und wie auch er schlussendlich entlassen wird. Auf schmerzvolle Art und Weise wird Ben mit Mobbing der perfiden Art konfrontiert und er muss erkennen, wie hilflos man dabei sein kann.
Der Autor Alfred Kunz hat mit dem Roman ,,Würdest du schweigen“ einen Business Roman über das Thema Mobbing geschrieben. Darin beschreibt er mit welchen Mitteln und Wegen Personen es schaffen einen ganzen Verein zu schädigen und deren Mitarbeiter zu ihren Gunsten zu manipulieren. Ein wenig überfordert war ich schon einmal über die Menge an Personen, die namentlich immer wieder erwähnt wurden und sich alleine auf ca. 30 Stück alleine nur im Handwerkerverein beliefen, wo die anderen Protagonisten noch nicht einmal mitgezählt sind. Das Thema Mobbing ist natürlich wichtig und sehr facettenreich. Hier konnte mich der Autor aber leider nicht wirklich von seiner Geschichte überzeugen. Die Gespräche und Gedankengänge haben sich im Grunde immer wieder im Kreis gedreht und haben sich dadurch auch oft wiederholt. Fragen wie ,,Warum ist das passiert?, Wieso hat keiner etwas gesagt?“ ...... sind dabei ständig zu finden. Auch war es beim Lesen wirklich verwunderlich, dass eine Person, die von dem ganzen Geschäft keine Ahnung hat, so sang- und klanglos schalten und walten konnte, und dabei Millionen Verluste dabei gemacht hat, viele Mitarbeiter gekündigt wurden und sich fast jeder finanziell kaufen ließ. Es hat noch einen zweiten Erzählstrang gegeben, der weitgehend den Tatsachen entsprochen hat, nämlich des vom Autor selbst gegründeten Story Hauses. In der Form des Journalisten Timos hat er den Weg, die Probleme und Möglichkeiten beschrieben wie man vom Gedanken der Schriftstellerei bis hin zum eigenen Buchprojekt und eigenem Verlag kommen kann.
Der Autor hat sich sichtlich bemüht auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen, aber die Umsetzung war nicht wirklich gut gelungen. Viele unnötige Beschreibungen z.b was es jedes Mal zu Essen gibt, immer wieder um das gleiche drum herum reden und die Geschichte von Timos, die für mich in dem Roman jetzt nicht wirklich hinein gepasst hat. Der Schreibstil war mir ein wenig zu sachlich und unpersönlich, ein bisschen mehr an Lebendigkeit und Schwung hätten den Roman sicher gut getan. Weniger detailreiche Wiederholungen, die Geschichte von Timos in einem anderen Buch unterbringen und auch aufzeigen, dass es sehr wohl auch Konsequenzen für diejenigen einmal gibt, die des Mobbings überführt werden. Dann wäre der Business Roman ,,Würdest du schweigen“ sicher interessanter zu lesen.

