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SalMar

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Insgesamt 335 Bewertungen
Bewertung vom 10.07.2020
Rayne, Piper

Lessons from a One-Night-Stand / Baileys-Serie Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Nett, aber leider nichts Besonderes

Holly und Austin begegnen sich eines Abends in einer Bar - und müssen am nächsten Tag feststellen, dass sie nicht nur den Arbeitsplatz teilen, sondern dass Holly auch noch Austins Chefin ist. Das ist aber noch lange nicht das Einzige, was ihrer Beziehung im Wege steht.

Die Geschichte hat meines Erachtens durchaus großes Potenzial: Alaska als interessanter Schauplatz, ein kleiner familiärer Ort mit vielen Charakteren, die Dynamik in der Schule und der geheimnisvolle Blog, der die Geheimnisse der Anwohner gerne ausplaudert, die beiden so ganz und gar nicht typischen Familien.

Leider nutzt das Buch das Potenzial aber nicht wirklich aus. Es liest sich ganz nett, plätschert aber nur so dahin und es war mich nicht möglich, eine wirkliche Beziehung zu den beiden Protagonisten aufzubauen.

Da es sich wohl um eine Reihe handeln wird, werde ich gegebenenfalls dem nächsten Band noch eine Chance geben - eventuell klappt das dann mit dem Potenzialausschöpfen ... ;-)

Bewertung vom 08.07.2020
Dabos, Christelle

Im Sturm der Echos / Die Spiegelreisende Bd.4


sehr gut

Stürmisches Finale

Auf den nun letzten Teil der Reihe um Ophelia musste ich nicht lange warten, da ich die vier Bücher fast direkt nacheinander gelesen habe. Das war nun also das große Finale und ich war sehr gespannt, wie Ophelias Suche nach dem Anderen in Babel weitergeht und ob sie und Thorn letzten Endes etwas tun können, um die Welt zu retten.

Der Schreibstil von Christelle Dabos hat mir in allen Bänden durchweg gut gefallen. So gut, dass ich sagen möchte, dass ich gerne alles von ihr lesen werde, was da vielleicht irgendwann noch kommt. Während ich allerdings durch die ersten drei Bände hindurchgerast bin und nie genug bekommen konnte, war der letzte Band nun gefühlt keine leichte Kost und ich war am Ende froh, als sich endlich alles – zumindest etwas – aufgelöst hat. Sagen wir mal so: Es wird etwas kompliziert. Wer ist wer – und ist er/sie das auch wirklich? Was ist Illusion und was ist Realität, das muss man sich in diesem Band fast durchweg fragen.

Die Charaktere sind nach wie vor alle ganz toll herausgearbeitet und es macht sehr viel Spaß, mit diesen Figuren noch ein bisschen Zeit zu verbringen – allen voran Ophelia selbst. Hatte sie es schon im letzten Band nicht leicht, wird dem hier noch die Krone aufgesetzt. Man möchte wirklich nicht in ihren Schuhen stecken. Andere Nebenfiguren kommen leider ein bisschen kurz, wie etwa Archibald, was ich doch ein bisschen schade fand.

Das Ende kommt, wie bereits angemerkt, gewaltig und kompliziert daher, ist aber stimmig und passt zu der Gesamtgeschichte aller vier Bände, wie ich finde. Ein kleines bisschen weniger chaotisch und klitzekleines bisschen mehr Happy End hätte ich mir vielleicht gewünscht – aber eigentlich finde ich es doch gelungen so wie es ist.

Bewertung vom 22.06.2020
Gilbert, Elizabeth

City of Girls


gut

Turbulentes Leben mit wechselndem Tempo

“Die Welt folgt keinem Plan. Menschen haben ein bestimmtes Wesen, so ist das nun mal.“

Vivian kommt als junges, recht naives Mädchen zum ersten Mal nach New York und genießt das aufregende Künstler- und Nachtleben der Stadt, fernab von ihrem betuchten Elternhaus. Ihre Fähigkeiten als Schneiderin darf sie recht bald unter Beweis stellen, menschlich muss sie aber noch viel dazulernen.

Dieses Buch zu bewerten fällt mir recht schwer, da es sich ein bisschen so anfühlt, als bestünde es nicht aus einer Geschichte, sondern aus mehreren. Insbesondere das Tempo variiert so stark, dass es kaum als ein Ganzes zu bewerten ist.

