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liesmal
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Wilhelmshaven

Bewertungen

Insgesamt 525 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2021
Schami, Rafik

Mein Sternzeichen ist der Regenbogen


ausgezeichnet

Ich genieße die Vielfalt
Geburtstag, Lachen, Reisen, Geheimnis, Tiere, Sehnsucht – Zu diesen Themenbereichen sind in dem mehr als 300 Seiten umfassenden Buch von Rafik Schami etwa 30 Geschichten zu finden, wobei die erste Namensgeberin ist für den Buchtitel „Mein Sternzeichen ist der Regenbogen“.
„Der hat doch die Weisheit mit Löffeln gefressen“, dachte ich so manches Mal beim Lesen – und das meine ich durchaus positiv, weil er so treffende Dinge mit einer ganz besonderen Note beschreibt. Oft angereichert mit einem charmant verpackten Humor, sind hier wunderbare Erzählungen entstanden, die das Lesen zu einem besonderen Vergnügen machen und gute Laune verbreiten.
Die Protagonisten mit ihren Erlebnissen sind in verschiedenen Orten zu finden, drehen sich oft um die Liebe, aber auch Abschied, Tod und Trauer sind Themen für ganz unterschiedliche Geschichten, die großen Raum auch zum Nachdenken bieten. Diese große Vielfalt an gänzlich unterschiedlichen Erzählungen mit ihren ganz speziellen Besonderheiten habe ich genossen. Herzlich lachen konnte ich zum Beispiel bei der Geschichte „Die Entkopplung“, mitfühlen „Wie Herr Moritz die Welt bereiste“…
Den Namen Rafik Schami, der in seinen Geschichten auch Platz findet für seine Geburtsstadt Damaskus, werde ich mir merken. Sehr gern empfehle ich das Buch weiter.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.07.2021
Jando

Leuchtturm voller Gedanken


ausgezeichnet

Mit einem „Leuchtturm voller Gedanken“ gibt es ein neues Buch von Jando. Erschienen ist es bei Koros Nord.
In jedem Buch von Jando spüre ich die Herzenswärme und die Liebe, mit der er seine Texte entstehen lässt. Auch der Leuchtturm enthält Gedanken und Zitate aus seinen früheren Büchern. Anstelle eines Vorwortes gibt es ein Geschenk. Und Platz für die eigene Kreativität zum Schreiben, Malen, Basteln… Besonders schön finde ich hier die Idee mit den Blumenkugeln.
Die Geschichte „Der Fischer und seine Frau“ ist traurig und hoffnungsvoll zugleich, einfach nur schön und herzerwärmend.
Die Illustrationen sind wieder von Antje Arning. Sie sind eine wunderbare Ergänzung zu den Texten und machen damit das Buch zu einem besonderen Schmuckstück.
Ich empfehle den „Leuchtturm voller Gedanken“ sehr gern weiter – nicht nur zum Selberlesen, sondern auch als schöne Idee zum Verschenken.

Bewertung vom 25.07.2021
Ingrid Boller

Ich schenk dir ein paar Sonnenstrahlen


ausgezeichnet

Ingrid Boller ist die Herausgeberin des Buches, dessen Cover eine Sonne mit vielen farbigen Strahlen zeigt und Wärme ausstrahlt. Der Titel „Ich schenk dir ein paar Sonnenstrahlen“ verspricht im Untertitel „Helle Gedanken für trübe Tage“. Das ist nicht zu viel versprochen. Weit mehr als 50 Geschichten, Zitate, Gedichte und Gedanken verschiedener Autor*innen, die Trost, Hoffnung und Zuversicht schenken, sind in diesem Buch vereint.

Schon der erste Blick ins Buch überrascht mich positiv, weil es sehr liebevoll gestaltet ist. Die Überschriften und die orangefarbenen Seiten mit den Sprüchen und Bibelzitaten sind in demselben Farbton gehalten wie die Sonne auf dem Cover. Auch dass die Geschichten und Texte oft sehr kurz, aber herzerwärmend sind und darüber hinaus eine große Aussagekraft haben, ist großartig. Ich bin ständig auf der Suche nach genau solchen kleinen Impulsen für die Arbeit in der Seniorengruppe in meiner Gemeinde, da habe ich dieses Buch als einen großen Schatz entdeckt.