Bewertung vom 25.12.2019
Engel, Andreas

Denk-an-Sätze


ausgezeichnet

Dank dem Autor Andreas V. Engel bekommt man in seinem neuesten Werk ,, Denk-an -Sätze“, sogenannte weitere humoristische Sichtweisen, von Menschen, Tieren und sonstigen lebenden und toten Personen. Besonders der Wiener in seiner bekannten grantigen, zynischen, aber im Grunde liebenswürdigen Art und Weise, bekommt hier wieder einmal das ,, Fett weg“. Bereits aus dem ersten Buch ,, Gemischte Sätze“,hat der Leser die grantelnde Frau Mariann kennen gelernt, die sich auch hier wieder austoben kann. Herrlich beschreibt hier der Autor in gereimter Form die Tücken des Alltages, die Frau Mariann regelmäßig zum Explodieren bringt.
Aber auch die beiden Herren Havlitschek und Einfalt dürfen wieder in guter alter Manier der
Doppelconference a la Waldbrunn und Farkas, ihre Gespräche wieder geben. Diese Texte muss man mit einem großen Augenzwinkern lesen, da sie doch ein wenig überspitzt geschrieben sind, aber trotzdem hat man seine Freude dabei.
Andreas V. Engel ist im Grunde ein richtiger ,, Bengel“, der Gott und die Welt sprichwörtlich auf die Schaufel nimmt und nichts und niemand ist vor seiner spitzen Feder sicher. Das Buch ist wie ein kleines Schatzkästchen, aus dem jedes Mal, wenn man es öffnet, ein anderer literarischer Schatz heraus kommt. Das schöne und abwechslungsreiche bei ihm ist, dass es für ihn kein Tabu gibt, wie er seine Texte zu Papier bringt. Egal ob es Kurzgeschichten, Gedichte oder gereimte Texte sind, man bekommt als Leser stets etwas zum Lachen, zum Schmunzeln oder zum Nachdenken.
Man merkt, dass der Autor ein guter Beobachter und Zuhörer ist und viele Dinge haargenau auf den Punkt bringt. Sind es die nervigen Werbungen, die alles versprechen, was man bisher in seinem Leben vermisst hat oder die Vorurteile die viele anderen gegenüber haben ohne sie wirklich zu kennen, immer wieder bringt es der Autor pointenreich, aber auch manchmal etwas zynisch dem Leser rüber. Herrlich sind natürlich die vielen im Dialekt geschriebenen Zeilen die Spaß machen sie
zu lesen, auch wenn sie anderen vielleicht ein wenig Probleme bereiten.
Ich bin jedes Mal überrascht welch witzige und oft auch kuriose Einfälle der Autor hat. Ist es der legendäre fast schon zu Tode bringende ,, Männerschnupfen“ oder Fluss- und Städtenamen, die er originell in einem Text unterbringt, immer wieder schafft es Andres V. Engel mich zu überraschen. Wer also den ,,typischen Wiener „ kennen lernen möchte der grantelnd durch die Stadt zieht und zuhören möchte wie sich Mäuse und Promille mit schwerwiegenden Themen auseinander setzen müssen, der kommt hier auf seine Kosten.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.12.2019
Herzog, Hubert

Wiener Lebensspiel


sehr gut

Der Justizpalast brennt und Eduard Tauber wird geboren. In einer Zeit des Krieges und vieler Entbehrungen wächst er mit seinen zwei Geschwistern auf und er entwickelt, so wie sein Vater, eine Leidenschaft, die ihn viele Jahre begleiten wird. Fußballspielen wird bald für ihn nicht nur ein Hobby, sondern auch in späteren Jahren sein Beruf. Bis es aber soweit ist gibt es für ihn noch vieles zu sehen und auch zu erleben. Seine Bekanntschaft mit Herrn Alpi, der im Tiergarten arbeitet, lässt Eduard in eine neue Welt eintauchen, da er von nun an jederzeit die Tiere im Zoo besuchen darf und so manche schöne Stunden dabei verbringt. Doch der Krieg fordert seine Opfer und Eduard schafft es immer wieder, dass ihm jemand hilft und er vom Militärdienst verschont bleibt und er und seine Familie gut durch die Kriegsjahre kommen. Es folgen noch viele schöne Jahre, in denen er sich seine Lebenswünsche erfüllen und dankbar auf sein Leben zurückblicken kann.

Der Autor Hubert Herzog hat mit seinem Roman ,,Wiener Lebensspiel“ eine liebenswürdige Geschichte rund um den fußballbegeisterten Eduard Tauber geschrieben. Als engagierter Fußballhistoriker hat der Autor viel zu diesem Thema recherchiert und gewährt seinem Leser dazu einen interessanten Einblick. Tatsächliche Ereignisse, wie der Brand des Justizpalastes bis zu diversen Bombenangriffen auf Wien vermischt er gekonnt mit fiktiven Geschichten der Familie Tauber. Auf teils humorvoller, berührender und informativer Art und Weise erzählt er dabei eine Lebensgeschichte, in der es Eduard zwar nicht immer leicht gehabt hat, aber er seinen Lebenstraum Fußballer zu werden konsequent durchgezogen hat. Fußballfreunde werden sicher dabei ihre Freude haben wenn sie auf bekannte Namen wie Sindelar, Happel oder Hanappi treffen.