Die Geschichte von Vivian liest sich wie eine Autobiographie und wird aus der Sicht der Ich-Erzählerin in Briefform einer unbekannten „Angela“ erzählt, deren Identität erst ganz am Schluss geklärt wird. Eigentlich funktioniert dieser Stil ganz gut, da die ältere Vivian häufig selbstkritisch Situationen Revue passieren lässt. Der Leser erfährt viel über das New York Anfang der 40er Jahre – einschließlich dem Leben am Broadway, Theater und von Schauspielern im Allgemeinen. Auch allgemeine gesellschaftliche Themen und die Einflüsse des 2. Weltkriegs in den USA kommen nicht zu kurz, was ich auch als sehr interessant empfand. An vielen Stellen ist das Buch auch eine Liebeserklärung an die Stadt New York: „Wir fuhren über die stille, gebieterische Brücke […] und kamen in die Stadt. Dieser dichte Ort. Dieser bedeutsame Ort. Die großartigste Metropole der Welt […].“

Bis zum in der Zusammenfassung angedeuteten Skandal ist die Geschichte sehr temporeich und auch unterhaltsam, flacht dann aber stark ab und fühlt sich eher wie eine Aneinanderreihung von autobiographischen Anekdoten an.

Erst das letzte Viertel des Buches, als Vivian mit ihrer Freundin endlich die Boutique für Hochzeitskleider eröffnet, konnte mich wieder mehr begeistern, da das Ende wieder persönlicher und emotionaler wird.

Insgesamt würde ich sagen, dass die Geschichte sehr viel Potenzial hat, trotz oder gerade wegen des sehr eigenen Stils der Erzählerin. Leider wurde dieses aber nicht ausgeschöpft und durch den Aufbau des Buches fiel es mir zwischenzeitlich doch etwas schwer, nicht das Interesse an Vivians Lebensgeschichte zu verlieren.

Bewertung vom 18.06.2020
Parry, Rosanne

Als der Wolf den Wald verließ


ausgezeichnet

Unheimlich lebendige Erzählung

Das Buch handelt von Flink, einem Wolf, der Teil eines Rudels ist, das in den Bergen angesiedelt ist, und beschreibt die Geschichte seiner ersten Lebensjahre, einschließlich einer unfreiwilligen langen Wanderung durch mehrere US-Bundesstaaten.

Spätestens seit ich im Studium Jack London lesen durfte, finde ich Wölfe im Speziellen und Geschichten wilder Tiere im Allgemeinen sehr faszinierend. Daher habe ich mich sehr gefreut, mit diesem Buch auch meiner Tochter eine solche Geschichte näher bringen zu können. Die Sorge, dass ihr die Beschreibung diverser Szenen eventuell Angst einjagt, war glücklicherweise unbegründet – obwohl wir, wie ich gestehen muss, weit unter der Altersempfehlung liegen.

Die Geschichte ist sehr spannend geschrieben, jedoch ohne dass es sich jemals so anfühlt, als würde Flink von einem Ereignis zum nächsten stolpern. Die Erzählung fühlt sich unheimlich lebendig an, da man sämtliche Ereignisse und die Umgebung aus der Sicht des Wolfes, das heißt anhand seiner Sinnesempfindungen, erfährt. Der Hintergrund, also warum Flink die Berge und sein Rudel verlässt, ist natürlich erwartungsgemäß etwas traurig, aber gleichzeitig bleibt er doch insgesamt optimistisch, rappelt sich wieder auf und schaut nach vorne, was insgesamt doch eine positive Grundstimmung vermittelt.

Das Buch hat mich selbst, als ich es vorab allein gelesen habe, bereits sehr gut unterhalten, ist – meines Erachtens – aber auch gut zum Vorlesen geeignet. Die wunderschönen Zeichnungen und auch die ausführlichen und wirklich interessanten Hintergrundinformationen am Ende des Buches kamen bei meiner Tochter außerdem sehr gut an und laden dazu ein, noch einmal über die Geschichte zu sprechen. Bei diesem Teil handelt es sich offensichtlich auch nicht um eine „bloße“ Übersetzung, sondern es wird auch explizit auf Wölfe in Europa bzw. Deutschland eingegangen.