Das Inhaltsverzeichnis am Anfang und ein ausführliches Quellenverzeichnis am Ende machen das Buch komplett. Mir gefällt es sehr gut und ich gebe gern eine Empfehlung für diese wärmenden Sonnenstrahlen, die ein wunderbares Geschenk sind – nicht nur zum Selberlesen, sondern auch zum Vorlesen.

Bewertung vom 23.07.2021
Rietzschel, Lukas

Raumfahrer


ausgezeichnet

Die Vergangenheit ist Leere
„Raumfahrer“. Der Roman von Lukas Rietzschel ist erschienen bei dtv. Wie schon in seinem ersten Buch „Mit der Faust in die Welt schlagen“ erzählt der Autor die Geschichte von Menschen, die „durch große gesellschaftliche und politische Veränderungen geprägt sind…“
Jan ist der Hauptprotagonist der fiktiven Geschichte, lebt in Sachsen, und selbst, wenn er erst nach der Wende geboren wurde, ist sein Leben von den früheren Gegebenheiten und der Wende betroffen. Auch in seiner Familie wird nicht viel gesprochen, schon gar nicht über die Vergangenheit zu Zeiten der DDR. Erst durch einen Pappkarton, den „der Alte“ – so wird der Mann im Rollstuhl genannt, den Jan als Betreuer zu den Untersuchungen im Krankenhaus begleitet – ihm eines Tages übergibt, könnte für Jan Licht in das Dunkel der Vergangenheit seiner Familie kommen…
Wieder hat der Autor Lukas Rietzschel, selbst erst nach der Wende geboren, eine so realitätsnahe glaubwürdige Geschichte geschrieben, dass ich aus dem Staunen nicht herauskomme. Sein Schreibstil ist packend und emotionsgeladen. Allein wie er mit dem Begriff „Raumfahrer“ Jans Familie beschreibt, ist einmalig.
„Das Krankenhaus schließt, wo Schule und Sportplatz waren, ist jetzt ein Supermarkt.“ Diesen Satz habe ich der Buchbeschreibung entnommen als Beispiel für die Trostlosigkeit und vielleicht auch Hilflosigkeit, die ebenfalls Raum in der Geschichte finden und großartig beschrieben werden.
Das Cover hat für mich etwas Bedrückendes und zeigt eine große Wirkung, ohne dass ich es mit Worten beschreiben könnte.
Mit großer Spannung hoffe ich auf eine weitere Geschichte des Autors. Begeistert gebe ich aus vollem Herzen meine Empfehlung für ein besonderes Buch.

Bewertung vom 21.07.2021
Shalev, Zeruya

Schicksal


ausgezeichnet

In ihrem Roman „Schicksal“ erzählt die in Galiläa geborene Autorin Zeruya Shalev die Geschichten der zwei Frauen Rachel und Atara, die durch die Vergangenheit schicksalhaft miteinander verbunden sind.
Rachel hat in jungen Jahren zusammen mit ihrem ersten Mann Meno in der Untergrundmiliz gegen die Engländer und für einen israelischen Staat gekämpft. Die Vergangenheit hat sie nie losgelassen und sie ist immer noch davon überzeugt. Rachel und Meno – das hörte sich nach großer Liebe an…
Atara ist die Tochter von Meno und die Geschichte ihres Vaters liegt für sie vollkommen im Dunkel. Dabei würde sie so gern mehr erfahren…
Mit einem ungewöhnlichen, aber außerordentlich interessanten Schreibstil erzählt Zeruya Shalev eindringlich und meisterhaft das ungewöhnliche Kennenlernen von Rachel und Atara. Ein Näherkommen der beiden Frauen scheint nicht ganz einfach zu sein. Im Verlauf der Geschichte gefällt mir der gekonnte häufige Wechsel von der Gegenwart in die Vergangenheit sehr.
Wenn mich beim Lesen auch manchmal das Gefühl beschlich, die Erzählung ziehe sich in die Länge wie ein Kaugummi, so bin ich doch im Nachhinein begeistert von der Art der Schilderung. Ganz langsam, aber dafür sehr ausführlich erfahren die Leser*innen so viele Dinge aus dem ganz persönlichen Bereich der beiden Hauptprotagonisten wie kein anderer.
Auch die Beschreibung der Familienmitglieder und der Umgang miteinander klingt manchmal zwar etwas befremdlich, ist aber immer unglaublich interessant.
„Schicksal“ ist ein Buch, das mich vieles gelehrt hat und das ich sehr gern weiterempfehle.