Hubert Herzog schafft es immer wieder in liebevollen kleinen Szenen die damalige Zeit mit all ihren Sorgen, Nöten, aber auch Glücksmomenten bildhaft darzustellen. Selbst die tatsächliche Begebenheit, dass im Zweiten Weltkrieg im Tiergarten Schönbrunn der Nashornbulle ,,Toni“ seinen Pfleger auf sich reiten ließ, hat der Autor emotional und schön beschrieben. Vom Schreibstil her kann man die Geschichte fast schon als ,,naiv“ bezeichnen, ohne das abwertend zu sehen. Es passt einfach zu der Zeit und den damaligen Verhältnissen dazu. Eduards Oma wird dabei als zwar einfache, aber kluge Frau mit vielen schönen Gedanken beschrieben, die ihrem Enkel viele Tugenden wie Bescheidenheit oder Hilfsbereitschaft mitgegeben hat, nach denen Eduard auch sein Leben ausgerichtet hat.
,,Wiener Lebensspiel“ bietet einen schönen Einblick in die Vergangenheit, wo sicher auch nicht Fußballfreunde gerne Eduard Tauber von der Geburt bis zu seinem Lebensende begleiten möchten.

Bewertung vom 16.12.2019
Prebil, Stefan

LORENA (eBook, ePUB)


gut

Es ist das Jahr 2032 als der fast 70 jährige Jacko Brevic unverhofft Besuch seiner schwangeren Enkelin Lorena erhält. Er ist darüber sehr erstaunt, da er bisher nur einmal Kontakt mir ihr hatte. Die junge Frau stellt nun sein bisher einsames Leben gehörig auf den Kopf, denn sie dringt in seine Vergangenheit und somit in sein langes Leben ein, wo viele Dinge bis heute unausgesprochen sind Seine Enkelin möchte mit ihren Fragen herausfinden, ob sie genauso wie Jacko seinen Sohn Rolf damals auch ihr Kind zur Adoption freigeben soll oder nicht. Viele Erlebnisse von früher machen Jacko auch heute noch das Leben schwer und Loren lernt ihren Großvater mit all seinen Stärken und Schwächen kennen. Auch lernt Lorena Jackos alten Freund Chris kennen, der gemeinsam mit ihm vor langer Zeit einen nie dagewesenen Betrug angeleitet hat, der für die Schweiz und die Gesellschaft ungeahnte Folgen hatte.
In dem Roman ,,Lorena 2032- Die Zeit der Wahrheit“ lässt der Autor Stefan Prebil seine Leser in eine Zukunft blicken, wo man nicht sicher ist, ob oder wie weit Fantasie und Wirklichkeit noch voneinander entfernt sind. Technologische Fortschritte wie Roboter, die selbständig handeln oder Hochgeschwindigkeits U- Bahnen, die Städte miteinander verbinden sind ebenso zur Selbstverständlichkeit geworden wie computergesteuerte Armbänder, die bei Krankheiten den Arzt ersetzen und die richtige Medikation verschreiben. Der Autor hat eine Gesellschaft auferstehen lassen, die von Fortschritt und scheinbar ungeahnten Möglichkeiten erschaffen worden ist. Aktuelle Themen wie Manipulation bei Wahlen oder Experimente im Bereich der Kryonik hat er dabei in eine interessante Geschichte rund um Jacko und Lorena mit einfließen lassen. Jacko wird als Einzelgänger beschrieben, der nichts in seinem Leben anbrennen hat lassen. Er hat viel erlebt und viele Dinge aus seiner Vergangenheit lassen ihn auch noch heute zweifeln, ob er richtig gehandelt hat. Seine Enkelin Lorena ist bereit sich auf den für sie im Grunde fremden Menschen einzulassen um eine wichtige Entscheidung für ihr weiteres Leben zu fällen. Der Autor hat viel Gefühl in seine Protagonisten gesteckt, wo es auch tiefgründige und selber zum Nachdenken enthaltene Themen gibt.
Ein Roman der sich um wahre Freundschaft, Betrug an einer ganzen Nation und um Zukunftsvisionen dreht, die vielleicht bald schon einmal wahr werden können.