Insgesamt war die Geschichte für mich definitiv ein Highlight des aktuellen Jahres und bekommt deshalb von mir auch eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 25.05.2020
Colombani, Laëtitia

Das Haus der Frauen


ausgezeichnet

Ein Palast und seine Bewohnerinnen

Solène hat im Leben fast alles erreicht und fühlt sich doch verloren. Auf Anraten ihres Therapeuten versucht sie nach einem Burnout ihrem Leben wieder mehr Sinn zu geben, indem Sie sich für einen guten Zweck engagiert. Im Zuge dessen landet sie im „Palast der Frau“ in Paris, in dem sehr viele verschiedene Schicksale aufeinandertreffen.

Bevor ich auf den Inhalt gehe, möchte ich ausnahmsweise doch kurz etwas zum Äußeren des Buches sagen: Die gebundene Ausgabe von „Das Haus der Frauen“ ist wirklich ein Schmuckstück. Ich möchte sogar behaupten, es ist das schönste deutsche Buch in meinem Bücherregal. Das ist ja nicht für alle Menschen relevant, aber sicherlich für den einen oder anderen.

Besonders toll ist aber, dass auch der Inhalt ein Schmuckstück ist, wie ich finde. Nach dem Lesen einiger nicht so guter Rezensionen hatte ich einige Vorbehalte, aber diese waren innerhalb kürzester Zeit ausgeräumt.

Die Geschichte liest sich leicht, ist aber alles andere als oberflächlich. Natürlich bekommt man – ob der Kürze des Buches – immer nur einen kurzen Einblick in die verschiedenen Schicksale der Frauen (Solène und die Begründerin Blanche Peyron ausgenommen), aber genau das hat meines Erachtens die Begegnungen so intensiv gemacht. Es werden viele Probleme und Themen angerissen, was einem den intensiven Eindruck vermittelt, mit was für einem Berg an Hindernissen die Sozialarbeiter in diesem Umfeld zu kämpfen haben.

Ich mochte aber auch Solène als Person und die Entwicklung, die sie durchlebt. Ihre Situation ist eine ganz andere als die der Bewohner des Palastes und trotzdem ist sie stimmig in die Geschichte eingeflochten und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.

Kritikpunkte habe ich überraschenderweise gar keine. Aus diesem Grund gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 19.05.2020
Stihlé, Claire

Wie uns die Liebe fand


gut

Zauberhafte Geschichte mit Luft nach oben

Madam Nanon, mittlerweile 92, erzählt ihre Lebensgeschichte, die sich ausschließlich in einem kleinen Ort im Elsass abspielt. Im Zentrum steht dabei eine Wende im Leben der Familie: Sie und ihre Töchter bekommen ganz überraschend den Lebensmittelladen des Dorfes übertragen und verwandeln diesen schnell in einen besonderen Ort, an dem jedermann zusammenkommt.

Die Idee(n) hinter diesem Buch fand ich wahnsinnig interessant und ich habe mich sehr darauf gefreut, mehr über den Elsass und die Geschichte dort zu erfahren. Tatsächlich hat mir dieser Part auch beim Lesen sehr gefallen: Die Familie und der Ort mit seinen Bewohnern waren bezaubernd beschrieben und man konnte sich bildlich vorstellen, wie es in dem Dorf zugeht. Zwischendurch gab es auch immer mal wieder Rückblicke in die Vergangenheit, bis zurück in den Zweiten Weltkrieg. Mich als alte Sprachfanatikerin hat natürlich auch begeistert, dass die Autorin auch immer wieder Sätze im lokalen elsässischen Dialekt hat einfließen lassen.

So sehr mir jedoch die kleinen Geschichten im Einzelnen gefallen haben, das Buch als Ganzes verliert sich meines Erachtens immer wieder, weil es keinen richtigen roten Faden hat. Ist es eine Liebesgeschichte, eine Familiengeschichte, ein historischer Roman oder gar eine fantastische Geschichte? Man weiß es nicht recht. Beim Lesen führt das dazu, dass man nicht weiß, was man als Nächstes erwarten kann. Das macht es aber nicht spannend, sondern führt eher dazu, dass man es öfter mal beiseitelegt.

Insgesamt finde ich, dass die Geschichte sehr viel Potenzial hat und auch sehr viel Charme mitbringt. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass sich ein bisschen mehr Spannung entwickelt. Ein bisschen mehr geschichtlicher Hintergrund hätte es außerdem sein dürfen. Das war zwar in keiner Weise angekündigt, hätte aber sehr gut reingepasst.