Bewertung vom 11.07.2021
Janek, Ella

Die Frau im Park


ausgezeichnet

Eva heißt „Die Frau im Park“. Sie liebt ihren Beruf als Schauspielerin, hat sich nach der Geburt ihrer Tochter jedoch aus dem Geschäft zurückgezogen und will sich nach einigen Jahren wieder für eine Rolle bewerben. Doch das Schicksal stellt seine Weichen manchmal anders als erwartet.
Im ersten Kapitel beschreibt die Autorin Ella Janek die Situation, die dazu geführt hat, dass Eva sich die kommenden 15 Jahre ausschließlich und mit vollem Herzen um das Wohlergehen ihrer Tochter Alisa kümmert, die nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt. Als Alisa von zu Hause auszieht, um in eine WG zu ziehen und ihr Studium zu beginnen, bricht für Eva eine Welt zusammen, ihr ganzer Lebensinhalt ist plötzlich weg und sie weiß nichts mit sich anzufangen. Ihr bleiben nur die Spaziergänge im Park…
Ella Janek ist es außerordentlich gut gelungen, Evas Gefühlswelt einzufangen und die Leere, die sie plötzlich umgibt aufzuzeigen. Der Schreibstil ist einfach, aber sehr bewegend und herzerwärmend. Mich hat die Geschichte von Anfang bis zum Ende gefesselt. Sie hat alles, was man von einem spannenden Liebesroman erwartet, aber das allein reicht nicht aus, um das Buch zu beschreiben. Es gibt viele Szenen und Situationen, die Zeit zum Verarbeiten brauchen und zum Nachdenken anregen - und ich entdecke Parallelen zu meinem eigenen Leben, die mir zeigen, wie realistisch die Geschichte ist.
Aus vollem Herzen kommt meine Empfehlung für dieses Buch.

Bewertung vom 11.07.2021
Douglass, Klaus;Vogt, Fabian

Der evangelische Patient


ausgezeichnet

Die Pfarrer Klaus Douglass und Fabian Vogt haben sich Gedanken darüber gemacht, wie es um die Gesundheit der Kirche bestellt ist und das Ergebnis in dem Buch „Der evangelische Patient“ zusammengestellt. Erschienen ist das Buch bei EVANGELISCHE VERLAGSANSTALT in Leipzig.

Anhand von zwölf Heilungsgeschichten aus der Bibel - Geschichten aller vier Evangelisten – erstellen sie eine Diagnose, geben Hilfestellungen und machen konkrete Vorschläge, damit die Kirche wieder gesund werden kann.

Noch vor der Einleitung ist ein Wunsch in Form eines Bibelverses zu lesen: „Ich wünsche mir, dass es dir in allen Dingen gut gehe und du gesund seist.“ (3. Johannesbrief 1,2)

Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis noch vor der ersten Geschichte gibt einen Überblick über die Heilungsgeschichten mit Angabe der jeweiligen Bibelstelle, deren Texte zu Beginn eines jeden Abschnitts abgedruckt sind.

Ich habe mir für jede der zwölf Geschichten mit dem Bibeltext, den Erklärungen und den Schlussfolgerungen, die laut Buchbeschreibung „auch im Gemeindealltag ganz praktisch umsetzbar“ sind, viel Zeit gelassen. Viele für mich besonders interessante Stellen habe ich markiert. Das Buch enthält viele Anregungen zum Nach- und zum Weiterdenken. Vieles davon ist auch geeignet, um darüber in Gesprächskreisen zu diskutieren und vielleicht sogar weiterführende Ideen zu finden, um Kirche wieder spannend und erlebbar zu machen.