Bewertung vom 13.12.2019
Boyd, Lyl

Stille (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Tommys Eltern sind verzweifelt, da ihr geliebter Sohn einfach nicht reden will. Selbst Logopäden und Psychologen dringen nicht durch die Mauer des Schweigens. Nur die Musik schafft es, dass Tommy sogar in verschiedenen Sprachen mitsingt und dabei glücklich ist.

Die Short Story ,, Stille“ vom Autor Lyl Boyd hält auf eindringliche Art und Weise unserer heutigen digitalen Gesellschaft einen Spiegel vor, in dem man besser nicht hinein blicken möchte.

Der Autor hat in seiner Geschichte ein erschreckendes Szenario dargestellt, wo man als Leser merkt, dass er sich große Gedanken um die Zukunft der Menschen gemacht hat. Unsere digitale Revolution bestimmt schon jetzt einen Großteil unseres Lebens, sei es der Computer, das Smartphone ..... und nimmt uns Menschen immer mehr die Möglichkeit einer echten und persönlichen Kommunikation. Die Geschichte regt sehr zum Nachdenken an und auch zum Überdenken seiner eigenen täglichen Handlungen, wo man sich selbst immer wieder ertappt schnell ein paar Kürzeln oder Smileys zu verschicken und somit das wertvolle Gespräch mit seinem Gegenüber wegfällt.
Eine schöne, berührende aber auch etwas düstere Geschichte, wo man sich wirklich um die Zukunft speziell der Jugend Sorgen und Gedanken machen muss. Toll, wie der Autor immer wieder spannende Themen aufgreift und seine Leser dabei überrascht.

Bewertung vom 10.12.2019
Stone, Deborah B.; Klein, Irene; Hartmann, Laszlo; Conrad, Ulrich; Krupicka, Sylvia; Pfeiffer, Nicole; Bertini, Hanna; Klimkowsky, Slavica; Bandurski, Leonie; Koparan, Ilkay; Danck, Anne; Maluga, Andrea

Fremd! (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In der Anthologie ,, Fremd “ haben sich 12 AutorInnen zusammen gefunden mit einer originellen Umsetzung ihrer Geschichten. Die Themen fremd sein, sich fremd fühlen und fremd bleiben haben sie jeweils aus zwei Perspektiven geschrieben, sodass man im Grunde 24 Geschichten erhalten hat. Jede AutorIn ist auf ihre eigene Art und Weise an das Thema herangegangen. Ein kurzes Autorenporträt vor jeder Geschichte, sowie eine kleine Graphik der Autorin Anne Danck, begleiten den Leser in eine spannende, berührende und meist sehr emotionale Geschichte.

Wo fühle ich mich fremd? In einem neuen Land, in dem ich unerwünscht bin, oder in meiner alten Heimat, wo vor Jahrzehnten vieles schlimmes passiert ist und man bei seiner Rückkehr merkt, dass die Wurzeln längst ausgerissen sind. Hierbei wird der Leser mit gesellschaftlichen Problemen konfrontiert, die leider auch heute noch sehr aktuell sind.

Wann fühle ich mich fremd? Wenn ich von einer religiösen Wohngemeinschaft zwar liebevoll aufgenommen werde, ich aber dabei meine Freiheit und Identität verliere?

Und wie fühle ich mich fremd? Bin Ich noch Ich, wenn ich ein neues Herz transplantiert bekommen habe oder ist meine Seele mit dem alten Herz mit gestorben? Aber auch das Gefühl wenn man merkt, dass die Flügel des Lebens einem nicht mehr tragen können und man unaufhaltsam in die Tiefe stürzt, bis zum bitteren Ende, lösen das Fremd sein auf seine eigene Art und Weise aus.

Die unterschiedlichen Geschichten die wahr sein können, die fantasievoll sind oder auch märchenhafte Züge haben, wo man in einer wunderschönen bildhaften Sprache in die Gedankenwelt der AutorInnen eintauchen kann, lassen die Anthologie zu einem wirklichen Lesegenuss werden.