Bewertung vom 12.05.2020
Lastella, Leonie

Das Licht von tausend Sternen (eBook, ePUB)


sehr gut

Spagat zwischen Familie und dem eigenen Leben

Harpers junges Leben beschränkt sich auf das Notwendige, denn neben der Betreuung ihres autistischen kleinen Bruders bleibt für alles andere keine Zeit. Deshalb kommen ihr die Begegnung mit Ashton und die Gefühle, die er bei ihr hervorruft, ganz und gar ungelegen. Fragt sich nur, wie sehr man diese Gefühle kontrollieren kann und ob man das überhaupt tun sollte?

Ich gebe zu: Mit Liebesromanen dieser Art (New Adult) habe ich es eigentlich nicht so, und ich bin auch sehr lange immer wieder an diesem Buch vorbeigegangen. Als es aber immer wieder auftauchte und die Rezensionen auch noch gut waren, habe ich mich nun doch daran gewagt.

… und das war eine gute Entscheidung, denn ich habe das Buch sehr gerne gelesen und die Geschichte darin spukt mir nun – Tage später – immer noch im Kopf herum, was durchaus nicht der Standard ist, wenn ich ein Buch dieser Art so schnell weglese.

Zuallererst war ich positiv davon überrascht, wie gut das mit dem Schauplatz in den USA funktioniert. Ich bin schon des Öfteren über deutsche Bücher gestolpert, in denen ein solcher recht erzwungen und unrealistisch vermittelt wird, und das war hier gar nicht der Fall. Ich konnte mich also ganz entspannt auf die Geschichte einlassen, an die der Leser recht behutsam herangeführt wird.

Die beiden Protagonisten, Harper und Ashton, fand ich sehr sympathisch, sie hatten aber auch genügend Ecken und Kanten, so dass es nicht langweilig wurde. Ihre jeweiligen Vorgeschichten werden erst nach und nach offengelegt, was mich ab und zu etwas ungeduldig werden ließ, letztendlich aber auch zur Spannung beigetragen hat.

Einzig die Sexszenen hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Sie waren zwar nicht schlecht geschrieben, aber ich finde, sie waren für die Geschichte nicht wirklich notwendig.

Fazit: Der Spagat zwischen der Verantwortung für die Familie und dem Wunsch, ein eigenes Leben führen zu wollen, wird hier sehr eindrucksvoll erzählt und es hat viel Spaß gemacht, die Geschichte von Harper und Ashton zu verfolgen. Ich werde das Buch gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 11.05.2020
Gould-Bourn, James

Pandatage


gut

About a Panda

Danny Maloony steckt nach dem Tod seiner Frau in einer tiefen Krise, die nicht besser wird, als er auch noch seinen Job verliert und von seinem Vermieter wegen ausstehender Mieten das Messer auf die Brust gesetzt bekommt. Besonders nahe geht ihm aber, dass sein Sohn seit dem Tod seiner Mutter nicht mehr spricht. In einem Anflug der Verzweiflung ersteht er ein Panda-Kostüm und versucht nun als Straßenkünstler zu etwas Geld zu kommen. Seinem Sohn erzählt er aber nichts davon…

Bei diesem Buch bin ich nun wirklich hin- und hergerissen – was vermutlich daran liegt, dass ich mich so sehr darauf gefreut habe und begeistert sein wollte. Der Verweis auf „About a Boy“ war bestimmt schuld daran.

Zunächst einmal: Ich habe das Buch gerne gelesen und hatte auch viel Spaß dabei. Ich mochte die ganzen skurrilen Charaktere, die die Briten eben immer beherrschen: Von Mo, dem Freund von Sohn Will, bis hin zu Krystal, der Tänzerin, und ganz besonders Ivan, der ukrainische (ehemalige) Kollege von Danny. Ja, Ivan ganz besonders: Seine hauptsächlich kurzen und knappen Bemerkungen in nicht ganz astreiner Grammatik haben einen wunderbar trockenen Humor.

Ich mochte außerdem die vielen kleinen Geschichten, die um die Haupthandlung herum eingeflochten sind – etwa viele kleine Anekdoten aus der Zeit, als Dannys Frau noch lebte. Sie haben das Buch sehr bunt und lebendig gemacht.

Manchmal hatte das Buch jedoch auch Längen und ich hatte das Gefühl, es geht nicht wirklich voran, was ich sehr schade fand. Am schwersten habe ich jedoch mit dem Vergleich zu „About a Boy“ gehadert: Vielleicht lag es ja daran, dass ich das im Original gelesen habe, aber der trockene und leichtfüßige Humor darin hat mir einfach wahnsinnig gefallen, und damit konnte „Pandatage“ einfach nicht mithalten.