Sehr gern gebe ich meine Empfehlung für dieses Buch weiter. Ein Blick ins Buch lohnt sich und ich kann versprechen: Bei einem Blick allein wird es nicht bleiben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.06.2021
Winner, Jonas

Der Nachlass


ausgezeichnet

Mal verliert man und mal gewinnen die anderen
„Der Nachlass“ von Jonas Winner ist ein Thriller aus dem Verlag Heyne.
Es scheint ein beträchtliches Vermögen zu sein, das Hedda Laurent zu vererben hat. Alle Familienmitglieder sind kurz vor ihrem Tod zusammengekommen, um Abschied zu nehmen.
Das Cover mit dem Titel in blutroter Schrift und dem dunklen Hintergrund lässt bereits darauf schließen, dass hier keine einfache Erbangelegenheit abgehandelt wird, auch wenn die Dokumentenmappe in dem schummrigen Licht darauf hindeuten mag.
Am Anfang des Buches ist die Übersicht über die Familie von Hedda Laurent zu finden, die mir eine große Hilfe ist. Ich mag die Zahl 13, doch in diesem Fall – 13 Familienmitglieder sind versammelt, aber nur eines soll das Erbe antreten – ist sie wohl eher keine Glückszahl.
Der Notar verliest das Testament, mit dem die Verstorbene bestimmt, dass die Hinterbliebenen insgesamt 27 Aufgaben lösen und dafür Punkte sammeln müssen. Am Ende kann nur eine Person siegen, die dann das Erbe antreten kann.
So harmlos, wie das „Spiel“ beginnt, bleibt es nicht lange…
Mich hat die Geschichte mit ihrem nicht alltäglichen Schreibstil von Beginn an gefesselt, auch weil der zeitliche Aufbau sehr ungewöhnlich ist. Als zentralen Punkt habe ich den Totensonntag gesehen, von dem aus das Geschehen in der Zeit oft nur stunden- oder auch tageweise vor- oder zurückgeht. Allerdings gibt es auch viele Szenen, in denen sich die Familienmitglieder an Situationen und Ereignisse erinnern, die weit zurück in der Vergangenheit liegen. So lernt man die Familie erst nach und nach immer etwas besser kennen.
Das Schummrige des Covers begleitet mich durch das gesamte Buch, ich hatte an keiner Stelle auch nur den kleinsten Lichtblick oder die geringste Vermutung. So war das Ende der Geschichte für mich eine wirkliche Überraschung. Mich hat das Buch begeistert und darum gebe ich sehr gern eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.06.2021
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesische Jagd / Rupert undercover Bd.2


sehr gut

Und ich dachte immer, Krimi und Humor geht gar nicht!
Rupert ist zum zweiten Mal undercover unterwegs. Diesmal ist es eine „Ostfriesische Jagd“, wie es schon der Untertitel sagt. Und wieder wird sofort spürbar, dass Rupert hier wohl seinen Traumjob gefunden hat. Er wächst über sich selbst hinaus, wenn er seine Meinung vertritt und ganz selbstbewusst richtig gute Entscheidungen trifft.
Ich habe diesmal nicht das Buch genossen, sondern das Hörbuch. Von dem musikalischen Einstieg bin ich nicht nur begeistert, sondern auch sofort drin in der Geschichte. Das ist toll. Klaus-Peter Wolf ist als Sprecher einfach grandios. Seine Lesungen haben mir immer gut gefallen und mit Ruperts neuer Geschichte fühle ich mich sauwohl. Durch das gesprochene Wort sehe ich Rupert und natürlich auch alle anderen Figuren noch viel deutlicher vor mir, als wenn ich das Buch lese. Auch die vielen witzigen Stellen wirken anders als gelesen. Zuhören und einfach auch mal laut loslachen – das klappt mit diesem Hörbuch hervorragend.
Bei einem richtig guten Krimi brauche ich keinen Humor, der wirkt eher fehl am Platz. Das war meine Meinung, bevor ich Rupert kennenlernen durfte. Er hat mich schnell eines Besseren belehrt und mir bewiesen: Es gibt spannende Krimis, die mit Humor gespickt sind und dazu noch mit unglaublich schönen und treffsicheren Landschaftsbildern punkten können.
Empfehlenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.