Eine originelle Idee, die perfekt umgesetzt wurde mit einem spannenden Thema lassen mich schon gespannt auf die zweite Ausgabe warten.

Bewertung vom 16.11.2019
Matt, Irene

Schonungslos offen


ausgezeichnet

Kommissarin Alexandra Rau und ihr Kollege Isidor Rugg werden schneller als gedacht in Fälle von Morden und Entführungen hinein gezogen, wo sie bis an ihre Grenzen gehen werden. Zuerst wird der junge Sinti Gitano Patelli ermordet aufgefunden und dann verschwinden nach und nach weitere junge Menschen. Obwohl die Polizei mit allen erdenklichen Mitteln arbeitet und sogar im Fernsehen die Fälle zu sehen sind, scheint es so als ob sie keinen Schritt weiterkommen. Dass es Alexandra auch noch privat mit Stress und Problemen zu tun bekommt, erschwert es ihr sich auf ihre Fälle zu konzentrieren, vor allem weil sie merkt, dass sie selbst schon psychisch angeschlagen ist. Doch erst als sie das Gefühl hat langsam verrückt zu werden und sich seltsame Vorfälle in ihrem Umfeld mehren, spürt sie, dass sie der Lösung der Fälle gefährlich näher gekommen ist.
In ,,Schonungslos offen...“ von Irene Matt, schickt die Autorin ihre Protagonistin Alexandra Rau bereits zum dritten Mal auf Verbrecherjagd. Doch dieses Mal zeigt sich die Autorin von einer sehr extremen Seite, wo sie kein Mitleid mit der Kommissarin und den Opfern zeigt. Ihr Psychopath, der sich gleich bei seiner ersten eigen einberufenen privaten Therapiesitzung vorstellt, zeigt sich im Laufe der Geschichte von einer sadistischen und narzisstischen Seite, wo man als Leser nicht nur einmal die Luft anhalten muss um weiter lesen zu können. ,,Schonungslos offen“ erklärt er selbst, warum er so geworden ist, wie er nun ist. Seine Kindheitserinnerungen kommen dabei immer wieder zum Vorschein, wo er sowohl psychische, als auch physische Gewalt kennen lernen musste. Sein Mitleid mit anderen hält sich dabei in Grenzen und wenn er brutal jemanden verletzen kann, dann erhält er für kurze Zeit seine Befriedigung. Es war total spannend und interessant zu Lesen, welche Gefühle und Gedanken er dabei hatte, weil man gemerkt hat, dass er mittlerweile in seiner eigenen Welt lebt, wo es nur ein Gesetz zum Überleben gibt, nämlich sein eigenes. Obwohl man gleich zu Beginn ahnt, wer für alle Fälle verantwortlich ist, ist der Roman trotzdem spannend bis zum Schluss. Sehr geschickt hat die Autorin mit den beiden Protagonisten ein ,,Katz und Maus Spiel“ gespielt, wo es immer den Anschein hatte, dass der Täter den Kommissaren einen Schritt voraus war. Sehr interessant waren dabei immer die abwechselnden Kapiteln zwischen der ,, Sitzung“ des Täters und den Fällen der Polizei. Sympathisch dargestellt ist dabei Alexandras Kollege Isidor, der ein extrem sensibler und empathischer Mann ist, der selbst in schwierigen Situationen den Überblick behält und so immer wieder seiner Chefin den Rücken frei hält. Er spürt sowohl bei ihr, als auch bei anderen Menschen, was sie brauchen und Alexandra kann sich in jeder Situation auf ihn verlassen. Das macht auch den Roman zu einem Lesevergnügen, weil die Polizeiarbeit von der Autorin sehr professionell und menschlich wieder gegeben wird. Es ist jeder im Team wichtig, jeder verdient die Achtung für seine Leistung und jeder kann sich auf den anderen verlassen.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen, auch wenn manche Schilderungen nicht leicht zu verdauen waren. Ich bin sicher, dass es noch weitere Fälle von den beiden Kommissaren geben wird, denn die beiden sind ein ,,Dreamteam“ - sympathisch, empathisch und professionell.