3,5 Sterne

Bewertung vom 07.05.2020
Patrick, S. A.

Die Dunkelheit der Drachen


ausgezeichnet

Fantasy für Jung und Alt

Flick, ein ehemaliger Pfeiferschüler, landet im Kerker, weil er auf seiner Flöte ein verbotenes Lied gespielt hat. Doch als Drachen die Burg angreifen, unter der sich der Kerker befindet, sucht er das Weite – zusammen mit einer Ratte, die gar keine ist, und einem Drachengreif, der vorübergehend flugunfähig ist. Jeder der illustren Truppe hat ein bestimmtes Ziel vor Augen, aber schon bald überschlagen sich die Ereignisse und die drei werden in Abenteuer eines unerwarteten Ausmaßes verwickelt …

Ich lese gerne Fantasy in jeglicher Variation und bin dafür auch gerne bereit, mich in neue Welten mit ihren jeweiligen Gegebenheiten „einzulesen“. Das war hier aber gar nicht nötig. Der Leser wird hier, wie ich finde, geschickt – weil sozusagen nebenbei – in die Welt der Pfeifer, Drachen & Co. eingeführt, und ich habe mich sofort sehr wohlgefühlt.

Das lag vermutlich auch an den Charakteren, die einem auf Anhieb sympathisch sind, ohne dass sie zu blass oder zu perfekt geschrieben wären. Auch das Zusammenspiel innerhalb der Gruppe fand ich sehr unterhaltsam – unterschiedlicher hätten die drei ja kaum sein können. Aber auch die Reise selbst ist sehr abwechslungsreich und hält immer wieder Überraschungen parat.

Was Patrick hier meisterlich geschafft hat, ist, dass es sich um Fantasy für junge Leser handelt, die auch Erwachsenen sehr viel Spaß macht. Für mich gab es keine Längen und das Buch hat mich bis zum Schluss gefesselt – ohne dass ich auch nur gemerkt habe, dass ich alterstechnisch weit über der eigentlichen Zielgruppe bin.

Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass Patrick bald die Fortsetzung schreibt/veröffentlicht, denn ich freue mich sehr darauf, in diese Welt zurückzukehren, und bin wahnsinnig gespannt, wie es mit Flick und seinen Freunden weitergeht.

Bewertung vom 16.04.2020
Verbogt, Thomas

Wenn der Winter vorbei ist


gut

Wir sind Passanten

Nach einer Leseprobe zu diesem Buch war ich sehr begeistert und wollte es unbedingt lesen. Nachdem ich das nun endlich tun konnte, bin ich sehr unschlüssig, was die Rezension angeht. Ich befürchte fast, dass diese ähnlich wie das Buch selbst ausfallen wird: Etwas zusammenhangslos.

Thomas, ein in die Jahre gekommener Schriftsteller, zieht aus seiner Wohnung aus und mit seiner Frau zusammen, was ihn dazu bewegt, auf sein Leben zurückzublicken.

Die Rückblicke auf Thomas' Leben beginnen bereits in seiner Kindheit, folgen aber nur lose einer chronologischen Ordnung und sind eher kurze Einblicke in einzelne Momente seines Lebens. Den Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit fand ich weniger problematisch, eher die Kürze der Kapitel und der fehlende rote Faden dabei.

Den eher poetischen Schreibstil an sich mochte ich und ich habe mir an vielen Stellen Sätze markiert, die mir besonders gefallen haben. Insbesondere gegen Ende des Buches ging mir das so, beispielsweise als er die Menschen als Passanten beschreibt: „Wir gehen weiter, sind Leute, die vorbeigehen wie jeder andere Passant auch. Manchmal fragt jemand nach dem Weg, denn es gibt solche, die den Weg wissen und solche, die keinerlei Vorstellung davon haben.“

Im Großen und Ganzen plätschert die Geschichte etwas dahin, mit Ausnahme zweier erschütternder Ereignisse (eines gleich zu Beginn, das andere ungefähr im letzten Drittel), die sehr unerwartet kommen und mich auch noch nach dem Lesen beschäftigt haben.

Insgesamt komme ich zu dem Schluss, dass ich das Buch nicht ungern und auch sehr schnell gelesen habe, und dass es vielleicht Geschmackssache ist. Ich werde mir wohl auch noch einmal andere Werke des Autors ansehen.
(3,5 Sterne)